Fool In The Rain von Ayne ================================================================================ Kapitel 9: Communication Breakdown ---------------------------------- Hoi ihr lieben Leutz!^^ Na, wie geht es euch so? Ich habe eine Überraschung für euch: Es geht noch weiter! Jaha... für alle die, die es noch nicht wissen: FIR geht doch noch nicht in die letzte Runde... es wird wahrscheinlich noch ein Chap drangehängt, weil ich mit dem Platz nicht auskomme... Ja, mir ist nämlich auf der Rückfahrt von meinem grandiosen Urlaub eine zündende Idee gekommen, was nun dazu geführt hat, dass ich wahrscheinlich doch die sagenumwobene Zehn erreichen werde... na ja, und dass ihr noch mehr von mir zu lesen habt...-.- Hach, ja... ich bin auch ein wenig erleichtert, dass ich mir die Gedanken um das Ende noch ein bisschen aufschieben kann...^^ Ich habe doch tatsächlich jemanden getroffen, der den Titel: "Fool In The Rain" mit "Voll im Regen" übersetzt hat...!!! Oh man, ich glaube ihr wollt gar nicht wissen, wie sehr ich mich am Boden rumgekugelt habe. Aus Lachen, versteht sich.^^ Hapuuuh... ihr werdet mich wahrscheinlich für das folgende Kapitel erschlagen... aber na ja, was soll's? Einmal mehr oder weniger umgebracht werden, ist auch egal...-.- Na ja, ihr habt jetzt lange genug warten müssen... hier geht es weiter mit Fool In The Rain 9: Contact Nine: // Communication breakdown (My Big Mistake) \\ Ein paar Lampen erleuchteten gedämpft den kleinen Raum. Ray hatte sich unter ihre Decke gekuschelt und beobachtete ein paar verschwommene Konturen, die sich auf- und abhebten, während sie dem Regen lauschte, der gegen das Fenster prasselte. Sie nahm die gleichmäßigen, leisen Atemzüge wahr, die sie nur hören konnte, wenn sie sich stark drauf konzentrierte. Sie sah die weiße Decke, die sich um seinen Körper wund wie eine Schlange um einen Ast. Allerdings wickelte sich diese imaginäre Schlange nicht um einen Ast, wäre ja auch zu schön gewesen, nein, sie wand sich um ihr Schicksal. Ja, soweit war Ray schon, dass sie dachte, es sei alles Schicksal. Es hing doch alles miteinander zusammen. Sie hatte Isaac nur kennen gelernt, weil sie an diesem einen Abend das Bedürfnis verspürt hatte, sich noch mal das Haus des Geschehens anzusehen. Und hätte es nicht geregnet, wäre sie wahrscheinlich nach Hause gelaufen, so weit war es ja nun wieder auch nicht. Und wäre zum Beispiel ein anderer Will zuvorgekommen und hätte ihr das einfache Benutzen eines Telefons gewährt, wäre sie ihm auch nie begegnet... oder wäre Isaac in der Zeit, in der sie bei Will angefragt hatte, weggefahren, dann... Ach, das half ihr alles auch nicht weiter. Was nützte es ihr, sich auszurechnen was hätte sein können, wenn es ja doch nicht war? Was nun zählte war das Hier und Jetzt. Doch wie es schien, spielte ihr das Schicksal auch diesmal nicht gut mit, den besagter Herr Isaac schien es nicht für nötig zu halten, sich um so ein liebebedürftiges Wesen zu kümmern wie sie eins war. Aber wie sollte er es auch wissen? Sie hatte es ihm ja nicht gesagt. Schon wieder musste sie daran denken, wie sie sich gefühlt hatte, als er vor kurzem auf der Bühne zusammengebrochen war. In diesem Moment hatte sie sich selbst verflucht, weil sie die Gelegenheiten nicht genutzt hatte, ihm zu sagen, was sie für ihn empfand. Ja, zu dieser Zeit hatte sie