Wenn alles anders kommt als gedacht. von Handtuch-Queen (Alternatives 'Ende' zur fünften Staffel xD) ================================================================================ Motoki Furuhatas Sorgen ----------------------- Kapitel 6 – Motoki Furuhatas Sorgen Eigentlich war es ein ganz normaler Dienstag. Wie an jedem anderen Werktag auch, war im Crown Game Center vormittags eher wenig los, da die meisten Kunden noch zur Schule gingen und zu dieser Zeit im Unterricht saßen. Wie gewöhnlich nutzte Motoki die Zeit dazu, sich die Kunden etwas genauer anzusehen. Es war schon ulkig, in den letzten zwei Jahren hatte sich die Kundschaft kaum verändert und war genauso bunt wie jeher. Hier und da mal ein Otaku, dann mal einer, der so aussah als ob er in diesem Moment eigentlich in der Schule sein sollte, und zwei Studenten. Den einen kannte er aus der Uni, da sie einige Kurse zusammen hatten, der andere war sein bester Freund Endo; sie kannten sich schon eine halbe Ewigkeit. Die Tür öffnete sich und ein Mann im Anzug betrat das Geschäft. Ein Stammkunde, wie Motoki gleich auf dem ersten Blick feststellen konnte. Er wünschte diesem einen guten Morgen, was dieser mit einer leichten Verbeugung quittierte und sich an eines der neuen Rennspiele setzte. Er ließ seinen Blick durch das Geschäft gleiten und blieb für einen Moment am Sailor V Spiel hängen. Das mit Abstand älteste Spiel im ganzen Laden. Es stand schon seit Jahren an dieser Stelle und das aus gutem Grund. Er musste unwillkürlich lächeln. Seit er vor nun mehr als anderthalb Jahren zufällig in dem Geheimraum unter dem Automaten landete und herausfinden musste, dass sich hinter den Sailor Kriegerinnen einige Stammkundinnen verbargen, sah er es als seinen kleinen Beitrag für den Frieden Tokyos an, dafür zu sorgen, dass dieser Raum weiterhin geheim blieb und die Mädchen jederzeit die Möglichkeit dazu besaßen zu diesem kommen zu können. Kein besonders großer Beitrag, jedoch wusste er nicht, wie er ihnen besser helfen konnte. Die Tür öffnete sich erneut und ein großer Junge betrat das Geschäft. Motoki hatte ihn noch nie hier gesehen, er wirkte auch irgendwie fehl am Platz. Scheinbar war er noch Schüler, jedenfalls trug er eine Schuluniform; sogar die von Minakos Schule, wie im nebenbei auffiel. Er erschien affektiert, trug eine Sonnebrille, obwohl es heute eher diesig war. Motoki wünschte ihm, wie jedem Kunden, einen guten Morgen. Wie nicht anders zu erwarten war, kam keine Reaktion, er ließ lediglich seinen Blick kurz durch den Laden wandern und bewegte sich dann relativ zielstrebig auf ein Kampfspiel zu. Motoki wendete sich vom Fremden ab und Endo zu, der sich verabschiedete um seinerseits noch etwas Geld zu verdienen. Eher zufällig fiel sein Blick erneut auf den unbekannten Gast, der vor dem Sailor V Automaten stand und kurz darauf plötzlich verschwunden war. Kaum eine Schrecksekunde später hatte er schon sein Handy in der Hand und wählte Minakos Nummer. Genau das war der Supergau, das Schlimmste, das passieren konnte: Jemand war in das Geheimquartier eingedrungen. Wieso ging Minako nicht ans Telefon? Natürlich, sie war in der Schule, wahrscheinlich hatte sie das Handy gar nicht mit. Er merkte, dass er panisch wurde. Was sollte er tun? Mina hatte ihm mal Bunnys Nummer gegeben, für Notfälle, aber... Sie würde auch in der Schule sein. - Er blickte sich noch einmal hysterisch im Laden um. - Auf einen Versuch käme es an. Das Freizeichen ertönte. Einmal, zweimal, dreimal. Sie hatte ihres auch nicht dabei. Er wollte schon auflegen, als plötzlich etwas zu hören war. „Usagi?