Fool In The Rain von Ayne ================================================================================ Kapitel 1: First Encounter In A Rainy Evening --------------------------------------------- Hallo da draußen! Auch wenn ich grad fleißig bei DAZ schreibe, habe ich es mir erlaubt, eine neue Fic anzufangen, jawohl! Da es bei Dazed And Confused noch nicht so romantisch zugeht, konnte ich es net lassen, etwas gefühlvolleres zu schreiben. Allerdings wird diese Story etwas ,lockerer' als meine anderen, soll aber nicht heißen, dass es weniger heftig zu geht... ^_^ Öh ja, lest selbst: ~FOOL IN THE RAIN~ Contact One: // First Encounter In A Rainy Evening \\ ~(Erstes feindliches Zusammentreffen an einem regnerischen Abend)~ Gedankenverloren überblickte sie die regennasse Straße. In Strömen donnerten die Tropfen auf die ungeschützte Erde nieder, auf die Menschen, Pflanzen, Häuser, auf einfach alles, was sich nicht schnell genug unter etwas anderem verstecken konnte. Warum war sie hergekommen? Was hatte sie erwartet? Nun mitten im Regen auf dieser Straße zu stehen, würde ihr gebrochenes Herz auch nicht mehr heilen. Nichts konnte es mehr heilen. Niemand würde sich die Mühe machen und es sorgsam mit Nadel und Faden wieder zusammenflicken. Was er ihr angetan hatte, war unheilbar. Mittlerweile war sie klitschnass geworden. Sie spürte die Kälte, die langsam ihre Glieder hinaufkroch. Das würde eine heftige Erkältung geben, wenn sie noch länger hier herumstand. Der letzte Bus war bereits gefahren, den Zug würde sie verpassen. Genauso wie bei ihm. Er war weg, zu Fuß nicht mehr einzuholen. Unerreichbar. Sie blickte ein letztes Mal auf das Haus, in dem alles begonnen und auch wieder geendet hatte. Es war fast unerträglich, sodass sie die Hand gegen den Brustkorb pressen musste, damit sie nicht laut aufstöhnte. Wie sollte sie jetzt wieder nach Hause kommen? Es war eine Schnapsidee gewesen, sich in den Bus zu setzten und mitten in der Nacht hierher zu kommen, wo hier doch ab 20:00 Uhr kein Busbetrieb mehr war. Sie musste wohl oder übel ein Telefon finden. Doch aus Erfahrung wusste sie, dass immer, wenn man eins suchte, keins aufzufinden war. Also steuerte sie willkürlich das nächstbeste Haus an. Irgendwer in dieser gottverdammten Straße würde sie doch sicherlich einmal kurz telefonieren lassen. Dachte sie. Müde drückte sie nun schon die fünfte Schelle. Zwei Leute waren nicht da gewesen, einer war gerade selbst am telefonieren, ein anderer hatte ihr die Tür vor der Nase zugeknallt und einer hatte sogar behauptet, dass er kein Telefon hätte. Das zur Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft. Vom Wetter genervt schaute sie durch die paar glasigen Einlassungen der Tür und wartete auf eine Reaktion. Nach einiger Zeit empfand sie es als unhöflich, ein drittes mal zu klingeln und trat wieder vom Podest herunter, um sich dem nächsten Haus zu widmen. Plötzlich schwang die Tür hinter ihr dann doch auf und ein verschlafenes Gesicht streckte sich ihr entgegen. Sie schätzte das Alter des Mannes so auf um die 60, er hatte schon längst eine Halbglatze und sein Gesicht wurde von Falten nicht verschont. Er blickte ihr erwartungsvoll entgegen. "Entschuldigung.", nuschelte sie und trug dann ihr Anliegen vor. "Meinen Sie, ich könnte einmal kurz telefonieren? Ich habe mich hierher verirrt und möchte gerne meine Mutter anrufen, damit sie mich abholen kann." Das war zwar nur die halbe Wahrheit, aber sie hatte keine Lust, dem alten Mann ihre ganze Lebensgeschichte vor die Füße zu schmeißen. Wie tief wäre sie gesunken, wenn sie sich bei einem alten Mann ausheulen musste? Das Gesicht des Greises hellte sich auf. Er schien wohl selten so unangemeldeten Besuch zu haben . "Aber natürlich kannst du hereinkommen! Schau, du bist ja vollkommen durchnässt. Trockne dich erst einmal und dann kannst du gerne deine Mutter anrufen." Sie war erleichtert. Endlich jemand, der mal zur Abwechslung ein wenig freundlich war. "Vielen Dank.", murmelte