Der Sohn des Drachen von Honeyeater (~Vlad Tepez Dracul III.~ ( ÜBERARBEITUNG!!! ~Prolog bereits NV!)) ================================================================================ Kapitel 15: I love you (OV) --------------------------- Ihre Augen öffneten sich wie von selbst und ihr Körper richtete sich ebenso wie von Geisterhand auf. Rebbecca's Blick glitt hinüber zur hölzernen Tür und bevor sie daran dachte sich eine Kerze anzuzünden, sprang sie aus dem Bett und riss die Tür zum Flur auf, nur um auf eben diesen hinauszulaufen. Ihr Weg führte die junge Frau, barfuss, in den Innenhof, wo sich langsam Scharen von Männern mit Blutverschmierten und verkrusteten Rüstungen sammelten. Die Menge, die den Hof verlassen hatte, hatte sich beträchtlich verkleinert. Mit rastlosen Augen suchte Rebbecca jedes einzelne Gesicht nach Vlad ab, bis sie ihn auf seinem schwarzen Hengst sitzend erkannte. Ihr Atem ging stoßweise, woraufhin sich ihre Brust unregelmäßig hob und senkte. Rebbecca's weißes Nachthemd klebte in der klammen Nachtluft an ihrem Körper, doch es schien sie nicht zu stören, als sich ihr Blick mit dem von ihrem Herrn vermischte. Er wirkte müde, vollkommen seiner Kräfte beraubt und doch strahlte er dieselbe Stärke aus, wie am Tage der Abreise. Schwerfällig ließ sich Vlad von seinem Ross gleiten und umso näher er Rebbecca kam, desto besser konnte sie erkennen, welche Spuren der Krieg an ihm hinterlassen hatte. Verkrustete Wunden an Armen und Beinen, Striemen im Gesicht, Dreck an der gesamten Rüstung. Sie wunderte sich, dass er überhaupt noch aufrecht gehen konnte. Wahrscheinlich war es auch nur sein Wille gewesen, bis zu seiner Burg zu kommen, denn ohne ein Wort über die Lippen gebracht zu haben, sank er Rebbecca entgegen. Sie hatte keine Chance sein Gewicht mitsamt der schweren Rüstung tragen zu können, denn auch sie hatte Kräfte durch die Unterernährung eingebüßt. Mittlerweile waren auch Nicolai und viele andere Bedienstete im Innenhof eingetroffen und fingen an die Verletzten zu verarzten und ihnen Wasser, sowie Brot zu geben. Einige Männer hievten ihren Herrn in sein Zimmer, wohin ihm Rebbecca folgte, da sie ihn nicht aus den Augen lassen wollte. Zuvor sagte sie Nicolai bescheid, dass sie sich um das Wohlbefinden von Vlad kümmern würde. Nicolai hätte an ihrer Entscheidung nichts ändern können, dazu war er nicht in der Lage. Auch er sorgte sich ohne Zweifel um seinen Herrn, aber dennoch war er der Meinung, dass er bei Rebbecca in sehr guten Händen sein würde. Mit Hilfe von anderen Mägden befreite Rebbecca Vlad von der schweren, roten Rüstung. Nachdem die zerrissenen Kleidungsstücke, die er darunter trug, von seiner Haut glitten, konnte man erst das wahre Ausmaß der Verletzungen erkennen. Rebbecca fand, dass er schon so stark verwundet war, aber nun war sie eher noch mehr geschockt. Nach einer Weile war sie mit Vlad allein in seinem persönlichen Waschraum. Vorsichtig reinigte Rebbecca alle Wunden, traute sich jedoch nicht, ihm in die Augen zu sehen. Gerade als sie eine Wunde an seinem Arm auswusch hob er ihr Kinn an und zwang sie somit ihn anzusehen. "Irre ich mich... oder weichst du all meinen Blicken aus?" Seine Stimme war, im Vergleich zu ihren Erinnerungen die sie an sie hatte, sehr ruhig und fast schon leise. Nun warf sie ihm doch ihren unsicheren Blick zu und versuchte nicht an ihre Angst, die sie um ihn gehabt hatte zu denken, da sie befürchtete, sie könnte anfangen zu weinen. Vlad konnte sehen, dass ihre Augen seltsam feucht wurden und als er keine Antwort bekam, ließ er ihr Kinn los. "Hast du während meiner Abwesenheit deine Stimme verloren, oder weigerst du dich sie in meiner Gegenwart zu benutzen?" Der Unterton in seiner Stimme klang weit weniger rosig und so entschied Rebbecca ihm doch zu antworten, auch wenn sie nicht genau wusste, was sie sagen sollte. Warum fühlte es sich für sie so an, als wären ihre Stimmbänder wie gelähmt? Sonst war sie auch nicht gerade zimperlich bei ihren