alles wieder rückgängig machen wollen, nur um ihm zu sagen, dass sie ihn brauchte. Nein, dass sie ihn liebte. Und nun lag sie hier, hatte die Gelegenheit und brachte es wieder nicht über die Lippen. Verdammt, Ray! Reiß dich doch mal zusammen!, ermahnte sie sich selbst und blieb trotzdem liegen. Es war doch so einfach. Sie musste einfach nur ihren faulen Hintern aus dem kuschelig warmen Bettchen schmeißen, drei Schritte durch das Zimmer gehen, Isaac aufwecken und ihm die drei Worte entgegenschmettern. Na ja, wenn man die ganzen "Äh's" und "Öh's" zusammenzählte, würden wahrscheinlich noch ein paar mehr Worte ihren Mund verlassen, aber das war ja egal. Solange sie nicht nur hier so dämlich rumlag und darauf hoffte, dass ein Wunder geschah, war alles egal! Das konnte doch nicht so schwer sein, zum Teufel noch mal!!! Ohne ihr Zutun hatte ihr Gehirn soviel Überzeugungsarbeit geleistet, dass sie wie vom Blitz getroffen aufschreckte, die paar Schritte zu seinem Bett lief und sich vorsichtig auf den Rand setzte. Tja, bloß diese Taten waren schon wieder zu viel des Guten, sodass ihre Entschlossenheit von einem Moment auf den anderen wieder von ihr abfiel. Doch Ray fasste ein weiteres Mal neuen Mut und schließlich zwang sie ihre Lippen dazu, folgende Worte zu formulieren: "Isaac, bist du noch wach?" Isaac bewegte leicht seinen Arm und schaute sie aus dem Halbdunkel heraus an. "Jepp.", flüsterte er. Ray stockte der Atem. Sie konnte es nicht! Sie konnte es nicht, verdammt! Es ging einfach nicht! "Kann ich dich was ganz Wichtiges fragen?", murmelte sie. Fragen, ja fragen. Das war doch schon mal ein guter Anfang. Bevor sie ihm ihre Gefühle offenbarte, musste sie ja schließlich erst mal wissen, wie er über die Sache dachte. "Klar.", murmelte er und sein Blick schweifte unauffällig zur Uhr. Ray folgte ihm und erkannte, dass es bereits nach Zwölf war. Was zum Teufel konnte so wichtig sein, dass sie ihn mitten in der Nacht aufweckte?! "Äh... öhm... ähem..." Oh nein, da waren sie wieder. Die gefürchteten "Äh's" und "Öh's". Nicht jetzt! Von ihr aus konnte sie ihretwegen stottern, wenn sie sich ein Eis bestellte oder wenn sie sich mit einem Zoowärter über ostindonesische Strubbelaffen unterhielt, aber nicht in so einem Moment!!! Das war einfach nicht fair. Sie begann zu zittern. In ihren Kopf war ein heilloses Chaos ausgebrochen. Wie sollte sie ihn so etwas fragen? "Isaac, sag mal, liebst du mich?" Nein, zu auffällig. "Isaac, könntest du dir vorstellen, mit so jemandem wie mir zusammen zu sein?" Auch nicht, immer noch zu durchschaubar, da konnte sie ja gleich sagen: "Isaac, ich will ein Kind von dir!". Nein, da bot sich doch eher: "Isaac, wie sollte eigentlich deine Traumfrau sein?" an. Ja, das war schon unverfänglicher. Allerdings würde er sie für total belämmert halten, ihn das mitten in der Nacht zu fragen. War ja auch wirklich eine bescheuerte Idee gewesen! Wem hatte sie das noch gleich zu verdanken? Schließlich nahm sie noch mal allen Mut zusammen und stützte ihre Hände auf seinen Schultern ab, was dazu führte, dass er sich nicht aufrichten konnte. Doch in ihrem Kopf war alles so durcheinander, dass sie nicht mehr wusste, was Eins plus Eins war. Ratter... ratter... ratter... sie konnte ihn doch jetzt unmöglich fragen...ratter... ratter... war das nicht doch zu auffällig?... ratter...was