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Je kälter der Winter,...

...desto näher der Frühling.
von

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Rache ist blutrot

12. Rache ist blutrot
 

Die zartroten Lippen zu einem verbissenen Strich aufeinandergepresst musterte Kerry ihr eigenes Spiegelbild vor sich. Aneko stand hinter ihr und beobachtete, wie ihre neue Freundin sich vor dem Wandspiegel drehte und selbst beäugte. Ganz zufrieden war keine von beiden. Während Kerry von dieser "Schicki-Micki-Party-Idee" von Grund auf nicht begeistert war und lieber ihre lässig bis sportlichen Klamotten tragen würde, hatte Aneko klare Vorstellungen von den Kleidern, die einem solchen Abend angemessen waren. Nun waren sie übereingekommen, dass Kerry sich zwar etwas herausputzen sollte, jedoch auf das Tragen eines Kleides oder Rockes verzichten durfte. Stattdessen trug sie eine dunkelblaue Nadelstreifenhose, die mit glitzernden Silberfäden durchwirkt war, dazu kam ein passendes und weiblich tailliertes Jackett, derselbe Farbe und Stoffes, unter dem die Rothaarige noch eine leichte Bluse in etwas hellerem Blau trug. Zu dem noch ganz angemessenen Ausschnitt der Bluse trug sie ein zartes Silberkettchen, an dem eine längliche Kartusche mit ägyptischen Schriftzeichen glitzerte. Aneko hatte das Gesicht ihrer Freundin noch professionell mit allerlei Make-up verziert, wogegen diese sich anfangs noch wehrte und es dann doch über sich ergehen ließ. Allerdings hätte sie im Traum nicht zugegeben, dass sie eigentlich fand, dass es nicht schlecht aussah, besonders, da man mithilfe der eigentlich eher unauffälligen Schminke ihre noch immer vorhandene Schnittwunde nicht sah.

Insgesamt bot Kerry nun ein beinahe atemberaubendes Bild, doch Aneko war noch nicht fertig. "Und jetzt kommen die Haare.", schloss die Dunkelhaarige nach abgeschlossener Betrachtung. Die Irin warf der Asiatin einen vielsagenden, gar nicht begeisterten Blick zu. Offensichtlich fand sie es alles andere als berauschend, ihre roten Fransen heute ordentlich zu frisieren, wenn das denn überhaupt möglich wäre. Seufzend nickte sie dann jedoch und ließ ihre Stylistin ihre Arbeit beenden.
 

Es war 19:43 Uhr am frühen Abend und die beiden hatten sich bei Kerry im Haus getroffen. Der Tag war nichts Besonderes gewesen, bis auf die Tatsache, dass Kerry trotz Erklärungen in der Musikschule eine Kündigung angedroht worden war, würde sie fortfahren so oft nicht zur Arbeit zu erscheinen. Dafür war die Zeit danach recht angenehm gewesen. Kerry hatte Mokuba von der Schule abgeholt, da er heute länger hatte bleiben müssen, aufgrund eines Sonderprojektes. Genaueres hatte die Rothaarige darüber nicht erfahren können, war es jedoch zufrieden heute nicht noch auf seinen Bruder zu treffen. Die beiden hatten einen schönen Nachmittag verbracht, der jedoch recht kurz ausfiel, da Kerry wegen der Einladung Anekos früh wieder zurück musste. Gleich nachdem sie in ihrer Wohnung angekommen war, tauchte auch schon die genannte Person auf um sie von oben bis unten durchzustylen.

Und dabei waren die zwei jungen Damen noch immer. Aneko trug ihr pechschwarzes Haar kunstvoll nach oben gesteckt und mit allerlei Zierbändern geschmückt. Ihr samtschwarzes Kleid, dass einfach geschnitten war, sich aber wie eine zweite Haut an ihren Körper schmiegte, fiel ihr bis zu den Knöcheln und brachte ihre hochgewachsene und schlanke Figur hervorragend zur Geltung. Darüber trug sie ein dunkelviolettes Jäckchen mit einigen schwarz-silbernen Stickereien, dass wunderbar zu ihren Augen passte.
 

