A story about love and these things von abgemeldet (!!chap 10 endlich on!!) ================================================================================ Kapitel 10: Tränen und Schnee ----------------------------- Endlich gibt's ein neues Chap! Es hat schon wieder mal viel zu lange gedauert, aber ein krea-tief jagt das andere und die Muse hatte mal wieder ihre Zicken... XD Aber jetzt ist das 10. Chap ja da ^^ ..::Tränen und Schnee::.. Als Ileofar in dieser Nacht die feingedrehte Strickleiter zu ihrem Talan hinaufkletterte, wusste sie nicht, was sie darin erwartete. Behutsam, um die Ruhe des Waldes nicht zu stören, schloss sie die Tür, nahm ihren Umhang ab und warf ihn auf einen der Sessel. Dabei fiel ihr ein weißes Quadrat auf, das auf dem kleinen Tischchen neben dem Sessel lag. Verwirrt trat sie näher und erkannte, dass es ein Brief war. Der Umschlag war blütenweiß, keine Adressierung war zu sehen. Interessiert öffnete Ileofar ihn und zog ein kleines Blatt Papier heraus. Auf diesem stand in zittriger, aber dennoch schöner Schrift geschrieben: Liebste Ileofar, ich bitte dich inständig darum, dich mit mir heute Nacht in Lothlórien zu treffen. Ich warte am Ufer des Nimrodel bei der Linde, unter der einst die Herrin der Weißen Grotte selbst lebte, auf dich. Die Elbe las den Brief insgesamt dreimal durch. Perplex legte sie ihn beiseite und nahm beinahe mechanisch ihren Umhang wieder vom Sessel. Obwohl sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wer sie um diese Zeit noch treffen wollte; war sie neugierig und machte sich auf den Weg. Der Mond schickte sein fahles Licht über den Wald, kein Laut - außer das sanfte Rauschen der Bäume, das an das Meer erinnerte - störte die nächtliche Stille. Unter einem der dichten Blätterdächer drang gedämpftes Licht hervor, das Licht dreier Öllampen, die auf dem Boden eines Fletts standen. Zwei schattenhafte Gestalten saßen auf Decken daneben und unterhielten sich leise. Im Schein der Lampen zeichneten sich ihre Gesichter nur lückenhaft ab. Die beiden lachten verhalten, verstummten aber, als ein lautes Rascheln die Ruhe unterbrach. Einer der Wachen streckte den Kopf über den Rand des Fletts hinaus und spähte nach unten, dort war jedoch nichts zu sehen. Die beiden Männer raunten sich ein paar Worte zu. Daraufhin nahm der andere eine der Öllampen und stieg die Strickleiter hinunter. Unten angekommen zog er mit der freien Hand sein Schwert, was ein metallisches Schleifen von sich gab, und sah sich um. Jedoch konnte er noch immer nichts erkennen. Das Schwert glänzte silbern im Mondlicht, als die Wache es lauernd hochnahm, und rückwärts auf den Baumstamm zuging. Vollkommene Stille hüllte ihn jetzt ein, der Wind hatte sich etwas gelegt und nichts ungewöhnliches war mehr zu hören. Mit einem letzten Rundblick steckte der Wachposten sein Schwert wieder ein und kehrte auf das Flett zurück. "Nichts gefunden?", fragte die andere Wache, als er sich wieder auf seiner Decke niedergelassen hatte. "Wahrscheinlich nur ein Tier.", antwortete er und die beiden nahmen ihre Unterhaltung wieder auf. Zur gleichen Zeit kauerte Ileofar atemlos hinter einem dichten Haselnussbusch, ihr Herz klopfte wild und ihre Augen waren schreckhaft aufgerissen. Sie mochte sich garnicht ausmalen, was passiert wäre, wenn der Wachposten sie gefunden hätte. Langsam, um kein Geräusch zu verursachen, erhob sie sich in eine