sie und trat in das schon etwas heruntergekommene Haus ein. "Ich will dir ja nicht zu nahe treten, junges Fräulein. Aber dürfte ich deinen Namen erfahren?", fragte der Mann, während er sie zu seiner Küche geleitete. "Sie treten mir nicht zu nahe, ganz und gar nicht.", meinte sie und schaute sich im Vorbeigehen ein wenig genauer in der Wohnung um. "Mein Name ist Ray. Ray Weaver." Sie streckte ihm die Hand entgegen, sobald sie in der Küche angekommen waren. "Sind deine Eltern amerikanisch?", fragte der alte Mann erstaunt und blickte Ray durchdringend an. "Ja.", meinte sie und schaute etwas beschämt zu Boden. Sie wusste auch nicht, warum sie sich wegen ihrer Abstammung immer so schämte. "Mein Name ist Wilhelm. Nenn mich einfach Will, in Ordnung? Mein Enkelkind nennt mich auch immer so." Er lächelte lieb und drückte sie auf einen der freien Stühle um den Esstisch herum. "Das Bad ist leider gerade besetzt. Deswegen musst du wohl mit Geschirrtüchern vorlieb nehmen, tut mir leid.", murmelte Will, während er verzweifelt alle Geschirrtücher zusammenklaubte, die ihm in die Finger kamen. "Das macht doch nichts.", meinte Ray und war mittlerweile mit allem zufrieden. Sie wollte ja einfach nur telefonieren. Mehr hatte sie sich gar nicht erhofft. Schließlich zog sie ihre Jacke aus und trocknete sich ein wenig ab. Will schleppte noch ein paar Decken heran, in die sie sich einwickelte und dann führte er sie schließlich zum Telefon heran. Im ersten Moment wusste sie nicht ganz, ob sie wirklich ihre Mutter anrufen sollte. Diese wusste nämlich gar nicht, dass Ray nicht zu Hause war. Sie war mal wieder auf einem ihrer vielen Geschäftstermine und würde vollkommen aus der Haut fahren, wenn sie erfuhr, dass ihre Tochter "mitten in der Nacht" vollkommen allein in irgendeinem verlassenen Stadtviertel darauf wartete, dass sie nach Hause konnte. Aber sie wusste ja sowieso fast nichts von Ray. Nicht einmal mehr die Sache mit ihm hatte sie mitbekommen. Nur bruchstückhaft. Und dann hatte sie es als "Jugendschwärmerei" abgetan. Obwohl es damals so ernst gewesen war, dass sie die Hilfe ihrer Mutter gebraucht hätte. Schließlich wählte sie die Nummer von ihrem besten Freund. Auf den war immer verlass, er würde sie schon abholen, wenn sie ihn ganz lieb drum bat und ihn dieses Wochenende auf eine Pizza einlud. Dann war ihr Taschengeld zwar weg, aber das war jetzt auch nicht mehr zu ändern. "Alan dran. Wer stört?", meldete sich Alan vollkommen verpennt. "Hi, ich bin's Ray. Kannst du mich abholen?", hauchte Ray in die Telefongabel, die bestimmt uralt war und drohte, einfach auseinander zu fallen. "Woher?", fragte Alan genervt. Im Hintergrund hörte sie jemanden murmeln. Ah, seine Freundin war also da. Die beiden hatten doch nicht gerade etwa...? "Sorry, ich wollte nicht stören. Ich frage einfach wen anders." Ray wollte schon auflegen, da hielt er sie noch einmal zurück. "Ray, warte! Schon okay. Ich hole dich, wo bist du? Wenn man nicht einmal auf dich aufpasst..." "Ich bin in der Regensbergerstraße. Du findest mich?" Regensbergerstraße. Wie passend. "Kann einen Moment dauern, du verstehst?" Sie konnte sich sein Gesicht am anderen Ende der Leitung gut vorstellen. "Ja. Danke, Alan.", murmelte sie etwas beschämt. "Hey, kein Problem, Süße. Wir packen das schon." Das sagte er immer, um sie aufzumuntern. Ray musste lächeln. Gut, dass sie ihn hatte. Immerhin war er schon 18 und hatte somit ein Auto. "Und, hast du deine Mutter erreicht?", fragte Will von der Küche aus. Er brauchte sich gar nicht zu verstellen. Sie wusste, dass er gelauscht hatte. "Nein, mein Freund kommt bald vorbei und holt mich ab. Ich hoffe, ich mache Ihnen keine weiteren Umstände." Sie lächelte etwas schief. "Ach was! Ich gehe kurz in den Keller und suche ein paar Teebeutel, wenn du möchtest.", meinte Will gutgelaunt und verschwand ohne eine Antwort abzuwarten im Keller. "Gern!", rief sie ihm noch hinterher. Tja, und nun saß sie da. Gelangweilt und immer noch ein wenig