James needs Lily von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 19: Voldemort --------------------- Sodele liebe Leute, wie ihr an der Prozentzahl seht, dauert die Geschichte nicht mehr lang... genauer gesagt, bis genau nächste Woche noch. Ich weiß noch nicht, ob ich sofort damit anfange, die Fortsetzung hier hereinzustellen (denn die ist schon in Arbeit...). Ich vermute sowieso, dass ihr in kommender Zeit weniger von mir hören werdet- ich weiß nicht, ob ich es schonmal erwähnt habe, aber ich fliege in weniger als 50 Tagen für ein halbes Jahr nach Neuseeland. Da werd ich wohl nicht meine ganze Zeit mit Fanfictions verbringen... aber zumindest die ersten 9 (oder 10?) Kapitel von "Nightfall in Paradise", der Fortsetzung von "James needs Lily", werdet ihr zu lesen bekommen! ______________________________________________________________________________ "Hey Mädels, es steht ein Hogsmeadewochenende an!" Alice schlug die Tür des Schlafsaales hinter sich zu und gesellte sich zu Lily und Catherine, die es sich auf Decembers Bett gemütlich gemacht hatten und die "Hexenwoche" lasen. "Ich weiß", brummte Lily und überflog einen Artikel über die Neueröffnung eines Kleidergeschäftes in der Winkelgasse. "Ich habe den Termin schließlich mit James zusammen festgelegt." "Wann war das? Gestern, als du bist zurückgekommen nach Mitternacht?" fragte Catherine lachend. Lily lächelte und schwieg. James hatte von irgendwo her Butterbier und Kesselkuchen geholt, und so hatten sie sich einen lustigen Abend gemacht. "Und, geht ihr hin?" fragte December hinter ihnen. "Wieso nischt?" fragte Catherine zurück. Das dunkelhaarige Mädchen trat zu ihnen und zuckte mit den Schultern. "Bald sind die Prüfungen. Ich weiß ja nicht wie es bei euch steht, aber ich habe das dumme Gefühl, noch eine Menge widerhohlen zu müssen." "Ah, sei du ruhig", Catherine rappelte sich auf und löste ihren Zopf. "Isch kenne ja nischt den ganzen Stoff den ihr 'abt gemacht. Isch 'abe misch nischt schlecht ge'alten, aber isch 'änge trotzdem 'inter eusch 'er." Lily klopfte ihr beruhigend auf den Arm. "Passt schon, Cathy. Wir lernen einfach. Und im Prinzip kannst du alles, was wir auch können. Beauxbatons steht Hogwarts im Unterricht anscheinend kaum etwas nach. Lass uns jetzt alle nach Hogsmeade gehen und ein letztes Mal unseren Spaß haben. Wer weiß, wann wir das nächste Mal Gelegenheit dazu haben." Ihr Blick wandte gedankenverloren ab. Alice krauste die Nase. "Was schon sollte passieren?" Lily hob abschätzig eine Augenbraue. "Wie wäre es mit - vielleicht - Voldemort?" Während December zischte und Alice den Mund verzog, schaute Catherine leicht verwirrt. "Ist das dieser Zauberer, der immer ist in die Zeitung?" "Er war in letzter Zeit gar nicht mehr in der Zeitung! Diese Übergriffe sind weniger geworden, und ich glaube, dass es nicht mehr lange dauert, bis er wieder verschwindet", bemerkte December abschätzig. Lily runzelte die Stirn. "Das würde ich nicht sagen, December. Er hat jetzt Macht, Anhänger und eine ganze Armee an dunklen Kreaturen, die hinter ihm stehen. Außer Dumbledore wagt sich doch kaum ein Zauberer, ihm entgegen zu treten! Es kann jeden Tag etwas passieren!" "Tut es aber nicht, oder? Es ist doch im Moment alles in bester Ordnung!" widersprach December, vielleicht ein bisschen zu heftig. Lily schüttelte nur stumm den Kopf. "Verdräng es nicht, Cem. Er ist immer noch da, und auch wenn du es gerne willst, wird er nicht verschwinden." December kniff die Lippen zusammen, stand wortlos auf und verließ den Gemeinschaftsraum. Die anderen Mädchen sahen sich nur stumm an und