Pain, suffering and a stupid black Angel von Kaito_Yu (Neu: Kapitel 19: Kalt wie der Vater, zerbrechlich wie die Mutter.) ================================================================================ Kapitel 18: Vergiss...es... --------------------------- hehehe....hab mich dieses Mal richtig beeilt! Und es hat keinen Monat gedauert.....oder sechs...... Im 19 kapitel wird es richtig Action geben! Versprochen. Übrigens noch etwas neues. Pain,suffering and a stupid black angel gibt es jetzt als Dojinshi (für die, die es noch nicht wissen XD) : http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi.php/zeichner/47333/output/26640/ Viel Spaß mit dem Kapitel ^^ P.S.: WOAH!!! O____O Die Story hat die 100 Kommentare Marke überschritten *gerührt* Dafür gibt es in diesem Kapitel etwas, worauf viele sehnsüchtig gewartet haben XD ----------------------------------------------------------------------- Kapitel 18: Vergiss...es... Assiel starrte vor sich auf den Boden und schwieg jetzt. Auch Jura schwieg. So war das also....so waren ihre Eltern gestorben. Wegen Kito. „Du....hast es die ganze Zeit gewusst....?“ fragte sie dann nach einer Weile. „Ja. Anfangs war ich mir nicht sicher. Und als ich mir sicher war hat es mich anfangs auch nicht gekümmert.“ „Woher...wusstest du....das ausgerechnet ich es war?“ Sie hatte ihre Hände zu Fäusten geballt und sprach mit einem leichten Zittern in der Stimme. „Kito hat davon erzählt. Er meinte, die Tochter der beiden kurz gesehen zu haben. Schwarze Haare, grüne Augen. Und er meinte die kleine Haruna wäre ohne Eltern besser dran als mit Eltern. Kurze zeit nach diesem Vorfall...haben sich unsere Wege getrennt. Ich habe Kito nur ab und zu gesehen. Und mir schien es, als hätte er sich mit der Zeit etwas mehr unter Kontrolle gebracht. Trotzdem....ist er hinter seiner freundlichen Fassade immer noch eine tickende Zeitbombe.“ „Aber....das geht nicht...du und Kito ihr seid vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich. Wie könnt ihr, als ich ein Kind war....“ „Die Zeit vergeht für uns Kirian anders, als für euch. Es würde zu lange dauern....um das zu erklären.“ Er sah zu Jura, welche wieder schweigend vor sich hinstarrte. Er konnte sich denken, worüber sie nachdachte und auch er versank in Gedanken. Das eben war nicht ganz die Wahrheit gewesen. Er kannte sie nicht nur von Kitos Erzählung. Die Wahrheit war anders und ging noch etwas weiter. Er war aufgebrochen um sich Nahrung zu suchen und um Ruhe vor Kito zu haben. Sein Verhalten war nicht mehr auszuhalten. Kirians waren grausam, denn sie waren verlassene Kinder, doch trotzdem verstieß er gegen die Regeln. Ein Todesengel, so wie er einer sein wollte tötete nicht ohne Grund. Er war für selbstmordgefährdete Menschen verantwortlich. Für alles andere war das Schicksal da. Er erreichte Nachts den Park und ließ sich als Rabe auf einer Laterne nieder. Vor ihm saß ein potentielles Opfer auf einer Schaukel. Es regnete und das Opfer, ein etwa 10 Jähriges Mädchen mit schwarzen Haaren schien es nicht wirklich wahrzunehmen. Er beobachtete sie lange und dachte an das was Kito erzählt hatte. Er griff sie nicht an. Denn vor ihm saß ebenfalls ein verlassenes Kind und wer konnte dessen Lage besser verstehen, als Assiel. Er suchte sich ein anderes Opfer. „Wieso....erzählst du mir so was? Ausgerechnet jetzt? Nachdem ich alles verloren habe in diesem blöden Feuer?“ Sie sah ihn wütend an. Warum tat er ihr noch mehr weh? Wieso schüttete er noch mehr Salz in die Wunde? „Das....war ein schlechter Zeitpunkt.....ich weiß. Aber ich will nur sichergehen...das du dich von ihm fernhältst. Kito weiß WER du bist. Und er wird nicht zögern dich für irgendwas zu benutzen.