fröstelnd blickte sie sich in der kleinen Küche um. Es war ziemlich aufgeräumt hier drin. Das hatte sie auch schon im Flur bemerkt. Na ja, aber was sollte ein so alte Mann, wie Will es war, auch schon den ganzen Tag machen. Plötzlich hörte sie eine Türklinke aufgehen und ging davon aus, dass Will wieder zurückgekommen war. "Ich mag keinen schwarzen Tee, dafür aber sehr gern Kamille.", sagte sie, um den Mann schon einmal vorzuwarnen. Ein Paar nackter Füße tapsten über den Küchenboden und näherten sich ihr. "Schön für dich.", murmelte eine freche Stimme hinter ihr. Geschockt drehte sie sich um. Das war ja gar nicht Will! Hinter ihr stand ein junger Mann, nein, ein Junge, bloß mit einem Handtuch bekleidet und lächelte sie keck an. "Was...?!", hauchte sie und ihr Blick blieb unweigerlich an seinem nackten Oberkörper hängen. Er grinste noch breiter und machte sich auf, einen Toast aus einem der Schränke zu wühlen und in den Toaster zu stecken. "Wie...?", begann sie noch einmal und kam sich ziemlich doof vor. Unweigerlich wurde sie rot und blickte beschämt zu Boden. "Ich dachte..." Auch der dritte Versuch, einen vernünftigen Satz zu starten, scheiterte kläglich und es wurde ihr immer peinlicher. "Was ist? Hat es dir bei meinem Anblick die Sprache verschlagen? Noch nie einen fast nackten Jungen gesehen?!" Jetzt wurde er auch noch frech. Sie war nah dran, "nein" zu sagen, was ja mit Sicherheit der Wahrheit entsprochen hatte, aber dann besann sie sich eines besseren. "Natürlich. Ich war nur nicht drauf vorbereitet gewesen.", log sie und richtete ihren Blick wieder stolz zu ihm auf. "Aha.", murmelte er in dem Moment, in dem der Toast in die Höhe schoss und zielsicher auf seinem Teller landete. Ray war sich sicher, dass er ihr damit imponieren wollte. Oh, der tolle Herr konnte so geschickt mit seinem Toaster umgehen, dass er sich selbst beim Rausholen des Toastes nicht die Finger dreckig machen musste! Bemerkenswert. Er kramte noch ein Weilchen im Kühlschrank herum und zog dann schließlich eine Packung Philadelphia heraus, die er sich genüsslich auf seinen Toast schmierte. Ray beobachtete, wie ein paar Wassertröpfchen seine blonden Haare verließen und sich zielsicher den Weg seinen muskulösen Rücken hinunterbahnten. "Spannend?", fragte er stichelnd. Woher hatte er ihren Blick gesehen? Hatte er etwa hinten Augen im Kopf?! Ray suchte nach den richtigen Worten, die sie ihm entgegenschmettern konnte. Sie hatte Glück: Gerade, als sie die Suche nach ihnen aufgegeben hatte, kam Will die Treppe wieder hoch und fluchte leise vor sich hin. "Verdammt! Meine Beine machen schon wieder nicht mit! Ray, könntest du mit bitte gerade helfen?" Sofort ließ der halbnackte Junge, der wahrscheinlich Will's Enkel war, seinen Toast auf den Teller fallen und stürmte durch die offene Küchentür hinaus. "Will? Alles in Ordnung? Ich hab dir doch gesagt, dass du dich nicht überanstrengen sollst! Du weißt doch ganz genau, dass du den Weg in den Keller meist nicht durchstehst." Der Junge schien besorgt. "Hach, du kennst mich doch. Ich versuch's halt immer wieder. Außerdem konnte ich das reizende Mädchen nicht so einfach ohne warmen Tee in der Küche sitzen lassen. Hast du nicht gesehen, wie durchgefroren sie war?", meinte Will unter Stöhnen. Der Junge grunzte nur. Natürlich hatte er Ray gesehen. Doch sie hatte ihn auch ziemlich gründlich unter Augenschein genommen. Als Ray hörte, dass es Will nicht gut ging, fühlte sie sich schuldig und rannte ebenfalls zur Treppe. Sie sah, wie der Junge den alten Mann stützte, dass er so langsam wie möglich die Treppe heraufklettern konnte. Sein Enkel mühte sich ziemlich ab, sein Opa war nicht ganz leicht. Ray fasste einen Entschluss. Sie wollte sich sowieso irgendwie bei Will revanchieren, also wieso sollte sie ihm nicht die Treppe hoch helfen? Sie stapfte den beiden entgegen und legte genau wie der Junge einen Arm unter Wills Arm hindurch auf seinen Rücken, um ihn zu stützen. Dabei kam sie in Berührung mit seinem