zuckten mit den Schultern. ****************************************************** "Haben sie eine Erlaubnis ihrer Eltern oder eines Vormundes, die Schule zu verlassen?" fragte Filch und starrte Sirius über seine Liste hinweg böse an. Sirius runzelte die Stirn. "Sir, ich habe seit der dritten Klasse eine Erlaubnis, und ganz abgesehen davon bin ich volljährig." "Sie stehen nicht auf meiner Liste", grinste der Hausmeister und wedelte mit dem Pergament. "Und das bedeutet- kein Ausgang." Lily, die hinter ihm stand, schnappte nach Luft, und James starrte Filch ungläubig an. Sirius biss die Zähne zusammen, entspannte sich dann aber. "Schön, wenn sie meinen", sagte er gelassen und trat aus der Reihe. "Sirius-" begann Remus, aber Frank schüttelte den Kopf, während der Hausmeister entgeistert über seinen leichten Sieg zu sein schien. Sie erwarteten alle, dass Sirius plötzlich an Filch vorbei stürmen würde, durch irgend einen Trick sich an ihm vorbeischmuggelte oder dass er wieder nach oben verschwand, um einen der Geheimgänge zu nehmen, doch stattdessen machte er auf dem Absatz kehrt und eilte zu Professor McGonagall, die gerade in Begleitung von Professor Flitwick aus einem Korridor kam. Während Lily und James bestätigt wurde, dass sie passieren durften, verdrehten sie sich die Köpfe um zu sehen was Sirius tat. Anscheinend schüttete er seiner Lehrerin das Herz aus, und das mit Erfolg, denn sie kam herüber zu der wartenden Schlange der Schüler und sprach den Hausmeister an. "Mr Filch, habe ich das richtig mitbekommen, dass sie Mr Black nicht aus dem Schloss lassen?" Der Hausmeister zog den Kopf ein und funkelte sie böse an. "Er steht nicht auf meiner Liste, und wer nicht auf der Liste steht, der darf nicht hinaus. So lauten die Regeln." Professor McGonagall schnaubte und ließ ihren Zauberstab aus dem Handgelenk heraus schnipsen. "Jetzt steht er darauf." Während Filch verstimmt auf Sirius Namen starrte, wandte sich die Lehrerin zu Sirius um und funkelte ihn an. "Und sie, Mr Black, stellen ja nichts an, ist das klar?" Sirius grinste und verbeugte sich. "Natürlich nicht, Ma'am. Ich doch nicht, Ma'am. Vielen Dank, Ma'am." Mit triumphierendem Gesicht zog er an den verblüfften Schülern vorbei und gesellte sich zu seinen Freunden, die schon draußen waren. "Freak." James schüttelte den Kopf und nahm Lilys Hand. "Gehen wir?" Sie zogen los. Der Tag war ungewöhnlich warm und schwül, und die Luft roch nach bevorstehendem Regen und Gewitter. Beim Gehen alberten sie herum und verhexten sich. Hier und da wichen Grüppchen von Schülern vom Weg ab und verschwanden im Gelände, wurden aber nicht weiter beachtet. Es war üblich, dass nicht jeder, der das Schloss verließ, auch tatsächlich nach Hogsmeade ging. Am Dorfeingang trennten sie sich schließlich. "Ich und December gehen noch zu Zonkos und zum Postamt", teilte Sirius mit. "Und hier und da gucken." "Wir wollten zu Madame Puddifoot" bemerkte Alice, während Frank hinter ihrem Rücken grinsend die Augen verdrehte. Remus und Julie koppelten sich zusammen mit Catherine und Paul ab und verschwanden woanders hin. Peter, verlegen darüber, dass er jetzt mit Lily und James alleine da stand, murmelte etwas davon, dass er schon jemand anderes finden würde. Lily und James tauschten Blicke, und Lily hielt ihn am Arm fest. "Das macht uns nichts, Peter. Komm ruhig mit uns", sagte sie freundlich. Mit immer noch gerötetem Gesicht folgte er ihnen die Hauptstraße entlang. Im Honigtopf machten sie halt und kauften für Lilys Eltern Zauberersüßigkeiten. "Sie sind völlig verrückt danach", bemerkte Lily trocken. "Seit sie sich