Schokoladenmond von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Das Ende und der Anfang... ---------------------------------- Hey, ich heiß Yumi, bin 16 Jahre alt und wohne seit kurzem zusammen mit meinem Bruder in Tokio. Na ja mehr oder weniger jedenfalls... Mein Bruder Takuro ist 24. Er kümmert sich um mich seit unsere Eltern vor etwa einem Monat diesen Unfall hatten. Mein Vater war Geschäftsmann und arbeitete hart in seiner eigenen Werbeagentur. Manchmal musste er für ein Wochenende oder so verreisen, geschäftlich um neue Kunden zu bekommen. Dann begleitete ihn Mama immer um ihn zu unterstützen. Sie arbeiteten immer gemeinsam. Aber diesmal kamen sie nicht wieder Heim. Ihr Flugzeug war abgestürzt, ins Meer, es gab keine überlebenden... Wenn ich heute daran denke was das letzte war was mein Papa zu mir sagte, welcher Augenblick der letzte war an dem ich sie sah... Alles war wie immer, nichts besonderes, sie fuhren weg und würden wieder kommen... Und dann kann ein Anruf deine ganze gewohnte Welt zerstören! Auf einmal ist alles vorbei, alles anders und ich werde sie nie wieder sehen. Nie wieder. Aber damit war es nicht zu Ende. Takuro war schon vor Jahren von zuhause ausgezogen um seinen Traum war zu machen. Er wusste das unsere Eltern es sich nicht leisten konnten ihn zu unterstützen darum fing er schon früh an zu Jobben um sein Studium zu finanzieren. Kriminologie, er will nämlich Detektiv werden! Und nun hat er mich am Hals. Denn er ist der einzige den ich noch habe... Nach der Beerdigung meiner Eltern musste Takuro mit einigen Leuten sprechen. Unserem Vermieter und unserem Anwalt. Das Ergebnis dieser Gespräche war das wir jetzt in Takuros altem Auto sitzen, mit all unseren Habseeligkeiten die uns blieben im Gepäck, auf den Weg nach Tokio, der großen Stadt um neu anzufangen. Denn das Geld das wir von den Lebensversicherungen unserer Eltern bekamen reichte grade so aus die Schulden zu bezahlen die sie über die Jahre gemacht hatten. Sie hatten immer um ihre Existenz gekämpft und alles was sie verdienten in ihre Firma gesteckt. Dafür kam die Familie zwar oft zu kurz aber das war okay. Wenn ich jetzt daran denke verstehe ich wieso sie für das kämpften woran sie glaubten und ich habe verstanden das es nicht wichtig ist Geld zu besitzen denn es kann niemanden zurückbringen... Kapitel 1: first contact ------------------------ Zur Zeit leben wir also in Takuros Wagen. Wir sind immer noch auf der Suche nach einer Wohnung die wir uns leisten können aber das ist gar nicht so einfach. Und in drei Tagen beginnt die Schule wieder und ich komme in eine neue Klasse, weit weg von meinem alten zuhause in einer Stadt in der es nicht mal einen Platz zum Wohnen für mich gibt. Jetzt ist es grad 22.13 Uhr. Takuro und ich haben den ganzen Tag damit verbracht uns Wohnungen anzusehen die wir uns nie leisten können. Im Augenblick wäre ich schon mit einem Badezimmer zufrieden... Und wieso müssen wir um die Uhrzeit durch einen Park laufen? "Hätten wir nicht einen anderen Weg zum Auto nehmen können?", äußerte ich meinen Unwillen jetzt laut. "Na hör mal, hast du vielleicht angst im dunkeln?" Klar Takuro hat gut lachen, er kann ja auch Karate und so, aber mir wird's langsam echt unheimlich. Als ob ich förmlich spüren würde wie man uns beobachtet! Einbildung oder Realität? Dann plötzlich... "Na so was wenn haben wir denn da?" Ich hatte doch gleich gewusst das es ein Fehler gewesen war hier lang zu laufen und nun hatten wir den Salat. Und diese drei Typen vor uns sahen echt nicht besonders nett aus... "Verzieht euch gefälligst klar!" Mein Bruder ist echt klasse. Er hat vor nichts und niemandem Angst. Aber mir wäre trotzdem wohler wenn er sich nicht mit den Typen anlegen würde. "So was, erst stolziert ihr durch unser Revier und dann wollt ihr wohl auch noch frech werden was?" Der Mann der das sagte schien ihr Anführer zu sein. "Was heißt denn hier Euer Revier?" Wer war das, wer hat das gesagt? Oh man, was soll denn das hier werden? "Das hier geht euch nichts an also mischt euch nicht ein!", schrie einer der drei zurück. Jetzt schienen diese Typen echt sauer zu werden aber mit wem redeten sie überhaupt? "Ich sage es euch zum letzten mal, das hier ist unser Gebiet und ich will eure Visagen hier nicht mehr sehen kapiert! Also haut ab und richtet eurem Boss aus das es sehr ungemütlich für ihn wird wenn ich noch mal einen von euch hier erwische." Wahnsinn... Direkt hinter uns näherte sich eine Frau, total lässig und ohne ein Zeichen von Furcht! Leider war es zu dunkel um etwas genaues zu erkennen aber ihre Worte schienen zu wirken auch wenn ich immer noch nicht wusste was hier loswar. Takuro schien es jetzt wohl auch die Sprache verschlagen zu haben. Im selben Moment sprang neben uns dieser Typ vom Baum! "Ihr habt es doch gehört... Auf Wiedersehen oder vielleicht besser nicht." Dieser Mann, nein Junge! Er musste es gewesen sein der sie zuerst aufgehalten hatte. Aber sein Gesicht, dieses leichte Grinsen... Erst jetzt viel es mir auf. Wie bei den anderen, ihre Zähne! Nein das konnte nicht war sein... Vampirzähne!!! Unmöglich. "Hey Seth, lass mir aber auch noch was von ihnen Übrig!" Wie war das eben? Lass mir was übrig??? Okay, jetzt hatte ich wohl endgültig den Verstand verloren. Das Mädchen dass das gesagt hatte war doch höchstens so alt wie ich! Und wo kam sie jetzt überhaupt her? War das hier so eine Art Scherz? Oder sind diese Typen irgendwo ausgebrochen? Versteckte Kamera? Ich will hier endlich weg!!! Vor uns diese drei Schlägertypen und hinter uns diese, was weiß ich was die sind! Das kann doch nicht real sein. Und jetzt herrschte auch noch Funkstille, die drei Typen traute sich wohl nicht mehr näher aber abhauen wollten sie auch nicht. Toll und was nun? Ein Bruchteil von Sekunden... Ich hatte es nicht mal kommen sehen. Der Anführertyp, er sprang auf mich zu und schon hatte er mich fest im Griff. Mit einer Hand hielt er mich fest, mit der anderen presste er mir den Mund zu und drückte gleichzeitig mein Kinn nach oben womit ich ihm praktisch meinen bloßen Hals feilbot. Also doch Vampire! Das war doch Irrsinn, ich spürte schon seinen heißen Atem auf meiner Haut, aber eben alles nur für den Bruchteil von Sekunden. Takuro hatte es noch nicht mal geschafft sich von dem plötzlichen Schreck zu erholen um mir zu helfen, da wurde ich auch schon von diesem Typen weggerissen! Der Junge hatte mich gerettet, er hatte ihn zurückgeschleudert, einfach so. Und auch die anderen beiden, die Frau und das Mädchen, sie standen jetzt vor uns, wie eine Schutzmauer. Takuro war sofort bei mir und half mir hoch. Irgendwie hatte ich alle Kraft verloren... Aber ich konnte meinen Blick nicht von unseren Beschützern lassen. Aller Spot war aus ihren Gesichtern verschwunden, nun todernst und kampfbereit. Diese Veränderung fiel den andern drei wohl auch auf... "Okay, diesmal habt ihr gewonnen. Soviel Stress sind die zwei nicht wert. Aber ich warne dich Rhea... ER wird nicht sehr begeistert sein wenn er davon hört!" Die Augen des Mannes der mich angegriffen hatte... Sie funkelten voller Zorn und hass. Ich wich unwillkürlich einen Schritt zurück, aber ich war die einzige, alle anderen standen fest und entschlossen, auch Takuro. "Hau ab Leo und wage es nie wieder mir unter die Augen zu treten!" Das wars, die drei Typen verschwanden! Oder besser gesagt sprangen davon. Ich weiß es klingt unglaublich aber mit einem Satz waren sie aus meinem Sichtfeld verschwunden. Aber das war noch längst nicht alles. Ich konnte immer noch nicht so ganz glauben was geschehen war und die drei, tja Helden standen immer noch mit dem Rücken zu uns. Da ergriff Takuro endlich das Wort... "Danke für eure Hilfe." Keine Reaktion... Hatten die drei ihn überhaupt gehört? Die schienen uns gar nicht für voll zu nehmen!!! "Die Typen werden langsam übermütig", meinte der Junge zu den andern beiden ohne uns auch nur eines Blickes zu würdigen. "Dann müssen wir uns halt überlegen wie wir das Problem endgültig lösen", antwortete ihm die Frau. Jetzt aus der Nähe betrachtet sah sie noch ziemlich jung aus. Irgendwas in den 20ern, schwer zu bestimmen. Und der Junge... Na ja vielleicht 17 oder 18, jedenfalls nicht viel älter als ich. "Und was machen wir mit den beiden?", fragte er weiter, jedoch immer noch ohne uns auch nur anzusehen. Den beiden??? Was bildete sich der Kerl eigentlich ein wer er ist? Aber was konnten sie denn auch mit uns anstellen? Wenn sie wirklich Vampire sind... "Hilft nichts, wir müssen ihnen wohl das Gedächtnis löschen." Wie bitte??? "Darf ich es probieren? Bitte Rhea ich kann das ehrlich, ich krieg das hin!", bettelte nun das junge Mädchen die Frau an. Könnte mich mal jemand kneifen? Das dufte ja wohl alles nicht wahr sein!!! Oh Gott, wo waren wir hier bloß reingeraten... Kapitel 2: Der Morgen danach... ------------------------------- Großartig!!! Wieder eine Nacht auf dem Beifahrersitz überstanden. Ich würde alles dafür geben wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. Was soll das erst werden wenn die Schule anfängt??? Na gut, grübeln hilft nix, wir müssen halt irgendwie und so schnell wie möglich eine anständige Wohnung finden. Oder vielleicht wenigstens erst mal einen neuen Parkplatz, wir stehen jetzt schon gut eine Woche vor diesem Antiquitätenladen... "Takuro??? Schläfst du noch?" "Ja..." "Los komm schon, es ist 9 Uhr morgens, las uns Frühstücken gehen und eine Zeitung besorgen! Mach schon, wach endlich auf!" "Geh du was zu futtern besorgen und weck mich einfach wenn du wieder da bist..." Na toll! Diese Schlafmütze. "Und bring mir auch einen Kaffee mit ja!" Klar, wir wohnen in einem Auto und müssten dringend eine richtige Wohnung finden und alles was dem Herrn dazu einfällt ist mich Kaffe holen zu schicken. Also dann, wenn Takuro unbedingt schlafen will dann soll er doch. Such ich halt allein! Aber irgendwie versteh ich ihn schon, ich bin auch noch total müde. Dabei waren wir doch gestern nicht so lang unterwegs... "Guten Morgen." "Ahh... Ähm, guten Morgen." So was, also darauf war ich nun echt nicht gefasst gewesen. "Hallo, mein Name ist Rhea Inavi und mir gehört dieses Antiquitätengeschäft." Super, darauf hab ich ja schon die ganze Zeit gewartet, wie peinlich... "Ähh, hallo also i.. ich bin... ich heiße Yumi Sawai. Es tut mir leid, wir wollten nicht..." "Haben sie schon etwas gefrühstückt?" Was??? Soll das jetzt Mitleid sein? Na ja immerhin leben wir vor ihrem Laden, wahrscheinlich hält sie uns für obdachlos oder so... Also ich kann mir nicht helfen aber irgendwie kommt sie mir so bekannt vor! "Na wie sieht es aus, möchten sie kurz mit reinkommen?" Was soll's, wenn sie uns eh für verarmt hält (so falsch liegt sie da ja auch nicht), vielleicht kann ich bei ihr wenigstens mal kurz ins Bad oder so... Ich will wieder in eine richtige Wohnung!!! "Gern!" "Schön! Kommen sie." Ach so war das, das hier war nicht nur ihr Laden sondern auch ihre Wohnung! Eigentlich kein Wunder, das Gebäude war ja schließlich auch riesig... Aber das Geschäft war echt schön eingerichtet. Die meisten Dinge hier mussten unheimlich teuer und alt sein, auch wenn nirgends ein Preis dran klebte... Wir gingen direkt durch den Laden durch, in den hinteren Bereich. Ich lief einfach hinter ihr her und ich weiß nicht aber je länger ich sie sehe und so... Ich habe wirklich das Gefühl als hätten wir uns schon mal irgendwo getroffen. Nicht hier, irgendwo anders und es war... es war... dunkel!!! "So, hier durch." "Was???" "Hier lang!" "Ja klar. Tut mir leid ich war nur grad etwas im Gedanken versunken." So was, direkt hinterm Laden befand sich... eine Küche! "Ist das hier ihre Wohnung?" "Ja, na ja eigentlich gehört mir das gesamte Gebäude aber wir bewohnen nur die untere Etage mit den Verkaufsräumen. Das obere Stockwerk wollen wir untervermieten aber bisher haben wir noch keinen geeigneten Interessenten gefunden." "Wir? Wohnen den hier noch mehr Leute?" "Ja. Zwei um genau zu sein. Willst du was trinken? Kakao? Heiße Schokolade? Oder einen Schokomuffin? Wir müssten auch irgendwo noch Tee haben..." "Danke. Tee wäre großartig." Also etwas seltsam war sie schon. Und auch die Auswahl ihrer Lebensmittel... "Ahh hier ist er ja, wir haben Schoko- oder Früchtetee!!!" "Früchtetee bitte." Sie hat wohl eine Vorliebe für Schokolade. Na ja wenigstens sieht man ihr es nicht an. "Darf ich dich mal etwas fragen?" "Klar, was denn?" "Du und dein..." "Mein Bruder! Takuro." "Du und dein Bruder... Ihr wohnt zur Zeit in eurem Wagen stimmt's." Volltreffer, leider. Und dabei fing es grade an nicht mehr so peinlich zu sein... "Ja, nun ja, also wir sind vor kurzem hierher gezogen und... wir suchen noch eine Wohnung das ist alles!!! Wir werden ihren Parkplatz bestimmt nicht mehr lange blockieren ehrlich." "Was? Aber nein, darum geht es doch nicht. Ich dachte nur wenn ihr zwei eine Wohnung sucht könntet ihr euch doch mal das Apartment oben ansehen, vielleicht gefällt es euch ja." "Wirklich? Klar! Ich hol nur schnell Takuro einverstanden, bin gleich wieder da!" "Willst du die zwei wirklich hier einziehen lassen? Also ich weiß nicht." Seth und Mia betraten die Küche durch eine Seitentür. "Tja Mia-chan, du hast ihre Gedanken doch auch lesen können, sie fängt ja jetzt schon an zu zweifeln..." "Du hast verdammtes Glück das die zwei praktisch vor unserer Haustür wohnten. Sonst hätten wir sie erst noch lange suchen müssen. War ja klar das deine Hypnose nicht lang vorhält", neckte sie Seth. "Oh vielen Dank!!! Du bist echt charmant wie eh und je", fauchte Mia eingeschnappt zurück. "Hört auf euch zu streiten. Also ich finde dass das eine sehr gute Gelegenheit ist, mit zwei Sterblichen im Haus lernt ihr vielleicht wenigstens euch etwas zu benehmen." Kapitel 3: solution? -------------------- "TAKURO WACH AUF!!!" Wie konnte man bloß so verschlafen sein? "Was ist denn? Bist du schon wieder zurück? Wo hast du denn den Kaffee gelassen?" Kaffee??? Oh man, der hat ja mal wieder alles verpasst... "Ich hab eine Wohnung gefunden!" "Was? Wie? Und wo?" "Na hier! Und jetzt steh auf damit wir sie uns ansehen können. Mach schon!" "Was jetzt? Was meinst du überhaupt mit hier?" "Takuro. Jetzt hör endlich auf dumme Fragen zu stellen und komm mit, bitte." "Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten." "TAKURO!!!" "Ja ja, schon gut. Wo ist denn nun die Wohnung?" "Gleich hier, über dem Antiquitätengeschäft." "Also ich glaub nicht das wir uns die Gegend leisten können..." "Wir können sie uns doch wenigstens mal ansehen bitte." "Okay, meinetwegen aber mach dir besser nicht allzu große Hoffnungen." "Da bin ich wieder!!! Und das hier ist mein Bruder Takuro." Oh man, ich strahle wahrscheinlich grade wie eine 100 Watt Birne... "Takuro Sawai, hallo." Man gibt sich der Gute heut reserviert. Etwas mehr Begeisterung könnte auch nicht schaden Bruderherz! "Hallo. Ich bin Rhea Inavi, die Besitzerin dieses Hauses und diese zwei sind Mia Komori und Seth Gold, sie wohnen ebenfalls hier." "Ähm, also meine Schwester sagte das sie eine Wohnung vermieten würden und na ja..." "Kommen sie, ich zeig ihnen erst mal die Wohnung einverstanden?" "Ja gern." "Vielen Dank." Super, endlich geht's weiter. "Zum einen sind die beiden Stockwerke über eine Treppe innen verbunden aber der obere Stock besitzt auch noch einen separaten Aufgang außen. Das hier ist der Wohnraum und die Küche ist direkt angeschlossen." Wow!!! "Hier drüben befinden sich die beiden Schlafzimmer und das Badezimmer." Das ist fantastisch... Größtenteils fertig eingerichtet, hell, luftig, einladend. "Da ist die Außentür. Und das hier ist das Vorzimmer." "Vorzimmer?", Takuro schaute Rhea fragend an. "Zum Büro. Na ja ich weiß nicht ob sie dafür eine Verwendung haben werden..." "Aber das ist doch perfekt! Dann hättest du genug Platz und könntest endlich deine Detektei eröffnen!" "Detektei?" "Ja. Takuro ist nämlich Privatdetektiv!" "Ach so. Tja dafür wäre die Wohnung natürlich durchaus geeignet." "Was ist mit der Miete?", hackte Takuro weiter skeptisch nach. War ja klar das er jetzt so eine Frage stellt. Dabei ist die Wohnung perfekt! Schon allein wegen dem Badezimmer... "Oh, über dieses Thema lässt sich durchaus reden. Sehen sie, ich will die Wohnung nicht des Geldes wegen vermieten und darum kann ich mir erlauben bei den Mietern äußerst wählerisch zu sein. Aber ich wäre bereit sie ihnen einzig und allein für die anfallenden Nebenkosten zu vermieten, denn ich nehme an eine neue Detektei aufzubauen ist auch kein Zuckerschlecken, unter einer Bedingung." "Und die