war, wenn seine Reaktion negativ ausfiel?... "Isaac, klemmt der blaue Schlafanzug auch nicht im Schritt?" ICH SAGTE DOCH BEREITS, DAS ES NICHT GEHT!!!! "Wie bitte?!", fragte er irritiert und seine Augen weiteten sich ungläubig. Verdammt, hätte ihr denn so auf die Schnelle nichts besseres einfallen können, als diese furchtbare Frage?! Ray fühlte sich wie auf einem schaukelnden Kahn mitten auf dem Meer. Der hohe Gedankengang bekam ihr nicht sonderlich gut und ihr wurde schwindelig. "Keine Ahnung... spannt dein Nachthemd denn um die Brust?", erwiderte Isaac, als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. Die Welt um Ray herum schien sich zu drehen... ja, sie fühlte sich wie in einer Schleudertrommel. Mit einem Seufzen kippte sie schließlich nach hinten rüber und landete somit auf Isaacs Beinen. "Ray?", rief dieser sofort und richtete sich blitzartig auf. Mit einer schnellen Bewegung hatte er seine Hand unter ihren Kopf geschoben und hielt sie ein Stückchen hoch. Sanft rüttelte er sie und wiederholte dabei immer wieder ihren Namen, bis ihr schließlich noch schlechter wurde. Sie musste es sagen! Jetzt, sonst würde sie sich nie wieder trauen, das wusste sie! Nie wieder würde sie so eine Tortur auf sich nehmen, nie wieder! Wenn ihr nicht so verdammt schwindelig gewesen wäre, hätte sie ja schon längst gefragt. Nein, das durfte auch keine Ausrede sein! Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, ihm alles zu gestehen!!! Also, schnell durchforstete sie noch mal die Hitliste der besten Möglichkeiten, ihn unverfänglich nach ihrer Beziehung zu fragen. Wie war das noch mal? Ach, jetzt war alles egal! Schließlich nahm sie die erstbeste, die ihr in den Sinn kam und sagte bestimmt: "Isaac, ich will ein Kind von dir!" Erst nach ein paar Sekunden realisierte sie, was sie da eigentlich von gegeben hatte. NEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIINNN!! Ray wurde vor Scham knallrot und ihr Kopf drohte zu platzen. Wo war das nächste Mauseloch, in das sie sich verkriechen konnte? Wo? Wo zum Teufel?! Nun hatte sie Isaac gänzlich durcheinander gebracht. Seine Stimme wurde ein bisschen lauter und sein Gesicht hatte sich mal wieder in ein einziges Fragezeichen verwandelt. "Ray, was ist nur los mit dir? Ist alles okay? Hast du vielleicht was getrunken? Erst unterstellst du mir, mit dir in ein Love-Hotel gehen zu wollen, dann kommst du mitten in der Nacht zu meinem Bett um mich zu fragen, ob mein Schlafanzug im Schritt klemmt, fällst in Ohnmacht und sagst mir zur Krönung, dass du ein Kind von mir willst? Aber sonst ist alles okay! Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein, oder?" Ray schüttelte immer noch leicht benebelt den Kopf. Nein, natürlich war das nicht ihr Ernst. Wie sollte es auch? Sie war vollkommen durch den Wind! Plemplem, Ballaballa, wie auch immer man es ausdrücken wollte. Sie richtete sich leicht auf. Weg hier, einfach nur weg hier! Es war alles zu peinlich, als dass sie noch länger hier bleiben konnte. "Es tut mir Leid. Ich bin wohl etwas durcheinander. Am besten ich gehe..." Mit diesen Worten rappelte sie sich auf und wollte von der Bettkante rutschen, doch eine Hand schnellte aus der Dunkelheit hervor und hielt sie am Arm fest. Ray versuchte sich verzweifelt loszureißen, schüttelte energisch den Kopf und rief: "Verdammt! Isaac, lass