“ „Wieso sollte er mich denn benutzen? Wie könnte ich ihm, ausgerechnet ihm, nützlich sein?“ Assiel seufzte. „Ich fürchte das hat etwas mit mir zu tun. Er hat noch eine Rechnung mit jemandem offen. Und ich bin die Verbindung zu diesem jemand. Und du....bist die direkte Verbindung zu mir. Außerdem....haben ich und Kito noch etwas zu regeln, aber das geht dich nichts an.“ Assiel starrte wieder ernst vor sich hin. Das was sie noch zu regeln hatten, hatten beide sehr lange herausgeschoben. Das Mädchen neben ihm schwieg jetzt ebenfalls wieder. Kito. Dieser Kerl also. Er war daran Schuld. In Jura flammte ein unbeschreiblicher Hass auf. Er war daran schuld das ihre Eltern tot waren. Er war daran schuld, dass sie ihr ganzes Leben lang nur Verachtung entgegengebracht bekam und nun das war, was sie war. Er sollte sich....davor hüten....ihr noch einmal über den Weg zu laufen und wenn er es tat würde sie ihn eigenhändig mit seinem blöden Smilie-Shirt erwürgen. Dann fiel ihr jedoch noch etwas ein. „Deine Frist ist abgelaufen....“ nachdem sie das gesagt hatte, sah sie aus den Augenwinkeln, wie Assiel erstarrte. „.....Und?“ kam es nur leicht ungehalten zurück. Wollte sie ihn jetzt etwa damit aufziehen? Ihm klar machen, dass er ein Versager war, weil er sie nicht umgebracht hatte? Doch sie sagte etwas anderes. „Dann bist du nicht mehr verpflichtet bei mir rumzuhängen. Wann haust du ab?“ Sie sagte das sehr kühl, doch innerlich litt sie etwas darunter. Dann wäre sie wieder allein. Auch wenn sie seine Gegenwart oft als nervig oder aufdringlich empfunden hatte, er war trotzdem da gewesen und hatte sie, zumindest gegen Ende, in den Arm genommen, getröstet oder ihr einfach zugehört. Es würde ihr sehr auffallen, wenn er weg war, daran gab es für sie keinen Zweifel. „Garnicht.“ Kam es nur gelassen von Assiel. Ihm war ihre plötzliche kühle Art nicht entgangen und er deutete sie so, als unterdrückte sie etwas. „Ich habe nicht vor abzuhauen.“ Jura starrte ihn verwirrt an. „Hast du nicht?“ „Nein.“ „Und....warum?“ Er hatte doch jetzt keinen Grund mehr dafür. „Ich habe mich....an dich gewöhnt. An dein Gemotze, deine Ohrfeigen und so weiter.“ „Bist du ein Masochist?“ fragte Jura ziemlich perplex. „Nein....nur hart im nehmen....“ kam es dann gelassen zurück. Klick. „Willst du etwa damit andeuten, ich bin brutal?“ kam es außer sich von dem schwarzhaarigen Mädchen, welche jetzt wieder zu einer Ohrfeige ausholte. Assiel fing die Ohrfeige ab und zog Jura grinsend an sich. „Nein. Wie sollte ich auf so was kommen?“ Klick. Jura errötete leicht und Assiel zog sie immer näher. Klick. Klick. Klick. Dann hielt er jedoch inne und blickte grimmig zu einem Gebüsch, das sich in ihrer Nähe befand. „PYRIEL!“ Assiel ließ Jura los und zog eine weiße Gestalt aus dem Gebüsch. Sein Cousin. Mit einer Kamera. „Hey....was soll das? Ihr hattet gerade so eine schöne Pose und das wären noch ein paar tolle Bilder geworden!“ kam es empört von dem Vampir. „Sag mal geht’s noch???“ Assiel packte ihn wieder am Kragen und war nah dran ihn umzubringen. Wieder nahm Pyriel es ganz gelassen. „Jetzt hör mal. Wenn ich euch schon meine erstklassige Kleidung leihe, welche übrigens nicht gerade Billig ist, dann will ich auch etwas dafür haben. Ich brauche noch ein paar Werbefotos. Ich weiß auch schon genau wie es am Ende aussehen wird.“ Er riss sich von dem Kirian los und schaute gerührt in den Himmel. „Go-Go-Goth. Die Mode für einsame Stunden oder aufsehenerregende Auftritte. Ein Touch von Spitze mit einem verruchten inneren Kern.