wäre?" Ist doch egal Takuro, nun sag schon ja verdammt!!! "Meine andern zwei Untermieter haben sie ja eben schon kennengelernt. Na ja genauer gesagt bin ich für die zwei verantwortlich und ich versuche unter anderem ihnen auch Verantwortung beizubringen, jedenfalls möchte ich sie darum bitten Mia einzustellen! Als Sekretärin in ihrer Detektei. Damit sie etwas nach der Schule nebenbei arbeitet." "Also... Ich glaub ich muss noch mal kurz darüber nachdenken in Ordnung?" Was denn nun schon wieder? Die Wohnung ist doch toll warum drüber Nachdenken? "Selbstverständlich. Ich lass sie beide einfach mal ein Weilchen allein und sie kommen dann runter wenn sie es sich überlegt haben." "Ja danke", nickte Takuro und sah Rhea nachdenklich hinterher wie sie wieder nach unten verschwand. "Warum hast du nicht gleich ja gesagt?" "Yumi." "Die Wohnung ist genau das was wir gesucht haben!" "Yumi." "Und der Preis ist doch lachhaft." "Kommt dir das hier nicht auch seltsam vor?" "Wie meinst du das?" "Diese Wahnsinns Wohnung könnte man doch für viel mehr vermieten..." "Wir haben halt Glück gehabt und du hast doch gehört, sie braucht das Geld nicht!" "So etwas gibt es nicht und außerdem hab ich ein komisches Gefühl bei den dreien. Ich weiß genau das ich sie schon mal irgendwo gesehen hab." "Stimmt, das hab ich auch schon gedacht aber mir fällt nicht ein wo." "Willst du die Wohnung etwa trotzdem mieten?" "Hmm... Ja, die Wohnung ist super und mir ist egal wieso Sie sie uns so billig geben!" "Also gut." "Das war aber ne schwere Entscheidung", meinte Seth. Die drei hatten im unteren Wohnzimmer platz genommen und die Unterhaltung der zwei belauscht. "Es kann nicht mehr lange dauern bis sie sich an alles erinnern...", sagte Rhea leise. "Was kann ich denn dafür! Ihr wisst doch genau das ich diese Zauber noch nicht so gut beherrsche", versuchter Mia sich kleinlaut zu verteidigen. "Du beherrscht sie überhauptnicht!", verbesserte sie Seth grinsend. "Ihr hättet es mich ja nicht versuchen lassen brauchen!" "Ist ja gut, niemand macht dir Vorwürfe Süße und wie heißt es doch so schön: Übung macht den Meister! Und um die Zwei mach dir mal keine Sorgen." "Was sollte das eigentlich mit dem Job für mich?" Mit dem Teil der Abmachung schien der kleine Wildfang nicht sonderlich zufrieden zu sein. "Wieso? Du hast dich doch immer beschwert im Laden sei es dir zu langweilig! Da dachte ich so ein Job wäre doch viel interessanter für dich." "Genau und falls du es noch nicht mitbekommen hast, du hast sowieso keine andere Wahl", setzte Seth wie immer noch einen drauf. "Stimmt auffallend. Aber du musst es nicht so drastisch ausdrücken. Etwas arbeit hat jedenfalls noch niemandem geschadet." "Entschuldigung", unterbrach Takuro das Geplänkel der drei. "Ja?", fragte Rhea. "Wir haben uns entschieden, wir nehmen die Wohnung." "Schön. Wollen sie gleich einziehen dann mach ich den Vertrag schon mal fertig." "Das wäre großartig. Na so was schau mal einer an..." "Was denn?", fragte Rhea irritiert, die andern zwei rechneten bereits mit dem schlimmsten. "Die Bücher da, sind das nicht die die du auch immer liest Yumi?" "Ja stimmt! Sind sie auch ein Fan von C. Kurabashi? Ich finde seine Vampirromane absolut spitze!" Einen Moment mal... Vampire? "Nein, hier liest keiner diesen Unsinn", sagte Mia, die sich ihr Lachen kaum verkneifen konnte. "Rhea schreibt ihn!", fügte Seth mit einem grinsen hinzu. "IM ERNST?!? Sind sie wirklich der Autor? Tut mir leid aber ich dachte immer sie wären ein Mann." "In der Tat, die Romane sind von mir und C. Kurabashi ist nur ein Künstlername." "Wahnsinn! Ich wollte sie schon immer mal kennenlernen, ich habe jedes ihrer Bücher gelesen. Ich liebe ihre Geschichten! Ehrlich!" Das erklärt ja dann auch wieso sie kein Geld braucht. Als Autorin verdiente sie wahrscheinlich genug. Aber Vampire... Da war doch was! Ich weiß genau das... "Wollen sie nicht erst mal ihre Sachen reinholen wir können uns dann später weiterunterhalten. Sollen wir ihnen helfen?" "Nein das ist nicht nötig, danke", versuchte Takuro abzulehnen. "Ach was das ist doch kein Problem." Mit diesen Worten war Seth auch schon halb auf dem Weg nach draußen. "Mia, wie wäre es wenn du dich auch etwas nützlich machst und mithilfst?" "Ja schon gut, hast du gehört Seth, lass mir auch was von den leichten Sachen übrig!" Bei diesen Worten erstarrten alle fünf plötzlich... Kapitel 4: ertappt ------------------ "Wie war das eben? Lass mir was übrig?", fragte ich und starrte die drei ungläubig an. "Jetzt weiß ich wieder woher sie mir so bekannt vorkamen, gestern Nacht in dem Park, das mit den Schlägertypen, da waren sie auch stimmt's!!!", schrie Takuro etwas aus der Fassung geraten. "Sie haben uns doch geholfen oder nicht? So war es doch?" fügte ich leise hinzu. "Aber wieso fällt uns das erst jetzt ein verdammt noch mal und wer waren eigentlich diese Typen!" "Vampire...", hauchte ich. "Sie waren Vampire, genau wie sie richtig?" "Yumi was redest du da? So was wie Vampire gibt es nicht!" "Da habt ihr es, der glaubt es ja nicht ein mal wenn einer vor ihm steht", bemerkte Seth gelassen. Rhea versuchte die ganze Situation etwas zu entschärfen und auf uns beruhigend einzureden. "Hören sie, wir können ihnen das alles erklären und na ja sie hat recht! Wir drei sind Vampire und die drei gestern Abend im Park waren ebenfalls Vampire. Aber ihr braucht keine angst zu haben, wir werden euch bestimmt nichts tun." "Das ist doch kompletter Unsinn. So etwas wie Vampire gibt es nicht, das hab ich doch schon gesagt!", beharrte Takuro. "Soll ich es ihm beweisen?", fragte Seth. "Nein lass das lieber. Mia vielleicht willst du den beiden erklären wieso sie hier sind." "Was ich? Na wenn es unbedingt sein muss... Also na ja, nach der Sache im Park wollten wir euch eigentlich das Gedächtnis löschen, so das ihr euch nicht mehr daran erinnert was passiert ist aber das ging leider schief. Ich bin noch nicht so gut im Umgang mit Magie und weil wir nicht wussten wann die Erinnerung zu euch zurückkehrt haben wir gedacht wir behalten euch in unserer Nähe und passen etwas auf. So einen Gedächtniszauber kann man nämlich erst nach einer bestimmten Zeit wiederholen und ihr zwei wart ja auch nicht schwer zu finden und nun..." "Aber das ändert doch nichts an der Tatsache das es nun mal keine Vampire gibt genauso wenig wie Magie!!!" "Jetzt kannst du es ihm beweisen Seth", meinte Rhea trocken. "Mit dem größten Vergnügen." Langsam schritt er auf Takuro zu und sein Gesicht veränderte sich... Ich saß immer noch wie versteinert da und brachte keinen Ton heraus. Gebannt starrte ich auf Seths Gesicht und sah was mir schon beim letzten mal aufgefallen war. Die Erinnerung an die Ereignisse des gestrigen Abends kehrten zurück und ich erinnerte mich auch an den Angriff des Vampirs und das Seth es war der mich gerettet hatte, wie sie alle drei schützend vor uns gestanden hatten.... Takuro wich vor Seth zurück. Er konnte einfach nicht fassen was er da sah. Er blickte auf die Vampirzähne die nun deutlich zu erkennen waren aber es war nicht nur das, seine ganze Aura schien sich verändert zu haben! "Das ist doch unmöglich...", stotterte er. "Ich weiß dass das alles für sie unfassbar sein muss aber sie brauchen wirklich keine angst zu haben, wir würden ihnen nie etwas tun", sagte Rhea sanft. "Vorrausgesetzt sie arbeiten mit uns zusammen", fügte Seth hinzu, dessen Ausstrahlung sich wieder normalisiert hatte. "Und was sollen wir tun?", meldete ich mich nun wieder zu Wort. Ich hatte zwar einerseits genauso viel angst wie Takuro aber eigentlich war es doch schon immer ein Wunsch von mir gewesen einmal Vampire kennen zulernen (nicht umsonst verschlang ich schließlich einen Vampirroman nach dem andern) und andererseits schienen wir keine andere Wahl zu haben. Außerdem ging mir eins nicht aus dem Sinn... Das Sie uns gerettet hatten. Die anderen wollten uns töten und diese drei hatten uns beschützt und ich wollte wissen warum, ich wollte einfach alles über die drei erfahren. Alles! Kapitel 5: der Pakt ------------------- "Erst mal sollten sie sich wieder setzten und etwas beruhigen und dann werde ich euch alles genau erklären und ihr zwei bringt endlich ihre Sachen hoch", sagt Rhea. "Okay!" Ausnahmsweise waren Seth und Mia sich in der Beziehung mal einig, denn das bevorstehende Gespräch dürfte nicht besonders einfach werden. Jedenfalls nicht wenn keiner dabei vor Furcht umkippen sollte... "Tja wie soll ich am besten anfangen? Ja es gibt wirklich Vampire, ziemlich viele sogar, aber wir sind nicht wie die Dämonen in irgendwelchen Gruselromanen. Jedenfalls die meisten von uns... Es stimmt zwar das wir uns von Menschenblut ernähren können, eigentlich ist es für uns sogar Lebenswichtig..." Bei diesen Worten drehte sich Takuro schier der Magen um. "Aber", fuhr Rhea fort, "wir haben mittlerweile eine Alternative dazu gefunden so das es nicht mehr nötig ist Menschen das Blut auszusaugen." "Eine Alternative? Was für eine Alternative?", wollte ich neugierig wissen. "Nun, so einfach und unglaublich es klingt aber Schokolade löst in unserem Körper die selbe Enzymbildung wie Menschenblut aus die unser Organismus zum existieren benötigt. Und darüber hinaus ist es das einzige menschliche Lebensmittel dessen Geschmack für uns erträglich ist, in allen Variationen!" "Schokolade?", jetzt war Takuro total perplex. "Aber diese Typen, diese Männer gestern Abend, die wollten uns doch das Blut aussaugen...", fragte ich weiter nach. "Das ist leider war. Ihr müsst wissen das es auch bei uns Vampiren bestimmte Gesetzt und Bestimmungen gibt an die wir uns zum Schutze aller zu halten haben. Na ja eure menschlichen Gesetzte sind uns relativ egal... Jedenfalls wurde vor ungefähr 250 Jahren beschlossen das jeder Vampir sich nicht mehr von Menschenblut ernähren soll um die Panik vor Vampiren, die Möglichkeit eventueller Vampirhetzjagden zu vermindern und auch um euch Menschen zu schützen. Außerdem wurde es verboten neue Vampire zu erschaffen. Einerseits haben diese Maßnamen ganz gut funktioniert, denn wer glaubt heutzutage noch ernsthaft an die Existenz von Vampiren. Aber andererseits gibt es wie bei euch Menschen auch immer Leute die sich nicht an die Regeln halten und solchen abtrünnigen Vampiren seit ihr gestern begegnet." "Also waren die so was wie Kriminelle!" Plötzlich schien der Gesetzeshüter in Takuro die Oberhand über seine Angst zu gewinnen. "Ja genau, es gibt leider einige von denen und Tokio scheint sie geradezu anzuziehen... Und wir anderen haben es uns zur Aufgabe gemacht die Menschen vor ihnen zu beschützen! So wie euch." "Mit andern Worten schleicht ihr Nachts durch die Gegend nur um aufzupassen das keiner von euch Typen mist baut!", erklärte Takuro sarkastisch. "So in etwa. Es gibt einen Rat, eine Art Versammlung der obersten Vampire. Dieser wird über alle Ereignisse in Kenntnis gesetzt und trifft die Entscheidungen also auch welcher Vampir sich wo aufzuhalten hat und worin seine Aufgaben bestehen." "Was denn für Aufgaben?" Für mich war das wohl grad das interessanteste Gespräch meines ganzen Lebens... "Na ja, meine Aufgaben bestehen Beispielweise in der Ausbildung von Seth und Mia und dem beschützen der Menschen hier vor übergriffen von Vampiren. Es ist nämlich so das Seth und Mia noch nicht sehr lang als Vampire leben. Sie wurden beide von abtrünnigen Vampiren gebissen und nun hat der Rat die beiden mir unterstellt damit ich ihnen alles beibringe was es als Vampir so in Sachen Magie und Kampfkunst zu wissen gibt und natürlich auch ihre Kräfte so zu kontrollieren das sie in der Lage sind unerkannt unter Menschen zu leben und keine Gefahr für sie darzustellen." "Das ist also der Grund warum ihr uns hier Mietfrei wohnen lassen wollt!" Takuro sprang wieder von dem Sessel auf in dem er zu Anfang platz genommen hatte. "Ihr wollt uns als eine Art Versuchskaninchen." "Irgendwie schon aber das war nicht von Anfang an unsere Absicht. Wenn der Hypnosezauber von Mia richtig gewirkt hätte dann hätten wir euch auch in Ruhe gelassen und außerdem braucht ihr doch die Wohnung und wie ich schon sagte habt ihr ja nichts vor uns zu befürchten im Gegenteil, dies ist einer der sichersten Orte der Welt!" "Und mal abgesehen davon hätten wir doch wohl eh kaum eine andere Wahl oder?" "Genau!", lachte Rhea. "Ich denke mal das es ziemlich interessant werden dürfte und es ist deine Chance endlich eine richtige Detektei zu eröffnen. Ach und eine Sache noch... Jeder Vampir ist Telepatisch und was seine Sinne angeht sehr hoch veranlagt." "Und das heißt was?", fragte Takuro genervt aber trotzdem irgendwie neugierig. "Das heißt das wir erstens all eure Gedanken lesen können und zweitens ein sehr gutes Gehör besitzen!", beantwortete Seth die Frage, der grad mit einigen Kisten bepackt auf dem Weg nach oben war. "Aber wir werden uns natürlich bemühen es nicht zu tut", meinte Mia hinter ihm. "Eben davor wollte ich euch warnen", fügte Rhea hinzu. "Aber ich denke dass das jetzt die wichtigsten Sachen waren... Noch irgendwelche Fragen?" "Ja, eine hätte ich da schon noch...", druckste ich etwas verlegen herum. "Die Ereignisse in ihren Büchern, die Vampirgeschichten, sind sie denn echt? Ich meine sind sie wirklich passiert?" "Ja, jede einzelne ist wahr wenn auch etwas verändert" beantwortete mir Rhea lächelnd meine Frage. Wahnsinn!!! "Wenn du erst mal 400 Jahre gelebt hast ist es leicht Bücher über vergangene Ereignisse zu schreiben. Wir haben sogar einige der Gegenstände aus den Geschichten hier im Laden." Kapitel 6: Vorbereitung ----------------------- "Tatsächlich? Welche? Und wo?" Ich wurde bereits immer aufgeregter. Das hier war aber auch... Sowas erlebt man eben nicht alle Tage! "Nun mal langsam, du wirst hier noch genügend Zeit haben alles zu erkunden aber erst mal gibt es andere Dinge zu erledigen", schmunzelte Rhea. "Was denn zum Beispiel?", fragte ich leicht enttäuscht. "Tja ihr müsst immer noch eure Wohnung einrichten, dann muss Takuro zusehen das er sein Büro organisiert bekommt und du musst, wenn mich nicht alles täuscht bald zur Schule. Bist du denn schon auf einer angemeldet?" "Nein noch nicht so richtig. Wir wussten ja noch nicht in welchem Stadtteil und Takuro..." "Gut dann übernehme ich das! Du kommst dieses Jahr in die 10. Klasse stimmt's?" "Ähm... Ja." "Mia ebenfalls. Ich werde das mit der Anmeldung gleich nachher erledigen. Dürfte kein Problem sein." "Einen Moment mal." Allmählich schien Takuro alle neuen Informationen verstanden zu haben und sich mit ihnen abzufinden... Mehr oder weniger. "Das mit der Schulanmeldung bekommen wir auch allein hin und nur weil wir jetzt hier wohnen heißt das noch lang nicht das Yumi auf die selbe Schule gehen muss wie..." Plötzlich stockte er. Rhea stand jetzt genau vor ihm, die Hände auf den Armlehnen von Takuros Sessel abgestützt und blickte ihm direkt in die Augen. Takuro brachte keinen Ton mehr hervor... "Selbstverständlich", begann Rhea langsam und ohne seinen Blick auch nur für eine Sekunde loszulassen, "will ich ihnen keinesfalls vorschreiben was sie zu tun haben oder welche Schule Yumi besuchen soll. Aber ich dachte da sie vorerst sowieso genug um die Ohren haben dürften und ihr hier in Tokio noch völlig fremd seit könnte es doch nicht schaden wenn Yumi jemanden hat der ihr helfen kann sich zurechtzufinden. Es war wirklich nur ein Angebot zu helfen das sie natürlich jederzeit ablehnen können..." "T-Tu-Tut mir leid ich wollte ja nicht...", stammelte Takuro. Ich saß der ganzen Szene gegenüber und wusste nicht recht was ich davon halten sollte. Bis jetzt waren mir die drei ja ganz sympathisch vorgekommen aber was sollte diese Nummer? "Mach dir mal keine Sorgen." Seth stand jetzt auf ein mal wieder neben mir. "Rhea würde niemals zulassen das einem Menschen etwas passiert." Würde niemals zulassen das einem Menschen etwas passiert... Seth sah mich nicht an, er hatte den Blick auf Rhea und Takuro gerichtet. Ich konnte mir nicht helfen aber irgendwie hatte dieser junge Mann neben mir etwas Unbeschreiblich beruhigendes an sich. Ich dachte wieder daran wie er mich gerettet hatte... Inzwischen hatte Rhea wieder von Takuro abgelassen und stand jetzt vor ihm. Takuro war im Sessel ganz schön in sich zusammengesunken. Seth grinste und unwillkürlich musste ich ebenfalls lächeln. Es sah aber auch zu merkwürdig aus wie Takuro total perplex vor uns im Sessel hing. Rhea stand mit dem Rücken zu uns darum konnten wir ihren Gesichtsausdruck nicht sehen. Dieses Lächeln das eigentlich beruhigend wirken sollte aber doch leicht