mich los!!!" Sie entwand sich seinem Griff und stürmte auf die Tür zu. Nein, sie konnte ihm unmöglich in die Augen blicken! Nicht nachdem, was sie ihm an diesem Abend gesagt hatte! Warum ging denn immer alles schief?! "Ray! Ray, warte doch, zum Teufel noch mal!", fluchte er und sprang ebenfalls auf. Sie hetzten wie die Bekloppten durch das Zimmer, Ray stieß die Tür auf und sie setzten ihre Verfolgungsjagd im Flur weiter. "Lass mich in Ruhe! Ich will dich nicht sehen!!!", schrie Ray und brauste in Höchstgeschwindigkeit dem Fahrstuhl entgegen. Nein, Fahrstuhl war schlecht. Bevor sie mit dem weggefahren wäre, hätte Isaac sie doch schon längst eingeholt. Also die Treppen. Notausgang? Wo war der Notausgang? In Windeseile hatte sie die Treppen erreicht und begann, jede zweite überspringend und die letzten drei herunterhüpfend, sich ihren Weg nach unten zu bahnen. Doch Isaac war ihr dicht auf den Fersen. Immerhin hatte er trotz seiner Herzprobleme regelmäßig Sport machen können, sonst wäre er jetzt nicht so verdammt schnell. Wenn sie nicht den klitzekleinen Vorsprung gehabt hätte, hätte er sie vermutlich schon längst eingeholt. Innerhalb von wenigen Sekunden hatten sie das darunter liegende Stockwerk erreicht. Dann das nächste... bis sie schließlich im Erdgeschoss angekommen waren. "Ray, verdammt!!! Was ist denn plötzlich in dich gefahren?!", hörte sie seine Stimme in bereits ziemlich dichtem Abstand. Das gab Ray wieder Kraft und schließlich spurtete sie nach draußen. Das Gesicht der Empfangsdame, die mit Sicherheit nicht jede Nacht gegen Zwölf zwei junge Leute in Schlafanzug und Nachthemd an sich vorbeidüsen sah, wollte sie gar nicht sehen. Draußen regnete es immer noch ziemlich heftig. Das kalte Nass schlug ihr entgegen und ließ sie ohne ihr zutun frösteln. Doch sie rannte weiter, barfuß wie sie war und nur mit dem rosa Fetzen bekleidet. Es dauerte keine fünf Sekunden und sie war komplett von oben bis unten durchnässt. Eigentlich hatte sie gehofft, dass sie Isaac allein durch die Tatsache, dass er nach draußen in den Regen musste, abschrecken konnte, aber er ließ sich selbst dadurch nicht entmutigen , ihr auf Schritt und Tritt zu folgen. Es kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor, als sie so im Regen davonlief, allerdings hatte Isaac sie bereits in der nächsten Straße eingeholt. Straße? Nein, es war eine Sackgasse und genau das wurde Ray zum Verhängnis. Sie konnte weder vor noch zurück und musste sich wohl oder übel ihrem Schicksal beugen. Scheiß Schicksal!!!! Aber er hätte sie sowieso an der nächsten Straßenecke eingeholt. Trotzdem war es zu dumm, dass sie das Sackgassenschild nicht gesehen hatte. Na ja, in dem Regen sah man sowieso kaum die eigene Hand vor Augen, da war es ein regelrechtes Wunder, dass Isaac sie nicht allein durch diese Tatsache verloren hatte. Sie blieb mit dem Rücken zu ihm stehen. Neben dem Prasseln des Regens vernahm sie seinen keuchenden Atem und die Arme, die sich von hinten um ihre Schultern schlangen. Dann spürte sie sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und seine nassen Haare an ihrer Wange. Ihre Gedanken setzten vollkommen aus. Plötzlich hörte sie seine leise Stimme direkt an ihrem Ohr: "Ich will nicht... dass du wegläufst." Diese Worte versetzten Ray einen regelrechten Stich, doch sie wagte es nicht, sich