Nun war die Asiatin dabei auch noch die Haare ihrer Freundin angemessen zu frisieren. Diese wehrte sich zwar nicht direkt gegen die vorgeschlagenen Frisuren, quittierte die meisten jedoch mit eindeutig abgeneigten Blicken. Schließlich gab Aneko nach und versuchte nicht länger den unbändigen Haarschopf von unterschiedlich langen Strähnen zu zähmen. Mit einer letzten kompromissähnlichen, kreativen Eingebung, kämmte sie Kerry das rote Haar aus dem Gesicht nach hinten und steckte es mit vielen kleinen, schwarzen Spangen fest, die hauchdünn und kaum sichtbar waren. Auf jeder war jedoch ein funkelnder, weißer Stein eingesetzt, der das auf ihn treffende Licht brach und in allen Farben des Regenbogens reflektierte. Ein schimmerndes Meer aus zarten Pastellfarben war ihr feuerrotes Haare nun und bei jedem Schritt, bei dem die Wellen von roten Strähnen seicht umherwogen würden, würde ein schillerndes Farbenspiel ihr Haupt einrahmen. Die zwei längsten Strähnen, die der Rothaarigen bis auf die Schultern fielen, bearbeitete die Dunkelhaarige jedoch mit einem Lockenwickler, so dass sie federleicht und beinahe elastisch in seichten Locken und verspielt Kerrys Gesicht von hinten umschmeichelten.
 

Zufrieden lächelnd beendete Aneko ihre Stylingstunde und deutete Kerry in den Spiegel zu schauen. Diese kam der Aufforderung nach, allerdings nicht ohne ihrer Begleiterin ein argwöhnisches Grinsen zugeworfen zu haben. Vor dem großen Wandspiegel betrachtete sie ihre gewandelte Erscheinung und nickte schließlich: "Gar nicht mal so übel." Abschätzend strich sie sich die Jackettjacke glatt und musterte sich noch, als die Asiatin auch schon ihren Arm ergriff und vom Spiegel wegzog. "Na dann können wir ja.", gab sie grinsend zurück, mit einem eindeutigen Augenrollen, das soviel sagte wie "Bilde-dir-bloß-nicht-zuviel-ein." Kerry musste den gemeinten Sinn wohl erkannt haben und streckte der Dunkelhaarigen albern die Zunge heraus, während sie nach ihrer Tasche griff und grinsend auf die Tür zusteuerte.

Zu spät Kommen war bei dieser Veranstaltung eigentlich nicht möglich. Jeder konnte kommen und gehen wann man es für richtig hielt, Getränke und Speisen gab es durchgängig und ein festes Programm gab es im eigentlich Sinne auch nicht. Dies war schon mal ein positiver Aspekt, der verhinderte, dass Kerry und Aneko sich zu sehr abhetzten und völlig außer Atem an ihrem Zielort ankommen würden.
 

Die zwei stiegen aus dem kleinen Wagen Anekos und schlenderten über den recht gefüllten Parkplatz zu dem großen Hochhaus hinüber, in dessen 8ten Stockwerk der Empfang stattfand. Schlendern war jedoch etwas einseitig, denn während Kerry wirklich noch lässig vorwärts schritt, obwohl auch sie Schuhe mit hohen Absätzen trug, stolzierte Aneko elegant in das Gebäude hinein. Von einem Wachmann wurden sie gelangweilt beäugt, bevor sich Aneko ohne zu zögern einem gläsernen Aufzug zuwandte. Kerry atmete ein paar Mal tief ein und aus und folgte dann ihrer Freundin. Aller Wahrscheinlichkeit nach musste sie sich nun enorm anstrengen um einen wenigstens halbwegs guten Eindruck zu machen, wenn sie sich auch nicht wirklich verstellen wollte. Das wäre ihr ohnehin nicht im Traum eingefallen, aber höflich und beherrscht sollte sie schon auftreten.
 

