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Pain, suffering and a stupid black Angel

Neu: Kapitel 19: Kalt wie der Vater, zerbrechlich wie die Mutter.
von

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Die dunklen Gassen durch die ich wandere

Kapitel 1: Die dunklen Gassen durch die ich wandere
 

Schritte hallten in den dunklen Gassen wieder, die den Anschein machten, als wären sie endlos. Jura, dass schwarzhaarige Mädchen mit den grünen Augen dessen Gestalt eher unauffällig in den großen Menschenmassen dieser Großstadt war, wusste jedoch, das sie nicht endlos waren. Schließlich ging sie schon seit längerer Zeit diesen Weg und kam immer ans Ziel.

Die meisten Straßenlaternen waren defekt und so wurde ihr Weg fast in totale Dunkelheit gehüllt, aber ihr machte das schon lange nichts mehr aus. Seit dem

Selbstmord ihrer Eltern war nichts mehr wie vorher und das meiste was um Jura herum geschah war ihr egal. Sie fühlte sich seit dieser Zeit ziemlich einsam und nach außen hin zeigte sie das auch nicht. Freunde und Verwandte hatte sie nicht und jeder Tag verlief gleich.

Morgens stand sie auf und ging nach einem kurzen Frühstück zur Schule. Die Schule verlief wie ihr Leben....Eintönig und langweilig!

Nach der Schule gab es dann meistens einen kurzen Zwischenstopp zuhause, ehe sie sich auf den Weg zur Arbeit machte.

Diese war die Tätigkeit einer Servicekraft bei MC Donalds, dem Paradies der ungesunden Nahrungsmittel.

Ihre Arbeit endete oft sehr spät. Meistens ist war dann schon dunkel. Und wie heute führte ihr Rückweg dann durch dunkle Gassen.

Bald würde sie bei ihrer kleinen Wohnung ankommen und an ihrem leeren Briefkasten mit der Aufschrift Jura Haruna vorbeigehen.

Sie bekam selten Post...und wenn, dann war es nur Werbung oder Rechnungen. Für sie interessierte sich niemand und damit hatte sie sich abgefunden.

Warum sollte sie auch soviel darüber nachdenken? Es änderte doch nichts...
 

Sie ging weiter, auf ihrem Weg begegnete ihr niemand. So war es immer.

Durch diese Gassen ging einfach nie jemand. Den meisten Leuten machte die Dunkelheit Angst da sie fürchteten ausgeraubt oder angefallen zu werden.

Jura war diese Tatsache eigentlich egal. Solange man sie in Ruhe lies, verschwendete sie keine Gedanken

an so was.

Sie hatte genug eigene Probleme! Ihr Leben hatte keinen Sinn. Es war einfach nur langweilig und daran

konnte niemand etwas ändern. Vielleicht lag es auch an ihr selbst. Oft hatte sie das Gefühl, dass viele Leute ihr aus dem Weg gingen. Sie fanden sie merkwürdig. Merkwürdig und seltsam. Das kam wohl von Juras Art überhaupt nicht auf andere einzugehen und ihnen die kalte Schulter zu zeigen.

Sollten sie doch schlecht über sie denken! Sollten sie doch mit ihren oberflächlichen Vorurteilen glücklich werden! Niemand von diesen Leuten würde je verstehen, was in ihr vorging!

Jura kam ihrer Wohnung immer näher und schaute sich etwas im dunkeln um. Hier

war alles wie jeden Tag. Die gleichen Wände, die gleichen Gassen, die gleiche

Stille......Und doch war heute irgendetwas anders. Sie wusste nicht warum, aber irgendwie hatte sie ein flaues Gefühl in der Magengegend. Noch einmal schaute sie sich um , konnte aber nichts erkennen.

Einen Moment lang blieb sie stehen, und dann hörte sie es...... langsame Schritte die

sich in ihre Richtung bewegten. Jura ging etwas schneller, nur sicherheitshalber. Es war sicher nur jemand, der sich in diese sonst so verlassenen Gassen verirrt hatte und nun wieder den Ausgang suchte. Die Schritte wurden schneller und lauter. Jura fühlte eine leichte Angst über sich kommen. Wer war das? Es war viel zu dunkel um zu erkennen wer es war, sie sah fast nichts.

Hatte sie doch Angst davor angefallen oder ausgeraubt zu werden? Langsam wurde

sie nervös. Wer hatte eigentlich nicht vor so etwas Angst?

Aus irgendeinem Grund rannte sie los. Wenn niemand hinter ihr her war,dann würden die Schritte die sie verfolgten auch nicht noch schneller werden! Aber auch ihr Verfolger rannte nun.

Und er kam zu dem auch immer näher.

Jura rannte weiter und kam ihrer Wohnung immer näher. Gleich hinter der nächsten Ecke würde sie sie sehen können. Hinter der nächsten Ecke wäre sie in Sicherheit! Es waren

nur noch wenige Meter. Immer noch wurde sie verfolgt.

Jura verlies die dunkle

Gasse und rannte die Treppe zu ihrer Wohnung hoch. Außer Atem drehte sie sich um

und wartete, dass ihr Verfolger aus der Gasse kam. Aber niemand erschien. Hatte

sie sich das etwa eingebildet? Machte ihre Einsamkeit , die sie so oft unterdrückte, sie jetzt verrückt?

Langsam ging Jura ein paar Schritte rückwärts, immer noch blickte sie auf die

Gasse. Das konnte doch nicht sein! Sie war sich so sicher gewesen!

Nach einiger Zeit ging sie dann in ihre

Wohnung. Noch immer hatte sie dieses flaue Gefühl. Sie konnte sich auch nicht

erklären woher es kam. War ihr wirklich jemand gefolgt? Jetzt in diesem Moment kam sie sich ziemlich dumm vor. Wer hätte einen Grund so etwas zu tun?

Unschlüssig ging sie in die Küche und aß etwas. Noch immer dachte sie darüber

nach und kam zu keiner Antwort. Warum? Was wollte diese Person, wenn sie wirklich da gewesen war, von ihr? Wer war sie? Ständig gingen ihr diese Fragen durch den Kopf.

An diesem Abend ging Jura sehr spät ins Bett. Sie hatte sich damit abgefunden,

dass es wohl doch nur eine Einbildung war. Nach dieser Erkenntnis

fiel sie in einen traumlosen Schlaf.
 

Am nächsten Morgen.
 

Jura wachte auf und musste leichte Kopfschmerzen feststellen. Irgendein nerviges Geräusch hatte sie geweckt. Sofort fiel ihr auf, dass es zur Abwechslung mal nicht ihr Wecker war und dache, dass es wohl von der

Straße kam, die in der Nähe ihrer Wohnung verlief. Den Vorfall von gestern hatte

sie schon fast wieder vergessen und dachte sich, dass sie wohl besser mal einen Spezialisten für solche Einbildungen aufsuchen sollte. Aber Ärzten konnte man ja auch nicht vertrauen, die hielten einen bei so einer Geschichte eh gleich für verrückt aufgrund unterbewusster Einsamkeit. Noch einmal fiel ihr Blick auf ihren Wecker, und Jura wurde

klar......SIE HATTE VERSCHLAFEN!!! Schnell sprang sie aus dem Bett und griff

sich irgendwelche Sachen aus dem Schrank. Fertig angezogen und ohne ein Frühstück im Bauch stürzte sie aus der Wohnung und hastete an ihrem Briefkasten vorbei, als ihr plötzlich etwas ins

Auge fiel und sie stehen blieb. Irgendetwas steckt in ihrem Briefkasten. Es war

ein kleiner gefalteter Zettel. Jura nahm und entfaltete ihn. Diese Zeit konnte sie sich nehmen, zu spät war sie ja eh schon. Es war wahrscheinlich eh wieder nur Werbung für irgendeinen unnützen Artikel. Als sie jedoch las was darauf stand, bekam sie Panik.

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So! Das allererste Kapitel. Ich hab es dem Schreibstil des Rests der FF angepasst. Jetzt liest es sich viel besser^^

Ungebetener Gast!

Kapitel 2: Ungebetener Gast
 

"Das nächste Mal krieg ich dich!" Wieder und wieder las Jura diesen Satz. Er war in blutroter Farbe geschrieben und dazu noch unnormal ordentlich. Der Verfolger wusste anscheinend wo sie wohnt. Und noch schlimmer, er war hier gewesen. Hier! An der Stelle wo sie gerade stand. Jura schaute sich um. Ein komisches Gefühl überkam sie und ihr wurde klar, dass der Vorfall von Gestern wohl kein einmaliges Erlebnis bleiben würde...
 

Noch einige Minuten blieb Jura vor ihrem Briefkasten stehen. Zu viele Fragen gingen ihr durch den Kopf, auf die sie keine Antwort fand. Warum sie? Warum ausgerechnet sie? Hatte sie nicht schon genug durchgemacht? Insgeheim überlegte sie, ob sie nicht besser zur Polizei gehen sollte. Aber eigentlich wollte sie das auf alle Fälle vermeiden. Mit der Polizei hatte sie schon viele schlechte Erfahrungen gemacht und war sich sicher, dass ihr dort niemand helfen würde.

Oft wurde sie beim stehlen erwischt und musste dann unzählige Sozialstunden leisten. Jura wollte gar nicht wissen, wie groß ihr Vorstrafenregister schon war. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag, als ihre Freunde in der Schule es erfahren hatten. Alle waren geschockt. Niemand wollte etwas mit ihr zu tun haben, aus Angst sie würden bestohlen. Auch die Eltern ihrer Freunde waren dagegen das ihre wunderbaren Kinder etwas mit ihr zu tun hatten. Sie wollten einfach nicht, dass ihre Kinder kriminell wurden. Und doch wussten sie gar nichts. Jura hatte all diese Sachen damals nur gestohlen, damit sie wenigstens etwas besaß. Man kümmerte sich zwar um sie, aber das betraf nur die Schule, Essen und einen Platz zum schlafen. Dinge wie Spielsachen und Kleidung waren für sie als Kind immer etwas besonderes gewesen. Oft hatte sie die Kinder in ihrer Klasse beneidet, wenn sie neue Sachen hatten und oft hasste sie die anderen wenn sie mit diesen Sachen nicht zufrieden waren. Juras Eltern hatten sich das Leben genommen als sie 7 Jahre alt war. Danach hatten sich Leute aus dem Jugendamt um sie gekümmert. Stehlen war damals die einzige Möglichkeit, ohne Freunde wenigstens etwas glücklich zu sein. Eins stand für sie fest! Zur Polizei zugehen wäre das letzte was sie tun würde! Nach einiger Zeit kam Jura in der Schule an. Vor der Tür des Klassenzimmers atmete sie noch einmal tief durch bevor sie anklopfte und reinging
 

In der Klasse wurde es plötzlich still. Alle Blicke waren auf Jura gerichtet. Es waren abweisende und gehässige Blicke. Niemand hier in diesem Raum konnte sie leiden. Nicht einmal der Lehrer der sie jetzt ebenfalls ansah und sein Gesicht zu einer schlechtgelaunten Miene verzog. "Setzen!" Das war das einige was er sagte. Keine Frage wie: "Warum bist du zu spät?" oder "Schämst du dich eigentlich nicht?" wie es bei den anderen Schülern üblich war. Nein! Bei Jura war das was ganz anderes. Wenn sie zu spät kam gab es Gerüchte. Ob sie wieder was gestohlen hat oder ob sie vielleicht doch endlich mal im Knast gelandet ist. Juras hatte sich schon an all das gewöhnt. Niemand fragte nach, warum sie zu spät kam. Es war die Tatsache, dass sie zu spät kam! Jura ging zu ihrem Platz und setzte sich. Sie saß ganz hinten, weit abgeschieden von den anderen, neben dem Fenster. Im Unterricht wurde sie selten drangenommen. Sie kam nur in die höheren Klassen, weil sie gute Arbeiten schrieb und mehr wollte sie auch gar nicht. Irgendwann würde sie nie wieder hierher kommen müssen. Nie wieder die Stiche der Blicke der anderen in ihrem Rücken fühlen, wenn sie durch die Gänge der Schule ging. Irgendwann würde sie davon befreit sein. Aber leider war irgendwann nicht jetzt und das wurde Jura jeden Tag aufs neue klar.

Der Unterricht begann und Jura schaut wie jeden Tag gelangweilt aus dem Fenster. Im Hintergrund konnte sie das leise tuscheln ihrer Mitschüler hören. Es war ihr egal. Von ihrem Platz aus konnte sie den Schulhof sehen. In einer abgelegenen Ecke stand ein großer Baum. Dort hielt Jura sich oft in den Pausen auf, wenn sie wieder allein war. Unter dem Baum saßen gerade 4 Raben und stritten sich um ein Stück Brot. Jura lächelte leicht. Diese Raben amüsierten sie. Die wussten ihr Futter wenigstens zu schätzen. Am Ende gewann der größte von den Raben und flog mit dem Stück Brot davon, die anderen folgten ihm. Wie gerne würde Jura mitfliegen! Einfach weit weg, ohne zurück zuschauen. Doch für sie war das leider unmöglich! Jura wand sich wieder dem Unterricht zu. Man ignorierte sie mal wieder vollkommen. Der Alltag eben.
 

Die restlichen Stunden schlichen dahin und Jura war froh als sie endlich nach Hause konnte. Sie verließ das Schulgebäude und beachtete die Mädchen nicht, die an ihr vorbeigingen und sich über sie lustig machten. Über so was regte sie sich schon lange nicht mehr auf. Wie sagte man doch so schön? Wer zuletzt lacht, lacht am besten? Ja, sie würde lachen. Lachen, wenn alle anderen verstummt waren. Lachen, wenn sie frei war.

Juras Weg schien nicht enden zu wollen. Als sie endlich Zuhause ankam, war sie froh wenigstens eine kleine Pause einlegen zu können. Sie wollte gerade die Treppe zu ihrer Wohnung hochgehen, als ihr etwas ins Auge fiel. Oben auf der Treppe saß ein Rabe und starrte sie an. Es war ein großer , sehr schöner Rabe und sein Gefieder sah sehr gepflegt aus. Jura ging etwas näher um sich das Tier genauer anzuschauen. Sie schaute ihm in die Augen. Sie waren rot. Dann krächzte er plötzlich laut und flog weg. Jura sah ihm nach. Seit wann hatten Raben rote Augen? Irgendwie passierten in letzter Zeit zu viele merkwürdige Dinge.
 

Jura ging in ihre Wohnung. Sie wollte noch schnell etwas essen, bevor sie in spätestens einer Stunde arbeiten ging. Sie ging in die Küche. Als sie sah, was sie dort erwartete stockte ihr der Atem. Der Kühlschrank stand offen und der Inhalt oder besser gesagt, dass was davon übrig war, lag auf dem Boden verstreut. "Oh mein Gott!" Das war das einzigste was sie herausbekam. Schnell schaute sie sich in der ganzen Wohnung um. Dort war niemand. Auch alle Fenster waren immer noch verschlossen und die Tür war ebenfalls abgeschlossen gewesen. Verwirrt ging Jura zurück in die Küche und untersuche die Reste. Ihr Blick fiel auf eine verschlossene Verpackung Tomatensaft. Als Jura sie hochhob merkte sie, dass sie leer war. Was konnte das bedeuten? Sie untersuchte die Packung und plötzlich fiel ihr Blick auf zwei kleine Löcher, die sich in der Packung befanden. Aus diesen Löchern hatte die Person, die hier einfach ihren Kühlschrank leergefressen hatte, den Tomatensaft getrunken. Sofort wurde Jura eins klar.....Da war jemand zu blöd um eine Tomatensaft-Packung aufzuschneiden!

Langsam machte sie sich daran, den ganzen Müll wegzuräumen, der auf dem Boden lag. Egal wer hier gewesen war! Es war auf alle Fälle eine sehr hungrige Person gewesen! Nach etwa einer Stunde hatte Jura endlich alles weggeräumt. Mit Schrecken dachte sie nun daran, dass sie noch arbeiten musste. Wiederwillig machte sie sich auf den Weg, ging jedoch nicht wie üblich durch die bei Nacht so dunklen Gassen sondern durch die Stadt. Es war mal wieder ein riesen Betrieb dort. Bald darauf kam sie bei dem Fast-Food-Laden an, bei dem sie arbeitete. Jura hasste Fast-Food! Es war fettig, es machte fett und vor allem schmeckte das Zeug ekelhaft! Aber leider war dieser Laden der einzige gewesen, der sie annahm und deshalb machte Jura sich keine großen Gedanken darum.

Sie ging hinein. An diesem Tag war mal wieder Hochbetrieb. Die meisten Leute, die hier aßen waren irgendwelche Geschäftsmänner , die keine Zeit hatten sich was anständiges zu besorgen oder kleine Kinder, die auf die Überraschung im Kindermenü aus waren. Jura ging zu den Personalräumen und zog sich um. Sie hasste diese Kleidung! Sie roch nach Fertigfutter! Nachdem sie fertig war, ging sie hinter die Theke und bediente ein paar unfreundliche Jugendliche. Danach wischte sie den Siff weg, den 3 kleine Kinder hinterlassen hatten. Den Rest des Nachmittags verbrachte sie dann damit das Essen herumzuschleppen. Stress pur! Am Abend, als endlich der letzte Gast gegangen war, wischte sie noch schnell durch, bevor sie sich total erschöpft auf den Heimweg machte. Sie wollte sich gerade auf den Weg durch die Stadt machen als 2 Mädchen an ihr vorbeigingen und aufgeregt darüber redeten, dass es einen Unfall in der Stadt gegeben hätte und alle Straßen gesperrt wären. Was das bedeutete wusste Jura genau! Aufgebrachte schaulustige Menschenmassen. Darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Aber der einzige Weg, der von hier zu ihrer Wohnung führte war der, auf dem sie gestern fast angefallen wurde. Jura schluckte. Da musste sie jetzt durch, wenn sie nach Hause wollte. Sie atmete noch einmal tief durch und ging in die Gasse. Es war schon lange dunkel, so wie immer. Aber irgendwie kam es Jura heute kälter vor als sonst. Oder war sie einfach nur nervös? Nervös weil sie nicht wusste, was auf sie zukam? Nervös weil sie sich bedroht fühlte? Nein! Sie würde das schaffen! Sie hatte bisher immer alles alleine geschafft! Der Verfolger wollte sie kriegen? Er sollte es versuchen! Sie würde sich sicher nicht wehrlos mitten in die Gasse stellen und ein Schild mit der Aufschrift: " Achtung! Unschuldiges, Wehrloses Opfer!" in der Hand halten. Ganz und gar nicht! Sie würde diese aufdringliche Person erst einmal richtig vermöbeln, auch wenn sie wusste, dass sie keine Chance hatte. Durch diese Gedanken ermutigt ging sie durch die Gassen. Dieses Mal schien nichts zu passieren. So dachte sie jedenfalls, denn kurz bevor sie bei ihrer Wohnung ankam hörte sie wieder Schritte. Schritte die näher kamen, Schritte die lauter wurden, Schritte....die sich auf sie zubewegten! Panik überfiel Jura. Dieses Mal würde sie nicht weglaufen! Sie bückte sich und hob einen Stein vom Boden auf. Bald würde ihr Verfolger bei ihr ankommen. Doch plötzlich war es Still. Nun war Jura verwirrt. Wieso hielt die Person an? Sie überlegte....Dann warf sie den Stein in die Dunkelheit. Nichts passierte...
 

Ein paar Minuten später war Jura bei ihrer Wohnung. Der Briefkasten war leer. Sie räumte noch ein paar Dinge weg, die sie auf dem Weg zur Arbeit besorgt hatte. Endlich war ihr Kühlschrank wieder voll! (<- Ein paar Dinge?). Danach lies sie sich totmüde ins Bett fallen. Schon bald war sie eingeschlafen.
 

Raschel, Knister.

Durch diese Geräusche wachte Jura mitten in der Nacht auf. Irgendwer war hier! Leise stand sie auf und ging den Geräuschen nach. Sie kamen aus der Küche! Ihre Hand wanderte langsam zur Türklinke und drückte sie herunter. Durch einen Spalt sah sie in die dunkle Küche.
 

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Tadaa! Endlich das zweite Kapitel! Dieses Mal ist es länger! Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat!^^ Aber dafür passiert in diesem Kapitel ja auch ganz viel!
 

Vielen Dank für die ganzen Kommis! *freu* Das spornt mich immer an und ich schreibe weiter!
 

Bis zum nächstel Kapi!

Euer Kaito_Yu-Viech!

Die Augen eines Raben

Kleines Vorwort zum 3.Kapitel:
 

Okay, hier ist schon das 3.Kapitel von PSAASBA (<-was für eine Abkürzung!). Das Kapitel hier hat mir besonders viel Spaß gemacht, da zwei meiner Lieblingsfiguren auftauchen! Wer mehr über die Person im letzten Teil herrausfinden oder lesen will sollte umbedingt mal bei Shaddys FF: "Nachts" vorbeischauen! Die kann ich nur empfehlen. Oder schaut mal bei NeoShatiel vorbei!^^
 

Ich hab schon viele Ideen für das nächste Kapitel und hab mich auch sehr über die ganzen Kommis gefreut!^______^ Vielen, vielen Dank für die ganzen Kommis! Falls manche von euch auch mal Bilder zu PSAASBA sehen will kann einfach mal in meiner Gallery vorbeischauen! Da gibt es schon eins von *piep* und bald kommt auch noch eins von Jurax*piep* dazu!
 

Also ich wünsche euch dann mal viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!

(Das Vorwort war doch zu lang -.-°)
 

Euer kleines Kaito_Yu-Viech!
 

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Kapitel 3: Die Augen eines Raben!
 

Langsam schweifte Juras Blick über den Boden. Es war plötzlich sehr still. Zu still. Die Geräusche waren verstummt als sie die Küchentür öffnete. Jura trat in die Küche. Es war dunkel und kalt hier. Sie ging einen weiteren Schritt in die Küche hinein und trat auf etwas. "Hm?" Mit zitternden Händen hob sie eine leere Saftpackung auf. Wer war hier gewesen? Oder....War noch hier? Plötzlich wurde die Küchentür hinter ihr langsam geschlossen. Jura traute sich nicht sich umzudrehen. Irgendjemand war noch hier! Und zwar genau hinter ihr. Sie schluckte. Was sollte sie tun? Um sich schlagen? Schreien? Das würde sicher nichts helfen! Sie hörte ein Rascheln. ".....Wer ist da?" entfuhr es ihr mit zitternder Stimme. Stille. Wieder diese undurchdringliche Stille die Jura von innen zu zerreißen drohte. Ein leises, bitteres Lachen war zu hören. "Willst du das wirklich wissen?" eine männliche Stimme ertönte. Es war kaum zu hören. Weniger als ein flüstern. Der Klang der Stimme war voller Abscheu und jagte Jura einen Schauer über den Rücken. Sie bekam Angst. Sie traute sich nicht sich umzudrehen, sie wusste nicht was sie erwarten würde. Sie gab dem Fremden keine Antwort. "Erbärmlich!" Wieder ertönte das Lachen. Erbärmlich? Das war zuviel! Von allen Wörtern die man ihr an den Kopf schmeißen konnte, was dieses eines der schlimmsten! Mit einem Ruck dreht sie sich um und schaute die Person ernst an. Diese schien jetzt etwas verwundert. Jura traute ihren Augen nicht . Vor ihr stand ein Mann mit roten Augen und schwarzen langen Haaren. Aus seinem Rücken ragten zwei große schwarze Flügel und aus seinem Mund zwei Eckzähne hervor. Ehe sie weiter nachdachte fing sie an so laut zu schreien wie sie konnte. Angst. Verzweiflung. Kein anderer Ausweg. Schreien war das einzige was sie jetzt tun konnte. Noch nie hatte sie sich so bedroht gefühlt. Irgendetwas ging von diesem Mann oder was auch immer er war aus. Etwas ,dass sie dazu brachte Angst zu haben und dies auch zu zeigen. Eins war ihr in diesem Moment klar. Dieser Kerl war kein normaler Einbrecher!

Schon nach wenigen Augenblicken klopfte es an Juras Haustür und die wütenden Stimmen der Nachbarn waren zu hören. Ohne zu zögern lief der "Einbrecher" zum Küchenfenster und öffnete es. Er drehte sich noch mal kurz zu Jura um und sah sie mit einem nicht deutbarem Blick an, dann sprang er heraus. (Kleine Anmerkung: Juras Wohnung ist im 3 Stock.) Sofort wurde Jura wieder still. Dieser Typ war doch tatsächlich eben aus ihrem Fenster gesprungen. Schnell rannte sie hin und schaute raus. Sie erwartete unten auf der Straße einen zermatschten Einbrecher zu sehen, aber dort war nichts. Wer oder was war dieser Kerl?
 

Den Rest der Nacht verbrachte Jura damit, sich bei den Nachbarn zu entschuldigen. Niemand glaubte ihr, dass sich ein Einbrecher in ihrer Wohnung befunden hatte, da nichts gestohlen wurde und es unmöglich war aus dem 3.Stock zu springen und dann einfach zu verschwinden. Alle dachten, sie hätte nur einen Alptraum gehabt. Das man ihr irgendetwas glaubte hätte sie auch überrascht.
 

Der nächste Tag war ein Samstag. Zum Glück! Nach dieser Nacht wäre Jura niemals aus dem Bett gekommen. Als sie am nächsten Tag aufwachte fühlte sie sich als hätte sie nur einen schlechten Traum gehabt. War es vielleicht nur ein Traum? JA! Es musste ein Traum gewesen sein! Jura stand auf und ging frühstücken. Oder...zumindest hatte sie das vor, bis sie das Chaos in ihrer Küche sah. Schon wieder war der Kühlschrank ausgeräumt und schon wieder waren in allen Saftpackungen Löcher. Es war doch kein Traum. Leider. Langsam kehrten die Erinnerungen an die letzte Nacht zurück. Wie konnte sie nur diese mit Abscheu getränkte Stimme vergessen? Oder die pechschwarzen Flügel? Oder die roten Augen? Moment! Jura stockte. Rote Augen? Hatte sie nicht gestern noch einen Raben mit roten Augen vor ihrer Tür gesehen? Das konnte nur ein Zufall sein! Oder nicht? Vielleicht trug der Typ Kontaktlinsen! Vielleicht....Vielleicht aber auch nicht .Langsam wurde es ihr zuviel! Warum ausgerechnet sie?
 

Das Aufräumen dauerte eine Ewigkeit und durch den Überfall auf ihren Kühlschrank war Jura nun gezwungen sich Tütensuppe zu machen. Sie hasste das Zeug, aber dadurch, dass es so billig war, war es ein willkommener Gast in ihrer Küche. Sie öffnete das Fenster und begann zu kochen. "Das wird er mir büßen..." murmelte sie leise vor sich hin während die Suppe kochte.

Ein Krächzen.

Jura erschrak und schaute zum Fenster. Dort auf ihrer Fensterbank saß ein Rabe. Ein Rabe mit roten Augen. Durchdringend sag er sie an und beobachtete was sie tat. "Hast du ein Problem?" fuhr sie den Raben genervt an., ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass es nur ein Rabe war. Der Rabe krächzte erneut, nur etwas anders als vorher. Jura kam es vor als wäre er wütend. "Ach was! Es ist nur ein Rabe!" dachte sie dann und kochte weiter an ihrer Suppe. Dann war sie endlich fertig und wollte essen, als dieses Untier, dass auf ihrer Fensterbank saß einen riesen Lärm veranstaltete. Jura verlor fast die Nerven. " Verpiss dich! Du bekommst hier nichts zu fressen! Da darfst du dich bei einem blöden Idioten bedanken, der meinen Kühlschrank ausgeräumt hat!" Sie fasste es nicht! Jetzt redete sie schon mit Raben. Doch dieser war plötzlich ganz still. Eine Zeit lang starrten die beiden sich an. Dann nach einiger Zeit erbarmte sich Jura und stellte hartnäckigen Tier eine kleine Schüssel mit Resten hin, die von dem nächtlichen Überfall übriggeblieben waren. Danach ging sie ins Wohnzimmer und aß dort ihre Suppe, in der Hoffnung, das dieser merkwürdige Rabe dann endlich verschwinden würde. Irgendwie wünschte sie sich nur einen Tag, wo sie ihre Ruhe hatte. Keine Raben mit roten Augen, keine seltsamen Verfolger, keine Nachrichten mit blutroter Farbe geschrieben und vor allem keine Einbrecher mit Flügeln und roten Auegn, die ihren Kühlschrank ausräumten. Rote Augen und Flügel..... Sie dachte nach. Dieser Rabe könnte der Einbrecher von gestern sein. Diesen Gedanken verwarf sie aber gleich wieder. Menschen die sich in Raben verwandeln konnten und umgekehrt. So was gab es nicht.

Es klingelte an der Tür. Jura stand auf und öffnete die Tür. Davor stand eine Frau. Ohne zu zögern begann sie loszureden: " Tut mir Leid das ich Sie stören muss, aber ich wollte Sie gerne zu den Vorfällen in der Nachbarschaft befragen! Keine Angst es dauert nicht lang!" Jura wurde klar, dass diese Person wohl eine Reporterin war. "Also, was können sie mir über die 3 Todesfälle in ihrer Nachbarschaft erzählen?" "Todesfälle?" Jura schaute die Reporterin fragend an. Was meinte sie damit?

"Na sagen sie bloß nicht, sie wissen nichts davon! Letzte Nacht sind zwei Frauen und ein Mann an hohem Blutverlust gestorben! Eine wirklich sehr merkwürdige Sache..." "Was....war denn daran so merkwürdig?" Jura wurde nervös, wollte aber unbedingt mehr wissen. "Na ja, man fand die blutleeren Leichen der 3 Personen in ihren Wohnungen vor und alles sah wie eine Szene aus einem schlechten Vampirfilm aus. Alle drei Opfer hatten an ihrem Hals zwei kleine Löcher....wirklich merkwürdig! Also ich persönlich denke, dass es sich dabei nur um einen geschickt geplanten Mord handelt! Hach, das wird eine Story!" Sie lachte schrill auf. " Ähm....ja..., ist ihnen denn vielleicht irgendetwas ungewöhnliches aufgefallen in letzter Zeit? Personen die ums Haus herumschleichen? Irgendwelche Verdächtige?" Die Frau sah Jura erwartungsvoll an. Man sah in ihren Augen die Gier nach einer guten Story. Die Gier nach Erfolg. "Nein." erwiderte Jura. Sie konnte dieser Frau unmöglich erzählen, was für ein Wesen sich in der letzten Nacht in ihrer Wohnung befunden hatte. "Oh...nun....Ganz sicher?" sie schien enttäuscht. "Ganz sicher!" "Nun gut.... Es könnte sein, dass die Polizei...." Jura hatte ein flaues Gefühl im Magen. " ...sich noch mit ihnen darüber unterhalten wird! Aber falls ihnen doch noch etwas wichtiges einfällt, dann können sie mich unter dieser Nummer erreichen!" Sie gab Jura einen Zettel mit ihrem Namen und ihrer Telefonnummer. Ihr Name war also Amaya Haruko. Jura zweifelte daran, dass sie diese Nummer jemals anrufen würde. Sie hasste Reporter. Reporter und die Polizei! "Also, Auf Wiedersehen!" Mit diesen Worten wandte sich Amaya um und ging los um die anderen Nachbarn zu befragen. "Hm...." Jura mochte diese Frau nicht. Sie war eine von diesen Personen, die sich in die Probleme anderer einmischte um Geld zu verdienen. Jura ging wieder in ihre Wohnung. Als sie in die Küche kam war der Rabe weg. Und die Schüssel die Jura ihm hingestellt hatte war leer. Den Rest des Tages lies er sich auch nicht mehr blicken.
 

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Auf leisen Schwingen flog der Rabe in die Richtung eines Waldes. Dort lies er sich auf einem großen Baum nieder und wartete die Dunkelheit ab um endlich seine wahre Gestalt anzunehmen. Nach Stunden endlosen Wartens ging die Sonne unter und die Umgebung versank in den unterschiedlichsten Farbtönen, bis endlich die Dunkelheit über allem hereinbrach. Die Gestalt des Rabens veränderte sich bis sie die eines Mannes mit großen schwarzen Flügeln angenommen hatte. Nachdenklich saß er mit geschlossenen Augen nun auf dem Baum und überlegte wie er sein langwieriges Ziel endlich erreichen konnte. Und vor allem wie er endlich dieses nervige Mädchen beseitigen konnte. Es war ihm immer noch ein Rätsel wieso sie bei dieser Reporterin nichts gesagt hatte. Wahrscheinlich war sie einfach nur feige! Zu feige für Verrückt gehalten zu werden. Er lachte leise.

Plötzlich fiel ihm wieder etwas ein. Dieses Biest hatte ihn doch tatsächlich einen Idioten genannt! Das würde sie ihm noch büßen!

"Na? Wieder keinen Erfolg, Assiel?" Der Angesprochene öffnete die Augen und erkannte die Gestalt seines Halbbruders. "Was willst du Arsen? Willst du dich über mich lustig machen?"

Ein Grinsen huschte über Arsens Gesicht. " Ja. Unter anderem." Genervt sah Assiel ihn an. " Verschwinde und lass mich in Ruhe!" Arsen machte ein leicht beleidigtes Gesicht. "Aber Brüderchen! Warum denn so aufgebracht? Ich will doch nur dein bestes. Also erzähl mal! Ist das Mädel schon tot? Hat's geschmeckt? " "NEIN VERDAMMT!" Arsen lachte los: " Pah! Du Lusche!" Assiel sprang vom Baum und schaute seinen Bruder ernst an:" Hör auf zu lachen!" "Warum denn? Ist doch wahr? So lange hast du noch nie gebraucht! Du bist wohl doch nur ein blutiger Anfänger! Du musst dich schon etwas mehr anstrengen um an ihr Blut zu kommen!" Mit einem überlegenen Grinsen schaute Arsen Assiel an. "Das weiß ich auch....Aber keine Angst. Ich hab schon einen Plan!"

Der Engel, der keiner ist!

Hey! Da bin ich wieder und hab gleich ein neues Kapitel mitgebracht. Ich hoffe nur, dass es mit den anderen mithalten kann!^^
 

VIELEN DANK FÜR DIE GANZEN KOMMIS!!! *sich total drüber gefreut hat*
 

@Estel: Ich hab mir wirklich Mühe gegeben ihn nicht schon vorher zuviel auftreten zu lassen, aber in diesem Kapitel kommt Assiel etwas mehr vor!^^
 

@Shaddy: Tja, mein kleiner Betaleser... Ich hab mir Arsen nur mal kurz ausgeliehen!^^ Der hat so gut reingepasst um Assiel etwas mehr in den Vordergrund zu bringen!^^
 

@Glückskeks: Ich hab immer Angst, dass es zu langweilig wird XDD
 

@Vina: Ja das weiß ich!^^ Aber der Name ist nicht meinem Kopf entsprungen! *auf Shaddy zeig*
 

@sunnygirl07069,Lady_Eternal und cha-chan: Ich werd mir Mühe geben, damit die nächsten Kapitel nicht so lange auf sich warten lassen! ^__^
 

So! Und nun viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!

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Kapitel 4: Der Engel, der keiner ist
 

" So so....Ein Plan also... Hm...ich wusste doch, dass du zu weich bist. Wenn du es wirklich ernst meinen würdest, dann würdest du es gleich hinter dich bringen, ohne dich lange mit irgendwelchen Plänen herumzuschlagen!" "Ich habe eben eine andere Technik als du!" Assiel war schon ziemlich gereizt. Er hasste diese Diskussionen mit seinem Halbbruder. Er würde nie verstehen was in ihm vorging. Denn er war nicht so wie er. "Technik nennst du das also! Das ist wirklich interessant...Na los! Sag schon, was hast du wirklich vor?" Arsen sah Assiel amüsiert an. "VERDAMMT NOCHMAL! DAS GEHT DICH NICHTS AN!" Mit diesen Worten drehte sich Assiel um und flog in die Nacht. Zurück zu dem Haus, wo er noch etwas zu erledigen hatte. Etwas, was er nicht aufschieben konnte, da sein Hunger immer größer wurde. Sein Hunger nach Blut.
 

Jura hatte bisher nie an Vampire oder sonst etwas geglaubt, aber die Umstände ließen diesen Glauben immer mehr zu. Am Nachmittag hatte die Polizei vor ihrer Tür gestanden und sie zu den Vorfällen befragt. Jura war mehr als froh, als sie wieder gingen. "Hm..." Jetzt gab es nur noch ein Problem für sie zu lösen. Wie konnte sie sich vor diesem komischen Typen schützen? Ihr würde schon was einfallen! Als erstes durchsuchte sie ihre ganze Wohnung nach brauchbaren Dingen. Und es kamen wirklich einige nützliche Dinge zusammen. Nach ein paar Vorbereitungen war sie endlich bereit! Bereit für den nächsten Besuch dieses Wesens. An diesem Abend ging sie ohne Bedenken ins Bett, denn sie wusste, dass dieser Typ es nie schaffen würde sie zu überfallen! Dafür hatte sie nun gesorgt.

Grinsend fiel sie in einen tiefen Schlaf.
 

Assiel kam bei Juras Wohnung an. Wie gewohnt öffnete er das Küchenfenster. " Hier könnte sogar ein Kindergartenkind einsteigen, so leicht geht das Fenster auf...." dachte er bei sich und landete geschickt in der Küche. Anscheinend hatte dieses Mädchen aufgeräumt, denn von der Unordnung, die er hinterlassen hatte, war nichts mehr zu sehen. Leise verließ er die Küche und ging ins Wohnzimmer. Er hatte einen Plan. Er würde sich in das Zimmer des nichtsahnenden Mädchens schleichen und ihr dann endlich ihr Blut rauben. (Was für ein Plan!) Er lies seinen Blick durch das Wohnzimmer schweifen. Es sah fast genauso aus wie die anderen in diesem Haus. Langsam ging er nun in die Richtung von Juras Zimmer. Heute würde er es schaffen! Heute würde ihr Blut ihn endlich sättigen! Er wollte gerade die Tür öffnen als er auf etwas trat. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihn. Assiel sah nach unten. Auf dem Boden langen viele spitze Nägel. ".....Dieses Biest" murmelte er mit zitternder Stimme. Wenn sie glaubte, dass er wegen ein paar spitzen Nägeln aufgeben würde, dann hatte sie sich geschnitten! Er wich den Nägeln aus und öffnete nun endlich die Tür. Sein Fuß schmerzte, aber er kümmerte sich nicht darum! Er war nah dran! Nah an ihrem Blut! Assiel ging auf sie zu. Unschuldig und Schutzlos lag sie in ihrem Bett und schlief. Es war die perfekte Gelegenheit für ihn! Er beugte sich zu ihr herunter und wollte sie beißen, als er plötzlich zurückschnellte und sich die Nase zuhielt.

" Oh mein Gott!" entfuhr es ihm. Im ganzen Raum lag überall Knoblauch herum. Assiel hasste das Zeug! Nicht weil er zu hälfte ein Vampir war! Nein! Er war einfach dagegen allergisch! Ohne das er es gemerkt hatte, hatte sich Jura aufgesetzt und hielt ihm nun eine Dose Pfefferspray vor die Augen. "Keine Bewegung!"
 

"Tu das Zeug weg!!!!" in der Stimme dieses Kerls war fast schon etwas flehendes.

" Warum sollte ich?" überlegen grinste Jura ihn an.

" Weil ich es sage! Mach es weg!"

"Ich lass mir von dir nichts befehlen verstanden?" Sie hatte es nun endgültig satt von diesem Kerl belästigt zu werden.

"Verst...."er brach im Satz ab "...Weg damit!"

" Nur wenn du mir ein paar Fragen beantwortest!" Jura sah ihn ernst an.

"Grr....Na gut!" Fauchte er zurück. Jura war sich sicher, das er sie bei der ersten Gelegenheit anfallen würde und steckte sich vorsichtshalber zwei Knoblauchknollen in die Tasche, dann nahm sie das Pfefferspray weg und räumte den Rest des Knoblauches in eine Ecke. Dann setzte sie sich auf ihr Bett und sah die Gestalt an. Diese wiederum schaute grimmig zurück. Assiel würde ihr kleines Spiel nur solange mitmachen, bis sich die geeignete Gelegenheit ergäbe um es ihr heimzuzahlen.

"Also was willst du wissen, du kleines Biest?"

"Nun....als erstes.....WER ZUM TEUFEL BIST DU?"

"Hör auf so zu schreien, ich bin nicht taub! Klar? Mein werter Name ist Assiel und das ist eigentlich das einzige was du über mich wissen musst, da du eh bald von mir getötet wirst!" Er lachte. Es war das gleiche lachen wie neulich in der Küche. Doch heute lies es Jura kalt.

" Das werden wir ja noch sehen! Ich lasse mich nicht von dir bedrohen ohne mich zu wehren!" Assiel schaute sie gelangweilt an.

" Du und dich gegen mich wehren? Wie willst du das anstellen?"

" Ich finde da schon Wege!" "Versuch es aber...du wirst mich nicht ewig von dir fern halten können." Insgeheim dachte Assiel bei sich: " Man kann sich ja schließlich gegen Allergien impfen lassen!" "Außerdem....wer weiß, ob du diesen Nacht überhaupt überlebtst! Du unterschätzt mich wirklich." Jura musterte ihn nun genau. Von nahem sah dieser Kerl wirklich nicht gefährlich aus.

" Wer weiß. Nächste Frage! Warum hast du es auf mich abgesehen? Und warum hast du meine Nachbarn ausgesaugt?" Mit einem durchdringendem Blick sah sie Assiel an. Dieser machte einen genervten Eindruck und antwortete:

" Hunger...einfach nur Hunger! Irgendwie muss ich mich ja am Leben erhalten! Ich hab leider keine Wahl." Selbstzufrieden mit seiner Antwort verschränkte er die Arme hinter dem Kopf.

"Ach ja? Und was ist mit meinem Kühlschrank? Ich glaube nicht das ich da Blutkonserven gelagert hatte...." Assiel dachte einen Moment nach.

"Das...war nur ein kleiner Snack für zwischendurch! Du könntest echt mal mehr einkaufen, da wird ja niemand satt!" Jura blickte ihn grimmig an.

"Für mich reicht es!"

"Tja, dass behauptest du, aber du kommst doch kaum mit deinem Geld aus, dass sieht man dir an. Du bist doch richtig erbärmlich! Hockst hier in deiner Wohnung, versteckt von anderen Menschen. Weißt du....Genau auf Leute wie dich habe ich es abgesehen! Leute die zu feige sind zum Leben! Leute, die Angst haben! Angst!" Er lachte.

"Ich liebe es wenn meine Opfer sich vor Angst winden. "

" Mensch bist du ein Vollidiot! Hast anscheinend nichts besseres zu tun als irgendwelchen Menschen aufzulauern, die eh schon genug Probleme haben! Du nervst!"