umzudrehen. Diese Umarmung war einfach zu schön, als dass sie sie so schnell verstreichen lassen wollte. Sie wusste nicht, wie lange sie da so im Regen standen und sich nicht rührten. Es war eine kleine Ewigkeit, aber dennoch zu kurz. Schließlich fasste sich Ray ein Herz, drehte sich um und blickte ihm direkt in die Augen. Seine Haare waren klitschnass und klebten ihm im Gesicht. Sie fuhr ihm durch die Haare und strich sie zurück. Dabei murmelte sie: "Es tut mir leid." Er presste die Lippen aufeinander und ein zorniges Funkeln machte sich in seinen Augen breit. Die Worte "Es muss dir nicht Leid tun.", verkniff er sich, und blieb stattdessen wie versteinert vor ihr stehen und blickte sie an. Ja, ihr Nachthemd war mittlerweile so durchgeweicht, dass man bis auf die Unterwäsche schauen konnte, aber das war ihr egal. Sowieso war ihr jetzt alles egal. Aus dieser Situation gab es nun mal weder einen Ausweg noch eine weitere Fluchtmöglichkeit. Sie musste sich ihr stellen, hier und jetzt. Und das, was sie jetzt sagte, konnte ihr Schicksal beeinflussen. "Isaac? Du hast es freiwillig getan, oder?", fragte sie mit heiserer Stimme. Er blickte sie irritiert an. "Was? Dir hinterher laufen?" Sie lächelte leicht und schüttelte den Kopf, sodass ein paar Tropfen von ihren Haaren abfielen. "Nein... Damals. Du hast mich freiwillig geküsst, nicht wahr?" Allein schon bei dem Gedanken daran bekam sie eine Gänsehaut. Was würde sie dafür geben, noch einmal... nein. Schnell verbannte sie den Gedanken in die hinterste Ecke ihres Gehirns und blickte ihn fragend an. Er schien leicht zu zögern, schaute erst betreten zur Seite, blickte sie dann aber unverwandt an. "Ja.", murmelte er und in seinen Augen blitzte es wieder. Ein erleichterndes Gefühl machte sich in ihrem Bauch breit und sie lächelte wieder. Eine Frage brannte ihr allerdings noch immer unter den Fingernägeln. Nein, eigentlich waren es Tausende, aber diese hier beschäftigte sie ganz besonders: "Und warum wolltest du dann zwei Einzelzimmer?" Langes Schweigen. Langes gegenseitiges Anstarren. Dann ein Schulterzucken. "Wieso nicht?", murmelte er und schaute sie ungewöhnlich kühl an. Was war plötzlich in ihn Gefahren? Warum rannte er ihr erst meilenweit hinterher, umarmte sie und dann so eine verdammt kühle Antwort!? "Hm, versteh schon.", murmelte Ray, obwohl sie gar nichts verstand. Nun, sie war verletzt. Sie verstand nicht mehr, was Isaac eigentlich wollte. Hier draußen im Regen erschien ihr sowieso alles furchtbar unwirklich. Durch den Schleier des Regens sah sie sein Gesicht, dass sich zu Boden gewandt hatte. Er blickte ihr nicht in die Augen, so wie er es sonst immer tat. Das war nicht die Antwort, die sie sich erhofft hatte. So langsam hatte Ray entgültig die Schnauze voll. So abgeneigt zu Gefühlen konnte er ja nicht zu sein, sonst wäre er ihr mit Sicherheit nicht hinterhergerannt. Verdammt, irgendwo musste es doch mal weitergehen zwischen ihnen! Wenn das mit dem Liebesgeständnis schon nicht geklappt hatte, dann musste es doch zumindest auf eine andere Art und Weise funktionieren. Sie musste ihn ja nicht gleich mit ewigen Treueversprechungen bombardieren. Sie konnte es ja auch mal auf die körperliche Art versuchen. Zumindest schien ihm das nach dem heutigen Erlebnis besser zu liegen als die wörtliche. Sie musste es nun endlich herausfinden! Was