Veg-Kana: die Queen von Vela (Fortsetzung von Zeit der Kronprinzession) ================================================================================ Kapitel 2: Krönung ------------------ Teil 2- Krönung Es wurde später Abend und ich musste mich nun in den Haupttempel unserer Stadt begeben. Dort sollte ich gekrönt werden, dort sollte ich das Leben einer Königin beginnen, dort sollte alles anfangen und es sollte schön werden. Ich war glücklich? Ich weiß nicht. Schon früh wurden im Tempel die Vorbereitungen getroffen. In einem anderen Raum, zur gleichen Zeit jedoch war alles still. Das kleine Zimmer war in Finsternis gehüllt, eine einzige Kerze brannte und man konnte durch ihr die Rauchschwaden des Weihrauches erkennen, sie umhüllten eine zierliche Gestalt. Klein und zerbrechlich kam einem das Wesen vor. Und das Wesen war so anders. Es wusste es, doch was konnte es dagegen tun? Allein saß das Geschöpf in dem Raum auf einem kleinen, weichen Samtkissen vor einem Schrein. Es betete. Und es betete die ganze Zeit, die letzten Tage, Wochen über hatte es zu beten, denn es musste eine Vision bekommen. Sie war nun das Orakel und der neuen Herrscherin musste ein Blick in die Zukunft gewährt werden. Aber wie sollte sie das anstellen? Wie kann sie so etwas erzwingen? Das kleine, siebenjährige Mädchen wusste es nicht, es war verzweifelt und erschöpft. Mit zitternder Hand strich sie sich durch ihr langes, blondes Haar, das sie doch so verabscheute, denn diese Farbe zeichnete sie aus. Es zeigte aller Welt, dass sie, dieses kleine Mädchen kein Sayajin ist. Und nun? Nun ist sie das Orakel wegen ihren Fähigkeiten und dabei hat sie sie doch gar nicht unter Griff. Tränen begannen zu fließen und sie verdeckte ihr Gesicht mit ihren zitternden Händen. Das Schluchzen war bis nach draußen zu hören. Was sollte sie den anderen sagen? Aber nein, sie musste es der Königin und dem König allein erzählen, niemandem weiter. Nur was sollte sie erzählen? Sie wusste es nicht und wieder benetzten Tränen ihr weißes Gewand. Veg-kana trat stolz aus dem Palast, sie wurde von Tempeldienerinnen begleitet und das Volk bestaunte seine zukünftige, neue Königin. Ihre Schönheit war atemberaubend, die junge Frau strotzte nur so vor Kraft. Sie winkte in die Menge, als sie dann in die Königskutsche stieg. Noch hatte sie nicht ihr Krönungsgewand an, noch war sie nur gesalbt, parfümiert und ihre Haare waren unter einer Kunstvollen Perücke gesteckt. Ihr Haar war nun weiß und ging ihr bis zur Taille, in dessen hatte sie einzelne, silberne Perlen, auf ihrer Stirn war ein blau-grüner Stein aufgesetzt, ihre grünen Augen strahlten ihr Volk an. Um ihren Hals war Goldschmuck, der sich bis zu ihrem Dekolté zog, sie trug allein ein weißes Tuch um ihren Busen, sonst war ihr Oberkörper frei, an ihrer Hüfte fing ihr kurzer Rock an, der kunstvoll geschmückt war und ziemlich enganliegend geschnitten war, sie trug ebenfalls Armreifen und auch Goldringe. Das Volk war verzaubert von ihrem Auftritt. Wie ein 14 jähriges Mädchen sah sie nicht aus, sie war eine junge Frau, die wohl noch viel meistern kann. Und doch gab es Missgunst gegen die Prinzessin, denn ihre Mutter war verhasst und sie konnte kaum die Ähnlichkeit verbergen, die sie von ihrer Mutter mitbekommen hat. Das einzige wohl. Der Weg zum Tempel schien mir ellenlang, die Zeit wollte und wollte nicht vergehen. Ich saß allein in dem Kutschenähnlichen Ding. Ich kenn mich weiß Göttin nicht mit solch Gerätschaften aus. Unsere Kultur ist so ganz anders als die Technik, die wir uns angeeignet haben. Um mich herum waren Soldaten, über mir, unter mir und neben mir- neben meiner "Kutsche". Unser Tempo war schon schnell, doch trotzdem war es mir nicht schnell genug. Ich wollte alles hinter mich bringen und gleichzeitig hatte ich Angst vor allem. Besonders vor