Assiel traute seinen Ohren nicht. Dieses Mädchen wagte es ihn einen Vollidioten zu nennen ! Und sie war von ihm genervt! Keine Angst, keine Scheu!

"Verdammt noch mal! Die soll sich fürchten!" dachte Assiel. Aber das würde sie noch, da war er sich sicher.

"Reiß den Mund nicht zu weit auf." Grimmig funkelte er sie mit seinen roten Augen an.

"Ach und warum nicht?" erwiderte sie trocken.

"Weil ich mir das nicht mehr lange gefallen lasse. Auch die Knoblauchknollen können mich nicht stoppen, wenn ich etwas wirklich will! Und was ich will, dass ist dein Blut, denn ich kriege langsam wirklich Hunger..." Er stand auf, ohne weiter auf seine Knoblauch Allergie zu achten und ging langsam auf Jura zu.

"Das wagst du nicht!" langsam wich sie zurück und hielt ihm das Spray entgegen.

"Oh doch, ich wage es!" er grinste und mit einer blitzschnellen Bewegung schlug er ihr das Spray aus der Hand. Danach drückte er sie fest gegen die Wand, sodass sie sich nicht wehren konnte.

"So, und was machst du jetzt? Jetzt bist du wehrlos und mir ausgeliefert. Ich werde meinen Durst stillen und du wirst von all deinen Qualen erlöst sein. Na wie hört sich das an?" Es machte ihm Spaß zu sehen, wie sie in die enge gedrängt war und nichts tun konnte.

"Um ehrlich zu sein....Scheiße!" Sie sah ihn an. "Du hast mich jetzt zweimal erbärmlich genannt, aber eigentlich gibt es nur eine erbärmliche Person hier. Und das bist du!" Assiel hielt inne.

"Ach ja?"

"Ja! Du hast doch selbst gesagt, dass du dir nur Opfer aussuchst, die zu feige zum Leben sind. Und das finde ich erbärmlich. Du wählst dir Opfer, die fast allen Lebensmut verloren haben und somit leichte Opfer sind. In Wirklichkeit schaffst du es nämlich nicht jemanden in die Enge zu treiben, wenn er nicht genug Angst vor dir hat!"

"Tz, ist mir doch egal, was du darüber denkst." Er kam ihrem Hals näher. Bald würde es soweit sein.

"Du willst nur nicht zugeben, dass ich recht habe! Aber gut! Dann mach meinem Leben ein Ende! Mir doch egal! Aber Angst habe ich vor dir nicht! Und das werde ich auch nicht haben!"

"Hm....." Assiel lies sie los.

"Was? Warum.....?" Jura sah ihn nun verwirrt an.

"So....du hast also keine Angst vor mir? Nun.....du bringst mich auf eine Idee. Ich lasse dir fünf Tage! In diesen fünf Tagen wird sich herausstellen, ob du wirklich keine Angst vor mir hast!"

"Warum tust du das? Das wäre die perfekte Gelegenheit für dich gewesen um..." Sie verstand ihn nicht. Was wollte er damit bezwecken?

"Ich möchte einfach nur deine Angst sehen. Die Angst, die dich überkommt wenn ich ständig in deiner Nähe bin und dich verzweifeln und vereinsamen lasse mit deinen Erinnerungen. Ich werde jeden Augenblick genießen. Da komme ich doch wirklich auf meine kosten. Denn am Ende. Am Ende des fünften Tages wirst du so schwach sein, dass du ein leichtes Opfer bist." Assiel sprach diese Worte mit höchstem Genuss aus. Er liebte derartige Spiele mit seinen Opfern.

"Was soll das heißen? Das du ab Morgen die ganze Zeit in meiner Nähe hockst? Hast du nix besseres zu tun?" erwiderte Jura genervt. Konnte er sich nicht endlich mal entscheiden und sie entweder töten oder in Ruhe lassen?

"Pff....Jetzt gibst du noch Wiederworte, aber das wird dir auch nicht mehr lange den Hals retten....Bis morgen dann." Er grinste.

Mit diesen Worten verließ er leicht humpelnd das Zimmer. Sein Fuß schmerzte immer noch wie verrückt. Wie sonst auch öffnete er das Fenster, schwang sich heraus und flog mit einem leisen raschelndem Geräusch, dass von seinen großen schwarzen Flügeln kam, davon.

Jura hingegen blieb noch eine Weile verdutzt in ihrem Zimmer stehen. Dieser Typ verstand es wirklich jemanden total zu verwirren. Wenn er wirklich so scharf auf ihr Blut wäre, dann hätte er doch diese Gelegenheit nutzen können. Also warum tat er es nicht? War es wirklich nur, weil er ihre Angst sehen wollte? Nach einer Weile legte sie sich wieder ins Bett. Eigentlich war sie nicht sehr müde, fiel aber trotzdem in einen tiefen Schlaf und träumte.

Träumte von etwas, dass sie seit Jahren verdrängt hatte. Etwas, was ihr Leben vor Jahren verändert hatte.

Assiels Terror hatte begonnen.

Wenn die Vergangenheit dich einholt!

Hi!

Sorry das ich euch so lange hab warten lassen! Dafür hab ich mir aber extra viel Mühe gegeben! Ich glaub mein Schreibstil hat sich etwas verbessert (oder verschlechtert? XD)

Na ja , auf alle Fälle hoffe ich, dass das Kapitel gelungen ist und die FF auch weiter fleißig gelesen wird. So wie es aussieht wird es auch bald einen Dojinshi von Ne_pas_fisch zur dieser FF geben! Also freut euch schonmal drauf!
 

Das Kapitel widme ich Shaddy, da ich durch sie auf die Idee im Mittelteil (ich denke ihr werdet merken welche ich meine (ich sag nur Klatsch) XD
 

Wie immer bitte ich kniekriechend um Kommentare! Ich freue mich immer über Kritik und Lob!
 

Also viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!
 

Euer kleines Kaito_Yu-Viech!^_^
 

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Kapitel 5: Wenn die Vergangenheit dich einholt.
 

Es regnet. Schon seit Stunden. Keiner ist auf den Straßen. Ein leiser kalter Wind weht über die verlassene Gegend hinweg.

Alleine und verlassen, in einem Park, sitzt ein kleines Mädchen auf einer Schaukel und weint.

Der kalte Regen läuft an ihrem Gesicht herunter. Die kleine, siebenjährige Jura merkt es nicht. Hat keine Kraft mehr es zu merken. Zuviel ist passiert. Zuviel, was alles auf einen Schlag änderte.

Vor ein paar Stunden hatte sie die Leichen ihrer Eltern gefunden.

Sie lagen in ihrem Haus. Ihre Mutter und ihr Vater. Um sie herum Blut und eine Pistole zwischen ihnen. Jura hatte sie entdeckt nachdem sie von einer Freundin kam. Sie betrat das Wohnzimmer und blieb in einer Lache aus Blut stehen, die sich langsam über den Teppich zog. Röter als jedes Rot das man mit Farben mischen kann. Die Gesichter ihrer Eltern sahen erleichtert aus. So als ob ein langer Alptraum nun für sie für immer zuende gegangen wäre.

Für ihre Tochter war es ein Alptraum, der gerade erst begann und sie ihr ganzes Leben lang verfolgen würde.

Lange hatte sie versucht ihre Eltern aufzuwecken, doch es gelang ihr nicht. Es war unmöglich. Weder durch Rütteln, noch durch Rufen wurden sie wieder wach. Sie war zu spät. Nie wieder würden ihre Eltern wach sein.

Blutverschmiert torkelte sie zu einer Nachbarin und klopfte solange an deren Tür bis sie endlich öffnete.

Kazura Mio ,die Nachbarin, war sehr geschockt als sie Jura erblickte, voller Blut und in Tränen ausgebrochen . Verzweifelt versuchte sie das kleine Mädchen zu beruhigen, dieses jedoch murmelte nur wirres Zeug vor sich hin.

Als Kazura endlich verstand was los war, rief sie die Polizei und einen Krankenwagen und ging dann selber ins Haus, wo sie nach wenigen Minuten wieder herauskam. Ihr schien übel zu sein. Jura stand die ganze Zeit vor ihrem Zuhause und schaute mit starrem Blick auf das Wohnzimmerfenster. Hinter diesem Fenster, dass wusste sie ja nun, lagen ihre toten Eltern. Lagen regungslos am Boden in einer Lache aus Blut. Das gleiche Blut was nun auch an ihrer Kleidung und ihrem Körper klebte und sich wahrscheinlich nie ganz abwaschen ließe.

Es begann in Strömen zu regnen. Vor Juras Augen verschwamm alles.

Ein paar Minuten später erreichten die Polizei und der Krankenwagen den Ort und Juras Eltern wurden weggetragen. Jura sah ihnen nach. Es war ein Bild was sich in ihr einbrannte. Genau wie das Bild ihre Eltern blutüberströmt auf dem Teppich liegen zu sehen. Nie wieder würde ihre Mutter lachen. Nie wieder würde ihr Vater für sie da sein wenn sie Probleme hatte. Nun war sie ganz allein. Ein Mantel aus Einsamkeit und Trauer schien sich über sie zu legen. Sie hatte alles verloren.
 

Jura konnte vorerst bei Kazura bleiben. Die Frau hatte Mitleid mit ihr.

Aber Jura brauchte kein Mitleid! Es war das letzte, was sie wollte. Was sie wollte, dass konnte ihr niemand mehr geben. Mitten in der Nacht verließ sie das Haus. Brauchte Ruhe. Wollte mit ihren Gedanken allein sein. Durch den strömenden Regen ging sie in einen Park. Hier war sie oft mit ihrer Mutter gewesen. Irgendwo stand eine Schaukel. Darauf setzte sie sich. Tränen rannen ihre Wangen herunter. Sie wollte nicht weinen, aber konnte nicht anders.
 

Nun saß sie hier. Einsam und allein im Regen. Niemand der sie störte. Sie fragte sich viele Dinge. Dinge, auf die sie die Antworten wahrscheinlich nie erfahren würde. Warum hatten ihre Eltern das getan? Sie hatten Geldprobleme und ihr Haus war auch nicht das beste, aber.....Das war doch kein Grund. Wieso hatten sie ihre Tochter vergessen? Vergessen, dass sie ihre Eltern brauchte?

Jura fühlte sich so leer. Ihre Umgebung nahm sie schon nicht mehr wahr. Es war ihr egal. Ab jetzt würde ihr alles egal sein. Sie musste lernen ohne Eltern klar zu kommen. Morgen würde das Jugendamt kommen. Kommen um sie mitzunehmen. Sie musste stark sein. Auch wenn es schwer werden würde. Traurig fasste sie diesen Entschluss, der sie in den nächsten Jahren am Leben erhielt.
 

Bleich und schweißgebadet wachte Jura auf. Schwer atmend setzte sie sich auf und hielt sich den Kopf.

"Schlecht geträumt?" Jura sah auf. Am Ende ihres Bettes saß unverkennbar Assiel und schaute sie mit höchster Genugtuung in seinen roten Augen an. Gelassen und mit verschränkten Armen saß er da, die schwarzen Flügel leicht von sich gestreckt und auf eine Reaktion wartend. Jura spürte wie die Wut in ihr hoch kochte. "Du warst das!" Grimmig schaute sie ihn an. "Ich war was?" Er schien sich köstlich zu amüsieren. Genoss ihre Wut und den Schmerz der durch diesen Traum wieder in ihr entfacht wurde. "Ach schon gut!" grummelte sie vor sich hin. " Sag mal...." "Ja?" Er schaute sie mit einem leicht fragenden Blick an. "......was machst du eigentlich auf meinem Bett?" Jetzt schaute er erst recht amüsiert. "Ich?" Er lachte. Es war das gleiche Lachen wie immer. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich in den nächsten fünf Tagen zu Grunde richten werde."

Jura überlegte. " Hm......Ach stimmt ja....." Sie gähnte und stieg aus dem Bett. " Na dann viel Spaß!" sagte sie tonlos und griff sich ein paar Anziehsachen aus dem Schrank. Assiel schaute sie etwas verdutzt an. Es schien ihr gar nichts auszumachen. Hatte er ihr nicht mal ein bisschen Angst gemacht? Das konnte doch nicht ihr Ernst sein! "Nimmt die mich nicht Ernst???" ging es ihm durch den Kopf. Das würde er sich nicht gefallen lassen! "Hey! Wohin willst du?" rief er wütend als er sah, dass Jura das Zimmer verließ. "Ich geh duschen." Kam es gelangweilt von ihr zurück. Was sie nicht sah, war das Grinsen, dass sich nun auf Assiels Gesicht ausbreitete. Er stand vom Bett auf und ging ihr nach. Jura wollte gerade die Badezimmertür schließen, als Assiel seinen Fuß zwischen die Tür schob. "Was soll das?" Genervt schaute Jura ihn an. "Was das soll? Hab ich dir das nicht eben erklärt? Ich will deine Seele peinigen! Und dafür muss ich natürlich auch ständig in deiner Nähe sein! Sonst wird aus meinem Plan nichts. Also sei schön brav und lass mich rein. Ich dreh mich auch um." Erwiderte Assiel mit einem breiten Grinsen. Allerdings hatte er nicht im geringsten vor das zu tun. Langsam öffnete er die Tür und trat ins Badezimmer. "Keinen Schritt weiter du Perversling!" Jura schaute ihn drohend an. "Perversling? Ich bin kein Perverser! Ich tu nur meinen Job! Also zieh dich endlich aus und dusch dich!"
 

Klatsch
 

Im nächsten Moment stand Assiel vor der verschlossenen Badezimmertür. Seine rechte Gesichtshälfte zierte ein roter Handabdruck. "Dieses Miststück!" grummelte er wütend vor sich hin. "Was fällt der ein mich einfach zu Ohrfeigen? Das wird sie mir bezahlen!"
 

Jura drehte das Wasser auf. Das warme Wasser war sehr angenehm und sie entspannte sich langsam. Jedoch konnte sie den Traum nicht vergessen. All diese Erinnerungen an diesen einen bestimmten Tag, den sie so verdrängt hatte waren nun wieder da. Jede Kleinigkeit. Jedes Gefühl. Einsamkeit, Trauer, Angst und Hilflosigkeit. All das war grausame Gegenwart die sie Tag für Tag immer mehr auffraß und sie von innen zu zerstören drohte. Sie hatte versucht es zu verdrängen. Hatte es sogar etwas geschafft. Doch mit Assiels auftauchen wurden ihre ganzen Bemühungen, dass alles endlich zu vergessen zu nichte gemacht. Warum ausgerechnet sie?

Jura schloss die Augen. Spürte das warme Wasser. Hörte wie es auf den Boden prasselte. Wie Regen.

Regen.

Wie damals.

Erneut erschienen die schrecklichen Bilder vor ihr. Das Wasser wurde kalt. So kalt wie der eisige Regen von damals.

Die Schaukel quietschte bei jeder Bewegung. Juras Kleidung war durchnässt und die Kälte zog bis in jeden ihrer Muskel. Was ist Wärme? Es gab nur Kälte in diesem Moment. Es war schon sehr spät. Es war schon seit langem dunkel. Auf dem alten Spielplatz gab es keine Beleuchtung. Dort kam fast nie jemand her. Alle gehen zu den neuen modernen Spielplätzen. Wer braucht hier eine Lampe? Wer braucht hier Licht? Es gibt nur Dunkelheit. Und das reicht.

Dunkelheit.

Sie umschließt einen. Kann beruhigend und bedrohlich sein. Die Farbe schwarz...Steht sie für Ruhe oder für Angst?

Für Jura war es damals beides.

Sie saß bis in den frühen Morgen auf der Schaukel, bis man sie am nächsten Morgen halb erfroren fand. Wie lange hatte man gebraucht um zu merken, dass sie nicht in ihrem Bett war und schlief? Wie lange hatte es gedauert, bis endlich jemand bemerkte das es sie auch noch gab? Es war ihr ein Rätsel. Die Welt war und ist grausam. Und so würde sie immer sein.
 

Jura öffnete ihre Augen wieder. Wie lange stand sie nun schon unter der Dusche? Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Wie damals....auf der Schaukel. Jura drehte das Wasser aus und zog sich an.

"Die Vergangenheit holt mich langsam ein...." murmelte sie leise vor sich hin. Insgeheim wusste sie, dass sie nicht davor weglaufen konnte. Und sich ihrer Vergangenheit zu stellen, dass war genauso schwer wie sie zu verdrängen. Also fast unmöglich.
 

Jura verließ das Bad und ging ins Wohnzimmer. Assiel war nirgends zu sehen. "Vielleicht ist er ja endlich verschwunden!" dachte Jura bei sich und machte sich schon Hoffnungen, wieder ein normales Leben führen zu können. Leider sollte diese Hoffnung nicht von langer Dauer sein.

Plötzlich packte sie jemand von hinten und drückte sie unsanft auf den Boden.

"Das mit der Ohrfeige, dass zahl ich dir zurück! Denkst du wirklich ich lass mir das von dir gefallen?" Mit einem bitteren Unterton hauchte Assiel ihr diese Worte ins Ohr.

"Was hast du vor?" rief Jura.

"Lass dich überraschen." sagte er gelassen. "Du erfährst es früh genug!"

It's Kito Time!

Wieder ein neues Kapitel! Das nächste kommt warscheinlich erst in 2 Wochen, da ich wegfahre ! U.U°

Außerdem möchte ich mich dafür entschuldigen, dass meine Kapitel immer etwas kurz sind! *sich entschuldig*

Wie ich schon beim letzten Kapi gesagt habe, soll es einen Dojinshi zu dieser FF geben!^^ Und jetzt ist er online! Also wer interesse hat, bitte nachschauen!
 

So, jetzt will ich aber nicht mehr soviel eurer Zeit in Anspruch nehmen und sage:

Viel Spaß mit Kapi 6 und bitte Kommis!^________^
 

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Kapitel 6: It's Kito Time!
 

Verzweifelt versuchte Jura sich zu wehren. Niemand konnte voraussehen, was in dem kranken Hirn von diesem Kerl vorging.

Er hielt sie jedoch weiter mit einer Hand ,ohne jegliche Mühe, am Boden. " So..." murmelte er. Jura sah ihn aus den Augenwinkeln an. Assiel schaute mit einem bösen Lächeln auf den Lippen zurück. Im nächsten Moment holte er wie aus dem Nichts ein Messer hervor. "Was soll das? Lass mich los? Was willst du mit dem Ding?" schrie Jura ihn an. "Ich will kosten!" sagte er ausdruckslos. "K-Kosten?? Heißt das du willst mich aufschlitzen und dann auslutschen? Ich dachte ich hätte fünf Tage Zeit! Du mieser Lügner!!!" entfuhr es Jura. "Sag mal was verstehst du eigentlich unter kosten ? Ich schlitze dich nur ein bisschen auf...." Ein breites Grinsen war auf seinem Gesicht zu sehen. "....an einer Stelle die wirklich weh tut. Also tu mir einen Gefallen und schrei richtig, damit ich meine Vorspeise genießen kann!" Mit diesen Worten wollte er das Messer an ihrer Schulter ansetzten. "Das kannst du vergessen!" erwiderte Jura unerschrocken. " Das werden wir noch sehen" Er setzte das Messer an ihrer rechten Schulter an und wollte anfangen, als.....

"Ehem...."

Eine männliche Stimme ertönte. Sie kam aus der Richtung von Juras Küche.

Sofort lockerte sich Assiels Griff. "Was willst du hier, Kito?" Jura drehte ihren Kopf in die Richtung aus der die fremde Stimme kam. Das was sie dort sah schockte sie. An der Wand neben der Küchentür lehnte ein Mann, etwa in Assiels Alter. Er hatte ebenfalls schwarze Flügel, die aus seinem Rücken hervorragten. Wie Assiel hatte er schwarze Haare, die jedoch nicht wie die von Assiel lang und hinten zusammengebunden waren sondern relativ kurz waren und in alle Richtungen abstanden . Seine Augen waren unnatürlich blau. Eisblau fast weiß. Seine Sachen waren die gleichen wie Assiel, bis auf eine Sache....Jura musste sich das Lachen verkneifen.....auf seinem schwarzen T-Shirt war ein großer gelber Smiley abgebildet, der einen ganz und gar nicht furchterregenden Eindruck machte, sondern genau das Gegenteil. "Ich scheine dich gestört zu haben...." sagte er langsam mit gelangweiltem Unterton. "Ach? Wie kommst du den darauf? NATÜRLICH HAST DU MICH GESTÖRT! ALSO WAS WILLST DU?" schnauzte Assiel ihn an. " Ich wollte nur schauen wie weit du bist, aber so wie es aussieht......" langsam leierte Kito diese Worte herunter. "Wer ist der Kerl? Es reicht schon das du mich nervst! Wie viele gibt es denn noch von deiner Sorte?" meldete Jura sich plötzlich zu Wort. " Ach halt doch die Klappe! Du hast hier schon mal gar nichts zu sagen!" Assiel schaute sie genervt an. "Ich hab hier nichts zu sagen??? Immerhin ist das meine Wohnung du Tomatensaftjunkie!"

Der Angesprochene ignorierte sie einfach und schenkte Kito seine Aufmerksamkeit.

" Bei mir läuft alles so wie ich es will."

Kito grinste leicht. "Das sieht in meinen Augen anders aus..... Du kennst die Regeln."

"Ich weiß nicht worauf du hinaus willst Kito...." mit einem grimmigen Blick schaute er zu dem blauäugigen.

Jura war inzwischen wieder aufgestanden und musterte die beiden.

" Was soll das hier?" dachte sie bei sich.

"Worauf ich hinaus will Assiel? Hmm.....kannst du dir das nicht denken?"

" Nein kann ich nich...." er brach den Satz schnell ab. Er wusste jetzt worauf Kito hinaus wollte.

" Du bist doch verrückt, dass du das von mir denkst! Nicht mit einem Menschen!" Assiel machte ein genervtes Gesicht.

" Was denkt Kito sich eigentlich? Denkt der wirklich das ich jemals etwas mit einem Menschen anfangen würde?" ging es durch seinen Kopf.

" Ich mein ja nur. Es ist nicht üblich, einem Menschen soviel Zeit zu geben...." Kito schaute Assiel durchdringend an.

"Ich hab meine Gründe. Und die gehen dich gar nichts an!"

" Da hast du wohl recht. Ich bin nur gespannt ob du es auch wirklich solange ohne Blut aushältst. Geduld war noch nie deine Stärke!"

Jura schaute die beiden genervt an. Sie merkten anscheinend nicht, dass sie gerade ihre Wohnung belagerten.

"Hm...tu mir einen Gefallen und verschwinde!"

"Jetzt schon? Ich hab dein Opfer doch noch gar nicht begutachtet!"

"Was?" entfuhr es Jura und Assiel gleichzeitig.

"Na ja, wenn du scheiterst Assiel, dann übernehme ich!"

"Und warum willst du sie dann jetzt schon begutachten?"

" Reine Gewohnheit! Ich muss ja wissen mit wem ich es zu tun habe. Und auch schon mal probieren."

Mit diesen Worten drehte er sich von Assiel weg und ging auf Jura zu.

"Der will was???" ging es dieser durch den Kopf.

"Du willst was???" Assiel schaute ihn perplex an.

"Das hab ich doch eben gesagt..." erwiderte er gelangweilt zu Assiel.

" Also....du bist Jura...." Kito musterte sie von oben bis unten.

"Keine Angst, ich beeil mich auch!" fügte er dann noch mit einem leichten Grinsen hinzu. Dann beugte er sich leicht vor und hielt Jura fest um mit dem zu beginnen, wo er Assiel vor ein paar Minuten unterbrochen hatte.

" Lass mich los!" entfuhr es Jura. "Nicht noch so einer! Haben die keine anderen Opfer?" schoss es ihr gleichzeitig durch den Kopf.

Kito hingegen störte das wenig und er näherte sich weiter ihrem Hals. Jura konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren.

Er war jetzt bereit zuzubeißen , als er plötzlich von jemandem nach hinten gezogen wurde und unsanft auf dem Boden landete.

Wie Jura verwundert feststellte, war es Assiel ,der Kito nun wutentbrannt anschaute.

"Wag es noch einmal sie anzufassen und ich mach dich kalt!" sagte er leise mit einem drohenden Unterton in der Stimme zu dem am Boden liegenden Kito.

Dieser rappelte sich nun langsam wieder auf.

" Ist ja gut! Ist ja gut! Genau wie Geduld, ist Teilen auch nie deine Stärke gewesen. Du hättest aber ruhig etwas sanfter sein können!" sagte er gelangweilt, als ob nichts gewesen wäre.

"Hau endlich ab!" bekam er von Assiel zur Antwort, der immer noch ziemlich wütend war.

" Ich geh ja schon!" Langsam ging Kito zum Wohnzimmerfenster und öffnete es. "Das Assiel auch immer so besitzergreifend sein muss....obwohl...vielleicht ist da ja doch mehr zwischen den beiden..." dachte er.

"Man sieht sich!" sagte er noch an Jura gewandt bevor er sich heraus schwang und als Rabe davon flog.

"Dieser blöde Idiot!" sagte Assiel mit starrem Blick auf das Fenster.

"Ähm....Danke...." sagte Jura leise.

Assiel schaute verwirrt zu ihr. Im nächsten Moment jedoch verfinsterte sich seine Miene wieder.

"Bilde dir ja nichts darauf ein! Ich wollte nur verhindern, dass er sich das nimmt, was mir gehört!" fauchte er sie an und verschwand in Juras Zimmer.

Leise grummelnd schaute Jura ihm hinterher. "Bei dem bedanke ich mich nie wieder!" murmelte sie vor sich hin.

Dann ging sie in die Küche, um sich endlich etwas zu Essen zu machen.
 

Assiel hatte es sich inzwischen auf Juras Bett bequem gemacht. "Dieser nervige Kito! Als hätte ich nicht genug Probleme, ein passendes Opfer zu finden! Und dann bedankt die sich auch noch bei mir! Als hätte ich das wegen ihr getan!"

Assiel starrte grimmig die Decke an. "Und dann auch noch diese ganzen hirnrissigen Regeln...Langsam frage ich mich, wozu die alle gut sind!"

Nach einigen Minuten war Assiel eingeschlafen und bemerkte nicht, dass Jura das Zimmer betrat.

Der Wolf und das Rotkäppchen

Also! Da bin ich wieder und hab ein neues Kapitel mitgebracht!^^

Okay, ich geb zu, ich hasse es das meine Kapitel so kurz sind.....und das jedes sooo lange dauert, aber ich geb mir Mühe! Ich war in den Ferien ziemlich oft weg und konnte nicht weierschreiben. Ich hoffe außerdem, dass dieses kapitel nicht zu langweilig ist und einige sagen: "Langweilig ich les nicht mehr weiter!" Wah! Bitte immer weiterlesen!

Ich bedanke mich bei alles Kommi schreibern! Vielen Dank! Durch die Kommentare werd ich immer angespornt noch weiter zu schreiben!^__^
 

Als letztes noch eins! Ich brauche umbedingt einen Namen für die Mischung aus Vampier und Todesengel. *total unkreativ ist* Ich wäre euch sehr dankbar wenn ihr Vorschläge machen würdet! Per ENS als Kommi, mir egal! Hauptsache Vorschläge! Die Person, dessen Vorschlag genommen wird, bekommt das nächste Kapitel gewidmet und mal sehen vielleicht gibt es auch ein FA von mir für die Person! ^-^
 

Also! Das wars jetzt aber! Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel und ich verspreche mich mehr anzustrengen. ^-^V
 

Gez. Euer kleines Kaito_Yu-Viech!
 

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Kapitel 7: Der Wolf und das Rotkäppchen!
 

Als Jura das Zimmer betrat, fiel ihr Blick sofort auf den schlafenden Assiel.

"Na toll! Jetzt macht er sich sogar in meinem Bett breit!" murmelte sie leise vor sich hin, während sie sich leise dem Bett näherte, um diesen merkwürdigen Typen mal näher in Augenschein zu nehmen. Sie wanderte mit ihrem Blick von unten nach oben, jedes Detail an diesem Kerl wurde von ihr beachtet. Seine Kleidung war schwarz. Eine schwarze, etwas zerrissene Hose und ein schwarzes Hemd ohne Ärmel.

Sein Körperbau war nicht gerade zierlich.

Jura schätze Assiels Gesamtgröße etwas über 1,80m und sein Alter zwischen 18 und 22. Genau konnte sie es nicht sagen.

Seine Arme hatte er gelassen hinter dem Kopf verschränkt und während des Schlafens ruhte dieser leicht auf der rechten Schulter. Die schwarzen Flügel waren etwas ausgestreckt und nahmen den meisten Platz des Bettes ein.

Jura war sich ziemlich sicher, dass diese Flügel Rabenflügel waren. Genauso sicher, wie sie sich jetzt war, dass der Rabe, den sie vor einigen Tagen vor und in ihrer Wohnung sah, Assiel war. Schließlich gab es ihrem Wissen nach keine normalen Raben mit roten Augen.

Jura war nun bei Assiels Kopf angekommen und musterte nun seine männlichen Gesichtszüge. Im Schlaf waren sie viel entspannter als im Wachen Zustand, wo sie, wenn ihr Besitzer versuchte ihren Willen zu brechen und dieses unverkennbare Ich-mach-dich-kalt-Grinsen aufsetzte, oft ernst und kalt wirkten.

Außerdem fielen ihr seine Eckzähne auf, die etwas größer als normale waren, aber nicht weiter auffielen, da sie nicht viel größer , aber auffallend größer waren. (Was für ein Satz XD)

Während der Betrachtung seiner unnormalen Zähne, drängte sich in ihr eine Frage auf:
 

"Was war dieser Typ eigentlich?"
 

Die Erkundung des Gesichts ging weiter. Assiels Augen waren im Moment geschlossen, aber Jura wusste das sich hinter diesen Augenliedern zwei stechend rote Augen versteckten, die nur darauf warteten, jemanden mit ihrem Blick zu durchbohren.

Assiels Haare waren wie die von Kito eine Klasse für sich!

Es waren sehr lange Haare, die hinten mit einem etwas schmuddeligem Band zusammen gebunden waren. Vorne waren seine Haare ziemlich wirr und standen etwas ab. Anscheinend kannten diese Typen keine Haarbürsten.
 

Jetzt wo Jura ihn so betrachtete, wie er ruhig schlief, kam Assiel ihr nicht mehr vor, wie der böse Wolf, der das Rotkäppchen fressen wollte, sondern eher wie ein Schaf im Wolfspelz. Diesen Vergleich verwarf sie aber gleich wieder. Die Vorstellung, dass es an diesem Typ wirklich etwas nettes, oder zumindest etwas Schafähnliches, gab kam ihr etwas absurd vor.

Auch wenn Assiel sie vor Kito gerettet hatte, der Hauptgrund für ihn, war einzig und allein ihr Blut, das war ihr klar!

Ein weiterer Blick zu Assiel lies jedoch eine weitere Feststellung in ihr hochkommen, die sie nicht so leicht verwerfen konnte, da es leider die Wahrheit war! Dieser ungebetene Bett und Hausbesetzter war äußerst attraktiv!

Diese Tatsache wurde nicht einmal von seinen Flügeln und den roten Augen zerstört.

Wer weiß! Vielleicht verhalf diese Tatsache ihm unter anderem auch dazu, seine Opfer leichter zu überwältigen.

Und nach Juras Überzeugung, waren das schon einige.

"Wieso überfällt er Menschen um an ihr Blut zu kommen, wenn er auch ohne leben kann?" ging es Jura durch den Kopf. Schließlich musste Assiel ja von normaler Nahrung leben können!

Warum sonst hätte er ihren Kühlschrank ausräumen sollen?
 

Assiel schlief tief und fest. Juras Anwesenheit hatte er nicht bemerkt. Es war ein traumloser Schlaf. Träumen hatte Assiel sich schon seit langem abgewöhnt. Träume halfen niemandem weiter. Als er 10 war hatte er damit aufgehört. Denn zu diesem Zeitpunkt merkte er zum ersten Mal, wie Grausam das Leben in Wirklichkeit war.

An dem Tag als er von seiner Mutter Selen und seinem Stiefvater Toxin verstoßen wurde. Das war so üblich.

Üblich für die Eltern eines Mischlings, wie er einer war.

Dabei war es der Fehler seiner Mutter das er überhaupt einer war, da sie sich vor langer Zeit mit einem sehr einflussreichem Vampir namens Sirius Pyriel van Noir einließ. (Ich weiß der Name klingt doof, mir viel aber kein anderer ein...) Durch ihre Verbindung zu ihm entstand Assiel.

Ein Junge, der weder zu den Vampiren noch zu den Todesengeln gehörte.

Schwarzes Haar, schwarze Flügel und Gelbe Augen standen für die Todesengel.

Weißes Haar und verlängerte Eckzähne hingegen für einen Vampir.

Für jemanden, der jeweils eines dieser Wesen als Elternteil hatte, war das Leben die Hölle.

Man wurde benachteiligt und verspottet.

Geschlagen und gepeinigt.

Das war immer so.

Diese Tatsache war etwas, was er mit jedem seiner Art gemeinsam hatte. Auch mit Kito, den er eigentlich in gewisser Weise als Freund hätte bezeichnen können.

Seit der Trennung von seinen Eltern, hatte Assiel oft zusammen mit Kito "gejagt". Sie wurden sich aber nach einiger Zeit einig, dass es besser wäre wenn sich jeder selbst um seine Bedürfnisse wie zum Beispiel Blut kümmern könnte. Abhängigkeit von anderen war wie eine Krankheit die man bekämpfen musste, bevor man daran starb.

Also gingen er und Kito ihre eigenen Wege und entwickelten sich langsam immer mehr zu Rivalen.

In solch einem Leben war es einfach ihr Schicksal.

Arsen war Assiel oft in die Quere gekommen. Hatte ihn verspottet oder einfach nur angegeben. Manchmal hatte er auch einfach nur zugeschaut was sein Halbbruder so trieb. Wahrscheinlich machte es ihm Spaß , zusehen, wie andere an ihrem Schicksal verzweifelten.
 

Assiel öffnete eines seiner Augen. Irgendetwas hatte ihn geweckt.
 

Jura schaute Assiel weiter musternd an. Sie fragte sich, wovon dieser Typ träumte. Ob er überhaupt träumte.

Nach einigen Minuten kam sie zu dem Schluss , dass es ihr eigentlich egal sein konnte und wollte das Zimmer wieder verlassen. Beim Aufstehen stieß sie jedoch irgendetwas vom Bett, es war eine halbleere Tomatensaft Packung, aus der Assiel wohl während sie geschlafen hatte, getrunken hatte.

Schnell schaute Jura zu Assiel und hoffte , dass sie ihn nicht geweckt hatte, sie wollte die Ruhe, während er schlief noch etwas ausnutzen. Aber zu spät.

Assiel öffnete eines seiner Augen und schaute Jura leicht verschlafen an.

Als er realisierte, wen er vor sich hatte verzog sich sein Gesicht zum normalen Ausdruck. Kalt und Ernst.

"Warum starrst du mich so an? Hab ich was im Gesicht?" entfuhr es ihm ziemlich genervt. Das kurze Treffen mit Kito und die Tatsache , dass Jura ihn aus dem Schlaf gerissen hatte schienen seine Laune nicht gerade zu verbessern.

"Ach nur so..." antwortete Jura und machte sich bereit wieder zu verschwinden.

"Stehen bleiben! Wenn du denkst, dass ich heute schon fertig mit dir bin, dann liegst du falsch!" rief er mit ernster Stimme.

"Ach ja? Was steht denn noch auf dem Programm? Seelenpeinigung? Alpträume? Halluzinationen?" fragte sie mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht.

"Warum grinst die? Eindeutig die falsche Reaktion!" schoss es Assiel durch den Kopf.

" Na ja, ich hab immer noch Hunger und durch Kitos kleine Unterbrechung konnte ich nicht zuende bringen, was ich begonnen habe" Mit einem kalten Blick fixierte er Jura wie eine Schlange das Kaninchen.

Jura starrte zurück.

"Es lieber mal nen Apfel!" erwiderte sie gelangweilt. (XD Der Schuh des Manitu lässt Grüßen!)

"Ich hasse Äpfel!!" kam es wütend von Assiel zurück.

"Dann bestell dir eine Pizza! Mein Blut brauch ich noch!" kam es genervt von Jura zurück. Sie hatte es satt, sich ständig von irgendwelchen Typen mit Flügeln als wandelnde Blutkonserve betrachten zu lassen.

"..........vielleicht später" dachte Assiel.

"Nimm mich verdammt noch mal ernst...." sagte er jetzt etwas ruhiger, dafür aber um einiges bedrohlicher.

"....ich habe dir 5 Tage gegeben. Eigentlich wollte ich meinen Spaß haben, aber ich sollte es vielleicht doch schon jetzt hinter mich bringen. Du nervst!" fuhr er fort.

" Pah!" Jura sah Assiel wütend an. " Ich nerve???? Wer besetzt hier meine Wohnung? Wer räumt meinen Kühlschrank leer? Wer versucht mich ohne Erfolg zum heulen zu bringen? Wer lässt seine nervigen Freunde in meine Wohnung? Die einzige Person die hier genervt sein sollte bin ich!!! Weißt du eigentlich wie lange es dauert, bis ich all die Federn aufgesammelt habe, die du verlierst????" wütete Jura los.

Assiel schaute nun ziemlich verwundert. Dieses Mädchen hatte es soeben geschafft ihr Wutbarometer von 0 auf 350 hochzuschalten und das in weniger als 2 Sekunden. (XD Sorry ich bin momentan etwas unkreativ XDD Das hört sich an, als wäre sie ein Auto!)

"Ähm...." Assiel wollte wieder ansetzten um etwas zu sagen, ließ es aber. Die Wut dieses Mädchen amüsierte ihn.

Nach einer Weile beruhige sich Jura wieder und holte tief Luft.

"Was ich damit sagen wollte ist.......du nervst viel mehr!" sagte sie ruhig und darauf achtend nicht wieder die Fassung zu verlieren.

Assiel hingegen hatte ein breites Grinsen aufgelegt.

" Hm....anscheinend bringe ich dich doch langsam aus der Fassung. Bald hab ich dich soweit."

"Glaub was du willst, aber es wird dir nicht gelingen mich noch einmal so aufzuregen... Das war nur ein Ausrutscher. Ab jetzt bin ich wieder die Ruhe in Person" sagte Jura tonlos und verließ schweigend das Zimmer.
 

Assiel schaute zur Tür durch die Jura verschwunden war.

"Komisches Mädchen....Solche Stimmungsschwankungen hatte noch keines meiner Opfer......" murmelte Assiel leise vor sich hin. Nach einer Weile fiel ihm auf das er immer noch Hunger hatte und dachte bei sich:

"Na toll, jetzt hab ich vergessen meinen Durst zu stillen....Aber....was nicht ist, dass kann ja noch werden....Dieses Mal werde ich sicher nicht gestört."

Dann schwang er sich vom Bett, ohne die Tomatensaft Packung zu beachten die immer noch auf dem Boden lag und verließ ebenfalls das Zimmer.

Tag 2: Jura strikes back

Hey Ho! Da bin ich wieder!^^ *kapitel 8 auspack*

Ich habe versucht, dieses Kapitel länger als die anderen zu schreiben, und hätte auch noch mehr schreiben können, aber im nächsten Kapitel soll was ganz bestimmtes passieren, was ich in ein extra Kapitel packen wollte.

Zu diesem Kapitel: Ich hatte schon einen starken Drang in der Mitte aufzuhören, weil das eine sooo schöne Stelle zum aufhören war, aber ich dachte, schreib ich euch zu liebe noch etwas weiter.
 

Auch dieses Mal bedanke ich mich fpr die zahlreichen Kommis! Vielen Vielen Dank!

Und danke auch für die Namensvorschläge. Es war echt schwer einen auszusuchen , aber am ende hab ich mich dann doch für .....*trommelwirbel*

....Kirian entschieden! Also wird das Kapitel wie versprochen Lady_Eternal gewidmet und das gewidmete Fanart für den Sieger wurde auch schon hochgeladen!^^ (Ist ein Bild von Kito und Assiel).

Wer weiß, vielleicht frag ich euch alle nochmal nach irgendwas ^.~

Also noch viel Spaß mit dem Kapitel und bitte bitte gebt mir wieder so nette Kommis!
 

Gez. das kleine Kaito_Yu-Viech
 

P.S.: Vorschläge für den weiteren Verlauf der Geschichte werden gerne entgegengenommen!^^ *manchmal an stellen kommt, wo sie wochenlang nicht weiterweiß*
 

P.S.2: Mensch hab ich wieder einen Roman von Vorwort geschrieben....~.~°
 

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Kapitel 8: Tag 2: Jura strikes back.
 

Jura saß auf ihrem Sofa und las in einer Zeitung. Sie hatte bevor sie zu Assiel ins Zimmer ging vorgesorgt, das dieser sie im Falle eines Falles nicht beißen konnte. Deshalb fühlte sie sich momentan ziemlich sicher. Wer hätte gedacht, dass diese nervigen Werbetussis doch mal zu etwas gut waren. Zumindest eines ihrer Produkte.

Also konnte Jura sich ganz ihrer Zeitung widmen, die eigentlich mal wieder nur das gleiche wie jeden Tag enthielt.

Bis auf eine Anzeige, deren Inhalt Juras Interesse weckte.
 

Horrorfilm ähnliche Todesfälle in der ganzen Stadt!
 

Seit einigen Wochen werden immer wieder Menschen aufgefunden, die aufgrund hohem Blutverlustes starben. Auffallend in diesen Fälle ist eine Gemeinsamkeit aller Opfer.

Alle hatten an ihrem Hals zwei Löcher, durch die der Blutaustritt erfolgte. Jedoch wurden niemals Blutspuren auf der Kleidung oder in der Wohnung der Betroffenen gefunden.

Sind die Vampire unter uns, oder ist dies eine Tat eines geistig gestörten Serienkillers, der sich an Graf Dracula orientiert?

Der jüngste Fall, dieser Todesserie erfolge gestern in einem Mehrfamilien Haus, wo 3 Leichen mit diesem ungewöhnlichen Merkmal aufgefunden wurden. Bei der Befragung der Nachbarn wurde klar, das niemand etwas gehört oder bemerkt hatte.

Wir fragen uns nun, wie kann so etwas passieren? Wer steckt hinter diesen geschmacklosen Todesfällen?

Laut der Gerichtsmedizin glaubt man nicht an einen natürlichen Tod.

Die Polizei ermittelt nun, um den Täter zu finden.
 

-> mehr auf Seite 3
 

"Das ist der Artikel von dieser nervigen Reporterin...." dachte Jura.

"Da können die lange suchen." erklang Assiels Stimme.

