Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 18: "Die Suche nach Ruhe" --------------------------------- Close Distance (Teil 18) Titel: Close Distance Teil: 18/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Ich brauche eine Kapiteltitelerfindungsmaschine... hat jemand so etwas vielleicht über? ^^y Disclaimer: not my boys, no money make... Greetings: @Andromeda: Nee, diese Süßkartoffeln kenne ich nicht *Kopf schüttel* Ehrlich gesagt habe ich immer nur das normale Sushi gegessen ^^ Bei Omi und Ken lag es glaube ich in diesem Moment eher an der Situation als ihnen, dass sie so stumm blieben: Ken war nicht wirklich in der Stimmung und Omi hatte was anderes im Kopf, wie du ja erkannt hast ^^ Also nein, Crawfu darf kann sicher nicht zusehen, wie der Koala einfach mal über den Jordan geschickt wird, das wäre viel zu gefährlich... @Maike: Kann mir vorstellen, dass du gestern nicht zu den Muntersten gehört hast ^^° Ich hoffe, diese Nachtwache hat wenigstens etwas Geld gebracht o.O Und noch war ich nicht soweit anzunehmen, dass du meine FF nicht mehr magst *dich beruhigen kann* *lach* Die Integration von Weiß wird anfangs nicht so schwierig sein, da sie ja auch Fälle haben, in denen sie nicht auf Schwarz treffen... aber wie es dann wird, wenn wirklich alles zusammenläuft, weiß ich selber noch nicht, da ich es noch nicht geschrieben habe ^^ @Arigata: Na, bald kann ich ja anfangen mir die Uhr nach dir zu stellen *gg* Übrigens kann ich Ran nur zustimmen, wenn er meint, dass diese Veranstaltung lehrreich war - was hast du dagegen einzuwenden? ^^ Okay, sie war auch voll daneben, menschenverachtend etc., aber davon abgesehen... ^.~ Nur mal so als Frage: da du mir ja laufend den Commi am Samstag schreibst, liest du dann auch erst den neuen Teil? Dann würde es nämlich keinen Sinn machen, wenn du dich jeweils schon auf den nächsten Tag freust *grins* @candy-chan: In diesem engen Rahmen betrachtet hast du natürlich vollkommen Recht ^^# Ja, das ist man von dem Rotschopf überhaupt nicht gewohnt, mal sowenig eingebunden zu sein *gg* Aber ich hätte ihn dort nun wirklich nicht doll drauflos agieren lassen können, ich weiß nicht, ob ihm das bekommen wäre o.o Freut mich, dass ihr anscheinend alle mitgekommen seid ^^ Manchmal sind meine Perspektivwechsel nämlich nicht so gut nachvollziehbar ^^# @Furia: Hm... in den Teilen mit Schwarz ja - ansonsten habe ich grade einer der nächsten Folgen am Wickel, wo Crawford überhaupt nicht auftaucht ^^ Muss mal gucken, ob ich die Teile dazu unterbreche oder hintereinander bringe... Rans Trennwand war übrigens richtig fest installiert, die wäre nicht weggekippt *lach* Das mit Ken war im Anime auch so, er war wohl einfach nur als Rückendeckung da und weil Omi es auch bei mir ganz gut alleine geschafft hat, brauchte ich ihn nicht mehr einzubinden ^^ Rans letzter Kommentar... nun ja, er ist nicht wirklich so kaltschnäuzig wie er rüberkam. Sagen wir einfach mal, dass Ran so ziemlich fertig war... @kohaku_san: *gg* Vielleicht hast du da den Grund angesprochen, aus dem es bei meinen Storys so langsam voran geht - ich beschreibe einfach zu viel die Emotionen der Charas (oder versuche es jedenfalls o.O). Plan für die Pairings? Sowas mache ich nicht im Voraus, weil ich nicht weiß ob es nachher wirklich reinpasst - aber Omi und Ken?!? Da glaube ich jetzt schon zu wissen, dass es nix wird ^^# Mia, da kannst du nach Tokyo und findest es schlimm, für diese Zeit nicht meine FF lesen zu können. Jetzt weiß ich nicht, ob ich mich geehrt fühlen oder dich für verrückt halten soll *zwinka* Viel Spaß dort! @Shatielthefirst: *lach* Na solange du mir nicht meine kostbaren Seiten verschlingst, bevor ich sie abgetippt habe, geht das ja noch in Ordnung ^.