Ein kurzes "Pling" verriet der Irin, dass sie das gewünschte Stockwerk erreicht hatten und schon öffnete sich die gläserne Doppeltür des Aufzuges und die beiden Frauen traten beinahe parallel heraus. Doch bevor sie auch nur zwei Schritte auf den Hauptsaal zu machen konnten, trat ihnen ein freundlich, wenn auch ein wenig aufgesetzt lächelnder Mann mit hoher Stirn, grau durchzogenen Haaren und einer Hakennase entgegen und begrüßte sie: "Ms. Haru, sie sehen wieder einmal atemberaubend aus. Es freut mich wirklich außerordentlich sie hier zu sehen. Und wer ist denn ihre entzückende Begleiterin, wenn man fragen darf?" Kerry erwiderte das Lächeln warm, denn trotz des Anscheins, dass dieser Mann sich ständig zum Lächeln zwingen musste, strahlten seine braun-grünen Augen eine aufrichtige Herzlichkeit aus. Bevor die Rothaarige jedoch etwas erwidern konnte, ergriff Aneko das Wort und antwortete mit höflicher Stimme: "Natürlich dürfen Sie, dies ist Kerry O'Hara, eine gute Freundin aus Irland stammend und eine hochbegabte Musikerin, wenn ich das anfügen darf." Beinahe hätte Kerry laut losgelacht und ihrer Freundin einen Stoß in die Seite verpasst, verkniff sich diese Reaktion aber, konnte allerdings nicht verhindern, dass sich ihre Wangen erst rosig und dann dunkelrot färbten, als der Fremde sie auf Anekos Worte hin neugierig und beinahe schon bewundernd musterte. "Meine Freundin ist wirklich zu freundlich, doch sie neigt im Hinblick auf meine Begabung zu Übertreibungen.", warf Kerry etwas unsicher ein, was an ihrem Äußeren jedoch nicht erkennbar war. Allein die unnormale Farbe ihrer Wangen und ein kurzes Niederschlagen der langen Wimpern verriet ihr wahres Unbehagen. Ihr Gegenüber, dessen Name sie noch immer nicht erfahren hatte schien dies allerdings nicht zu bemerken und begab sich zwischen die beiden Frauen um jeder von ihnen einen Arm um die Hüfte zu legen und sie sanft in den Hauptsaal zu schieben, während er fröhlich drauf los erzählte. Wovon er eigentlich sprach, bekam Kerry nicht wirklich mit, denn sie war völlig mit dem Mustern des eindrucksvollen Raumes und der Anwesenden beschäftigt.
 

Auf dem makellos glänzenden Holzparkett tummelten sich unzählige Gäste. Männer und Frauen gleichermaßen vornehm gekleidet und herausgeputzt. Während die Herren der Schöpfung feine Anzüge aus den besten Stoffen trugen, hatten sich ihre Begleiterinnen mit langen Kleidern, die aus glitzernden Stoffen bestanden, angetan. Von Stoff unberührte Handgelenke und Arme, sowie tiefe Ausschnitte wurden von Kleinodien und herrlichen Geschmeiden in Beschlag genommen. Überall wo kein Stofffetzen die glatte Haut der Frauen bedeckte, glitzerte es golden und silbern und auch viele Edelsteine waren vermutlich darunter. Allerdings war das hübsch Aussehen und nett Lächeln auch die einzige Aufgabe der meisten anwesenden Frauen. Beinahe hätte sie sich auch in eines dieser schicken Kleider gewünscht, denn allem Anschein nach war sie wohl der einzige weibliche Gast, der Hosen trug. Hastig schüttelte die Rothaarige diesen Gedanken jedoch ab und ließ sich von Aneko und dem Mann mit der Hakennase bereitwillig durch den Raum schieben.
 