triumphierend war und die Tatsache das auch sie sich das Lachen kaum verkneifen konnte... "Schon in Ordnung", setzte sie erneut an. "Ihr zwei könnt ja schließlich tun und lassen was ihr wollt." Sie trat zur Seite und Takuro richtete sich schnell wieder auf. Erst jetzt schien ihm bewusst zu werden das Seth und ich alles miterlebt hatten. "Also... Na ja... So schlecht ist die Idee ja gar nicht und es wäre für Yumi vielleicht wirklich leichter wenn sie... was ich damit sagen will ist eigentlich..." "Das ich mal bei der Schule anrufen soll um Yumi anzumelden?", fragte Rhea ganz unschuldig. "Genau! Also das wäre echt großartig und nochmals vielen Dank. Ich... Ich denke wir machen uns jetzt mal ans auspacken. Kommst du Yumi?" "Ist gut. Sind die Sachen aus dem Wagen denn schon alle oben?" Seth nickte nur stumm als Antwort. Takuro war bereits fast zur Tür raus und wäre beinnahe mit Mia zusammengestoßen. Der Abgang ihres neuen Mitbewohners hatte eher etwas von einer Flucht an sich. Ich bedankte mich noch mal für alles und verschwand ebenfalls nach oben. "Den hast du ja ganz schön um den Finger gewickelt. Wie war das noch mal mit dem Respekt vorm menschlichen Leben?" Bei Seth schien es genau zwei Gemütszustände zu geben: Entweder er blickte todernst und manchmal auch völlig anteilnahmslos in die Welt oder (so wie jetzt grade) er grinste! "Reine Notwehr", lachte Rhea. "Selbstverständlich sollte man jedes Leben respektieren aber man sollte sich auch nie etwas gefallen lassen. Außerdem ist es nur zu ihrem Besten." "Ach tatsächlich... Ich wette wenn wir so was versuchen würden, würdest du uns eine anständige Standpauke halten", stichelte Seth weiter. "Worauf du dich verlassen kannst!" "Sagt mal hab ich hier irgendwas verpasst? Ich will auch wissen wovon ihr redet? Was ist denn Passiert? Ich finds gemein das ihr mich immer ausschließt!", jammerte Mia. "Tun wir doch gar nicht Süße. Übrigens gehst du ab Montag mit Yumi in eine Klasse!", zwinkerte Rhea ihr zu während Mia die zwei immer noch unverständlich musterte. Und so kam es das wir bei den drei Vampiren einzogen... Kapitel 7: night ---------------- "Sag mal... Fühlst du dich wirklich wohl bei dieser ganzen Sache? Ich meine sie sind ja nun mal... Und du wirst, wenn du auch noch mit der Kleinen zusammen in eine Klasse gehst so gut wie immer einen Vampir in deiner Nähe haben. Macht dir das überhaupt keine Angst?", fragte Takuro Yumi flüsternd nachdem die beiden im oberen Stockwerk angekommen und die Tür hinter sich geschlossen hatten. "Ja, wahrscheinlich schon irgendwie ein bisschen... Aber im Grunde glaub ich nicht das sie uns etwas antun wollen oder so... Versuch doch einfach zu vergessen was sie sind und konzentriere dich lieber auf das Chaos hier!", grinste seine kleine Schwester, die ihm im Augenblick gar nicht mehr so klein vorkam zurück und machte sich daran Kisten auszupacken und Schränke einzuräumen. Ein paar Sekunden lang stand Takuro regungslos da und beobachtete die Szene, dachte über diese schier unglaubliche Situation in die sie geraten waren nach und darüber was sie gesagt hatte. Dann beschloss er das es jetzt sowieso nichts gab was er dagegen tun konnte und machte sich ebenfalls ans einräumen. Nachdem sie die wenigen Sachen die sie besaßen an ihren neuen Plätzen verstaut hatten, ließ Takuro sich auf ihr neues Sofa fallen und schaute sich noch einmal mit prüfenden Blick in ihrer Wohnung um... Yumi war in die Küche verschwunden um Tee zu kochen. Und außerdem hatte er einen riesen Hunger. Kein wunder, schließlich hatte er heute ja noch nichts richtiges gegessen. Aber der Hunger musste erst mal noch warten da sie nichts essbares im Haus hatten. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm das es bereits nach 22 Uhr war. Komisch wie schnell die Zeit manchmal vergeht... Von ihren Mitbewohnern hatte sich jedoch keiner mehr Blicken lassen. Was ihn dazu bewegte für einen Augenblick erleichtert aufzuatmen. Vielleicht würde es ihnen ja gelingen den dreien einfach etwas aus dem Weg zu gehen. Fast im gleichen Moment fiel ihm Rheas Bedingung für die Wohnung wieder ein... Er sollte Mia ja in seinem Büro beschäftigen! Also würde das mit dem aus dem Weg gehen wohl nicht so ganz funktionieren. Dabei war es ja nicht mal so das er sie nicht leiden konnte. Im Gegenteil! Unter anderen Umständen hätte er nicht eine Minute lang gezögert um eine Frau wie Rhea anzubaggern. Bei dem Gedanken musste er grinsen. Aber die ganze Sache mit den Vampiren, dem Blutsaugen usw. nein das war einfach nichts für ihn und er wollte nichts damit zu tun haben. Das war doch alles nicht normal. Wie hatte er es nur geschafft hier zu landen... Während ich darauf wartete dass das Wasser endlich kochte schaute ich aus dem Fenster in die Dunkelheit. Das Fenster der Küche gab den Blick auf den Hinterhof des Hauses frei, den wir allerdings noch nicht besichtigt hatten. Doch jetzt war dort draußen nichts als tief schwarze Finsternis die meinen Blick zu verschlingen schien. Dann hörte ich plötzlich ein leises grollendes Geräusch das mich aufschrecken ließ... Mein Magen hatte geknurrt. Endlich kochte auch das Wasser und ich goss es in unsere alte Teekanne. Nein, in Mamas alte Teekanne... Beladen mit noch zwei dazu passenden Tasse machte ich mich auf den Rückweg zu Takuro ins Wohnzimmer. Dieser begrüßte mich mit den Worten: "Ich hab Hunger." "Ich auch." "Dann lass uns einkaufen gehen! Jetzt wo wir sogar einen Kühlschrank haben..." Takuro war sofort aufgesprungen und schon auf halben Weg zur Tür. Typisch mein Bruder. Wenn der sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat ist er nicht mehr zu bremsen. "Du willst jetzt allen ernstes noch einkaufen?" "Klar. Wir sind doch hier immerhin in Tokio. Hier haben die Läden 24 Stunden am Tag geöffnet", erklärte er mir lachend. Also blieb mir wohl kaum etwas anderes übrig als mir ebenfalls meine Jacke zu schnappen und ihm zu folgen. Ein erneutes knurren meines Magens bestärkte mich letztendlich in diesem Vorhaben. Als wir beide endlich soweit waren aufzubrechen stellten wir fest das es zwar die besagte Außentür als separaten Eingang gab, aber diese war abgeschlossen und Rhea hatte uns bis jetzt noch keine Schlüssel ausgehändigt... "Und was jetzt?" Gespannt wartete ich auf Takuros Entscheidung. An seinem Gesicht lies sich regelrecht ablesen wie seine Gedanken nach einer Lösung suchten, die vermied das er durch das Untergeschoss gehen musste und dabei vielleicht einem der Vampire begegnen würde. Ich hingegen fragte mich eher ob die drei jetzt überhaupt noch zu hause waren. Wer weiß, vielleicht waren sie ja wieder unterwegs durch die Nacht... Wenn sie allerdings auch noch die Türen unten abgeschlossen hatten saßen wir hier fest. "Wir sollten einfach mal versuchen ob wir unten rauskommen", sagte ich. Schließlich hatte es keinen Sinn hier ewig rumzustehen und zu grübeln. Jedenfalls würde mein Hunger davon bestimmt nicht verschwinden!!! Also schnappte ich mir Takuro bevor er auch nur die Möglichkeit hatte zu protestieren und marschierte auf die Tür zu, die nach unten führte. Während ich vorsichtig die Treppe runterstieg wurde mir dann doch etwas mulmig zu mute. Heute Vormittag war dieses komische Gefühl noch nicht da gewesen, aber jetzt... Jetzt kam mir auf einmal alles so merkwürdig fremd vor. Ich wusste nicht mal was ich überhaupt sagen sollte wenn mir einer von den anderen über den Weg lief. Es war nicht unbedingt die Tatsache das sie Vampire waren, die diese Gefühle in mir hervorrief, sondern einfach das ich plötzlich nicht mehr wusste wie ich sie einschätzen sollte... Es schien so ewig lang her zu sein seit ich sie das letzte mal gesehen hatte, das ich fast den Eindruck hatte eine Art Eindringling oder Störenfried zu sein... Am Treppenabsatz angekommen klammerte ich mich an Takuro und horcht erst ein mal etwas. Das Licht brannte zwar überall im Erdgeschoss aber nirgends rührte sich was. Also gingen wir in Richtung Laden... "Wollt ihr etwa jetzt noch rausgehen?" Es war Seth der die Frage gestellt hatte. Er stand plötzlich hinter uns, musste wohl aus einer der Türen zu den anderen Zimmern gekommen sein... So genau hatte ich mich hier unten ja auch noch nicht umgesehen um zu wissen was sich hinter den einzelnen Türen verbarg. Als er uns angesprochen hatte, hatten Takuro und ich uns zu ihm umgedreht. Seth blickte uns wieder mit diesem ernsten Gesichtsausdruck an und auch der Ton seiner Stimme wirkte irgendwie leicht gereizt, so das ich mich für einen winzigen Moment fragte ob wir etwas falsch gemacht hatten... Stopp, jetzt aber mal halblang. Wir konnten ja wohl tun und lassen was wir wollten! "Wir wollten einkaufen gehen. Wir haben nämlich Hunger." Verblüfft schaute ich meinen großen Bruder an, der diese Worte total gelassen Seth entgegenschleuderte. "Tatsächlich? Wir wollten auch grad rausgehen." Die andern beiden waren aus der Tür hinter Seth herausgetreten und Rhea hatte auf Takuros kühne Worte geantwortet wobei Seth sich leicht von uns wegdrehte und entnervt die Augen schloss... "Ich schließ hinten ab." Mit den Worten marschierte er endgültig davon. Verwirt sah ich ihm nach und überlegte verzweifelt was jetzt falsch gelaufen war. "Ihr dürft das nicht so eng sehen. Er hat es nicht böse gemeint." Beantwortete Rhea leise meinen Gedanken. "Er macht sich nur etwas Sorgen." "Kaum zu glauben das Mister Egoismus persönlich sich überhaupt für irgend jemand anderen als sich selbst interessiert...", ergänzte Mia. "Wieso sollte er sich sorgen um uns machen wenn wie einkaufen gehen?", fragt Takuro misstrauisch. Da war er wieder der Meisterdetektiv. Immer auf der Hut. "Es ist nicht die Tatsache das ihr einkaufen geht sondern eher die Uhrzeit die ihr euch ausgesucht habt, die einem Sorgen bereiten kann." Rhea runzelte leicht die Stirn und musterte uns ein wenig kritisch. "Wieso?", hackte Takuro weiter nach. "Es ist nichts bestimmtes... Es ist mehr so was wie eine Vorahnung, der Duft der Nacht oder auch Instinkt wenn ihr so wollt. Zerbrecht euch darüber aber nicht den Kopf. Wir können euch zwei ja noch bis zum nächsten Laden begleiten und... Ach ja, hier. Den werdet ihr brauchen." Mit diesen Worten übergab Rhea Takuro zwei Schlüssel. "Für die Außentür eures Appartements. Und vergesst nicht das ihr jetzt hier zu hause seit. Ihr wohnt hier und habt die gleichen Rechte wie alle anderen", fügte sie hinzu. In der Zwischenzeit hatte sich Seth wieder zu uns gesellt und stand gegen einen Türrahmen gelehnt, den Blick ins leere gerichtet, hinter Rhea. "Können wir dann endlich los?", fragte er anscheinend immer noch schlecht gelaunt. Was Rhea und Mia jedoch bloß zum lachen brachte. "Okay, auf geht's!" Und schon wurden wir von ihnen nach draußen befördert. Die kühle Nachtluft umfing uns... Ich atmete einmal tief ein und merkte dann wie Rhea sich rechts bei mir eingehackt hatte. Links neben mir lief Takuro und rechts von Rhea ging Mia. Ebenfalls bei ihr eingehackt. Und daneben mit einigem Seitenabstand, Seth. In dieser Formation nahmen wir fast die ganze Breite der Straße in beschlag aber um die Zeit gab es hier sowieso kaum Verkehr. Ich fragte mich gerade ob Seth wohl sauer auf uns war als dieser die Arme hinterm Kopf verschränkte, sich leicht zu mir hindrehte und mich angrinste. Auch den andern war dies nicht entgangen und so blickten wir alle fragend zu ihm rüber... "Warum grinst du denn jetzt bitteschön so dämlich?" Sprach Mia als erste die Frage aus die uns allen auf den Lippen lag. Wenn wahrscheinlich jedoch keiner sie unbedingt so formuliert hätte. "Ach, mir ist nur grad eingefallen das ich eigentlich auch mal wieder was zu beißen vertragen könnte." Dabei schien er noch breiter zu grinsen und zwinkerte mir zu. Nach dieser Erklärung war ich erst ein mal sprachlos. Takuro funkelte Seth böse an. Während Rhea verzweifelt versuchte ihm zu erklären dass das nur ein Scherz gewesen sei und Mia Seth lauthals darüber ausschimpfte das er überhaupt kein Benehmen besitzen würde. Was dieser locker ignorierte. Unwillkürlich begriff ich warum er das gesagt hatte und was er damit ausgelöst hatte. Und ich war dankbar dafür das er es getan hatte. Denn, auch wenn sich jetzt alle zu streiten schienen, hatte er im Prinzip dafür gesorgt das die Situation sich entschärfte... Die ganze Zeit über hatte dieses komische Gefühl in der Luft gelegen und dafür gesorgt das ich mich fremd und unwohl, ja sogar irgendwie schuldig vorkam. Es hatte uns von ihnen getrennt. Aber jetzt waren alle viel zu beschäftigt um sich Gedanken über unterschiede zu machen. Jetzt waren wir eine Gruppe die gemeinsam durch die nächtlichen Straßen Tokios wanderte. Eine Gruppe die zusammengehörte. Und ich wusste nun auch mit Sicherheit das er nicht sauer auf mich war! Amüsiert stellte ich auch fest das Takuro sogar angefangen hatte leicht mit Rhea, die jetzt neben ihm lief zu flirte... Und sich einen Korb einhandelte! Zufrieden hackte ich mich jetzt wieder zwischen ihr und Mia ein. Kapitel 8: the others side (part one) ------------------------------------- Als wir endlich einen Supermarkt erreicht hatten war die Stimmung immer noch ausgelassen. Das ganze erinnerte mich daran wie wir früher immer mit der ganzen Familie einkaufen gegangen waren und meine Eltern sich mal wieder stritten weil mein Paps einfach an keinem Sonderangebot vorbei gehen konnte weil man es bestimmt irgendwie gebrauchen konnte, immerhin war es ja runtergesetzt. Und am Ende gab Mama dann immer nach weil sie einander sowieso nie richtig böse waren! Und kurz blitzte wieder die Gewissheit in mir auf das ich sie nie wieder sehen würde... In der Zwischenzeit waren die andern schon in allen möglichen Gängen des Ladens verschwunden. Takuro zog mich erst mal mit sich in Richtung Fertiggerichte aber ich beschloss lieber einen Abstecher zum Obst und Gemüse zu machen. Denn ich kannte Takuros Art einzukaufen nur zu gut und wenn ich nicht aufpasste, hatten wir am Ende nichts anderes im Einkaufskorb als Tütennudelsuppe! Als wir uns an der Kasse wiedertrafen sah ich meine Befürchtungen bestätigt. Das nächste mal ging ich wohl besser ganz allein einkaufen... Und zwar bei Tageslicht! Der Einkaufskorb der anderen drei sah dagegen aber auch nicht besser aus. Obwohl angesichts der Umstände, ich wohl froh über seinen Inhalt sein sollte... Denn von einfacher Schokolade über Schokoladenkuchen und Kakao befand sich darin wirklich alles was auch nur im entferntesten an Schokolade erinnerte. Na ja, so konnten sie wenigstens nicht auf dumme Gedanken kommen. Wieder draußen angelangt wurden Seth und Takuro mit Einkaufstüten beladen und wir Mädels kamen zu dem Entschluss das wir nach hause gehen sollte um die ganzen Sachen zu verstauen aber soweit kamen wir gar nicht... Für den Rückweg hatten wir eine andere Rute eingeschlagen. Wir gingen jetzt nicht mehr durch das ruhige, friedliche Wohngebiet wie bisher, sondern durch einen riesigen Park. Dem Park in dem Gestern alles begonnen hatte... Aber dieser Tatsache nahm ich erst überhaupt nicht für voll. Ich war einfach zu sehr damit beschäftigt diesen abendlichen Spatziergang zu genießen um irgendetwas als bedrohlich zu empfinden! Plötzlich blieben Mia, Rhea und Seth einfach stehen. Wie erstarrt. Takuro und ich verstanden erst nicht was los war bis in mir unweigerlich ein Déjà-vu Gefühl hochstieg und ich einfach nur noch weglaufen wollte. Takuro stand jetzt neben mir und auch in seinem Gesicht erkannte ich furcht. Furcht davor das wir nicht wussten was los war. Furcht vor dem was beim letzten mal geschehen war. Furcht vor dem was jetzt passieren würde... Ich blickte zu Mia, die uns beiden am nächsten stand. Sah wie ihre Augen unruhig umherwanderten und versuchten die Dunkelheit zu erforschen. Dieses mal war es umgekehrt. Nicht sie waren es die überraschend aus der Finsternis auftauchten, sondern der Feind. Und dies schien ihnen überhaupt nicht zu behagen... "Ich wusste doch das es eine scheiß Idee war", zischte Seth leise. Ohne für diese Erkenntnis je eine Antwort zu erhalten. Langsam bewegten wir uns nun vorwärts, während Rhea uns bedeutete hinter ihr zu bleiben. Mia und Seth waren jeweils links und rechts in den Bäumen verschwunden. Schon nach kurzer Zeit entdeckten wir den Grund für alles... Vor uns stand eine Gruppe von etwa einem Dutzend Männern im Kreis. Und als sie uns kommen hörten, wandten sie ihre Aufmerksamkeit uns zu. Gaben höhnisch grinsend den Blick in die Mitte ihres Kreises frei... Sofort verkrampfte sich mein ganzer Körper und mir wurde übel als ich begriff was sich dort vor uns