“ Er schwelgte vor sich hin und Assiel schaute verwundert zu Jura. „Verruchter innerer Kern?“ Pyriel stoppte und blickte Assiel mit dem Anflug eines zweideutigen Grinsens an. Assiel wurde rot. Er konnte sich denken, was Pyriel meinte, er hatte Jura seine Männeraufreißer-Unterwäsche gegeben. Er wollte gerade etwas dazu sagen, als man zwei wütende Frauenstimmen hörte, die sich im Hintergrund stritten. Die eine war Jura und die andere......zu Assiels Leidwesen....war Poil. „Was fällt dir ein du Biest??? Warum tauchst du hier auf?“ „Ich? Was macht so ein Miststück wie du hier?“ „Halt bloß die Klappe Mensch, sonst stopf ich sie dir!!!“ „Versuchs doch, mal sehen wer an Ende nichts mehr rausbekommt!!!“ „Ach ja?“ “JA!“ „Biest!“ „Miststück!“ „Nervensäge! „Hackfresse!“ Pyriel und Assiel standen leicht genervt neben dem Geschehen und sahen zu, wie sich die beiden Frauen gegenseitig niedermachten. „Warum ist Poil hier?“ fragte Assiel seinen Cousin, obwohl er es sich schon denken konnte. „Kito war hier und meinte ich solle sie mal für eine Weile verwahren. Als Poil dann wach wurde hat sie erst mal mein halbes Haus auseinandergenommen.....das so eine hübsche Frau so ein Teufel sein kann.....“ Er seufzte. „Sie hat mein ganzes Porzellangeschirr auf dem Gewissen.....selbst das gute.....von meiner Mutter.....“ „Selbst schuld.“ Murmelte Assiel genervt und ging dann zwischen die beiden Frauen, bevor sie sich gegenseitig umbrachten. „Muss ich euch wieder KO Hauen, damit ihr still seid?“ Die beiden Frauen sahen ihn knurrend an, ließen es dann aber doch. „Na also....geht doch.....“ Der Kirian schaute zu Poil und seufzte. „Lässt du dich jetzt auch schon von Kito benutzen?“ Poil macht ein genervtes Gesicht. „Ich mich von dem Schwächling benutzen lassen? PAH!“ „Du weißt genau, dass er kein Schwächling ist.“ „Natürlich ist er das!“ sagte Poil wütend und blickte dann zu Jura und wieder zu Assiel. „Und du bist es auch!“ Komischerweise erhellte sich daraufhin Assiels Gesicht. „So....und wer ist deiner Meinung nach stark?“ „Arsen natürlich! Was für ein Mann! Dieses Pechschwarze Haar! Diese stechenden gelben Augen! Dieser muskulöse Körper! Diese tiefe männliche Stimme!!“ Assiels Blick hatte sich inzwischen wieder verfinstert. „WARUM MUSS SO EIN MANN VERHEIRATET SEIN?????? Warum muss er unbedingt Kirians hassen.....???? Das ist alles deine Schuld du Vollidiot!“ Sie starrte Assiel feindselig an und Jura fragte sich, wo ihre Verliebtheit für Assiel geblieben war. Aber so wie es aussah....bei Arsen. „Ich bin bestimmt nicht netter zu meinem Bruder, nur weil du eine Phase hast, wo du ihn interessant findest.“ „Arsen ist aber auch ein geiler Bock.“ schnurrte Pyriel im Hintergrund und Assiel machte ein angewidertes Gesicht. Ebenso Jura. „Wenigstens einer hier versteht mich.“ murmelte Poil und wendete sich an Jura. „Nun zu dir. Ich kann dich immer noch nicht leiden du Miststück. Also lass mich bloß in Ruhe!“ „Beruht auf Gegenseitigkeit. Und es geht mir besser wenn ich das was du dein Gesicht nennst nicht allzu oft zu sehen bekomme.“ „Willst du mich beleidigen?“ „Ich doch nicht!“ „Legst du es auf Schläge an??? Komm her! Kannst du haben!“ „Komm doch selber oder brichst du dir dann einen Nagel ab?“ „Ich brech dir gleich mal was anderes!“ „Da bin ich aber mal gespannt!“ Pyriel starrte die beiden amüsiert an. „Sind sie nicht süß? Wie die kleinen Schwestern, die ich nie hatte.“ Assiel blickte ihn skeptisch an, während die Streitereien weitergingen. Dann, weil er keine Lust mehr hatte sich noch mehr davon anzuhören, packte Assiel sich Jura einfach über die Schulter und ging ins Haus. Natürlich begleitet von leiser werdenden Klicks von Pyriels Kamera und Poils: „Ich bin noch nicht fertig mit dir!!!!