~ Aber ich denke, die Gummibärchen sind bekömmlicher *rüberschieb* ^^ *mich noch ein bissl an der hübschen Fahne erfreu* ^___^ Für mich wird kommende Woche auch schnell vergehen und die darauf folgenden sowieso... Nur wegen diesen doofen Klausuren. Will mir hier nicht jemand ein paar davon abnehmen? Hab zehn Stück im Angebot ^^°°° Teil 18 "Die Suche nach Ruhe" "Bist du müde?" Er saß mit geschlossenen Augen im Beifahrersitz, dessen Leder bereitwillig seinem Gewicht nachgab. Die Frage floss beinahe an ihm vorbei, doch im letzten Moment konnte er noch danach greifen. Trotzdem blieb er erst einmal stumm, dachte ernsthaft über die Antwort nach, die er zu geben hatte. Er war nicht - wirklich - müde, obwohl der Tag bereits seinem Ende zuging. Das Adrenalin war fast abgebaut, ließ ihm nur noch Erschöpfung zurück. Seine Muskeln zitterten leicht, als hätte er sie überbeansprucht. Und doch fühlte er sich nicht bereit, sich dem Schlaf zu ergeben. "Ich glaube nicht." Er warf dem Anderen einen unsicheren Blick zu. Schuldigs linker Mundwinkel zuckte, als würde der Ältere sich ein Lachen verkneifen müssen. "Du hast vorhin sehr blass ausgesehen. Hat dir wohl nicht gefallen, was du im Casino gesehen hast..." Das war keine richtige Frage und so reagierte er nicht darauf. "Warst... du schon einmal dort?" Wenn Crawford-san als Bodyguard arbeitete, dann sicher auch Schuldig. Und falls Taktatori-san öfter- "Nein", wurde sein Gedankengang unterbrochen. "Meistens begleitet nur Crawford unseren Auftraggeber zu solchen Veranstaltungen. Er setzt wohl nicht allzu viel Vertrauen in meine Umgangsformen." Schuldig wandte den Blick für einen Moment von der Straße ab und grinste ihn an. Dann wurden die grünen Augen wieder nach vorne gerichtet. Er fühlte sich seltsam erleichtert. Der Orangehaarige hatte mit seinem unernsten Gebaren einen Teil der Finsternis vertrieben, die sich im Laufe des Abends in seinem Inneren angestaut hatte. Entspannung ließ das Zittern seiner Muskeln verstummen. "Na, na... nicht einschlafen, wenn wir fast da sind. "Nein, natürlich nicht." Mit leichter Verwunderung stellte er fest, dass sich seine Augen wieder geschlossen hatten und er hatte einfach nicht genug Kraft sie zu öffnen. Es wäre viel leichter, die Realität jetzt einfach verschwinden zu lassen, sie dünnte sowieso immer mehr aus. Was er heute gesehen hatte, erschien ihm unmöglich. Wie verdreht musste die Welt sein, dass so etwas geschehen konnte? Es war alles Wahnsinn. Und es gab so wenig, was ihn noch in der Normalität hielt. Aya, warum nur musste alles so kommen? Er sah ihr Gesicht vor sich, wie sie ihn beglückwünschte und sagte, dass sie nach Hause vorgehen würde. Er wollte sie zurückhalten, doch es gelang ihm nicht. "Aya!" Mit ihrem Namen auf den Lippen wachte er auf, kaum das er eingeschlafen war. ****** Er spürte