sollte dieses ständige Herumgetapse denn? So kamen sie doch nie zu einem Ergebnis. Schließlich fasste sie sich ein Herz und trat langsam ein paar Schritte auf ihn zu. Irritiert blickte er auf und starrte sie an. Entschlossen schlang Ray die Arme um seinen Hals. JETZT ODER NIE!!! Sie spürte, wie er unter ihrer Berührung leicht zusammenzuckte und ein Stückchen zurückwich. Ray zweifelte schon wieder an ihrer Entscheidung... Es war ihr schließlich nicht egal, wenn seine Entscheidung negativ ausfiel. "Isaac...", flüsterte sie und näherte sich seinem Gesicht bis auf Zentimeter. Sie war ihm gerade so nahe, dass ihr Herz sich schon wieder fast zu überschlagen begann. Los, Mädchen! Tu was, sag was, mach was!!! Jetzt hast du die Chance! Noch einen Moment zögerte sie. Dann küsste sie ihn direkt auf den Mund. Spätestens jetzt hätte sie eigentlich erwartet, dass er ihren Kuss erwiderte oder wenigstens seine Arme um sie schlang. Wenn er sie liebte. Doch nichts dergleichen geschah. Keine fünf Sekunden ließ er sich das gefallen und schubste sie leicht ein Stückchen von sich weg. Ray erstarrte. Ihr Herz wurde kalt. Ihr ganzer Körper wurde kalt. Das konnte doch nicht sein!!! Hatte sie sich wirklich so... falsche Hoffnungen gemacht? "Aber...?", murmelte sie und Panik stieg in ihr hoch. Die ersten Tränen näherten sich ihren Augen und drohten aus ihrer Selbstbeherrschung herauszubrechen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würden sie kullern. Wenn er nicht schnell etwas Liebes sagte oder sie in den Arm nahm und behauptete, dass es alles nur ein Scherz war. Doch auch das hatte er anscheinend nicht vor. Stattdessen meinte er kühl: "Ich glaube, dass ist keine gute Idee. Bist du dir sicher, dass du nicht doch etwas getrunken hast?" GETRUNKEN? Sie? Wie kam er denn auf diese Idee? Hatte er nicht vielleicht eher etwas getrunken? So wie er sich benahm, hatte sie ihn noch nie erlebt! Was war denn mit ihm los? Empfand er denn überhaupt nichts für sie? Nicht mal andeutungsweise? Nix, null, niente, gar nüscht? Ray keuchte. "Jetzt reicht es mir aber! Du weißt doch auch nicht, was du willst!!! Erst machst du mich regelrecht heiß auf dich und dann stößt du mich dermaßen vor den Kopf! Weißt du eigentlich, was für ein Gefühl das ist? Nein, vermutlich nicht. Jemand, der so schnell seine Meinung ändern kann, weiß es vermutlich nicht. Gibt es hier nicht irgendjemanden auf dieser gottverlassenen Welt, der noch normal ist??!!" Isaacs Blick wich ihr aus. Darauf wusste er nun auch keine Antwort. "Hast du nicht mal mehr den Mut, mir in die Augen zu schauen?!", schnauzte sie ihn an. Als er ihr darauf auch keine Antwort gab, drehte sie sich abrupt um und ballte die Fäuste. "Auf Wiedersehen! Wenn du mir nichts zu sagen hast, dann behalt es für dich. Ich brauch diese ganze SCHEIßE hier genauso wenig wie du!!!" Nun war sie wirklich sauer. Ihr Kopf war knallrot angelaufen und die Zornesfunken sprühten ihr regelrecht aus den Augen. Wie konnte man sich nur so in einem Menschen täuschen??? Schließlich rannte sie, in dem durchweichten rosa Nachthemd durch die Straßen und verschwand in der feuchten Dunkelheit, bis nicht einmal mehr ein Schatten von ihr zu sehen war. Isaac stand wie versteinert da und starrte ihr hinterher. Hinter dem sanften Schleier aus Nieselregen blickten seine traurigen Augen auf die