A fairy-tale von abgemeldet (=> Kapitel 29 ist da) ================================================================================ Feuer ----- Buch eins: Feuer __________________________ Funken über Funken sprühten, flogen wirbelnd der rußgeschwärzten Decke der Schmiede entgegen. Der Schmied stand an der glühenden Esse und hielt ein Hufeisen mit einer langen Zange ins Feuer. Schweiß lief ihm über die Stirn und den restlichen braungebrannten, muskulösen Körper. Das graue Haar, das in einem langen Zopf auf seinen Rücken fiel, stahl sich auch in einigen Strähnen in sein bärtiges zerfurchtes Gesicht. Als er sich diese mit der linken Hand aus der Stirn strich, blieb ein großer Schmutzfleck zurück. Er zog das Eisen aus dem Feuer, ging zum Amboß hinüber und begann, es zurechtzuhämmern. Sein Blick war konzentriert, die Schläge so präzise, das man die jahrelange Erfahrung erkennen konnte. Kurz danach fuhr das Eisen wieder ins Feuer. Feuer, Hammer, immer wieder. Erst als das Hufeisen die richtige Form hatte, tauchte der Schmied es ins Wasser. Riesige Dampfwolken stiegen in den brütend heißen Raum auf, ließen alles kurzzeitig hinter einem dünnen Schleier verschwinden. Das Prasseln des Feuers, das Dröhnen des schlagenden Hammers, das scharfe Zischen des Wassers, wenn es mit dem glühenden Eisen in Berührung kam. Der Geruch brennenden Holzes, der Geruch heißen Metalls. Die Luft erfüllt von Dampf, Qualm, Ruß, Schweiß, Funken und Lärm. Und vor allem das lodernde Feuer, das glühende Eisen, die tanzenden Funken. Rot, gelb, orange. Das Brennen, Flackern, Glühen. Der kleine Junge stand am niedrigen Fenster der Schmiede und starrte gebannt ins Innere. Das blonde Haar glänzte im Feuerschein hell wie Gold. Seine Augen glänzten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)