“. Jura hingegen boxte gegen den Rücken des Kirian und meinte aufgebracht: „Lass mich runter! Ich mach sie fertig!!!“ „Du würdest nur Pyriels Kleider kaputtmachen..... Und das wäre teuer für mich!“ „Ist seine Mode den so begehrt?“ fragte Jura grimmig. „Mein Cousin hat zwar nicht mehr alle Murmeln in der Büchse, aber er verdient eine Menge Geld mit seiner Kleidung. Muss er auch, denn sonst könnte er sich seinen verschwenderischen Lebensstil nicht leisten. Blut der seltensten Blutgruppen, Wein aus dem Jahre 1520, Vorhänge aus 100 % Seide mit Goldfäden durchzogen, Klopapier mit Spitze und Lavendelduft und seinem persönlichen Siegel.“ „Ist das nicht etwas unnötig?“ murmelte das schwarzhaarige Mädchen perplex. „Ja. Aber erklär ihm das mal.“ kam es jetzt seufzend von Assiel, welcher Jura weiter durch die Gänge des Hauses trug und sie dann in einem Zimmer, seinem momentanen Zimmer absetzte. „Hör zu Jura.“ murmelte er jetzt sehr ernst. „da du mit Kito zusammen warst als das Feuer ausbrach....befürchte ich, dass er einen Komplizen hat. Deswegen solltest du vorsichtig sein. Jura starrte ihn etwas verwirrt an. Warum half er ihr überhaupt? „Und was ist wenn dein werter Cousin sein Komplize ist? Immerhin hat er auch Poil aufgenommen.“ „Mach dir deshalb keine Sorgen. Pyriel kann zwar sehr gut mit Kito, aber er würde sein Unternehmen nie mit schlechten Schlagzeilen gefährden. Wir werden erst mal eine Weile hier bleiben und dann schauen, was wir machen. In der Zwischenzeit kannst du wieder zur Schule gehen. Pyriels bonzige Limosine wird dich hinbringen.“ Jura seufzte. Schule. Sie hasste diesen Ort. Assiel bemerkte das und wuschelte ihr durch die Haare, was ihm einen stechenden Blick von dem Mädchen einbrachte. „Wieso soll ich zurück? Fällt doch eh keinem auf, wenn ich weg bin.“ Der Kirian schnaubte amüsiert und meinte: „Doch. Eine Person schon. Mijo. Ich hab sie zufällig getroffen, als ich noch mal bei deiner verbrannten Wohnung war. Sie war völlig mit den Nerven runter und hat mich nach dir ausgefragt. Ich hab ihr gesagt, dass alles in Ordnung ist und du bald wiederkommst.“ Jura grummelte: „Na toll.“ Es war schön zu hören, dass sie jemand vermisste....jedoch war Mijo eine sehr aufdringliche Person. „Du bist eine komische Person.“ Kam es nachdenklich von dem jungen Mann neben ihr. „Ständig jammerst du, dass niemand da ist...der sich für dich interessiert...und tust dann, als wäre es dir egal...“ „Ich jammere nicht!!“ „.....heulst dir die Augen aus, wenn keiner da ist.......“ „Ich heule nicht!“ „....versuchst immer keine Gefühle zu zeigen oder sie zu verstecken...aus Angst du wirst verletzt....“ „Ich....habe keine Angst....“ „....und würdest doch eigentlich gerne....jemandem vertrauen.“ „..........“ „Die Wahrheit ist doch...das du gar nicht so hart und abweisend bist wie du tust.“ „Halt endlich die Klappe....“ murmelte die Schwarzhaarige nach einem kurzen Schweigen stur. „Was weißt du schon von mir? Warum tust du so, als könntest du mich verstehen?“ Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und starrte vor sich auf den Boden. „Vielleicht....weil ich es tue und mehr von dir weiß, als du wahrhaben willst.