Erst jetzt bemerkte Jura, das dieser neben ihr saß und den Artikel über ihre Schulter hinweg mitverfolgte.

Sofort nahm Jura etwas Abstand und schaute ihn grimmig an.

"Wie lange sitzt du schon da?"

"Lange genug um dir ohne Mühe aufzulauern."

"Und wieso hast du es nicht gemacht?" fragte sie ihn nun mit einem genervten Unterton.

" Der Artikel war interessanter." kam es von ihm zurück "außerdem macht es keinen Spaß wenn du dich nicht wehrst."

" Hm...du läst dir wirklich jede Chance entgehen. Tja, ab jetzt wird es keine mehr geben. Du kannst dir ja wieder einen meiner Nachbarn schnappen, wenn du es ohne Blut nicht mehr aushältst. Sind eh alles Spießer." Sagte Jura gelangweilt und widmete sich wieder der Zeitung zu.

" Deine Nachbarn? Das war ich nicht. Wird einer von den anderen gewesen sein. Poil oder Kito. Was weiß ich! Aber das tut jetzt nichts zur Sache."

Langsam rutschte er näher an Jura heran.

" Was wird das jetzt schon wieder?" kam es ihm von dieser wieder reichlich genervt entgegen.

"Was wohl?"

Mit einer schnellen Bewegung wurde Jura aufs Sofa gedrückt und dieses Mal ohne viele Worte wollte Assiel endlich seinen Durst stillen.

"Das solltest du nicht tun..." kam es relativ ruhig von Jura.

"Warum nicht? "

Assiel hielt kurz für ihrem Hals inne.

" Schon mal etwas von Hautcreme mit Knoblauch Extrakt gehört?"

Sofort schnellte Assiel zurück.

"Du verdammtes Miststück! Willst du mich umbringen?" sagte er wütend.

" Denkst du wirklich ich bin so blöd und lasse mich nach zwei solcher Vorfälle, noch einmal ungeschützt in meiner Wohnung nieder? Vergiss es! Never ever!"

Assiel machte nun den Anschein jeden Moment völlig die Fassung zu verlieren.

" Dafür......räche.....ich....mich.....!" sagte er langsam mit zitternder Stimme, darum bemüht ruhig zu bleiben.

Dieses Mädchen hatte ihm von einem Moment auf den nächsten den Spaß verdorben. Er hatte sich den ersten von fünf Tagen eigentlich ganz anders vorgestellt. Nichts klappte so, wie er es wollte. Es wurde langsam Zeit ihr etwas mehr Respekt einzuhauchen.

Jura setzte sich auf. Irgendwie war es plötzlich eiskalt in diesem Raum geworden und ein unbehagliches Gefühl machte sich in ihr breit. Assiel hatte etwas vor und Jura wurde mit einem Mal klar, dass es wohl besser gewesen wäre ihn nicht zu verärgern.

Ihr Wohnzimmer und alles was in ihm stand verschwammen plötzlich vor ihren Augen.

Stattdessen fand sie sich im nächsten Moment in einem dunklen Raum wieder.

War das eine Halluzination? Wenn ja, dann war es eine täuschend echte.

Sie hatte nicht lange Zeit sich über diesen Raum Gedanken zu machen, denn dieses kalte Jura fast erdrückende Gefühl kehrte schlagartig zurück. Sie konnte nicht sagen was genau es war. Sie konnte nicht sagen ob es Traurigkeit, Wut oder Einsamkeit war. Es schien ihr als wäre es alles zusammen.

Auf alle Fälle schmerzte es. Schmerzte wie tausend spitze Nadeln, die sich langsam nacheinander in ihren Körper bohrten.

Nach einer Weile tat es so weh, das Jura schrie und nur noch merkte wie sie das Bewusstsein verlor.
 

Assiel war wütend. Er hatte solange verzichtet, wurde so oft unterbrochen.

Ohne es zu merken lies er Jura seine Wut spüren. Erst als sie schrie merkte er es und bekam sich wieder unter Kontrolle.

Jura war inzwischen ohnmächtig auf dem Sofa zusammen gesunken.

Er hatte es übertrieben. Das hatte er eigentlich erst für Tag fünf geplant.

Noch etwas mehr und er hätte sie wohl ausversehen getötet.

Das hätte einige Nachteile für ihn gehabt.

Er schaute zu der ohnmächtigen Jura.

Nach langem Überlegen entschloss er sich sie in ihr Zimmer zu bringen, bis sie wieder aufwachte, da sie ihm sonst eh nur im Weg lag.

Also hob er sie hoch und brachte sie in ihr Zimmer.

Dort angekommen legte Assiel sie aufs Bett und verschwand wieder.

Bis sie wieder aufwachte würde noch einige Zeit vergehen.

Das war jetzt mal wieder die perfekte Gelegenheit für ihn, sich eine Packung Tomatensaft zu schnappen und eine runde fern zu sehen.

Die Tatsache, nicht den ganzen Tag als Rabe verbringen zu müssen war für ihn mal etwas anderes.
 

Jura wachte erst am nächsten Tag wieder auf. Es war früh am Morgen und sie hatte fürchterliche Kopfschmerzen.

Nach einigem Grübeln fielen ihr die Ereignisse des gestrigen Tages wieder ein.

"Ich glaube, den hab ich etwas unterschätzt..." dachte sie und stieg mit etwas wackeligen Beinen aus dem Bett.

Wie war sie eigentlich dort hingekommen?

Ein Blick auf ihren Wecker verriet ihr, dass es 6.00 Uhr Morgens war.

Verschlafen torkelte Jura in die Küche. Jetzt brauchte sie nur eins! Einen starken Kaffee!

In der Küche angekommen machte sie sich einen und bekam nach und nach wieder einen klaren Kopf.

Klar genug um den restlichen Tag und die Nähe der Person, die jetzt den Raum betrat aushalten zu können.

" Anscheinend geht's dir wieder ganz gut...." kam es von Assiel der nun in der Tür stand.

Leider hatte er sie in einem sehr ungünstigen Moment erwischt. Die Sache von gestern hatte Jura noch nicht vergessen.

Mit einem eiskalten Blick, den nicht einmal Assiel toppen konnte, sah sie ihn an und sagte mit mörderischer Stimme:

" Wag so etwas noch einmal und du liegst am nächsten Tag tot in der Ecke"

Assiel schluckte.

" Die Illusion hat doch Schäden hinterlassen! Jetzt ist sie noch schlimmer als zuvor!" dachte er entsetzt, lies es sich aber nicht anmerken.

"Pah, vorher bist du tot, als das du mich kalt machst."

"Sei dir da nicht so sicher." Sagte sie noch kurz und trank den Rest ihres Kaffees.

Danach verließ sie ohne ein weiteres Wort die Küche und machte sich für die Schule fertig.

Assiel machte ein verwundertes Gesicht.

"Komisch....Sollte die jetzt nicht einen riesen Respekt und Angst vor mir haben? Stattdessen bekomme ich eine Morddrohung....Irgendetwas läuft hier ziemlich falsch!"
 

15 Minuten später verließ Jura ohne ein weiteres Wort mit Assiel zu wechseln das Haus. Sie hatte nicht die geringste Lust auf irgendeine sinnlose Diskussion mit ihm. Sie ging an ihrem Briefkasten vorbei und schaute auch kurz mal hinein. Darin befanden sich Werbung , die gleich im Müll landete und ein kleiner Zettel.

Jura nahm ihn und schaute nach was darauf stand.
 

Heute Abend 9.00 Uhr.
 

Jura konnte sich schon denken von wem diese Nachricht stammte, den statt einer Unterschrift befand sich rechts unten auf dem Zettel ein Smilie. Der gleiche Smilie wie der auf Kitos T-Shirt.

Der Zettel machte schnell Bekanntschaft mit der Werbung in der Mülltonne.
 

Jura hatte auf solche Spielchen gerade nicht mal im geringsten Lust und ging weiter ihren Weg in die verhasste Schule. Auf dem Weg durch die Stadt bemerkte sie, nicht gerade zu ihrer Überraschung, dass sie von einem Raben mit roten Augen verfolgt wurde. Das Assiel sie nicht in die Schule verfolgen würde, wäre ihr sehr seltsam vorgekommen. Sie beschloss ihn einfach zu ignorieren.

Bald schon kam sie bei ihrer Schule an und betrat ihre Klasse. Wie zu erwarten stieß ihre Ankunft nicht gerade auf fröhliche Gesichter. Eher auf Abscheu.

Jura setzte sich auf ihren Platz und sah aus dem Fenster. Sie sah in die zwei roten Augen eines Rabens der auf dem Baum direkt vor dem Fenster saß.

"Nervensäge!" ging es ihr spontan durch den Kopf.
 

"Ruhe bitte!" der Lehrer hatte soeben den Klassenraum betreten.

Sofort wurde es Still und auch Jura wendete sich ihm zu.

"Ihr bekommt heute eine neue Mitschülerin!"

"Oh nein....."murmelte Jura. Sie wusste was das bedeutete. Es bedeutete das ihre Ruhe und der Frieden in Abgeschiedenheit vor dem Rest der Klasse vorbei war, denn es gab nur noch zwei freie Plätze und der eine war vor ihr und der andere neben ihr.

Die Schülerin wurde herein gerufen.

Das Mädchen hatte knallrote Haare und machte einen ziemlich hibbeligen Eindruck, denn sie konnte nicht eine Sekunde still stehen.

"Also, bitte stell dich vor" ertönte der Lehrer erneut.

Das Mädchen begann:

"Hallo!! Ich bin Mijo Tochita und 16 Jahre alt! Freut mich euch kennenzulernen! Ich denke wir werden gut zurecht kommen!"

Bei diesen Worten breitete sich ein breites Lächeln auf ihren Lippen aus.

"Gut....Dann setzt dich neben Jura hinten beim Fenster." Sagte der Lehrer noch und begann dann mit dem Unterricht.

Mijo setzte sich freudestrahlend auf den Platz neben Jura.

Man konnte schon auf den ersten Blick erkennen, wie grundauf verschieden Jura und Mijo waren.

Jura in dunklen Klamotten, mit schwarzen Haaren und einem gnadenlos gelangweiltem und müdem Gesicht.

Gleich daneben ein Mädchen mit knalligen sehr bunten Klamotten, knallroten Haaren und einem breiten Lächeln auf ihrem dem Unterricht gespannt folgendem Gesicht.

Kaum hatte der Lehrer sich umgedreht um etwas anzuschreiben, ergoss sich ein nicht endender Redeschwall über Jura.

" Hey! Du! Mit den schwarzen Haaren !Bist du Müde? Du siehst gelangweilt aus! Erinnert mich fast an meinen Bruder! Wie heißt du denn? Weißt du ich finde...."Mijo fing an über alles mögliche zu reden, ohne Jura überhaupt mal antworten zu lassen.

Das einzige was Jura ihr wahrscheinlich jetzt sagen würde wäre, dass sie endlich still sein soll, aber gegen dieses überaus gesprächige Mädchen kam sie mit einem einfachen : "Sei still" wahrscheinlich nicht an.

Plötzlich flog Jura ein großen Stück Kreide an den Kopf, welches , wie sich herausstellte, von ihrem Lehrer stammte. Mijo hörte sofort auf zu reden.

"Was ist?" sagte Jura genervt.

"Es tut mir ja Leid, wenn ich dich störe, Haruna, aber ich denke, da du so gesprächig bist, solltest du, um den Unterricht nicht zu stören lieber vor die Tür gehen." Juras Lehrer zeigte mit einem grimmigen Gesicht zur Tür.

Jura stand auf und tat was er gesagt hatte.

Mijo hingegen wollte sich zu Wort melden: "Aber das war doch nicht..."

Sie wurde jedoch einfach ignoriert und der Unterricht ohne weitere Auseinandersetzungen fortgeführt.

Jura verließ das Klassenzimmer. Das leise gehässige Kichern der anderen Mitschüler verfolgte sie bis nach draußen.

Das würde jetzt sicher wieder einen Eintrag in ihre Schulakte geben, die eh schon überfüllt war. Aber Jura war das relativ egal. Auch wenn sie es abgestritten hätte, man hätte schon einen Grund gefunden, um sie aus der Klasse zu schicken.

Sie ging aufs Schuldach. Einer der einzigen Orte, an denen sie wirklich ungestört war.

Na ja...fast.....schon im nächsten Moment landete ein Rabe in ihrer Nähe. Er sah Jura mit seinen roten Augen durchdringend an.

"Warum glotzt du mich so an?" entfuhr es Jura leicht gereizt. Obwohl sie diese Situationen schon kannte, war sie wütend.

Genervt schaute sie auf den Menschenleeren Schulhof.

"Es amüsiert mich nur, dass du dich hier so fertig machen lässt."

Assiel hatte seine normale Gestalt angenommen und stand nun hinter Jura.

".....lass mich bloß in Ruhe!"

"Warum sollte ich? Ich komme doch nicht jeden Tag in den Genuss zu sehen, dass du mal genau das machst, was man dir sagt. Arme kleine Jura! Du wirst ständig herumgeschubst! Soll ich dem ein Ende setzten? Ein kleiner Biss und alles ist vorbei!" seine Stimme war leiser geworden.

" Vergiss es. Wegen so etwas schmeiß ich dir mein Blut nicht hinterher. Ich werde schon seit Jahren herumgeschubst, also warum sich jetzt darüber aufregen? Denkst du wirklich das macht mir was aus?"

" Und ob ich das denke!"

"Ach und wie kommst du darauf?" Jura sah ihn grimmig an.

" Hm....du wärest nicht so gereizt , wenn es dir egal wäre. Ist es nicht so?" ein kaltes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er wusste das er Recht hatte.

"........." Jura schwieg eine Weile. " Und wenn schon.....wen interessierts?"

"Mich zum Beispiel weil...." er wurde unterbrochen.

Die Tür zum Schuldach wurde hastig aufgestoßen und Mijo betrat das Dach.

"HEEEY! DUU!!! ICH WOLLTE NICHT DAS......." Sie hielt blitzschnell inne und schaute in Juras Richtung "....Was??"

Jura schaute sichtlich erschreckt zu Mijo. Wie sollte sie diesem Mädchen erklären, warum sie hier mit einem Typen mit schwarzen Flügeln, Vampirzähnen und roten Augen auf dem Schuldach stand.

"COOL!!! DU HAST EINEN RABEN???"

"Wa...Was?" Jura war sichtlich überrumpelt. "Rabe?"

" Na der auf deiner Schulter!" Mijo kam freudestrahlend näher.

Jura schaute zu ihrer Schulter. Dort saß ein zerzauster schwarzer Rabe mit roten Augen. Assiel schien sich wohl doch noch schnell genug verwandelt zu haben, bevor Mijo ihn entdeckte.

"A-Ach der...." Jura fasste sich wieder. "Was wolltest du eben sagen?"

"Achso....Hm....Ich wollte mich entschuldigen.....Ich verstehe gar nicht wieso man dich rausgeschickt hat!! Das war ungerecht!!" Mijo war sichtlich empört.

" Schon gut, ich bin es gewöhnt."

"Das passiert öfters?"

Jura nickte leicht.

"Aber......"

*Wie bist du eigentlich aus der Klasse gekommen?"

"Hab gesagt ich muss aufs Klo. Aber was ich noch wissen wollte.."

"Der Unterricht ist noch nicht zu ende...du solltest wieder in die Klasse...." sagte Jura kalt zu Mijo ohne sie ausreden zu lassen.

"Äh....ja...okay...bis gleich." Mit diesen Worten verließ Mijo das Dach und machte sich auf den Weg zur Klasse, Juras abweisenden Tonfall hatte sie entnommen, dass diese wirklich nicht weiter mit ihr reden wollte.

Jura wartete bis sie weg war.

"So und jetzt runter von meiner Schulter!"

Der Rabe zögerte nicht und tat das ,was sie sagte. Kurze Zeit später stand er wieder in normaler Gestalt vor Jura.

"Das war knapp..." murmelte er.

"Was wäre so schlimm gewesen, wenn sie dich gesehen hätte?"

" Dann hätte ich sie töten müssen. Einem Kirian ist es nicht gestattet von mehreren Menschen gesehen zu werden."

"Kirian? Und warum diese blöde Regel?" sie sah ihn verwirrt an.

"Egal.....geh am besten auch wieder in den Unterricht..." mit diesen Worten schubste er sie unsanft in die Richtung der Tür die vom Dach herunter führte.

"Hey! Was soll das??" Jura drehte sich um. Assiel war verschwunden. Dieser Typ war wirklich komisch. Jura schaute sich noch einmal kurz um und ging dann zurück in ihre Klasse.
 

Assiel , der wieder ein Rabe war, schaute ihr aus einiger Entfernung nach.

"Ich sollte aufpassen nicht weich zu werden." dachte er bei sich.
 

Der restliche Schultag zog sich hin wie ein alter Kaugummi und auch Mijo vermied es ab jetzt mit Jura während des Unterrichtes zu reden. Die anderen aus der Klasse redeten natürlich überhaupt nicht mit ihr. Wie immer.

Als es endlich klingelte war sie die erste, die den Klassenraum verließ. Sie konnte es kaum erwarten nach Hause zu kommen. Wenigstens eine Stunde lang wollte sie ihre Ruhe haben, bevor sie wieder zur Arbeit musste. Das hieß....wenn Assiel sie in Ruhe ließ. Sie sah nach oben. Der Rabe war nicht zu sehen.

Jura hatte eine Idee. Es war Zeit zurückzuschlagen.

Sie wusste jetzt, wie sie Assiel dazu bringen konnte, sie wenigstens bis zum Abend in Ruhe zu lassen.

Noch einmal schaute sie sich um, bevor sie in einem Laden verschwand um das zu besorgen, was sie für ihre Wohlverdiente Ruhe brauchte. Wenn auch nur für kurze Zeit.

Wiedersehen mit...

Wie ihr seht lebe ich noch!

Das lang erwartete 9 Kapitel. Ich warne euch schon einmal vor! Ihr müsst sehr stark sein wenn ihr den Anfang lest! //Was hat mich nur da geritten SOWAS zu schreiben???// Ich denke ihr werdet merken, WAS genau ich meine...

Na ja...okay, ich wünsche euch dann mal viel Spaß und.... BITTE SCHREIBT KOMMIS!^^

*denk* //Wie konnte ich nur?//

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Kapitel 9: Wiedersehen mit...
 

Kurze Zeit später kam Jura wieder aus dem Laden heraus und trug ihre neuen Erwerbschaften in einer Tüte mit sich. Es war alles was sie brauchte. Und sie hoffte das Assiel auch wirklich auf ihren Köder anbeißen würde. Sie schaute in die Luft. Der schwarze Rabe mit den stechenden roten Augen war nirgendwo zu sehen, aber wahrscheinlich würden sie in Juras Wohnung wieder aufeinander treffen. Langsam ging das schwarzhaarige Mädchen durch die Stadt. Sie hatte heute wieder einen anstrengenden Tag. Schule und Arbeit unter einen Hut zu bekommen war nicht einfach. Die Hausaufgaben machte sie meist mitten in der Nacht, da sie tagsüber keine Zeit dafür fand. Wie auch? Kaum war sie Zuhause, musste sie schon wieder zur Arbeit. Und jetzt wo diese Nervensäge (Assiel ist gemeint XD) auch noch bei ihr herumhockte hatte sie noch weniger Zeit.

"JURA!"

Die Angesprochene zuckte zusammen, da ihr jemand gerade voll ins Ohr geschrien hatte. Wie sich herausstellte war es Mijo.

"Sag mal, träumst du? Ich rufe dich schon zum 5 mal!" sagte das hibbelige knallig angezogene Mädchen mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.

"Hm...ich hab nachgedacht. HEY! WAS MACHST DU DA?" rief Jura, als sie bemerkte, dass Mijo ihre Antwort nicht abgewartet hatte, sondern angefangen hatte ihre Tüte zu durchwühlen.

"Was haben wir denn da? Tomatensaft, Klebeband, Tütensuppe und......Schlaftabletten?" verwirrt schaute Mijo die Tabletten an.

" Ich hab Schlafprobleme...." sagte Jura mürrisch und nahm Mijo die Sachen ab. Schnell verschwanden sie wieder in der Tüte.

"Tut mir Leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten!" sagte Mijo immer noch mit einem Lächeln.

"Schon gut." Jura winkte ab. Der wahre Grund, dass sie Mijo nicht weiter die Sachen untersuchen lies, war Tatsache, dass Assiel hier immer noch irgendwo rumhängen konnte und somit zufällig mitbekommen könnte, was Jura vorhatte. Doch zum Glück war er nirgends zu sehen.

"Ich muss weiter!" sagte Jura schnell.

"Hey! Jetzt warte doch mal! Willst du nicht vielleicht noch mit mir was unternehmen?" versuchte Mijo die Unterhaltung fortzuführen.

"Nein, ich muss Arbeiten!" kam es zurück.

"Aber...."

"Machs gut!" waren Juras letzte Worte als sie Mijo einfach stehen lies. Sie hatte wichtigere Dinge zu tun. Sehr viel wichtigere, die in ihrer Tagesplanung vorrang hatten. Sie ging durch die Stadt und schlug nach einer Weile den Weg in eine abgelegenere Wohngegend ein, in der ihre Wohnung lag. Schon bald erreichte sie den Wohnblock und ging hinein. Jura wohnte im dritten Stock und benutzte nie gerne den Fahrstuhl. Dort waren immer die Nachbarn anzutreffen, wie sie über die alltäglichen Probleme ihres Lebens redeten. Was mache Mieter so Nachts trieben. Der Verdacht jemand würde fremdgehen. Die Tatsache das der ungeliebte Nachbar wieder zuviel eingekauft hatte. Leute die die Treppe nicht putzten, Krachmachende Kinder oder einfach nur eine Ratte die sich im Keller eingenistet hatte und jetzt beseitigt werden musste. Jura kannte diese Themen zu genüge und hatte auch keine Lust auf weitere Geschichten. Wie schön war es doch in der eigenen ruhigen Wohnung, wo niemand einen störte!.....Halt! Selbst da hatte man ja nicht seine Ruhe!

Jura kam bei ihrer Wohnung an, schloss die Tür auf und öffnete sie langsam.

Prüfend lies sie ihren Blick durch die Wohnung wandern während sie eintrat. Es war still, es war aufgeräumt und außerdem lagen nirgendwo Tomatensaft Packungen herum. Obwohl....ging auch schlecht! Der Saft war Leer!

Jura grinste. Assiel würde das Zeug nach ihrer Aktion sicher nie wieder anrühren. Wenigstens nicht wenn es in Juras Wohnung war. Aber wo war der Kerl jetzt?

Als ob das Schicksal ihr einen Streich spielen wollte , öffnete sich plötzlich die Badezimmertür und Assiel kam, nur mit einem Handtuch bekleidet heraus.

Jura bekam fast einen Herzinfarkt und starrte ihn ungläubig an.

Dieser bemerkte ihren Blick und sagte:

"Ich weiß! Einfach umwerfend dieser Anblick!"

Jura wurde rot.

"Zieh dir was an oder ..." zischte sie.

"Hör auf mir zu drohen, sonst siehst du mehr von mir, als dir lieb ist!" Dabei deutete er kalt grinsend auf das Handtuch.

"Das würdest du nicht!!!"

"Ach ja?" Bei diesen Worten lies er das Handtuch fallen.

Jura drehte sich knallrot um und stampfte mit geschlossenen Augen in die Küche.

"Dieser...DIESER!!!!" ging es ihr durch den Kopf und sie holte tief Luft.

"MISTKERL!!! PERVERSER!!!! EXIBITIONIST!!!!!!! " ertönte es kurze Zeit später (ja, sie musste den Schock erst verarbeiten!) von dort.

"Du wolltest es so!" Er lachte. "Sag bloß nicht, der Anblick hat dir nicht gefallen!"

"HAT ER NICHT!!!" Eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf flüsterte :~ Na ja, vielleicht ein bisschen~ Diese kleine Stimme wurde jedoch auf brutalste Weise in die verstaubteste Ecke von Juras Kopf verbannt , während ihr leicht geschocktes Bewusstsein gerade zerkleinerte Schlaftabletten in eine Tomatensaftpackung füllte.

"Warum nicht?" rief Assiel, der sich gerade wieder etwas anzog. Dieses Mal hatte er es ihr gegeben! Dieses Mal würde sie keine schlagfertige Antwort haben! Er war sich sicher, das sie niemals einen Mann nackt gesehen hatte, das konnte man leicht an dem Gesicht, das sie gemacht hatte erkennen.

Jura jedoch hatte eine Antwort.

"Er war winzig! Richtig mickrig! Schämst du dich nicht für das Teil? Da waren ja sogar die sieben Zwerge besser bestückt!"

Assiel war fertig mit umziehen und hielt, als er das hörte, geschockt in seiner Bewegung inne.

Jura grinste zufrieden. Und räumte die Tabletten und den Saft weg. Dann wollte sie sich gerade etwas zutrinken einschütten als sie plötzlich von Assiel gepackt wurde.

Er hielt sie ziemlich unsanft an den Schultern fest. Jura hatte keinen Zweifel daran, dass er wieder versuchen würde sie zu beißen aber....

"DAS IST NICHT DEIN ERNST!!!" kam es fassungslos von Assiel. Er nahm es sich anscheinend sehr zu Herzen.

"Warum sollte ich lügen?" sagte Jura ruhig.

Assiel schaute sie grimmig an.

"Weil es dir einen unheimlichen Spaß macht mich zu verarschen!" Mit diesen Worten zog er sie ruckartig an sich heran. Nun musste sie ihm in die Augen schauen.

"Wie kommst du nur darauf Assilein? Ich kenne keinen vor dem ich mehr Respekt hätte!"

Bei dem Wort "Assilein" zuckte Assiel kaum merklich zusammen.

"Nenn mich nie wieder so!" sagte er drohend.

"Hm....na gut, wäre dir Assi-kun lieber? Oder einfach nur Assi? Oder vielleicht A-chan?" sie grinste gemein bei diesen Verkrüppelungen seines Namens.

"VERDAMMT NOCHMAL! NENN MICH ASSIEL ODER HALT EINFACH DIE KLAPPE!" fuhr er sie an. Er hasste Spitznamen. Kito hatte auch immer so dämliche Vorschläge gehabt.

"Ist ja gut! Ist ja gut!" Sie genoss es wenn sie den Spieß umdrehen konnte.

"Also Assiel. Was hast du jetzt wieder mit mir vor?" Seinen Namen betonte sie ganz besonders.

"Hm....." Er sagte nichts mehr und schaute sie nur an. Jura erwiederte diesen Blick und sie schauten sich eine ganze Weile nur schweigend an.

Assiel wusste wirklich nicht was dieses Mädchen so an sich hatte, das ihm so auf die Nerven ging und ihn doch so faszinierte. Noch nie hatte er ein so stures, nerviges, schlagfertiges und vor allem furchtloses Opfer. Egal was er machte, auch wenn es noch so einfallsreich war (*hust*) nie hatte sie richtig Angst!

Jetzt wo er sie betrachtete viel es ihm erneut auf.

Vor ihm stand ein selbstbewusstes Mädchen, mit schwarzen kurzen Haaren und dunkelgrünen Augen, das nur schlichte , anstatt aufreizende Klamotten trug, und trotz allem noch ganz gut aussah....MOMENT! Was dachte er da?

Assiels Blick wurde unergründlich und Jura wurde etwas mulmig zu mute. An was dachte der gerade??

Im nächsten Moment lies er sie los, nahm sich eine , DIE EINE, Tomatensaftpackung aus dem Kühlschrank und verließ schweigend den Raum. Jura blieb verwirrt zurück. Er hatte nicht einmal einen Versuch unternommen, sie zu beißen!

Dann wartete sie einfach ab.

Nach etwa einer halben Stunde, Assiel hatte sich nicht mehr blicken lassen , ging sie ins Wohnzimmer und sah ihn schlafend auf dem Sofa liegen. Die Packung Tomatensaft stand angebrochen auf dem kleinen Tisch vor ihrem Sofa.

"Tut mir wirklich Leid, Assiel, aber was sein muss, dass muss sein!" mumelte sie leise und verließ die Wohnung, ohne zu merken, das sie jemand durch das Wohnzimmerfenster beobachtete. Wer achtete schon auf einen struppigen Raben mit eisblauen Augen, wenn es darum ging einen perversen Tomatensaftsüchtigen Typen einzuschläfern?

Jura zum Beispiel nicht.

Sie war zu sehr beschäftigt schnell zur Arbeit zu kommen und zu hoffen, dass die Wirkung der Schlaftabletten möglichst lange anhielt.
 

Jura kam etwas zu spät bei ihrer Arbeit an. Mc Donalds....Wie konnte sie sich nur darauf einlassen? Die Leute dort hassten Verspätungen. Manchen von ihnen machte die Arbeit sogar Spaß. Stolz trugen sie ihre MC Doof, wie Jura das Mc Donalds gerne nannte, Uniform und machten sich wichtig.

Nach einer kleinen Strafpredigt wurde Jura an den Mc Drive Schalter verbannt und durfte dort bedienen.

"Na super...." dachte sie. Es gab doch nichts erfrischenderes, als fetten Leuten, ihre Bestellungen durch ein Fenster zu reichen und gezwungen zu lächeln. Oft hatten sie auch ihre Kinder dabei, die immer Sonderwünsche hatten und eh nie mit einem Spielzeug zufrieden waren.

Jura verbrachte also den ganzen Tag am Mc Drive.

Sie bediente und nahm Bestellungen entgegen, setzte gezwungen ein strahlenden Lächeln auf und redete in einem gezwungen netten Ton mit den Leuten. Gegen 8.30 Uhr Abends nahm das Bedürfnis, sich etwas zu essen am Mc Drive zu holen, bei den Gästen ab. Es kam vielleicht einmal alle viertel bis halbe Stunde einer.

Es war 9.00 Uhr, als der Betrieb im und um das Mc Donalds herum abnahm und Jura trotzdem wieder eine Bestellung aufnehmen musste.

"Willkommen bei Mc Donalds was kann ich für sie tun?" kam es gelangweilt von Jura, ihre Nerven waren schon fast ganz aufgebraucht.

"So gelangweilt? Das nenn ich aber keinen guten Kundenservice!" kam es leicht amüsiert durch die Sprechanlage. Jura kannte die Stimme. Sie hatte sie bisher zwar nur einmal gehört, aber sie kannte sie.

".....Könnt ihr mich denn nie in Ruhe lassen?" kam es genervt von Jura.

"Na na na, wer wird denn gleich so unhöflich werden?" Kurze Zeit später erschien Kito, ohne Auto, vor dem Schalter wo Jura saß.

"Ist dir das nicht etwas zu riskant öffentlich mit diesen Flügeln rumzulaufen? Schließlich könntest du gesehen werden."

Kito lachte leise. Seine Erscheinung war die gleiche wie gestern, zerzauste Haare, eisblaue bis weiße Augen, die Flügel und die gleiche Kleidung , nicht zu übersehen, der Smilie auf seinem T-Shirt.

"Ich bin doch nicht so ein Stümper wie Assiel! Ich passe auf, bevor ich mich zeige."

"Na gut....Also? Was willst du?" sagte Jura möglichst ruhig.

"Ich möchte einen Mc Fisch, ein Happy Meal , Chicken Mc Nuggets , einen Cheese....nein halt! Zwei Cheeseburger und einen...." fing er an aufzuzählen.

"Du willst was????" Jura sah ihn perplex an.

"Na einen Mc Fisch, ein Happy...." wiederholte er.

"ICH BIN NICHT TAUB! Du bist ja wohl nicht extra hergekommen, nur um dir was zu essen zu bestellen???" unterbrach Jura ihn.

"Tja, vielleicht will ich einfach die öffentlichen Dienstleistungen ausnutzen!" entgegnete der schwarzhaarige ihr.

"Das glaubst du doch wohl selber nicht!"

"Warum? Ist das ihr kein Fast Food Laden?"

"Öh......doch schon......" musste Jura erwiedern. "Aber...."

"Hm.....neben meiner Bestellung wollte ich auch noch etwas mit dir reden. Ich denke darauf willst du hinaus." Sagte Kito ernst.

"Genau!" sagte Jura.

"Also gut, dann will ich mal loswerden, was ich loswerden will.... Zu aller erst muss ich dir meine tiefe Bewunderung kund tun! Ich hätte nicht gedacht das du es schaffst Assiel dermaßen schnell außer Gefecht zu setzten...." sagte er leicht beeindruckt.

"Das war nicht besonders schwer...." kam es von ihr.

"Vielleicht...er ist zwar nicht der Schlauste in meinen Augen, aber....trotzdem sehr hartnäckig. Niemand hat es bisher so lange mit ihm ausgehalten wie du. Die meisten waren ehrlich gesagt nach spätestens fünf Minuten tot!"

Kito lächelte breit, als ob es das normalste von der Welt war, dass Assiels "Bekannte" nach fünf Minuten starben.

"Du bist sicher nicht nur hergekommen nur um mit mir darüber zu reden, oder?" sie sah ihn durchdringend an.

"Natürlich nicht. Und ich will dir einen Rat geben...Unterschätz Assi nicht, der kann ganz schön launisch sein..."

"Das...ist mir bereits klar."

"Dann solltest du wenigstens was daraus lernen. Er wird nicht sehr erfreut sein, wenn er nachher aufwacht und das könnte dir ziemlich schlecht bekommen."

"Sag mal, hast du mir auch noch etwas zu sagen, was ich nicht weiß?" Jura sah ihn nun ziemlich genervt an. Dieser Kerl erzählte ihr Dinge , die sie selbst schon wusste und auf so ein Gespräch konnte sie verzichten.

"Wäre ich hier wenn es nichts neues für dich gäbe? Ich will dir ein Angebot machen. Und ich bin mir sehr sicher, du wirst es auf keinen Fall ausschlagen." Nach diesen Worten setzte er ein überlegenes Grinsen auf und Jura wurde klar, dass dieses Angebot womöglich nichts gutes für eine bestimmte Person bereit hielt.
 

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So ein kleines Nach Wort.

Schön das ihr bis hierhin durchgehalten habt!

*besonders nach dem Teil wo assi alle Hüllen fallen lies*

Ich verspreche euch, dass nächste Kapitel hält viel interessantes Bereit!

Unteranderem kommt Kito weiterhin vor! Ihr erfahrt etwas über Poil (Kapitel 8 wurde sie kurz erwähnt) und ihr werdet erfahren wie Assi reagiert wenn er wieder wach ist! (Zieht euch warm an! <.<°)
 

Bis dahin:

Abwarten und Tee trinken! (Und hoffen das der Autor nicht wieder Monate bracht XD)

Kitos Angebot

Hey^^ Da bin ich wieder. Ich hoffe es hat nicht zu lange gedauert! Das Kapitel ist leider nicht so lang wie die beiden letzten! Tut mir wirklich leid! T_T Aber ich hab mir wirklich Mühe gegeben und ich hoffe das Kapi gefällt euch trotzdem! Und ich will euch auch nochmal für die ganzen Kommis danken! *gerührt ist* Es sind schon ganze 54!!! *alle kommischreiber durchknuddel* Sonstige Kleinigkeiten im Nachwort!^^

Viel Spaß mit dem neuen Kap!

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Kapitel 10: Kitos Angebot
 

"Ein Angebot?" Jura war sichtlich verwirrt.

Was könnte eine Person, wie dieser Kito, ihr für ein Angebot machen?

Vor allem mit der Begründung, sie könnte es nicht ausschlagen.

Was es denn derart verführerisch, dass sie alle Vorsicht ihm gegenüber fallen lassen würde?

Alleine diese Fragen, die sich ihr in diesem Moment aufdrängten machten sie mehr als neugierig.

"Ja. Wie würdest du es finden, wenn ich dir alles über Assiel erzähle , was du wissen musst und dir sogar helfen am leben zu bleiben?" er schaute sie leicht grinsend an.

"Hört sich interessant an, aber....Was möchtest du als Gegenleistung?"

Jura schaute ihn durchdringend an. Man sollte keinen Pakt mit dem Teufel schließen, wenn man nicht wusste was dieser verlangte.

"Tja, die Gegenleistung... Ich habe mir da meine Gedanken gemacht. Erst dachte ich da an eine kleine Blutspende, aber...das hätte Assi gemerkt. Er merkt es meist sofort, wenn sein Eigentum beschädigt ist." murmelte Kito.

Jura zuckte unmerklich bei den beiden Worten "sein Eigentum" zusammen.

Sie gehörte sicher nicht Assiel. Auch wenn er das vielleicht wirklich dachte.

"Also habe ich mich anders entschieden! Für meine bescheidenen Dienste verlange ich nur von dir, dass du dafür sorgst, dass er dir mit Körper und Seele verfallen ist" Von ihm drang ein leises Kichern zu Juras Ohren.

Eine Weile schwieg sie und sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an. Dann löste sie das Schweigen:

"Ich soll ihn verführen??? Bist du noch ganz dicht? Nur für ein paar Infos über den Kerl? Ich wüsste nicht, was ICH und DU davon hätten!" Zu so etwas hatte sie nun wirklich keine Lust und ihrer Ansicht nach war es außerdem ein Verlustgeschäft.

"DU kannst nur davon profitieren. Er wäre dann sicher nicht mehr hinter deinem Blut her."

"Das wäre er auch nicht mehr, wenn ich ihn vergiften würde." kam es kalt von ihr.

"Du würdest nicht mehr alleine leben."

"Nein, ich würde mit einem perversen, blutgierigen, gewaltliebenden Tomatensaftjunkie zusammenleben. Außerdem hätte ich, selbst wenn ich dein Angebot annehmen würde, nicht die geringste Chance bei ihm zu landen, da er meiner Meinung nach erstens nicht an einer Beziehung interessiert und zweitens total Beziehungsunfähig ist." Sagte sie ruhig.

Kito war etwas überrascht, wie gut sie Dummi-Assi schon kannte.

"Damit hast du wahrscheinlich recht aber..."

"Aber was?"

"...er scheint trotzdem eine kleine Schwäche für dich zu haben, sonst wärst du schon längst tot. Seine längste weibliche menschliche Bekanntschaft hatte die Dauer von 5 Minuten." Er schaute Jura an.

"Pff...das hat nichts zusagen. Wer weiß, was dieser Typ sich dabei gedacht hat. Er ist eben unberechenbar."

"Wie wahr. Trotzdem solltest du mein Angebot annehmen. Schließlich hast DU wirklich nichts zu verlieren. Ohne meine Hilfe bist du in 3 tagen tot, wenn Assiels 5-Tage-quäl-Programm zuende ist." Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare.

Jura hatte dem nichts entgegenzusetzen, da Kito damit wahrscheinlich recht hatte.

"Bevor ich mich entscheide......beantworte mir nur noch eine Frage!"

"Die wäre?" fragte er leicht gelangweilt.

"Was bringt dir die ganze Sache?"

"Mir? Eigentlich geht dich das nichts an..." sagte er abweisend.

"Mag sein, aber wenn ich mich schon so anstrengen muss, will ich wenigstens wissen was du davon haben sollst. Etwas Neugier ist hoffentlich erlaubt."

Kito seufzte kurz und sagte:

"Ich habe da so ein Problem, an dem einzig und allein Assiel schuld ist. Dieses Problem trägt den Namen Poil

und ist ein weiblicher Kirian. Kirian, ist die Bezeichnung für Typen wie mich und Assiel, falls du das noch nicht weißt."

"Das wusste ich wirklich noch nicht..." kam es von Jura.

"Zurück zu Poil. Sie, mein Problem, ist mein unerwünschter Untermieter und geht mir tierisch auf den Geist. Eine Situation, die du selbst im Moment sicher gut genug kennst. Mit deiner Hilfe will ich sie endlich loswerden."

"Und wie ich das kenne. Nur, was sollte dein Angebot mit dem verschwinden dieser Poil zu tun haben?" fragte Jura leicht verwirrt.

"Sie ist eine krankhafte Verehrerin von Assiel und nutzt die Tatsache aus, dass er ab und zu mal bei mir vorbeischaut....auch wenn er mich nicht besonders mag. Der Idiot will einfach nur sehen wie es bei seinem Rivalen so läuft. Und es läuft schlecht, solange Poil da ist." grummelte er.

"Du denkst also, sie verschwindet, wenn sie merkt, dass Assiel "vergeben" ist..."

"Genau"

"Und was ist wenn sie nicht verschwindet?"

"Dann...bringt sie dich um...."sagte Kito ruhig.

"Na super....."

"Ich denke jedoch nicht, dass es soweit kommt...." fügte er hinzu.

"Ach? Und wie kommst du darauf?"

"Vertrau mir einfach!"

Jura schwieg.

"Nun denn...das war es eigentlich was ich wollte." Versuchte er das Gespräch rasch zu beenden. Dieses Mädchen war wirklich nicht so leicht davon zu überzeugen, dass sie ihm in dieser Hinsicht vertrauen konnte.

"Ah ja....nun gut ich werde mein bestes versuchen. Erwarte aber nicht zuviel." sagte sie tonlos.

"Du kriegst das schon hin...Sei einfach nett zu ihm." Und er wandte sich zum gehen um.

"Leichter gesagt, als getan."

Dann fiel ihr noch etwas ein.

"Sag mal, was ist eigentlich mit deiner Bestellung?"

Der Angesprochene blieb stehen und fing leise an zu lachen.

"Denkst du wirklich ich hätte Geld?"

"Nein...das dachte ich mir aber schon..."

Sie verschwand kurz und als sie wieder kam warf sie Kito etwas zu.

Wie sich herausstellte war es ein Happy Meal.

"Geht aufs Haus...." sagte sie knapp.

Kito schaute prüfend in die Tüte.

"Ohne Spielzeug?" kam es leicht enttäuscht von ihm.

"Bist du da nicht etwas zu alt für?"

Er seufzte.

"Dann eben beim nächsten mal...." Er ging weiter und bevor er in der Dunkelheit verschwand, murmelte er noch:

"Viel Glück"

Jura sah ihm nach und dachte : "Wo bin ich jetzt nur wieder reingeraten....?"
 

Kurze Zeit später war ihr Dienst endlich zuende und Jura verließ den Fast Food Laden. Draußen streckte sie sich und atmete erst einmal tief die frische ,kühle Luft ein, die nicht von einem Burger und Pommes Dunst umgeben war. Sie seufzte leise und dachte noch einmal an das Gespräch mit Kito. Sie war gespannt ob auch er sich an seine Versprechen hielt.

Sie bog in die ihr bekannte Gasse ein. Wie immer war hier niemand. Niemand nutze diese nette Abkürzung, mit der sie ständig viel Zeit einsparte.

Während sie ihren eigenen Schritten in der Dunkelheit lauschte bereitete sie sich schon ein mal seelisch darauf vor, was sie zuhause erwarten würde. "Wahrscheinlich nichts gutes." Sagte die kleine in eine staubige Ecke gekettete Stimme.