abgespielt hatte. Zwischen den Männern erkannte ich drei leblose Körper. Zwei Mädchen und einen Jungen. Alle nicht sehr viel älter als ich. Tot. Um mich begann sich alles zu drehen und ich spürte wie Takuro seinen Arm um mich legte und mich an sich drückte. Ich fing an zu schluchzen und zu weinen so das sich das Bild vor mir immer mehr verzerrte... Schloss die Augen aber trotzdem konnte ich den Anblick nicht abschütteln! Dann wurde mir bewusst in was für einer schlechten Situation wir uns befanden. Wir waren in der Unterzahl und wenn ich mich nicht zusammenriss würden wir genauso enden wie diese drei armen Seelen vor uns. Also zwang ich mich meine Augen wieder zu öffnen. Das grinsen der Männer war nun in ein schallendes und grausames Lachen übergegangen, das ihre furchtbaren Fangzähne überdeutlich weiß hervorstechen lies. Doch plötzlich brach es ab. Zuerst war ich froh das es vorbei war und dann traf mich diese Stimme wie ein eiskalter Schlag... "Rhea meine Liebe, hast du dich jetzt entschlossen uns den Nachtisch frei haus zu liefern?" Diese ruhige, überlegene Sprechweise und das Auftreten des Mannes der vom anderen Ende des Kreises her, sich nun langsam auf uns zu bewegte, rief in mir unweigerlich die Vorstellung eines Aristokraten, Grafen oder Fürsten aus längst vergessener Zeit hervor. Er wirkte so erhaben und... völlig kalt und leer. Seine blaugrauen Augen ruhten auf mir und Takuro. Jagten mir einen kalten Schauer über den Rücken und ließen das Blut in meinen Adern gefrieren so das ich eine Gänsehaut bekam während er sich immer weiter auf uns zu bewegte. Bis Rhea ihm den Weg versperrte. "Bleib stehen!", befahl sie scharf. Woraufhin er sie anlächelte. Sein Lächeln wirkte jedoch, genau wie alles andere an ihm, falsch und frostig. "Ich wollte mich lediglich bei deinen entzückenden Begleitern vorstellen." Damit wand er sich wieder uns zu und deutete eine leichte Verbeugung an. "Mein Name ist Alexander Paxton." Bei diesen Worten spürte ich regelrecht wie er uns verachtete. Für ihn waren wir nichts als eine Mahlzeit. Niedere Wesen mit denen man tun konnte was immer man wollte. Ich ertrug diesen Blick nicht mehr und schaute an ihm vorbei. Meine Augen wanderten wieder zu der Gruppe vor uns und ich erkannte nun unter ihnen auch die drei Männer vom letzten Abend! Mir kam wieder in den Sinn was Rhea über die abtrünnigen Vampire gesagt hatte und mein Blick fiel erneut auf die drei blutleeren Körper vor uns. Jetzt verstand ich warum sie das getan hatten... Sie hatten absichtlich erneut diesen Platz aufgesucht und diese drei unschuldigen Menschen getötet um uns zu verhöhnen! Um sich für die gestrige Niederlage zu rechen. ER wird nicht sehr begeistert sein wenn er davon hört! Das waren doch die Worte die der eine von ihnen gesagt hatte... Dann war dieser Alexander also... er war... Ihr Anführer... Kapitel 9: the others side (part two) ------------------------------------- Das hier konnte ja nicht gut ausgehen... Es schien als hätte jemand im denkbar ungünstigsten Augenblick die Zeit angehalten. Plötzlich begannen einige Gestalten aus der Gruppe vor uns sich langsam auf uns zu zu bewegen. Nur ein wenig näher... Aber in ihren Augen, in ihren Gebaren, erkannte ich deutlich den Hunger der sie vorwärts schob. Es war jedoch nicht einfach nur der Hunger nach Blut, nach Nahrung der sie antrieb. Schließlich hatten sie ja grad erst drei Menschen getötet. Nein es war die pure Gier!!! Sie wollten einfach unseren Tod. Und ich wusste nicht was ich dagegen hätte tun sollen. Wie einer unaufhaltsame Naturkatastrophe standen wir ihnen wehrlos gegenüber. Ich hatte aufgehört zu atmen, starrte nur noch in diese Augen, die mir meinen Schicksal zu bestätigen schienen... Als mich etwas anderes aus meiner Trance, in der ich zu versinken drohte herausriss. Eine Hand, die die meine suchte! Im ersten Moment irritiert stellte ich verblüfft fest das Mia jetzt neben mir stand. Ich wusste nicht wohin die zwei vorhin verschwunden waren und einerseits war ich erleichtert das sie wieder da war aber ihr ganzer Körper zitterte vor Erregung und Angst. Genau wie ich noch vor kurzem sah sie stur nach vorn, in einem Zustand kompletter Panik. Takuro hatte wohl ebenfalls etwas davon mitbekommen. Jedenfalls zog er uns ein Stück zurück, aus ihrer Reichweite. So erschreckend es auch war, das selbst sie, ein Vampir, durch die Begegnung so verstört war, so half es mir doch aus meiner eigenen Lethargie zu entkommen. Ich legte Mia beruhigend meinen Arm um die Schulter und spürte wie sie sich dichter an uns drängte. Das alles gab mir den Mut endlich wieder in SEIN Gesicht zu sehen. Und ich las dort Schadenfreude und ein hämisches Grinsen, er machte sich lustig über uns, unsere Angst. Es amüsierte ihn offensichtlich andere zu peinigen! Keine Frage, wenn irgendwer einen echten Graf Dracula suchte, ein blutrünstiges Monster ohne Achtung vor dem Leben, dann war er bei ihm genau richtig... Wie hatte er gesagt war sein Name? Alexander Paxton. Na warte, genau in dem Augenblick erwachten endgültig wieder alle meine Lebensgeister. Ich würde mich von diesem Typen doch nicht wie ein Spielzeug benutzen lassen!!! Und erst recht würde ich ihm nicht die Befriedigung geben vor seinen Augen zu sterben. Wieso hatte man eigentlich nie einen Holzpflock dabei wenn man einen brauchte? Hemmungsloses Gelächter! Die ganze Bande vor uns war auf einmal in ein schon fast hysterisches Lachen ausgebrochen... Dieser Anfall war aus meiner Sicht total verwirrend und auch Takuro und Mia schauten leicht perplex drein. Rhea, die immer noch wie ein unerschütterlicher Fels in der Brandung, jetzt etwas weiter entfernt, zwischen uns und Alexander stand, schien komplett geladen. Sie stand seitlich zu uns so das ich deutlich ihr Profil erkennen konnte und biss, da bin ich mir absolut sicher, wütend die Zähne zusammen. Jeder Muskel ihres Körpers war gespannt als ob sie sich jeder Zeit auf Alexanders grinsende Fratze stürzen wollte. "Wirklich niedlich..." Mit diesen Worten richtete Alexander seine volle Aufmerksamkeit auf mich, sein Gesichtsausdruck immer noch dämonisch überlegen. "Glaubst du kleines NICHTS etwa ernsthaft das du mir auch nur das geringste anhaben könntest? Ihr erbärmlichen Kreaturen haltet euch ständig für überlegen aber in Wirklichkeit seit ihr nur Mittel zum Zweck... Ihr könntet euch nie mit uns messen! Verwirrt meine Süße? Du hast uns unterschätzt nicht wahr? Keine Ahnung in was für einer Lage du wirklich steckst aber große Töne spucken! Unsere Macht ist verglichen mit eurem Dasein wahrhaft grenzenlos. Und ich kann jeden einzelnen deiner nutzlosen Gedanken lesen..." Damit brach er ab, sicher mich mit seinen Worten vernichtend getroffen zu haben. Das war also der Grund für ihr Lachen gewesen... Mein Kampfgeist amüsierte sie!!! Aber noch bevor ich was erwidern konnte wendete er sein Gesicht leicht nach rechts, zu... "Mia, ich verstehe ehrlich nicht was du an dieser Art zu Leben so unsagbar schätzt. Du weißt das es noch nicht zu spät ist, du kannst immer noch zurückkehren. Nein? Na schön, wie du willst. Das alles hier langweilt mich langsam. Eigentlich hatte ich etwas mehr action erwartet Rhea. Wo steckt überhaupt der andere? Dieser kleine möchtegern Held?" "Immer da wo du ihn am wenigsten erwartest!", tönte plötzlich Seth Stimme durch den Park. Aber ich konnte noch nicht genau ausmachen wo er nun war. Das brauchte ich auch gar nicht denn auf einmal drehten sich Alexander und seine Leute in die uns gegenüberliegende Richtung. Und sie schienen über diese Einkesselung nicht sonderlich erfreut. Allerdings musste ich mich etwas auf die Zehenspitzen stellen und ziemlich angestrengt in die Dunkelheit starren um erfassen zu können das Seth da hinten nicht alleine war. Bei ihm waren eine ganze Menge anderer Personen die ich aber kaum näher erkennen konnte... "Also schön. Mir reichst. Ich bin nicht her gekommen um mich mit dem Ungeziefer dieser Stadt herumzuschlagen. Und ich hätte erwartet das wenigstens du, meine Liebe, genug Ehre und Anstand besitzen würdest um deine Schlachten selbst zu schlagen... Aber vielleicht haben die Jahrhunderte in denen du dich mit diesen Lebensformen abgegeben hast doch tiefere Spuren hinterlassen als ich angenommen hatte. Schade eigentlich! Aber da kann man wohl nichts machen. Tja, wir sehen uns." Und mit diesen Worten und einer erneuten kurzen Verbeugung verschwanden Alexander und seine Leute, keine Ahnung wie und wohin! Sie waren einfach fort. Rhea, an die seine letzten Worte gerichtet gewesen waren, lies nun ihrer Wut kurz freien lauf in dem sie den Baum, der das Pech hatte neben ihr zu stehen, mit einem einzigen Blick zu Asche verbrannte. Und in ihren Augen loderte ein wildes Feuer das mir für kurze Zeit mehr Angst einjagte als Alexanders abschätzende Art weil es so viel intensiver und lebendiger war. Ich wagte kaum daran zu denken was dieses Feuer anrichten konnte wenn es freigelassen wurde... Aber gleich darauf hatte sie sich wieder vollkommen unter Kontrolle und von der Flamme war nur noch ein kleines, aber immer doch durchdringendes Glühen übrig geblieben. Jetzt wandte sie sich Seth und den Neuankömmlingen zu, deren Anwesenheit Alexander so verärgert hatte. "Ihr hättet nicht herzukommen brauchen. Mit denen wäre wir auch locker so fertig geworden." Kapitel 10: Vollmond -------------------- Erklärung, Zeilen wie zum Beispiel: Seth: ~Was sollte das?~ Rhea: ~Geht dich nix an...~ Sind Gesprächsteile die nur Gedanklich stattfinden und darum von menschlichen Wesen net wahrgenommen werden können.n.- "Daran habe ich auch nicht im geringsten gezweifelt aber du weißt doch das wir immer noch was gutzumachen haben bei dir." Langsam kamen die Fremden nun näher auf uns zu... Allen voran Seth zusammen mit einem ziemlich großen Mann, der Rhea eben geantwortet hatte. "Und ich hasse es genauso wie du jemanden etwas zu schulden." Er schien so Mitte dreißig zu sein. Aber sein Äußeres hatte irgend etwas geheimnisvoll anziehendes das einem sofort für ihn einnahm. Eine kraftvolle Ausstrahlung und jede seiner Bewegungen wirkte so sicher und ruhig... Dazu kamen diese unglaublich dunklen Augen, die jedoch etwas gefährliches zu verbergen schienen und das dunkelbraune Haar das jetzt vom Wind leicht zerzaust wurde... Die anderen Gestalten befanden sich immer noch im Halbdunkeln aber ich erkannte sowohl Männer als auch Frauen unter ihnen und zwar jeglicher Altersstufe und sie alle umgab die gleiche merkwürdige Aura! Einige kümmerten sich um die drei leblosen Körper ... Mia jedoch, die sich bis eben noch an meinem Arm geklammert hatte, ließ nur ein kurzes und begeistertes "Rufus!" verlauten und war im nächsten Moment auch schon bei dem Fremden untergehackt. Mit einer freudestrahlenden Miene die nicht mehr einen Hauch von der Angst verriet die sie noch vor weniger als fünf Minuten verspürt hatte. Takuro quittierte ihr Verhalten nur mit einem verständnislosen Blick und wir näherten uns ebenfalls dieser merkwürdigen Versammlung, die für uns wenigstens keine Gefahr mehr darzustellen schien. Allerdings sah es nicht danach aus als ob sich noch irgendein aufklärendes Gespräch entwickeln würde... Im Gegenteil. Kurz angebunden erklärte Rhea das es Zeit wäre endlich nach Hause zu gehen und ging auch prompt weiter den Weg den wir ursprünglich eingeschlagen hatten, vorbei an der Gruppe vor uns. Seth wortlos hinterher und er hatte unerklärlicherweise auch noch unsere Einkäufe wieder auf dem Arm. Mia wollte erst zu einem Protest ansetzen, schien sich aber dann doch entschieden zu haben es bei der momentanen Stimmung besser sein zu lassen. Der Fremde zuckte nur kurz mit den Schultern und lächelte uns noch einmal zu aber niemand schien mehr ein Wort sagen zu wollen! Das war doch zum ausrasten... Mussten die nach allem was geschehen war auch noch so eine Show abziehen? Immerhin wären wir eben beinahe, schon wieder, Vampirfutter gewesen und die schienen es nicht mal für nötig zu halten mit uns darüber zu reden!!! "Es gibt nichts zu reden", kam von Rhea mal wieder sofort die Antwort auf meine Gedanken. Ich sollte mich schleunigst daran gewöhnen an diese Fähigkeit von ihnen zu denken bevor ich denke... Wenigstens war sie jetzt wieder stehen geblieben und hatte sich zu uns umgedreht. In der Zwischenzeit war ein etwas jüngerer Mann zu dem großen Fremden getreten um irgendetwas mit ihm zu besprechen, was ich leider nicht verstehen konnte und worauf dieser nur nickte. Zwei Sekunden später setzte sich auch schon der gesamte Verein in Bewegung und verschwand an uns vorbei in die dunkle Nacht... Einzig der Mann blieb bei uns zurück und ging nun, genau wie wir, zu Rhea und Seth. "Weißt du eigentlich das es für deine Mitmenschen ziemlich frustrierend ist wenn du so wütend schweigst? Besonders für diejenigen die dich noch nicht so gut kennen und keine Ahnung haben warum du überhaupt so eingeschnappt bist, was ich im übrigen auch etwas übertrieben finde schließlich wollten wir ja nur helfen...", grinste der Fremde Rhea mit einem herausfordernden funkeln in den Augen an. Worauf diese zu sowohl meinem als auch Takuros Erstaunen sogleich einging und jetzt ohne eine Spur von Wut aber leicht belustigt antwortete: "Es ist doch immer das gleiche mit euch, taucht hier auf, schwingt große Reden und seid der Meinung auf einmal alle Probleme dieser Welt ganz allein gelöst zu haben. Und absolut überall müsst ihr eure Schnauzen reinstecken!" "Nasen", verbesserte Takuro reflexartig. "Nein mein Lieber. In dem Fall ist ,Schnauze' durchaus angebracht. Denn wisst ihr, Rufus, das ist der freche Kerl ohne anständige Manieren hier, und die anderen sind Werwölfe." Erklärte Rhea uns Augenzwinkernd. Rufus: ~Autsch, womit hab ich denn bitteschön das verdient?~ Rhea: ~Das war für das ,eingeschnappt' von vorhin.~ "Richtige Werwölfe?" Platzte erst mal die Frage aus mir heraus bevor ich diesen Rufus noch einmal einer eingehenden Musterung unterzog. Na schön, er hatte schon irgendwas an sich... Aber im Grunde lies sich nichts feststellen was diese Behauptung irgendwie untermauern würde! "Tut mir sehr leid junges Fräulein aber einen Beweis werde ich dir heute Abend nicht mehr liefern da ich es vorziehe in dieser Gestalt zu bleiben. Im übrigen ist der Mond auch schon wieder am untergehen was die ganze Sache nur erschweren würde und dann wäre da noch die Sache mit den Klamotten. Weißt du..." "Schon gut, wir haben's kapiert", schnitt Seth Rufus das Wort ab. Erst jetzt fiel mir der riesige Vollmond auf der nun langsam zwischen den Bäumen verschwand. "Klar, was auch sonst...", stöhnte Takuro. "Erst der Haufen Vampire und dann ein Rudel Werwölfe!" "Wie habt ihr es eigentlich geschafft so schnell hier zu sein?", fragte Mia Rufus. Und bei dieser Gelegenheit warf Rhea Seth einen vorwurfsvollen Blick zu. "Der Kleine hatte damit gar nichts zu tun, den haben wir eher zufällig abgefangen. Also hör endlich auf damit ihn anzuklagen. Wir waren nämlich eh in der Gegend um die frische Nachtluft zu genießen." Seth: ~Ich hab die echt nicht hergeholt.~ Rhea: ~Ja ja, schon gut.