mit deinen Eltern treffen, wollen sie noch mehr als sonst von der Zaubererwelt lernen. Wahrscheinlich knallt Petunia jetzt endlich endgültig durch." "Ich verstehe nicht, warum sie die Zaubererwelt so hasst", meinte James verwundert, während er in einen Topf mit glibberigen Geleestückchen spähte. Lily seufzte. "Frag mich was Leichteres. Zuerst dachte ich, sie wäre neidisch. Ich meine, es war ziemlich cool, den Brief zu kriegen und dann den ganzen Kram in der Winkelgasse zu kaufen und so." Sie ging in die Knie und griff in ein Regal mit Pfefferminzplättchen. "Inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass sie einfach nur darauf fixiert ist, ein ordinäres und langweiliges Leben zu führen, genauso ordinär und langweilig wie sie selber ist." James schmunzelte. "Sind wir jetzt vielleicht ein bisschen eingebildet?" Lily schnaubte und stieß ihn gegen das Knie. "Das sagt der Richtige." Sie zogen weiter zu den Drei Besen und suchten sich einen gemütlichen Tisch. "Weißt du schon, was du nach der Schule endgültig werden willst?" fragte James, während er mit seinem Glas spielte. Lily sah auf ihre Hände. "Ich würde wirklich gerne Medimagierin werden, weißt du? Ich will gerne kranken und verletzten Menschen helfen, und etwas Gutes tun." James nickte. "Find ich gut", meinte er nachdenklich und nippte an seinem Butterbier. "Und was willst du machen?" "Keine Ahnung. Die ZAGs habe ich alle, egal was ich mir aussuchen werde. Weißt du..." er suchte nach Worten und starrte mit gerunzelter Stirn angestrengt in den Raum, während Peter sich auf seinem Platz so still wie möglich verhielt und Lily ihn neugierig ansah, "Die Potters sind eine recht alte Zaubererfamilie. Nicht so vornehm wie die Blacks oder gar die Malfoys", er schauderte, "aber bekannt genug, beliebt, einflussreich, das alles. Mein Großvater war mal Zaubereiminister. Wir leben nicht so pompös wie andere Familien, aber wir sind nicht gerade arm." Er seufzte. "Das soll heißen, wenn ich die Schule abgeschlossen habe, bekomm ich mein eigenes Verließ bei Gringotts, voll gestopft mit Gold und Silber, und wenn ich richtig damit umgehe, brauche ich meinen Lebtag nicht zu arbeiten." Lily starrte ihn stumm und mit großen Augen an, und Peter schaute scheu und fast ehrfürchtig zu seinem Freund hinüber. "Ich könnte eine Karriere als Quidditchspieler beginnen; ich weiß, dass ich gut genug bin. Ich könnte Drachenfänger werden, Fluchbrecher, Ladenbesitzer, Schatzsucher, Forscher, oder mich beim Ministerium bewerben und eine politische Karriere starten." Er sah Lily an, und sie sah in seinen Augen, dass er nicht unbedingt glücklich über diese Wahlfreiheit war. "Du hast etwas, dass du gerne machen willst, ein Ziel. Menschen helfen. Find ich wirklich gut." Er nickte noch einmal nachdenklich. "So was brauche ich auch." Lily lächelte und nahm seine Hand, und sie sahen sich einen Augenblick schweigend an. Peter rutschte auf seinem Stuhl herum und wusste nicht, wo er seinen Blick hinwenden sollte. Remus und Julie betrachten das Lokal und kamen zu ihnen herüber. "Können wir uns setzen zu eusch? 