Schweigend blieb Jura stehen. So würde es sein. Aber sie würde nicht weglaufen. Sie stand zu den Dingen die sie tat und wenn sie dafür zur Verantwortung gezogen wurde, dann war es eben so.

Ihr Leben verlief eh schon wie....

"...eine lange dunkle Gasse" wisperte die kleine Stimme in ihrem Hinterkopf und Jura merkte, dass dieser kurze Gedanke voll und ganz zutraf. Ihr Leben war wie eine Gasse. Eng, dunkel und lang. Ein Ort den niemand gerne betrat.

Sie lachte leise und etwas bitter. Und wenn sich jemand darin verirrt, dann versucht er schnell wieder herauszukommen wie....

"...meine Eltern..." kam es erneut.

"Ja..." murmelte sie leise. "Vielleicht war ich ein Grund für ihren Tod...vielleicht sogar ein entscheidender."

Jura dachte an die Streitereien ihrer Eltern. Damals war sie noch klein. Damals verstand sie es noch nicht. Jetzt jedoch...jetzt wusste sie, dass ihre Eltern viele Probleme hatten. Oft wegen Geld. Oft wegen etwas anderem. Doch insgeheim wusste Jura, dass ihre Eltern, ihr oft dafür die Schuld gaben. Sie hatten Geldprobleme weil sie ein Kind hatten.

Sie grübelte darüber nach. Sie hatte schon lange nicht mehr darüber nachgedacht. Aber dieser Ort...er machte einfach nachdenklich. Dann schüttelte sie energisch den Kopf um diese Gedanken zu vertreiben.

Aber eine Erkenntnis blieb. Ihre Eltern hatten die Gasse, Juras leben, verlassen. Sie hatten sie einfach verlassen ohne überhaupt nachzudenken. Sie hatten eine Wand eingerissen und waren durch das Loch verschwunden. Sie waren weg. Aber das Loch was sie hinterließen, blieb. Es blieb, weil es keinen gab, der auch nur versuchte es zu reparieren.

Jura stieß einen langen Seufzer aus und ging weiter. Nach einer Weile erreichte sie das Ende ihres Weges.

Es wurde von einer alten kaputten Straßenlaterne beleuchtet, die wahrscheinlich bald den Geist aufgeben würde.

Jura musste schmunzeln. Was würde passieren, wenn man ihn ihrer Gasse....eine Straßenlaterne anzündete?

"Hm...Wahrscheinlich gar nichts" sagte sie nach einer Weile.
 

Nachdem sie das Mehrfamilien Haus betreten hatte stand Jura zögernd vor ihrer Wohnungstür.

Sie atmete noch einmal tief ein und betrat mit einem leicht mulmigen Gefühl die Wohnung.

Innen war es stockdunkel. Jura tastete nach dem Lichtschalter. Als sie ihn fand wurde plötzlich die Tür hinter ihr geschlossen.

Bevor Jura reagieren konnte wurde sie unsanft von jemandem an der Kehle gepackt.

"Na hat dir dein kleiner Ausflug spaß gemacht? " Jura erkannte wie zu erwarten Assiels Stimme.

"Wer redet hier von Ausflug ich war arbeiten." Sagte sie leicht genervt.

Sein Griff um ihre Kehle wurde fester und Jura keuchte auf, da ihr etwas die Luft wegblieb.

"Das ist mir egal. Damit das klar ist, ich bin der, der dich quält, nicht anders herum und das solltest du dir merken, weil ich dich sonst...." weiter kam er nicht den es klingelte an der Tür.

Assiel lies Jura los, die keuchend auf dem Boden zusammen sank.

Wer konnte das sein? Dieses Mädchen wurde doch sonst von niemandem besucht. Assiel hatte jedoch keine Lust irgendwen misstrauisch zu machen und sagte kalt zu Jura: "Na los mach auf!"

Die Angesprochene stand notgedrungen auf und ging zur Tür. Sie hatte keine Lust ihn noch mehr zu ärgern. Heute nicht.

Sie öffnete die Tür.
 

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Nachwort: So das wars leider schon wieder! Ich hoffe ich nerve euch nicht mit den ollen Gassen, aber diesen Vergleich mit Jura musste ich einfach mit hineinbringen!

Zu Kito: Ich glaub der wird in den nächsten Kapiteln öfter mal auftauchen.

Zu Poil: Ihr dürft gespannt sein (eh he he he)

ZU Assi und Jura: Das kann noch ein ziemliches Chaos mit den beiden werden!^^° Also macht euch auf was gefasst! (Besonders wenn Poil ihren ersten Auftritt hat!)

Falls ich mal wieder zuuuuu lange für ein Kapi brauch beschwert euch einfach XDD und wenn ihr mich ganz besonders anspornen wollt schreibt kommis! *für alles offen*

Bis zum nächsten Kapitel! *wegkuller*

"Friedlicher" Abend?

Tüdelü! Da bin ich wieder! Und hab mal wieder länger gebraucht, als ich eigentlich wollte.....*seufzt* *hoffnungsloser fall*

Na ja, wie auch immer! jetzt ist es ja da! Ich hoffe es ist nicht zu langweilig geworden....*ächz*

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel! ^____^

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Kapitel 11: "Friedlicher" Abend?
 

"PIIIIIZZZZAAAAA SERVIIIIIIICEEEE!" kam es fröhlich von dem Lieferjungen in rot-weißer Kleidung, der ihr zwei Pizzakartons , mit dem aufgedruckten Pizza-Blitz-Logo hinhielt . Jura stand verwirrt in der Tür und sagte:

"Ich hab keine Pizza bestellt!"

"Doch Doch! Natürlich! Zwei Spezial Pizzen für Jura Haruna Wohnblock 32 c. Eine mit extra viel Knoblauch und die andere mit extra viel Tomate."

Jura ging ein Licht auf. Dafür konnte nur einer verantwortlich sein, und dieser jemand trug ein schwarzes T-Shirt mit einem peinlichen Smilie.

"Ahm...oh stimmt! Das hatte ich völlig vergessen! Bin heute etwas im Stress" sie setzte ein unerschütterliches Bedienungslächeln auf.

"Kann ja mal passieren, kenne ich gut." Er reichte ihr die Rechnung, die Jura möglichst schnell bezahlte.

"Dieser Kito hätte wenigstens eine billige Pizza nehmen können!" ging es ihr durch den Kopf.

"Vielen Dank! Einen schönen Abend noch!" sagte er abschließend und ging mit , für Jura fast unerträglich mitanzusehen, guter Laune davon. Als er weg war schaute Assiel ihr offensichtlich völlig verwundert über die Schulter.

"Wann hast du denn bitte Pizza bestellt?" fragte er leicht misstrauisch.

"Auf dem Weg nach Hause." Log sie.

"Das glaubst du doch wohl selber nicht!" erwiederte er kalt.

"Tz! Wenn du deine nicht willst ess ich eben beide selbst!" Mit diesen Worten schloss Jura die Tür und ging an Assiel vorbei.

"HEY! Ich hab nicht gesagt das ich sie nicht will!" Er ging ihr murrend hinterher und es machte den Anschein als wären die Vorkommnisse von eben vergessen.

Das Mädchen drehte sich mit einem leichten Grinsen zu ihm um und sagte:

"Und welche willst du? Die mit oder die ohne Knoblauch?"

"Blöde Frage!" sagte Assiel leicht gereizt und setzte sich aufs Sofa.

"..tz...." kam es von Jura die sich neben ihn fallen ließ und ihm die Pizzaschachtel rüberschob.

Assiel nahm sie und schaute mit einem prüfenden Blick hinein, ob es wirklich die OHNE Knoblauch war. Es konnte ja gut sein, dass sie versuchte, nachdem sie ihm erst irgendein Schlafmittel in den Saft gemischt hatte, ihn jetzt zu vergiften. Als er sich sicher war nahm er sich ein Stück und aß es schweigend.

Auch Jura hatte begonnen schweigend zu essen. Sie dachte an diesen Kito. Egal, wie komisch dieser Typ war, er war nicht dumm! Mit dieser Ladung Knoblauch intus würde Assiel es sicher nicht wagen sie zu beißen. Und wenn, dann war er dümmer als sie dachte.
 

Assiel machte sich ebenfalls seine Gedanken.

Er hatte nur noch 3 Tage und bei diesem Dickschädel neben ihm zeigten sich nicht mal Anzeichen für eine gepeinigte, geschwächte und verletzte Seele! Irgendwas musste er sich einfallen lassen. Besonders nach der Sache mit dem Saft musste er ihr irgendwie zeigen, dass man so was nicht mit ihm macht! Würde er es nicht schaffen, sie innerhalb von 3 Tagen fertig zu machen, würde er sich ziemlich viel anhören müssen. Und das würde ihm nicht gefallen. Assiel konnte sich bildlich vorstellen, wie sein Bruder vor ihm stand und ihn höhnisch angrinste mit den Worten: "Wie erbärmlich. Geschlagen von einem schwachen kleinen Mädchen! Tz tz tz" Und nicht nur das!

Das wäre eine Niederlage gegen Kito. Kito seinen Rivalen mit dem verdammten Smilie T-Shirt. Wie er dieses Teil doch hasste!

Aber was sollte er tun? War das Ding neben ihm überhaupt ein Mensch? Assiel zweifelte langsam daran. Nichts was er bisher versucht hatte, hatte den gewünschten Effekt. Nicht einmal der kleine Striptease! Obwohl....wenigstens hatte er sie da zum ausflippen gebracht, wenn auch nur kurz. Für kurze Zeit war er der Überlegene gewesen! .....Bis sie dann das Steuer wieder herum riss und er der wieder Dumme war.

Irgendwas musste es doch geben! Irgendeine Möglichkeit, die Kontrolle über sie zu behalten!

Assiel grübelte angestrengt darüber nach und biss erneut von der Pizza ab.

Überhaupt....er saß hier neben ihr und aß Pizza......Irgendwie....war das nicht gerade angsteinflößend oder peinigend....

"VERDAMMT!" dachte er und grummelte innerlich. Sie hatte es schon wieder geschafft ihn außer Gefecht zu setzen!

Immer das gleiche! Wie also dieses Mädchen schlagen? Assiel musste einen Weg finden! Jeder, selbst dieses Mädchen, musste irgendwo einen Schwachpunkt haben! Wenn sie nicht in der Gegenwart war, dann musste man vielleicht tiefer in der Vergangenheit graben. Einen Versuch hatte er ja schon unternommen, aber es schien nicht viel gebracht zu haben. Oder hatte sie ihm vielleicht etwas vorgespielt? Möglich wäre es! Jura schien gut zu wissen, wie sie ihre Gefühle verbergen konnte. Also warum nicht noch einen Versuch starten? Wieso nicht noch einmal Salz in offene Wunden streuen? Egal wie viel sie sich winden würde, er würde nicht aufgeben, bis er sie übertraf und über ihr stand! Mit diesem Gedanken nahm er den letzten Bissen seiner Pizza zu sich und grinste leicht. Heute Nacht würde er einige seiner Trümpfe ausspielen, bis sie wenigstens eine Reaktion zeigte.
 

Jura blickte während des Essens zu Assiel ,der anscheinend angestrengt über verschiedene Dinge nachdachte. Der zuletzt auf seinem Gesicht erscheinende Gesichtsausdruck ließ sie zu dem Schluss kommen, dass das Ergebnis seiner Gedanken gut für ihn und schlecht für sie waren. Vielleicht war er jetzt davon überzeugt in den nächsten 3 Tagen härter durchgreifen zu müssen. Und das bedeutete , dass ihr Teil von Kitos Vereinbarung nicht mehr so einfach werden würde, wobei dieser Teil von vornherein schon unmöglich zu schaffen war.

Als sie und Assiel fertig mit essen waren, stand Jura auf und räumte die Schachteln in den Müll. Als die Schwarzhaarige kurz zum Sofa schaute, sah sie seinen Blick der sie fixierte, wie eine Schlange das Kaninchen.

Sollte er es doch versuchen! An diesem Kaninchen würde die schwarze rotäugige Schlange sich ihre langen Vampirzähne ausbeißen. Mit einem breiten überlegenen Grinsen erwiederte Jura Assiels Blick, worauf dieser sie böse anfunkelte.

Danach holte sie ihre Schulsachen, denn sie hatte noch einiges zu erledigen. Am Küchentisch sitzend ignorierte sie ihren ungebetenen Untermieter und konzentrierte sich nun auf ihrer Meinung nach wichtigere Dinge.
 

Assiel schaute verdutzt durch die offene Küchentür. Ignorierte sie ihn etwa? Ihn? Den todbringenden Blutsauger?

Das konnte nicht ihr ernst sein! Sie saß seelenruhig da und machte ihre beknackten Hausaufgaben! Assiel wusste nicht, ob er jetzt beeindruckt oder wütend sein sollte. Beides war in diesem Moment irgendwie angebracht. Nach einer Weile stand er auf und ging in die Küche. Schweigende lehnte er sich an die Küchenwand und beobachtete Jura.
 

Jura merkte das er die Küche betrat. "Na? Fühlen wir uns einsam?" murmelte sie mit einem leicht spöttischen Unterton in der Stimme. "Tz.....ich behalte mein Opfer nur im Auge..." kam es kalt zurück.

"Dann viel Spaß dabei" sagte Jura desinteressiert und verfiel wieder ins Schweigen, was Assiel gar nicht passte. Sie wagte es ihn zu ignorieren. Er grummelte leise vor sich hin, was Jura zu einem leichten Grinsen zwang. Er schaffte es einfach nicht gegen sie anzukommen. Dafür hatte er einfach nicht das Durchsetzungsvermögen.

Jura ignorierte ihn also weiterhin und konzentrierte sich trotz größter Müdigkeit auf Mathe. Zahlen über Zahlen. Was sollte dieser ganze Mist bei dem niemand durchschaute? Allein der Anblick verursachte bei Jura Kopfschmerzen.

Sie wollte gerade anfangen die letzten Aufgaben zu lösen ,als Assiel ihr das heft wegnahm und es prüfend musterte.

"Und du verstehst, was du da schreibst?" murmelte er mit fragendem Unterton.

"Gib mir mein heft wieder!" sagte die Schwarzhaarige und versetzte ihm einen kalten Blick.

"Hm....Nein! Warum beschäftigst du dich damit, wenn du es eh nicht kapierst? Tz.....ihr Menschen lernt nur überflüssiges Zeug!" In seiner Stimme lag ein mehr als höhnischer Unterton.

"Was verstehst du schon davon?" kam es empört von Jura und sie riss ihm ihr Heft aus der Hand. Was dachte der Kerl sich eigentlich? Das er besser war als sie, nur weil er sich mit so was nicht beschäftigen musste?

"Ich verstehe gar nichts davon und will es auch gar nicht! Warum muss man so was können?" er sah Jura leicht fragend an.

"Weiß ich doch nicht! Machen muss ich es trotzdem!" Mit diesen Worten setzte sie sich wieder hin und zerbrach sich an den Aufgaben den Kopf.

"Du MUSST? Wer zwingt dich dazu? Diese Leute die ihr als Lehrer bezeichnet und die euch nur nutzloses Zeug beibringen?" Er grinste verächtlich. Menschen lernten und lernten und höchstens ein Sechstel davon brauchten sie wirklich. Doch niemand stand auf und beschwerte sich darüber sie blieben sitzen und ignorierten es! Ignoranz....das war wohl das einzige was Menschen wirklich beherrschten.

"Was ist deiner Meinung nach denn etwas was man lernen sollte?" sagte sie ruhig ohne von ihren Aufgaben aufzuschauen.

"Wie wäre es mit ein bisschen Selbstverteidigung? Würde dir persönlich doch nicht schaden. Ein kleiner Angriff von mir und du bist Geschichte!" sagte Assiel kalt und völlig von sich überzeugt.

"Tz...na wenn du meinst." Kam es ihm desinteressiert entgegen. Jura wusste sich zu verteidigen, aber diesen Trumpf würde sich bis zum Schluss aufheben und ihn erst dann ausspielen, wenn er es am wenigsten vermuten würde!

Assiel verzog bei dieser Antwort leicht das Gesicht.

Schon wieder diese Null-Reaktion! Wie er das doch hasste! Er wollte seine Opfer leiden sehen! Sehen wie sie wütend waren oder Angst hatten! Irgendeine Reaktion! Bei Jura wäre er über nur eine einzige kleine Reaktion dieser Art mehr als zufrieden! Es wäre ein Anzeichen für einen langsam einschreitenden Erfolg!

Kurze Zeit später räumte Jura ihre Sachen zusammen und seufzte kaum hörbar. Es war schon sehr spät und sie hatte kaum Freizeit um sich mal zu entspannen. Morgen würde sie vor Müdigkeit wahrscheinlich nicht aus dem Bett kommen.

Dazu kam das Assiel sie sicher nicht ruhig schlafen ließ. Irgendein Traum oder sonst was...irgendwas würde wieder kommen. Wie lange würde sie das noch aushalten?

"Ich verstehe euch Menschen einfach nicht..." murmelte Assiel nach einer langen Zeit des Schweigens.

"Und ich verstehe euch Kirian nicht!" kam es zur Antwort.

Assiels Blick wurde kalt und er sah Jura mit einem gefährlichen Ausdruck an.

" Woher....Woher weißt du was genau ich bin?" sagte er kühl und schaute sie durchdringend an, als wollte er mit seinem Blick eine Antwort erzwingen. Jura wurde klar, dass sie den Namen seiner Rasse wohl besser für sich behalten hätte.

"Wer....hat dir das gesagt??" kam es erneut und langsam unbeherrschter von Assiel. Er war sich sicher, dass er selbst es ihr nicht gesagt hatte. Es blieben auch nur wenige Möglichkeiten, wer es ihr gesagt hatte und die wahrscheinlichste trug hässliche T-Shirts mit Smilies und hieß Kito.

"Ist doch egal! Ist es so schlimm, wenn ich weiß, wie deine Rasse heißt?" sagte Jura dann und stellte sich dumm.

Sie wusste natürlich, dass er misstrauisch wurde und mit Sicherheit auch an Kito dachte.

"...Hör auf dich zu verstellen! Hast du dich mit Kito getroffen?" seine Stimme bebte vor Wut bei dem letzten Satz und er ging einen Schritt auf Jura zu.

"Tz....wie kommst du auf so was?" sie stand von dem Stuhl auf, auf dem sie saß und stellte sich vor ihn.

"Ich hab da so ein Gefühl. Und ich bin mir nun ziemlich sicher, dass du ihn getroffen hast. Also?" er sprach langsam und versuchte sich unter Kontrolle zu behalten. Er hasste Kito! In alles mischte dieser Kerl sich ein!

Jura schwieg eine Weile und sagte dann in ruhiger Juraart: "Also gut! Ja, ich habe ihn getroffen!"

Assiel wurde sichtlich noch wütender und Jura sprach schnell weiter.

"Er hat mich mit allem möglichen Zeug zugetextet und mich gefragt ob ich nicht lieber sein Opfer wäre, da er viel netter, charmanter und höflicher ist, als du!" log sie ohne mit der Wimper zu zucken.

Kito, der als Rabe versteckt in der Nähe des Fensters saß und alles mitbekam musste staunen. Besser hätte selbst er nicht Lügen können. Er war gespannt auf Dummi-Assis Reaktion.
 

Assiel schaute sie perplex an. Kito hatte es gewagt Jura, SEIN EIGENTUM, anzusprechen, als er gerade nicht in der Nähe war und es gewagt ihr dieses Angebot zu machen!!! Wollte Kito seine Drohung, Jura zu seinem Opfer zu machen, wenn er scheiterte etwa wirklich wahr machen?

Nach einer langen Zeit des Schweigens seinerseits rief Assiel wütend:

"Du wirst diese Wohnung nicht mehr verlassen!"

Jura glaubte sich verhört zu haben. Wollte er ihr etwa in ihrer eigenen Wohnung Vorschriften machen?

"BITTE WAS??"

"Du hast mich schon verstanden! Du bleibst hier! Ich gehe nicht das Risiko ein, dass du noch einmal auf Kito triffst! Und wenn....dann hältst du dich von ihm fern! Haben wir uns verstanden?" Er sah Jura kalt an und erwartete eine unterwürfige Reaktion, nach dem Motto: "Ja meister! Wie ihr wünscht!"

Aber sie grinste nur.

"Was soll dieses Grinsen?" fragte der Rotäugige leicht verwirrt.

"Du bist eifersüchtig!"

Assiel machte einen überrumpelten Eindruck.

"Bin.... ich nicht!"

Jura verschränkte die Arme vor der Brust.

"Oh doch bist du! Dein Eigentum, also ich, geht dir fremd und trifft sich mit einem anderen, das passt dir nicht! Und jetzt wo ich es mir so bedenke....Vielleicht sollte ich wirklich zu Kito gehen! Ich meine...er ist wirklich ein netter Kerl und man kann sich gut mit ihm unterhalten! Und charmant kann er auch sein, wenn er wirklich will..." schwärmte sie gespielt vor sich hin. Assiel schien das sichtlich nicht zu passen. Bevor sie weitermachen konnte hielt er ihr mit der Hand den Mund zu und murmelte genervt: "Hör auf damit, oder ich mach deinem Gerede mit meinen Zähnen ein Ende!"

Dann nahm er die Hand von ihrem Mund und drehte sich um. Bevor er die Küche verließ sagte er mit einem merkwürdigen Unterton in der Stimme: "Du gehörst mir...und niemandem sonst....merk dir das..."

Jura blieb verwirrt in der Küche zurück. Sie verstand diesen Kerl einfach nicht. Was wollte er eigentlich?

Mit leichten Kopfschmerzen ging Jura ins Bett. Seelisch bereitete sie sich schon einmal auf die ihr bevorstehende Nacht vor.

Assiel hingegen starrte beunruhigt aus dem Fenster. Irgendwer kam hierher....und es war nicht Kito. Es war jemand, auf dessen Gesellschaft Assiel wirklich dankend verzichten konnte.

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Sooo...das wars leider schon wieder....

Kommis sind wie immer gerne willkommen!^^

Bin gerade auch ziemlich am Grübeln wer so in den nächsten Kapiteln auftauchen soll XD Mal so eine Frage: Wen würdet ihr denn gerne mehr vorkommen sehen?

*das mal interessiert*

Falls es mit den neuen Kapitel wieder mal zu lange dauert, beschwert euch einfach!^^ Ab und zu steht auch mal was in meinem Weblog, wie es so voran geht!

Bis zum nächsten Kapi!

Eure Kaito_Yu

Schwäche

Yep da bin ich wieder.

Dieses Kapitel hat mir echt viel Mühe bereitet =_=

Jeder FF Schreiber kennt sicher die Situation, dass man weiß was man schreiben soll aber nicht weiß wie, um den gewünschten Effekt zu erziehlen. So gings mir dieses Mal und ich hoffe ich habs so hinbekommen das der Effekt rauskommt...<.<°

Na ja, ich will nich so viel Labern Viel Spaß mit dem Kapitel.^^
 

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Kapitel 12: Schwäche
 

Grummelnd und mit einem mürrischem Gesichtsausdruck öffnete Assiel das Fenster im Wohnzimmer, um den "sehnlichst erwarteten" Besuch herein zu lassen. Kurze Zeit später schwang sich die Gestalt von Assiels "geliebten" großen Bruder Arsen auch schon durch dieses ins Wohnzimmer.

"Hoffentlich haut er schnell wieder ab..." ging es Assiel genervt durch den Kopf. Sein Gesicht jedoch verriet, was er dachte.

"So erfreut mich zu sehen kleiner Bruder? Ich sollte wirklich öfter vorbeikommen." Sagte Arsen mit einem höhnischen Unterton und ließ seinen Blick kurz prüfend durch das Wohnzimmer schweifen.

"Was willst du? Machs kurz." Kam es kalt von Assiel, der selbst von der Anwesenheit seines Bruders schlechte Laune bekam.

"Ich will mir nur ein Bild von deiner momentanen Tätigkeit verschaffen. Sehr weit scheinst du ja nicht zu sein....wie es ja auch zu erwarten war...tz...bleib lieber beim Aussaugen von Ratten, die sind eher auf deinem Leistungslevel."

"Ich zeig dir gleich meinen Leistungslevel!" kam es Arsen gereizt entgegen.

"Du wagst es so mit deinem großen Bruder zu reden? Ich glaube ich sollte dir noch einmal zeigen, wer von uns beiden hier der Überlegene ist..."

Mit einem kalten Grinsen ging Arsen einige Schritte auf seinen Bruder zu, der, wie zu erwarten, ein paar Schritte zurück wich.

Assiel hatte wirklich nicht das Verlangen sich mit Arsen anzulegen, das ging meist nicht ohne Verletzungen für ihn aus. Das musste man Arsen leider lassen, was er tat, dass tat er richtig, ganz im Gegensatz zu Assiel selbst.

"Nicht nötig!" murrte dieser noch zur Antwort.

"Gut. Ich dachte schon du wirst aufmüpfig. Das würde deiner Gesundheit wirklich nicht gut bekommen."

Arsen wusste, dass sein kleiner Bruder sich nicht gegen ihn auflehnen würde und so genoss er seine Macht über ihn in vollen Zügen.

Assiel hingegen schien diese Situation gar nicht zu passen.

Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und musste sich stark beherrschen nicht doch einfach auf Arsen loszugehen.

Nach einer Weile fand er dann seine Stimme wieder.

"Wenn das alles war, kannst du ja jetzt wieder gehen..."

"Nicht so voreilig. Ich möchte gerne noch dein Opfer begutachten." Sagte Arsen kalt und leckte sich die Lippen.

Assiel machte den Eindruck, als hätte man ihm mit voller Wucht in den Magen getreten. Wenn Arsen so etwas sagte hieß es im Klartext: ~Ich bin zu faul zum Jagen und nehme einfach deine Beute~ Ohne Wenn und Aber.

Wenn es Kito gewesen wäre...Kein Problem den hätte Assiel leicht weggekriegt im Gegensatz zu seinem Bruder. Und was sollte er jetzt machen? Sein Opfer Arsen überlassen? Er könnte sich einfach ein neues suchen aber......Die Vorstellung, Jura einfach Arsen zu überlassen gefiel ihm gar nicht.

Schweigend sah er zu, wie Arsen Juras Schlafzimmertür öffnete. Sollte er sich wirklich für dieses nervige Mädchen so in Schwierigkeiten bringen?

"Huh?" kam es leicht verwundert von seinem Bruder der immer noch in der Tür stand und Assiel musste erkennen, dass dieses Mädchen sich schon wieder selbst in Schwierigkeiten brachte.

Denn Jura hatte die Arme vor der Brust verschränkt und stand nun vor Arsen, den sie grimmig anschaute.

Nach einer längeren Zeit des Schweigens war es Arsen, der als erstes etwas sagte.

"Hmm....wie schön, da brauch ich dich jetzt nicht extra zu wecken um meinen Spaß zu haben...." er setzte ein kaltes Lächeln auf.

Jura schauderte innerlich, der Kerl hatte anscheinend mehr drauf als Assiel, doch sie sah nicht ein vor dem Kerl zu kriechen. Das hatte sein Bruder ja schon genug getan.

"Deinen Spaß? Mit mir? Könnt ihr verdammten Freaks mich nicht endlich mal in Ruhe lassen?" erwiderte sie genervt. Langsam wurde es ihr zuviel. Erst Assiel dann Kito, laut Kito auch noch diese Poil und dann jetzt dieser Kerl. Wie viele von diesen Kerlen gab es denn noch? Und vor allem, was wollten die denn alle von ihr? Sie war doch kein Buffet für hungrige Kirian und deren Verwandtschaft!

"Deine Ruhe willst du? Das lässt sich einrichten..." Mit diesen Worten schleuderte er Jura unsanft zurück in ihr Zimmer, wo diese sich an einem Schrank stieß und langsam das Bewusstsein verlor.

Arsen ging langsam zu ihr ins Zimmer, er war niemand der stundenlang spielte, wenn er hungrig war. Was er wollte, dass nahm er sich. Ohne Debatten, die einen Schwach machten.

Jura selbst schien mit dieser Reaktion von Assiels Bruder nicht gerechnet zu haben. Diese ohne-wenn-und-aber-lange-reden-Art.

Würde es denn jetzt so mit ihr enden? Ja wahrscheinlich....helfen würde ihr ja eh keiner gegen diesen Kerl. Nicht Kito und Assiel eh nicht. Also was sollte es? Warum sollte sie sich unnötig wehren? Es würde doch nichts helfen.

Das jemand sie grob an den Schultern packte um ihr den letzten Biss zu geben, war das letzte was Jura merkte, bevor alles um sie herum schwarz wurde und sie endgültig ohnmächtig wurde.

....

....

....

....

Schwarze Dunkelheit...wenn man tot war gab es also auch kein Licht. Jura war wohl einfach nicht für das Licht geschaffen, wenn sie es selbst im Tod nicht fand. Oder....war sie vielleicht noch am leben? Langsam und mit stechenden Kopfschmerzen kam sie langsam wieder zu sich. Sie lag auf dem Boden in ihrem Schlafzimmer. Dieses befand sich in völliger Dunkelheit....Kein Wunder, bevor dieser Kerl sie so unsanft behandelt hatte wollte sie ja eigentlich auch schlafen.

Leicht schwankend stand sie auf und suchte nach dem Lichtschalter, den sie jedoch nicht fand. Langsam torkelte sie weiter durchs Zimmer in Richtung Wohnzimmer. Warum war es so still? Und wieso war sie noch am Leben?

Jura betastete im dunklen ihren Hals. Nichts! Keine Bisswunde, kein Blut. Was war nur hier passiert während sie ohnmächtig war?

Im Wohnzimmer angekommen sah sie auch ohne Licht, das fast alles dort verwüstet war. Stühle umgestoßen, Bücher waren aus dem Regal gefallen , ihr Sofa zierte ein großer Riss quer durch den Stoff und noch einige Dinge mehr...Kurz gesagt, ihr Wohnzimmer war ein Schlachtfeld.

Jura wollte einen Überblick bekommen und suchte weiter angestrengt den Lichtschalter.

Sie tastete sich vor und hatte ihn fast erreicht, als sie plötzlich über etwas am Boden stolperte und erneut an diesem Tag hinfiel.

"Verdammt was....?"

Sie erkannte erst nach einigen Augenblicken, über was oder besser besagt wen sie da gestolpert war. Es war Assiel.

Schnell drehte sie ihn auf den Rücken. Er war ziemlich übel zugerichtet worden und sein Arm blutete stark. Jetzt fragte Jura sich erst recht was passiert war...aber langsam kam ihr eine Vermutung. Schnell schüttelte sie diese wieder von sich. Sie war einfach zu Absurd! Sie machte das Licht an und verschwand dann kurze Zeit im Bad. Mit Verbandszeug kam sie zurück. Auch wenn ihr dieser Kerl solche Schwierigkeiten machte, verbluten würde er nicht wegen ihr.

Also machte sie sich daran ihn zu verbinden. Sie wollte gar nicht wissen wie viel Blut er schon verloren hatte, aber der Blutlache auf dem Boden nach zu urteilen war es nicht gerade wenig. Eine Blutlache.....Jura starrte sie eine Weile gedankenverloren an. Sie ließ ungute Erinnerungen in ihr hochschießen. Das Bild zweier Leichen die in einer großen Blutlache mit einer Pistole zwischen sich auf dem Boden lagen...

"Du schneidest mir gerade die Blutzufuhr ab...."

Mit diesen Worten wurde Jura wieder in die Gegenwart zurückgeholt und ließ den Verband etwas lockerer.

"Gut so...ich dachte schon der stirbt gleich ab..." murmelte Assiel und starrte die Decke an.

"Seit wann bist du wieder wach?" fragte Jura und schaute zu ihm um die Blutlache nicht mehr im Blickfeld zu haben.

"Noch nicht lang...." grummelte er leise während Jura wieder begann seine Wunden zu verarzten.

"Und was ist hier passiert?" Sie deutete bei diesem Satz auf einzelne Teile ihrer Wohnung die besonders übel zugerichtet waren. Und dann auf Assiel.

Dieser schaute weg und murrte gereizt: "Egal..."

"Egal? Fast meine ganze Wohnung wurde zerlegt!!" sagte Jura außer sich.

"Na und? Du bist selber Schuld!" antwortete er ihr unbarmherzig und versuchte sich aufzusetzen.

"Ich bin schuld? Ich habe doch gar nichts getan..." Sie war sichtlich verwirrt schaffte es aber noch Assiel wieder in seine ursprüngliche Lage runterzudrücken, bevor dieser Idiot sich noch sonst was tat.

Assiel verzog leicht das Gesicht.

"Na und ob du schuld bist. Wärest du schlau gewesen wärst du nicht gleich ohnmächtig geworden sondern hättest dich gewehrt oder wärst abgehauen . "

"Dazu war ich nicht mehr in der Lage!" Jura schaute ihn empört an.

"Schwächling!" war das einzige was er ihr daraufhin erwiederte.

Dann setzte er sich einfach auf ohne sich noch mal von ihr runterdrücken zu lassen.

"Nimm das zurück!" Sie sah nicht ein sich als Schwach bezeichnen zu lassen, denn was war dann Assiel, der vor seinem Bruder kroch wie ein unterwürfiger Diener?

"Tz....ich denke nicht daran." Antwortete er ihr verächtlich. "Du versteckst dich hier in deiner Wohnung abgeschottet von der Außenwelt und hoffst das niemand je in deine kleine Welt eindringt und sie durcheinander bringt. Versteckst deine wahren Gefühle wie Trauer und Angst hinter einer Wand von Gleichgültigkeit und denkst niemand merkt wie es dir wirklich geht. Du meinst dadurch bist du sicher und niemand kann dir was anhaben, aber ich muss dich enttäuschen. Dadurch machst du dich selbst noch schwächer und erbärmlicher als du eh schon bist! Das es dir rein gar nichts bringt, dich so abweisend anderen gegenüber zu verhalten um stärker zu werden und zurecht zu kommen hast du ja daran gesehen, das du gar keine Chance gegen Arsen hattest. Allein der Versuch den du unternommen hast um dich ihm zu wiedersetzen war lächerlich. Sieh es endlich ein! Es ist die reine Wahrheit, dass du insgesamt in allem was du tust Schwach bist!"

Jura schaute ihn eine Weile schweigend, mit einem Blick, den Assiel nicht zu deuten vermochte an. Dann stand sie auf und ging zu ihrer Haustür.

" Was verstehst du schon von so was? Ich habe versucht mich deinem Bruder zu wiedersetzen....Was hast du getan Assiel? Wenn ich schwach bin, dann bin ich immer noch stärker als du." Mit diesen Worten verließ sie ihre Wohnung, sie musste nachdenken.

Assiel schaute ihr nach. Als sie die Wohnung verlassen hatte lehne er sich erschöpft gegen einen umgekippten Sessel.

Er hatte sich in solche Schwierigkeiten gebracht, hatte sich , während dieses sture Mädchen ohnmächtig war, mit seinem Bruder angelegt...natürlich unter dem Vorwand, dass Jura seine Beute war und hatte ordentlich etwas einstecken müssen. Und wofür? Ja...wofür eigentlich? Für nichts! Nicht mal ein Dank von diesem Mädchen. Konnte sie sich nicht denken, warum er so zugerichtet war? Warum ihre Wohnung zerstört und sie noch am leben war? Oder wollte sie es sich nicht denken? All das machte ihn wütend. Nicht mal ein kleiner Dank...Aber es war wahrscheinlich seine eigene Schuld. Er hatte sie als Schwach bezeichnet ("Obwohl das was ich gesagt habe größtenteils die Wahrheit war." Fügte Assiel in Gedanken hinzu) und ihr eine Predigt über ihr gesamtes Verhalten gehalten. Aber warum machte er sich solche Gedanken darüber, was er ihr gesagt hatte? Es konnte ihm doch recht sein, wenn sie innerlich verletzt war, dann würde er sein Ziel erreichen und sie als weiteres Opfer in seine Sammlung einreihen. Aber....innerlich zweifelte Assiel langsam daran, ob er es wirklich fertig bringen würde wenn er so wie bisher weiter machte. Er gewöhnte sich in gewisser Weise an dieses nervende, sture, uneinsichtige und vor allem unberechenbare Mädchen. Damit musste einfach Schluss sein! Am besten so früh wie es ging. Er musste jetzt einfach anfangen, seine Ziele, die er sich vor ein paar Tagen gesetzt hatte, zu erreichen.
 

Jura ging auf das Dach ihres Wohnhauses. Wenn sie alleine sein wollte oder nachdenken musste, ging sie immer an erhöhte Plätze. Sie gaben ihr das Gefühl über allem zu stehen, selbst über ihren Problemen, wenn sie auf alles hinunterschaute und die Wirklichkeit kleiner schien als sie wirklich war.

Langsam ging sie zum Rand des Daches, von dem man einen Teil der Stadt überblicken konnte, wie sie in diesen frühen Morgenstunden noch unnormal friedlich dalag.

Schweigend hing Jura nun ihren Gedanken nach. Assiel hatte, und das machte sie in einer unbeschreiblichen Weise sehr traurig, mit dem was er sagte Recht. Aber was war falsch daran sich hinter einer Wand zu verstecken um sicher zu sein? Sich zu verstecken um nicht immer dem anderen ausgeliefert zu sein?

Ihr Blick wanderte zum Himmel, an dem sich dichte Wolken vorandrängten um wohl bald mit einem stärkeren Regenschauer zu beginnen.

Assiel...Dieser Kerl machte Jura langsam fertig, auch wenn man es ihr nicht anmerken sollte. Er war immer da und warf ihr, ihre verdrängte Wahrheit ins Gesicht. Entweder mit Worten oder mit seiner bloßen Anwesenheit, die ihr verständlich machte, wie einsam sie eigentlich wirklich war. Und aus diesem Grund wünschte sie sich, dass alles bald zuende sein sollte. Es war ja eh bald vorbei. Assiels Frist würde bald ablaufen, die 5 Tage wären um. Also konnte sie sich eh schon einmal langsam mit dem Leben abfinden. Der dritte Tag hatte vor wenigen Stunden begonnen....Warum sich eigentlich noch ein paar Tage lang quälen? Warum nicht einfach jetzt gleich Schluss machen? Dann hätte sie ihren Tod wenigstens selbst beschlossen und musste das nicht von anderen beschließen lassen. Und Kitos Angebot? Er hatte ihr sicher nicht gegen Arsen geholfen und er würde sie auch sicher nicht davon abhalten Selbstmord zu begehen. Er schien ja nicht mal in der Nähe zu sein.

Jura stellte sich auf den Rand des Daches und schaute hinunter. Dann lächelte sie leicht. Nicht aus Freude und auch nicht aus Trauer.

Ein letzter Freiflug erster Klasse nur für sie.

Wenn sie ein paar Meter zur Seite ginge und dann springen würde, dann würde sie direkt auf dem frischpolierten Cabrio ihres Nachbarn landen.

Jura konnte ihn noch nie leiden.

Nachdenklich ging sie den Rand entlang und dann begann es langsam zu Regnen.

In irgendeiner Weise wirkten die Tropfen sehr belebend und beruhigend auf das Schwarzhaarige Mädchen, dass mit Selbstmordgedanken den Rand des Daches entlangging.

Langsam fasste sie sich wieder. Selbstmord....Juras alter Kampfgeist erwachte, der seit dem zusammentreffen mit Arsen etwas in den Hintergrund getreten war.

Ich will den Kerlen wirklich diesen Gefallen tun? Sie musste sich zusammenreißen nicht über ihre eigene Dummheit zu lachen. Sie hatte es doch immer irgendwie geschafft, also warum nicht auch jetzt irgendwie?

Es war schon wahr....sie war einsam, abweisend und wenn man sie zu sehr aufregte wie eine Zeitbombe, die sich noch rechzeitig selbst entschärfte, aber auf keinen Fall war sie jemand der sich von dem was andere von ihr meinten runterziehen lies.

Eins musste sie Assiel und dessen Bruder lassen...Die beiden hätten es fast geschafft.

Mit neu entflammten Kampfgeist und vom Regen total durchnässter Kleidung streckte sie sich genüsslich.

"Shit Happens..." murmelte sie leise vor sich hin und wollte wieder vom Rand des Daches steigen, als sie plötzlich ausrutschte und nach hinten viel.

"Ver...dammt..."ging es ihr durch den Kopf und sie spürte wie sie langsam immer schneller fiel. Eine unbekannte Angst zog sich jetzt durch ihren Körper, eine Angst die wohl jeder hat wenn er weiß, dass er jeden Moment tot sein wird.

Jura schloss die Augen und wartete... Wartete auf den Schmerz ihrer gebrochenen Knochen und darauf das sie wahrscheinlich nicht sofort tot sein würde sondern langsam qualvoll dahinsterben würden.

Ein unsanfter Ruck....

......sie fiel nicht mehr.

Es fühlte sich an als hinge sie in der Luft und irgendjemand hielt sie fest.

Jura öffnete wieder die Augen.

Sie hing wirklich in der Luft, gehalten von Assiel, der sehr außer Atem schien und sich mühsam mit seinen Flügeln in der Luft hielt.

"Sag mal....bist du eigentlich noch zu retten?" keuchte er und setzte sie mit großer Anstrengung beim Fliegen wieder oben auf dem Dach ab, wo er selbst sich erschöpft an einer trockenen , vor dem Regen geschützten Ecke nieder ließ.

Jura schwieg und setzte sich neben ihn.

"Auf dich muss man wohl immer aufpassen...." seufzte er.

Sie schaute ihn an.

"Ich verstehe dich einfach nicht...Du willst mich selbst töten und quälen und dann rettest du mir ständig das Leben...Wie hast du es überhaupt geschafft mich rechzeitig aufzufangen? Von meiner Wohnung bis zum Dach das geht nicht so schnell."

Assiel schaute dem Regen zu und antwortete zögernd:

"....Ich bin dir gefolgt und dann bist du da runtergefallen...Wenn du vorzeitig stirbst, kann ich dich nicht selbst töten...."

Jura konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und Assiel schaute sie verwundert an, da er eine solche Reaktion nicht von ihr kannte.

"Verstehe. Du rettest mich um mich dann zu töten...genauso, wie du mir 5 Tage Zeit gibst um mich dann zu töten. Kann es sein, dass du meinen Tod irgendwie herausschiebst, obwohl ich deiner Meinung nach zu schwach zum Leben bin? Ein Lebensunwürdiges Wesen, dass seine wahren Gefühle unterdrückt? Wie du es umgänglich ausgedrückt hast. Deine Logik ist sehr gewöhnungsbedürftig!"

"Tz..." Assiel musste lächeln. Irgendwie hatte sie Recht. "Ja kann sein...." Dann erstarb es wieder und er wurde ernster.