~ "Na ja, war ja im Grunde unser Glück das ihr hier aufgetaucht und die gleich abgezogen sind denn wenn ich so an unsere kleine Vampirin da denke hätte die Sache auch gut und gerne anders ausgehen können...", fügte Takuro mit einem noch leicht angespannten Lachen hinzu. Es sollte wohl ein Versuch sein die ganze Situation noch etwas aufzulockern. Dieser ging jedoch total nach hinten los und sofort trat ein betretenes Schweigen ein, wobei Mia nun wieder völlig geknickt auf den Boden starrte und bei der Erinnerung an eben doch tatsächlich mit Tränen zu kämpfen schien. Es war schon irgendwie erstaunlich welche Veränderung in dem kleinen blonden Wirbelsturm von der einen Sekunde auf die nächst vor sich gehen konnte. "Es lagt nicht daran das sie angst vor den abtrünnigen Vampiren hatte, sondern an Alexander", nahm Rhea den Gesprächsfaden wieder auf während sie zu Mia ging und ihr beruhigend über den Rücken strich. "Wisst ihr... Er war es damals der Mia zu einem Vampir gemacht hatte und jeder Vampir hat eine ziemlich spezielle Beziehung zu seinem Schöpfer. Aber sie hat es geschafft sich von ihm abzuwenden und irgendwann, meine Süße, wirst du ihm auch ohne Furcht gegenüberstehen können, glaub mir." Kapitel 11: Werwölfe und ein neuer Morgen ----------------------------------------- Ich lag wach in meinem Bett, in meinem neuen Zuhause und die hellen Strahlen der aufgehenden Sonne fielen durch das Fenster. Verliehen dem Zimmer eine unwirkliche Aura. Im Gedanken durchlebte ich noch einmal das gesamte vergangene Wochenende... Wie es geschehen war, das mein Bruder und ich plötzlich nicht nur eine neue Wohnung fanden sondern auch Dinge erfuhren, Wesen kennen lernten, deren bloße Existenz die Meisten wohl für unmöglich halten würden. Na ja, auf einige dieser Erlebnisse hätte ich gut und gern verzichten können! Wenn ich nur an die Begegnung mit diesem Alexander und seiner ganzen Gefolgschaft dachte bekam ich eine Gänsehaut... Wie sie kaltblütig diese unschuldigen Menschen getötet hatten. Ohne das diese nur den Hauch einer Chance gehabt hätten und wahrscheinlich nicht einmal gewusst haben was mit ihnen geschieht. Ermordet aus sinnloser Gier. Aus dem Leben gerissen und ihren Familien ohne Grund viel zu früh fortgenommen. Aber diese würden die ganze Wahrheit ja niemals erfahren... Ich schloss meine Augen und atmete einmal tief ein. Dann dachte ich weiter, an die glückliche Begegnung mit den Werwölfen. Die uns gerettet hatte. Nun gut... Gerettet. Das würde Rhea wahrscheinlich nicht so durchgehen lassen. Bei der Vorstellung fing ich leicht an zu schmunzeln. Nein, ich wusste ja das sie selbst wenn die Wölfe nicht da gewesen wären nicht einfach so kampflos aufgegeben hätten. Aber wie die Situation dann wohl ausgegangen wäre? Es war ja nicht so das ich kein Vertrauen in die Kräfte unserer drei neuen Freunde hatte... Aber trotzdem. Ich mochte nicht daran denken was alles hätte passieren können! Doch tief in mir hatte ich das schreckliche Gefühl das dass noch lang nicht unsere letzte Begegnung mit Alexander Paxton und seinen Untergebenen gewesen sein sollte. Doch ich hoffte das wir sie wenigstens nicht so bald wiedersahen. Nachdem die Werwölfe gekommen und die Vampire, jedenfalls die unerwünschten, verschwunden waren, war eigentlich nichts wirklich bemerkenswertes mehr geschehen. Was Unsinn ist wenn man bedenkt das dass Treffen mit einem Werwolfrudel doch durchaus als bemerkenswert eingestuft werden kann!!! Okay, von dem Rudel hab ich nicht wirklich viel zu sehen bekommen. Aber dafür von Rufus. Nach der ganzen Sache hat er uns noch mit nach Haus begleitet und dabei eine Menge von sich und seinesgleichen erzählt. Rufus ist sozusagen der ,Leitwolf' des Rudels das sich im Revier Tokio aufhält. Insgesamt leben wohl so um die 50 von ihnen unerkannt in der Stadt, von denen wir nur einen Teil getroffen hatten. Als normale Bürger, normale Familien... Genauso wenig wie einen Vampir, ist es einem normalen Menschen möglich einen Werwolf an seinem Äußeren zu erkennen. Obwohl sie alle von einer mystisch, animalischen Ausstrahlung umgeben sind die man zwar bemerkt wenn man ihnen begegnet aber kein Mensch ist in der Lage ihre Ursache richtig zu erfassen. Jedenfalls hat er mir und Takuro auch erklärt was es mit dem Mond, besser gesagt dem Vollmond auf sich hat. Und dem Verwandeln! Auch in ihrer menschlichen Gestalt verfügen Werwölfe über mehr körperliche Kraft als normalsterbliche. Doch immer wenn der Zyklus des Mondes seinen Höhepunkt erreicht können sie ihre wahre Gestallt annehmen. Ich weis selbst noch nicht recht wie ich mir sie dann vorstellen soll. Vor allem wenn ich an Rufus denke... Dieser große, sympathische Mann von dem ich so viel kennengelernt habe, kann sich nicht einfach in eine reißende Bestie verwandeln, wie es oft in Büchern und Filmen beschrieben wird. Nein es muss anders sein. Aber auf jeden Fall ist die Kraft über die sie dann verfügen so groß das selbst Alexander einer Konfrontation lieber aus dem Weg geht. Obwohl Werwölfe nur über Kraft und Stärke, zusammen mit einem scharfen Instinkt und guter Reaktion verfügen. Keine Magie... Kein Zauber... Wenn man mal davon absieht das Niemand die Kräfte der Natur und ihrer Lebewesen besser kennt als die Werwölfe. Und sie besitzen zwar im Vergleich zum Menschen eine WESENTLICH höhere Lebenserwartung, sind aber keinesfalls so unsterblich wie Vampire. Rufus selbst hat behauptet bereits 138 Jahre alt zu sein!!! Eine Tatsache die ich immer noch nicht so recht glauben kann... Aber das interessanteste an diesem Abend war wohl die Neuigkeit über Mia. Rhea hatte ja gesagt das sie und Seth von abtrünnigen Vampiren gebissen wurden... Aber das Alexander es war der Mia zum Vampir gemacht hatte. Dieser kalte und rücksichtslose Kerl! Und dann die Angst die sie vor ihm hatte. Wer weis was er ihr alles angetan hat. Ich rief mir das Bild dieser kleinen Vampirin zurück ins Gedächtnis. Mia wirkt, auch wenn sie immer eine viel zu große Klappe riskieren mag, doch irgendwie naiv und viel zu jung für ihr Schicksal. Man hatte unweigerlich das Bedürfnis sie beschützen zu müssen. Aber wie alt war sie eigentlich? Ich öffnete meine Augen wieder und starrte an die Decke. Vampire sind unsterblich und verändern trotz Alter nie ihr Aussehen... Also konnte sie praktisch schon über Hundert sein?!?!? Bei Rufus ist es ja auch so. Aber hatte Rhea nicht gesagt das ich mit Mia zusammen zur Schule gehen sollte? Hieße das nicht das sie so alt sein musste wie ich? Und was war mit Seth? In dem Moment unterbrach der Wecker mich in meinem Gedankengang. 7.30 Uhr. Zeit aufzustehen. Denn Heut war ja mein neuer erster Schultag. Nachdem wir nach unserem nächtlichen Abenteuer wieder heil zuhause angekommen waren hat kaum noch wer ein Wort gesagt. Es hieß nur noch ,Gut Nacht' und jeder verschwand irgendwo hin. Ob die andern Drei noch mal draußen waren weis ich nicht... Takuro und ich jedenfalls gingen Wortlos ins Bett und nachdem ich erst Stundenlang wach gelegen hatte überfiel mich dann doch irgendwann der traumlose Schlaf und ich wachte erst gegen Mittag wieder auf. Takuro hatte Essen gemacht. Zuerst schien es als würde wieder eine seltsam gedrückte Stimmung in der Luft liegen... Ausgelöst durch die Vorkommnisse der Nacht. Und auch wenn wir uns Beide bemühten kein Wort über die Sache zu verlieren wussten wir doch das es das einzige war woran wir denken konnten. Takuro fing dann als erster an das betretene Schweigen zwischen uns zu brechen und wir redeten uns gegenseitig alles von der Seele was uns beschäftigte. Und das war das Beste was wir hätten tun können! Egal ob Takuro früher noch zu Haus gewohnt hatte oder bereits ausgezogen war. An unserer Beziehung zu einander hatte sich nie etwas geändert! Immer schon konnten wir über einfach alles miteinander sprechen. Und grade nach allem was geschehen war, war das jetzt hilfreicher als je zu vor. Nachdem wir unsere Situation mal wieder genaustens analysiert hatten konnten wir sogar wieder etwas lachen. Am Nachmittag schauten auch Rhea, Seth und Mia kurz bei uns vorbei. Rhea unterrichtete mich davon das sie mich in der Schule angemeldet hätte und Mia half mir dabei mich so gut es ging vorzubereiten. Ansonsten verlief dieser Sonntag ziemlich ereignislos, was auch nicht so übel war. Wir beschlossen recht früh schlafen zu gehen da Takuro sich auch viel für den morgigen Tag und den Aufbau seiner Detektei vorgenommen hatte. Und jetzt ist Montag morgen und ich liege bereits seit über einer Stunde wach in meinem Bett und bin gespannt was in Zukunft wohl noch so alles an Überraschungen auf mich zukommen wird... Langsam stand ich auf, zog mich an (Mia hatte mir eine Schuluniform von ihr geliehen da ich mir heut erst mal noch welche zulegen musste) und ging ins Badezimmer. Während ich vor dem Spiegel stand und mir die Zähne putzte hörte ich auch wie Takuro verschlafen durch die Wohnung schlich. Wahrscheinlich auf der Suche nach Kaffee. Als ich dann auch in die Küche ging fand ich ihn tatsächlich verschlafen über einer Tasse Kaffee sitzen. Ich gönnte mir erst mal ein Glas Orangensaft und räumte dann das Frühstück auf. Statt mir zu helfen saß Takuro nur müde rum und starrte in seine Kaffeetasse. Was dann wohl hieß das der Gute heut Nacht nicht halb so gut wie ich geschlafen hatte... "Alles in Ordnung?", fragte ich ihn nachdem ich ihn erneut einer kritischen Musterung unterzogen hatte. "Du siehst furchtbar aus weißt du das?" "Ja, danke für den Hinweiß", knurrte er lahm zurück ohne aufzusehen. "Was hast du denn bitte die ganze Nacht getrieben?", bohrte ich weiter nach. "Gewartet", gähnte er und sah endlich mal von der blöden Tasse auf. "Gewartet? Worauf denn gewartet?", fragte ich nun irritiert. Er hatte doch sein Zimmer nicht verlassen? Oder doch? "Darauf das sie zurückkommen. Du weist schon... Unsre ,unheimlichen' Vermieter." Dabei grinste er mich leicht schief an. "Sie waren heut Nacht wieder unterwegs." "Tatsächlich?", fragte ich erstaunt. Obwohl ich es mir eigentlich auch hätte denken können. Immerhin schien es ja wohl so zu sein das sie das jede Nacht taten... Aber wieso muss Takuro deshalb wach bleiben? "Aber du bist doch hier geblieben?" "Mhm... Ja. Ich hab nur gesehen wie sie raus sind und dann hab ich irgendwie kein Auge mehr zu bekommen...", murmelte er. "Und wann waren sie wieder zurück?" "So gegen 4 oder 5 Uhr..." Dabei nahm er erst mal wieder einen großen schluck Kaffee. "Und du hast die ganze Nacht wach gelegen?" Irgendwie amüsierte mich der Gedanke, denn eigentlich hätte ich fast eher vermutet das Takuro grade dann gut schlafen kann wenn er weis das die Drei nicht im Haus sind. Aber so wie es aussah schienen wir uns wohl beide recht schnell an die Situation zu gewöhnen. Wenn er sich schon so was wie Sorgen um sie machte. Aber so ist mein Bruder nun einmal, ausgeprägter Beschützerinstinkt und fühlt sich mitverantwortlich für einfach alles und jeden. Ich habe nie erlebt das Takuro sich mal davor gedrückt hätte Verantwortung für etwas zu übernehmen oder jemanden zu helfen. Und ich glaube irgendwie mochte er die Drei auch jetzt schon. Und mir ging es da nicht anders. Wir plauderten noch ein bisschen weiter und dann klopfte es auch schon an der Tür. Der Tür, die zur Treppe runter in den Laden usw. führte. Und das bedeutete wohl das ich abgeholt wurde... Kapitel 12: new school ---------------------- In der Tat wartete derjenige der uns da beim Frühstück störte nicht mal ein herein ab und einen Augenblick später stand Mia fröhlich gelaunt in der nun offenen Tür und begrüßte uns mit einem lauten ,Guten Morgen'. Sie hatte ebenfalls schon ihre Schuluniform an und einen Ranzen in der linken Hand, trat noch einen Schritt in die Wohnung und knallte temperamentvoll die Wohnungstür hinter sich zu. "Na, fertig?" Takuro sah nach diesem morgendlichen Überfall leicht mitleiderregend aus und schien kaum in der Lage Mias guter Stimmung stand zu halten. Wäre wohl das Beste wenn er gleich wieder ins Bett verschwinden würde um sich auszuschlafen... Also übernahm ich das reden ganz während er sich noch mehr Kaffee einschenkte. Und letztendlich war sie ja sowieso wegen mir da. "Sofort! Ich hol nur schnell meine Tasche." Also eigentlich fängt der Morgen heut doch gar nicht mal so übel an. Und Mias super Laune ist nun mal einfach ansteckend. Während ich also in meinem Zimmer verschwand um meine Mappe zu holen, sah ich noch kurz wie Mia sich an den Frühstückstisch, unsere Küchentheke, gesetzt hatte und wahrscheinlich grad Takuro in die Mangel nahm. "Okay, gehen wir." Ich schnappte mir noch mein Lunchpaket und Mia war bereits wieder aufgesprungen und wartete an der Tür nach unten. "Was ist den mit dem los?", fragte sie mich flüsternd und schielte dabei aus den Augenwinkeln rüber zu Takuro. "Ist der morgens immer so muffig?" "Nein." Und dabei musste ich wieder ziemlich heftig grinsen. Sah aber auch zu rührend aus mein armer Bruder. "Der hat nur schlecht geschlafen." Im Laden begegneten uns dann noch Seth und Rhea die dabei waren etwas umzuräumen. Rhea wünschte uns einen schönen Schultag und schon waren wir aus der Vordertür verschwunden... Die Schule war nicht sehr weit von unserem Haus entfernt so das wir zu Fuß hingehen konnten. Und je näher wir ihr kamen desto mehr Schüler in der selben Schuluniform wie unserer fielen mir auf. Mia schenkte unserer Umgebung allerdings kaum Beachtung und plapperte die ganze Zeit über fröhlich vor sich hin über alle möglichen Themen. Und dann standen wir vor dem Schulgebäude... Es war einfach nur riesig! Eine große Treppe führte zum Haupteingang und Hunderte von Schülern standen quatschend auf dem Schulhof und der Treppe herum. Begrüßten einander. Und ich kannte absolut niemanden hier außer Mia... Ich kam hier in eine völlig neue Klasse rein! Aber wenigstens hatte ich ja Mia bei mir, ansonsten würde ich ja ganz allein da stehen. Mich aufmunternd anlächelnd hackte sich Mia bei mir ein und wir bahnten uns gemeinsam den Weg zur Treppe. Trotz allem hatte Mia mir noch nicht ein Wort über die Schüler unserer Klasse oder die Lehrer oder sonst irgendwas von der Schule erzählt! Und ich hatte auch bisher noch nicht danach gefragt. Ich vermisste in diesem Augenblick meine alte Klasse mit meinen Freunden aber das half alles nichts. Ich musste meine Aufmerksamkeit nach vorn richten und so schlimm würde es ja wohl nicht werden. Andererseits... Nein, positiv denken Yumi!!! Über dem Eingang hing eine große Uhr. 8.25 Uhr. Gleich würde mein neuer Unterricht beginnen... Wir betraten das Gebäude und Mia schleuste mich durch die vielen Gänge zu unserem Klassenzimmer. Die Tür stand offen und die meisten Plätze waren bereits besetzt. Ich blieb draußen stehen und warf nur einen flüchtigen Blick rein. Mia wollte wohl grad noch was zu mir sagen als die Stimme eines Erwachsenen uns unterbrach. "Guten Morgen. Mia, ich nehme mal an das du uns da unsere neue Mitschülerin mitgebracht hast?" Hastig drehten wir uns Beide um und verbeugten uns kurz. "Guten Morgen", antworteten wir zeitgleich. "Ja, mein Name ist Yumi Sawai", fügte ich noch hinzu. "Aha, ich bin Herr Murakami, dein neuer Klassenlehrer wie dir Mia bestimmt schon erzählt hat." Nein hatte sie nicht. "Freut mich das du da bist. Komm doch erst mal mit nach vorn und ich stell dich der Klasse vor. Mia du kannst schon auf deinen Platz gehen." Und mit einem kurzen nicken war sie auch schon im Klassenraum verschwunden... Ich folgte indessen brav Herrn Murakami nach vorn vor die Klasse. Weglaufen konnte ich ja schlecht. Ich weis nicht wieso aber irgendwie kommt man sich vor wie Freiwild wenn man so auf ein mal vor lauter völlig fremden Leuten steht. Und auch wenn sie alle in meinem Alter waren machte das die Sache nicht unbedingt leichter denn man weis ja nicht was die von einem erwarten, welchen Eindruck man erweckt und was sie wohl denken mochten. Herr Murakami schien ja wenigstens recht nett zu sein. Er war wohl so um die Dreißig, trug eine Brille und hatte ansonsten eine recht sportliche Figur und ein sicheres Auftreten. Er gehörte bestimmt eher zu der Sorte Lehrer die problemlos mit ihren Schülern umgehen konnte, überlegte ich. "Guten Morgen" wiederholte er noch mal für die ganze Klasse und bekam eine kollektive Antwort. "Ich darf euch heute eine neue Mitschülerin vorstellen. Yumi Sawai. Sie ist erst vor kurzem nach Tokio gezogen." Während er das alles erklärte betrachtete ich vorsichtig die Klasse vor mir und suchte nach Mia. Und einem freien Platz! Glücklicherweise fand ich beides nebeneinander in der letzten Reihe und Mia lächelte mich schon fröhlich an. Was mich etwas erleichtert aufatmen lies. "Setz dich doch jetzt bitte auf einen freien Platz und versuch dem Unterricht so gut es geht zu folgen und wenn du Probleme hast wende dich einfach an mich oder deine Mitschüler. Aber bitte erst in der Pause dann könnt ihr euch auch alle untereinander richtig bekannt machen. Und nun wollen wir mit dem Unterricht anfangen!" Ich peilte nach diesen Worten sofort den freien Platz neben Mia an, sie saß am Fenster, und ließ mich erleichtert auf den Stuhl fallen. Das hätte ich also überstanden... Aber das war ja auch erst der Anfang. Glücklicherweise hatte ich keine besonderen Probleme mit dem Stoff an der Tafel so das ich mich von Zeit zu Zeit auch etwas in der Klasse umschauen konnte. Dabei war es praktisch das ich in der letzten Reihe saß. Ab und zu sah ich auch mal einen meiner neuen ,Mitschüler' der sich neugierig zu mir umdrehte. Dann versuchte ich immer konzentrier zur Tafel zu schauen und bloß nicht rot zu werden oder so. Irgendwie wurde mir immer elender zu mute... Ich bin nicht unbedingt ein Mensch der sofort auf andere zu gehen kann. Nun ja ich hab kein Problem mit Leuten umzugehen und mit Mia und den andern war alles irgendwie ganz leicht und ich hoffte nur das ich die Leute hier auch bald näher kennen lernen würde und mit ihnen auch auskommen konnte. Als es endlich zur Pause klingelte wusste ich erst nicht was ich nun tun sollte. Zwei Schüler