Enkel. Sie spürte seinen kräftigen Arm, wie er sich am Rücken seines Großvaters festkrallte. Fühlte, wie warm er trotz der Nässe war und wie sich seine kleinen Muskeln bei jedem Schritt bewegten. Die Hitze stieg Ray in den Kopf. Sie war kein Kind mehr, mit ihren 16 Jahren. Aber dass sie sich körperlich so stark zu jemandem hingezogen fühlte, war ihr noch nie untergekommen. Seine Hand berührte ihren Arm und es fühlte sich für Ray an, wie eine kleine Explosion. Argh! So was war doch pervers! P-E-R-V-E-R-S!!! Bei jeder Berührung zusammenzuschrecken wie ein aufgescheuchtes Huhn. Sie kannte ihn doch überhaupt nicht. Als sie oben auf der Treppe angekommen waren, blickte Will von einem zum anderen. Ray hoffte nur, dass er ihr rotes Gesicht als Anstrengung deutete. "Vielen Dank euch beiden. Darf ich vorstellen...?", fragte er mit einem bedeutsamen Blick an den Jungen gerichtet. "Das ist Ray Weaver. Sie hat eben geklingelt, weil sie sich verirrt hat und gern telefonieren wollte." Mit diesen Worten deutete er mit der Hand auf mich. Wie peinlich! Sie hatte sich verirrt? So schlimm war es dann doch nicht, was hatte sie dem alten Mann denn da eben erzählt?! Na ja, zumindest nicht die Wahrheit, warum sie hier war. Nun deutete Will mit seiner Hand auf den Jungen und schaute mich dabei an. "Das ist mein Enkel... Mensch, Junge, zieh dir doch mal was an, ist dir denn gar nichts peinlich?", meckerte Will und schaute ihn strafend an. "Sollte mir etwas peinlich sein?" Dabei musterte er sie anzüglich. So ein Schwein! "Entschuldige, Ray. Er ist nicht immer so. Sein Name ist Isaac." Das schien schon wohl alles zu sagen. "Freut mich.", grinste Isaac sie an und streckte ihr seine Hand entgegen. Das es ihn freut, war ihr klar. Sie zwang sich zu einem Lächeln und gab ihm widerwillig ihre Hand. Sagen tat sie aber nichts. Plötzlich klingelte es an der Tür. "Oh, das muss Alan sein. Ich... muss dann wohl gehen.", entschuldigte sie sich. Sie fühlte sich Will immer noch schuldig, wollte aber so schnell wie möglich hier weg. "Was ist mit den Decken?", fragte Isaac und blickte bedeutungsvoll auf die beiden kuschelwarmen Stoffdecken, die ihr Will gegeben hatte. "Oh, entschuldige, Isaac. Ich habe sie einfach genommen. Du weißt doch, meine sind so furchtbar kratzig.", murmelte Will etwas beschämt. Na toll! Jetzt hatte sie auch noch die Decken von diesem Isaac an sich kleben. Ray wollte sich gerade wieder aus den Decken herausrollen, da hielt sie Will zurück. "Nein, wenn du jetzt so durchnässt rausgehst, holst du dir den Tod. Behalt sie ruhig an und bring sie einfach im Laufe der Woche vorbei, ja?" Will guckte unschuldig hinter den Gläsern seiner Brille hervor. Natürlich wollte er die Decken wiederhaben. Aber noch mehr wollte er, dass sie ihm noch einmal Gesellschaft leistete. Sie zögerte einen Augenblick, dann entschied sie sich. Was sollte schon dabei sein? Sie hatte wirklich keine Lust, jetzt klitschnass auf die Straße zu gehen und solange sie seinen Enkel nicht sehen musste, war es ja okay. "Gut. Dann... bis dann!", murmelte sie, zog die Decke noch etwas enger um ihren Körper und stürmte zur Haustür, wo Alan schon auf sie wartete. "Ich hab jetzt einfach mal auf gut Glück irgendwo geklingelt. So wie du mir das Haus beschrieben hast, konnte es nur das sein.", meinte er und legte locker seinen Arm um sie. Gut, dass Alan da war. "Lass uns gehen!", murmelte Ray und gab Alan gar keine Chance, Will zu begrüßen oder sich auch nur von ihm zu verabschieden. Als sie dann in seinem Auto saß und aus dem verregneten Fenster blickte, stand Will in der Haustür und winkte ihr mit den Teebeuteln zu. Um diesen Tee würde sie wohl nicht herumkommen. Contact One/ End So, datt war Kontakt eins, he, he. Kapitel zwei hab ich zwar schon fertig, gibt's abba erst bald, da ich erst Nummer drei fertig schreiben will. Kann abba nich allzu lange dauern. Würde mich über ein paar Kommentare freuen. Bye, eure en-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)