und sah, wie Ran gleich wieder aufschreckte, obwohl er doch versucht hatte, die Gedanken des Jüngeren in andere Bahnen zu lenken. Ein Seufzen wurde unterdrückt. Das war deutlich daneben gegangen. Leider hatte Crawford ihm verboten, zu sehr in Rans Kopf "herumzuspielen". Andererseits hatte er heute sowieso schon genug psychische Energie verbraucht, vor allem um sich vom Geschehen im Casino abzuschotten. So wenig ihm auch die Verzweiflung der ,Schachfiguren' berührt hatte, so sehr missfielen ihm die Gedanken der anwesenden Gäste. Ein gewisses Maß an Grausamkeit wusste er zu schätzen, aber nicht diese feigen Spielchen. Alles was er jetzt brauchte war Ruhe, doch leider verhinderte der Rothaarige links von ihm das mit - wenn auch unbeabsichtigter - Bravour. Wenigstens war es wirklich nicht mehr weit bis zum Haus und sobald Ran richtig schlief, würde endlich dieser Strudel aus Verwirrung, Hass, Angst und dann wiederum Gleichgültigkeit aufhören an seinen Nerven zu zerren. Der Jüngere starrte einfach nur noch gerade aus durch die Windschutzscheibe, wahrscheinlich ohne wirklich etwas wahrzunehmen. Eine Unterhaltung hätte das unangenehmer werdende Schweigen wohl aufgelockert, aber ihnen beiden fehlte in diesem Moment die Kraft dazu. Doch dann, ganz plötzlich, sprudelte es aus Ran heraus und er erzählte, warum er überhaupt in Erwägung gezogen hatte mitzukämpfen. Als wollte er sich rechtfertigen. Daraufhin kehrte die Stille zurück, denn er wusste nicht, wie er auf die Sorgen des Rothaarigen reagieren sollte und Ran wollte ganz sicher keine Mitleidsbekundungen hören. Mit nicht unwesentlicher Erleichterung fuhr er in die Garage hinein, stellte den Motor ab und lehnte sich in der fast alles beherrschenden Dunkelheit für einen Moment zurück. Der Sensor, der sonst automatisch bei Bewegung die Lampe aktivierte, musste einen Defekt haben... Eine beiläufige Überlegung, die nicht nach sich zog, dass sich vielleicht jemand darum kümmern sollte. "Ist es eigentlich normal, dass es hier drin stockduster ist?" Ran war augenscheinlich wieder im Hier und Jetzt angelangt. "Vielleicht solltest du mal nachsehen, was kaputt ist", folgte es gleich darauf. Sein nicht sichtbares Grinsen geriet etwas schief. "Sei nicht so praktisch, das wird schon noch erledigt werden." Und er hatte ganz sicher nicht vor, derjenige welcher zu sein. Ran schien das herauszuhören und gab zu seiner Überraschung ein leises Lachen von sich. Wie es aussah, hatte der Jüngere sein Tief vorläufig überwunden. "Lass uns reingehen, wir können schließlich nicht die ganze Nacht hier verbringen." Ran zögerte einen Moment, selbst nicht wissend warum, öffnete dann die Autotür. Er tat es ihm gleich und da durch das offene Tor das Licht der Straßenbeleuchtung schimmerte, konnte er die schmale Gestalt seines Begleiters als Schatten wahrnehmen. Zu mehr reichte es nicht, auch wenn sich seine Augen inzwischen an die mangelnde Helligkeit gewöhnt hatten. Nachdem die Zentralverriegelung eingerastet war, ging er vorsichtig nach draußen, fast unhörbar gefolgt von Ran. Keiner von ihnen stolperte oder eckte irgendwo an und schnell standen sie unter dem freien Sternenhimmel. Mit einem surrenden Geräusch schloss sich das Garagentor hinter ihnen, während sie schon auf dem Weg zum Haus