waren mir bis dahin ganz besonders aufgefallen. Ein Junge der direkt vor Mia saß, er erinnerte mich irgendwie ganz stark an jemanden aber ich konnte es noch nicht ganz einordnen, jedenfalls hatte er während der ganzen Stunde nur desinteressiert dagesessen. Und ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren das weiter vorn in der Nähe der Tür saß. Im Gegensatz zu dem Jungen hatte sie scheinbar auf jede frage des Lehrers eine Antwort und schien den Stoff der Stunde schon fast auswendig zu kennen. Dadurch das sie so oft aufgerufen wurde kannte ich auch schon ihren Namen: Alana Dumont. Klingt irgendwie ausländisch... "Ihre Familie stammt aus Frankreich", flüsterte mir Mia zu. Wahrscheinlich hatte sie mal wieder meine Gedanken mitverfolgt. "Die haben tonnenweise Geld und darum ist sie auch total verwöhnt und außerdem immer die Klassenbeste", informierte sie mich weiter. So war das also. Ich schaute wieder interessiert auf den Platz vorn der nun zu meinem erstaunen leer war! Kein wunder, besagte Alana stand ja jetzt auch direkt neben meinem Tisch. Samt einem Gefolge von Mitschülern hinter sich. Ich schaute verwundert zu ihr auf, da ich saß und sie stand blieb mir ja auch nichts anderes übrig, und wartete was jetzt wohl kommen mochte... "Hallo, ich bin Alana Dumont." Soweit wusste ich das doch schon. "Die Klassensprecherin." Das also auch noch. "Und du heißt Yumi Sawai stimmt's?" "Ja", antwortete ich auf diese offensichtlich irgendwie überflüssige Frage und versuchte zu lächeln. Jetzt setzte auch Alana ein umwerfendes Filmstarlächeln auf und fragte zuckersüß weiter: "Du bist doch heut morgen mit der da gekommen oder?" Wobei sie Mia nur einen kurzen verächtlichen Blick zu warf. Diese hingegen sah aus wie eine wütende Katze die gleich ihre Krallen ausfahren würde. Ohne erst einmal näher auf die Situation zwischen den Beiden zu achten antwortete ich mit: "Ja" und wartete gespannt worauf Alana hinauswollte. "Weist du Yumi..." Alana lies sich Zeit für ihre Wortwahl. Gekonnte Dramaturgie. "Das ist heut dein erster Tag hier und du kennst die Regeln noch nicht. Doch du siehst aus wie ein nettes Mädchen das es bestimmt zu was bringen könnte an dieser Schule. Aber du solltest dich von so was fern halten... Wir haben da vorne auch noch einen freien Platz wenn du dich umsetzen willst." Herausfordernd schaute sie erst zu Mia und dann erwartungsvoll und siegessicher zu mir. Tja das war eine recht klare Ansage von ihr gewesen und ihre Meinung dürfte damit wohl auch fest stehen. Aber da hatte sie sich gewaltig verrechnet. Ohne mich noch mal zu Mia umzudrehen, ich konnte mir ganz gut vorstellen wie wütend die jetzt Alana anfunkelte, richtete ich mich erst einmal etwas auf meinem Platz auf um mir nicht mehr ganz so klein im Vergleich zu Alana vorzukommen und dann antwortete ich ihr ganz lieb und nett, bin ja eben auch ein nettes Mädel... "Ach wirklich? Danke aber ich hab ja hier schon einen Platz. War trotzdem schön das du mal vorbei geschaut hast!" Und lächelte sie charmant an. Erst starrte mich Alana fassungslos an und machte dann wütend auf dem Absatz kehrt um an ihren Platz zurück zugehen ohne mich noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Gefolgt von all den andern die um uns rum gestanden hatten. Tja, so viel zu meinem Stand in der neuen Klasse. Aber was sollt es, ich war noch nie so geltungssüchtig gewesen das ich das hier nicht überleben würde. Und immerhin war es ja auch wichtiger zu denen zu halten die einem wichtig waren. Und da Mia und ich ja nun schon mal Nachbarn waren, war es ja wohl klar das ich nicht einfach so abhauen konnte! Ich konnte es eigentlich noch nie leiden wenn sich jemand so wichtig vorkam das er andere runter machte!!! Und letztendlich war es ja auch nicht der gesamte Rest der Klasse gewesen der da mit Alana abgezogen war, also gab es ja noch Hoffnung. Apropos Mia... Die saß immer noch fuchsteufelswild auf ihrem Platz und schaute wütend hinter Alana her. "Diese dämliche, eingebildete Ziege!!! Was glaubt die eigentlich wer sie ist. Am liebsten würde ich der... Arg!!!", machte sie sich erst mal Luft. Und ich konnte gut verstehen was sie meinte denn aller Wahrscheinlichkeit nach war das bestimmt nicht das erste was Alana sich herausgenommen hatte. Ob sie die Klappe gehalten hätte wenn sie gewusst hätte das sie sich da mit einem Vampir anlegt? Ich überlegte noch wie ich Mia wieder beruhigen sollte als sich der Junge vor ihr zu uns umdrehte. Der Junge der mir auch vorhin schon aufgefallen war. Er hatte zu denjenigen gehört die der Szene eben keine große Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Oder trügte da der Schein? "Ganz schön mutig", lautete sein einziges Urteil. Während ich verwirrt nach einer Antwort suchte nahm mir Mia diese Arbeit ab, mit einem kurzen und knappen: "Ach halt doch die Klappe!" Verblüfft schaute ich nun zwischen den Beiden hin und her. Konnte sie den etwa auch nicht ausstehen? Und wieso kam er mir so bekannt vor??? Lag es an seiner Ausstrahlung? Äußerlich schien er ganz normal zu sein. Schlanke Figur, dunkelbraune Haare und unheimlich dunkle Augen... Aber Moment mal. "Ja ja, ein Wolf", sagte Mia genervt. Das mit dem Gedankenlesen konnte sie wohl nicht lassen... "Stimmt, Mia hat einfach keinen Anstand wenn es um die Privatsphäre der Menschen geht", grinste mich der Junge jetzt an. Nun las der Typ auch schon in meinen Gedanken rum und dabei kannte ich den nicht mal!!! "Oh, tut mir leid. Ich bin Hiro. Ich glaub du hast letztens meinen Ur-Großvater kennen gelernt. Rufus." Jetzt war ich echt platt. Also war er nicht nur Werwolf und mein Mitschüler sondern auch noch Rufus UR-ENKEL??? Na ja... 138 Jahre eben... Klar das er es da auch geschafft hat sich ein paar Ur-Enkel zuzulegen. Und Ähnlichkeit war eindeutig vorhanden. "Ich bin sein einziger Ur-Enkel", korrigierte mich Hiro gleich wieder. "Aber wie wäre es wenn wir uns einfach richtig unterhalten würden das sieht nämlich sonst bald ein bisschen merkwürdig aus wenn nur ich rede." Und dabei grinste er mich noch breiter an. "Du bist also einer der Pechvögel die zu den Dreien da ziehen mussten?" Kapitel 13: Hiro ---------------- "J-Ja, könnte man so sagen." Leicht verlegen lächelte ich Hiro an. Einer meiner neuen Mitschüler war also ein Werwolf... Na ja, aber wenigstens schien er ganz nett zu sein. Wie überhaupt alle Werwölfe die ich bisher kennengelernt hatte. Aber gehörten sie in Filmen und so nicht eigentlich auch zu den Monstern und Dämonen? Oder gab es bei denen auch Unterschiede wie bei den Vampiren? Doch noch bevor ich meine Chance nutzen konnte Hiro und Mia danach zu fragen betrat eine Frau unser Klassenzimmer. Augenblicklich saßen wieder alle Schüler brav auf ihren Plätzen. Auch Hiro hatte sich wieder gelangweilt nach vorn gedreht. Musste wohl offensichtlich auch eine Lehrerin sein die Dame. Also blieb mir wohl oder übel nichts anderes übrig als mich bis zur nächsten Pause zu gedulden. Er würde mir ja schließlich nicht weglaufen. Aber trotzdem ist es verdammt schwer sich auf Geometrie zu konzentrieren wenn einem so viele andere, interessantere Fragen beschäftigten... Ob die Beiden schon längst wussten was in mir vorging? Neugierig schaute ich erst zu Mia, dann nach vorn zu Hiro. Aber Beide schienen sich doch tatsächlich mit dem Stoff an der Tafel zu befassen! Hatten sie wirklich aufgehört meine Gedanken zu lesen und wussten deshalb von nichts? Oder taten sie nur so? Ich riskierte auch noch einen kurzen Blick zu Alana und registrierte das sie mich wütend anstarrte. Hatte sie das etwa schon die ganze Zeit getan? Sicherheitshalber blickte ich lieber wieder zur Tafel und versuchte dem Stoff zu folgen. Endlich war es vorbei!!! Die Stunde war beendet, die Lehrerin weg. Ich wollte grad dazu ansetzen den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen als Mia mir zu vor kam. "Kommst du mit raus?", fragte sie mit einem erwartungsvollen kindlich naiven Lächeln. Ich kann mir einfach nicht helfen aber das Mädel ist manchmal echt zu niedlich. Aber wieso raus? "Wir haben jetzt eine längere Pause", klärte Hiro mich beiläufig auf während er bereits auf dem Weg zur Tür war. War das jetzt wieder Gedankenlesen gewesen oder hab ich einfach nur so verblüfft und ratlos ausgesehen? "Komm." Mit diesem Wort schnappte sich Mia auch schon meinen Ärmel und zog mich mit nach draußen. Dort stellte ich erst einmal fest das der Platz HINTER dem Schulgebäude noch viel beeindruckender und größer war als der davor. Es gab einen riesigen Sportplatz und jede Menge grün. Und überall tummelten sich Schüler. Wir suchten uns einen Platz unter einem alten Baum aus. Der Tag war ziemlich sonnig, ziemlich schön und eigentlich viel zu perfekt um in der Schule zu sitzen. Aber mir schwirrten grad wichtigere Dinge im Kopf rum als das Wetter! "Sag mal Hiro... Kann ich dich mal was fragen?", fing ich vorsichtig an mich zu dem Thema vorzutasten. "Was über Werwölfe." "Klar." Offen und neugierig sah er mich an. "Wenn du was über die wissen willst kannst du auch mich fragen", mischte sich Mia ein. "Ich weis da mindestens genauso viel, wenn nicht noch mehr", meinte sie triumphierend. "Aber ist es nicht logischer wenn sie sich bei solchen fragen direkt an einen Wolf wendet anstatt an einen Vampir?", fragte Hiro patzig zurück. "Außerdem weist du überhaupt nicht alles...", fügte er leicht beleidigt hinzu. "Ach... Und was weis ich nicht?", fragte Mia gedehnt. "Na das... - Das geht dich doch überhaupt nichts an!!!", knurrte Hiro sie leicht sauer an. "Na bitte", grinste Mia zurück. Ich hatte während dieses Schlagabtauschs nur immer von einem zum andern gesehen, doch jetzt ruhten wieder alle Augenpaare fragend auf mir. "Schieß los", lautete der Zeitgleiche Befehl der Beiden. Na dann... "Ich... Ich hab mich nur gefragt wie das so ist. Ich meine mit den Legenden über Werwölfen. Das, wenn man gebissen wird, man sich selbst in einen Werwolf verwandelt zum Beispiel." Gespannt sah ich nun zu den Zweien um auf meine Antwort zu warten. Und während Hiro nun ganz dümmlich vor sich hin grinste sah Mia eher genervt aus. "Sag kein Wort", sagte Mia langsam und ich glaubte sogar einen leicht aggressiv-drohenden Unterton herauszuhören. "Verkneif dir jeden Kommentar!" Doch Hiro hatte in inzwischen bereits meine Hand ergriffen und war näher zu mir gerückt. Mit einem sanften Lächeln sah er mich an. Dann begann er ruhig zu sprechen. "Das sind doch alles nur alberne Legenden weist du. Die hat sich irgend ein Mensch oder Werwolf oder sonst was einmal ausgedacht aber es entspricht nicht der Wirklichkeit... Denn im Grunde genommen." Mia hatte sich bei diesen Worten angewidert weggedreht. "Sind wir in vielerlei Hinsicht genau wie ihr Menschen. Und wir pflanzen uns auch auf die selbe Art fort wenn du verstehst was ich meine..." Dabei sah er mir mit einem lüsternen Blick direkt in die Augen. Ich war in diesem Moment einfach unfähig auch nur einen Ton von mir zu geben oder mich zu rühren oder auch bloß zu atmen und starrte ihn nur gebannt an. "Es reicht!" Sauer zog ihm Mia eins mit ihrem Ranzen über. "Au!!! Ja ja... Schon gut." Grinsend nahm Hiro wieder etwas Abstand zu mir und zwinkerte Mia versöhnlich zu. "War ja bloß Spaß." "Hmpf." Beleidigt sah Mia zur Seite um ihn nicht zu beachten. "Sonst noch Fragen?", forderte er mich nun wieder auf. Doch ich schaute nur etwas unsicher zu Mia rüber. War sie wirklich sauer? Doch so wie es aussah hatte sie schon längst wieder alles vergessen denn sie kramte in ihrer Tasche rum und beförderte einen Schokoriegel zu Tage. Na ja, sauer auf jemanden zu sein war diesem lebhaften Wesen wahrscheinlich eh zu anstrengend. Dachte ich lächelnd. Und bekam dafür... Keinen Antwortkommentar!!! Also entweder hatten wir das Gedankenleseproblem echt gelöst und sie beherrschten sich oder sie rissen sich nur sehr gut zusammen um sich nichts anmerken zu lassen. Wie auch immer. Eine Frage hatte ich unbedingt noch die ich ihm stellen wollte. "Und was ist damit das man... das man Werwölfe mit geweihten Silberkugeln töten kann?" Fragte ich neugierig. "Das stimmt", lachte Hiro. "Ja aber Silberkugel hin oder her. Die wäre doch für jeden tödlich. Genau wie jede andere Kugel auch", verbesserte Mia schmunzelnd. "Wie?..." Wie meinte sie das jetzt? "Es ist im Prinzip egal womit du schießt... Ein Schuss ist immer tödlich. Silber ist nur etwas extravaganter", sagte Hiro schulterzuckend. "Es sei denn man ist Vampir. Dann braucht man sich mit solchen Problemchen natürlich nicht rum zu ärgern", grinst Mia. "So, jetzt haben wir dir wohl so ziemlich alle romantischen Illusionen genommen was?", fragte Hiro mich. "Und wir haben die ganze Pause vertrödelt!" Und schon war Mia wieder aufgesprungen. Hiro und ich machten es ihr nach und wir begaben uns, genau wie hundert Andere, zurück ins Schulgebäude. Da hatte ich jetzt meine Antworten. Und eines entschied ich in diesem Augenblick für mich... Nämlich das Werwölfe nicht zu den Bösen gehörten. Ich konnte mir gar nicht vorstellen das sie überhaupt jemanden schaden konnten! Aber vielleicht lässt sich so was auch gar nicht so klar bestimmen. Genau wie bei uns Menschen. Sie sind uns eben doch alle unheimlich ähnlich ob sie es nun zugeben wollen oder nicht! Bei dem Gedanken kam mir auf einmal wieder Alexander in den Sinn und ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. Kapitel 14: Zusammenhänge.../ Mias Story ---------------------------------------- Ich war erleichtert als die Klingel endlich das Ende meines ersten Schultages einläutete und ich meine Sachen zusammenpacken konnte. Zusammen mit Mia und Hiro verließ ich dann das Schulgebäude und irgendwie bin ich ganz klar davon ausgegangen das Hiro auch weiter mit uns nach Hause gehen würde. Um so erstaunter war ich als Mia und er sich auf einmal fröhlich voneinander verabschiedeten und er mir noch ein "Bis morgen dann!" zurief nachdem er schon fast außer Sicht war. Verwirrt sah ich ihm nach. "Hey. Alles okay?", fragte Mia während sie mich von der Seite her prüfend musterte. "Was? Ja", lächelte ich leicht verlegen. "Ich hatte nur gedacht... das Hiro uns noch ein Stück begleiten würde weißt du." Ihr was vor zu machen hatte ja eh keinen Sinn. "Wieso sollte er?" Dabei sah sie mich erstaunt an. "Er wohnt doch in der völlig anderen Richtung! Aber wir können ja mal mit zu denen gehen dann lernst du auch die Andern kennen", erklärte sie vergnügt. "Das wird dir bestimmt gefallen." "Mhm, gern." Die Andern... Die Andern aus dem Rudel? Rufus und Hiros Familie? Gemächlich machten wir uns auf den Heimweg. Die Stadt war um diese Zeit ziemlich belebt. Kein Wunder, schließlich war das hier ja auch Tokio. "Mia-chan, dürfte ich dich... dich noch etwas fragen?", fing ich zaghaft an. Vielleicht ging meine ständige Neugierde ihnen ja auch schon längst auf den Wecker? Oder sie wollte über solche Dinge einfach nicht mit mir reden. "Schieß los!" "Wie lange bist du eigentlich schon ein Vampir? Ich meine..." Leicht ratlos schaute ich sie an aber sie hatte die Frage schon längst verstanden und war offensichtlich auch nicht böse darüber das ich dieses Thema angeschnitten hatte. Aber ob sie auch wusste wohin das führen würde? Wusste ich das überhaupt? "Ich wurde mit 15 gebissen", begann sie leise zu erzählen. "Das ist jetzt acht Jahre her. Damals hab ich noch mit meiner Familie in Chicago gelebt weißt du..." Etwas bedrückt sah sie auf den Weg vor ihren Füßen. Doch noch ehe ich mir überlegen konnte irgendwas zu sagen fuhr sie fort. "Zusammen mit meinen Eltern. Dann hab ich Alexander kennen gelernt... Ich wusste ja erst nicht wer er war!", sagte sie wie um sich zu verteidigen und ich sah, das sie den Tränen nah war. Doch sie wollte offensichtlich noch mehr erzählen also ließ ich sie gewähren. "Er war anfangs so charmant. Er... Er hatte gesagt das er für eine große Talentagentur arbeitet und er hat Fotos machen lassen. Ich bekam sogar Rollen in TV-Spots und kleine Auftritte in Serien und dem Radio... Das hatte ich mir immer gewünscht! Ich wollte schon immer ins Showbiz...", sie schenkte mir kurz ein verlegenes Lächeln und ich nickte nur verständnisvoll. Sie war ja bestimmt nicht das erste junge Mädchen das davon träumte berühmt zu werden. "Ich hab mich einfach von allem anstecken lassen!", fuhr sie fort. "Aber du hast ja keine Ahnung wie das ist wenn man plötzlich ein kleines Stück Ruhm bekommt. Die Aufmerksamkeit... Wie einen die Leute behandeln und ansehen... Wie sie dich beneiden. Und wie es ist plötzlich zu so einer Welt zu gehören die völlig anders ist! Wo