“ - „Motoki?“, er konnte nicht beschreiben wie glücklich er war ihre Stimme zu hören. „Hör zu, hier ist so ein merkwürdiger Kerl bei euch im-“, der Otaku stand plötzlich vor ihm und trommelte, sichtlich Aufmerksamkeit fordernd, auf den Tresen, „Einen Moment bitte, ich bin gleich für sie da.“ Als er wieder zu sprechen ansetzen wollte, fiel im Bunny ins Wort: „Wir sind gleich da.“ Schon hatte sie aufgelegt. Auch wenn es die Panik nicht vertreiben konnte, es beruhigte ihn ungemein, dass sie gleich kommen würden. Um Fassung ringend, wendete er sich dem Otaku zu, er wollte belanglose Dinge wissen, wann das neue Grand Tourismo raus kommen würde und weshalb sie eigentlich nicht das Macho Mucho Spiel hätten, das in letzter Zeit so populär sei. Er konnte sich kaum auf die Anliegen konzentrieren, machte sich viel zu viele Gedanken und leierte nur das herunter, dass er jedem erzählte, der sich irgendein Spiel wünschte. Wann kamen sie nur endlich? Ein Leuten, jemand musste in den Laden gekommen sein. Könnten sie es sein? Nein, es war nur Yagawa-kun, ein Kollege, der meistens über die Mittagszeit aushalf. „Hey, Furuhata-kun! Sorry, bin ein bisschen spät, Sachiko-chan wollte unbedingt noch bei mir frühstücken. Ich zieh mich nur kurz hinten um.“ Genau in dem Moment, in dem Yagawa endgültig durch die Tür hinter dem Tresen verschwand, ertönte erneut ein Leuten und jemand stürzte in den Laden hinein. Waren sie es? Gespannt richtete Motoki seinen Blick zur Tür - und tatsächlich! Für einen winzigen Augenblick atmete Motoki auf, Usagi war da. Doch genauso schnell wie er sich zunächst beruhigte, traf ihn gleich der nächste Schlag: Bunny sah gar nicht gut aus und wirkte irgendwie krank. Außerdem kam sie in Begleitung und wurde sogar getragen... Zunehmen besorgt folgte ihnen sein Blick bis zum Sailor V Automaten und verharrte an der Stelle, an der sie verschwanden. Dass ihn der Otaku von neuem in ein Gespräch verwickeln wollte, merkte er kaum, nickte nur ab und zu wie mechanisch mit dem Kopf. Was war nur mit Usagi los? Und wer war das an ihrer Seite gewesen? Wo blieb Yagawa bloß? „Ist nicht vorhin jemand in den Laden gekommen? Ich hab das Leuten gehört.“ Plötzlich stand Yagawa neben ihm und suchte mit seinen Augen den Laden ab. Motoki brauchte einen Moment bis er reagierte. „Nein, hatten sich in der Tür geirrt.“, er zog seine Schürze aus, „Ich mach eben Pause.“ „Schade, ich dachte das wäre Sachiko-chan, sie wollte mich eigentlich noch besuchen kommen...“, Yagawa zuckte nur mit den Schultern und wendete sich dem Otaku zu. „Macho Mucho? Nie gehört... Motoki, weißt du was darüb-?“, Yagawa blickte sich suchend um, „War er nicht gerade eben noch da?“ Mit geübter Sicherheit landete er auf seinen Füßen. Er war schon oft hier unten gewesen, doch nie war er so unsicher, was ihn hier erwarten würde. Nicht einmal bei seinem ersten Besuch hier unten. Vorsichtig schlich er durch den kurzen Gang der zur Kommandozentrale führte. Es war merkwürdig, es müsste ein Kampf statt finden, doch es war Überhauptnichts zu hören. Motoki wusste nicht, ob er das als gutes oder schlechtes Zeichen interpretieren sollte. War der Kampf schon vorüber? Wer hatte gewonnen? Usagi sah so krank aus, war sie dem Unbekannten womöglich unterlegen gewesen? Wieso hatte er bloß keine Waffe mitgenommen? Ein Baseballschläger, eine Pfanne, irgendetwas? Jemand lachte. Die Hände zu Fäusten ballend, lehnte er sich gegen die Wand und blickte in den Raum. Usagi saß auf einem der zwei roten Sofas, die er vor mehr als einem halben Jahr heimlich in die Basis gebracht hatte, um