"Das was ich zu dir in deiner Wohnung gesagt habe......" Assiel wusste, dass sie sich darauf wieder einbilden würde, er meinte es mit seinen Zielen nicht ernst, aber er musste ihr das sagen, etwas in ihm drängte ihn einfach dazu. "es tut mir..."

"Endlich habe ich dich gefunden!" unterbrach eine Frauenstimme Assiels vergeblichen Versuch sich bei Jura zu entschuldigen.

Er schaute in die Richtung aus der die Stimme gekommen war und musste zu dem auch feststellen das der Regen, ohne das er es bemerkt hatte aufgehört hatte.

Dann entdeckte er sie. Poil. Langsam kam sie auf ihn und Jura zu.

Ihre schulterlangen schwarz-blau schimmernden Haare, die blau-violetten stechenden Augen und die schwarzen Flügel verrieten sie.

Assiel war nicht scharf darauf sie zu treffen, er wusste was das für ihn und besonders für Jura bedeuten würde.

Stress. Purer Stress.

Aber nun war es eh zu spät sich darüber Sorgen zu machen. Es galt nur eins. Poil so schnell es ging wieder loszuwerden, bevor sie ihm wieder alles zunichte machte.
 

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Halleluja! Ich habs endlich geschafft Poil auftauchen zu lassen! *in tränen ausbrech* Sie sollte eigentlich schon in einem der ersten Kapitel auftauchen aber irgendwie.....sind immer andere Personen dazwischen gekommen....*zu Arsen und Kito blick* Außerdem bin ich auch endlich dazu gekommen das erste Kapitel mal komplett zu überarbeiten. Es gefällt mir jetzt seeeeehr viel besser!^^

Bis zum nächsten Kapitel!

Gez. Kaito_Yu
 

P.S.: Ich setz mich jetzt bald mal ran um Charakter Piccus für die Steckbriefe zu kreieren XD Weiß nur noch nicht bei wem ich anfange...^^°

Poil vs. Jura

nyo, da bin ich wieder. Das Kapitel so zu schreiben, wie ich es wollte war schwer....besonders wegen Poils Charakter! Irgendwie muss ich daran noch feilen....~.~.....

Was ich so in der Zeit getrieben hab bis dieses Kapitel fertig war?

Na ja....ich hab 3 Chara-Pics fertig bekommen! *auf Chara-beschreibung deut*

Und ich hab besonders Juras und Assiels Aussehen sehr gut getroffen *____*
 

Na ja, ich rede wieder zuviel...Hier das langerwartete Kapitel!
 

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Kapitel 13: Poil vs. Jura
 

"Na was ist? Freust du dich denn nicht mich zu sehen? Wo bleibt meine Begrüßung?" sagte Poil ohne den unerfreuten Ausdruck auf Assiels Gesicht zu beachten.

"Nein und du störst." Sagte Assiel kalt. Es war ihm schon wieder jemand dazwischen gekommen. Konnte er nicht mal, nur einmal, das zuende bringen, was er anfing, ohne von irgendjemandem unterbrochen zu werden?

Erst Kito, dann diese Miho...und heute gleich Arsen UND Poil. Hatten sich denn wirklich alle gegen ihn verschworen und fanden ihren Spaß daran ihn in den Wahnsinn zu treiben? Als ob diese ganze Angelegenheit mit diesem sturen Mädchen nicht schon schwer genug wäre!

"Ich...störe?" Poils Augen fixierten das schwarzhaarige Mädchen neben Assiel. Eine lange Zeit sagte sie nichts und Jura konnte die kurz auflodernde Flamme des Hasses und der Eifersucht in diesem Blick unschwer erkennen.

"Wenn Blicke töten könnten..." ging es ihr spontan durch den Kopf.

"Allerdings....also verschwinde. Ich hab jetzt keine Zeit für dich!" sagte Assiel mit einer energischeren Stimmlage.

Das Muttermal unter Poils rechtem Auge begann kurz zu zucken und die Eifersucht in ihrem inneren nahm zu.

Assiel wollte sie tatsächlich wegschicken! SIE! Und das alles wegen diesem Mädchen! Einem unnützen, wertlosen Menschenmädchen! Aber sie würde das nicht zulassen. Sie würde nicht mitansehen, wie dieses kleine hässliche Ding, sie selbst war doch wirklich um einiges hübscher und reifer, mehr Aufmerksamkeit von IHREM Assiel bekam! Niemals!

Wer weiß, was noch so passiert wäre, wenn Arsen, er sah wirklich nicht gut aus, als sie ihn getroffen hatte, ihr nicht gesagt hätte wo Assiel war. Dafür war sie ihm mehr als dankbar.

"Das werde ich nicht! Sieh dich doch mal an! All diese Verletzungen und das nur wegen dieser kleinen...."

"Ich hab dich nicht nach deiner Meinung gefragt!" wurde sie von ihrem Gegenüber unterbrochen.
 

Jura, die eher im Hintergrund stand, lausche dem "Gespräch". Sie wusste langsam nicht mehr was sie von all dem halten sollte, insbesondere von Assiel und seinem kläglich gescheiterten Versuch sich bei ihr zu entschuldigen...wenn es wirklich das war was er gerade tun wollte. Es machte einfach keinen Sinn. Was wollte dieser Kerl eigentlich von ihr? Zum einen sagte er ,er wolle sie töten und zum anderen verhielt er sich manchmal, ganz gegen seinen Plan. Ein Schwall Fragen ergoss sich in der Form eines riesigen Tsunamis in Juras Kopf und verursachte bei ihr üble Kopfschmerzen. (Ui! Ich benutze Metaphern! Mein Deutschlehrer wäre stolz auf mich! XD)All dieser Stress an einem Tag... würde es so weitergehen würde sie sicher bald wegen Überbelastung zusammenbrechen.
 

"Hmm..." Poil schwieg eine Weile. Dann ging sie ohne auf Assiel zu achten auf Jura zu und musterte sie mit einem abschätzigen Oben-Unten Musterblick.

"Hab ich irgendwas an mir oder warum starrst du mich so an?" kam es nach einer Zeit des Schweigens von dem Mädchen mit den langsam ansteigenden Kopfschmerzen, die eine gewisse Abscheu dem weiblichen Kirian sich gegenüber verspürte.

"Du...." Poil sah in Juras Augen und die bis vor kurzem noch so friedliche Atmosphäre, wurde rasch von einer unangenehmen Spannung des Hasses übermannt.

Assiel ließ die beiden nicht aus den Augen und ihm wurde unwohl bei ihrem Anblick.

Es schien so als würde gleich einer den anderen ohne Gnade auseinander nehmen.

"....kotzt mich an!" führte Poil ihren Satz mit einer gehörigen Ladung Abscheu zuende.

"Das beruht auf Gegenseitigkeit...." kam es mit doppelter Abscheu von Jura zurück.

"Willst du dich etwa mit mir anlegen?"

"Was wäre wenn?"

"Dann mach ich dich kalt!"

"Versuchs doch!"

Der Rotäugige Kirian, der die eigentliche Ursache für dieses Wortgefecht war, schaute zwischen beiden hin und her. Das Poil eifersüchtig war und jedes weibliche Opfer von ihm ohne zu zögern tötete, war ihm klar. Aber er hätte nicht erwartet, dass Jura sich auch noch absichtlich mit ihr anlegte.

"Oh Mann..." dachte er leicht genervt und hoffte das es nur bei Worten bleiben würde.

"Wir halten uns wohl für ganz schön cool...nicht wahr?" Poil Wut stieg weiter. Dieses Mädchen wagte es doch tatsächlich so mit ihr zu reden!

"Nein! Nur für stärker!" murmelte Jura mit einem kalten überlegenen Grinsen.

"MISTSTÜCK!" Das war zuviel für Poil. Sie stürzte sich auf Jura und beide begannen sich mit Schlägen, Tritten, Beißen und Kratzen irgendwie gegen den anderen zu behaupten.

Sie waren gerade mitten in ihren Machtkampf vertieft, als sie plötzlich unsanft von Assiel getrennt wurden.

"Hört auf mit dem Scheiß!" fuhr er beide wütend an. Er war sich sicher das das reichen würde, damit beide wieder zu sich kamen und aufhörten sich zu prügeln.

"HALT DICH DARAUS!" kam es ihm aber mit doppelter Lautstärke von Poil und Jura als Antwort entgegen und sie versuchten sich um Assiel herum irgendwie zu fassen zu kriegen. Dieser hielt sie aber mit ausgestreckten Armen auseinander. Was sollte er jetzt machen? So aufgebracht wie die waren, brachten sie ihn nachher noch mit um!

Irgendwie war er mit dieser Situation völlig überfordert.

Plötzlich ertönte ein leises Kichern aus einer schattigen Ecke des Daches und als Assiel dort hin schaute schauten zwei eisblaue, fast weiße Augen zurück.

"KITO!" rief er außer sich. Dieser Kerl! Wie lange stand er schon da? Hatte er Poil hier hergeführt?

"Sieht so aus als hättest du ein kleines Frauenproblem, mein Guter..." sagte dieser leicht amüsiert. Es war einfach ein zu köstlicher Anblick. Assiel der mit ausgestreckten Armen zwei sich streitende Verehrerinnen auseinander hielt, die sich stritten, wie zwei kleine Kinder.

"Wenn du was damit zu tun hast dann....." entfuhr es Assiel wütend und mit größter Anstrengung.

"HÖRT AUF VERDAMMT!" wandte er sich dann noch an die beiden Streithähne und musste dann schnell zwei Tritten ausweichen, die ihn sonst ziemlich unsanft getroffen hätten.

"Was denkst du denn von mir?" sagte Kito gespielt empört. "...Ich hab nichts damit zu tun...ausnahmsweise....das hast du eher deinem Bruder zu verdanken..."

".....Dieser Mistkerl....als hätte ich nicht schon genug Schwierigkeiten wegen dem....."murmelte Assiel in sich hinein.

"Hmmmm...." Kito grinste breit ".....du brauchst nicht zufällig meine Hilfe?"

Der Angesprochene verzog das Gesicht. Hilfe wäre nicht schlecht....ABER NIE IM LEBEN WÜRDE ER KITO....

Schnell wich er einem Schlag aus.

.....Aber manchmal musste man sich wohl überwinden....in diesem Fall wäre es wohl besser....

"Zufällig schon..." brachte der Rotäugige knapp über seine Lippen.

"Sag bitte!" rief Kito ihm mit einem belustigten Unterton zu.

"KITO!" Assiel war langsam am Rande seiner Kräfte.

"Ja ja...schon gut....Soweit kriege ich dich wohl nicht...."

Kito seufzte kurz und ging dann auf Poil zu.

"Dafür wird sie sich an mir rächen...." murmelte er verbittert und schlug sie mit einem gut gesetzten Schlag in die Magengegend K.O.

Assiel, der jetzt wieder den rechten Arm frei hatte tat das gleiche bei Jura, welche daraufhin mit einem letzten : "Das kriegst du zurück, Ass......" zusammensank.

"Wir sind wirklich keine Gentlemans...."murmelte Kito.

"Wen stört es?" kam es knapp zurück.

"Eigentlich niemanden aber......warum hast du Jura auch in den Schlaf befördert? Poil hält das ja aus...."

"Vielleicht steht sie sogar darauf...." ging es Kito spontan durch den Kopf und er verwarf den Gedanken schnell wieder. Er wollte gar nicht wissen worauf sie so stand....wirklich nicht!

"....aber sie? Ich denke sie hätte sich wieder beruhigt..." führte er seinen Satz nach einer kurzen Pause zuende.

"Tz.....und ob die das aushält...dafür wird sie mir dann wieder irgendwas in den Saft mischen....vielleicht dieses Mal ja wirklich Knoblauch.....die ist zäher als du denkst....." sagte Assiel leise grummelnd. "Außerdem wird ihr etwas Schlaf wohl nicht schaden...." fügte er hinzu.

"Du magst die Kleine...." Kito sah Assiel durchdringend an. "Oder....lieg ich da falsch?"

Dieser sah ihn daraufhin fassungslos und total überrumpelt an. "Wa-Was? Spinnst du?"

Kito kicherte leise. "Ich hab anscheinend Recht...."

"Nichts hast du! Pass lieber auf was du sagst!" rief Assiel mit einem tödlichen Blick zu Kito werfend.

"Hmm....na dann hast du auch sicher nichts gegen einen kleinen Deal!"

"Einen Deal?" Was hatte dieser Kerl jetzt schon wieder vor?

"Jep. Ich nehm dir Jura ab und du sorgst dafür, dass Poil aus meiner Wohnung verschwindet! Na?"

"Ach darum geht es.....Aber das kannst du vergessen! Wenn ich zwischen einer besitzergreifenden Klette und diesem kleinen abweisenden Biest, dass mich wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken vergiften würde, dann nehme ich letzteres!"

Assiels Blick ruhte, während er die mit unnatürlich, für seine Verhältnisse, ruhiger Stimme sagte, auf der heute schon zum zweiten Mal ohnmächtigen Jura.

Ein bisschen tat sie ihm auch irgendwie Leid. Soviel wie sie heute abbekommen hatte, hatte sie sicher ihr ganzes leben noch nicht. Oder doch?

Kurz darauf wurde er sich klar ,was er da dachte und schüttelte den Gedanken ab.

Es konnte ihm doch ganz recht sein, wenn man sie quäkte, dass würde ihm die Sache um vieles einfacher machen, aber er bekam trotzdem ständig diese Zweifel.

"Du übertreibst, dieses Mädchen ist doch nicht so gnadenlos! Höchstens ein bisschen schwierig..."

"Woher willst du den das wissen? Gibt es da etwas, was ich nicht weiß?"

Assiel sah ihn scharf an, so als ob er Kito jeden Moment in der Luft zerreißen würde. Hatte er etwa doch mehr mit Jura zu tun?

Und wenn ja, warum? Was lief da zwischen den beiden hinter seinem Rücken?

Kito merkte, dass er sich anscheinend ein bisschen verplappert hatte, lies sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Immerhin war es nur Dummi-Assi, der vor ihm stand. Wäre es Arsen gewesen, dann hätte er jetzt ein riesen Problem!

"Tz! Das merkt man ihr doch an! Außerdem...wenn wir gerade von besitzergreifend und eifersüchtig reden....du scheinst mir da nicht viel besser zu sein!" murmelte Kito vorwurfsvoll.

"Hör auf mit deinen Andeutungen....Und wage es ja nicht mich mit Poil zu vergleichen!" entfuhr es Assiel mit größter Mühe sich zu beherrschen.

"Noch vergleiche ich sie nicht mit dir....dafür ist es bei dir noch nicht extrem genug! Aber was nicht ist, dass kann ja sicher noch werden!" meinte Kito und erntete einen weiteren mordlustigen Blick.

"Mach lieber, dass du Poil hier wegschaffst!" bekam er von einer reichlich genervten Stimme als Antwort.

"Ja ja......hmmm......vielleicht hat Pyriel ja eine Verwendung für sie!" rief Kito begeistert. Vielleicht könnte er Poil an ihn abschieben!

"LASS MEINEN VERDAMMTEN COUSIN DA RAUS! SONST TANZT DER AUCH NOCH HIER AN!!!" rief der Rotäugige entsetzt.

"Na und? Pyriel ist doch ein netter Kerl! Etwas seltsam, aber nett! Und Jura wollte sicher immer schon mal einen Vampir kennenlernen! Ich hab gehört er steht auf eiskalte Frauen, wie Jura..."

"Ja....zum Frühstück vielleicht...."

"Bist du aber ungerecht! Immer diese Vorurteile gegenüber dem armen Kerl! Na ja...." Kitos Blick wanderte zu Poil. "Ich krieg die schon irgendwo unter.....Man sieht sich!"

Dann zog er mit Poil unter dem Arm von dannen.

"Hoffentlich nicht...." murmelte Assiel, der ihm nachsah und sich, als er nicht mehr zu sehen war, wieder Jura zuwand.

Er musterte sie eine Weile und trug sie dann mit größter Beachtung der Tatsache, von niemandem gesehen zu werden, in ihre verwüstete Wohnung zurück, wo er sie , schon zum zweiten Mal seit er sie kannte ,auf ihr Bett legte.

Er selbst ließ sich neben ihr auf die Bettkante sinken und starrte sie an.

So ein unschuldiges Gesicht und trotzdem so ein Teufel!

Assiel strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und murmelte leise: "In Wirklichkeit ist dein Herz doch so zerbrechlich wie dünnes Glas...Aber du versteckst es so, dass niemand überhaupt eine Chance hat es zu zerbrechen..."

Und dann drängte sich ihm eine Frage auf, die er eigentlich nie bei einem Opfer hatte.

Entweder weil es ihm egal war oder er einfach keine Zeit zum stellen irgendwelcher Fragen hatte,

Immerhin war ein Opfer nur ein Opfer und zum Stillen der eigenen Bedürfnisse da.

Aber nun kam diese eine Frage doch, ohne das Assiel überhaupt Zeit hatte sie zu verdrängen, da sie ihn gleich fesselte und nicht losließ.

Warum war dieses Mädchen überhaupt so?

Allein in so einer Gegend, wo sie oder sicher Eltern oder wenigstens Verwandte hatte.

Abweisend obwohl sie unter Umständen doch ganz nett sein könnte. Aber sie ließ ja nicht einmal diese Miho an sich heran.

Und vor allem....warum war ihr alles so egal? Manchmal kam es ihm kurz so vor als hätte sie die Einstellung, dass das einzige, was das Leben ihr noch bot der Tod war.

Aber warum war das so? Was war mit ihr geschehen, das es sich alles so entwickelt hatte?

Er dachte nach. Wäre er ein Todesengel, so wie Arsen, wäre es ein leichtes es auszuforschen. Doch das war er nicht.

Er war nur ein nutzloser Kirian, der die Fähigkeiten besaß Träume zu schicken in denen die schlimmsten Erinnerungen eines Menschen vorkamen oder mit großem Kraftaufwand oder unbeabsichtigten Emotionsausbrüchen Leute mit Hilfe seiner Gedanken zu quälen, so wie es ihm schon einmal bei Jura passiert war. Die anderen Fähigkeiten die er hatte, konnten ihm auch nicht helfen.

Im Klartext: Wenn sie es ihm nicht selbst sagte, dann würde er es wohl nie erfahren.

"Das willst du aber nur wissen um sie besser quälen zu können!" versuchte er sich selbst seine Fragen zu erklären.

Wozu brauchte er so ein Wissen wohl sonst?

Zufrieden mit seinem Vorwand lies er sich neben Jura aufs Bett sinken.

Er würde heute Nacht hier schlafen, egal was sie davon hielt!

Das Sofa war zerstört....Arsen hätte ihm darauf fast den Arm gebrochen, nachdem er, aus welchem Grund auch immer, versucht hatte Jura zu beschützen. Und immer noch kein Dankeschön..... Nicht einmal ein kleines....

Es schien ihm etwas....als wäre es ihr egal gewesen. Oder brachte sie es einfach nicht über sich?

Seine Augen wurden schwerer und er spürte erst jetzt wie erschöpft er war. Selbst wenn er weggewollt hätte....er hätte es wohl nicht geschafft.

Assiel grinste bei dem Gedanken an Juras Gesicht wenn sie aufwachte. Sie würde sicher nicht begeistert sein, neben ihm aufzuwachen und es würde auch sicher eine Abreibung für ihm geben.

Aber in diesem Moment war es ihm einfach nur egal. Sich endlich ausruhen zu können war jetzt das wichtigste für ihn.

Mit einem leichten zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht entglitt er in einen tiefen Schlaf.

Für diesen tag hatte er genug und der nächste würde sicher nicht leichter werden.
 

Jura öffnete am nächsten Tag völlig verschlafen die Augen Irgendetwas hatte sie geweckt und sie spürte das etwas halb auf ihr lag. Erst nach einigen Augenblicken wurde ihr klar, dass es Assiel war.....
 

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Und schon wieder ein Kapitel zuende.....

Ich glaube dieses Mal bekommt man vorallem einen Einblick in Assiels Gedankenwelt (wer hätte das gedacht?)!

Zu Pyriel:

-Vielleicht lasse ich ihn ja irgendwann mal auftauchen, er war einer der ersten Charas die mir zu dieser Story vorschwebten.

Zu Kito:

-Er versucht es wirklich auf jede Art Poil loszuwerden...^^°°°
 

Also, bis zum nächsten Kapitel!^___^V

Traute Zweisamkeit

Lang ists her, seit das letzte Kapitel kam. Tut mir echt leid. ^^°

Und dann ist das neue auch noch so kurz.......*seufzt* Ich bin echt ein hoffnungsloser fall! ihr dürft mich jetzt steinigen!

*schnell wegläuft*

Viel Spaß beim neuen!

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Kapitel 14: Traute Zweisamkeit
 

Jura blieb erst einmal eine ganze Weile völlig perplex liegen. Der Kerl lag jetzt nicht wirklich auf ihr drauf und schlief! NEIN!

...........Aber es war wirklich so, egal wie sehr Jura versuchte sich einzubilden, es wäre ein Alptraum und sie jeden Moment aufwachen würde.
 

Dieser Kerl lag friedlich schlafend da, so als ob nichts wäre und auch noch auf ihr drauf. Friedlich....wieder ein Wort, was man nur teilweise mit ihm in Verbindung bringen konnte.
 

Jura seufzte leise. Das richtige Wort was man für ihn gebrauchen konnte war wohl: "undurchschaubar". Er war ein richtiges Rätsel der Gattung Mann. Ein Rätsel das durch Dinge verursacht wurde wie die Situation, in der sie sich gerade befand und einen Ausweg finden musste.

Denn man wusste nie wie er später reagieren würde. Aber vielleicht hatten sie sogar da etwas gemeinsam.
 

Nun....was sollte sie jetzt machen? Ihn einfach ignorieren? Ihn aus dem Bett schmeißen?

Jura gefiel beides nicht. Es könnte beides eine unerwünschte Reaktion von ihm herbei führen. Während sie darüber nachdachte bemerkte sie den Schmerz in ihrer Magengegend. Das waren wohl die Nachwirkungen von Assiel's gestrigen Schlag. Insgesamt fühlte sie sich eh noch nicht so fit. Immerhin war Assiel's Schlag noch eine Ohnmacht vorausgegangen und zwar herbeigeführt von seinem Bruder, gegen dessen Brutalität Assiel's Schlag mit einem Schlag mit einem Wattebausch verglichen werden konnte. Was nicht hieß, dass sie nicht gerne darauf verzichtet hätte.
 

Ehe sie sich weitere Gedanken machen konnte, war Assiel aufgewacht ohne das sie es bemerkt hatte und schaute sie dann mit einem leichten Grinsen an. "Gut geschlafen Juralein?"

"Ich hätte besser geschlafen ,wenn kein Blutsauger auf mir gelegen hätte." erwiederte sie kalt.

Den Angesprochenen schien das jedoch kalt zu lassen.

"Na Na, bist du immer so ein Morgenmuffel?" Er war froh im richtigen Moment aufgewacht zu sein, denn so hatte sie nicht doch noch eine Chance gehabt ihn aus dem Bett zu werfen oder sonst irgendwas mit ihm anzustellen.

"Hab ich denn keinen Grund muffelig zu sein?" Ihr Blick würde abweisender.

"Hmmm. Sag bloß du hast etwas dagegen etwas Bettgesellschaft zu haben, dass ist doch mal etwas völlig neues in deinem öden, eintönigen und einsamen Leben. Oder hast du etwa Angst...." nach diesen Worten packte er ihre Handgelenke und drückte sie fest auf die Matratze "...ich könnte Gegenden erforschen, die bisher noch kein Mann bei dir erforscht hat?"

Wieder zeigte sich sein vor triumphstrotzdendes kaltes Grinsen.

Dieses Mädchen hatte sicher noch nie jemanden ran gelassen, da war er sich sicher.

"Lass mich los!" kam es von Jura die sich nun heftig zu wehren begann.

"Warum sollte ich? Ist doch amüsant mit anzusehen, wie du verzweifelt versuchst dich gegen mich zu wehren."

Jura wurde rot. Dieser Kerl machte sich lustig über sie und zu allem Überfluss schienen ihre Versuche sich zu wehren wirklich nur ins Leere zu laufen. Er lag nun ganz auf ihr und hielt sie fest. Wieder eine Situation in der Jura feststellen musste, dass er körperlich um einiges stärker war als sie. Und diese späte Erkenntnis konnte ihr nun zum Verhängnis werden, denn er konnte nun wer weiß alles mit ihr anstellen.

"Er soll sich bloß nicht einbilden, dass ich ihm das so einfach machen werde!" ging es Jura durch den Kopf.

"LASS MICH LOS!" sagte sie noch einmal energischer.

"Hmmm....Höre ich da eine Spur von Panik in deiner Stimme? Mache ich dir Angst, wenn ich sowas tue?" Sein Grinsen wurde breiter.

"Angst? Vor dir? ....tz.....bring mich nicht zum Lachen!" Jura blickte ihn ernst an.

"Wie soll ich das verstehen?" Assiels Grinsen verschwand und er wurde merklich ungehaltener.

"Kannst du dir das nicht denken? Du willst mir unbedingt das Leben zur Hölle machen aber......in Wirklichkeit wirst du nie an deinen Bruder herankommen!" Schon einen Moment später bereute Jura diesen Satz, denn Assiel schaute sie wutentbrannt an.

"Was....hast du gerade gesagt?" presste er mit viel Mühe zwischen seinen Zähnen hindurch.

"Nur die Wahrheit." rutsche es der Angesprochenen mit einem Hauch Unsicherheit in der Stimme heraus. Eigentlich wollte sie das nicht sagen, aber nun war es heraus.

Assiels stechend rote Augen fixierten Jura und seine Wut schien weiter anzusteigen.

"Du...wagst es........" stieß er kalt hervor und der Schwarzhaarigen lief ein kalter Schauer über den Rücken.

".........Du wagst es.....mit mir so zu reden........." Der Griff um Juras Handgelenke wurde fester und die eisige Atmosphäre, die auch bei seinem letzten Wutausbruch zu spüren gewesen war kehrte wieder. Jura wusste was das bedeutete. Er verlor die Kontrolle über sich und das bedeutete für sie nichts gutes. Langsam spürte sie wie der kalte Schauer auf ihrem Rücken zu Angstschweiß wurde. Wenn er wieder so ausflippen würde, wie das letzte Mal dann würde er ihr wieder wehtun und sie vielleicht sogar umbringen.

Sie schwieg und starrte ihn an.

"WAS IST LOS? HAT ES DIR JETZT DIE SPRACHE VERSCHLAGEN?"

Jura schwieg weiterhin, was Assiel noch mehr reizte.

"Nun gut.....schön.....Mädchen. Dann sollte ich es ja vielleicht doch vorzeitig beenden. Um ehrlich zu sein habe ich eh die Schnauze voll von dir!" kam es wütend von ihm. Dieses Mädchen war zu viel für Assiel. Erst rettete er sie vor Arsen, dann vor einem Sturz von einem Dach und dann vor Poil und er bekam nicht mal einen Dank. Doch er ließ sich nicht von ihr sagen, dass er nie an seinen verhassten Bruder herankommen würde. An seinen Bruder, der immer bevorzugt wurde, seinen Bruder, der immer alles besser konnte, seinen Bruder der nur Spott und Verachtung für ihn übrig hatte. Assiel war besser als er und deshalb würde er Arsen irgendwann übertrumpfen. Wie konnte dieses Mädchen also behaupten......er wäre nicht besser als sein Bruder?

"Noch irgendwelche letzten Worte, Juralein?" fragte er mit ziemlicher Verachtung in der Stimme.

Jura schwieg weiterhin. Sie konnte nichts sagen, seine Wut hatte wieder dieses stechende Gefühl hervorgerufen. Wie Tausende von Nadeln die in den Körper gestochen wurden und Jura versuchte angestrengt den Schmerz nicht zu zeigen.

Ihr war klar, dass sie etwas tun musste, um ihn aufzuhalten. Denn...auch wenn Jura es meist bezweifelt hatte...auch sie hing am Leben. Nur leider verhinderte der Schmerz und die aufkommende Angst vor ihm immer mehr das sie einen klaren Gedanken fassen konnte.

"Nicht?....Na dann Gute Nacht, Mädchen!" Assiel zeigte seine Vampirzähne und näherte sich ihrem Hals. Er würde seine Abmachung nicht einhalten, aber das war ihm nun herzlichst egal. Dieses Mädchen hatte es oft genug herausgefordert und nun würde sie sehen was sie davon hatte. Sie war selbst schuld!

Jura wand sich. Der Schmerz wurde unerträglich und sie verzog vor Schmerz das Gesicht. Sie hatte nur noch eine Chance ihn von dem was er vorhatte abzuhalten und im Moment hatte sie eh nichts mehr zu verlieren. Alles was sie wollte, war das dieser Schmerz endlich endete. Also gab Jura sich einen Ruck und im nächsten Moment tat sie das was ihn hoffentlich irgendwie aufhalten würde, wenn sie sich in seinem gesamten Charakter bisher nicht getäuscht hatte.

Sie beugte sich nach vorne, bevor Assiel ihren Hals erreicht hatte und legte ihre Lippen auf seine.

Assiel brauchte eine Weile um einen weiteren klaren Gedanken zu fassen, völlig überrumpelt von der Tatsache, das sie ihn gerade küsste. Seine Wut war auf einen Schlag verschwunden und stattdessen machte sich eine große Verwirrung in ihm breit, welche ihn auch dazu veranlasste seinen Griff um ihre Handgelenke zu lockern.

Als dies geschah löste Jura den Kuss und drückte Assiel schnell von sich weg. Dann sprang sie zum Bett und wollte zur Zimmertür laufen aber Assiel war schneller und hielt sie am Arm fest.

Er schwieg eine Weile bevor er sprach.

".........Was.....sollte das Jura?" murmelte er leise und wartete darauf das sie ihm antwortete.

Jura jedoch wollte jetzt nicht reden. Sie riss sich von ihm los und rannte ohne ihn anzusehen aus dem Zimmer und ins Bad, wo sie sich einschloss und sich schwer atmend gegen die Tür lehnte.

Sie wusste nicht was in sie gefahren war. Okay, es war eine Kurzschlußreaktion ihrerseits gewesen und in so einer Situation fiel ihr nichts anderes ein aber es entsprach einfach nicht ihrem sonstigen Verhalten.

Jura ließ sich an der Tür herunterrutschen.

Eigentlich war es ja nicht ihr Verhalten....nicht der Kuss was sie jetzt störte....das war nicht die Sache weshalb sie sich jetzt so schlecht fühlte....es war das was Gefühl, was während dem Kuss entstanden war.

Ein Gefühl das ihr bisher niemand gegeben hatte und das Jura nun völlig überforderte.

Die Wand der Sackgasse in der sie sich seit Jahren befand ,in der sie sich seit Jahren vor ihren innersten Gefühlen versteckte hatte Risse bekommen und begann zu brökeln.

Gefühle....Das waren für Jura die Dinge, die sie am meisten verletzten...die Dinge die ihr die meiste Angst machten.

Und nun drangen sie wieder an die Oberfläche und zeigten sich als etwas, das Jura seit dem Tod ihrer Eltern nicht mehr gesehen hatte. Tränen.

Langsam liefen sie Juras Wangen herunter und hatten nicht die Absicht irgendwann zu stoppen. Alles was ihr in den letzten Jahren wiederfahren war wollte nun endlich hinausgelassen werden.

Das Badezimmer verschwamm vor Juras Augen.
 

Assiel hatte sich auf das Bett gesetzt.

Er war völlig verwirrt. Dieses Mädchen hatte ihn einfach geküsst....ihm war klar das es wahrscheinlich nur passiert war, weil er so ausgeflippt war, aber es hatte ihn trotzdem total überrascht. Fast hätte er sie wirklich umgebracht....

Irgendetwas in Assiel ließ plötzlich ein starkes Schuldgefühl in ihm aufsteigen.

Eigentlich....waren er und dieses Mädchen gar nicht so verschieden.

Mit diesem Gedanken stand er auf und ging zum Bad und klopfte an die Tür.

"Jura?"

Er bekam keine Antwort.

"Hey! Jura!" Er klopfte nocheinmal und versuchte dann die Tür zu öffnet, wobei er feststellte das sie abgeschlossen war.

"MACH DIE TÜR AUF!" rief Assiel und trat gegen die Tür.

Er bekam wieder keine Antwort und langsam beunruhigte ihn das.

Dieses Mädchen wollte schon einmal Selbstmord begehen....was war wenn sie auch jetzt......

Assiel starrte die Tür an. So leicht würde er es ihr nicht machen und wenn er die Tür aufbrechen musste.

Er ging einige Schritte zurück und lief auf die Tür zu.
 

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So,das wars schon wieder.^^°

Der erste Entwurft für das Kapitel sah etwas anders aus, da kam dann nochmal Kito vor, aber das hab ich dann etwas abgeändert.

Wööh...Jura heult....~_~ Ihr schönes kühles Image is hin!

Weinen

So, das neue Kapitel (ich weiß, es hat Jahre gedauert)

Dieses Kapitel habe ich so oft umgeschrieben und neu geschrieben, das ich am Ende garnicht mehr wusste, welche Version ich eigentlich nehmen sollte.

Aber nun ist es ja doch endlich fertig.

Zur zeit Arbeite ich immernoch am verbessern meines Zeichenstils, da ich diese FF irgendwann als mal Dojinshi zeichnen möchte. Ich kann euch sagen, da hab ich mir wirklich was schweres vorgenommen ~_~
 

Ich danke an dieser Stelle allen, die die FF bis hier her verfolgt haben und mich wegen der langen Wartezeit der Kapitel nicht erschlagen haben ^^°
 

Bitte mal schauen: http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=667911
 

In diesem Stil könnte der Dojinshi später in etwa aussehen (ich hoffe aber mein Stil ist bis dahin noch besser geworden....)
 

So, schluss jetzt mit dem riesen Vorwort. Viel Spaß mit dem langersehnten 15 Kapitel.

Gez. Kaito_Yu
 

P.S.: Das Kapitel ist Sedio gewidmet. Nach deinem Kommentar auf das Bild habe ich den Rest es Kapitels zuende geschrieben^^
 

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Kapitel 15: Weinen
 

Durchgefroren und unter einem Trauma stehend. So fand man Jura damals.

Die Kleidung völlig durchnässt und dreckig. Ihr Gesicht ausdruckslos.

All dies änderte nichts daran, dass man sie später ins Kinderheim schickte. Man hielt es sogar für das beste.
 

Wie falsch man doch liegen konnte.
 

Niemand hielt sie auf. Nicht einmal Jura selbst, was hatte sie für eine Wahl? Damals.....wo sie wehrlos war. Ein siebenjähriges Kind hatte keine Wahl. Es hatte keine Meinung nach der man sich richtete und deshalb geschah alles was Juras Leben damals zur Hölle machte.
 

Sie erinnerte sich noch genau wie sie mit einer Frau, deren Namen sie nicht einmal kannte und die sie auch nie wieder sah, aus einem roten Auto stieg und zum ersten Mal vor dem Kinderheim, einem Betonklotz der sich inmitten einer Großstadt befand, stand. Man hatte sich wenig Mühe gegeben diesen Ort so herzurichten, dass er wie ein Kinderheim aussah. Ein kleiner Spielplatz, ein kaputtes Fußballtor, einige Blumen die aussahen, als würden sie jeden Moment verwelken und vor allem das verrostete Schild mit der Aufschrift "Kinderheim" sah nicht besonders einladend aus.

Alles in allem ein Kinderheim in den Slums einer Großstadt. Abgeschieden von allem, was einem Kind ein schönes Leben ermöglichen könnte.
 

Langsam führte man Jura auf das Gelände, wo sie von einer dicken Kinderschwester entgegengenommen wurde.
 

"Du bist also die kleine Jura."

Dies waren ihre ersten Worte....

"Ich bin Martha, deine Kinderschwester. Wenn du ein Problem hast, kannst du immer zu mir kommen."

Dies waren ihre zweiten Worte. In einem süßlichen Ton. Mit dem Ziel einen guten Eindruck zu machen.

Jedoch nicht auf Jura.....sondern auf die Leute vom Jugendamt.

"Du wirst dich hier sicher wohlfühlen und viele Freunde finden. Und vielleicht auch eine neue Mama und einen neuen Papa. Wäre das nicht schön?"

Ein Lächeln. Aufgesetzt und eingeübt und von dem vielen Benutzen schon ziemlich abgenutzt. Sie spielte ihre Rolle gut, die dicke, alte Martha.

"Ja...." kam leise und ausdruckslos von einem kleinen schwarzhaarigen Mädchen, das sich mehr den je nach ihren Eltern sehnte.

Dann gingen die Leute vom Jugendamt, mit einem guten Gewissen. Sie hatten ein Kind gut untergebracht. Es in liebevolle Hände übergeben, auch wenn das Kinderheim nicht das modernste war.
 

Wie sehr sich die Menschen doch täuschen können. Wie sehr man sie doch täuschen kann. Denn nichts in diesem Kinderheim konnte man als liebevoll bezeichnen. Nicht die Zimmer, nicht die Kinder und vor allem nicht die dicke alte Matha. Wie gesagt, ihre Rolle, die spielte sie gut.
 

Nachdem man sie und Jura allein gelassen hatte, führte sie das Mädchen in das Gebäude hinein und zeigte ihr, ihr Zimmer.

Ein kleiner kahler Raum. Ein Doppelzimmer, jedoch ohne Zimmergenossen. Keine Vorhänge, dafür aber ein kleiner Tisch und ein Hocker, dazu noch ein Bett mit durchgelegener Matratze und ein kleiner alter Schrank für ihre Sachen.

"Dies ist dein Zimmer. Aufgestanden wird um 6.30 Uhr, Frühstück gibt es um 7.00 Uhr. Danach gehst du zur Schule. Mittagessen gibt es um 13.20 Uhr, Geschlafen wird um 20.00 Uhr keine Minute später. An den Wochenenden kommen Eltern und schauen sich Kinder an, also zieh dir etwas ordentliches an. Ob du adoptiert wirst oder nicht, das liegt an dir."

Nach diesen Worten wandte sich Martha, die liebevolle Kinderschwester zu gehen um. Dann hielt sie jedoch noch einen Moment inne und fügte hinzu: "Noch etwas....benimm dich. Schlechtes Verhalten wird bestraft." Dann ging sie und ließ die kleine Jura in dem Zimmer allein.

Ließ sie....den Rest ihres Lebens allein.
 

Das Leben im Kinderheim war geprägt von Problemen. Kinder kamen und gingen. Jedoch nicht weil jedes adoptiert wurde.

Die meisten wurden kriminell. Schlossen sich zu Banden zusammen, brachen in Häuser ein, verprügelten sich gegenseitig.

Freundschaft.....sowas gab es nicht wirklich. Alles war eher eine Zweckgesellschaft.

Man konnte dort bleiben bis man 14 war. Das war die höchste Grenze. Alle die älter waren kamen in Jugendheime, wo die meisten erst recht abrutschten.
 

Jura hielt sich von den meisten fern. Sie wollte in keine Gang, obwohl der Drang sehr stark war.

Der Drang dazuzugehören, der Drang anerkannt zu werden, der Drang bemerkt zu werden.
 

Doch damals.....damals war Jura noch nicht alles egal.

Einen Funken Hoffnung hatte sie immer gehabt. Wenn auch nur einen kleinen.
 

Mit 12 hatte sie mit dem Stehlen begonnen. Erst waren es kleine Dinge. Dann wurden sie größer....und vor allem teurer.

Man erwischte sie öfter. Je älter man wurde, desto auffälliger wurde man, besonders in dieser Gegend.

Auch die Sozialstunden mehrten sich genauso wie...........
 

".....benimm dich. Schlechtes Verhalten wird bestraft"
 

.......die Strafen der dicken , jetzt noch älteren, Martha.
 

Gegenüber den Älteren war sie nicht mehr nett. Da war kein süßlicher Unterton mehr in der Stimme.

Nur noch Abscheu.
 

Die Strafen....meist bekam man ein bis zwei Tage nichts zu Essen oder man stand eine ganze Nacht lang an einer Wand. Das konnte härter sein, als man sich vorstellte, besonders, wenn man sich nicht setzten oder auf die Toilette gehen durfte. Außerdem waren die Nächte meist sehr kalt und die Wand befand sich normalerweise draußen.
 

Die alte Martha hatte mit niemandem Erbarmen. Mit Jura erst recht nicht.

Das hatte niemand. Sie wurde herum geschubst, beleidigt und oft auch bedroht.
 

Mit 14 kam sie dann ins Jugendheim.

Dort war es nicht besser.

Wenn man nicht adoptiert wurde, wurde man es jetzt auf keinen Fall mehr.

Viele waren unzufrieden. Im Jugendheim waren Selbstmord und Drogenabhängigkeit nicht ungewöhnlich.

Man flüchtete aus der Realität in der man unerwünscht war. Jura zog sich zurück.
 

Mit 16 bot man ihr im Rahmen eines Projektes an in eine Wohnung zu ziehen, damit sie sich selbstständig ein Leben aufbaute. Auch anderen wurde dies angeboten, jedoch kamen die meist schlecht zurecht.
 

Seit dem Tod ihrer Eltern hatte Jura nie wieder geweint oder sich irgendwo willkommen gefühlt.

Überall traf sie auf Abneigung und die Distanz anderer.

Wie wahr war das noch?

Jeder ist sich selbst der nächste....
 

Jura seufzte leise und wischte sich energisch über die Augen.

Sie hasste sich. Sie hasste ihr verdammtes Leben.

Den rufenden Assiel ignorierte sie und stand auf. Langsam ging das schwarzhaarige Mädchen mit den gründen verheulten Augen zum Waschbecken.

Sie drehte den Wasserhahn auf und wusch sich das Gesicht. Dann schaute sie sich gedankenverloren im Spiegel an.

"Wer genau bist du eigentlich? .....Eigentlich bist du doch nur ein Häufchen Elend......" murmelte sie zu sich selbst.

In dem Moment flog ihre Badezimmertür aus den Angeln und landete mit einem lauten Geräusch auf dem Boden.

Jura erstarrte und Assiel trat , sich den Arm reibend, in den Raum.
 

"Egal, was du jetzt wieder ausheckst!! Lass es! Ich habe keine Lust dich schon wieder zu...." Dann hielt der Kirian inne. Sein Blick war auf Juras Gesicht gefallen. Er wusste es war unwahrscheinlich, bei diesem Mädchen fast unmöglich....aber so wie es aussah hatte sie geweint.

"Was ist? Warum starrst du so?" kam es ihm dann gereizt entgegen.

"Ich starre nicht." Kam es ruhig von Assiel der immer noch sichtlich verblüfft von diesem Phänomen war.

"UND OB DU STARRST!" kam es erneut von Jura. Sie schämte sich dafür geweint zu haben und noch mehr dafür, dass er ihr verheultes Gesicht sah. Er würde sich über sie lustig machen, würde ihr wieder weh tun.