Stelle, an der Ray gerade noch gestanden hatte. Plötzlich drehte er sich blitzschnell um und schlug mit der bloßen Hand gegen eine steinige Hauswand. "Verdammt!!!", zischte er und lehnte sich gegen die Wand, in die er eben noch seine Faust gerammt hatte. Ein bisschen Blut rann aus der Wunde an seiner Hand, doch er nahm den Schmerz gar nicht wahr. "Denkst du etwa, ich mache das nur so zum Spaß...?!", hauchte er kaum hörbar und ließ sich an der Wand langsam hinuntergleiten, bis er auf dem nassen Kopfsteinpflaster saß. Das Blut vermischte sich mit dem Regen und hinterließ eine schmierige Spur auf dem blauen Schlafanzug. Isaac krümmte sich wie unter Schmerzen zusammen. Die Haare fielen ihm in die Augen und bedeckten das, was keiner sehen sollte. Was er niemandem erzählen durfte. Was er selbst nicht verkraften würde. Ray rannte durch die Straßen bis sie schließlich eine Bushaltestelle erreichte. Sie war vollkommen aufgelöst und wusste nicht, wo sie sich eigentlich befand. Wo war sie hier gelandet? Was wollte sie an einer Bushaltestelle? Vor ihrer Nase hielt ein Nachtbus, wahrscheinlich nicht der letzte, aber der erstbeste, der sich bot. Langsam taumelte sie in Richtung Einstieg. Zu keinem vernünftigen Gedanken fähig. Der Busfahrer schaute sie erschrocken an. Na ja, war ja auch kein Wunder. Bestimmt bekam er nicht jede Nacht ein bis unter die Haut aufgeweichtes Mädchen im Nachthemd zu sehen, dass nebenbei die ganze Zeit ununterbrochen flennte. Er war so geschockt, dass er sogar vergaß, sie nach ihrer Fahrkarte zu fragen, sondern ließ sie einfach passieren. Zum Glück von Ray. Sie trug schließlich nicht ständig in ihrem BH eine geheime Busfahrkarte mit sich herum. Von daher hatte ihr ihr schockierendes Aussehen dazu verholfen, eine Fahrt umsonst genießen zu können. Sie wusste an diesem Abend nicht, wie sie nach Hause gekommen war. Als sie schließlich vor der Tür stand, vollkommen aufgelöst und fertig mit der ganzen gottverdammten Welt, und klingelte, musste es schon in die frühen Morgenstunden gehen. Sie klingelte so lange, bis ihre Mutter schließlich die Haustür öffnete und einen halben Herzinfarkt bekam, als sie ihre Tochter in diesem Zustand vor der Tür stehen sah. Auch bekam Ray nicht mehr mit, was danach geschah. Was ihre Mutter sagte, wer der geheimnisvolle Fremde war, der urplötzlich aus dem Schlafzimmer geschlichen kam und wie sie eigentlich den langen beschwerlichen Weg trocken in ihr Bett schaffte. Kaum hatte sie ihr Kopfkissen berührt, war sie weg. In einer Traumwelt, die sie vor der grausamen Realität schützte. In einer Welt, in der es keinen Regen gab. Ihr Wecker zeigte verschwommene Zahlen an. Sowieso sah sie alles wie durch eine beschlagene Brille. Wo war sie? Was war passiert? Wie kam sie hierher? Müde richtete sie sich auf und wäre am liebsten mit einem Stöhnen zurück in ihr Kissen gesunken, wenn nicht die grünen Zahlen auf dem Wecker ermahnt hätten, langsam ihren Hintern aus dem Bett zu kriegen. Es war drei Uhr. Nachmittags. So sehr Ray die Erinnerung an Gestern schmerzte, so sehr festigte sich ihr Entschluss, einen Schlussstrich unter das Geschehene zu setzten. Das Gestern war ja wohl klar und deutlich gewesen. Was konnte sie dazu noch groß sagen? Am besten sie sah ihn nie wieder. Ja, das war das beste. Dann könnte sie den Gedanken an ihn mit der Zeit verdrängen