Antworten ihm gegenüber gewesen. "N... nein. Ich habe meine Stimme nicht verloren... Herr." "Dann antworte mir, wenn ich dich etwas frage." Ein weiteres Mal senkte sie den Blick. "Ich warte." Bis Rebbecca einfiel, dass er sie etwas gefragt hatte, verging eine weitere Minute. "Ich... weiche eurem Blick nicht aus." Während sie sprach konzentrierte sie sich auf einen nicht all zu schlimmen Kratzer an seiner Brust. "Das merke ich." Seine Worte trieften nur so vor Ironie. Die nächste halbe Stunde verbrachten sie schweigend und auch als Rebbecca Vlad in frische Kleidung half und er auf sein Bett sank, sagte keiner von beiden etwas. Nachdenklich beobachtete Vlad die junge Frau, die in seinem Gemach die zerrissenen Kleidungsstücke aufsammelte und alles wieder in Ordnung brachte. Gerade wollte sie gehen, als er seine Stimme erneut erhob. "Wenn du fertig bist, dann komm wieder her." Ihr Gesicht wandte sich dem seinen zu, während ihr Körper in derselben Position verharrte. Nach einem kurzen Augenblick, nickte sie und schloss hinter sich die Tür. Vollkommen in Gedanken vertieft brachte Rebbecca die Kleidungsreste in die Wäscherei, obwohl man sie hätte entsorgen sollen. Danach führte sie der Weg in die Küche und sie besorgte erst einmal etwas Anständiges zu essen sowie trinken für ihren Herrn. Sicher hatte er Hunger und mitten in einer Schlacht lässt es sich schlecht zu Mittag oder gar zu Abend essen. Mit einem Tablett in den Händen öffnete sie mit dem Ellenbogen die Tür zu Vlad's Gemächern und erschrak, als er neben der Tür stand. "Wer wird denn gleich so schreckhaft sein?" "Ich habe nicht damit gerechnet, Euch neben der Tür anzutreffen.", gab sie wahrheitsgemäß zurück. "Ich habe etwas zu Essen für Euch mitgebracht. Ich dachte mir, vielleicht habt Ihr etwas Appetit." Vlad ließ sich wieder auf seinem Bett nieder und wies ihr an das Tablett irgendwo abzustellen. "Wenn ich dich so ansehe, würde ich meinen du hättest es nötiger als ich." "N... nein, Herr. Ich habe auch gar keinen Hunger." "Setz dich." Sie schaute sich um und die einzige Möglichkeit sich zu setzen war das Bett und so ließ sie sich neben ihm nieder. Was sollte sie ihm sagen? Wie sollte sie es schaffen eine ordentliche Konversation zu führen, wenn sie nicht einen einzigen anständigen Satz auf die Reihe bekam? Endlich war er zurückgekehrt und dann so etwas! Sie hatte es doch gewollt. Eine Möglichkeit ihm ihre Gefühle zu beichten. DIES war der passende Zeitpunkt und Rebbecca fand einfach nicht die passenden Worte. Nach kurzer Zeit zogen kleine, salzige Perlen ihre Bahnen über Rebbecca's ebenmäßige Wangen und sie hielt es einfach nicht mehr aus. Die Zeit des Wartens war vorüber und dies wollte sie fühlen! Mit einem Mal drehte sie sich zu Vlad und schlang ihre Arme um seinen Hals. Ihr Körper, noch immer nur mit dem Nachthemd bekleidet, drückte sich an den seinen und es schien ihr als wäre ein lang gehegter Traum endlich in Erfüllung gegangen. Als wäre dies nicht alles sprudelten die Worte einfach aus ihrem Mund heraus. Sie dachte nicht über sie nach, denn diese kamen von ganz allein. "Ich habe mir solche Sorgen um Euch gemacht! Ich habe gebetet, jeden Tag stundenlang gebetet, dass Euch nichts geschieht! Und jetzt... jetzt seid Ihr wieder hier... Ihr seid wieder hier!" Ein markerschütterndes Schluchzen drang an Vlad's Ohren und aus einem Reflex heraus strich er ihr sanft über den Rücken. Das Ziepen seiner Wunden nicht beachtend, drückte er sie an sich und sank mitsamt ihrem Körper in seinen Armen auf das Bett hernieder. Seine Hände strichen unentwegt über ihren Körper und langsam schien sie sich wider zu beruhigen. Allerdings schien nun auch der lang entbehrte Schlaf endlich Besitz von ihr ergreifen zu wollen, denn ihr Körper erschlaffte immer mehr in seinen Armen. Noch bevor sie vollkommen in die Welt der Träume hinüber glitt, sprach sie leise Worte vor sich hin: "Ich liebe Euch..." ~Fortsetzung folgt~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)