'Ier ist alles besetzt", fragte die Französin und gestikulierte zu dem überfüllten Schankraum. Sie rutschten, und bald drängten sie sich zu fünft an den Tisch. "So voll war es hier glaube ich noch nie", bemerkte Remus und sah über die Schulter. Die Tische waren gerammelt voll, und überall drängten sich Schüler. "Wo habt ihr Catherine und Paul gelassen?" fragte Lily. Julie zuckte mit den Schultern. "Vermutlisch seigt er ihr die netten kleinen Gassen von die Dorf, wo es gibt viele Orte um zu bleiben", grinste sie. Die anderen lachten. Remus und Julie bestellten sich etwas zu trinken, und sie begannen wieder über ihre Zukunft zu spekulieren. "Isch gehe wieder zurück nach Frankreich", erklärte Julie. "Eigentlisch isch wollte mit December nach Amerika, aber irgendwie..." Sie wedelte mit der Hand. "Isch glaube nischt, dass es das ist was isch möchte. Isch werde ziehen in die Provence und studieren die 'Exerei der Vergangen'eit." "Und du Peter?" fragte Lily. Der Junge fuhr zusammen, als er angesprochen wurde. "Ich- ich weiß noch nicht", bekannte er. "Irgendwas im Ministerium oder so." Er wurde rot. Remus lächelte ihm zu. "Ich weiß auch noch nicht genau, was ich werden will", gestand er. "Als erstes einmal weiß ich ja noch nicht einmal, was für Berufe für mich so in Frage kommen." Er tauschte einen raschen Blick mit James, aber Julie verstand nicht. "Pourqoi? Du bist doch gut in der Schule, du bist ein angenehmer und verlässlicher Mensch... isch wüsste nischt, warum du nischt bekommen solltest eine gute Job." Remus lächelte leicht gequält, und James starrte auf den Tisch. "Na ja, die üblichen Sorgen halt, weißt du?" sagte er schulterzuckend. "So etwas wie das Institut in Salem würde mich auch reizen... Ich finde dunkle Kreaturen interessant, und ich denke, gerade in dieser Zeit ist es wichtig, zu wissen wie man richtig mit ihnen umgeht und sie zähmen kann." Die anderen nickten und nippten an ihren Gläsern. Ein plötzlicher, lauter Donnerschlag erschütterte das ganze Haus. Die Schüler fuhren auf. Den Bruchteil einer Sekunde herrschte Stille, dann brach ein aufgeregtes Stimmengewirr los. Es krachte ein zweites Mal, und jetzt hörte man deutlich, dass es sich um eine Explosion handelte. Der Druck ließ ein Fenster des Pubs platzen, und die Gäste schrieen auf und rissen sich die Arme vor die Gesichter "Oh- oh, was war das denn?" murmelte Remus leise. "Hat Sirius wieder ein neues Spielzeug gefunden?" Draußen schrie irgendjemand, und Madame Rosmerta, der der Laden gehörte, schien unschlüssig darüber zu sein was sie tun sollte. Vorsichtshalber hatte sie den Zauberstab gezückt und schien jetzt zu schwanken zwischen dem Entschluss, herauszulaufen und die Ursache der Explosion herauszufinden, oder hier zu bleiben und sich um ihre Gäste zu kümmern. "Ich weiß ja nicht, ob das Sirius war", zweifelte James und stand auf. "Los, las uns nachsehen, was das ist." "Wir haben noch nicht gezahlt!" widersprach Lily. James griff in die Tasche und warf eine Galleone und ein paar Sickel auf den Tisch. "Das wird reichen." Er eilte zur Tür, und die anderen folgten ihm. Sie waren nicht die einzigen, die diese Idee hatten, und so mussten sie sich bald bemühen, nicht von irgendjemandem umgestoßen zu werden. In dem Gemenge packte James Lilys Hand, um sie nicht zu verlieren. Es krachte wieder. "Was ist das?" fragte Lily mit aufgerissenen Augen. James antwortete nicht, aber sein ernstes Gesicht versprach ihr Schlimmes. Als sie nach draußen traten, brauchten sie einen Moment, um zu begreifen, was sie sahen. Dunkle Rauchwolken verdeckten den Himmel. Mehrere Häuser brannten, zwei Gassen weiter schlugen hohe Flammen auf, und Menschen rannten schreiend die Straße entlang. "Was ist hier los?" Lily sah sich um und starrte einer Frau mit einem kleinen Kind auf dem Arm nach, die an ihnen vorbei hastete. "Da drüben!" James griff sie am Arm und deutete die Hauptstraße hinunter. Dort bewegten sich schwarz gekleidete Gestalten zwischen den Gebäuden hin und her. Mit gezückten Zauberstäben und verhüllten Gesichtern gingen sie auf die Dorfbewohner und die Kinder los. Panik ergriff die