gebückte Haltung und huschte im Schutz des Dickichts weiter. Von ihrem Flett bis zum Fluss war es ein ganzes Stück, doch Ileofar legte die Strecke in wenigen Minuten zurück. Als sie sich dem leise glucksenden Nimrodel näherte, verlangsamte sie ihre Schritte und verbarg sich wieder hinter einigen Büschen, um erst einmal einen Blick auf den mysteriösen Briefschreiber zu erhaschen. Genau unter der riesigen, alten Linde stand eine vermummte Gestalt, die einen grauen Umhang trug und dessen Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. Seine Gestalt war hochgewachsen und sein Schuhwerk war eindeutig elbischer Herkunft. Erleichtert erhob sie sich und ging auf den Fremden zu. Sie war schon fast bei ihm, als die verhüllte Gestalt sie bemerkte. Erfreut warf er die Kapuze nach hinten und machte ein paar Schritte zu Ileofar hin. Diese blieb wie angewurzelt stehen, als sie den Elb erkannte. "Elladan! Was tust du denn hier?", raunte sie entsetzt. "Schhhh!", er machte eine beschwichtigende Geste, während sie ihn empört ansah. "Ich musste dich sehen. Und ich muss dir etwas sagen, dass ich dir schon lange hätte sagen sollen.", Elladan stand jetzt genau vor ihr und sah ihr in die Augen. "Wie bitte?", Ileofar schüttelte ungläubig den Kopf, "Du tauchst hier mitten in der Nacht auf, nur um mir etwas zu sagen?" "Ja." "Was könnte denn bitte so wichtig sein, dass du es mir nicht in einem Brief schreiben kannst?" "Ileofar, ich bitte dich, hör mir zu und lass mich bitte ausreden, bevor du etwas dazu sagst.", Elladan legte seine Hände um ihre Oberarme und hielt sie fest. Sie schwieg gespannt und sah ihn fragend an. "Ich weiß, ich hätte dir das schon bei dem Fest in Imladris sagen sollen, aber dann hab ich dich mit diesem Legolas gesehen und ich wusste nicht was ich tun sollte...", Ileofar holte Luft, um etwas zu sagen, doch Elladan legte ihr einen Finger auf die Lippen und fuhr fort, "...doch jetzt bin ich mir sicher und ich muss es mir einfach von der Seele reden, sonst plagt mich das mein Leben lang." Er zögerte und sprach dann stockend weiter. "Ileofar ich...", doch er wurde von einer anderen Stimme unterbrochen. "Elladan?", Legolas trat hinter einem Baum hervor und kam schnell näher. Ileofar schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. 'Oh nein...', dachte sie bei sich und kniff die Augen zusammen. "Was machst du denn hier?", fragte Legolas mit einem eisigen Blick auf Elladans Hände, die immer noch die Arme der Elbe festhielten. "Ich bin hier um mit Ileofar zu reden. Und was machst du bitte hier?" "Ich bin hier um auf Ileofar aufzupassen. Man weiß ja nie, mit wem sie sich des Nächtens so alles trifft, ohne Bescheid zu sagen!", konterte Legolas scharf und fasste nun Ileofar ins Visier. Die wand sich aus Elladans Griff und machte einen Schritt in Richtung des Waldelben. "Legolas, es ist nicht so wie du..." "Nein? Dann erklär mir mal wie es ist.", er wich vor ihr zurück. Jetzt kam auch Elladan auf ihn zu: "Sie hat damit gar nichts zu tun, es war meine Idee sich hier zu treffen." "Dann kannst du mir ja vielleicht erklären, warum ihr hier gerade so engumschlungen 'geredet' habt.", knurrte Legolas und sah Elladan herausfordernd an. "Bist du etwa eifersüchtig? Siehst du sie schon als deinen Besitz an, Prinz?", fauchte dieser. "Niemals würde ich eine Frau als meinen Besitz bezeichnen!", Legolas verengte seine Augen zu Schlitzen. Ileofar stand hilflos daneben, sie wusste nicht, was sie sagen sollte. "Achja? Warum führst du dich dann so auf?", Elladan verkrampfte seine Hände zu Fäusten, sodass sich seine Knöchel weiß färbten. 