“ Jura schaute zu Assiel und bemerkte einen Ausdruck auf seinem Gesicht, den sie nur allzu oft auf ihrem eigenen gesehen hatte. Ein Ausdruck der Einsamkeit. Und ihr wurde klar, dass er wohl Recht hatte. Kito, dieser Mistkerl, hatte es ihr ja erklärt. Aus was für Verhältnissen Assiel kam. Das er wie alle Kirian verstoßen wurde. Und sie wusste, dass er es nicht einfach hatte mit seinem Bruder und auch mit Kito selbst. Auch Pyriel war sicher nicht der beste Vertrauenspartner, da er mit Kito in Verbindung stand. Von Poil wollte Jura gar nicht anfangen. Selbst wenn Assiel jemals etwas für sie empfunden hätte, hätte diese ihn irgendwann fallen lassen, sobald sie einen neuen Schwarm gefunden hätte. Alles in allem. Er hatte niemanden, an den er sich klammern konnte....außer...vielleicht Jura selbst. Und sie vermutete oder eher sie war sich ganz sicher....das dies der Grund war, warum er bei ihr blieb. Er selbst hielt die Einsamkeit nicht mehr aus. Sie fühlte sich etwas schuldig. Bisher hatte sie mehr als egoistisch gehandelt. Ihm nur wenn nötig zugehört, obwohl er für sie bisher oder zumindest am Anfang nur ein blutgieriges Monster war. Sich nicht bedankt, wenn er ihr das Leben rettete oder sie tröstete. Seine Warnungen vor Kito in den Wind geschlagen, worunter wahrscheinlich ihre Wohnung hatte leiden müssen. Ihn immer wieder als Monster beschimpft. Sich nicht einmal in seine Lage versetzt. Und nur gefordert anstatt zu geben. „Assiel...es...“ setzte sie an und kam nicht weiter, da dieser sie einfach in seine Arme zog und küsste. Jura spürte wie ihr Gesicht mehr als heiß wurde und wollte ihn wegdrücken, was er nicht zuließ. Zu lange hatte er darauf gewartet und immerhin schuldete sie ihm noch einen Kuss. Der Kirian wartete ab und spürte dann nach einer Weile endlich, dass sie sich entspannte und ihn gewähren ließ. Als er sich dann von ihr löste starrte Jura ihn nur verständnislos und verwirrt an. Assiel hingegen nuschelte nur: „Wenn du wüsstest, wie verrückt mich deine Art manchmal macht.“ Anschließend ließ er sie los und stand auf. „Ich organisiere uns jetzt was zum essen...“ Dann verließ er den Raum und ließ die hochrote Jura zurück. Diese starrte die Tür an, durch die er verschwunden war. War ihr irgendwas entgangen? Irgendwas was sein Verhalten ihr gegenüber erklärte. Oder ihres? Warum hatte sie ihn nicht geohrfeigt? Ihn nicht dahin getreten wo es wehtat? Vielleicht weil... Sie schüttelte schnell den Kopf um den nächsten aufkommenden Gedanken zu verdrängen. Niemals! Der Rest des Tages verlief schweigend. Für beide. Weder Assiel noch Jura wussten was sie nach dieser Sache miteinander besprechen sollten. Und Juras Gedanken schweiften immer wieder ab, als sie Nachts in ihrem Bett lag. Solange bis sie einschlief und etwas anderes in ihren Gedanken auftauchte, was nicht sie selbst verdrängt hatte, sondern wozu sie gezwungen wurde. Es war Nacht und die Vorhänge des Waisenhauses wiegten sich im Wind. Warum wiegen sie sich im Wind? War das Fenster nicht geschlossen, als sie zu Bett ging? Jura war inzwischen 11 und in ein paar Wochen würde sie 12 werden. Doch in diesem Moment bezweifelte sie, dass sie dieses Alter jemals erreichen würde. Irgendetwas lag in der Luft irgendetwas, was nicht der Atmosphäre entsprach, die sonst in diesem Heim existierte. Jura stand auf und ging zum Fenster um es zu schließen. Jedoch fiel ihr Blick dabei auf das Bett des Kindes, mit dem sie sich das Zimmer teilte. Es war leer und die Decke wie in Eile zurückgeschlagen. Das war seltsam, denn normalerweise durften sie das Zimmer nicht verlassen. Jura ging zum Fenster und sah heraus. Unten über den alten Hof gingen zwei Gestalten eine kleinere und eine etwas größere. Jura verließ ihr Zimmer, rannte die Treppen herunter und sie kam an einer der Kinderschwestern vorbei. Diese lag auf dem Boden und schlief. Jura kümmerte sich nicht um sie, sondern rannte weiter. Die Atmosphäre wurde drückender und sie schläfriger. Was war das? Sie kam an dem schlafenden Hausmeister vorbei