Schüler. Lily und James entdeckten Remus, Peter und Julie, die mit anderen zusammen die Hauptstraße in Richtung Schloss entlangliefen. "Komm schnell!" James zog sie hinter sich her, und umgeben von weiteren flüchtenden Zauberern und Hexen rannten sie los. Aber schon nach kurzer Zeit kamen ihnen Leute wieder entgegen. "Da kommen wir nicht vorbei!" kreischte die Hexe, die auf den Armen ihr kleines Kind trug. Lily sprang hoch und versuchte über die Köpfe der anderen hinweg etwas zu sehen. "Was ist los? Warum geht es nicht weiter?" bellte James. Lily war bleich geworden. "Sie können nicht!" stieß sie hervor. "Sieh doch nur!" Was die Straße blockierte, war nicht leicht zu übersehen: eine ganze Reihe von riesigen Bergtrollen, mit dicken, Dornenbesetzten Knüppeln bewaffnet, hielt sie davon ab, im Schloss Hilfe zu holen. Sie waren nicht die einzigen Kreaturen, die die Todesser mitgebracht hatten; Über die umliegenden Felder kamen mit schleppenden Schritten Riesen auf Hogsmeade zu. "Wir sitzen in der Falle!" Fast schon hysterisch klammerte Lily sich an James, der grimmig zu den Todessern starrte. Plötzlich tauchten Sirius und December wie zwei schwarze Schatten neben ihnen auf. "James!" bellte Sirius. "Wir können die Schüler durch einen der Geheimgänge wegbringen!" Der Kopf seines Freundes fuhr herum. "Was meinst du?" "Wir kommen nicht aus dem Dorf heraus, zumindest nicht über die Straßen. Moony! Wormtail!" Sirius brüllte aus vollem Halse die Namen seiner Freunde. James hatte verstanden, was Sirius meinte, und als Peter und Remus sich zu ihnen durchgeschoben hatten, erklärten sie ihren Plan. "Die Straßen sind zu, so komm hier keiner zum Schloss. Nehmt den Geheimgang in den Drei Besen, den kennt Filch auch." Sirius redete hastig, und dabei warf er immer wieder beunruhigte Blicke zu den Trollen, die ab und zu nach den Menschen schlugen, ansonsten aber den Befehl zu haben schienen, ihren Posten nicht zu verlassen. James mischte sich ein. "Peter, für du die Leute bis zum anderen Ende und öffne den Ausgang im Schloss, ja? Remus, du stellst dich an den Eingang und lässt die Leute hinein. Julie, December, geht mit Remus. Wir schicken die Leute zum Pub!" Sie nickten und rannten los, während sie schon auf dem Weg die Leute dazu brachten, ihnen zu folgen. James wandte sich zu Lily, doch sie schnitt ihm das Wort ab. "Ich bleibe bei dir!" Er öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, aber sie sprach weiter. "Glaub ja nicht, den wilden Mann spielen zu müssen. Es laufen hier noch genug Leute herum, die auch mir was bedeuten. Und wenn du es doch tun musst, dann bin ich die Wilde Frau." Sie grinste schwach wackelte mit ihren Zauberstab. "Los, wir haben keine Zeit zu verlieren!" Sirius nickte mit dem Kopf in Richtung Todesser. "Ich nehme den unauffälligen Weg und gucke, ob sich dort in den Häusern noch Schüler verstecken. Rote Funken bedeutet, ich hab ein Problem, um das ihr euch aber nicht allzu sehr kümmern sollet, okay? Haltet die Ohren steif." Er wirbelte herum und verschwand hinter der nächsten Hausecke. Lily und James eilten ebenfalls los. Jeden, den sie trafen, schickten sie in den Pub zu Remus. Dort hatte sich eine riesige Menschenmasse gebildet. Sirius hatte bewusst den breitesten von Filch bekannten Gang gewählt, aber dennoch hatte Remus alle Häden voll zu tun. Peter, dankbar darüber, dass er ins sichere Schloss konnte, war losgelaufen, die ersten Schüler hinter sich. Jetzt drängte sich einer nach dem anderen durch die Geheime Tür und den unterirdischen Tunnel. Sirius hatte im Laufen einen Tarnzauber angewendet, sodass sein Körper