'Was fällt diesem Düsterwald-Weichling ein?', schoss ihm durch den Kopf, als Legolas antwortete: "Weil ich dir nicht traue, ganz einfach!" Das war zuviel des Guten, Elladan holte aus und schlug Legolas mitten ins Gesicht. Dieser stolperte nach hinten. "Nein!", Ileofar eilte zu ihm und stützte ihn. Der Elb jedoch richtete sich auf, schlug Ileofars Arm unsanft weg, wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Lippe und stürzte sich auf Elladan. Beide gingen zu Boden und wälzten sich dort prügelnd im Gras herum. "Hört auf! Sofort aufhören!", schrie die Elbe und versuchte, die beiden Streithähne zu trennen, was ihr nicht gelang. Elladan und Legolas droschen - zu einem Knäuel verknotet auf der Erde liegend - unbarmherzig aufeinander ein. "Hört doch endlich auf!", Ileofar war den Tränen nahe, prügelten sich die beiden Elben doch ihretwegen. Als der Düsterwald-Elb einen kräftigen Treffer auf Elladans Auge landete, dessen Augenbraue blutig aufplatzte und er mit einem Kinnhaken konterte, wurde es ihr schließlich zu bunt. Entschlossen packte Ileofar Elladans Schulter und Legolas' Oberarm und riss die beiden mit einem Ruck auseinander. "Ihr seid wirklich erbärmlich!", rief sie zornig, während eine einzelne Träne ihren Nasenflügel entlang rollte. Damit ließ sie die Streithähne allein am Flussufer zurück und stürmte durch den Wald zurück zu ihrem Talan. Gimli - der am Fuß des Mallornbaums stand, auf dem sein und Legolas' Flett gebaut war - versuchte, die Strickleiter zu erklimmen und fluchte leise: "Zwerge sind nicht dazu gemacht, auf Bäume zu klettern..." als er hinter sich eine Bewegung bemerkte. Ein Blick über die Schulter verriet ihm, dass Ileofar sich näherte. Doch irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Ihre Körperhaltung war nicht, wie sonst, aufgeschlossen und hoch gereckt; stattdessen ließ sie ihren Kopf hängen und hatte die Schulter eingezogen. Gimli drehte sich um und sah sie stumm an. Die Elbe schien ihn garnicht zu bemerken, sondern steuerte direkt auf ihren Talan-Baum zu. Der Zwerg wunderte sich, was wohl passiert sein mochte und wollte sich schon bei ihr erkundigen, als er eine weitere Bewegung zwischen den Bäumen registrierte. Zuerst war nur Legolas zu erkennen, der ziemlich erledigt aussah, doch nach einer Weile kam auch ein lädierter Elladan aus dem Dickicht. Ileofar hatte indessen schon die Hälfte ihrer Leiter hinter sich gelassen. Elladan sah schuldbewusst hinauf zu ihr und rief: "Es tut mir Leid!", während Legolas nur stumm vorüberging. Ileofar, die inzwischen ihr Flett erklommen hatte, warf den beiden nur einen bösen Blick zu und knallte die Tür geräuschvoll hinter sich zu. Gimli schüttelte nur verständnislos den Kopf, murmelte 'Elben...', und versuchte weiter sein Glück mit der Strickleiter. Elladan stand unterdessen immer noch vor dem Baum und überlegte fieberhaft, wie er es bei seiner Angebeteten wieder gutmachen konnte. Legolas indessen stapfte innerlich brodelnd an Gimli vorbei ohne seinen Freund eines Blickes zu würdigen und verschwand in Richtung Caras Galadhon. Elladan kam schließlich nach einigen Minuten stummen Denkens zu dem Schluss, dass es in dieser Nacht sowieso keine