und ihn vergessen. Einfach nicht mehr an das ganze Kuddelmuddel erinnert werden. Es wäre ja eh nichts draus geworden. Total verpennt schlich sie sich zur Küche. Hunger? Nein. Sie fühlte sich leer. Aber nicht ihr Magen war leer, sondern ihr Kopf. Und der konnte auch durch eine Portion Cornflakes nicht mehr gefüllt werden. Einfach nicht mehr dran denken. NICHT DRAN DENKEN. Genau. War doch gar nicht so schwer. Wo war das Problem? Er wollte sie nicht, aus, fertig. Dann wollte sie ihn halt auch nicht mehr. Ach, verdammt. Nicht dran denken. Ray schüttelte sich, als sie ihren vakuumsartigen Kopf dazu bewegen wollte, sich daran zu erinnern, wie ihre Mutter gestern reagiert hatte. Was sollte sie ihr erzählen? Am besten gar nichts. Was erzählte ihr diese denn? Gar nichts. Eben. Also bekam sie auch von ihrer Tochter nichts mehr zu hören. Basta. Ray öffnete den Kühlschrank. Was essen zwar nicht erforderlich, aber nie verkehrt. Mit einem Radarblick scannte sie den Inhalt des Kühlschranks und entschied sich gleich wieder um. Nichts da für ihr gebrochenes Herz. Gebrochenes Herz? Das war doch Quatsch. Niemand würde ihr so leicht das Herz brechen. Nein, sie war stark. Sie knallte die Kühlschranktür wieder zu und starrte auf das Holz. Schließlich lehnte sie ihren Kopf dagegen. Ja, sie war stark. Sie konnte ihn einfach so vergessen. Aus ihrem Leben streichen. Was hatte sie falsch gemacht? Warum hatte er sich von ihr abgewandt? Und warum hatte er ihr damals auf der Bühne gesagt, dass sie seine einzige Liebe wäre? War das alles nur ein weiterer dummer Scherz von ihm gewesen? Nicht dran denken. "Ich bin stark.", murmelte sie und vergrub den Kopf in den Händen. Bloß warum tat es dann so weh? Warum hörten diese verflixten Tränen nicht auf zu fließen? Warum?! Contact Nine/ End Oh mannomannomannomanno... *sich selbst schlag* ÄHEM... JA!!! So kanns gehen...-.- Was ist los mit Isaac? War das dass Ende zwischen Isaac und Ray? Wo es doch gerade so gut begonnen hatte? Doch kein Happy-End, oder was? Im nächsten Teil wird sich endgültig alles entscheiden... *ernst dreinblick Der kommt im übrigen entweder am Samstag (21.August) oder Sonntag (22.August)... VERSPROCHEN.^^ Also, bitte im Kalender notieren: "Fool In The Rain/ Contact Ten: The Last Try", ja? o.O Hm... wie krieg ich euch dazu, zu diesem Teil ein paar Kommis zu schreiben...? *überleg* Hmmm... probiern was mal mit: Kein Kommi, kein Happy End. *muhahahahahahahahahahahahahahahaha* ***Jetzt tickt sie vollkommen durch*** Höhö. Bis dann, *sich in Deckung bring* *verbarrikadier* und tschüß! entrance So, und nachdem ihr mir jetzt gleich den Kopf abgerissen habt, möchte ich euch noch auf etwas aufmerksam machen: MEINE NEUE FF IST DA!^^ Schaut doch bitte mal vorbei.^^ Sie wird der offizielle Nachfolger von Fool in the rain und (hoffentlich) genauso gut.^^ Also: "'Cause I'm A Punk - no more, no less" (Die zarteste Versuchung, seitdem es Punkrock gibt...) THANK YOU ALL!!!^^ Bis denn, entrance ACH JA!!! Und noch ein Special, dass ich euch nicht vorenthalten möchte: Ein Bild von Isaac ist on!!! Zumindest so, wie ich ihn mir vorstelle... ^^ Es ist zwar kein Original, aber immerhin selbst gemalt^^ THAT'S ISAAC! Wer will kann ja mal vorbeischauen^^ Bald gibt's auch eins von Ray^^ Also, jetzt aber... entrance Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)