Das war es was Jura hasste. Diese Verletzlichkeit. Diese schwache Seite die nun zum Vorschein kam.

Assiel ging ein paar Schritte auf die zu und Jura wich etwas zurück.

"Bleib wo du bist!" zischte sie und hielt einen gewissen Sicherheitsabstand ein.

Der Angesprochene blieb stehen und schaute Jura einen Moment schweigend an.

Dann seufzte er kurz.

" Dich scheint es ja sehr zu stören.....als ob es so schlimm wäre für ein Mädchen....zu weinen....." murmelte er und legte den Kopf schief.

Jura war nun mehr als verwirrt. Sie hatte erwartet, dass er sie auslachte, eine verächtliche Bemerkung machte oder seine Chance einfach nutze und sie noch mehr quälte. Warum war er so ernst? Warum war er so wiedersprüchlich?
 

"Tz.....eigentlich ist es doch genau das was du willst....du solltest froh darüber sein." sagte sie energisch und schaute weg.

Assiel seufzte erneut und drehte ihren Kopf so das sie ihn ansehen musste.

"Lass das!" War Juras Reaktion darauf.

"Du.....hältst mich für ein Monster oder?" Assiel schaute sie durchdringend an.

Jura verzog empört das Gesicht.

"Du willst mich umbringen! Das hast du wohl vergessen! Wieso sollte ich dich dann nicht als ein gefühlloses Monster ansehen? Du willst doch nur mein Blut und dann ist dein Aufenthalt hier erledigt!"

Der Kirian sagte erst nichts und Jura hatte das Gefühl irgendetwas falsches gesagt zu haben. Dann setzte er wieder zum Sprechen an:

"Lass dir eins gesagt sein Mädchen....auch ich habe Gefühle. Und das ich dich umbringen will....hat seine Gründe.....ich suche mir in den meisten Fällen nur selbstmordgefährdete Opfer aus....oder Opfer die mit ihrem Leben eh nicht mehr viel anfangen können. Glaub mir....der Tod durch einen Kirian ist angenehmer als das Aufschneiden von Pulsadern oder das springen von irgendwelchen Dächern. Ich will meine Taten nicht beschönigen.... einen gewissen Reiz hat das ganze schon für mich."

"Soll das heißen ich bin selber schuld, dass du mich umbringen willst? Willst du das damit sagen??" Jura schaute ihn wutentbrannt an, dass konnte einfach nicht sein Ernst sein.

"Genau das. Sei ehrlich.....du erwartest doch nicht mehr viel von deinem Leben und mit Selbstmordgedanken.....hast du schon oft genug gespielt."

Jura wusste das er recht hatte und das war ihr auch anzusehen.

Sie sagte nichts dazu. Sie musste das erst einmal verdauen.

"Du weißt das ich recht habe."

Jura schaute auf den Boden und biss sich auf die Unterlippe.

"Nur....irgendwie verstehe ich dich trotzdem nicht, Mädchen."

Er seufzte kurz und sprach dann weiter:

" Obwohl du genau weißt, dass dein Leben sinnlos ist und obwohl du eigentlich auch nicht mehr viel erwartest.....wehrst du dich so dagegen zu sterben.....Ein Beweis dafür ist die Sache von eben."

Der letzte Satz wandelte sich zu einem leicht verlegenen Murmeln was Jura dazu veranlasste wieder zu ihm zu schauen.

"Stimmt...." sagte sie. "Unter normalen Umständen hätte ich DICH mit Sicherheit nicht geküsst."

Assiel zuckte leicht....kaum merklich zusammen.

"Ach.....und warum?" fragte er ohne eine Miene zu verziehen und er starrte das Mädchen durchdringend an, was Jura nur noch mehr verwirrte. Was sollte das nun? Es schien ihr fast als wäre er enttäuscht, dass sie das sagte.

"N-Na ja.....Wieso....sollte ich das auch tun?" entgegnete die Schwarzhaarige verwirrt.

Assiel schnaubte kurz und schien etwas eingeschnappt zu sein.

"Stimmt...warum solltest du.....du bedankst dich ja nicht mal, wenn man etwas für dich tut. Wenn man dich vor einem herrischen Kerl rettet, auffängt wenn du vom Dach stürzt oder davor bewahrt von Poil zerfleischt zu werden...."

Er drehte sich weg und Jura starrte ihn perplex an. Er war ERNSTHAFT beleidigt.

"Heißt das jetzt ich soll dich jedes Mal aus Dank küssen, wenn du etwas gutes für mich tust oder was?" murmelte sie leicht irritiert.

Assiel der immernoch mit dem Rücken zu ihr stand lief rot an.

"N-nein, so habe ich das nicht gemeint!"

"Ach und wie dann?" Jura grinste leicht.

"Also ich...."

Weiter kam er nicht den in diesem Moment klingelte es an der Tür und Assiel war sehr dankbar dafür.

Jura hingegen grummelte vor sich hin und ging an ihm vorbei in Richtung Haustür.

"Das....besprechen wir später nochmal...." sagte sie im Vorbeigehen.

Dann öffnete sie die Tür und ihre Laune sank gleich wieder unter den Gefrierpunkt.

"Haaaaallo Jura!"

Eine strahlende rothaarige ,knallbunt angezogene Person stand vor der Tür.

"Mijo........" sagte Jura ohne Begeisterung.

"Ich wollte nur mal schauen wie es dir geht, da du heute nicht in der Schule warst." Sie strahlte über beide Ohren und Juras Blick wurde leicht genervt.

"Woher.....weißt du wo ich wohne?"

"Ach. Das war nicht schwer." Meinte Mijo mit ihrem sorglosen Gesichtsausdruck.

"Ich hab einfach in der Schule nachgefragt. Ich dachte mir, ich bring dir die Hausaufgaben vorbei und dann essen wir was zusammen zu Mittag. Mann, was war ich geschockt als ich erfahren hab, dass du alleine lebst. Ich dachte es geht dir ja vielleicht so schlecht, dass du nicht Kochen kannst und nichts ist schlimmer als krank zu sein und nichts zum essen zu haben. Nicht wahr? Also...Wie geht es dir eigentlich? Wenn du nicht im Bett liegst sicher schon besser."

Jura schaute das Mädchen vor sich leicht überfordert an. Atmete sie auch mal zwischen ihren Sätzen?

"Ja....mir geht's gut....du kannst also wieder gehen." meinte sie knapp.

"Ach was! Jetzt wo ich schon mal hier bin, kann ich dir ja einfach was kochen." Dann tänzelte sie einfach an Jura vorbei in Richtung Küche und Jura wurde flau im Magen und sie verfluchte sich dafür die Küchentür offen gelassen zu haben, da Mijo jetzt sah wo die Küche war.

"H-Halt! D-Da kannst du nicht rein." rief sie schnell und folgte Mijo.

"Warum? Hast du da nicht aufgeräumt? Das ist nicht schlimm, in jeder Küche herrscht irgendwie immer etwas Chaos."

"nein! Das ist es nicht....!" Assiel war in die Küche gegangen, nachdem Jura das Bad verlassen hatte und sie hoffte, er wäre jetzt in Rabenform.

Es war zu spät Mijo aufzuhalten, welche jetzt die Küche betrat und wie angewurzelt in der Tür stehen blieb.

Geschockt deutete sie in die Küche und Jura wusste sofort: Assiel war NICHT in Rabenform.

"Wer ist DAS?" stammelte Mijo und trat einen Schritt zurück.
 

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So, endlich ist Mijo mal wieder aufgetaucht. hab sie irgendwie vermisst.

Mijo wird im weiteren Verlauf der FF noch eine größere Rolle spielen, da ich was ganz bestimmtes mit ihr Vorhab. *hrhrhr*
 

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen, auch wenn nicht soooo viel drin passiert.

Zuhause

Endlich geschafft. Das nächste Kapitel der FF. Ich hab noch nie so lange an einem kapitel gesessen. Und ich glaube manche hassen mich dafür, dass es o lange gedauert hat.

Bei mir ist es momentan etwas stressig und irgendwie hat der Schubs zum weiterschreiben gefehlt. Es gibt immer Stellen in einem Kapitel, an denen man einfach nicht weiterkommt, oder wo man die eine Stelle tausendmal umschreibt.
 

Ich hoffe man verzeiht mir nochmal.

>.<
 

Viel Spaß beim lesen.
 

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Kapitel 16: Zuhause
 

„...Das ist.......“

Jura schaute schnell in die Küche und hielt inne. Assiel war zwar nicht in Rabenform aber auch nicht in Kirianform. Er hatte seine schwarzen Flügel verschwinden lassen und anstatt seiner roten Augen waren hatte er nun haselnussbraune. Auch seine Zähne schienen normal zu sein. Jura konnte nicht anders, als zuzugeben, dass er wie ein ganz normaler Mensch aussah. Etwa zwei bis drei Jahre älter als sie. Aber wenn er normal aussah, warum war Mijo so erstaunt?

„WER??? WER IST DAS??? WIE KOMMT SO EIN GUTAUSSEHENDER KERL IN DEINE KÜCHE????“

Mijo war sichtlich außer sich und Jura konnte sehen, wie Assiel sich diese Worte auf der Zunge zergehen ließ.

Sie schnaubte kurz innerlich und antwortete dann: „Nichts besonderes.....“

Er ist mein Bru-...“ ,

„Ihr Freund“, wurde Jura unsanft von dem Kirian unterbrochen, welcher nun auch zu ihr ging und einen Arm um sie legte.

Mijo schaute mehr als geschockt aus der Wäsche und auch Jura musste sich zusammenreißen um nicht das gleiche zu tun. Was erlaubte sich dieser Kerl???

„I-Ihr Freund?“ ,stammelte der ungebetene Gast verwirrt.

„D-Das hast du mir ja gar nicht erzählt Jura!!!“

Die Schwarzhaarige grummelte leise vor sich hin. Sie hatte nun keine andere Wahl als mitzuspielen und nickte nur knapp.

„Wir wollten keine große Sache daraus machen.“, antwortete Assiel für Jura.

„Außerdem ist Jura sehr schüchtern, auch wenn man es ihr nicht immer zutraut.“

Er ignorierte den Mörderblick, den Jura ihm in diesem Augenblick zuwarf und fuhr fort: „ Mein Name ist Ciel. Freut mich..“

Er setzte ein charmantes so Lächeln auf, das Jura Angst haben musste, dass Mijo jeden Moment in Ohnmacht fällt.

„M-M-Mijo....ist mein Name....Freut mich auch!“ ,erwiederte das knallbunt angezogene Mädchen schüchtern.

Jura hingegen seufzte nur.

„Kein Wunder, dass es dir schon besser geht. Wenn du einen Freund hast, der sich um dich kümmert.“, fügte das rothaarige Mädchen dann noch kichernd hinzu.

„Oh ja....was für ein Glück....“, sagte Jura unbegeistert und versuchte die tatsache zu ignorieren, dass Assiel sie für diese Bemerkung fester in den Arm nahm und sie grinsend anschaute.

Mijo beobachete das Ganze eine Weile schweigend und setzte dann wieder ein breites Lächeln auf. Dann kramte sie kurz in ihrer Tasche und legte Juras Hausaufgaben auf den Küchentisch.

„Habt ihr schon was gegessen? Ich dachte ich koche für nur Jura etwas, aber die Zutaten die ich habe reichen für drei Leute.“

Jura war bereit dieses Angebot abzulehnen, aber Assiel nahm ihr die Antwort mal wieder ab.

„Wir haben noch nichts gegessen. Ich wollte gerade etwas machen, aber daran wäre mein Schatz wohl eher gestorben, als gesund geworden.“

Jura erschauderte kurz bei dem Wort „Schatz“.

„Gut, wenn das so ist“

Ohne weiter Zeit zu verlieren machte sich Mijo an die Arbeit.

„Geht solange ins Wohnzimmer, ich schaff das schon!“

Jura wollte erneut etwas erwiedern und wurde einfach von Assiel aus der Tür geschoben.

„Gut, mach das“ sagte er nur fröhlich.

„Und falls du etwas brauchst sag Bescheid.“

„Mach ich!“, kam es genauso fröhlich aus der Küche zurück.
 

Kaum war Assiel aus der Küche verschwunden entwand sich Jura seinem Griff und starrte ihn wütend an.

„Was sollte das??“, flüsterte sie.

„Nichts. Nur hättest du gesagt, ich wäre dein Bruder, dann hätte sie versucht bei mir zu landen!“, erwiederte Assiel ruhig.

„Und was sollte dieser Name?? Ciel? Hattest du keinen besseren auf Lager?“

„Hast du was dagegen? Mein Vater wollte mich erst so nennen.“

Er schwieg kurz bevor er das sagte.

„Verstehe.....nur es gefällt mir gar nicht jetzt diesem nervigen Subjekt vorzuspielen, wir wären ein Paar!“

Jura lief gereizt im Wohnzimmer herum und Assiel folgte ihr amüsiert.

„Warum regst du dich so darüber auf Juralein?“

„Ich rege mich nicht auf!“, kam es gereizt zurück, aber so, dass man es in der Küche nicht hörte.

„Und ob....oder...liegt es vielleicht daran, dass du....berührungsscheu bist?“

„I-ich bin nicht.....!!!“

Sie drehte sich plötzlich zu ihm um und starrte ihn an.

„Nicht?...Gut....dann beweis es mir....umarm mich!“

Er streckte die Arme aus und schaute sie herausfordernd an. Seine Anwesenheit trug doch Früchte. Dieses Mädchen wurde langsam immer zugänglicher. Man sah es nicht direkt, aber die Unsicherheit die sich jetzt wieder bei ihr bemerkbar machte, war ein weiterer Beweis dafür. Vor zwei Tagen hätte sie ihn einfach ignoriert. Nun zögerte sie.

„U-Umarmen? Geht es dir nicht gut?“

Sie versuchte einen kühlen Blick aufzusetzen, was ihr nicht wirklich gelang.

„Traust du dich nicht?“

Er musste grinsen.

„Du hast doch nur wieder etwas vor! Für wie dumm hältst du mich eigentlich?“ Sie wich scheu ein paar Schritte zurück und starrte ihn weiterhin an.

„Ich hab nicht vor dich zu beißen oder sonstiges. Immerhin haben wir einen Gast. Du solltest was tun, damit sie uns die Sache abkauft.“

Er hatte seinen Spaß sie so zu ärgern. Und sie hatte keine andere Wahl, als spätestens vor Mijo mitzuspielen.

„Sie ist momentan in der Küche....“, sagte Jura genervt.

Warum wollte dieser Kerl unbedingt, dass sie ihn umarmte? Er hatte doch mit Sicherheit wieder etwas vor.....und....warum brachte Jura es nicht über sich es einfach zu tun?

Assiel ließ nun die Arme sinken und ging auf Jura zu.

„Sie kann jederzeit raus kommen. Außerdem....solltest du es genießen. Immerhin hattest du noch nicht das Vergnügen einem Mann näher zu sein, als 5 Meter Sicherheitsabstand oder?“

„Und wenn schon...“ ,gab Jura offen zu. „Ich hab kein Problem damit.“

„Wirklich nicht?“

Assiel musste grinsen.

„Vielleicht hast du auch einfach Angst davor dich jemandem zu öffnen. Warum unternimmst du nicht wenigstens den Versuch?“

„Du wärst der Letzte bei dem ich das tun würde. Es würde dir doch gut in den Kram passen, wenn ich dir so ausgeliefert wäre. Du könntest es schamlos ausnutzen um davon zu profitieren!“

Assiel schüttelte verständnislos den Kopf: „Du bist wirklich dumm...jeder kann dich so ausnutzen, nicht nur ich....“ E

r blickte sie kühl an, hielt dann aber inne. Er schaute blitzschnell zur Küche und sein Blick haftete einen Moment an der geschlossenen Küchentür.

„Ich würde es euch Menschen sogar noch mehr zutrauen, als mir.“, murmelte er dann, als er seinen Blick wieder zögerlich von der Tür abwandte. Jura war etwas verwirrt von dieser Reaktion, dachte aber nicht groß darüber nach. Assiel stand nun vor ihr und blickte sie durchdringend an.

„Also.....“, murmelte er, als er sich dann leicht zu ihr hinunter beugte, „....warum....öffnest du dich nicht wenigstens ein bisschen für mich?“ Er kam ihrem Gesicht noch näher und Jura erkannte, was er offensichtlich vorhatte.

„Essen ist fertig!“, flötete es plötzlich gutgelaunt aus der Küche und Assiel hielt inne in seiner Bewegung.

Wieder blickte er zur Küchentür und nahm dann schweigend Abstand von ihr.

„Lass uns was essen....“

Dann drehte er sich weg, doch Jura hielt ihn am Arm fest. Sie wollte eine Erklärung.

„Was sollte das eben?“, murmelte sie kühl.

„Ich bin auch nur ein Mann......“, sagte der Angesprochene nur und riss sich mit einem leichten Ruck los.

Dann ging er in die Küche und eine verwirrte Jura folgte ihm.

„Ich hoffe ihr habt viel Hunger!“, sagte Mijo, als sie in die Küche kamen. Juras Meinung nach, hatte dieses Mädchen viel zu viel gekocht, was sie vermuten ließ, dass ihr Kühlschrank nun gänzlich leer war. Mal wieder.

Sie setzte sich an den Tisch und ignorierte Assiel, der sich neben ihr niederließ.

Dieser schien plötzlich irgendwie ernster als sonst und Jura erinnerte es an ein Raubtier, dass darauf wartete, dass seine Beute aus dem Versteck kommt.

Wie sich herausstellte war Mijo eine sehr gute Köchin und sie erledigte sogar den Aufwasch, bevor sie am Abend ging.

Während des Essens hatte sie angefangen ohne Punkt und Komma zu reden. Über Gott und die Welt, über die Schule und andere Dinge, die Jura nicht im geringsten interessierten.

Sie konnte ihre aufgedrehte und überall herumwuselnde Art immer noch nicht leiden und der Kirian, der sich bei ihr eingenistet hatte, wohl auch nicht. Er versuchte sich in Mijos Gegenwart nichts anmerken zu lassen, aber Jura merkte dies sofort.

Sie beschloss es zu ignorieren, dass er so still war und nahm sich stattdessen ihre Sachen.

„Wo willst du hin?", kam es dann doch von Assiel.

„Arbeiten. Ich habe Nachtschicht.“

„Aha...“, kam es dann nur, was Jura sehr verwunderte.

„Sag bloß, du hast heute nicht vor mich zu verfolgen...“

„Nein.....Ich habe was anderes vor. Tu bloß nicht so, als würde dir das etwas ausmachen.“

Jura zuckte nur mit ihren Schultern und verließ ihre Wohnung. Irgendwas hatte er doch. Sie hatte jedoch nicht genug Zeit darübernachzudenken. In ihrem Briefkasten steckte ein Zettel. Mal wieder. Und Jura erkannte schon am Anblick, dass er von Kito stammen musste. Von der Rückseite des Papiers grinste sie ein großer Smiley an

Sie zog das Papier aus dem Briefkasten und las, was darauf stand:

„Lass deine Arbeit heute mal ausfallen, ich will dir etwas zeigen. Warte in einer der Gassen nahe deiner Wohnung auf dich. Kito.“

Jura starrte den Zettel ungläubig an. War der Kerl verrückt. Wenn Assiel sie ausgerechnet mit Kito sehen würde, würde er mit großer Wahrscheinlichkeit austicken. Seufzend ging sie dann aber doch zu den Gassen.

Jedoch fand sie Kito nicht und stand dann Mutterseelenallein herum.

„Ich warte in einer Gasse auf dich! Das ich nicht lache!“, grummelte sie vor sich hin, als sie plötzlich jemand von hinten packte und ihr ein fröhliches:

„Kuckuck“, ins Ohr flötete. Kito.

Jura, welche fast starr vor Schreck war schwieg.

„Hab ich dich erschreckt?“, grinste er dann und wuschelte ihr durch die Haare.

„Hey!“, kam es daraufhin empört von Jura.

„Stell dich nicht so an, Jura!“

Dann zog Kito sie einfach mit sich durch die Gasse.

„Was soll das eigentlich? Wohin gehen wir?“, kam es genervt von Jura, die ihm eher wiederwillig folgte.

„Assiels Bude.“, kam es fröhlich von dem Angesprochenen zurück.

„Und deshalb soll ich meine Arbeit ausfallen lassen?“

Jura schaute ihn skeptisch an.

„Na ja, es wird dir vielleicht helfen, ihn etwas besser zu verstehen. Wir haben einen Deal. Vergessen? Außerdem scheinst du es ja alleine nicht auf die Reihe zu bekommen. Geküsst hast du ihn ja auch nur, weil du nicht anders handeln konntest.“

Knall.

Kito hielt sich beiläufig die Wange, die gerade eine schallende Ohrfeige von Jura empfangen hatte.

„Stalker! Beobachtest du mich etwa die ganze Zeit?“

„Nicht die ganze zeit, aber ich muss meinen Überblick behalten.“

Zu der Ohrfeige sagte er nichts, es war fast so, als wäre er sowas gewohnt.

„Das hatten wir nicht abgemacht!“

Kito zuckte kurz mit den Schultern.

„Ist doch egal. Du hältst dich doch auch nicht an die Abmachung. Obwohl du Assiel liebst!“

Jura wurde hochrot. Was redete der?

„Tu ich nicht!!!“

„Doch!“

„Nein!“

„Doch!“

„Nein, verdammt!!!“

„Und warum regst du dich dann so auf?“, grinste Kito.

Jura ballte eine Hand zur Faust und starrte ihn grimmig an.

„Zumindest hat Assiel etwas für dich übrig....aber ihr seid beide stur wie Esel. Das beeinträchtigt meinen Deal mit dir.“

Er seufzte.

„Ich habe eh die Vermutung, das deine Verkuppelaktion nicht wirklich etwas mit Poil zu tun hat.“

Kito schaute sie kurz schweigend an.

„Wie kommst du darauf?“, fragte er dann grinsend.

„Einfach nur so ein Gefühl.“, murmelte Jura.

Kito schüttelte den Kopf und verließ mit ihr die Gasse. Sie standen nun vor einer alten, verlassenen Kirche.

„Denk nicht so viel nach, Kleine.“

Jura grummelte kurz und folgte Kito, welcher nun die Kirche mit ihr betrat.

„Ich dachte, du wolltest zu Assiels Bude.....“

Der Kirian mit dem Smiley-T-Shirt kicherte. „Was glaubst du, wo wir sind?“

Jura schaute ihn verwirrt an. „In einer Kirche.“

„Siehst du....Willkommen in Assis Heim.“

Das Mädchen ließ ihren Blick herum wandern.

„Hier wohnt er? Das ist eine Bruchbude!“

Kito lachte und es schallte leicht von den Wänden zurück.

„Na ja, nicht ganz genau hier. Im Glockenturm.“

Dann zog er Jura zu einer Leiter und kletterte flink hinauf, gefolgt von einem Mädchen was der morschen leiter nicht ganz so sehr traute.

Als sie oben ankam, war sie etwas verwundert.

Anscheinend war Assiel schon länger nicht hier gewesen. Überall hingen Spinnenweben, selbst auf dem sehr morschen Bett.

Insgesamt sah es hier oben nicht viel besser aus als unten. Die Wand war bröckelig und es war kalt, da es hier oben ein Fenster gab, dessen Scheiben kaputt waren. Über Jura hing eine große, verstaubte Glocke, welche anscheinend schon seit längerer Zeit nicht mehr geläutet wurde.

„Was soll an diesem Ort nun so besonders sein?“

Kito deutete schweigend zu einer Wand hinter ihr und Jura drehte sich um.

Das was sie sah, schockierte sie etwas. Die Wand war übersät mit getrockneten Blutflecken , Kratzern und Rissen.

„Sieht nicht schön aus, oder?“, kam es dann von Kito.

„Früher....hatte Assiel noch schlimmere Wutanfälle, als die, die du erlebt hast. Es brauchte nicht viel, damit er völlig die Kontrolle über sich verlor. Damals haben wir noch zusammen hier gelebt und wenn er einen Ausraster hatte, dann habe ich ihn kurzerhand mal hier eingesperrt, bis er sich beruhigt hat. Du kannst dir sicher vorstellen, wie heftig diese Aussetzer waren, wenn diese Wand so aussieht.“

„Warum nur eine Wand?“

Jura war sichtlich verwirrt.

„Ich hab ihn gefesselt....“

Er deutete auf ein paar Eisenketten, die Jura völlig übersehen hatte. Sie lagen auf dem Boden, aber früher schienen sie an der Wand befestigt gewesen zu sein.

Das schwarzhaarige Mädchen schaute Kito völlig perplex an:

„Du hast ihn DAMIT gefesselt? Bist du eigentlich noch zu retten? Kein Wunder, dass der Kerl so ist, wie er ist!“

Kito schüttelte nur den Kopf.

„Ich hatte keine andere Wahl....er hätte alles hier drin zerstört und mich gleich mit. Außerdem stand in einem Buch, dass Eisenketten für solch schwere Fälle besser geeignet sind, als Fesseln.“

„Welches Buch?“

Sie war immer noch verwirrt.

Der Kirian überlegte kurz.

„Ich glaube es hieß Bondage für Anfänger.“

Jura starrte ihn nur schweigend an. Der Kerl wurde gruselig...Was las der für Bücher in seiner Freizeit?

„Na ja....um zurück zum Thema zu kommen. Wenn er wütend ist, dann zerlegt er alles, was vor seine Nase kommt.“

Jura sah Kito durchdringend an.

„Wieso hat er überhaupt diese Wutanfälle?“

„Wegen seiner Familie.“, kam es als Antwort zurück.

„Stell es dir so vor. Assiel ist ein ungewolltes Kind und zudem ein Mischling, seine Mutter hasste ihn, sein Vater hätte ihn am liebsten umgebracht und sein Bruder verabscheute seine bloße Existenz. Nichts was er tat, war ihnen gut genug. Wenn er weinte, wurde er von seinem Vater zusammengeschlagen, beleidigt und eingesperrt. Es führte dazu, dass Assiel alles in sich hineinfraß und das viele Jahre lang. Doch irgendwann ging es nicht mehr. Assiels Selbstkontrolle ließ nach und er wurde immer aggressiver. Die Zerstörung, die er dabei anrichten kann, ist vergleichbar wie die in deinem Wohnzimmer, nach Arsens Besuch.“

Juar wurde hellhörig. Was sollte das heißen? Sie hatte gedacht, dass Arsen ihre Wohnung zerstört hatte. Warum Assiel? Der Kerl hatte sich halb in die Hose gemacht, als sein Bruder aufgetaucht war. Wieso war er so ausgeflippt?

„Kito! Was genau ist passiert, als ich ohnmächtig war? Assiel hat es mir verschwiegen.....und wo wir gerade dabei sind, wo war dein versprochener Beistand? Das war ein teil unserer Abmachung! “

Jura sah ihn durchdringend an. Er hatte zugeschaut! Er hatte nichts getan! Und nun sollte er ihr wenigstens antworten.

Der Angesprochene schaute sie skeptisch an.

„Erstens, die Abmachung beinhaltet, dass ich dir mit Dummi-Assi helfe und nicht mit Arsen. Das wäre purer Selbstmord und ich hänge am Leben. Ich sag dir, was passiert ist. Arsen wollte dich beißen, als du ohnmächtig warst und Assiel hat sich wie ein wildes Tier auf ihn gestürzt. Ich sagte ja schon, dass er sehr besitzergreifend ist. Nur hätte selbst ich nicht gedacht, dass es bei dir so schlimm ist, dass er sogar Arsen angreift. Du hättest mal Arsens Gesicht sehen sollen....Das hatte er seinem Bruder nicht zugetraut. Aber.....diese Verwunderung...hielt nicht lange. Er hat Assiel ins Wohnzimmer geschleudert und die beiden haben sich halb tot geprügelt. Schade das ich keine Kamera dabei hatte....Es war so heftig, dass Arsen Assiel fast den Arm gebrochen hätte, wenn dieser nicht zufällig über dein Pfefferspray gestolpert wäre. Arsen hasst das Zeug. Besonders wenn der ganze Inhalt in seinen Augen landet. Er hat fluchend das Weite gesucht und Assiel ist kurz darauf zusammengebrochen. Den Rest kennst du.“

Er verschwieg ihr, dass Arsen bald wiederkommen wollte.

„Ich verstehe nicht ganz, warum Assiel....“

Kito unterbrach die verwirrte Jura mit einem ungeduldigen Seufzen.

„Macht es bei dir den immer noch nicht Klick? Assiel liegt sehr viel an dir. Um es ganz milde auszudrücken. Seinen Bruder fürchtet und respektiert er und würde ihn niemals wegen etwas unwichtigen angreifen. Bisher hat er ihm jedes Opfer ohne etwas zu sagen überlassen. Also warum hat er es dieses Mal nicht getan, wenn du ihm wirklich so egal bist?“

Das Mädchen starrte den Kirian schweigend und leicht geschockt an.

„Du weißt, dass ich Recht habe, nicht wahr?“

Jura schaute weg und murmelte:

„Ich wüsste nicht, warum er ausgerechnet mich....“

„Weil ihr euch ähnlich seid. Beide keine Eltern, die sich um euch kümmern oder kümmern können, keine Freunde, jedem ist egal ob ihr sterbt oder nicht, selbst mir. Ich helfe dir nur, weil es mir etwas bringt.“

Er war ehrlich und Jura hasste ihn nicht dafür, sie wusste so wenigstens woran sie war und das sie ihm nicht vertrauen konnte.
 

Jura verließ die Kirche wenige Minuten später.

Ihr spukten die Dinge, die Kito gesagt hatte im Kopf herum. Sie würde sich keine Hoffnungen machen. Es war von vornherein zum Scheitern verurteilt.
 

Kito stand hinter einem der zerbrochenen Fenster der Kirche und schaute dem schwarzhaarigen Mädchen nach,

„Alles nach Plan.“, sagte er kühl mit einem leichten Grinsen im Gesicht.

Die Gestalt, die hinter ihm aus dem Schatten trat schaute ebenfalls aus dem Fenster.

„Fast schon zu leicht....“, kam es von ihr.

Kito schaute zu der Person neben sich.

„Aber ich fürchte, was die Sache mit Poil angeht, da hat sie mich durchschaut.“

„Nicht wichtig.“, sagte die Person nur.

„Sie wird sich bald um andere Dinge Gedanken machen müssen, dafür habe ich gesorgt.“
 

Jura ging zurück durch die Gasse. Sie wollte nur zurück und schlafen.

Jedoch....heute war etwas anders. Die Gasse war fast taghell erleuchtet.

Ein orangenes, flackerndes Licht drang durch sie hindurch. Entstehend in dem Wohnblock, indem Jura wohnte.

Jura schaute in dem Himmel welcher überflutet war von schwarzen Wolken welche langsam und bedrohlich aus einer ganz bestimmten Richtung aufstiegen.

Jura ging nicht mehr. Sie rannte.

Aber für sie war schon klar, bevor sie es sah, ihr Leben, ihr Zuhause, sie hatte es erneut verloren.

Dieses Mal an die orangenen Flammen, welche fast den ganzen Wohnblock, den Jura Zuhause nannte auffraßen.
 

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Das war es leider schon wieder.

Ich weiß, offene Kapitelenden sind fies, besonders bei mir und meiner Schreibgeschwindigkeit.

Ich hatte viele Probleme bei dem Kapitel.

Es gibt mindestens 5 verschiedene Fassungen davon.

Ich wollte erst schon schreiben, wer die Person bei Kito ist, aber das hätte die Spannung genommen und die soll noch etwas anhalten. Ihr könnt ja mal etwas spekulieren wer die person ist, oder wie es nun weitergeht XD

Der erste Teil des neuen Kapitels ist schon fertig. ^^
 

Bis zum nächsten Kapitel! ich hoffe es ist schneller fertig als dieses.
 

Edit: Ähm...ja...ich hab jetzt die Kommas hinter der Wörtlichen Rede ausgebessert. *hofft, dass es jetzt richtig ist und die Freischalter Erbarmen haben und das Kapitel freischalten* o_o

Haruna

Kapitel 17: Haruna
 

Jura betrachtete fassungslos die Flammen. Ihr Blick war auf die Fenster ihrer Wohnung gerichtet.

Innen brannte es lichterloh, genau wie alles um ihre Wohnung herum.

Feuerwehrmänner liefen überall umher und Jura sah ihre Nachbarn, welche mit einem geschockten Ausdruck im Gesicht, in Decken gewickelt, mitsamt einiger Schaulustiger neben einem Krankenwagen standen.

Jura blieb im Schatten der Gasse. Sie wollte nicht zu diesen Menschen gehen.

Vielleicht hatte bisher auch niemand bemerkt, dass sie fehlte. Und wenn doch, dann hatten sie momentan andere Dinge im Kopf, als nach ihr zu suchen.

Vielleicht hielt man sie auch schon für tot.

Jura merkte wie ihre Beine nachgaben und sie auf die Knie fiel.

Sie konnte nur schwer die Tränen zurückhalten.

Alles was sie hatte, alles was sie jemals besaß oder ihr Zuhause nennen konnte, alles war verloren.

Schon wieder.

Wer dafür verantwortlich war, wusste sie nicht. Es hätte jeder sein können.

Arsen...Assiel....irgendein verrückter Brandstifter.....

Eigentlich war es Jura egal. Alles war jetzt egal.

Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und bis sich auf die Unterlippe bis sie blutig war.

In diesem Moment hatte sie nur einen Wunsch einen einzigen.

Am liebsten würde sie sterben!

In dem Moment spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und blickte sich unsicher um.

Assiel stand hinter ihr.

Sein Gesicht war dreckig und seine Sachen irgendwie angekokelt.

In der Hand hielt er einen schwarzen Rucksack.

Er blickte Jura nur ernst an und fragte dann:

„Alles in Ordnung?“

Juras Blick wurde zusehends grimmiger. Wie konnte er so was fragen?

„In...Ordnung? Du fragst mich, ob alles in Ordnung ist??“

Sie richtete sich mühsam auf und starrte ihn wütend an.

„Meine Wohnung steht in Flammen! Ich bin Obdachlos! Ich habe nicht mal mehr etwas zum anziehen, außer den Sachen, die ich jetzt trage!!! Und du fragst, ob alles in Ordnung ist?“

Auch Assiels Blick wurde grimmiger, fragte sie jemals ihn, ob er ein Dach über dem Kopf hatte? Er machte sich Sorgen und dann das.

„Ja! Ich frage ob alles in Ordnung ist! Du dummes Mädchen könntest jetzt genauso gut Asche sein! Nur damit du es weißt ich...“

Er hielt inne. Er sah die Tränen, die an Juras Wange herunterliefen.

Sie hatte den Blick gesenkt und starrte den Boden an. Der Kirian war sich sicher, dass es ihr peinlich sein würde, wenn er sie darauf ansprach.

Jedoch...er konnte das nicht mit ansehen. Ausgerechnet dieses Mädchen weinen zu sehen, war wie eine Folter.

Er schluckte und zog sie dann einfach in seine Arme.

Schon bald fing Jura sich wie gewohnt an zu wehren und versuchte sich aus der Umarmung zu befreien.

„Lass mich in Ruhe! Ich habe keine Lust mich mit dir jetzt auch noch auseinandersetzen zu müssen!“ sagte sie kühl, aber Assiel erkannte, dass sie innerlich aufgewühlter war, als sie zugeben wollte.

Er verstärkte die Umarmung und drückte sie mehr an sich.

Dann murmelte er: „Tu nicht so, als würde dich das alles kalt lassen. Ich weiß, dass du jetzt am liebsten losheulen würdest....also warum tust du es nicht? Ich werde dir sicher keinen Vorwurf machen, wenn du wegen deinem verlorenen Zuhause weinst.“

Jura wurde etwas ruhiger, sagte dann aber grimmig:

„Das....würde dir wohl so passen....du würdest meinen Zustand doch nur ausnutzen, wenn ich nachgebe! Die Gelegenheit, auf die du wartest!! Tu DU nicht so, als würde dich mein Zustand interessieren!“

Assiel seufzte: „Und was ist, wenn er mich wirklich interessiert? Ich bin kein gefühlloses Monster, Jura! Auch wenn du das ständig denkst!“

Sie dachte immer noch so schlecht von ihm. In seinem inneren....verletzte es den Kirian sehr.

Jura hingegen schwieg jetzt. Was wenn es wirklich so war? Was wenn das nur ein Trick war?

Sie konnte immer noch die Flammen sehen und ihre Wohnung und wieder schossen ihr die Tränen in die Augen.

Aber was hatte sie schon noch? Was hatte sie denn zu verlieren, wenn sie ihm wenigstens jetzt in diesem kurzen Moment vertraute? Darauf vertraute, dass er sie wirklich nur trösten wollte?

Ohne weiter nachzudenken drückte sie ihr Gesicht an seine Brust, um die Flammen und deren flackernden Schein nicht mehr sehen zu müssen.

Sie krallte die Finger in sein Shirt und weinte. Würde er jetzt irgendetwas sagen, dass sie an ihrer Entscheidung zweifeln ließ, würde sie ihrem Leben auf irgendeine Weise ein Ende setzen.

Doch Assiel schwieg.

Er hielt sie in den Armen, bis sie irgendwann vor Erschöpfung einfach einschlief.
 

Als Jura wieder erwachte, war es früher Morgen.

Sie setzte sich auf und schaute sich verschlafen um.

Wo war sie hier?

Sie befand sich in einem großen Bett, inmitten eines ziemlich großen Raumes.

Jedoch war sie von diesem Raum alleine schon überwältigt.

Die Wände waren verziert und in einer Ecke stand ein Kamin.

Edle Stühle, ebenfalls aus verziertem Holz, riesige Fenster, mit edlen dunkelgrünen Vorhängen.

Ein Kronleuchter an der Decke des Zimmers, welcher, wie Jura sofort bemerkte, mit Kerzen anstatt mit Strom beleuchtet wurde. Selbst das Bett indem Jura lag, war sicher nicht das billigste. Es war ein riesiges Himmelbett, ebenfalls mit verzierter grüner Bettwäsche bezogen.

Alles in allem....Jura war an einem Ort gelandet, wo sie überhaupt nicht hingehörte!

Sie sah an sich herunter und bemerkte, dass irgendjemand sie wohl umgezogen hatte, den sie trug ein Nachthemd, welches, wie sie mit Schrecken feststellen musste, mit Spitze verziert und außerdem noch weiß war.

Sie hasste Spitze und vor allem die Farbe weiß!

Nicht, dass es ihr nicht stand, aber die Person der es gehörte, musste einen sehr komischen Geschmack haben.

Das schwarzhaarige Mädchen seufzte. Wo in aller Welt war sie hier? Was war passiert, nachdem sie eingeschlafen war? Und vor allem, wo war dieser Kirian schon wieder?

Den Gedanken an diese Umarmung verdrängte sie.

Kaum hatte sie sich all diese Fragen gestellt, öffnete sich die Tür ihres Zimmers und eine Gestalt, anders konnte Jura diesen Kerl nicht definieren, kam herein.

Es war ein schlanker, hochgewachsener, junger Mann, welcher kurze weiße Haare und gelbe Augen hatte.

Er trug einen, farblich nicht sehr zur Einrichtung passenden, weißen Mantel und darunter einen weißen Anzug.

Jura starrte ihn perplex an.

Der junge Mann begann zu lächeln, als er sah, dass sie wach war und sagte dann:

„Ah, guten Morgen! Wurde ja auch langsam Zeit, dass die junge Dame aus dem Schlaf erwacht.“

Er kam näher und setzte sich auf das Bett.

„Zwei Tage durchzuschlafen ist wirklich unhöflich.“

„Wa-Was? Zwei Tage?“ Jura schaute, die Person geschockt an.

Aber...das hieß doch, dass Assiels Frist abgelaufen war....und...sie war noch am Leben?

„Ja. Zwei Tage. Assiel hat dich mitgebracht.“ Er musste grinsen.

„Eigentlich sollte ich dir dankbar sein. Assiel hätte nie von alleine den Weg hierher gefunden! Und ich wollte meinen Cousin ja schon so lange wiedersehen!“ Er sprach jetzt mit einer entzückten Stimme.

„Cousin?“ wiederholte Jura misstrauisch.

„Ja.“ Er stand auf und verneigte sich leicht. „Wie unhöflich von mir, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Pyriel van Noir. Aus dem reinen Geschlecht der Vampire.“

Jura sah ihn unbeeindruckt an.

„Angenehm....Jura Haruna. Mensch.“

Pyriel kratze sich an der Wange.

„Anscheinend kann man dich mit so was nicht beeindrucken.....“ Er zuckte mit den Schultern.

„Na ja....vielleicht wäre es besser, wenn du jetzt aufstehst.“ Er ging fröhlichen Schrittes zu einem riesigen Schrank und öffnete diesen.

„Nun.....was kann mein Püppchen denn mal anziehen?“

Er wühlte in Schrank herum und Jura hoffte, dass er nicht sie mit Püppchen gemeint hat.

„AH! Hier habe ich was!“ Er zog ein Gothic-Lolita-Dress aus dem Schrank und hielt es Jura entzückt hin.

Es war pink und Jura empfand es als sehr kitschig.

„Nein danke....“ sagte sie kühl und Pyriel wühlte enttäuscht weiter im Schrank herum.

Als nächstes zog er fast das gleiche Kleid in schwarz heraus. Es hatte noch mehr Spitze als das letzte und Jura war sichtlich angewidert.

„Gut. Das nehmen wir!“ sagte der Vampir, nach einem kurzen Blick auf ihr Gesicht. Er schnappte sich noch eine weiße Strumpfhose, schwarze Lackschuhe, einen schwarzen Spitzenschirm und schwarze Spitzenunterwäsche.

Jura war jetzt sichtlich entsetzt.

„Ich ziehe das auf keinen Fall an!!!“

„Und ob du das wirst. Deine anderen Sachen sind in der Wäsche und die Klamotten die Assiel noch für dich aus deiner Wohnung geholt hat ebenfalls. Ich habe meinem Cousin versprochen mich gut um dich zu kümmern, und meine Versprechen halte ich.“ Er sah Jura ernst an.

„Aber ich bin doch kein Püppchen.“ Kam es grimmig von Jura.

„Stell dich nicht so an. Außerdem....ist das die normalste Kleidung der Welt.“

Jura seufzte.

„Definieren sie „normal“.“ sagte sie anschließend.

Pyriel lächelte wieder.

„Ach weißt du...ich habe ein kleines Modeunternehmen. Das weltweit große Erfolge feiert. Irgendwie muss ich ja mein Geld verdienen. Was glaubst du, was mein niedliches Haus hier so kostet? Nicht jeder kann wie Assiel trotzig auf der Straße leben. Selbst Arsen hat eine Frau und ein Kind. Auch wenn seine Frau eher wiederwillig bei ihm bleibt....die arme Liz. Na ja, aber auf alle Fälle empfinde ich diese Kleidung hinsichtlich meiner neuesten Kollektion als normal. “

Er legte die Sachen auf das Bett und musterte Jura dann genau.