den Mädchen – wenn er sie schon nicht beim Kämpfen unterstützen konnte – wenigstens die Aufenthalte und Lagebesprechungen im Geheimquartier so angenehm wie möglich zu gestalten. Das Gebäude gehörte ohnehin seinem Vater, deshalb war es für ihn die logischste Konsequenz, dass er sich um solche Dinge kümmerte. Natürlich hatten ihn die Mädchen darauf angesprochen und sich überschwänglich bedankt, aber darum ging es ihm gar nicht. Er wollte helfen und er wusste, dass er das nicht konnte. Neben Usagi auf dem Sofa saß der Junge, der sie durch die Spielhalle getragen hatte und lachte. Motoki ließ seinen Blick weiter durch den Raum wandern, immer noch auf Deckung durch die schützende Wand bedacht, und entdeckte den merkwürdigen Fremden, der für die ganze Aufregung verantwortlich war, mit den beiden Katzen an den Computern. Entweder wurde Usagi einer Gehirnwäsche unterzogen oder aber er hatte sich getäuscht und einen falschen Alarm ausgelöst. Er tendierte zu letzterem, nein, er war sich sicher. Es war sein Fehler: Er hatte überreagiert. Er hatte versagt. „Du willst mir doch jetzt nicht wirklich weismachen, dass sich euer Geheimquartier zufällig unter der Spielhalle befindet...“, brachte der Junge unter Lachen heraus. „Aber wenn ich dir’s doch sage: es war nicht meine Idee... Hey, Motoki!“ Usagi hatte ihn entdeckt und war im Begriff aufzuspringen, doch der Junge neben ihr drückte sie sachte ins Sofa zurück. Sie begnügte sich damit ihn zu sich zu winken und strahlte über das ganze Gesicht. „Motoki, komm, setzt dich zu uns. Das hier ist Seiya und das dahinten Taiki.“ Taiki zeigte die Andeutung eines Kopfnickens, blieb aber in seinen Arbeiten am Computer vertieft. Wenig begeistert erwiderte Motoki den Gruß und ergriff Seiyas Hand, die ihm dieser – ganz in westlicher Manier – entgegenstreckte. „Seiya, freut mich.“ „Furuhata, Motoki.“, er stutze einen winzigen Augenblick, konnte das wirklich sein? „Sind sie nicht-? Meine Schwester hört nur noch ihre CD.“ „Unazuki ist auch Three Lights Fan?“, fragte Usagi eine Spur ungläubig, beantwortete ihre Frage jedoch so gleich selbst, „Aber natürlich, sie hat ja immer mit den Mädchen zusammen darüber geschwärmt...“ Seiya lachte. Er grinste und musste innerlich den Kopf schütteln: Es war immer wieder erstaunlich mit wem Bunny alles befreundet war. Er wollte eigentlich gerade ansetzen etwas zu sagen als Luna plötzlich erschrocken einen Satz zurück sprang und so die gesamte Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Kaum einen Sekundenbruchteil später erhellte ein gleißend helles Licht den Raum und ein leises Knirschen war zu hören. Einen Augenblick lang schien alles still zu sein und dann materialisierte sich in der Mitte des Raumes ein Körper. „Mina....“, japste Usagi an seiner Seite fast tonlos. *** Yay, ein Motoki Kapitel! Wer hätte mit dem in dieser Form gerechnet? Hoffentlich keiner. Direkt geplant war weder dieses Kapitel, noch der Anruf in Kapitel 5, sie sind absolut spontan und ungeplant in der Geschichte aufgetaucht. Mir liegt dieses Kapitel in sofern sehr am Herzen, das ich Motoki unbedingt in Erinnerung rufen wollte *Motoki-Fan-Fähnchen schwenkt* und einige Dinge einbringen wollte, die wahrscheinlich im weiteren Verlauf der Geschichte wieder auftauchen werden. Wie einige sicherlich schon bemerkt haben, beziehe ich mich bezüglich Motokis Geschichte auf die Manga. (Im Gegensatz zum Prolog, der direkt in den Anime (ein-)greift. xD) Vielen Dank fürs Lesen und vielleicht lasst ihr ja noch ein Kommentar da. Handtuch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)