und öffnete dann die Tür. Sie war beim Hof und lief weiter. Jedoch wurde ihr Laufen zu einem Gehen, als sie den beiden Gestalten näher kam. Das Kind, Jura konnte nicht erkennen ob es ein Junge oder Mädchen war, denn auch ihre Erinnerung verblasste immer mehr. Das Kind von ihrem Zimmer. Die größere Gestalt drehte sich zu Jura um und die Federn der großen Rabenschwingen raschelten leise im Wind. Die eisblauen, fast weißen Augen der Gestalt schienen das schwarzhaarige Mädchen fast aufzufressen. Sie war komplett in Schwarz gekleidet und schaffte eine ganz andere Atmosphäre als die Person, die Jura später kennenlernen sollte. Dies hier war ohne Zweifel der Kito, der ihre Eltern umgebracht hatte. Sein zweites Gesicht. „Kleine Haruna. Schön dich wiederzusehen.“ sagte er kühl, jedoch auch mit etwas Verwunderung. „Warum schläfst du denn nicht? Normalerweise schlafen die Menschen sehr schnell wenn ich ihnen einen Besuch abstatte.“ Und er grinste vielsagend. Damals konnte sie es nicht deuten, doch heute wusste sie, dass er ihre Eltern meinte. Das Kind an seiner Seite starrte vor sich hin und sagte kein Wort. Jura wollte etwas zu ihm sagen, jedoch wurde sie immer müder, bis sie schließlich einschlief wie alle anderen und nur eines hörte, während sie immer tiefer sank: „Vergiss...es...“ Jura wachte schweißgebadet auf und starrte schweratmend die Decke an. Was war das? Wieso hatte sie das vergessen? Wie konnte sie das vergessen? Die Erinnerung stand jetzt wieder klar vor ihren Augen. Nur an das Kind konnte sie sich nur schemenhaft erinnern, so als ob irgendetwas sie noch davon abhielt mehr zu erfahren. Sie stand auf und verließ ihr Zimmer. Sie brauchte Bewegung. Frische Luft. Auch wenn es in dem inzwischen schwarzen Nachthemd sicher kühl werden würde. Jura verließ das Haus und atmete draußen erst einmal tief durch. Es war....als ob alles zusammenhing. Kito. Ihre Eltern. Assiel. Und..... Jura stutzte. Dieses Kind....konnte es sein das... Sie verwarf den Gedanken wieder. Kito hatte keinen Grund ein Kind zu entführen, nur um es Jahre später ihre Wohnung anzünden zu lassen. Außerdem, und das war noch komischer, schien das Kind freiwillig mitgegangen zu sein. Obwohl dies sicher auch ein Trick dieses Kirians sein konnte. Jura seufzte und ging dann wieder rein. Vielleicht machte sie sich auch zu viele Gedanken. Vielleicht war -.... Sie hielt inne. Sie hörte jemanden reden. Sie ging leise weiter und stand vor der Tür von Pyriels Teesalon. Die Tür war einen Spalt geöffnet und Jura spähte hinein. Das was sie sah verschlug ihr den Atem. „Halte sie solange wie möglich hier fest. Dieses Mädchen hat zu viel gesehen und es gibt da jemanden....der noch etwas mit ihr auszutragen hat.“ Kito blickte Pyriel eiskalt an. Der gleiche Blick wie in Juras Traum oder eher Erinnerung. „Du weißt wie ungern ich mich in so was reinstecke....Ich mag die Kleine und Assiel....“ „Sei Still! Was der denkt ist mir egal!“ schnitt Kito Pyriel das Wort ab. „Deine nette Seite mag ich lieber!“ sagte Pyriel kleinlaut. „Die schreit nicht. Die trägt lustige T-Shirts mit meinen Smilies. Und die spielt an schönen Sommerabenden mit mir Scrabble!!“ motze der Vampir jetzt. „Wenn du willst, dass das so bleibt dann solltest du auch weiterhin tun, was ich sage.“ „Was hat diese Person nur mit dir gemacht? Du warst auf dem besten Weg der Besserung!!“ Kito lächelte kühl: „Diese Person....hat mir die Augen geöffnet. Und wo wir schon bei geöffnet sind. Willst du nicht reinkommen Jura. Durch diese nette geöffnete Tür?“ Und jetzt sah er der Schwarzhaarigen direkt in die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)