Nach einer Dreiviertelstunde schwirrte ihr vor lauter Namen und Höflichkeitsfloskeln der Kopf. Bisher war ihr nur zweimal ein patziger Kommentar herausgerutscht, aber daran war die zickige Frau dieses, wie hieß er doch, selbst schuld und der andere perverse Spinner hätte seine Hände eben bei sich lassen sollen. Alles in allem jedoch war sie, anscheinend gerade aufgrund ihres ,Andersseins' doch ganz gut bei den wichtigeren Leuten, wie Aneko sie nannte, angekommen. Für den Moment hatte die junge Frau jedoch genug und hatte es tatsächlich geschafft sich erfolgreich von der Kleingruppe um sie und die Asiatin herum abzusetzen. Eine weitere Diskussion über die politische Situation der westlichen Welt hätte sie nun auch nicht mehr ausgehalten. Entschlossen mogelte sich Kerry also durch die herumstehenden Grüppchen und bahnte sich ihren Weg bis hin zum Büffet. Etwas zu Trinken und zu Essen würde ihrem leeren Magen ganz gut tun und außerdem war es sicherlich unhöflich eine essende Person in ein Gespräch zu verwickeln. An den länglichen Tischen, die mit verschiedensten exotischen Speisen gefüllt waren, angekommen angelte sich die Rothaarige erst einmal Teller und Besteck und ging dann auf Streifzug um etwas für ihren Geschmack Leckeres ausfindig zu machen. Nach einiger Zeit hatte sie sich auch ein beachtliches Menü zusammengestellt und überlegte gerade welchen Nachtisch sie nehmen sollte, als sie plötzlich aus den Augenwinkeln etwas, oder besser jemand entdeckte. Jemand, der ihr nicht ganz unbekannt war, ihr aber sofort ein flaues Gefühl, der nicht ganz angenehmen Sorte in der Magengegend verursachte.
 

Beinahe hätte die junge Frau ein genervtes "Oh nein!" von sich gegeben, unterdrückte dies jedoch schnell und musterte die Gestalt eindringlich. Ihr Zielobjekt, Seto Kaiba, war nicht allein und sprach gerade mit zwei sich anscheinend sehr wichtig vorkommenden Neureichen, die mit den riesigen Ringen an den Fingern übertrieben selbstgefällig wirkten. "Dann sind sie ja in bester Gesellschaft.", schoss es der Rothaarigen durch den Kopf, während sie etwas Schokoladen Mousse in ein Schüsselchen löffelte und ein hämisches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, als sie die drei musterte. Ganz offenbar gefiel es Kaiba überhaupt nicht mit den beiden Männern zu reden, denn auf seinem sonst ausdruckslosen und unterkühltem Gesicht spiegelte sich nun Ärger. Ohne weiter darüber nachzudenken beäugte Kerry den jungen Geschäftsmann genauer. Er trug, leider Gottes, keinen langen Mantel, was sie sehr verwunderte, war er doch allem Anschein nach völlig vernarrt, ja geradezu besessen von diesen Dingern. Eigentlich kein Wunder, sie passten perfekt zu seinem Image, das ja nur Kälte und Coolness ausdrückte. Statt der dunklen, engen Kleidung von den Vortagen hatte er, genau wie alle anderen Männer hier, einen Smoking an. In dem schicken Anzug kam seine Figur nicht ganz so gut zur Geltung, wie Kerry mit kritischem Blick feststelle, seine breiten Schultern jedoch wurden besser hervorgehoben. Allerdings passte dieser Anzug nicht ganz zu seinem Image, da konnte man sagen was man wollte. Was die Aufmachung des jungen Kaiba jedoch von den anderen Männern eindeutig unterschied, war die Farbe seiner Kleidung. Der Smoking war schneeweiß und auch Manschetten, Hemd und Krawatte waren in hellen Farben gehalten. Normalerweise hatte die Rothaarige immer weiß mit Reinheit verbunden, aber die Kombination Kaiba-Weiß, konnte man wirklich nicht als rein bezeichnen, es wirkte eher reserviert und unterkühlt.
 