waren. Automatisch tastete er über die Bewohner hinweg. Von Nagi kam nur graues Unbewusstsein, der Junge schlief bereits, ohne dabei zu träumen. Crawford war einfach nur eine Präsenz, die schwarz in der geistigen Landschaft hervorstach, strahlte keinen Gedanken aus. Wenigstens gelang es ihm ihren Anführer in dessen Arbeitszimmer zu lokalisieren. Er konnte noch nicht lange zurück sein. Farfarello war - wach und wartete auf ihn. Er lächelte die Haustür an, die sie gerade erreicht hatten und berührte den Geist des anderen flüchtig, bevor er sich wieder zurückzog. Unbeabsichtigt streifte er dabei auch Ran, schreckte vor dem dumpfen Brodeln zurück, der Kälte, die sich wie ein Panzer aus Eis darum gelegt hatte. In der realen Welt zuckte sein Körper kurz zusammen, doch er übertuschte es, indem er so tat, als würde ihm der Schlüssel aus der Hand fallen. Er spürte, wie sich daraufhin ein Paar violetter Augen auf ihn richtete, ignorierte das jedoch souverän und hob den Schlüssel auf um dann innerlich leise vor sich hinfluchend endlich aufzuschließen. Er ließ sich ganz und gar nicht gerne auf diese Weise überraschen. "Stört es denn auch nicht, wenn ich schon wieder hier übernachte?" "Ach was", winkte er den Jüngeren hinein. "Schließlich war es Crawfords Idee dich dorthin zu schicken und jetzt kannst du schwerlich zu deiner Tante oder deinem Freund. Ein bisschen zu spät dafür, ne?" Hier im Licht des Zimmers wirkte Ran in seinem Anzug irgendwie deplaziert, unterstrichen dadurch, dass die Tasche in der rechten Hand überhaupt nicht zu dem Outfit passte. Er beendete seine Musterung, da von Ran eindeutig Unbehagen auszustrahlen begann und nickte ihm ermunternd zu. "Du kannst wieder mein Bett nehmen. Den Weg kennst du ja inzwischen." "Aber-" "Nichts aber, du bist der Gast und ich habe noch eine andere Schlafgelegenheit." Ran kaute noch einen Moment auf dem Angebot herum, nahm es dann aber an und ging nach einem kurzen Gute-Nacht-Gruß die Treppe hoch. Er wartete noch bis sich oben die Tür schloss, drehte sich dann um. "Du hast mich gehört?" "Nein, aber ich wusste, dass du da bist." Seine rechte Hand suchte unwillkürlich Körperkontakt und augenblicklich beruhigte das so gar nicht invasive Wirbeln der Gedanken des Iren seine abgespannten Sinne. Jetzt hatte er auch die Gelegenheit mehr auf die Bedürfnisse seines Körpers zu hören und er spürte, wie hungrig er war. "Ich habe dir etwas zu essen gemacht." Farfarello war näher an ihn herangetreten, in dem bernsteinfarbenen Auge stand eine ganz andere Art von Hunger. Irgendwie erwartete er, dass nun ein Kommentar wegen Ran folgen würde, aber der Andere beschloss dieses Thema zu ignorieren und zog ihn stattdessen mit sich in die Küche. Immer noch so nah, dass er die ausstrahlende Körperwärme spüren konnte. Die Küche war zu seiner Überraschung nicht verwüstet und tatsächlich stand ein Teller mit Sandwichs auf dem Tisch. Allerdings fragte er sich, wofür in aller Welt der Jüngere schon wieder den Handmixer gebraucht hatte. Ein Glück, dass wenigstens die Tomaten alle gewesen waren. Er ließ sich auf einen der Stühle fallen ohne Farfarello loszulassen, der der Einfachheit halber neben ihm Platz nahm. Gerade wollte er nach dem ersten Sandwich greifen, als sein Blick auf die Spüle fiel, wo eines der