die Farbe seiner Umgebung angenommen hatte. Während er lief, spürte er das Blut in den Adern rauschen. Er spürte einen unglaublichen Hass gegen die Todesser, die dabei waren, das Dorf zu zerstören. Er war jetzt dicht bei den brennenden Häusern, und das Feuer griff auf die umliegenden Dächer über. Ein Todesser kam ihm plötzlich aus dem Rauch entgegen. Ohne zu zögern schwang Sirius seinen Zauberstab; Der Mann wurde gegen die nächste Hauswand geschleudert und blieb bewusstlos liegen. "Eins", zählte er leise. Mit Hilfe seines Zauberstabs bildete er eine Luftwolke um seinen Kopf um besser atmen zu können, dann tauchte er den Rauch ein. Er entdeckte zwei Viertklässler die in einem Hauseingang kauerten, die Umhänge über Nasen und Münder gezogen. Er verschaffte ihnen Frischluft, dann schickte er sie zu den Drei Besen. "Wisst ihr, ob hier noch mehr sind?" fragte er. Die beiden schüttelten verängstigt die Köpfe und stoben davon. Wenig später begegnete er gleich zwei Todessern, die er dank des Überraschungseffektes auf seiner Seite überwältigen konnte. "Zwei und Drei" murmelte er und blickte in den Himmel, den er vor lauter Qualm kaum erkennen konnte. "Aber wo verdammt noch mal bleibt Dumbledore?" "Aaaah! Pass auf!" Lily packte James am Kragen und zog ihn zurück. Direkt vor ihnen zischte ein roter Blitz vorbei. James drückte Lily an die Hauswand und feuerte zurück, während Lily einen Schild um sie bildete. Die Todesser auf der anderen Seite retteten sich gerade noch vor James Fluch, aber ihr Gegenangriff wurde von Lily wirkungsvoll abgehalten. "Wir sind ein gutes Team, was?" keuchte sie und wischte sich eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn. James lächelte nur kläglich. "Ich glaube, hier ist keiner mehr. Lass uns zurück zur Hauptstraße." Es kam ihnen vor, als wären sie schon seit Stunden unterwegs, obwohl es in Wirklichkeit nur wenige Minuten sein konnten. Der Rauch, der durch die Straßen trieb, ließ ihnen die Augen brennen, und die Angst vor irgendeiner Kreatur, die ihnen gleich entgegen springen würde ließ sie jedes Zeitgefühl verlieren. Das einst so gemütliche Dorf Hogsmeade schien die Hölle auf Erden zu sein. Überall brannte und bebte es, Schreie und Explosionen zerrissen die Luft, und schon zweimal waren sie an leblosen Körpern vorbei gekommen, die eindeutig keine Todesser waren. Zusätzlich zu dem Überfall kam auch noch der jetzt schneidende Wind, und Lily glaubte sich in einem Alptraum zu befinden, als sie neben James durch die Gassen rannte. Doch erst, als sie wieder auf die große Straße kamen, lernte sie wirkliche Furcht kennen. Fast alle Geschäfte und Häuser waren beschädigt oder brannten. Einige Zauberer und Hexen wehrten sich gegen die Todesser, obwohl ihre Chancen fast gleich Null waren, denn es wurden immer mehr. Sie hatten jetzt auch diesen Punkt des Dorfes erreicht (das Postamt ein Stück weiter stand schon in Flammen, und schreiende Eulen schossen über ihre Köpfe hinweg), und auch hier rannten noch Schüler herum. Aber was Lily und James erstarren ließ, war die hochgewachsene Gestalt, die anscheinend gerade erst aus dem sich verflüchtigendem grünen Nebel aufgetaucht war. Der Grün-schwarze Umhang bauschte sich im Wind, und schwarze Haarsträhnen verdeckten teilweise das bleiche, schlangeartige Gesicht. "Voldemort", flüsterte James. Lily krallte sich in seine Hand. "Der dunkle Lord höchstpersönlich." Voldemort sah sich um, offenbar höchst zufrieden mit dem was er erblickte, und ein beinahe amüsiertes Lächeln umspielte seinen lippenlosen Mund. Kreischende Schüler rasten davon, während irre lachende Todesser