der Nacht, die mich erwartete. Wie viele Sorgen ich mir doch machte und dabei...nein, ich gehe schon wieder zu weit in die Geschichte... Der Tempel war riesig, fast so gigantisch wie unser Palast, einfach bloß herrlich. Überall waren Menschen, Tempeldiener und Dienerinnen, Soldaten und...Tänzerinnen, die wohl des Abends von den Soldaten...gebraucht werden. Ich war erst 14 und doch wusste ich so um einiges Bescheid. Ein großes Tor war der Eingang, es war so wunderschön des späten Abends, wenn noch der rötliche Schleier den Himmel bedeckt, in der Luft war der Weihrauch, der mir in die Nase stieg und mich zu benebeln begann, ich fühlte mich beschützt und sicher in diesem heiligen Ort, nun verstehe ich auch, was es die Frauen dazu bringt, Tempeldienerinnen zu werden. Man ist behütet, behütet von Xantos und vor allem von Kana, unserer aller Mutter? Da streiten sich die intelligenten Sayajins, meist die Priester, auch wenn viele diesen Status nicht verdient haben. Priester....von eh her kann ich diese Berufsschicht nicht ab. Sie sagen, sie dienen den Göttern, sind von den Almosen abhängig und leben in ständiger Bescheidenheit, doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Man sieht den Goldschmuck, die Frauen und die Häuser, die sie haben und so etwas soll Priester sein? Während die Tempeldienerinnen in ständiger Jungfräulichkeit leben sollen, dürfen sich die Priester vergnügen? Aber das war ja schon immer so, in einer von Männer beherrschten Welt. Die Frauen sind nun einmal das schwächere Geschlecht, so sagt es unsere Ideologie. Oh nein, ich komme vom Thema ab... Die Türen öffneten sich vor meiner Kutsche. Ich winkte noch einmal in die tobende Menge. Man konnte den Menschen ansehen, dass sie ausgehungert waren. Während der Trauerzeit um Nofea durfte kein einziges Fest gefeiert werden, und das machte den Männern zu schaffen. Sie jubelten nur aus Vorfreude auf den heutigen Abend, an dem der König ausgelassen feiern wird mit seiner neuen Königin an seiner Seite. Mit mir? Die Vorstellung bereitet mir Angst und Vorfreude zu gleich. Die Königskutsche vor in das monumentale Bauwerk, hinter uns wurden die Türen wieder verschlossen. Das Fahrwerk hielt an und meine Tür wurde geöffnet. Zu meinem Überraschen stand King Vegeta persönlich vor mir und hielt mir seine Hand hin. Mit königlicher Geste legte ich die meine zierlich in seine große Hand. Ich stieg vorsichtig aus und der König gab mir einen Kuss auf meine Stirn. Er war in seinem Festgewand gekleidet. Roter Saum wo man nur hinblickte. Seine Augen strahlten, seit langer Zeit wieder, Freude und stolz aus. " Sei gegrüßt meine Tochter. Meine Braut." Ich wiederholte die Floskel und sah mich in dem Innenhof des Tempels um. Es glich immer noch alles einer Festung, doch Blumen standen in diesem Hof. Zu Ehren Nofeas, die Blumen über alles liebte. Ich habe mir diese Neigung ebenfalls angeeignet, so werden Feste weiterhin von Frauen mit Blumen beschmückt, obwohl das Volk diese Dekoration nicht zu schätzen weiß. Mein Vater führte mich über den Hof in einen Innengang. Währenddessen sprach er zu mir. " Du wirst den gesamten Tag hier verbringen. Deine Krönung findet am Abend, zu Sonnenuntergang, statt. Ich werde dich mit dem Hohenpriester krönen. Danach werden wir das Orakel gemeinsam aufsuchen und es wird dir einen Blick in deine Zukunft gewähren lassen. Wenn das vorbei ist, gehen die Festlichkeiten los und kurz vor Sonnenaufgang werde ich das Gemach aufsuchen, während du vorbereitet wirst." Mir blieb das Herz stehen, ich konnte kaum ruhig atmen. Das war also diesen Tag geplant? " Zu Sonnenaufgang wirst du als vollwertige Königin gelten." Ich schluckte schwer. Der König ließ mich bei ihm einhenkeln und er führte mich durch verschiedene Gänge. Vor einer großen Tür blieb er stehen. Sie öffnete sich automatisch