großen Küchenmesser lag. Ganz langsam wandte er sich dem Iren zu, der - wenn schon nicht nervös - doch etwas schuldbewusst den fragenden Blick erwiderte. "Was hast du gemacht, Farf?" Keine Antwort. Ein paar Atemzüge lang war nichts als Stille im Raum und eine tiefe Erschöpfung umfing ihn. Seine Schultern sackten etwas nach vorne und seine Stirn pochte schmerzhaft. Schließlich schob er den Ärmel des Shirts hoch, fand wie erwartet neue Schnitte in der blassen, fast weißen Haut vor. Sein Seufzen ließ den Anderen zusammenzucken und mit einem weiteren zog er den Jüngeren auf seinen Schoß, drückte ihn fest an sich. Es schmerzte, tief in ihm drin. Vielleicht würde er ihn eines Tages dadurch verlieren. Er würde nichtsahnend nach Hause kommen ohne den vertrauten Geist vorzufinden, ihn suchen und dann in einer Lache aus Blut liegen sehen. Oh Gott, bitte lass es nicht geschehen... Er wusste, dass Gebete sinnlos waren und doch schrie er die Worte fast hinaus. Aber er hatte genug Kontrolle um das nicht zu tun, vergrub sein Gesicht in Farfarellos Halsbeuge und gab nur einen erstickten Laut von sich, der nicht zu verstehen war und doch alles in sich trug, seine ganze Verzweiflung. Seine Finger woben sich in bleiches Haar, sanft. Die neuen Medikamente sollten eigentlich verhindern, dass der Ire sich weiterhin etwas antat, sie waren die Voraussetzung dafür, dass er überhaupt hier wohnen durfte und nicht in der Anstalt bleiben musste. Wenn die anderen - selbst in Gedanken nannte er die Organisation nicht bei ihrem Namen - merkten, dass sie Farfarello nur durch eine Zwangsjacke unter Kontrolle halten konnten, würden sie ihn ihm wegnehmen, das wusste er, genauso wie Farfarello selbst. "Warum...?" Die gleiche sinnlose Frage. "Ich weiß es nicht." Ein schwerer Akzent haftete den auf Deutsch gesprochenen Worten an, dann fiel der Andere wieder ins Japanische zurück. "Es musste einfach sein... Ich musste sehen, dass ich noch lebe... Du warst nicht da um es mir zu sagen." "Ach Farf..." Du Dummkopf... Er drückte ihn noch einmal fest, löste sich dann von ihm. "Jetzt bin ich da - du hättest nur noch etwas warten müssen. Ich werde Crawford fragen, ob wir bald einen vernünftigen Auftrag bekommen. Vergieß das Blut anderer Leute, nicht dein eigenes." Farfarello schien die Aussicht auf eine Jagd zu gefallen und nickte ohne Vorbehalte. Er lächelte, wieder ruhiger werdend. Dann fiel ihm das Essen ein und obwohl er keinen Appetit mehr hatte, griff er nach einem Sandwich. Er musste seine Energie wieder auffüllen oder er würde bald zu nichts mehr zu gebrauchen sein. Während er nach und nach alles aufaß, konzentrierte er sich auf Farfarellos Wärme, ließ sich von ihr einhüllen. ***** "Aufwachen!" Jemand klopfte an seine Zimmertür und brummelnd drehte er sich auf die andere Seite. Dass Aya aber auch wieder so einen Aufruhr veranstalten musste. Er würde es schon noch rechtzeitig in die Schule schaffen - und wenn nicht, war das nicht ihre Sorge... Die vertrauten Gedanken wollten ihn zurück in die tieferen Gefilde des Schlafes führen, als ihm abrupt durch den Kopf schoss, dass irgendetwas nicht stimmte. Sein Herz raste los und ein plötzlicher Adrenalinstoß ließ ihn sich aufsetzen. Ein Traum? Hatte er einen Alptraum gehabt? Woher kam dieses Gefühl des