Chance mehr gab, irgendetwas wieder gerade zu biegen. Missmutig kehrte er Ileofars Talan den Rücken zu und verschwand ebenfalls wieder im Wald. Gimli, der es inzwischen endlich geschafft hatte, den Baum zu bezwingen, fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte - aber eigentlich wollte der Zwerg es garnicht wissen, denn es handelte sich bestimmt um irgendwelche Elbengeschichten. Ileofar war, nachdem sie die Tür hinter sich zugeschlagen hatte, in den Berg Kissen gesunken und hatte sich der Flut ihrer Emotionen, gegen die sie die ganze Zeit angekämpft hatte, ergeben. Dann hatte sie sich aufgesetzt, sich die Tränen aus dem Gesicht gewischt und sich selbst ermahnt, nicht so sentimental zu sein. "Reiß dich gefälligst zusammen, du bist schließlich die Thronfolgerin von Rhûn!", sagte sie leise zu sich und stand auf. Sie atmete tief durch, entledigte sich ihrer Schuhe und lief barfuss ins Badezimmer, wo sie sich unter die kalte Dusche stellte. Danach holte sie - nur mit einem weißen Handtuch bekleidet - eine Duftkerze und ein dickes Buch aus dem Schrank im Wohnzimmer, machte es sich in einem der Sessel bequem, legte ihre Beine auf den anderen Stuhl, zündete die Kerze an und vertiefte sich in das Buch. Durch die offene Balkontür strömte laue Nachtluft herein und ließ die dünnen, weißen Vorhänge Wellen schlagen. Ileofar sah auf, als im gegenüberliegenden Talan das Licht ausging, was sie von ihrem Sitzplatz aus perfekt sehen konnte. Ihre Miene verfinsterte sich und sie wandte sich wieder dem Buch zu. Legolas hatte inzwischen Arod herbeigerufen, war aufgestiegen und preschte nun durch den Wald gen Westen. Als Ileofar in dieser Nacht die Treppe nach oben ging, um wenigstens versuchen zu schlafen, war hatte Legolas Lothlórien schon verlassen. Seufzend zog die Elbe die Vorhänge zu, legte sich in das frischbezogene, nach Sommerblüten duftende Bett und schloss die Augen. -+-+-+- Am nächsten Morgen wachte Ileofar wieder sehr früh auf, die Sonne schickte gerade ihre ersten Strahlen über das taunasse Blätterdach des Waldes und die ersten Vögel erwachten, um den neuen Tag mit einem Konzert zu begrüßen. Gähnend setzte sich die Elbe auf und streckte sich. Kaum hatte sie ihre Beine aus dem Bett geschwungen, meldete sich ihr Magen lautstark zu Wort und Ileofar hielt es für das Beste, erst einmal frühstücken zu gehen. Im Bad unterzog sie sich einer Katzenwäsche, steckte sich die Haare notdürftig mit einer Klammer nach oben und zog sich eine bequeme beige Hose und ein fahlgrünes Wams über. Dann verließ sie ihr Flett, kletterte die Leiter hinunter und ging durch den Wald zur großen Wiese. Als sie dort Gimli erblickte, musste sie unwillkürlich an Legolas denken. Nachdem sie eine Nacht darüber geschlafen hatte, war ihr Zorn verflogen. Suchend sah sie sich um, ob sie den Düsterwald-Elb irgendwo entdecken konnte, aber er war nicht zu sehen. Auch Elladan schien nicht hier zu sein, was Ileofar ein beunruhigendes Gefühl gab. Deshalb ging sie hinüber zu dem Zwerg, der gerade beim Essen war und fragte ihn, ob er wisse, wo Legolas sei. Doch Gimli schüttelte nur den Kopf und meinte, er wäre die ganze Nacht nicht da gewesen. So langsam machte sich Ileofar wirklich Sorgen. Ihren hungrigen Magen ignorierend ging sie durch die Tischreihen auf den Caras Galadhon zu, erst langsam, dann schneller - bis sie schließlich rannte. Galadriel senkte ihren