alles schön ist. Und er hat gesagt das es für immer so bleiben würde... Das ich etwas besonderes wäre." Es schien ihr nicht leicht zu fallen sich selbst all die Dinge der Vergangenheit einzugestehen. "Natürlich waren meine Eltern von Anfang an dagegen gewesen. Sie wollten nicht das ich die Schule vernachlässigte. Und sie misstrauten Alexander. Ich hielt sie deshalb einfach nur für gemein. Dachte das sie mir nur nichts gönnen wollten. Dabei hatten sie die ganze Zeit über Recht gehabt." Langsam rann eine Träne über Mias Wange. "Es war nach meinem ersten Auftritt... Alexander hatte mir einen Auftritt bei irgendeiner Preisverleihung besorgt. Er war inzwischen so etwas wie mein Agent geworden. Ich war einfach überwältigt von allem! Von dem roten Teppich am Eingang, dem Blitzlichtgewitter, den anderen Berühmtheiten und dem dazugehören. Es war wie ein Traum, ich war vollkommen benebelt. Mir war nicht klar was ich tat. Ich war nicht einmal mehr geschockt als Alexander mir offenbarte das er ein Vampir war. Vielleicht hab ich es ihm auch einfach nicht wirklich geglaubt. Und ich habe keinen Moment gezögert als er mich fragte ob ich das für immer haben wollte. Als er sagte das er mir das ,ewige Leben' schenken würde und mir dann die ganze Welt zu Füßen lag!!! Ich glaube es hat nicht einmal besonders weh getan... als er mich gebissen hat... Und ich mein Leben verlor... Ich kann mich komischerweise kaum mehr daran erinnern wie es geschah. Danach befand ich mich in eine Art Rauschzustand." Damit hielt sie inne. "Schon gut...", sagte ich leise. "Du musst nicht weiter erzählen. Das ist in Ordnung." Ich versuchte ihr sanft zuzulächeln obwohl mich ihre Worte tief geschockt hatten. "Nein... Nein ich muss sonst kannst du es nicht verstehen!", erwiderte sie energisch. Und fuhr fort. Kaum hörbar und mit zitternder Stimme. "Ich habe sie damals umgebracht... Ich habe damals meine Eltern einfach umgebracht. Sie standen mir nur im Weg. Das hat Alexander mir immer gesagt. Das es nötig war. Das ich sie nicht brauen würde." Leise schluchzte sie. Ihr Körper erzitterte unter den Emotionen die von der Erinnerung ausgelöst wurden. "Und ich habe dabei nichts gefühlt. Nichts empfunden. Keine Reue... Es hat nicht einmal ein klein bisschen weh getan. Kein Schmerz über den Verlust. Kein Funken Liebe. In dieser Zeit war mir all das egal. Das ist das gefährliche daran ein Vampir zu sein. Wenn man sich in der Macht verliert... Aber an so etwas habe ich seinerzeit keinen Gedanken verschwendet. Und Alexander... Er hat einfach etwas an sich. Etwas was einen verzaubert. Wenn er es will. Das ist auch der Grund dafür das sich so viele um ihn scharen. Seine Anhänger. Sie alle glauben an ihn und seine Vision von der Welt. Und sie wären bereit alles für ihn zu tun. Genau wie ich einst. Ich habe in der Zeit bei ihm viele unschuldige Menschen getötet. Und es genossen..." Bei diesem Geständnis schien sie sich selbst zu verabscheuen. "Sechs Jahre lang habe ich so gelebt!!!" Jetzt sah sie mich verzweifelt an. Doch ich wusste einfach nichts zu sagen. Ich hatte keine Angst oder Eckel vor ihr... Sie tat mir nur so unglaublich leid. "Und dann bin ich Rhea begegnet", fuhr sie fort. Und ich glaubte den Schimmer eines Lächelns in ihren Augen zu erkennen. "Das war vor etwas über zwei Jahren. In Venedig... Natürlich hatten wir bis dahin schon oft mit Vampiren zu tun gehabt die uns einreden wollten das unsere Art zu leben falsch sei. Doch keiner von denen kam je gegen Alexander an. Und er hatte uns immer wieder gesagt wie schwach diese Vampire doch wären weil sie ihre Natur verleugneten. Doch Rhea war anders. Das spürte ich sofort als wir uns das erste mal begegneten. Auf einem Maskenball... Ohne umschweife hatte sie mir damals erklärt das sie es nicht zulassen würde das wir so weiter machten. Das es vorbei war. Natürlich waren die Worte vielleicht etwas zu groß. Jedenfalls damals..." Dabei lächelte sie nun tatsächlich ein wenig. "Doch sie beeindruckte mich ungemein. Ich wollte das sie auf unserer Seite stand. Und brachte sie direkt zu Alexander. Doch dieser reagierte anders als ich es je erwartet hätte. Bis dahin war er immer so gut zu mir gewesen. Er war steht's darum bemüht alle in seiner Nähe bei Laune zu halten. Aber als er Rhea sah wurde er aggressiv und zeigte glaube ich zum ersten mal sein wahres Gesicht. Doch auch nur weil sie ihn überrascht hatte. Er hatte nicht mit ihr gerechnet. Und auch Rhea war damals noch nicht auf alles vorbereitet gewesen... Es waren einfach mehr als sie gedacht hatte. So hatte sie es vorgezogen sich zurückzuziehen statt zu kämpfen. Trotzdem war es gut gewesen. Diese Begegnung. Es hatte mir die Augen geöffnet. Alexander entschuldigte sich zwar bei mir dafür das er mich so zornig angefahren hatte aber mir ging Rhea einfach nicht aus dem Sinn. Ihr Mut. Ihre unerschütterliche Überzeugung! Ich wollte wissen wieso dies so war und ging sie suchen..." Mia schloss ihre Augen, atmete tief ein und lächelte mir dann verlegen zu. "Und ich hab sie dann auch gefunden. Sie hatte auf mich gewartet. Wir haben uns Stundenlang unterhalten. Hoch über den Dächern der Stadt direkt unter den Sternen. Und ich bin nie wieder zu Alexander zurückgekehrt. In jener Nacht habe ich zum ersten mal um meine Eltern geweint... Und ich habe bereut. Ich bereue immer noch jeden Tag so viele Seelen ausgelöscht zu haben. Und ich muss mit dieser Schuld für immer leben. Aber das schwierigste ist eigentlich so zwischen den Menschen zu sein... Denn es ist hart wenn... wenn man erst einmal Blut gekostet hat... davon los zu kommen." Kapitel 15: Schokolade und andere Laster ---------------------------------------- Montag morgen, 10 Uhr in einem Antiquitätengeschäft in Tokio... Takuro saß ratlos an seinem ,neuen' großen Schreibtisch. Der bereits in dem Büro gestanden hatte... Genau wie die beiden leeren Aktenschränke, das Sofa, die drei Stühle (der auf dem er jetzt hinter dem Tisch saß mitgerechnet) und ein furchtbar altbackenes Bild das irgendeine friedliche Bergidylle zeigte. Er hatte zwar keine Ahnung warum dieses scheußliche Bild da hing aber eines stand fest. Nämlich das es schnellst möglich raus flog! Es ging ihm zwar schon ein wenig besser als heut früh aber so recht wusste er grad nichts mit sich anzufangen. Gut, eingerichtet war er.. Und wie ging es weiter? Klienten finden! Und wie stellt man so was an? Oh Mann... Das durfte doch nicht wahr sein. Da hatte er jetzt endlich die Chance loszulegen und keine Idee wie er die Sache zum laufen bringen sollte. Geknickt ließ Takuro den Kopf hängen. Sollte er sich vielleicht noch ein paar Stunden auf das Sofa legen? Doch das fiel aus, es klopfte nämlich leise an der Bürotür. Wieso hatte er die eigentlich geschlossen? War doch seine Wohnung und niemand da. Aber irgendwer hatte ja jetzt geklopft... Also war er wohl doch nicht so allein wie er gedacht hatte. "Alles okay?" Rhea stand in der Tür. Mit einem bezaubernden Lächeln auf den Lippen... Sie trug einen hellen, leichten Hosenanzug und dazu ein weinrotes Oberteil. Ihre linke Hand ruhte immer noch auf der Türklinke. Sie wirkte so perfekt wie sie da stand und ihn aufmunternd anlächelte. So perfekt und richtig das es ihm für einen Augenblick die Sprache verschlug... Alles wozu er fähig war, war sie verblüfft und bewundernd anzustarren. "Bereit endlich loszulegen?" Sie trat nun noch ein paar Schritte in den Raum hinein und blieb erwartungsvoll vor seinem Schreibtisch stehen. "Loslegen? Womit denn?", lautete Takuros erstaunte Gegenfrage. "Na damit den Laden hier zum laufen zu bringen. Da haben wir ja schließlich noch eine Menge zu tun. Und unten ist um diese Zeit meist nicht viel los, das schafft Seth auch alleine. Also dachte ich, das wir Zwei uns jetzt auf den Weg machen..." "Und wohin?" Er hatte zwar noch keine Ahnung was sie da genau mit ihm vorhatte, war aber trotzdem bereits aufgestanden und schnappte sich sein Sakko. "Als erstes gehen wir am Besten zur Zeitung und lassen ein paar Anzeigen schalten damit du vielleicht auch ein paar Kunden bekommst." Während sie sprach hatte Rhea sich bereits in Richtung Tür begeben. "Und dann... Lassen wir noch ein Ladenschild für euren Aufgang anfertigen." "Ein Schild? Wieso? Ist das unbedingt nötig?" Takuro drehte grad seinen Schlüssel im Türschloss um und sah Rhea fragend an. "Klar ist das nötig! Wir haben schließlich die selbe Adresse und ich will auf keinen Fall das jeder deiner Klienten zuerst in meinen Laden reinschneit nur weil er die Treppe draußen nicht bemerkt hat. Das könnte mir Kunden vergraulen. Außerdem gehört sich das nun mal so also keine Wiederrede", erklärte sie ihm grinsend. "Okay", gab Takuro sich bereitwillig geschlagen. Zu Fuß machten sie sich zunächst auf den Weg zu einigen Lokalzeitungen in denen sie ein paar Werbeanzeigen in Auftrag gaben. Dann schleppte Rhea ihn in eine Schlosserei und Schmiede und nach einiger Beratung und den richtigen Argumenten von Rhea entschieden sie sich für ein Schild aus Messing. "Unaufdringlich, diskret, schlicht und einfach... Genau wie man es von einem Detektiv erwartet", begründete Rhea ihre Wahl. Und dem konnte Takuro nicht viel entgegensetzten. Ihm war es im Grunde ja sowieso egal. Aber irgendwie genoss er diesen ,Einkaufsbummel'. Und ihr zusammensein... "Sag mal, was würdest du davon halten wenn ihr drei heut Abend bei uns essen würdet?" "Ist das dein ernst? Dir ist aber schon klar das wir nur..." "Ja, schon klar", grinste Takuro Rhea an. "Ich werde mir da schon was einfallen lassen was euren Geschmack trifft." "Kannst du denn überhaupt Kochen?", fragte diese trotzdem gespielt skeptisch weiter. "Na also so kompliziert kann das ja nun auch wieder nicht sein", meinte Takuro daraufhin nur schulterzuckend. Inzwischen standen sie bereits wieder vor ihrem Haus. Machten jedoch noch keine Anstalten hinein zu gehen. "Rhea!!!" Überrascht schauten die Zwei auf. Und kaum eine Sekunde später war Mia Rhea förmlich um den Hals gefallen und lächelte diese glücklich an. Auch ich hatte nun die Gruppe vor dem Laden erreicht und beobachtete die Szene vergnügt. Mias ,Geständnis' vorhin hatte einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen und auf einmal sah ich wieder alles aus einem etwas anderen Blickwinkel. Mit förmlich jedem Augenblick den ich mit ihnen verbrachte schien ich etwas neues über sie zu erfahren. Rhea indessen schien über die stürmische Begrüßung eher verwundert zu sein. "Ist alles in Ordnung?", lautete ihre erste besorgte Frage. "War was in der Schule?" "Nein", beruhigte Mia sie mit einem fröhlichen Kopfschütteln. "Alles okay", fügte sie ruhig hinzu. "Yumi hat heute Hiro kennen gelernt." "Hiro?" Takuro war hellhörig geworden. Ein männlicher Name... Fragend schaute er mich an. "Stimmt ja. An den hatte ich gar nicht mehr gedacht", lächelte Rhea. "Hiro ist ein Werwolf.", klärte sie Takuro auf. Der daraufhin wieder etwas finster dreinblickte. Großer-Bruder-Beschützer-Instinkt eben. "Und er geht in eure Klasse oder?", fuhr Rhea unbeirrt fort. "Ja", bestätigte ich. "Sagt mal habt ihr eigentlich vor den ganzen Tag hier draußen rumzustehen?" Es war Seth der diese Frage gestellt hatte. Er stand in der Eingangstür des Geschäfts und schaute kritisch zu uns Vieren auf der Straße. "Das hier ist schließlich nicht mein Laden und ich sehe nicht ein warum ich da die ganze Arbeit allein machen sollte während ihr euch amüsiert." "Schon gut", sagte Rhea versöhnlich. "Wir wollten eh grade rein. Und Takuro hat ja auch noch einiges zu tun nicht wahr?", dabei zwinkerte sie ihm verschwörerisch zu bevor sie Mia mit sich in den Laden zog. "Was hast du denn zu tun?", fragte ich meinen großen Bruder neugierig. "Ich hab die heut Abend alle zum essen zu uns eingeladen", erklärte er mir grinsend. "Hast du irgend eine Ahnung was man denen vorsetzen könnte?", überlegte er laut während wir die Treppe zu unserem Apartment hinaufstiegen. "Etwas ordentlich schokoladiges jedenfalls. Tja Bruderherz da wirst du dir wohl was einfallen lassen müssen!" Vergnügt verschwand ich in MEIN neues Zimmer. Ich war mal gespannt was Takuro da anstellen würde. Wenn er es wollte konnte er das wohl sogar tatsächlich hinbekommen etwas essbares zu kochen. Meistens war er nur einfach zu faul dafür... Es war jetzt bereits fast 19.00 Uhr und schon seit Stunden lag der Duft von Schokolade in der Luft und hatte bereits die ganze Wohnung regelrecht eingenebelt. Ein Glück das hier niemand Diät machte. Das wäre dann wohl die Hölle auf Erden gewesen... Ich war jedenfalls schon ziemlich gespannt ob Takuro da was zustande gebracht hatte. Er hatte mir nämlich strickt verboten die Küche zu betreten. Pünktlich um sieben trudelten dann auch unsere drei Nachbarn ein. Ich hatte im Wohnzimmer für uns alle gedeckt. Doch Takuro hatte sich immer noch nicht blicken lassen... War er überhaupt noch da drin? Es war sowieso schon seit einiger Zeit so verdächtig still in der Küche gewesen. Diese Frage beantwortete sich jedoch gleich selbst denn mit einem zufriedenen Lächeln, ein paar Topflappen und einer runden Auflaufform kam Takuro endlich aus der Küche hervor. "Viola!" Vorsichtig und stolz stellte er die Form auf den Tisch. "Ich präsentiere euch mein einzigartiges und weltberühmtes Schokoladensouffle." Eins musste man ihm lassen. Er hatte sich echt Mühe gegeben. Das sah sogar verdammt lecker aus. Na schön... Wenn man seit stunden Schokoladenduft ausgesetzt ist kann man es sowieso kaum erwarten endlich mal welche abzubekommen. Doch während mir schon das Wasser im Munde zusammenlief sah Mia sogar richtig niedergeschlagen aus! Und Seth saß nur da und grinste triumphierend. Verständnislos sahen Takuro und ich uns an. "Das sieht wirklich großartig aus", lobte Rhea. "Allerdings hätte ich da noch eine winzige Frage... Du hast da nicht zufällig Alkohol mit reingetan oder?" "Ja hab ich", antwortete Takuro ihr verdutzt. "Wieso?" "Tut mir leid. Ich hätte euch da besser vorwarnen sollen. Aber Vampire vertragen leider keinen Alkohol...", erläuterte sie ihm weiter die Situation. So sah das also aus... Na das war ja ne schöne Pleite. Armer Takuro. Wo er sich doch extra solche mühe gegeben hatte! Und das erklärte auch Mias und Seth Reaktion. Doch zu meinem großen Erstaunen sah Takuro kein bisschen enttäuscht aus. "Also gut. Gehen wir eben gleich zum Nachtisch über. Ist Schokoladencreme okay?" Kapitel 16: Der erste Klient... ------------------------------- So, endlich geht es mal weiter hier.^.- Und da ich es nicht lassen kann werde ich euch auch in kürze wieder einen neuen Chara vorstellen!!!*freu* Stecki inklusive versteht sich... Viel Spaß beim lesen und ein DANKESCHÖN für alle fleißigen Kommischreiber schon mal im voraus.