Erst jetzt bemerkte Kerry, dass sie noch immer von dem süßen Nachtisch in ihre Schüssel scheffelte und ihr Blick starr und höchstwahrscheinlich recht auffällig auf die Dreiergruppe gerichtet war. Hastig wandte sie sich ab und musterte die Masse an Mousse, mit der das Glasschüsselchen mittlerweile gefüllt war, mit abgeneigtem Blick. Die Hälfte davon würde mit Sicherheit übrig bleiben, aber wen störte das schon. Schnell drehte sie sich um und zwängte sich an einer gut beleibten Dame vorbei, die sich gerade ebenfalls am Büffet bediente. Verstohlen schaute die schlanke Frau noch einmal zurück um sicherzugehen, dass sie nicht entdeckt oder bemerkt worden war und stellte erleichtert fest, dass die drei Männer noch immer verbissen in ihr anscheinend teilweise unfreiwilliges Gespräch verwickelt waren. Mit einem unbemerkten Augenrollen drehte Kerry ihren Kopf wieder herum und suchte sich einen Weg hinüber zum anderen Teil dieses Raumes, wo einige elegante Tischgarnituren und bequeme Stühle mit türkisfarbenen Polstern platziert waren. An einem noch freien Tisch ließ sich die Rothaarige erleichtert nieder. Entweder litt sie schon unter Verfolgungswahn, oder ihr Schicksal trieb ein unschönes Spiel mit ihr. Von allen ihr bekannten Personen war Kaiba der Letzte, den sie hier antreffen wollte. Wenn es nach ihr gegangen wäre hätte sie ihren Job bei ihm ohnehin einfach hingeschmissen um diesen arroganten Mistkerl nie wieder zu sehen. Ohne es zu wollen kamen ihr jedoch plötzlich wieder Momente ins Gedächtnis, in denen er so anders gewirkt hatte und in denen sie geglaubt hatte sein ganzes Verhalten sei nur Fassade. Unvermittelt fragte die junge Frau sich, ob es wirklich möglich war, sein gesamtes Leben mit einer solchen Maske herumzulaufen und nie sein wahres Ich zu zeigen. Die eigene Antwort fiel klar aus: Nein und doch hoffte sie tief im Inneren, dass sie falsch lag.
 

Unwillig schüttelte sie diese Gedanken ab und stellte fest, dass sie unbewusst angefangen hatte sich die Speisen von ihrem Teller in den Mund zu stopfen, so dass dieser schon halb geleert war. Zum Glück war ihr das nicht mit dem Nachtisch passiert. Mit einem Lächeln schüttelte sie aufgrund ihrer eigenen Schusseligkeit den Kopf. Seufzend legte sie die Gabel beiseite und erhob sich wieder um zur Bar hinüberzuschlendern und sich etwas zu trinken zu besorgen. Eigentlich könnte sie sich ja etwas Alkoholisches gönnen, schließlich würde Aneko heute Abend fahren, dachte sie über ihre Wahl nach, während sie sich hinten an der nicht allzu langen Menschenschlange vor der Bar anstellte. Den ganzen Abend hindurch waren hier zwei Personen stationiert, die den Besuchern die exotischen Wünsche von den Augen ablesen und sofort erfüllen sollten, ein ziemlich nervender Job, wenn man Kerry gefragt hätte.
 

Schließlich war sie an der Reihe und fand sich vor einer dunklen Kirschholztheke wieder, hinter der ein junger Mann mit einem charmanten Lächeln stand und sie nach ihrem Wunsch fragte. Hinter ihm war ein langes Regal mit unzähligen, verschiedenen Flaschen von ebenso vielfältigen Getränken aufgebaut, während auf der Theke blitzende Gläser und ein Behälter mit Eiswürfeln stand. "Ein Weißwein.", gab sie von sich, das Lächeln amüsiert erwidernd. In der Zeit, in der der junge Kellner ihrer Bestellung nachkam ließ sie ihren Blick über den Raum schweifen und sie begann die Personen in der Schlange neben ihr zu mustern. Jäh unterbrach sie diese Beobachtung jedoch, als sich eine vertraute Gestalt in schneeweißer Kleidung ganz hinten anstellte und sichtlich ungeduldig darauf wartete dran zu kommen. Spontan kam Kerry eine Idee, aus der sich schnell ein Plan entwickelte. Der klare grüne Blick der Rothaarigen verdunkelte sich kurz und ein vorfreudiges Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, als sie ihre Bestellung um ein Glas Rotwein erweiterte und noch einmal kurz zu dem weißgewandeten Geschäftsmann blickte. Die Dame vor ihm, deren Ausschnitt wohl mehr zeigte als bedeckte, hatte den Mann hinter ihr anscheinend auch gerade erkannt und mit einem zuckersüßen Lächeln ihren Platz zu seinen Gunsten aufgegeben. So war der junge Schnösel jetzt ebenfalls an der Reihe und gab mit unverhohlener Langeweile seine Bestellung ab, als Kerry zwei Gläser auf die Theke gestellt bekam. Mit jeweils einer Hand schnappte sie sich die Gläser und lächelte dem Bediensteten noch einmal kurz zu und wandte sich schnell ab. Als sie allerdings aus der Reihe getreten war hatte sie es überhaupt nicht mehr eilig und schlenderte übertrieben langsam zwischen den beiden Warteschlangen zurück. Ob Seto sie entdeckt hatte, wusste sie nicht, aber das tat auch nichts mehr zur Sache, denn ihr Plan machte ein Treffen unvermeidlich, was auch gar nicht so schlimm war.
 