„Hmm....du hast ein hübsches Gesicht. Kein Wunder das Assiel mir angedroht hat, er würde mich Windelweich schlagen, wenn ich dich irgendwie belästige....“

Jura spürte wie ihr Gesicht etwas heiß wurde.

Pyriel sagte jedoch nichts dazu und streckte sich nur.

„ Dabei weiß er doch genau, dass ich ihm nie die Frau wegschnappen würde. Ich stehe eher auf Kerle....Frauen nehme ich nur wenn nichts anderes da ist.“

„Ich bin nicht seine FRAU!!!“ Jura sah ihn entgeistert an.

„Jetzt vielleicht noch nicht.“ Schmunzelte Pyriel und ließ Jura allein, damit diese sich umziehen konnte.

Jura zog sich auch wiederwillig um. Dieser Kerl....Wieso dachte jeder so was von ihr und vor allem, wie krank war er, dass er solche Klamotten, samt Unterwäsche entwarf?

Und dann auch noch welche die so.........Jura fiel kein anderes Wort dafür ein....verrucht war?

Schwarze Spitze....und fast schon ein Hauch von nix.

Wiederwillig zog sie es an.

Als sie fertig war, schaute sie in den Spiegel. Und so was empfanden sie als normal?

Sie betrachtete eine kleine Stickerei am Ärmel.

Go-Go-Goth.

War das der Name dieser Kollektion? Anscheinend.

Verwirrt verließ Jura das Zimmer und wurde draußen von einem kleinen buckligen Butler empfangen.

„Der Meister, wünscht euch im Teezimmer zu sprechen.“ Dann humpelte er davon und Jura folgte ihm, wenn auch eher zurückhaltend. Dieses Etwas war....gruselig.

Er ließ Jura ins Zimmer eintreten und schloss leise kichernd wieder die Tür.

Jura, wurde sichtlich angespannter.

In dem Raum sah sie als erstes wieder Pyriel und eine andere, anscheinend auch von ihm eingekleidete Person, die sich als Assiel herausstellte.

Er schien nicht besonders begeistert von seinem Outfit zu sein, denn er starrte finster vor sich hin.

Als er Jura entdeckte meinte er nur genervt:

„Na endlich....ich dachte du wirst nie wach...“ Dann musterte er sie kurz und hob nur eine Augenbraue.

„Was?“ sagte das schwarzhaarige Mädchen daraufhin. „Warum schaust du so?“

Assiel musste grinsen.

„Wen.....willst du denn damit aufreißen?“

„HALTS MAUL!!!!“ kam es nur gereizt zurück und Pyriel schaute entsetzt zwischen beiden hin und her.

„Reg dich nicht immer gleich so auf!“ kam es jetzt auch leicht gereizt von Assiel zurück.

„Ich soll mich nicht aufregen?? Dieser Kerl hat mich in irgendwelche Sachen gestopft! Ich hatte ein WEIßES Nachthemd an mit SPITZE!!! Weißt du eigentlich wie altmodisch so was ist????“

„Seit wann machst du dir Gedanken um dein Aussehen?“

Juras Blick verfinsterte sich und Assiel schluckte. DAS war eindeutig das Schlimmste gewesen was er jetzt sagen konnte. Sie sah ihn jetzt schon fast mordlustig an und er hätte ernsthaft damit gerechnet, dass sie ihm an den Hals sprang, wenn Pyriel nicht gesagt hätte:

„Ihr hattet wohl länger keinen Sex.“ Dabei lächelte er vor sich hin und trank seinen Tee.

Jura und Assiel hingegen sahen ihn entsetzt an.

„NEIN!“ kam es gleichzeitig von ihnen.

„Na also, dann solltet ihr das schnell nachholen, braucht ihr ein Zimmer ich hätte da noch ein schönes im-....“

„Das war nicht so gemeint!“ unterbrach Jura ihn schnell.

„Glaubst du etwa, ich würde mit so einem Gör in die Kiste steigen?“ kam es dann noch von Assiel, der daraufhin einen weiteren mordlustigen Blick von Jura vernahm.

Pyriel zuckte nur mit den Schultern und trank weiter seinen Tee.

Nach einem kurzen Schweigen meinte er dann:

„Leihst du sie mir dann als Unterwäsche-Model?“

„NEIN VERDAMMT!!!“ Assiel hatte ihn am Kragen gepackt und machte Anstalten gleich die Geduld zu verlieren.

Pyriel hingegen kicherte nur und sah ihn amüsiert an.

Jura, welche etwas abseits stand war etwas verwirrt. Was war das für ein Kerl? Das sollte ein Vampir sein? Sie hatte sich Vampire immer etwas......anders......vorgestellt.

Sie wandte sich dann an Assiel und fragte: „Wieso hast du mich ausgerechnet hier her gebracht?“

Assiel blickte zu ihr und ließ seinen Cousin los.

„Du hast geschlafen und ich musste dich irgendwo unterbringen. Ich habe zwar selbst in der Stadt einen Unterschlupf, aber der wäre nicht geeignet gewesen. Mit Pyriel hatte ich eh noch etwas zu besprechen.“

Jura sah zu Pyriel der nicht den Anschein machte, als wollte er darüber reden. Es musste also etwas ernstes gewesen sein.

Assiel fuhr fort: „Dein Wohnblock ist zur Hälfte abgebrannt. Ich war gestern da. Anscheinend wurde das Feuer im Keller gelegt. Die Tür war nicht aufgebrochen, aber man vermutet trotzdem, dass es jemand gewesen ist, der nicht im Haus gewohnt hat.“

Pyriel räusperte sich: „Hach ist es nicht ein schöner Tag? Warum zeigst du Jura nicht den Garten?“

Der rotäugige Kirian seufzte und stand auf. Er zog Jura schweigend mit nach draußen.

„W-Was soll das?“ fragte diese verwirrt.

„Das war der Wink mit dem Zaunpfahl....er will nichts von dem hören, was ich zu sagen habe.“

Jetzt verstand Jura wirklich nur noch Bahnhof. Sie betraten den Garten und Jura war im ersten Moment sprachlos. Dieser Garten war kein kleines Stück Gras....er war so wie die Schlossgärten die man von Gemälden kannte. Also passend zum Haus, was Jura jetzt zum ersten Mal von außen sah.

Es war ein ziemlich altes Haus. Obwohl man wirklich nicht schlicht Haus dazu sagen konnte....eher Villa.

Assiel zog sie weiter.

„Also...was ich eben eigentlich sagen wollte, es war keine Person aus dem Haus. Ich denke das es Kito war. Pyriel will davon natürlich nichts hören. Er und Kito sind unzertrennlich.“

„Das denke ich nicht. Kito war es sicher nicht.“

Assiels Griff wurde fester.

„Woher willst du das wissen?“

Er starrte sie ernst an. Und dann ging ihm ein Licht auf.

„Du warst mit ihm zusammen, nicht wahr?“ Seine Stimme bebte vor Zorn.

Jura seufzte leise und nickte dann.

„Ja....er hatte einen Zettel in meinen Briefkasten gesteckt. Er wollte mir etwas zeigen.“

Assiel zog sie wütend hinter eine Hecke und sah sie wütend an.

„Er wollte dir etwas zeigen? Sag mal geht’s noch? Weißt du eigentlich, was du für ein Glück hast, dass du noch lebst?“ Er war zu aufgebracht um zu fragen, was er ihr gezeigt hatte.

„Wieso sollte ich darüber froh sein? Der tut mir nichts. Er ist harmlos!“

Von Assiel kam ein verächtliches, fast schon amüsiertes Schnauben.

„Kito? Harmlos? Du weißt doch gar nicht wovon du redest!! Kito ist nicht so ein zahmes Katerchen wie du denkst! Er hat seine Mutter ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht, als diese wieder schwanger war.“

Jura sah ihn perplex an.

„Er hat was?“

Der Kirian seufzte und ließ sie los.

„Kito....ist ein Kirian, wie ich, dementsprechend....hat er auch bestimmte Erfahrungen gemacht. Seine Mutter....war ein Vampir und sein Vater ein Todesengel. Er war kein gewolltes Kind, nicht mal ein Kind einer freiwilligen Zeugung, wie ich es war. Sein Vater hat seine Mutter vergewaltigt, sie wurde schwanger und bekam Kito. Sie hat ihn jedoch trotzdem besser behandelt als zum Beispiel meine Mutter mich, da sie immer meinte, dass Kito ja nichts dafür kann. Später verliebte sie sich dann in einen Vampir niederen Rangs und wurde erneut schwanger. Sie freute sich auf das Kind und Kito bekam das natürlich mit. In seinen Augen würde er ganz im Schatten des neuen Kindes verschwinden und in einem Streit mit seiner Mutter hat er sie dann umgebracht. Zu dem Zeitpunkt war Kito 14 Jahre alt. Er hatte natürlich keine Lust, auf die Rache seines Stiefvaters und zog in die Stadt. Da habe ich ihn dann auch kennengelernt. Wir haben uns zusammengetan und in einer alten Kirche gewohnt. Unsere Opfer haben wir auch zusammen gesucht und na ja....was wir halt mit ihnen machen. Irgendwann aber kam es zu etwas, was unser Verhältnis zueinander komplett zerstört hat. Kito reichte es nicht mehr, wenn wir nur töteten um nicht hungern zu müssen. Er begann Leute in den Wahnsinn zu treiben. Spielte Todesengel und änderte seine komplette Sichtweise der Dinge. Er brachte Leute dazu Selbstmord zu begehen. Ließ sie von Dächern springen oder andere Dinge. Er entwickelte so eine Art zweite Seite. Wurde irgendwie Schizophren. Und er war der meinung, dass auch Kirian die Kraft hatten Todesengel zu sein. Ich muss zugeben...anfangs glaubte ich ihm, jedoch kam ich schnell zur Vernunft, nachdem Assiel mich ein paar mal halbtot geprügelt hatte für meine Unverschämtheit. Kito allerdings mordete weiter, wurde immer verrückter. Und irgendwann....wurde er von mehreren Menschen gesehen. Gesehen zu werden...ist etwas, was einem Kirian oder einem Todesengel nie passieren darf. Im Höchstfall darf ein Mensch ihn sehen und es überleben, wenn nicht die Gefahr besteht, dass er seine Begegnung ausplaudert.“

Er schwieg kurz und setzte sich auf eine Bank die im Garten stand. Nach einigem Zögern setzte sich Jura neben ihn. Irgendwas an dieser schrecklichen Geschichte schockierte sie und sie bemerkte, dass Assiel noch etwas herausschob, was er ihr anscheinend sagen wollte.

Dann sprach er weiter:

„In Kitos Fall....sahen ihn zwei Menschen. Ein Mann und eine Frau. Der Mann bedrohte ihn mit einer Pistole und die Frau wollte die Polizei rufen. Kito hingegen.....benutzte einen der kleinen Tricks, die du wohl auch von mir kennst. Er quälte sie mit einem stechenden und sehr intensiven Gefühl, dass du wohl auch von meinen Wutausbrüchen kennst. Wenn man dieses Gefühl verstärkt, kann es Menschen nach einer Weile in den Wahnsinn treiben, wenn man verhindert, dass sie ohnmächtig werden. Es ging so lange, bis die beiden sich erschossen. Erst die Frau und dann der Mann. Der....“

Juras gesicht war wie versteinert und sie sah Assiel geschockt an.

Blut das sich über den Teppich zog.

Eine Blutlache.

Zwei leblose Körper.

„.....Familienname......“

Zwischen ihnen eine Pistole.

Jura in der Tür.

Nach dem Besuch bei ihrer Freundin

„......der beiden war.....“

Blut.

Röter als rot.

Erleichterte Gesichter.

Wie nach einem zu Ende gegangenen Alptraum.

„Haruna.“
 

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Ich weiß, es hat lange gedauert, hatte nur einiges zu tun, deswegen kommt das Kapitel erst jetzt.

Wem der Endteil bekannt vorkommt, sollte nochmal in Kapitel 5 nachschauen.

Vergiss...es...

hehehe....hab mich dieses Mal richtig beeilt!

Und es hat keinen Monat gedauert.....oder sechs......

Im 19 kapitel wird es richtig Action geben! Versprochen.
 

Übrigens noch etwas neues. Pain,suffering and a stupid black angel gibt es jetzt als Dojinshi (für die, die es noch nicht wissen XD) :
 

http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi.php/zeichner/47333/output/26640/
 

Viel Spaß mit dem Kapitel ^^
 

P.S.: WOAH!!! O____O Die Story hat die 100 Kommentare Marke überschritten *gerührt* Dafür gibt es in diesem Kapitel etwas, worauf viele sehnsüchtig gewartet haben XD

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Kapitel 18: Vergiss...es...
 

Assiel starrte vor sich auf den Boden und schwieg jetzt.

Auch Jura schwieg. So war das also....so waren ihre Eltern gestorben. Wegen Kito.

„Du....hast es die ganze Zeit gewusst....?“ fragte sie dann nach einer Weile.

„Ja. Anfangs war ich mir nicht sicher. Und als ich mir sicher war hat es mich anfangs auch nicht gekümmert.“

„Woher...wusstest du....das ausgerechnet ich es war?“ Sie hatte ihre Hände zu Fäusten geballt und sprach mit einem leichten Zittern in der Stimme.

„Kito hat davon erzählt. Er meinte, die Tochter der beiden kurz gesehen zu haben. Schwarze Haare, grüne Augen. Und er meinte die kleine Haruna wäre ohne Eltern besser dran als mit Eltern. Kurze zeit nach diesem Vorfall...haben sich unsere Wege getrennt. Ich habe Kito nur ab und zu gesehen. Und mir schien es, als hätte er sich mit der Zeit etwas mehr unter Kontrolle gebracht. Trotzdem....ist er hinter seiner freundlichen Fassade immer noch eine tickende Zeitbombe.“

„Aber....das geht nicht...du und Kito ihr seid vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich. Wie könnt ihr, als ich ein Kind war....“

„Die Zeit vergeht für uns Kirian anders, als für euch. Es würde zu lange dauern....um das zu erklären.“

Er sah zu Jura, welche wieder schweigend vor sich hinstarrte. Er konnte sich denken, worüber sie nachdachte und auch er versank in Gedanken. Das eben war nicht ganz die Wahrheit gewesen. Er kannte sie nicht nur von Kitos Erzählung.

Die Wahrheit war anders und ging noch etwas weiter.
 

Er war aufgebrochen um sich Nahrung zu suchen und um Ruhe vor Kito zu haben.

Sein Verhalten war nicht mehr auszuhalten. Kirians waren grausam, denn sie waren verlassene Kinder, doch trotzdem verstieß er gegen die Regeln. Ein Todesengel, so wie er einer sein wollte tötete nicht ohne Grund. Er war für selbstmordgefährdete Menschen verantwortlich. Für alles andere war das Schicksal da.

Er erreichte Nachts den Park und ließ sich als Rabe auf einer Laterne nieder.

Vor ihm saß ein potentielles Opfer auf einer Schaukel.

Es regnete und das Opfer, ein etwa 10 Jähriges Mädchen mit schwarzen Haaren schien es nicht wirklich wahrzunehmen. Er beobachtete sie lange und dachte an das was Kito erzählt hatte.

Er griff sie nicht an. Denn vor ihm saß ebenfalls ein verlassenes Kind und wer konnte dessen Lage besser verstehen, als Assiel.

Er suchte sich ein anderes Opfer.
 

„Wieso....erzählst du mir so was? Ausgerechnet jetzt? Nachdem ich alles verloren habe in diesem blöden Feuer?“ Sie sah ihn wütend an. Warum tat er ihr noch mehr weh? Wieso schüttete er noch mehr Salz in die Wunde?

„Das....war ein schlechter Zeitpunkt.....ich weiß. Aber ich will nur sichergehen...das du dich von ihm fernhältst. Kito weiß WER du bist. Und er wird nicht zögern dich für irgendwas zu benutzen.“

„Wieso sollte er mich denn benutzen? Wie könnte ich ihm, ausgerechnet ihm, nützlich sein?“

Assiel seufzte.

„Ich fürchte das hat etwas mit mir zu tun. Er hat noch eine Rechnung mit jemandem offen. Und ich bin die Verbindung zu diesem jemand. Und du....bist die direkte Verbindung zu mir. Außerdem....haben ich und Kito noch etwas zu regeln, aber das geht dich nichts an.“

Assiel starrte wieder ernst vor sich hin. Das was sie noch zu regeln hatten, hatten beide sehr lange herausgeschoben.

Das Mädchen neben ihm schwieg jetzt ebenfalls wieder.

Kito. Dieser Kerl also. Er war daran Schuld.

In Jura flammte ein unbeschreiblicher Hass auf. Er war daran schuld das ihre Eltern tot waren.

Er war daran schuld, dass sie ihr ganzes Leben lang nur Verachtung entgegengebracht bekam und nun das war, was sie war.

Er sollte sich....davor hüten....ihr noch einmal über den Weg zu laufen und wenn er es tat würde sie ihn eigenhändig mit seinem blöden Smilie-Shirt erwürgen.

Dann fiel ihr jedoch noch etwas ein.

„Deine Frist ist abgelaufen....“ nachdem sie das gesagt hatte, sah sie aus den Augenwinkeln, wie Assiel erstarrte.

„.....Und?“ kam es nur leicht ungehalten zurück. Wollte sie ihn jetzt etwa damit aufziehen? Ihm klar machen, dass er ein Versager war, weil er sie nicht umgebracht hatte? Doch sie sagte etwas anderes.

„Dann bist du nicht mehr verpflichtet bei mir rumzuhängen. Wann haust du ab?“ Sie sagte das sehr kühl, doch innerlich litt sie etwas darunter. Dann wäre sie wieder allein. Auch wenn sie seine Gegenwart oft als nervig oder aufdringlich empfunden hatte, er war trotzdem da gewesen und hatte sie, zumindest gegen Ende, in den Arm genommen, getröstet oder ihr einfach zugehört. Es würde ihr sehr auffallen, wenn er weg war, daran gab es für sie keinen Zweifel.

„Garnicht.“ Kam es nur gelassen von Assiel. Ihm war ihre plötzliche kühle Art nicht entgangen und er deutete sie so, als unterdrückte sie etwas.

„Ich habe nicht vor abzuhauen.“

Jura starrte ihn verwirrt an.

„Hast du nicht?“

„Nein.“

„Und....warum?“ Er hatte doch jetzt keinen Grund mehr dafür.

„Ich habe mich....an dich gewöhnt. An dein Gemotze, deine Ohrfeigen und so weiter.“

„Bist du ein Masochist?“ fragte Jura ziemlich perplex.

„Nein....nur hart im nehmen....“ kam es dann gelassen zurück.

Klick.

„Willst du etwa damit andeuten, ich bin brutal?“ kam es außer sich von dem schwarzhaarigen Mädchen, welche jetzt wieder zu einer Ohrfeige ausholte. Assiel fing die Ohrfeige ab und zog Jura grinsend an sich.

„Nein. Wie sollte ich auf so was kommen?“

Klick.

Jura errötete leicht und Assiel zog sie immer näher.

Klick. Klick. Klick.

Dann hielt er jedoch inne und blickte grimmig zu einem Gebüsch, das sich in ihrer Nähe befand.

„PYRIEL!“ Assiel ließ Jura los und zog eine weiße Gestalt aus dem Gebüsch.

Sein Cousin. Mit einer Kamera.

„Hey....was soll das? Ihr hattet gerade so eine schöne Pose und das wären noch ein paar tolle Bilder geworden!“ kam es empört von dem Vampir.

„Sag mal geht’s noch???“ Assiel packte ihn wieder am Kragen und war nah dran ihn umzubringen. Wieder nahm Pyriel es ganz gelassen.

„Jetzt hör mal. Wenn ich euch schon meine erstklassige Kleidung leihe, welche übrigens nicht gerade Billig ist, dann will ich auch etwas dafür haben. Ich brauche noch ein paar Werbefotos. Ich weiß auch schon genau wie es am Ende aussehen wird.“ Er riss sich von dem Kirian los und schaute gerührt in den Himmel.

„Go-Go-Goth. Die Mode für einsame Stunden oder aufsehenerregende Auftritte. Ein Touch von Spitze mit einem verruchten inneren Kern.“

Er schwelgte vor sich hin und Assiel schaute verwundert zu Jura.

„Verruchter innerer Kern?“

Pyriel stoppte und blickte Assiel mit dem Anflug eines zweideutigen Grinsens an.

Assiel wurde rot. Er konnte sich denken, was Pyriel meinte, er hatte Jura seine Männeraufreißer-Unterwäsche gegeben.

Er wollte gerade etwas dazu sagen, als man zwei wütende Frauenstimmen hörte, die sich im Hintergrund stritten.

Die eine war Jura und die andere......zu Assiels Leidwesen....war Poil.

„Was fällt dir ein du Biest??? Warum tauchst du hier auf?“

„Ich? Was macht so ein Miststück wie du hier?“

„Halt bloß die Klappe Mensch, sonst stopf ich sie dir!!!“

„Versuchs doch, mal sehen wer an Ende nichts mehr rausbekommt!!!“

„Ach ja?“

“JA!“

„Biest!“

„Miststück!“

„Nervensäge!

„Hackfresse!“

Pyriel und Assiel standen leicht genervt neben dem Geschehen und sahen zu, wie sich die beiden Frauen gegenseitig niedermachten.

„Warum ist Poil hier?“ fragte Assiel seinen Cousin, obwohl er es sich schon denken konnte.

„Kito war hier und meinte ich solle sie mal für eine Weile verwahren. Als Poil dann wach wurde hat sie erst mal mein halbes Haus auseinandergenommen.....das so eine hübsche Frau so ein Teufel sein kann.....“ Er seufzte. „Sie hat mein ganzes Porzellangeschirr auf dem Gewissen.....selbst das gute.....von meiner Mutter.....“

„Selbst schuld.“ Murmelte Assiel genervt und ging dann zwischen die beiden Frauen, bevor sie sich gegenseitig umbrachten. „Muss ich euch wieder KO Hauen, damit ihr still seid?“

Die beiden Frauen sahen ihn knurrend an, ließen es dann aber doch.

„Na also....geht doch.....“ Der Kirian schaute zu Poil und seufzte.

„Lässt du dich jetzt auch schon von Kito benutzen?“

Poil macht ein genervtes Gesicht. „Ich mich von dem Schwächling benutzen lassen? PAH!“

„Du weißt genau, dass er kein Schwächling ist.“

„Natürlich ist er das!“ sagte Poil wütend und blickte dann zu Jura und wieder zu Assiel.

„Und du bist es auch!“

Komischerweise erhellte sich daraufhin Assiels Gesicht.

„So....und wer ist deiner Meinung nach stark?“

„Arsen natürlich! Was für ein Mann! Dieses Pechschwarze Haar! Diese stechenden gelben Augen! Dieser muskulöse Körper! Diese tiefe männliche Stimme!!“

Assiels Blick hatte sich inzwischen wieder verfinstert.

„WARUM MUSS SO EIN MANN VERHEIRATET SEIN?????? Warum muss er unbedingt Kirians hassen.....???? Das ist alles deine Schuld du Vollidiot!“

Sie starrte Assiel feindselig an und Jura fragte sich, wo ihre Verliebtheit für Assiel geblieben war.

Aber so wie es aussah....bei Arsen.

„Ich bin bestimmt nicht netter zu meinem Bruder, nur weil du eine Phase hast, wo du ihn interessant findest.“

„Arsen ist aber auch ein geiler Bock.“ schnurrte Pyriel im Hintergrund und Assiel machte ein angewidertes Gesicht. Ebenso Jura.

„Wenigstens einer hier versteht mich.“ murmelte Poil und wendete sich an Jura.

„Nun zu dir. Ich kann dich immer noch nicht leiden du Miststück. Also lass mich bloß in Ruhe!“

„Beruht auf Gegenseitigkeit. Und es geht mir besser wenn ich das was du dein Gesicht nennst nicht allzu oft zu sehen bekomme.“

„Willst du mich beleidigen?“

„Ich doch nicht!“

„Legst du es auf Schläge an??? Komm her! Kannst du haben!“

„Komm doch selber oder brichst du dir dann einen Nagel ab?“

„Ich brech dir gleich mal was anderes!“

„Da bin ich aber mal gespannt!“

Pyriel starrte die beiden amüsiert an. „Sind sie nicht süß? Wie die kleinen Schwestern, die ich nie hatte.“

Assiel blickte ihn skeptisch an, während die Streitereien weitergingen.

Dann, weil er keine Lust mehr hatte sich noch mehr davon anzuhören, packte Assiel sich Jura einfach über die Schulter und ging ins Haus. Natürlich begleitet von leiser werdenden Klicks von Pyriels Kamera und Poils: „Ich bin noch nicht fertig mit dir!!!!“.

Jura hingegen boxte gegen den Rücken des Kirian und meinte aufgebracht: „Lass mich runter! Ich mach sie fertig!!!“

„Du würdest nur Pyriels Kleider kaputtmachen..... Und das wäre teuer für mich!“

„Ist seine Mode den so begehrt?“ fragte Jura grimmig.

„Mein Cousin hat zwar nicht mehr alle Murmeln in der Büchse, aber er verdient eine Menge Geld mit seiner Kleidung. Muss er auch, denn sonst könnte er sich seinen verschwenderischen Lebensstil nicht leisten. Blut der seltensten Blutgruppen, Wein aus dem Jahre 1520, Vorhänge aus 100 % Seide mit Goldfäden durchzogen, Klopapier mit Spitze und Lavendelduft und seinem persönlichen Siegel.“

„Ist das nicht etwas unnötig?“ murmelte das schwarzhaarige Mädchen perplex.

„Ja. Aber erklär ihm das mal.“ kam es jetzt seufzend von Assiel, welcher Jura weiter durch die Gänge des Hauses trug und sie dann in einem Zimmer, seinem momentanen Zimmer absetzte.

„Hör zu Jura.“ murmelte er jetzt sehr ernst. „da du mit Kito zusammen warst als das Feuer ausbrach....befürchte ich, dass er einen Komplizen hat. Deswegen solltest du vorsichtig sein.

Jura starrte ihn etwas verwirrt an. Warum half er ihr überhaupt?

„Und was ist wenn dein werter Cousin sein Komplize ist? Immerhin hat er auch Poil aufgenommen.“

„Mach dir deshalb keine Sorgen. Pyriel kann zwar sehr gut mit Kito, aber er würde sein Unternehmen nie mit schlechten Schlagzeilen gefährden. Wir werden erst mal eine Weile hier bleiben und dann schauen, was wir machen. In der Zwischenzeit kannst du wieder zur Schule gehen. Pyriels bonzige Limosine wird dich hinbringen.“

Jura seufzte. Schule. Sie hasste diesen Ort.

Assiel bemerkte das und wuschelte ihr durch die Haare, was ihm einen stechenden Blick von dem Mädchen einbrachte.

„Wieso soll ich zurück? Fällt doch eh keinem auf, wenn ich weg bin.“

Der Kirian schnaubte amüsiert und meinte: „Doch. Eine Person schon. Mijo. Ich hab sie zufällig getroffen, als ich noch mal bei deiner verbrannten Wohnung war. Sie war völlig mit den Nerven runter und hat mich nach dir ausgefragt. Ich hab ihr gesagt, dass alles in Ordnung ist und du bald wiederkommst.“

Jura grummelte: „Na toll.“ Es war schön zu hören, dass sie jemand vermisste....jedoch war Mijo eine sehr aufdringliche Person.

„Du bist eine komische Person.“ Kam es nachdenklich von dem jungen Mann neben ihr. „Ständig jammerst du, dass niemand da ist...der sich für dich interessiert...und tust dann, als wäre es dir egal...“

„Ich jammere nicht!!“

„.....heulst dir die Augen aus, wenn keiner da ist.......“

„Ich heule nicht!“

„....versuchst immer keine Gefühle zu zeigen oder sie zu verstecken...aus Angst du wirst verletzt....“

„Ich....habe keine Angst....“

„....und würdest doch eigentlich gerne....jemandem vertrauen.“

„..........“

„Die Wahrheit ist doch...das du gar nicht so hart und abweisend bist wie du tust.“

„Halt endlich die Klappe....“ murmelte die Schwarzhaarige nach einem kurzen Schweigen stur.

„Was weißt du schon von mir? Warum tust du so, als könntest du mich verstehen?“ Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und starrte vor sich auf den Boden.

„Vielleicht....weil ich es tue und mehr von dir weiß, als du wahrhaben willst.“

Jura schaute zu Assiel und bemerkte einen Ausdruck auf seinem Gesicht, den sie nur allzu oft auf ihrem eigenen gesehen hatte. Ein Ausdruck der Einsamkeit.

Und ihr wurde klar, dass er wohl Recht hatte. Kito, dieser Mistkerl, hatte es ihr ja erklärt. Aus was für Verhältnissen Assiel kam. Das er wie alle Kirian verstoßen wurde. Und sie wusste, dass er es nicht einfach hatte mit seinem Bruder und auch mit Kito selbst. Auch Pyriel war sicher nicht der beste Vertrauenspartner, da er mit Kito in Verbindung stand. Von Poil wollte Jura gar nicht anfangen. Selbst wenn Assiel jemals etwas für sie empfunden hätte, hätte diese ihn irgendwann fallen lassen, sobald sie einen neuen Schwarm gefunden hätte. Alles in allem. Er hatte niemanden, an den er sich klammern konnte....außer...vielleicht Jura selbst. Und sie vermutete oder eher sie war sich ganz sicher....das dies der Grund war, warum er bei ihr blieb. Er selbst hielt die Einsamkeit nicht mehr aus.

Sie fühlte sich etwas schuldig. Bisher hatte sie mehr als egoistisch gehandelt.

Ihm nur wenn nötig zugehört, obwohl er für sie bisher oder zumindest am Anfang nur ein blutgieriges Monster war. Sich nicht bedankt, wenn er ihr das Leben rettete oder sie tröstete. Seine Warnungen vor Kito in den Wind geschlagen, worunter wahrscheinlich ihre Wohnung hatte leiden müssen. Ihn immer wieder als Monster beschimpft. Sich nicht einmal in seine Lage versetzt. Und nur gefordert anstatt zu geben.

„Assiel...es...“ setzte sie an und kam nicht weiter, da dieser sie einfach in seine Arme zog und küsste.

Jura spürte wie ihr Gesicht mehr als heiß wurde und wollte ihn wegdrücken, was er nicht zuließ.

Zu lange hatte er darauf gewartet und immerhin schuldete sie ihm noch einen Kuss.

Der Kirian wartete ab und spürte dann nach einer Weile endlich, dass sie sich entspannte und ihn gewähren ließ.

Als er sich dann von ihr löste starrte Jura ihn nur verständnislos und verwirrt an.

Assiel hingegen nuschelte nur: „Wenn du wüsstest, wie verrückt mich deine Art manchmal macht.“

Anschließend ließ er sie los und stand auf. „Ich organisiere uns jetzt was zum essen...“ Dann verließ er den Raum und ließ die hochrote Jura zurück.

Diese starrte die Tür an, durch die er verschwunden war. War ihr irgendwas entgangen? Irgendwas was sein Verhalten ihr gegenüber erklärte. Oder ihres? Warum hatte sie ihn nicht geohrfeigt? Ihn nicht dahin getreten wo es wehtat? Vielleicht weil...

Sie schüttelte schnell den Kopf um den nächsten aufkommenden Gedanken zu verdrängen.

Niemals!
 

Der Rest des Tages verlief schweigend. Für beide. Weder Assiel noch Jura wussten was sie nach dieser Sache miteinander besprechen sollten. Und Juras Gedanken schweiften immer wieder ab, als sie Nachts in ihrem Bett lag. Solange bis sie einschlief und etwas anderes in ihren Gedanken auftauchte, was nicht sie selbst verdrängt hatte, sondern wozu sie gezwungen wurde.
 

Es war Nacht und die Vorhänge des Waisenhauses wiegten sich im Wind. Warum wiegen sie sich im Wind?

War das Fenster nicht geschlossen, als sie zu Bett ging? Jura war inzwischen 11 und in ein paar Wochen würde sie 12 werden. Doch in diesem Moment bezweifelte sie, dass sie dieses Alter jemals erreichen würde.

Irgendetwas lag in der Luft irgendetwas, was nicht der Atmosphäre entsprach, die sonst in diesem Heim existierte. Jura stand auf und ging zum Fenster um es zu schließen. Jedoch fiel ihr Blick dabei auf das Bett des Kindes, mit dem sie sich das Zimmer teilte. Es war leer und die Decke wie in Eile zurückgeschlagen.

Das war seltsam, denn normalerweise durften sie das Zimmer nicht verlassen.

Jura ging zum Fenster und sah heraus. Unten über den alten Hof gingen zwei Gestalten eine kleinere und eine etwas größere. Jura verließ ihr Zimmer, rannte die Treppen herunter und sie kam an einer der Kinderschwestern vorbei. Diese lag auf dem Boden und schlief. Jura kümmerte sich nicht um sie, sondern rannte weiter. Die Atmosphäre wurde drückender und sie schläfriger. Was war das? Sie kam an dem schlafenden Hausmeister vorbei und öffnete dann die Tür. Sie war beim Hof und lief weiter. Jedoch wurde ihr Laufen zu einem Gehen, als sie den beiden Gestalten näher kam.

Das Kind, Jura konnte nicht erkennen ob es ein Junge oder Mädchen war, denn auch ihre Erinnerung verblasste immer mehr. Das Kind von ihrem Zimmer.

Die größere Gestalt drehte sich zu Jura um und die Federn der großen Rabenschwingen raschelten leise im Wind. Die eisblauen, fast weißen Augen der Gestalt schienen das schwarzhaarige Mädchen fast aufzufressen.

Sie war komplett in Schwarz gekleidet und schaffte eine ganz andere Atmosphäre als die Person, die Jura später kennenlernen sollte. Dies hier war ohne Zweifel der Kito, der ihre Eltern umgebracht hatte. Sein zweites Gesicht.

„Kleine Haruna. Schön dich wiederzusehen.“ sagte er kühl, jedoch auch mit etwas Verwunderung.

„Warum schläfst du denn nicht? Normalerweise schlafen die Menschen sehr schnell wenn ich ihnen einen Besuch abstatte.“ Und er grinste vielsagend. Damals konnte sie es nicht deuten, doch heute wusste sie, dass er ihre Eltern meinte. Das Kind an seiner Seite starrte vor sich hin und sagte kein Wort. Jura wollte etwas zu ihm sagen, jedoch wurde sie immer müder, bis sie schließlich einschlief wie alle anderen und nur eines hörte, während sie immer tiefer sank: „Vergiss...es...“
 

Jura wachte schweißgebadet auf und starrte schweratmend die Decke an. Was war das? Wieso hatte sie das vergessen? Wie konnte sie das vergessen? Die Erinnerung stand jetzt wieder klar vor ihren Augen. Nur an das Kind konnte sie sich nur schemenhaft erinnern, so als ob irgendetwas sie noch davon abhielt mehr zu erfahren.

Sie stand auf und verließ ihr Zimmer. Sie brauchte Bewegung. Frische Luft. Auch wenn es in dem inzwischen schwarzen Nachthemd sicher kühl werden würde.

Jura verließ das Haus und atmete draußen erst einmal tief durch.

Es war....als ob alles zusammenhing. Kito. Ihre Eltern. Assiel. Und.....

Jura stutzte. Dieses Kind....konnte es sein das...

Sie verwarf den Gedanken wieder. Kito hatte keinen Grund ein Kind zu entführen, nur um es Jahre später ihre Wohnung anzünden zu lassen. Außerdem, und das war noch komischer, schien das Kind freiwillig mitgegangen zu sein. Obwohl dies sicher auch ein Trick dieses Kirians sein konnte.

Jura seufzte und ging dann wieder rein. Vielleicht machte sie sich auch zu viele Gedanken.

Vielleicht war -....

Sie hielt inne. Sie hörte jemanden reden.

Sie ging leise weiter und stand vor der Tür von Pyriels Teesalon.

Die Tür war einen Spalt geöffnet und Jura spähte hinein.

Das was sie sah verschlug ihr den Atem.

„Halte sie solange wie möglich hier fest. Dieses Mädchen hat zu viel gesehen und es gibt da jemanden....der noch etwas mit ihr auszutragen hat.“ Kito blickte Pyriel eiskalt an. Der gleiche Blick wie in Juras Traum oder eher Erinnerung.

„Du weißt wie ungern ich mich in so was reinstecke....Ich mag die Kleine und Assiel....“

„Sei Still! Was der denkt ist mir egal!“ schnitt Kito Pyriel das Wort ab.

„Deine nette Seite mag ich lieber!“ sagte Pyriel kleinlaut. „Die schreit nicht. Die trägt lustige T-Shirts mit meinen Smilies. Und die spielt an schönen Sommerabenden mit mir Scrabble!!“ motze der Vampir jetzt.

„Wenn du willst, dass das so bleibt dann solltest du auch weiterhin tun, was ich sage.“

„Was hat diese Person nur mit dir gemacht? Du warst auf dem besten Weg der Besserung!!“

Kito lächelte kühl: „Diese Person....hat mir die Augen geöffnet. Und wo wir schon bei geöffnet sind. Willst du nicht reinkommen Jura. Durch diese nette geöffnete Tür?“

Und jetzt sah er der Schwarzhaarigen direkt in die Augen.

Kalt wie der Vater, zerbrechlich wie die Mutter.

Erneut ein recht verspätetes kapitel, aber besser spät als nie. ich habe garnicht bemerkt wie viel zeit seit dem letzten kapitel vergangen ist. und in Zukunft werde ich auch nicht viel Zeit haben, da ich eine Ausbildungsstelle gefunden habe und recht lange am Tag unterwegs bin.

Trotzdem wird es weiter Kapitel geben und die FF nicht abgebrochen. Es wird nur wie immer etwas dauern bis es weitergeht.
 

Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel ^^
 

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Eine angespannte Stille entstand und Kitos Blick traf den von Jura. Pyriel schaute ebenfalls in ihre Richtung.

Er schien nicht überrascht sie hier zu sehen. Dann, als Jura keine Anstalten machte, sich zu bewegen, flog die Tür auf und sie wurde durch eine unsichtbare Kraft in den Raum gezogen. Anschließend schloss sich die Tür wieder und durch ein leises Klicken wurde klar, dass sie jetzt verschlossen war. Jura schwieg weiterhin und Pyriel wollte etwas sagen, als er von Kito unterbrochen wurde:

„So So. Das kleine Mädchen hat also gelauscht. Das erspart mir Arbeit, ich werde dich jetzt einfach mitnehmen und....“

In dem Moment spuckte Jura ihm ins Gesicht und schrie:

„Verdammter Mörder! Ich bring dich um, für das, was du getan hast!!“

Kito ließ das kalt. Er wischte sich Juras Spucke an Pyriels Ärmel ab, welcher sich lauthals beschwerte:

„AAAAHHHH!!! Das ist ein Mantel aus Seide, bist du verrückt?“

Kito ignorierte seine Beschwerden und blickte Jura an.

„Wie ich sehe hat Assiel gequatscht, dieser Idiot. Aber du bist momentan nicht in der Position, mir zu drohen.“

Nach einer Handbewegung des Kirians wurde Jura von dieser ominösen Kraft auf den Boden gedrückt, sodass sie kaum Luft bekam.

„Mistkerl....“ presste sie zwischen den Zähnen hervor und sah zu Pyriel, welcher sich im Hintergrund hielt.

„Willst du nicht meine Version der Geschichte hören? Nicht wissen, warum deine Eltern dran glauben mussten?“

„Du bist ein irrer! Du hast keine Gründe!“

Kito musste grinsen.

„Oh doch! Den habe ich!“

Dann deutete er auf Jura.

„Du bist der Grund! The one and only. Denn diese Geschichte geht weiter zurück, als du denkst! Viel weiter! Und nicht einmal Assiel weiß davon. Genauso wenig wie Arsen, Poil oder sonst wer, den du kennst! Nur du, solltest es vielleicht wissen, denn auf dich kommt noch einiges zu.

Jetzt war es Pyriel, der sich einmischte.

„Kito!! Das darf sie nicht wissen! Das würde das arme Mädchen fertig machen!“

Kito lachte verächtlich.

„Seit wann kümmerst du dich um die Gefühle anderer?“

Von Pyriel ging ein betretenes Schweigen aus und Kito blickte wieder zu Jura, welche mit einem mordlustigen Blick zu ihm hinaufstarrte.

„Also...meine Version, von der Dummi-Assi keinen Schimmer hat. Es ist schon länger her....mindestens 30 Jahre. Selbst ich war da noch nicht geboren. Eine Gruppe von Menschen hatte erfahren, dass es Wesen wie ich und Pyriel gibt, weil einige Vollidioten von Todesengeln meinten aufmucken zu müssen. Sie zeigten sich in der Öffentlichkeit und landeten anschließend in Käfigen. Die Menschen, die sie gesehen hatten und anschließend einsperrten waren eine Studentengruppe. Ich weiß bis heute nicht, wie sie es geschafft haben. Jedenfalls sind sie mit ihrem fang nicht zu den Medien gegangen. Sie hielten sie gefangen und experimentierten. Anfangs waren es keine Ergebnisse, die man verwerten konnte. Erst später, als die Gruppe fertig mit ihrem Studium war, erzielten sie Erfolge. Ein Genforscher der Gruppe entnahm einer Studentin der Gruppe eine Eizelle. Diese wurde mit den genetischen Daten eines Todesengels gekreuzt. Ziemlich blöde Mischung, wenn du mich fragst....Lief alles über künstliche Befruchtung. Man wollte den Menschen verbessern. Dabei hat dieses Ziel in der doch schon genug Leben gekostet. Aber ihr Menschen lernt ja nicht aus euren Fehlern. Na ja, auf alle Fälle....wurde das Ergebnis eingefroren, da sich nach mehreren Wochen keine Entwicklung einstellte. Es gab andere Versuche mit den Zellen weiblicher Todesengel und Menschen. Und erst Jahre später gab es eine Entwicklung, nachdem man künstliche Genergänzungen hinzufügte. Bestimmte Daten waren bei der künstlichen Befruchtung verlorengegangen. Doch auch in diesen Stadien starben die Föten oder hatten Missbildungen. Auch wenn man sie einer Leihmutter einpflanzte. Auch bei der Befruchtung auf dem natürlichen, erzwungenen Weg, gab es keine Ergebnisse. Jedoch....konnte es auch nicht, denn nach dem Versuch brachte der entsprechende Todesengel die Menschenfrau um und befreite seine Kameraden. Sie flohen, natürlich nachdem sie erst mal ein kleines Blutbad angerichtet hatten. Das heißt: Sie töteten die Forscher. Sie töteten die Föten, welche in ihren Augen Missgeburten waren. Und sie zerstörten das Labor. Die einzigen Überlebenden des gesamten Vorgangs waren vier Personen, zwei Frauen und zwei Männer der Studentengruppe. Sie hatten nur teilweise an dem Projekt mitgearbeitet und kamen an diesem Tag später. In den Trümmern suchte man dann nach verwendbaren Überresten. Der gesamte Vorfall wurde dann später auch noch als Forschungsunfall unter den Teppich geschoben. Und die Überreste die man fand...die wurden natürlich ebenfalls vertuscht. Man fand sie in einem abtauenden Gefrierschrank. Drei Eizellen, welche sich nie entwickelt hatten. Das heißt...zumindest bis zu diesem Zeitpunkt, den komischerweise entwickelte sich nun etwas. Die Personen , Jura, von der ich all diese Informationen habe, meinten....der Gefrierschrank hätte unter Strom gestanden. Und die Zellen hätten es wohl ziemlich abbekommen. Ich vermute mal, dass dies irgendwie, wieso auch immer, den Ausschlag für die Entwicklung gegeben hat. Man pflanzte die Eizellen in die beiden Frauen ein. Eine bekam eine Eizelle, die andere zwei. Es hätte keinen Sinn gemacht eine dritte Leihmutter zu suchen, dafür war alles zu dringend. Auf alle Fälle.....die Entwicklung verlief anschließend wie in einer normalen Schwangerschaft. Die Geburt wurde ohne Wissen der Öffentlichkeit im Keller einer Forschungseinrichtung vollzogen. Drei Kinder. Vollkommen Gesund. Zwei Mädchen, ein Junge. Trotzdem....man trennte sie, denn das war sicherer. Irgendwer hatte Wund von den Versuchen bekommen.“

Jura schaute jetzt recht verwirrt zu Kito und fauchte dann:

„Und warum erzählst du mir das jetzt?“

Kito schmunzelte nur.