*ls* ... Trotz der Pleite mit dem Souffle war es ein schöner und vor allem gemütlicher Abend gewesen. Rhea und Takuro hatten uns erzählt was sie den ganzen Tag über so getrieben hatten... Und ich hoffte inständig das mein Bruder wirklich bald seinen ersten Auftrag bekam. Und ich dachte über Mia nach. Über das schwere Schicksal das diesem zerbrechlichen Wesen auferlegt worden war... Ich wollte den dreien helfen! Ihnen auf jeden Fall beistehen so gut ich konnte. Und ich fragte mich was wohl Seth Vergangenheit gewesen sein mochte... Wie er und Rhea zu dem wurden was sie heute sind. Mein zweiter Schultag verlief dann recht unspektakulär. Alana warf mir zwar immer noch bei jeder Gelegenheit tödliche Blicke zu. Aber ich hatte ja Mia und Hiro um mich und so war die Schule eigentlich ganz okay. Ich konnte es kaum erwarten nach Hause zu kommen um zu erfahren ob Takuro schon einen Klienten gefunden hatte... Als es endlich zum Ende des Schultages klingelte verabschiedeten Mia und ich uns von Hiro und machten uns auf den Weg nach hause. Allerdings war meine Neugier und Aufregung ganz um sonst gewesen... Denn wie sich herausstellte hatte sich dort nicht viel getan. Rhea und Seth trafen wir unten im Laden an und Takuro saß oben in seinem Büro und las gelangweilt eine Zeitung. Er gab sich zwar mühe es nicht zu zeigen aber ich bemerkte das er deprimiert und enttäuscht war... Da half Mias Bemerkung: ,Wenn du noch keine Fälle hast brauchst du doch bestimmt auch noch keine Sekretärin oder? Dann kann ich doch eigentlich erst mal frei machen...' auch nicht weiter. Und sie wurde auch prompt von Rhea eines besseren belehrt, die sie ohne lang zu fackeln hinter den Schreibtisch vor Takuros Büro verfrachtete mit dem Auftrag Telefondienst zu schieben... Aber irgendwie war es schon merkwürdig zu sehen wie Takuro verzweifelt versuchte mit seiner Zeitung beschäftigt auszusehen und Mia die ganze Zeit über erwartungsvoll das Telefon anstarrte... Es tat sich natürlich nichts. Und genau so ging es auch die nächsten Tage weiter... Keine Anrufe, keine Kunden. Ich spürte wie das alles Takuro zusetzte. Es war hart für ihn nichts zu tun zu haben und ich fürchtete das er bald das Handtuch werfen würde. Rhea versuchte ihn ab und zu aufzuheitern. Und Mia saß jeden Tag pflichtbewusst und ohne zu murren hinter ihrem Schreibtisch und wartete darauf das etwas geschah. Weiß der Himmel wie Rhea sie dazu gebracht hatte. Es war Samstag morgen und Takuro war grad dabei gewesen Mia zu erklären das sie nicht auch noch ihr Wochenende sinnloser Weise mit warten verschwenden musste als das unmögliche geschah... Das Telefon klingelte! Im ersten Moment schien es als wenn weder Mia noch Takuro jetzt in der Lage wären mit der Situation umzugehen. Sie starrten beide so ungläubig auf den Apparat als ob er sich eben aus dem nichts materialisiert hätte. Dann war Mia mit einem flinken Katzensprung am Telefon und nahm ab. "Detektivbüro Takuro Sawai, Fräulein Komori am Apparat, was kann ich für sie tun?" flötete sie in den Hörer. Dann Stille... Und eifriges Nicken von Mia. Offensichtlich hatte die Person am Ende der Leitung was zu erzählen. Und ich bat inständig drum das es keiner dieser Vertreter war der einem ein Gewinnspiel andrehen wollten. Mia hielt mit einer Hand die Sprechmuschel des Hörers zu und sah etwas überfordert zu Takuro. "Hier ist ein Typ dran der sagt er sucht eine vermisste Person." Offensichtlich war sich Mia nicht ganz sicher was sie mit der Person am andern Ende der Leitung nun weiter anfangen sollte. "Dann soll er herkommen." lautete Takuros logische Antwort die Mia sofort an den Herrn in der Telefonleitung weiter gab. Das war er also... Takuros erster großer Fall. ENDLICH! Ich war froh zu sehen das dieser Telefonanruf wieder Leben und Energie in Takuro gebracht hatte und er nun voller Erwartung die Ankunft seines ersten Klienten erwartete. Auch Mia hatte wieder ganz professionell hinter ihrem Schreibtisch platz genommen. Ich glaube so langsam fand sie gefallen an ihrem neuen Job. Ich beschloss mich nach unten zu verkrümeln um erstens den andern Beiden von der guten Neuigkeit zu berichten und zweitens durch die Schaufenster einen unauffälligen Blick auf den Klienten werfen zu können.... Es dauerte ungefähr 20 Minuten bis ein Mann Mitte 20 die Treppe zu unserem Appartement hinaufstieg. Er sah sehr angespannt und nachdenklich aus... Aber mal von seinem besorgten Gesichtsausdruck abgesehen machte er eine recht gute Figur. Er war muskulös gebaut, leicht gebräunt und musste seinem Aussehen nach zu urteilen wohl aus dem Ausland stammen. Ich hätte zu gern belauscht was genau dieser Mann nun von meinem Bruder wollte! Mia hatte doch etwas von einer vermissten Person erzählt... Wen er wohl vermisste? Und wieso? Glücklicher Weise wurde ich nicht sehr lange auf die Folter gespannt denn schon bald kam Mia etwas übereilt nach unten gestolpert um Kaffee zu holen, den sie natürlich auch oben hätte kochen können, und berichtete uns von dem Fremden. Wofür sie natürlich auch einen Tadel von Rhea kassierte weil sie die Pflicht zur Diskretion und Geheimhaltung eines Detectivebüros nicht beachtete. Aber wen interessierte das schon? Also dieser Mann hieß Luke McDunn, er war aus Schottland und seines Zeichens wohl auch so etwas wie ein Detective. Sowas hatte er jedenfalls behauptet... Und er war auf der Suche nach einer verschwundenen Frau. Ihr Name war Kathy Bell, sie war 26, Bibliothekarin von Beruf und war einfach so von heut auf morgen verschwunden. Er hatte ihre Spur bis hier her verfolgen können und hoffte nun offensichtlich auf Takuros ,erfahrene' Unterstützung. Er war sich wohl der Tatsache nicht bewusst das er Takuros erster Klient war. Ich war gespannt ob mein Bruderherz diese Herausforderung meistern würde... Nein, ich wusste das er es schaffen würde! Aber wirklich interessant war wo dieser Mr. McDunn Kathys Spur verloren hatte... "Haben sie ein Foto von ihr dabei?" "Natürlich." Der Schotte griff in eine Tasche seiner Jacke und beförderte die Aufnahme einer jungen blonden Frau mit einem warmen und schüchternen Lächeln zu Tage. Sie strahlte selbst auf diesem Bild eine natürliche Schönheit aus derer sie sich aber nicht bewusst zu sein schien. "Und wie weit genau haben sie ihre Spur verfolgen können?" "Bis zu einem Nachtclub den sie hier wohl öfter besucht hat. Dem ,Solitary Wolf'. Sagt ihnen der Name was?" Und ob uns der Name etwas sagte! Ich hatte mir doch selbst vorgenommen möglichst bald in diesen Club zu gehen. Um Hiro und Rufus zu besuchen... Denn dieser Nachtclub gehörte den Werwölfen. ... Uhm... *schäm* Ich muss gestehen... Es ist mal wieder mit mir durchgegangen.^^' Statt einem Chara sind gleich zwei neue dazugekommen. Luke's Auftritt hatte ich schon lang geplant und herbeigesehnt aber Kathy ist eben im Eifer des Gefechts entstanden... Und irgendwie hab ich die Vermutung das sie eventuell noch eine wenig von Bedeutung sein könnte. Allerdings tappe ich da fast so sehr im Dunkeln wie ihr.^^' Mal sehen was kommt. Übrigens war ich ein wenig erstaunt darüber das ihr im letzten Kapi etwas mehr Reaktion von Takuro auf Hiro erwartet habt.o.ô Das wäre mir so nämlich nicht in den Sinn gekommen.^^' Ich glaube Takuro hatte einfach keine Chance mehr laut herumzunörgeln und eigentlich kennt er die Werwölfe ja bisher auch nur als ihre Retter in der Not.^.- Aber innerlich wird er sich bestimmt schon so seine Gedanken gemacht haben... Die Idee Takuro mal' richtig' zu Wort kommen zu lassen find ich übrigens klasse!!! Das werd ich bestimmt schon sehr bald mal versuchen einzubauen.^^ Ich hoffe nur das nach all der Zeit überhaupt noch jemand die Story liest und mit ihr klar kommt.^^' Ich werde mich bemühen recht bald weiterzuschreiben!!!*versprech* Biba Eure RheaSilver Kapitel 17: The Solitary Wolf ----------------------------- Ich danke den Leutchen die mir gezeigt haben das die Story doch noch nicht ganz in Vergessenheit geraten ist...~ *freu* Obwohl ich so lahm bin mit schreiben.*schnief* Und ich muss an dieser Stelle auch noch anmerken das ich inzwischen Kathys Chara komplett verändert hab.^^' Sie war eben doch noch net ganz ausgereift und mir kam dann noch die ein oder andere Idee... *gls* Von daher musste ich auch den letzten Abschnitt des letzten Kapis umschreiben. (Dieser Hinweis ist nur für Leutchen wichtig die das vorherige Kapitel schon gelesen haben sollten und sich im weiteren Verlauf vielleicht etwas wundern das die gute Kathy ein wenig gealtert ist.^.-) Es haben sich nur die letzten 3 Absätze verändert!!! So das war es dann auch schon wieder... Auf ins ,Solitary Wolf'.^^ ... Rhea schüttelte nur ungläubig den Kopf als Mia uns davon erzählte das dieser McDunn die vermisste Frau im ,solitary wolf'~Club vermutete. "Das kann nichts weiter als ein Zufall sein." verteidigte sie die Werwölfe. Obwohl bisher ja noch niemand das Gegenteil behauptet hatte. Und was wusste dieser Schotte denn schon? Er hatte doch nicht die geringste Ahnung. Wie lang war er denn überhaupt schon hier? Und er kannte die Werwölfe doch noch nicht einmal... "Aber vielleicht wissen sie ja doch was über den Fall." warf Mia ein. Sie schien sich zu sehr für ,ihren' neuen Fall zu interessieren um Rheas besorgtes Stirnrunzeln zu bemerken. Und die vielsagenden Blicke die sie und Seth austauschten. Wobei ich nicht recht verstand worum genau Rhea sich sorgen machte, denn für mich stand fest das die Werwölfe nichts mit dem Verschwinden dieser Kathy Bell zu tun haben konnten! Ich kannte schließlich Hiro... Und auch Rufus und ich war sicher das auch alle andern genau so aufrichtig waren wie sie. Dieser geheimnisvolle Mr. McDunn (so sah ich ihn jetzt denn irgendwie hatte ich das ungute Gefühl das auch er uns noch längst nicht alles verraten hatte was er wusste) war in der Zwischenzeit bereits gegangen und Takuro kam die Treppe zu uns runter um Rhea über das ,Solitary Wolf' auszufragen. Sie schien ihm aber nur recht unwillig Frage und Antwort stehen zu wollen. "Sag mal, was hast du denn jetzt eigentlich genau vor?" fragte sie forschend. Takuro schaute sie mit hochgezogener Augenbraue an. "Na was wohl. Luke und ich werden uns den Laden heut Abend einmal ansehen." "Luke...~ Ihr seid also schon beim Vornamen angelangt?" ein leicht verächtlicher Unterton schwang in Rheas Stimme mit... "Habt ihr vor da allein hinzugehen?" Es war kein Wunder das mein Bruder auf diese Bemerkungen ziemlich gereizt reagierte. "NATÜRLICH!" erwiderte er ärgerlich. "Oder meinst du ich brauche ein Kindermädchen? Zufälliger Weise weiß ich genau was ich tue. Oder willst du nicht das wir dort hingehen grade aus angst DAS wir etwas finden könnten." Sauer funkelte er sie an. Doch Rhea hielt seinem Blick trotzig stand. Mia hingegen schaute verwirrt zwischen den Beiden hin und her. Man konnte ihr ihren inneren Konflikt förmlich ansehen... Wenn sie sich auf Takuros Seite stellte und somit einem aufregenden kleinen Abenteuer entgegensah würde sie Rhea vor den Kopf stoßen, was unweigerlich Konsequenzen haben würde. Aber wenn sie gegen Takuro war hatte sie vielleicht nie die Chance einen richtigen Fall zu erleben. Da er sie bestimmt feuern würde! Und dann musste sie wieder den langweiligen Job im Antiquitätenladen aufnehmen. Nur gar keinen Kommentar abgeben zu können schien ihr auch nicht ganz zu passen... Aber mein Befürchtungen waren noch viel schlimmer! Wenn sich Rhea und Takuro jetzt so sehr stritten würde er am Ende noch ausziehen wollen oder Rhea uns rauswerfen... Und ich hatte nicht vor auszuziehen. Auf keinen Fall und schon gar nicht nur wegen so einem dahergelaufenen Schotten!!! Zum Teufel mit diesem Luke McDunn... Was hatte dieser Kerl hier nur angerichtet? Leider war es nun auch schon zu spät um irgendwas zu retten denn Takuro hatte einfach kehrt gemacht und war wieder die Treppe hoch verschwunden ohne auch nur noch ein weiteres Wort zu verlieren. Ich warf einen besorgten Blick zu Rhea die sich inzwischen allerdings wieder entspannt hatte und sogar leicht lächelte. Genau wie Seth. "Wir gehen heute Abend aus?" fragte er knapp. "Oh ja..." antwortete Rhea ihm mit einem vielsagenden Lächeln. "Was ist, kommt ihr beiden auch mit oder wollt ihr lieber hier bleiben?" damit wand sie sich an mich und Mia. "Wir kommen mit!" schrie Mia begeistert und nahm mir so ganz nebenbei die Entscheidung ab. "Aber... Takuro hat doch gesagt das er das nicht will." Ich wollte zu bedenken geben wie wenig er von der ganzen Sache halten würde. "Aber Yumi...~" Rhea lächelte mich an als sei ich ein kleines Kind das eben eine vollkommen unsinnige Bemerkung über etwas gemacht hat von dem ich es eigentlich besser wissen sollte. Mir war nicht aufgefallen das Seth sich inzwischen neben mich gestellt hatte. Er legte mir einen Arm um die Schulter und meinte mit einem hintergründigen Grinsen: "Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß!" "Genau! Wir arbeiten verdeckt." freute sich Mia. Aber irgendwie konnte ich ihren Enthusiasmus nicht teilen. Ich hatte schon wieder so ein ungutes Bauchgefühl und langsam ging mir dieses auf den Wecker... Rhea hatte mich angewiesen wieder nach oben zu gehen und mich unauffällig zu verhalten. Schon das sollte sich als schwierig erweisen denn ich war weder eine besonders gute Schauspielerin noch konnte ich gut lügen. In den meisten Fällen hatte mich Takuro immer bereits nach 5 Sekunden entlarvte wenn ich versucht hatte ihn anzulügen. Also hatte ich beschlossen ihm möglichst aus dem Weg zu gehen damit er keinen Verdacht schöpfen konnte. Das machte es aber auch nicht leichter Rheas zweiten Auftrag zu erfüllen! Nämlich rauszufinden wann Takuro ging... Ich war so unruhig während ich darauf wartete die Haustür ins Schloss fallen zu hören das mir schon ganz schlecht geworden war. Inzwischen war es schon fast 23:00 Uhr. Wann wollte er denn losgehen? Morgen??? Was bildete sie sich eigentlich ein? Hielt sie mich für einen kompletten Idioten? Ich musste mir von niemanden erzählen lassen wie ich an meinem Fall zu arbeiten hatte. Ich war ein erwachsener Mann verdammt. ICH WUSSTE GENAU WAS ICH TAT! Und diese Verdammte Krawatte konnte mich auch mal gernhaben... Ich warf das blöde, widerwillige Ding wütend an das andere Ende des Raumes. Ich ging schließlich in einen Nachtclub und dort brauchte ich sicher keine Krawatte. Wohl eher ein paar geweihte Silberkugeln... Diese Werwölfe hatten eine Leiche im Keller. Und ich hatte, dank Luke, die Möglichkeit das auch zu beweisen. Es mochte vielleicht sein das diese Flohteppiche den Mädchen etwas vorspielen konnten aber nicht mir! Wenn sie tatsächlich was mit Kathy Bells verschwinden zu tun hatten, dann würde ich dafür sorgen das sie ihre gerechte Strafe erhielten!!! Und wenn Rhea sich auf den Kopf stellt, ich werde ihr zu liebe ganz sicher keinen Verbrecher laufen lassen... Ich warf einen kurzen Blick auf die Digitalanzeige meines Weckers. 23:05 Uhr. Zeit aufzubrechen. Ich war mit Luke um 23:45 Uhr vor dem Club verabredet. Endlich... ENDLICH tat sich etwas. Takuro hatte soeben die Wohnung verlassen... Es war nun schon 23:09 Uhr. Schnell rannte ich die Treppe nach unten. Ich war bereits seit 4 Stunden fertig angezogen und bereit aufzubrechen und erleichtert stellte ich fest das es bei den andern dreien ebenso war. Wir warteten noch einen kurzen Augenblick bis sie der Meinung waren das Takuro nun weit genug voraus war um uns nicht zu bemerken. In diesem Moment fragte ich mich wozu ich eigentlich aufpassen sollte denn schließlich waren ihre Sinne doch gut genug damit sie selbst mitzubekommen konnte wann er ging... Nun gut. Wir traten hinaus in die frische Nachtluft und folgten Takuro in angemessen Abstand. Was bedeutet das ich ihn nicht mehr wirklich sehen konnte aber die andern drei wohl anscheinend. Ich kannte den Weg den wir einschlugen noch nicht und schon bald waren wir in einer recht verlassenen Gegend angekommen. Eigentlich war es ein Industriegebiet und zwar ganz in der Nähe der Bucht. Doch wenn ich bis eben noch gedacht hatte hier sei es finster und einsam so wurde ich eines besseren belehrt sobald die blutrote Leuchtschrift des Solitary Wolf's vor uns erschien... Vor dem Club drängte sich ein ganzer Haufen von Leuten die wohl alle darauf warteten eingelassen zu werden. Zwei muskulöse Türsteher hielten die Massen in schach. Es war eine bunte Mischung die sich hier vor dem Club tummelte und nach einiger Zeit entdeckte ich auch Takuro und McDunn unter ihnen. Wie sollten wir uns denn bitte anstellen und in den Nachtclub gelangen ohne das sie uns entdeckten? Und wenn wir erst warteten bis sie schon drinnen waren und uns dann anstellten... Das konnte ewig dauern! "Wir müssen uns nicht anstellen." meinte Steh cool. Hy, das sind immer noch meine Gedanken!!! "Als Gäste des Hauses gehen wir durch den Hintereingang rein." erklärte mir Rhea mit einem verschmitzten Lächeln und zog mich wieder fort in die Dunkelheit in deren Schutz wir zum hintern Teil des Gebäudes aufbrachen. Ich war überwältigt vom inneren des Solitary Wolf's... Na ja ich war ja auch noch nicht in vielen Nachtclubs gewesen also war ich in diesem Fall vielleicht auch nicht so schwer zu beeindrucken. Wir kamen ganz leicht durch die Hintertür in das innere des Clubs ohne auch nur irgendwem zu begegnen. Wenn das all die Leute wüssten die sich vorne mit den zwei Türstehern abplagen mussten! Und nachdem wir einen engen Flur durchquert hatten, standen wir auch schon mitten drin im Gewühl des Solitary Wolfs... Auf der Bühne spielte eine Band ein paar für meinen Geschmack eigentlich etwas zu düstere und melancholische Songs. Trotzdem gefiel mir die Musik. Sie hatte irgendwas magisches. Es war hier drinnen ungefähr genauso dunkel wie vorhin auf der Straße. Nein, noch dunkler würde ich sagen. Nur hier und da leuchtet aus verdeckten Ecken etwas Licht das seine Farbe im sanften Rhythmus der Musik zu ändern schien. Der Laden war gerammelt voll! Die Leute drängten sich an der Bar, gruppierten sich um die Stehtische, bewegten sich auf der Tanzfläche oder zogen sich in die gemütlich gepolsterten Sitzecken zurück... Letzteres taten wir nun ebenfalls. Und ich spürte das die Atmosphäre in diesem Club mich bereits jetzt faszinierte und für sich eingenommen hatte. Es konnte kein Zweifel daran bestehen wer den Nachtclub leitete denn sie passte perfekt zu ihnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)