kühlen Blick auf Ileofar, als sie völlig außer Atem die letzten Stufen hinaufstürzte. "Herrin... bitte...", keuchte die junge Elbe und stolperte die letzten Schritte zu Galadriel hin. "Sprich nicht weiter. Ich weiß warum du hier bist.", sagte die Herrin des Goldenen Waldes und erhob sich. Sie entfernte sich langsam von Ileofar, ging bis zum Rand des Fletts und sah durch das Blätterdach hinunter. "Ich kann dir nur sagen, dass er sehr wütend war, als er Lothlórien heute Nacht gen Westen verließ.", meinte sie leise, ohne Ileofar anzusehen. Dieser entfuhr ein erschrockener Seufzer, "Ist... ist er etwa wegen mir so wütend? Ist er wegen mir gegangen?" Galadriel wandte sich um, ihr weißes Gewand wogte mit ihr und statt einer Antwort oder einem Rat bekam Ileofar nur ein aufforderndes Lächeln. Doch sie wusste genau, was damit gemeint war. "Ich danke Euch, Herrin.", sagte sie, bevor sie sich auf dem Absatz umdrehte und die lange Treppe wieder hinabeilte. Ihr Weg führte direkt zurück zu ihrem Talan, wo sie festere Kleidung anlegte, das Nötigste einpackte, eine kurze Notiz hinterließ und dann wie der Wind die gedrehte Leiter hinunterkletterte. Ohne sich von jemandem zu verabschieden lief sie quer durch den Wald, am Nimrodel vorbei und rannte so schnell, wie sie noch niemals in ihrem Leben gerannt war - hatte es ja auch nie einen besseren Grund gegeben als diesen, um schneller zu laufen als der Wind, der nun hinter ihren Fersen zurückzubleiben schien. Es wurde beinahe Mittag, bis Ileofar zwischen den äußersten Bäumen durch das Dickicht brach und endlich aufhörte zu rennen. Schwer atmend blieb sie stehen, ließ ihren Blick kurz über die dunkelgrünen Felder schweifen, die ruhig und malerisch vor ihr lagen und sandte dann einen langen, hohen Pfiff durch ihre halb geöffneten Lippen. Nicht lange und es war ein antwortendes, freudiges Wiehern zu hören. Félarons schwarzes Fell glänzte in der hohen Mittagssonne, als er angetrabt kam und fröhlich den Kopf in den Nacken warf. "Mára aurë Félaron, manen nalyë?", sprach die Elbe leise worauf der Hengst sein Haupt schüttelte und schnaubte. Ileofar lächelte, verlor dann jedoch keine weitere Zeit, stieg auf den gesattelten Rücken des Pferds und preschte sogleich gen Nordwesten davon. Die Sonne schritt an diesem Tag noch weit über den Himmel fort und versengte schon den fernen Horizont, als Ileofar und ihr treues Pferd den Fuß des - zu dieser Jahreszeit natürlicherweise schneebedeckten - Caradhras. Unheilvoll blickte die Elbe zu dem mächtigen Berg hinauf, sie hatte den Pass noch nie zu ihren Lieblingen gezählt; dennoch musste sie ihn nehmen, denn die frischen Spuren in der weichen, feuchten Erde vor ihr ließen darauf schließen, dass Legolas vor noch nicht allzu langer Zeit hier gewesen sein musste. Seufzend gab sie Félaron das Zeichen zum Weiterreiten, der Hengst spürte ihren Unmut, schnaubte leise und trabte sachte an. Bereits hier fegten Ileofar eisige Böen um die Ohren, röteten ihre Wangen und zerzausten die Mähne des Pferdes. Die Elbe duckte sich ein wenig im Sattel und zog den grauen Mantel enger um sich. Der Caradhras schien seine scharfe, weiße Spitze drohend gegen sie zu erheben und schickte winzig kleine Eissplitter mit dem Wind, die ihr schmerzhaft ins Gesicht schlugen. Längst stapfte Félaron durch knietiefen Schnee, Ileofar mochte nicht länger mit ansehen, wie er sich mühsam durch diese