„Nun, dass du viel von deinen Eltern geerbt hast, Die Kälte deines Vaters und die Zerbrechlichkeit deiner Mutter.“

Pyriel neben ihm blickte betrübt zum Boden. Jura hingegen verstand nur Bahnhof.

„Das ist schön....nur....was hat das jetzt mit deiner Geschichte zu tun?“

Kito seufzte und blickte kühl zu ihr hinab.

„Ich will damit sagen, dass du eines dieser Kinder bist.“

Das traf Jura wie ein Schlag ins Gesicht und ihr wurde klar, was er meinte.

Kälte eines Gefrierschranks, Zerbrechlichkeit eines Reagenzglases.

Alles in Jura brach auf einmal zusammen. Was sollte sie noch alles erfahren? War ihr Leben nicht schon kaputt genug? Sie hatte keine Eltern mehr, lebte allein, war in einem Waisenhaus, hatte keine Freunde und jetzt stellte sich heraus, dass sie nicht mal ein Mensch war. Sie war noch nicht mal aus Liebe gezeugt worden.

„Woher....weißt du das alles?“ murmelte Jura kühl und völlig am Ende mit ihren Nerven.

„Nun.....deine ´Eltern´ erzählten es mir, kurz bevor ich ihnen das Lebenslicht auspustete. Sie gehörten zu den lebenden der Studentengruppe. Deine ´Mutter´ hat zwei Kinder ausgetragen und das zweite weggegeben. Zur Mutter, die die einzelne Eizelle ausgetragen hat. Auch diese hat es wieder weggegeben.“

Die unsichtbare Kraft, die auf Jura drückte wurde stärker. Sie keuchte auf und schnappte nach Luft.

„Weißt du....und dieses Kind....hat noch so einiges mit dir zu klären.“

Kito hielt inne und starrte zu Pyriel, welcher einen ernsten Blick aufgelegt hatte.

„Kito...du hast mir nicht gesagt, dass sie herkommen wird.....Du hast mir nicht gesagt, dass Jura zu ihr soll.“

Kito zuckte mit den Schultern.

„Und?“

„Ich werde sie nicht in mein Haus lassen!!“

Kito grinste nur.

„Und was wenn sie schon drin ist?“

Pyriel wurde bleich.

„Sag, dass das nicht wahr ist.......“

“Es ist wahr...“ kam es nur gelangweilt von Kito.

„Dann muss Jura hier weg!!!“

Kito lachte auf.

„Ach ja? Und wieso? Denkst du ich schere mich um dieses Häufchen genetischen Drecks?“

Pyriel wurde sichtlich böse und der blauäugige Kirian wich zurück.

„Bleib ruhig Pyriel! Trink nen Tee und lass mich meine Angelegenheiten regeln!“

Jedoch machte der Vampir eine schnelle Handbewegung und die drückende Kraft auf Jura war verschwunden.

„Was...fällt dir ein?“ knurrte Kito und ging auf Pyriel zu.

„Du missbrauchst mein Vertrauen Kito...du weißt, dass ich das nicht ab kann. Du weißt, dass sie nicht hier rein soll....“

Der Vampir stellte sich zwischen Jura und Kito. Sein Blick war eiskalt und todernst.

„Pyriel! Wag es nicht dich mit mir anzulegen!“ knurrte Kito, welcher sich jedoch sichtlich zurückhielt.

„Was passiert, wenn ich es doch tue? Am besten unterschätzt du MICH nicht. Ich weiß, dass du mit Juras Hilfe an jemand bestimmten ranwillst. Und glaub mir Kito, dass du Jura opfern willst, um Shark aus dem Weg zu räumen....das werde ich nicht zulassen. Es wäre ein unnötiges Opfer!“

Eine angespannte Stille entstand und dann ging Kito auf Pyriel los. Dieser warf Jura noch einen schnellen Blick zu und sie verstand, dass es Bedeutete, dass sie fliehen sollte! Und das schnell.

Das schwarzhaarige Mädchen war jedoch wie erstarrt. Sie verfolgte den Kampf der beiden, welcher in eine Prügelei der schlimmsten Sorte ausartete. Und der schmächtige Pyriel schlug sich wirklich nicht schlecht. Juras Gedanken wurden wieder klar. Sie hatte keine Zeit für so was.

Das Mädchen sah sich um. Die Tür war verschlossen...blieb nur noch...das Fenster! Jura nahm Anlauf und sprang durch die Scheibe. Die Scherben hinterließen Schnitte in ihrem Nachthemd und in ihrer Haut. Erst im freien Fall fiel Jura auf, dass Pyriels Zimmer im 3 Stock lag. Verdammt! Sie würde sich alle Knochen brechen! Hinter ihr ertönte ein wütender Schrei und Jura war sich ziemlich sicher, dass er von Kito stammte. Jura landete plötzlich in einem Haufen Gras. Anscheinend war Pyriels Monstergarten erst kürzlich gemäht worden. Und dieser Umstand rettete sie jetzt vor diversen Knochenbrüchen!

Jura wollte aufspringen und weglaufen, als plötzlich etwas neben ihr im Grashaufen landete. Es war Pyriel. Wie sich herausstellte: Ohne Bewusstsein. Das Mädchen blickte erschrocken nach oben und sah direkt in Kitos eiskalte Augen. Er breitete seine Schwingen aus, schwang sich aus dem Fenster und flog auf Jura zu. Diese sprang nun auf und rannte so schnell wie sie konnte.

Aber Kito war schnell und sie hatte das Gefühl, seinen Atem im Nacken zu spüren. Bloß nicht umdrehen!

Jura sprang über einen grinsenden Wasserspeier, welcher mitten auf der Wiese stand und rollte sich seitlich über die Wiese. Dies bewahrte sie vor Kitos vorschnellenden Griff.

Kito kicherte nur kühl und setzte wieder zum Angriff an. Das schwarzhaarige Mädchen sprintete erneut los und wich ihm mit weiteren Seitwärtssprüngen und Rollen immer wieder aus. Sie war etwas erstaunt, denn solche Reflexe kannte sie von sich nicht. Im Sport hatte sie schon immer eine 6. Mit dem nächsten Sprung rettete sich Jura hinter eine Hecke, des Heckenlabyrinths. Kito flog kurze Zeit später darüber hinweg und meinte amüsiert: Nanu? Spielen wir jetzt verstecken? Ich dachte immer du bist so mutig, Kleine.“ Jura schlich tiefer in das Labyrinth hinein und kauerte sich eng in eine dunkle Ecke. Was sollte das alles? Ihr wurde wirklich langsam alles zu viel? Was sollte das heißen sie war kein Mensch? Sie hatte sich niemals anders gefühlt, als andere. Nur einsam. War sie deshalb einsam? Weil sie anders war? Stieß sie Menschen ohne es zu wollen ab? Aber...Mijo war doch auch zu ihr gekommen. Ihre Eltern hatten sich um sie gekümmert. Sie war nicht anders! Auf keinen Fall!

„Komm raus mein Mäuschen, wo immer du auch bist. Sonst hol ich dich!“ kicherte eine kühle Stimme und Jura hörte Schritte, die immer näher kamen. Jura kroch über den Boden weiter, tiefer in das Labyrinth. Sie sah sich um und ihr Herz raste. Wenn er sie fand....Was passierte dann? Äste knackten. Schritte. Jura lief weiter. Schaute nach links und nach rechts. Lief in irgendeine Richtung. Ihr Atem wurde schneller und ihre Lunge brannte. Jura kroch weiter und sah um eine Hecke. Schaute nach ob der Weg sicher war. Und plötzlich pustete ihr jemand in den Nacken.

„Gefunden.“ hauchte Kito eiskalt. Jura drehte sich erschrocken um und starrte den Kirian an

„Jagd zuende.“ Im nächsten Moment ging der ganze Irrgarten in Flammen auf.

„Kein Fluchtweg mehr, wie schade.“ Jura starrte Kito noch entsetzter an.

„Du hast meine Wohnung in Brand gesteckt!!“ Kito lachte kühl.

„Nein. Das war meine kleine Feuerfee.“ Jura verstand nur Bahnhof.

„Weißt du Jura, wir wollen nur ein kleines Gespräch mit dir, bevor wir uns rächen. So schlimm ist das doch nicht.“ Jura, welche langsam unter dem Qualm und dem Feuer im Labyrinth litt wich zurück. Rache? Wofür? Wofür nur?

„Also komm schon. Es wird Zeit. Ru wartet nicht gerne.“ Jura wollte etwas sagen, als sie plötzlich in die Höhe gerissen wurde. Als sie dann nach oben schaute, zu ihrer größten Überraschung, Poil.

„ Was.....?“ kam es ungläubig von Jura, aber Poil schwieg. Hinter ihnen schwang Kito sich in die Luft und versuchte sie einzuholen. Poil schien jedoch schneller zu sein und landete auf dem Dach von Pyriels schnöseliger Villa. Kito landete kurze Zeit später.

„Nanu!? Poil ich bin überrascht. Ich dachte du hasst diese kleine Göre.“

Poil strich sich die Haare zurück und lächelte kühl.

„Das...hat nichts mit Sympathie zu tun. Sondern mit Prinzipien.“

Kito lachte. „Prinzipien? Du? Was sollen das für Prinzipien sein?“

Poil blickte Kito zornig an.

„Nun...vielleicht die, dass ich nicht zulasse, dass jemand, der als Halb-Blut gestraft ist wie ich, nun auch noch von ihresgleichen zerstört wird.“

„Du hast unser Gespräch belauscht.“ meinte Kito nur kühl und ging auf die beiden zu.

„Ich weiß auch, dass SIE hier ist!!!“ kam es dann energischer von Poil.

„Und wenn schon. Meine kleine Ru-chan hatte eh vor sich zu zeigen.“

Kito streckte die Hand nach den beiden aus und Poil grinste.

„Keine Bewegung!“

Kito hielt inne und sah sie erstaunt an.

„Was denn? Willst du mir sonst das Gesicht zerkratzen?“ Er lachte kalt aber Poil rief nur:

„Odette! Angriff!“

Plötzlich schoss eine schwarze Schlange aus Poils Tasche und griff Kito an, welcher erschrocken zurückwich.

„Verdammt! Trägst du immer noch das Vieh mit dir rum??“ fauchte Kito und Poil erneuerte ihren Lippenstift.

„Nichts gegen meine kleine süße Odette. Sie ist das edelste Stück in meiner Sammlung netter Haustiere.“

Kito schnaubte verächtlich und sah die Schlange feindselig an.

„Du meinst neben deiner Riesen-Vogelspinne Victoria-Charlotte und deiner Ratte Monsieur Cattacombe?“ Poil schmunzelte und die Schlange wand sich elegant auf dem Dach.

Sie hatte Kito genau im Blick und schien bereit jederzeit zuzubeißen.

„Genau. Und du solltest meine Haustierchen nicht unterschätzen. Ich weiß ja das du Angst vor Schlangen hast. Hat dich nicht eine mal gebissen als du klein warst? Oh! Moment! War das etwa Odette. Ja ja...das ist schon ein kleines Biest.“

Kito zischte kühl auf und wich noch etwas zurück. Er hasste das Vieh. Wegen dem Ding hatte er tagelang mit Fieber und einer schlimmen Vergiftung im Bett gelegen.

Odette preschte plötzlich nach vorne und versuchte Kito zu beißen. Dieser wich der großen Schlange wieder aus und pfiff dann kurz durch die Zähne. Zuerst passierte nichts, aber dann ging die Schlange in Flammen auf und fiel langsam vom Dach.

„Odette!!! LIEBLING!!!“ Poil sprang der Schlange nach und so befand Jura sich nun...allein mit Kito.....auf dem Dach.

Kito räusperte sich: „Wo waren wir stehen geblieben?“

Jura blinzelte und sagte: „Du wolltest mir böse Dinge antun.“ Ihr Blick wurde erschrockener. Was machte sie hier? Sie musste abhauen!!!

„Ach ja. Nun so schnell ist dein Schutz weg. Es ist dumm sich auf Poil zu verlassen.“ Er grinste kühl und ging auf Jura zu. Dann packte er sie schnell am Kragen ihres Nachthemdes, bevor sie irgendwie flüchten konnte und holte zum Schlag aus.

„Ich bringe dich ohnmächtig zu meiner Ru.“

Jura kniff die Augen zusammen und Kito wollte zuschlagen. Jedoch kamen nicht die Schmerzen, die Jura erwartete.

„Kito....warst es nicht du, der zu mir meinte man schlägt keine Frauen?“

Als Jura die Augen öffnete stand Assiel hinter Kito und hielt dessen Arm fest. Jura konnte gar nicht beschreiben wie erleichtert sie war Assiel zu sehen.

Wahrscheinlich so erleichtert wie noch nie.

„Das hier ist eine Ausnahme!“ kam es verteidigend von Kito zurück. „Halt dich heraus du Schwächling! Ich hab hier etwas mit diesem Häufchen verdreckter Gene etwas zu regeln.“

Erst jetzt bemerkte das schwarzhaarige Mädchen wie in Assiels Augen die Wut flackerte.

Es war eine kalte Wut die jeden Moment ausbrechen konnte und...das tat sie auch.

Der Kirian drehte Kito mit einem Ruck den Arm um und Kito schrie vor Schmerz auf.

Er ließ Jura fallen, torkelte einige Schritte zurück und hielt sich mit einem ungläubigen Blick den Arm, welcher komisch herunterhing.

„D-Du....hast mir den Arm ausgekugelt!!!“ schrie Kito außer sich und Assiel blickte ihn nur kühl an.

„Sei froh, dass ich ihn nur ausgekugelt habe. Für deine Worte hättest du mehr verdient.“

Assiel wollte sich Jura zuwenden, aber Kito rannte auf ihn zu und verpsste ihm mit dem gesunden Arm einen Kinnhaken. Assiel grummelte leise und stieß Jura nach hinten, ehe er mit den Flügeln ausholte und dann eine Welle Druckluft in die Richtung von Kito schleuderte, welcher dabei fast vom Dach fiel. Er kam jedoch schnell wieder auf die Beine und Jura fühlte wieder diese drückende Kraft auf sich. Assiel drehte sich schnell zu ihr um, als er Juras ersticktes Keuchen hörte.

„Jura, was...?“ er kam nicht weiter denn ein Luftschuß von Kito schleuderte ihn gegen den Schornstein.

„Man dreht dem Gegner nie den Rücken zu....Hat Arsen dir das nie beigebracht?“ kicherte Kito und kam näher.

„Eine falsche Bewegung Assiel und ich zerquetsche sie!“ Der Angesprochene hielt inne und blickte kurz zu Jura. Er wurde bleich, fing sich jedoch schnell wieder. Das würde er nicht tun! Er brauchte Jura, Ohne zu Zögern holte Assiel erneut mit den Flügeln auf und traf mit dem Luftdruck den Boden unter Kitos Füßen.

Kito hingegen sah Assiel nur amüsiert an und wollte etwas sagen, als plötzlich das Dach unter seinen Füßen einbrach und er im darrunterliegenden Raum landete. Begraben unter Schiefer und Brettern.

Jura spürte wie die drückende Kraft nachließ und kam wieder auf die Beine. Assiel jedoch stand immer noch bei dem Loch und sein Blick war starr auf etwas gerichtet. Jura sah wie seine Augen sich plötzlich vor Schreck weiteten. Dann drehte er sich um, rannte zu Jura und riss sie mit sich vom Dach herunter. Im Fall breitete er die Flügel aus und entfernte sich so schnell vom Haus wie es ging.

Jura wollte sich gerade beschweren, als die ganze Villa in Flammen aufging.

Jura klammerte sich an den Kirian und sah erschrocken zu dem brennenden Haus. Wie ging das? Plötzlich diese Ausbrüche von Flammen? Das konnte nicht Kito gewesen sein! Aber...was sagte er noch? Seine Feuerfee? Seine Ru?

Das Haus geriet aus der Sichtweite und Assiel landete nahe eines Waldstückes. Man sah nur noch den orangenen Feuerschein am Himmel. Der Kirian setzte das schwarzhaarige Mädchen ab und man vernahm fast sofort ein herzzerreißendes Jammern:

„Mein Haus! Meine schöne Barok-Villa!! Ich hab meine neuen Entwürfe dort gehabt!!! Und frisch Tapziert! Die Spitzenvorhänge waren auch neu!!!“ So und noch mehr jammerte Pyriel vor sich hin.

Im Hintergrund saß Poil, welche ihre angekokelte aber ansonsten muntere Schlange Odette streichelte. Erst jetzt entdeckte sie Assiel und fauchte: „Wo hast du so lange gesteckt du Vollidiot???“

Assiel seufzte: „ich bin von dem Krach des zerspringenden Fensters wach geworden. Ich kam in das Arbeitszimmer und fand es leer vor. Als ich aus dem kaputten Fenster schaute entdeckte ich dann Pyriel welcher ohnmächtig in einem Grashaufen lag. Ich habe ihn geweckt und....“ Jura bemerkte zwei blaue Flecken auf Pyriels Wange . „....und er erzählte mir, was passiert ist und wieso.“ Er blickte Jura an, welche seinem Blick auswich. Also wusste der Kirian alles...auch über ihre Herkunft und so weiter.

„Also...was machen wir jetzt?“ fragte Assiel stattdessen und blickte in die Runde.

„Ich mach ihn kalt!“ kam es fauchend von Poil.

Pyriel, welcher sein Gejammer in den Griff bekam sagte: „“ich und Kito haben ab jetzt ein dickes Problem. In meiner Villa waren meine neuesten Entwürfe. Und die waren unbezahlbar! Die Villa ist unwichtiG! Ich habe noch 3 weitere! Aber meine Entwürfe waren mir wichtig!“

„Wer ist eigentlich diese Ru?“ Alle schwiegen und erst Pyriel unterbrach die Stille.

„Es ist deine Genschwester. Sie ist bei Kito untergekommen. Vor vielen Jahren schon.“

Poil räusperte sich: „Weißt du Jura....dieses putzige kleine Ding ist....ein noch schlimmeres Biest als du! Sie hat riesige Kräfte und leider auch noch Probleme diese zu kontrollieren.“

Pyriel unterbrach sie: „Wie du gesehen hast liegt ihre Stärke im Feuer. Ein hitziges Temperament. Kito ist ganz vernarrt in sie.“ Jura drehte sich zu Assiel, welcher sich in Schweigen hüllte. Sie hatte keine Ahnung was das zu bedeuten hatte. Sie blickte wieder zu Poil und Pyriel:

„Eins verstehe ich nicht. Kito sagte ich wäre genau wie Ru. Warum....habe ich dann keine besonderen Kräfte?“

Pyriel zuckte mit den Schultern: „Niemand weiß wie sich diese Genveränderung auswirkt...du kannst genauso gut ein normaler Mensch sein, oder deine Kräfte haben sich noch nicht entwickelt. Aber ich glaube auch nicht das Ru ihre Kräfte wie ein Todesengel steigert. Du musst wissen Jura....Todesengel steigern ihre Kraft durch Blut. Wir Vampire brauchen das nicht. Wir ernähren uns nur davon. Ein Todesengel braucht nicht unbedingt Blut um zu überleben. Nur gelten bestimmte Bedingungen für eine Kraftsteigerung durch Blut. Es hängt von der Lebenskraft im Menschlichen oder tierischen Blut ab. An diese Lebenskraft zu kommen ist jedoch nicht so leicht. Erst wenn ein Mensch freiwillig bereit ist seine Lebenskraft abzugeben, kann ein Todesengel sie übernehmen. Deshalb sind junge Selbstmord-Opfer so beliebt. Sie haben ihr leben meist noch vor sich und wollen ihre Lebenskraft die beliebt einfach wegwerfen. Todesengel schnappen sich diese Kraft indem sie das Blut des betreffenden Menschen trinken. Die Lebenskraft wird ihnen angerechnet und stärkt sie. Durch den freiwilligen Tod oder einfach den Gedanken daran ist die Lebenskraft für einen Todesengel zugänglich. Fehlt das...so ist das Blut wertlos für einen Todesengel. Je mehr ein opfer leidet...je mehr es sich den Tod wünscht...desto einfach ist es viel Kraft zu erhalten. Arsen ist darin inzwischen ein richtiger Profi. So ist es bei Todesengeln...aber ich denke bei Ru und Jura liegt das alles anders. Ihr könnt kein Blut saugen....und ich denke auch nicht, dass ihr es vertragt.“

Für Jura waren das momentan einige Informationen zu viel. Pyriel redete weiter, aber irgendwie bekam sie nichts mehr mit ihr wurde schwarz vor Augen ohne das sie wusste wieso.

......Ru......

.........Regen.......Nacht......Waisenhaus......Tränen........

~Halt durch.....es sind nur noch vier Stunden~

~Was weißt du davon Jura? Auch wenn wieder Tag ist....wird es dann besser?~

~Nein~

~Ich habe mehr Angst vor dem Tag~

~Wieso?~

~Wir sind unerwünscht. Sie wissen, dass wir anders sind. Sie sehen es nicht, aber spüren können sie es.~

~Wir sind nicht anders.~

~Seh es endlich ein! Ich bin stolz darauf anders zu sein!~

~Wir sind nicht anders.~

~Sind wir! Ich habe gesehen, was du getan hast!~

~WIR SIND NICHT ANDERS!~

~......Schreien hilft nicht, Jura.... ~

~....Sei still Ru.~

~Weißt du Jura....du wirst es nicht ewig verdrängen können~

~Ich verdränge nichts.~

~Ich spüre es schon. Du wirst es auch spüren. Ich würde dieses Gebäude am liebsten niederbrennen. Meinst du es brennt hier im Regen?~

~Hör auf!~

~Wieso?~

~Darin sind Menschen!~

~Und? Wir sind keine Menschen. Was kümmern sie uns?~

~HÖR AUF!!~

KLATSCH!

~Jura....du bist nicht wie ich....~
 

Als Jura erwachte war es draußen noch dunkel. Jedoch spürte sie Assiels regelmäßigen Atem an ihrer Wange. Verschlafen richtete sie sich auf, wurde aber sofort von dem Kirian zurückgezogen.

Er schlief immer noch. Es war wohl ein Reflex gewesen.

Ru und sie....es kam ihr wieder in den Sinn. Damals m Waisenhaus. Sie erinnerte sich nur in Bruchstücken. Was war nur los mit ihr? Da waren Erinnerungen, die sie nicht kannte...oder vergessen hatte. Was war damals passiert. Sie und Ru....Da war etwas. Doch da war noch mehr. Jura hörte ihre Stimme und eine andere. Es war wie eben. Es war dunkel. Und nur die Stimmen waren da.
 

~Wer bist du?~

~Verrat du es mir~

~Du hast einen Knall.~

~Nicht gleich gereizt sein Kleine.~

~ICH GEB DIR GLEICH KLEINE!!!~

~Aber du bist klein.~

~Was willst du eigentlich hier? Du gehörst nicht zum Waisenhaus!~

~Ich....suche etwas.~

~Ach ja....?~

~Ja.~

~Und was?~

~Nach mir selbst.~

~Du hast wirklich einen Knall.~

~Vielleicht.~

~Warum schleichst du also wirklich hier herum?~

~Das habe ich doch schon gesagt.~

~Hau lieber ab. Hier laufen ein paar miese Typen herum.~

~Ich bin nicht allein hier.~

~Trotzdem!~

~Du solltest besser auf dich selbst aufpassen.~

~Was?~

~Vertrau mir einfach.~

~Ich kenne dich nicht mal!!~

~Ist vielleicht besser so.~

~Hey! Wo willst du hin!!?~
 

Ende der Erinnerung. Sie wusste nicht mehr mit wem sie gesprochen hatte.

Jura sah sich im dunklen etwas um. Sie lagen zusammen in einem großen recht modernen Bett.

In der einen Wand des Raumes war ein Fenster. Riesig mit Panoramablick auf die Stadt.

Sie waren mindestens im 20 Stock!

Jura blickte sich weiter um und von Poil und Pyriel war weit und breit keine Spur.

Assiel neben ihr grummelte leise und hielt sie einen Moment später in einem Würgegriff, der wohl eine Umarmung sein sollte. Ohne zu zögern boxte Jura ihm in den Bauch.

Assiel keuchte auf und ließ sie los. Verschlafen öffnete er die Augen.

„ich glaube...niemand weckt mich so....liebevoll....wie du Jura...“ nuschelte der Kirian und sofort folgte die Gegenfrage von Jura: „Wo sind wir?“

„Im Hotel....sponsored by Pyriel.” Er gähnte herzhaft.

„Der schwule Bock wollte unbedingt die Präsidenten Suite......bla bla....meine Haut verträgt keine Staubflusen eines vier Sternehotels....laber laber....ohne meinen importierten Kaviar bekomme ich Bauchschmerzen....“ Er grummelte wütend.

„Was stört dich daran?“ kam es von Jura und der Angesprochene seufzte.

„ An dem Luxus nichts...aber Pyriels Gesichtsausdruck stört mich. Wie ein bockiges Kind, das bekommen hat, was es will.“ Kam es knurrend als Antwort.

„Assiel.....was soll das eigentlich alles? Kito ist hinter mir her...Ru ist hinter mir her. Was wollen sie von mir?“

„Ich habe so einen Verdacht, dass sie nicht nur etwas von dir wollen.“ Assiels Stimme war nun nachdenklich und er schien mehr mit sich selbst zu reden.

„Und zwar?“ Jura sah Assiel ernst an.

„Nicht wichtig....ich weiß nicht ob es stimmt.“ Er wich ihrer Frage aus und schloss wieder die Augen.

„Kann nicht endlich mal einer von euch ehrlich zu mir sein?“ meinte das Mädchen dann mit einem bitteren Unterton in der Stimme. Der Kirian blickte zu ihr und seufzte leise.

„hör zu Jura. Es ist besser, wenn du manche Dinge nicht weißt und....“

„Weisen mich deshalb andere Menschen ab? Meiden sie mich weil ich anders bin?“ fragte sie dann plötzlich und Unterbrach Assiel. Er schwieg und schaute sie nur an.

Jura verstand schon und sie sah verletzt weg. Also doch. Es lag daran.

Sie wollte aufstehen, doch Assiel zog sie in seine Arme und sagte:

„Menschen....spüren Andersartigkeit. Zwar nicht direkt....aber unterbewusst. Das ist eigentlich bei allen Wesen so. Bei Tieren und auch bei Vampiren und Todesengeln. Du hast dich doch auch nie wirklich zugehörig gefühlt oder? Warum sonst hast du dich vor allem verschlossen? Warum hast du dich in deiner Wohnung verkrochen? Alles nur aus diesem Grund, weil du anders bist. Du wurdest...so weit ich es weiß....auch nie adoptiert, nach dem Tod deiner Eltern....auch deshalb, weil du anders bist. Aber auf eine Art anders, die abschreckt. Die Menschen zumindest. Sie spüren es nicht direkt. Sie denken vielleicht...dieses Mädchen ist schwierig. Es lernt langsam oder es sieht kränklich aus. Alles denken sie unterbewusst und entscheiden sich lieber für etwas, dass sich normal anfühlt für sie. Aus diesen Gründen werden Halbwesen meist verstoßen. Wir sind meist besser dran, wenn wir allein sind. Aber wir fühlen uns einsam ohne es zugeben zu wollen. Neidisch betrachten wir andere und denken uns: Warum haben andere so ein Glück? Was fehlt mir um genauso glücklich zu sein? Andere haben es nicht verdient. Andere schätzen es nicht. Wir hassen die Gesellschaft anderer, weil wir daran erinnert werden, was wir nicht haben und was andere haben. Wir verdrängen es und gehen daran kaputt.“ Assiel seufzte. Er spürte Juras Kopf an seiner Brust.

„Da haben wir wohl etwas an Erfahrungen gemeinsam oder?“ kam es leise von der Schwarzhaarigen.

„Leider ja...man muss lernen damit zu leben.“

„Und man kann nichts dagegen machen?“ fragte sie weiter.

„Nein...nicht wirklich. Man kann nur versuchen Gleichgesinnte zu finden. Leute die einen nicht verachten, verspotten oder ausgrenzen. Leider hilft das nicht immer. Viele Kirian zu Beispiel lenken sich ab von ihrer Situation. Töten Menschen um stärker zu werden, betrinken sich, nehmen Drogen oder....“ Jura zuckte, da etwas an ihrem Po entlang strich. „....haben Sex.“

Die Schwarzhaarige sah Assiel wütend an und gab ihm eine Ohrfeige.

„PERVERSLING!!“ fauchte sie und Assiel blickte sie verwirrt an, während er sich die schmerzende Wange hielt.

„Geht’s noch??“ kam es dann wütend von ihm und Jura sah ihn weiterhin grimmig an.

„Was fällt dir ein mich zu betatschen???“

„ich hab nichts gemacht...ich...“ Er hielt inne, weil er sah wie Jura schlagartig rot wurde.

Etwas strich zwischen ihren Beinen entlang. Sie holte erneut aus, aber dieses Mal mit der Faust. Der Kirian, reagierte dieses Mal jedoch schneller und hielt ihren Arm fest.

„Nicht bewegen.“ Zischte er und zog mit einem Ruck etwas unter der Decke hervor.

Eine schwarze Schlange.

„Odette!!“ knurrte Assiel und warf das Tier in eine Ecke des Zimmers.

Die Schlange blieb einen Moment lang liegen, krümmte sich dann aber und nahm die Gestalt eines schuppigen Jungen an, welcher die beiden finster anblickte.

„Du hast dich wohl im Bett vertan, Odette.“ murmelte der Kirian jetzt gelassener. Jura hingegen war geschockt. Odette war ein Kerl!?

„Und wenn nicht?“ zischte der schuppige Junge finster.

„Dann bist du so gut wie tot.“ Kam es grimmig zurück. Odette hingegen schmollte.

„Poil hat nie etwas dagegen, wenn ich....“

„Poil hat es ja auch nötig. Jura nicht....“ knurrte der Schwarzhaarige nun sichtlich genervt.

„Hat wohl dich was?“ kam es frech zurück.

Jura hatte das Gefühl ihr Kopf würde rauchen, als Assiel antwortete:

„Genau und jetzt mach dich vom Acker!“

Das Grinsen von Odette erlosch und er verzog sich mit einem: „Spielverderber!“ aus dem Zimmer.

Das schwarzhaarige Mädchen blickte blitzschnell zu Assiel und sie brauchte gar nicht zu fragen, denn der Kirian beantwortete ihr die Frage gleich schon:

„Nein. Poil weiß nicht, dass Odette männlich ist. Du könntest dir ja sicher vorstellen, was mit ihm passiert, wenn Poil es herausfindet. Bei ihr nimmt er meist eine weibliche Dämonenform an.“

„Aber warum?“ Jura war verwirrt.

„Sie würde ihn umbringen! Odette schläft als Schlange in Poils Bett, sie duscht mit ihm, zieht sich vor ihm um, erzählt ihm alle ihre intimes Geheimnisse....“ meinte Assiel beiläufig.

„Und warum bleibt er bei ihr?“ kam erneut eine Frage.

„Er liebt Poil. Sie hat ihn aufgezogen und sich liebevoll um ihn gekümmert. Auch wenn man es dem kleinen Biest nicht zutraut.“ Jura lachte leise und das war Musik in Assiels Ohren.

„Wen meinst du mit Biest? Poil oder Odette?“

„Beide.“ kam es gelassen von dem Kirian.

„Entschuldige.“ Nuschelte Jura dann noch.

„Wofür?“

„Für die Ohrfeige.“

Der Rotäugige musste grinsen.

„Ich gewöhne mich langsam daran.“

„Es tut mir trotzdem Leid.“

Eine Stille entstand und dann schmunzelte Assiel.

„Anscheinend hast du ja doch Manieren, Juralein.“

Die Angesprochene boxte ihm in die Seite und meinte:

“Ich nehme alles zurück! Es tut mir nicht Leid!“

„Maaaaa~nnsweib!“

„Bitte was?!“

„Mannsweib!“

„Ich geb dir gleich Mannsweib!“

„dann bist du erstrecht eins.“ Er grinste weiterhin.

“Was?“

„Na los! Schlag doch zu!“

„Nein!“

„Na los! Schlag!“

„Nein verdammt!“ kam es energischer von Jura.

„Feigling!“

BATSCH! Jura hatte ihn wirklich geschlagen und sah den Kirian nun stur an.

„Au.....Ich wusste es doch! MANNSWEIB!“

„ASSIEL!!!!“

„Was denn? Ist doch so!“

„Ich bring dich um!“

„Versuchs doch!“

„Mach ich auch!“

„Dann los, ich warte!“

„ARG!!!“

Danach vernahm man nur noch die Geräusche von fliegenden Gegenständen und Kissen und ab und zu Schlägen. Pyriel, welcher im Nebenraum saß seufzte dabei und versuchte zu arbeiten. Was sich liebt, dass neckt sich, aber ging das nicht leiser? Er hatte keine Lust, dass Poil auswachte.

Irgendwann kehrte dann wieder Ruhe ein und Assiel und Jura schliefen tief und fest. Jura im Bett und Assiel am Boden, begraben unter Kissen und anderen Dingen.
 

Jura war die erste, die am nächsten tag erwachte. Das Zimmer war in morgendlichen Sonnenschein gehüllt und das Mädchen stand langsam auf, wobei sie darauf achtete nicht über den Kirian am Boden zu stolpern. Sie verließ den Raum und erwartete nicht jemanden zu treffen, der schon wach war.

Jedoch traf sie im Wohnzimmer auf Pyriel, welcher immer noch arbeitete. Anscheinend saß er an neuen Entwürfen.

„Morgen...“ nuschelte Jura und der Vampir winkte sie zu sich. Das Mädchen ließ sich neben ihm nieder und sah ihn fragend an.

„Wir müssen reden.“ Kam es von Pyriel. „Es geht um so einige Dinge.“

„Und zwar?“

„Hör zu....Ru ist gefährlich. Sie wird versuchen dich anzugreifen. Es wäre besser wenn du lernst dich zu wehren. Ich glaube nicht, dass du keine Kräfte hast. Ru hat welche und...laut meiner Informationen...dein ‚Bruder’ ebenso.“

„Mein Bruder?“ meinte Jura verwirrt.

„Dein Genbruder. Ihr wart zu dritt vergessen?“

„Wo ist er?“ fragte Jura nun interessiert.

„Momentan nicht im land. Ich denke aber, dass er bald wieder zur Verfügung steht. Darauf wartet sicher auch Kito. Oder auch....Ru. Ich denke sie ist der Hauptgrund. Denn...sie hat etwas mit euch zu klären. Ich vermute sie ist wütend. Sie würde immer abgeschoben. Bis sie am Ende im Waisenhaus landete. Du und dein Genbruder....ihr hattet wenigstens für kurze Zeit Eltern.“

„Wie ist sein Name?“ bohrte Jura nach.

„Wir....nennen ihn nur Shark. Oder....Sharky wenn wir ihm ärgern wollen.“

„Erzähl mir mehr!“ Jura blickte Pyriel ernst an, aber dieser schüttelte nur den Kopf.

„Nicht jetzt. Alles zu seiner Zeit. Es ist wichtiger, dass du dich wehrst. Ru könnte dich jederzeit angreifen. Sie war schon zu oft in deiner Nähe.“

„Was soll das heißen?“ fragte Jura verwirrt.

„Hat Assiel es dir nicht erzählt?“ Der Vampir schaute etwas überrumpelt aus der Wäsche.

„Hat er dich nicht über die Gefahr aufgeklärt?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf.

„Assiel meinte, dass du Ru inzwischen kennst. Er meinte ihr Name wäre nun...“

„Mijo.“ Meinte Assiel, welcher nun angespannt ihm Türrahmen des Schlafzimmers stand.
 

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Gut...das wars wieder und das Ende haben sicher einige schon geahnt.

Ich habe das Kapitel oft umschreiben müssen. XD



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Von:  Amaya-dragon
2008-07-21T20:42:10+00:00 21.07.2008 22:42
ahja, nochwas zur kapitelüberschrift...ich hatte des total anders interpretiert dann mit jura...so das ihr 'vater' (gen'spender')brutal und kalt war als Todesengel und ihre 'mutter' (Ei-Zellenspenderin) als mensch eben schwach und zerbrechlich wäre. Ahja und als ich Kirian als las musste ich an Kyrian aus 'Nächtliche Versuchung' von Sherrilyn Kenyon denken. Dieser ist einerseits auch ein Vampir...andererseits aber auch nicht
Von:  Amaya-dragon
2008-07-21T20:34:51+00:00 21.07.2008 22:34
letztens beim durchstöbern den Douji entdeckt un nun auch das FF gelesen. Muss sagen bin voll begeistert XD Hast iwie oft das zu papier was ich mir grade gedacht ahtte XD ob nun als handlung oder wörtliche rede ^^ man merkt auch wie sich dein stil im verlauf geändert hat. kein wunder, wenn man erst später dazustößt und das, was über eine lange Spanne hinaus geschriben wurde in kurzer zeit hintereinader weg liest^^
hast dich wirklich sehr verbessert.
du bringst gut spannung ind die geschichte und wartest mit witz an den passenden stellen auf. auch die gefühle der personen bringst du gut rüber. das du oft die person wechselst aus deren sicht gerade erzählt wird, finde ich erfrischend. dies machen ja nicht viele. mir persönlich gefällt sowas aber :)
Ich bin wirklich gespannt wie die Story weiter geht. Fändes total schön wen es bald weiterginge. Ich weiss, andere mussten schon länger ausharren und auf die fortsetzung warten XD Für eine gute story kann man au mal warten....trotzdem würde ich am liebsten sofort weiterlesen. Die Kaps enden auch imemr an so spannenden stellen >.< echte folter....besonders wens bis zum nächsten kapietel länger dauert xD hart, so lange auf die folter gespannt zu werden XD

LG Amaya
Von: abgemeldet
2007-11-03T01:05:16+00:00 03.11.2007 02:05
Ich sitze jetzt schon geschlagene vier Stunden vorm Computer, lese mir die Augen viereckig und muss sagen ich bin begeistert von deiner Story!
Mach unbedingt weiter so(das kann nur jemand sagen, der so gefesselt von deiner Geschichte war, dass sie die ganzen 41 bestehenden Seiten ohne Unterbrechung durchgelesen hat)!!!!!!


Von:  Lady_Eternal
2007-10-23T12:50:22+00:00 23.10.2007 14:50
Also, mir hat dieses Kap sehr gefallen!!^_^
Besonders die stelle wo sich jura und assiel in den haaren lagen...schon wieder!!*hihi*
Mach weiter soooo!!!*anfeuer*

Bis denne:-)

*wink*
Von:  Minuel
2007-09-15T13:30:13+00:00 15.09.2007 15:30
hi
wie schon in der ens erwähnt bin ich entzückt von deinem werk
(gott klingt das hochgestochen)
och menno
alle kommentarschreiber/innen haben schon gesagt was ich sagen wollte *gemeinheit*
egal- ich liebe deine ff und freue mich schn auf`s nächste kapitel
bye
Von:  suz
2007-09-11T21:39:15+00:00 11.09.2007 23:39
hallo
erstmal ein riesen hurra, dass es endlich mit deiner ff weitergeht
das kappi war echt super
mir gefällts, wie du die spannung immer weiter aufbaust, ohne dass es irgendwann langweilig wird
am besten fand ich den vergleich jura/vater/mutter einfach genial
mach weiter so
gruz suz
ps: könnt ich evtl ne nes bekommen,wenns weiter geht wär supi

Von:  Tamatoshi
2007-06-08T11:02:03+00:00 08.06.2007 13:02
ich hab die ganze geschichte in einem zug durchgelesen und muss sagen die is echt klasse!^^ kannste mir vll ne ENS schreiben , wenns weiter geht?


lg schrank
Von:  Yumecoply
2007-05-01T14:56:52+00:00 01.05.2007 16:56
wtf..und ich habs erst jetzt gesehen U_U...
naja aber kyah *freu*
ein kuss^^ wie schööön *g*
ach des kapitel war toll^^ klasse wie immer eben.
UND ich will das nächste kapp lesen..action und so :P
das ich
Von:  Pestdoktor
2007-04-22T13:26:39+00:00 22.04.2007 15:26
juhu xD
*nod*
cooles kapitel *fähnchen schwenk*
der kuss~ *gg* toooll *g*
yay, mach shcnell weiter *gespannt desu*
Von:  il_gelato
2007-04-20T16:31:48+00:00 20.04.2007 18:31
deine Schnelligkeit ist ja überwältigend XD
der plot ist dir gut gelungen, bin schon echt gespannt, wie es nun weiter geht und ob Kito es wirklich so ernst meint wie es sich angehört hat.
Der einzige Makel von meiner Seite ist, dass der Kuss im Handlungsablauf so dermaßen untergegangen und nicht weiter beachtet worden ist. Schade! Hätte ich noch weiter ausgebaut und noch mehr gepusht.


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