ihnen hinterher jagten. Die Trolle, die begonnen hatten mit ihren Knüppeln Fenster einzuschlagen, tapsten unruhig herum. Zwei Mädchen und ein Junge aus der Vierten pressten sich an eine nahe Hauswand und starrten den dunklen Lord wie gelähmt an. Er entdeckte sie rasch, und jetzt erschien tatsächlich so etwas wie ein Lächeln auf seinem Gesicht. Er hob den Zauberstab. "Ihr solltet euch hier nicht herumtreiben. Besser, ich sorge dafür, dass ihr hier verschwindet." Seine Stimme erschien unangenehm hoch und kühl. Das eine Mädchen wimmerte und klammerte sich an seine Freunde, als Voldemort den Zauberstab auf sie richtete, um sie der verkohlten Hauswand hinter sich gleich zu machen. "NEIN!" Der entsetzte Aufschrei kam von einer Gasse rechts von Lily und James. Voldemorts Kopf fuhr herum, und Lily und James, die ebenfalls nach dem Rufer sahen, stockte der Atem. Frank Longbottom stand in der Gasse, schmutzig und erschöpft, mit erhobenem Zauberstab, aber noch zwei Schritte vor ihm, mit erbosten und fast ungläubigen Gesichtsausdruck, hatte sich Alice aufgebaut. "Was tut sie?" zischte James. Alice bebte, als Voldemort einen Schritt auf sie zu machte. Die drei Kinder hasteten davon. "Nein", wiederholte sie, doch diesmal klang ihre Stimme weniger fest, wenn auch nur ein bisschen. "Sie sind nur Kinder! Sie haben nichts getan!" Frank legte ihr bekräftigend eine Hand auf die Schulter, und gemeinsam schafften sie es, geradewegs in die unmenschlichen roten Augen zu sehen. Voldemorts flache Nasenflügel blähten sich. "Sie sind keine Kinder. Ich will euch sagen was sie sind." Der Wahnsinn flackerte in seinem Blick. "Sie sind Abschaum. Und ihr anscheinend ebenso, da ihr noch nicht einmal die Manieren habt, euch vorzustellen." Die Todesser brachen in Gelächter aus. Frank reckte den Kopf, entgegnete aber nichts. Voldemort betrachtete ihn. "Longbottom, richtig? Deine Mutter ist ein großes Ärgernis für uns." Er warf einen abfälligen Blick auf ihre erhobenen Zauberstäbe. "Was glaubt ihr, wer ihr seit, dass ihr mir, dem mächtigstem Zauberer der Welt, trotzdem könnt?" zischte er auf einmal. "Ihr seit nicht der mächtigste Zauberer der Welt." Die Worte kamen aus James Mund, ohne dass er es gewollt hatte, aber er hatte laut genug gesprochen, damit Voldemort ihn hören konnte. Kaum merklich zeigte sich Überraschung auf dem Schlangengesicht, als Lily und James zu Alice und Frank eilten. Voldemort schien kurz nachzudenken, während die Todesser den vier Jugendlichen hässliche Blicke zuwarfen und hämisch miteinander flüsterten. "Potter nicht wahr? Und das Mädchen ist ein Schlammblut", Voldemort machte eine Handbewegung zu Lily. James Augen verengten sich, aber Lily legte ihm eine Hand auf den Arm, während sie, schneeweiß im Gesicht, den dunklen Lord fixierte. "Ihr seid mutig", sinnierte Voldemort. "Und ich spüre so einige magische Kraft in euch." Er wandte sich an James. "Ihr würdet ein gutes Bild zwischen meinen Leuten machen. Ihr könntet es weit bringen, und wenn ihr euch mir anschließt, dann eröffne ich euch die Welt." "Niemals", fauchte Lily, und die anderen nickten bekräftigend. "Eher sterben wir", sagte Frank düster, obwohl er nicht so aussah, als würde er kampflos aufgeben, ebenso wenig wie James. Voldemort zuckte nicht mit einer Wimper. "Ich schlage euch einen Deal vor", sagte er kühl. "Schließt euch mir an, und wir lassen das Dorf in Frieden." "Gebt keine Versprechen, die ihr nicht haltet", widersprach Alice, und Lily war erneut erstaunt über den Mut ihrer Freundin. "Wie ihr wollt." Voldemort schnippte mit dem Zauberstab und nickte mit dem Kopf über die