Schließlich bog die Rothaarige hinter der Reihe von Menschen nach links ab und tat so, als wolle sie weiter in den Raum hinein und sich wieder zu den Massen gesellen, blieb jedoch knapp hinter den wartenden Personen stehen um sich ein Stück zurückzuziehen. Das Glas mit dem hellen Getränk trug sie in der linken Hand und hielt es ein Stück von ihrem Körper weg, während das Rotweinglas direkt vor ihr gehalten wurde und leicht nach vorne geneigt war. Etwas Weißes blitzte zwischen dem schwarz und dunkelblau der Roben der anderen Personen auf und Kerry verbiss sich ein vorfreudiges Lächeln, als sie scheinbar zufällig wieder nach vorne trat um ihren Weg fortzusetzen. Beinahe punktgleich bog Seto Kaiba nach links ab um eben genau diese Richtung ebenfalls einzuschlagen und prallte direkt auf die rothaarige Gestalt. Diese machte einen Ausfallschritt nach hinten, ohne das Glas mit sich zurückzuziehen, dessen Inhalt bei dem Aufprall in einem eleganten Bogen aus seinem Behältnis schwappte und sich über die zuvor makellose Kleidung des jungen Mannes ergoss. Ein weinroter Fleck bildete sich auf dem Jackett bis zum linken Hosenbein und ein wenig der rötlichen Flüssigkeit tropfte zu Boden. Kerry hielt den Blick gesenkt um ihr schadenfrohes Grinsen zu verbergen und erst als sie es geschafft hatte einen überraschten Gesichtsausdruck aufzusetzen, blickte sie ruckartig auf.
 

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Und nun kommen wir wieder zu den allseits beliebten Kommentaren zu den Kommentaren
 

Hätte gar nicht erwartet einen solchen Hass auf Seto anzufachen, er ist doch immer so fies ;)

Außerdem war es mit der ,Party' wohl zu offensichtlich, wen sie treffen würde, aber gut, solang ihr nicht auch noch herausgefunden habt, was Kerry tun wird, ist es nicht allzu niederschmetternd.

Zum Thema ,Karte ersetzen'. Wie kommt ihr auf die Frage ,Wann wird er sie ersetzen'? Ich dachte eher an: ,Wird er sie überhaupt ersetzen'? *gg*

Besonders gefreut hab ich mich über deinen Kommentar Namischatz *hupf* War irgendwie voll aufbauend zu hören, dass die Gefühls- und Gedankenwelt der Charaktere irgendwie nachvollziehbar rüberkommt *knuddel*

Ach ja und die letzte Drängelei war natürlich nicht gerade das Positivste. Ich will dazu nur sagen, dass ich ja nicht verpflichtet bin an der FF zu schreiben. Jeder hier macht das in seiner Freizeit nehme ich an und wenn er gerade Lust und Laune hat, was bei mir momentan weniger der Fall war, leider, muss ich auch selber sagen. Außerdem habe ich, wie wohl jeder andere auch, noch gewisse Pflichten im RL wie Schule, Freunde und Family um die ich mich kümmern muss und die bei mir dann ganz klar vor dem Schreiben stehen, meistens jedenfalls ;) Aber jetzt nach meinem Birthday hab ich es mal wieder hinbekommen in guter Laune was fertig zu schreiben und nicht wieder zu löschen, was hoffentlich in Zukunft auch so bleibt...
 