weiße Wand wühlte und stieg schließlich ab. Sie selbst konnte auf der Schneedecke laufen, nicht so aber ihr treuer Begleiter. "Kehre um, ich gehe allein weiter!", rief sie laut und wies das Pferd an, zurückzugehen. Félaron sträubte sich und wieherte, aber die Elbe blieb beharrlich: "Du kannst nicht mit mir kommen, kehr um und warte in Lórien auf mich! I Melain berio le.", sie tätschelte ihm zum Abschied den Kopf, bevor sich Félaron mit einem großen Satz umwandte und davon galoppierte. Ileofar sah ihm noch kurz hinterher und machte sich dann ihrerseits auf den Weg, den frostigen Pass zu erklimmen. Mit klammen Händen warf sie sich die Kapuze über den Kopf, zurrte ihren Rucksack und ihren Bogen - den sie quer über den Rücken geschnallt hatte - fest und schlang den Umhang fest um sich. So vermummt lief sie zwar frierend aber doch so schnell es ging über die vereiste Schneedecke, den schwindenden Spuren Legolas' hinterher. Auch er musste Arod zurückgeschickt haben, denn sie konnte seit einer Weile nur noch die Abdrücke seiner Stiefel erkennen. Mit eingezogenen Schultern und gesenktem Kopf stapfte sie den engen Pfad an einer steilen Wand entlang, inzwischen stöberten dicke, große Flocken umher, der Wind hatte sich größtenteils gelegt und das Laufen ein bisschen erträglicher gemacht. Allerdings hatte der jetzt fallende Schnee auch sämtliche Spuren verdeckt, sodass Ileofar auf sich allein gestellt war. Legolas hatte sich indessen erschöpft unter einem Felsvorsprung niedergelassen und sich aus Schnee eine Schutzmauer gegen den beißenden Sturm errichtet. Unter dem Vorsprung war der Fels ausgewölbt, sodass eine Art Höhle entstanden war. Der Elb kauerte mit angezogenen Knien an die Wand gelehnt, und blickte zu dem Loch hinaus, dass er in der selbstgebauten Schneewand gelassen hatte, auf den verschneiten Weg. Wie lange er bereits dort saß wusste er nicht, aber im Moment wünschte er sich, er hätte Lothlórien nie verlassen. Jedoch müde wie er war, schlief er nach einer Weile tatsächlich ein. In dem bleiernen Grauton, den der Himmel seit geraumer Zeit angenommen hatte, vermochte Ileofar nicht zu sagen, wie spät es war, doch dem dämmrigen Licht nach zu urteilen musste es schon fast Abend sein. Auf ihrem Umhang hatte sich eine dünne Eisschicht gebildet, ihre Zehen und Finger waren taub und blau gefroren und der lange Marsch hatte an ihren Kräften gezehrt. Dennoch zwang sie sich, weiterzugehen, immer weiter. Ihre Gedanken trieben sie an - vielleicht war Legolas etwas zugestoßen? Verzweifelt kämpfte die Elbe gegen den Sturm an, der inzwischen wieder mit voller Kraft tobte und wütend an ihrer Kleidung zerrte. Vor Erschöpfung wurde ihr schwarz vor Augen, ihre Knie gaben nach und sie fiel in den harten Schnee. Das letzte, was sie sah, war ein großer Schatten, der sich über sie beugte und sie roch den Gestank nach Pferdemist und Stroh bevor sie Dunkelheit umfing. Et voilà! Da habt ihrs! Ein ganz neues Chap nur für euch, hat ja auch lange genug gedauert *in die ecke geht und schämt* Ok, tut mir Leid ich hoffe ihr könnt mir verzeihen... ^^° So und jetzt will ich endlich mal den ganzen supernetten Kommischreibern danken, die mir immer so viele liebe Reviews gegeben haben! DAAAANKEEE! *alle umarm und ganz feste knuddel* Bis zum nächsten Chap (was hoffentlich nicht wieder so lange dauert xD)! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)