Schulter. Hinter den Todessern waren noch einige Menschen, die versuchten, sich an ihnen vorbeizuschmuggeln, jetzt aber wie erstarrt dastanden und zu ihnen schauten. Es waren Paul McGregor, Sirius, Catherine und einige andere Schüler, die sie im Dorf aufgesammelt hatten. Voldemort lächelte böse. "Ich werde einen nach dem anderen töten, bis ihr euch umentscheidet. Falls ihr das nicht tut, werdet auch ihr sterben." "Monster", zischte James, in der Hoffnung, dass die anderen laufen würden, solange Voldemort abgelenkt war. Aber es brachte nichts, und schneller als sie überhaupt begriffen, was geschah, zuckte ein leuchtend grüner Blitz über die Straße. Alle vier schrieen, während sie wie in Zeitlupe zusahen, wie Sirius sich und einige andere Schüler zu Boden warf und wegrollte. Der Blitz hatte sie nicht getroffen. Aber noch viele unzählige Male würden sie in Gedanken wieder und wieder sehen, wie Catherine, die sich vor die anderen gestellt hatte, getroffen wurde und dann fast anmutig zu Boden fiel. "NEEEEEEIN", brüllten Alice und Lily gleichzeitig. Voldemort wandte sich ihnen zu. "Mehr?" fragte er böse. "Wie viele soll ich töten, damit ihr begreift, dass ich der größte Zauberer der Welt bin?" "Du bist nicht der größte Zauberer der Welt!" schleuderte James ihm entgegen. "Der größte und mächtigste Zauberer den es gibt ist Albus Dumbledore!" Voldemort spannte sich an. Lily spürte in diesem Augenblick eine tödliche Ruhe. Gleich würden sie sterben. Ein grüner Blitz, vielleicht etwas Schmerz, und dann wäre es vorbei. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie die anderen flüchteten, Sirius und Paul hatten Catherine hochgenommen und verschwanden im Eingang zu den Drei Besen, wo inzwischen keiner mehr war. Außer ihnen und Voldemorts Leuten war das Dorf verlassen, denn fast alle hatten sich in Sicherheit gebracht. Dann würden sie wenigstens nicht nutzlos sterben. Auch die anderen schienen das erkannt zu haben. Lily wusste nicht was Alice und Frank taten, aber sie spürte James Hand fest in ihrer, und sie hörte sein geflüstertes "Ich liebe dich, Lily." "Ich liebe dich auch James", brachte sie hervor, und dann warteten sie darauf, das Voldemort den tödlichen Spruch sagen würde. Aber dazu kam es nicht mehr. Wie ein Feuerball erschien plötzlich Fawkes, der Phoenix von Dumbledore, und auf einmal waren sie nicht mehr alleine. Wie aus dem Nichts erschienen Lehrer, Widerstandskämpfer, und allen voran ein schrecklicher Dumbledore. Der Schulleiter wirkte noch zehnmal Furchteinflößender als Voldemort, und die Macht, die er ausstrahlte, ließ Lily zurückweichen. Voldemort warf einen hasserfüllten Blick auf die beiden Paare dann entschied er sich, dass es ihm zu gefährlich wurde. Auch wenn er den Grossteil von Hogsmeade zerstört hatte, dies war Dumbledores Reich, und er war schlau genug zu wissen, wann er unterlegen war. Er disapparierte rasch, noch bevor ihn jemand zu fassen bekam, und seine Todesser folgten ihm, obwohl viele von ihnen unter dem Beschuss der Neuankömmlinge zu Boden gingen. Am Anfang einer grauen, unscheinbaren Gasse standen vier Jugendliche und hielten sich in den Armen. Sie waren dem Tode entronnen, und dennoch pressten sich Lily und James aneinander, als würde nur der andere sie noch in dieser Welt halten. Alice und Frank erging es genauso, sie umklammerten sich, während sie sich gegenseitig beruhigende Wörter zuflüsterten. Dies war das erste Mal, dass die zukünftigen Eltern von Neville Longbottom und Harry Potter Voldemort begegneten. Und würde nicht das einzige Mal bleiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)