Verlustes? Und dann war schließlich richtig wach und wusste es wieder. Am liebsten wäre er zurück aufs Kissen gesunken um im Nichtsein des Schlafes vergessen zu finden, aber das konnte er nicht. Er durfte nicht aufgeben, egal was geschah, schließlich hatte er sich um seine Schwester zu kümmern. Haut spannte sich über Wangenknochen, als er verzweifelt die Zähne zusammenbiss. Mühsam ummantelte er das Feuer in sich mit der Erinnerung an den gestrigen Abend, ersetzte die fast geschmolzene Mauer durch einen noch viel stärkeren Schutzwall aus Eis, durchsetzt von dem Wissen, dass es immer noch schlimmer kommen konnte. Auf nichts durfte er sich verlassen, nur auf sich selbst. Niemals wieder dürfte er von jemandem oder etwas abhängig sein, weil es ihm viel zu leicht genommen werden konnte. Nur bei einer Person war es anders. "Aya-chan..." Sie war sein Anker. Er stand auf, sah sich in Schuldigs Zimmer um. Gestern war er viel zu müde dazu gewesen, doch jetzt brauchte er etwas Ablenkung. Neugierig musterte er das Bücherregal. Irgendwie hatte er nicht erwartet, dass der Orangehaarige gerne las. Die Titel sagten ihm nichts, er war schon froh, dass er die Sprache als Deutsch identifizieren konnte. Schließlich aber löste er sich von seinen Betrachtungen, da sich eine leise Stimme in seinem Kopf meldete und ihn an die Schule erinnerte. Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Egal was geschehen war, sein Pflichtbewusstsein hatte sich leider noch nicht verabschiedet. Also griff er nach seiner Tasche und verschwand mit ihr ins Bad um wenig später in seiner Schuluniform wieder aufzutauchen. Seine eigenen Sachen packt er ordentlich zusammen, doch er wusste nicht, was er mit dem Anzug und den restlichen Überbleibseln von gestern machen sollte. So ließ er sie erst einmal über dem Stuhl hängen, wo sie sich seit gestern Nacht befanden. In der Küche fand er alle bis auf den merkwürdigen Typen mit den Narben versammelt vor. Nagi mit frisch geschrubbtem Gesicht, einige braune Strähnen noch feucht vom Duschen, die Uniform makellos. Schuldig, der ihn mit einem lässigen Lächeln begrüßte und sich dann wieder um sein Frühstück kümmerte. Und schließlich Crawford-san. Etwas in ihm krampfte sich zusammen und nur unterbewusst sah er, wie Schuldig sich fast an seinem Brötchen verschluckte. Im Stillen ohrfeigte er sich dafür, dass ihn der Anblick so berührte. Der Amerikaner sah von seiner Zeitung auf, nahm einen Schluck vom Kaffee, bevor er ihm zunickte. Er lächelte etwas gezwungen und versuchte zu ignorieren, dass die Wirtschaftsseiten aufgeschlagen waren, als er sich hinsetzte. Jeder der drei hatte etwas anderes vor sich stehen und er entschied sich für etwas von dem Reis auf Nagis Platte. Dieser gab ihm auf seine leise gestellte Frage gerne etwas ab und für ein paar unglaublich langsam dahintickende Sekunden wurde er von dem tiefen Blau der Augen des Jüngeren festgehalten. Warum nur hatte er den Eindruck, sie mit etwas in Zusammenhang bringen zu müssen? ~TBC~ Mia, das war doch mal wieder ne Rekordleistung - viel erzählt und nix passiert ^^# Und glaubt bloß nicht, dass ich Besserung geloben werde, das würde eh nicht klappen *ehe* Allen einen schönen Start in die Woche cya, cu ^-^ *winkz* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)