Tschauserle

Dolefulness, vormals Creditor



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  dreamer_chan
2004-09-27T16:25:42+00:00 27.09.2004 18:25
Also irgendwie tut mit der Seto schon ein bissel leid... Ausserdem find ich, dass ihm so ein heller Anzug ganz toll steht *bild gesehen hab* Ja, ja, der Anzug ist jetzt ruiniert^^
Gomen, falls wir zu aufdringlich werden *ichauch?* Hast ja recht, nur Freizeit und die ist zur Zeit ja bei fast allen ziemlich knapp.
Zum Kapitel selber ist zu sagen, dass es mal wieder toll zu lesen war. Man konnte sich gut in die beschriebenen Situationen hineinversetzten. Man sehen wie seine Reaktion darauf ausfällt^^
Bis denne dann ma
Ciao
dreamer_chan
Von: abgemeldet
2004-09-27T15:56:26+00:00 27.09.2004 17:56
Menno in dem Kapitel is voll nicht viel passiert....^^ es soll schnell weitergehen!!!
Also ich finde die Story extrem übersichtlich...nicht so verworren...*h3h3* kann mir schon lebhaft vorstellen wie Seto regiert der alte Freak mit seinen weissen Anzügen!!!^^
Von:  DarkEye
2004-09-26T19:42:32+00:00 26.09.2004 21:42
nicht schlecht!! Das mit dem Rotwein war echt böse!!!

mach schnell weiter und schreib mir bitte dann!

bussal dark

PS: Endlich gehts weiter
Von: abgemeldet
2004-09-26T13:12:42+00:00 26.09.2004 15:12
Hallöle!
Als ich den Titel gesehen hab, dachte ich okay jetzt ist es vorbei, da pssiert jetzt sonstwas. Und dann kommt Rotwein, ich war ja so erleichtert...
Zum Kapitel:
Also das war ja so klasse! Ich bin fast vom Stuhl gekippt vor lachen, was muss Seto auch immer so aus der Reihe fallen! Wenn er einen schwarzen Anzug angehabt hätte, wie alle anderen auch wäre Kerry nicht auf die Idee gekommen. Selber Schuld, Seto! (^.~)
Also bis denne Jenny -<@
(Und hetz dich bloß nicht, auf ein gutes Kapitel warte ich gerne! Bye-bye)
Von: abgemeldet
2004-09-26T12:21:39+00:00 26.09.2004 14:21
iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiirre^^
hihihi, geschieht Seto Recht, dass mit dem Rotwein^^
ich habs mir irgendwie gedacht^^
ich fraage mich jetzt nur, wie er jetzt wohl darauf reagiert^^
hoffentlich gehts bald weiter, die Story ist nämlich suuuuuuuuuuuuuper^^
deine Mija
Von:  Yusuka_Chan
2004-09-26T10:46:55+00:00 26.09.2004 12:46
super ich find das kaiptel klasse und kerrys rachplanm auch^^ na aber ich hab da so eine ahnung, dass ihr das nicht sehr gut bekommen wird^^
Von:  Wingsy
2004-09-26T10:13:54+00:00 26.09.2004 12:13
hi^^
also zum kap, am interessantesten wurde es also seto vor kam *gg* XDD ^^ ja seto vernarrt XD naja hab mir schon so was gedacht, dass sie den rotwein über seinen anzug kippen wollte XD^^, wäre auch blöd wenn sie ihn nicht dort getroffen hätte^^, er muss ja vorkommen.
kenn ich auch, hab auch nicht so viel zeit zum schreiben, größtenteils wegen der schule,v.v aber wenn du nen neuen teil hast, sag bescheid^^ *gg*
*knuff*
bye

An-san


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