und der Blick darin erstaunte mich zutiefst. Eine riesige Statur Kana's war inmitten des Saales. Alles war in den Farben Rot bis Lila getaucht und viele Tempeldienerinnen waren in dem Saal. Der König blieb weiter vor der Tür stehen, als wartete er auf jemanden. Dann endlich kam wohl die Person, denn Vegeta's Gesicht erhellte sich. Ich war wie erschlagen, denn das Gesicht kam mir so bekannt vor. Es war das Abbild Nofeas. Diese feinen Züge, die zierliche Gestalt mit der göttlichen Aura. " Hohenpriesterin." Der König verbeugte sich, wie auch diese Frau mittleren Alters. Ich, als Vierzehnjährige war bezaubert von dem Anblick dieser Schönheit. Während ich eine aufgehende Blüte war, war sie bereits eine reife, süßliche Frucht, die den König einzuwickeln schien. Er ergriff die Hand der Frau und deutete einen Handkuss an. Soviel Respekt eines Sayajins gegenüber einer Frau hatte ich selten erlebt. Die Frau sah nun auf mich und lächelte leicht. Sie machte keinerlei Knicks und erwartete dies auch nicht von mir. " Nun, ihr müsst Veg-Kana sein, die zukünftige Frau an der Seite eures Vaters." Ich nicke leicht und bejahe mit leiser Stimme. Mein Selbstbewusstsein war in ihrer Anwesenheit in sich zusammen gebrochen und ich kam mir jung und naiv vor. Diese Frau erinnerte wohl jeden an Nofea, bis ich später auch erfuhr, dass sie die ältere Schwester Nofea's gewesen sei. Sie hatte keinen anderen Namen mehr. Ihr Titel der Hohenpriesterin war auch ihr Name. Hopi wurde sie von den Kindern genannt, aber aus dem Alter war ich schon längst heraus. Die Frau ergriff meine beiden Hände und zog mich sanft von meines Vaters Seite weg. " Euer Spitzname war Kani?" Ich bejahe. Nofea's Ebenbild lächelt mich an und mir kommt es so vor, als würde die Königin aus dem Jenseits selbst mit mir sprechen. " Darf ich euch auch so nennen? Kani?" Ich nicke leicht, immer noch verblüfft von der Anmut dieser Person. Sie sollte meine Lehrerin sein. Den bis zum Abend in sollte ich die Zeit mit ihr verbringen und sie wies mich in das Leben einer Königsfrau ein, besonderen Wert wurde auf das Hofprotokoll und die religiösen Zeremonien gelegt. Diese Zeit erlebte ich so intensiv wie kaum zu vor in meinem Leben. An diesem Tag betrat ich die Ebenen einer höheren Existenz. Das Köngliche Geschlecht hat Stolz und dieser dürfe nie gebrochen werden, andernfalls hat unser Leben keinen Sinn mehr und wir haben Schande über unser Volk gebracht, würden wir uns unterwürfig zeigen. Es verstrichen Stunden und das Abendrot zeichnete sich am Himmel ab. Die Hohenpriesterin, nun auch meine Schwester, führte mich auf den Hof. Ein Opferzeremoniell wurde abgehalten und ich sah, wie einem gleichaltrigen Mädchen ein Gifttrank gegeben wurde und es tot umfiel. Eine Priesterin hatte ein Baby in den Armen, das Kind der jungen Frau. Eindeutig wurde hier meine Geschichte noch einmal gezeigt. Nach dem Zeremoniell trat der König auf einem Balkon vor. Die Hohenpriesterin führte mich von dem Hof weg und die Treppen hinauf. In den Raum, in den auch der König wieder zurück kehrte. Er stand neben dem Hohenpriester und erwartete mich. Es war ein dunkler Raum. Fackeln brannten an den Wänden, sie spendeten das einzige Licht. Eine Abbildung des Gottespaares war an den Wänden. Die Hohenpriesterin ergriff meine Hand und führte mich zu dem König. Die Krönung war, um genau zu sein, mit meiner Hochzeit inbegriffen. Ich musste mich gegenüber dem König stellen. Er setzte mir ein Diadem aus Gold auf meine silbern weißen Haare. Dann zog er mich zu sich und küsste mich auf die Stirn. Die Priester sprachen ein paar Floskeln und schon war ich seine Gemahlin. Die Gemahlin meines eigenen Vaters. Die Sonne ging in diesem Moment unter und man konnte den Jubel des Volkes hinter den Mauern hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)