Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 13: "Orientierungslos" ------------------------------ Close Distance (Teil 13) Titel: Close Distance Teil: 13/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Endlich taucht Schu auch mal wieder auf ^^ Disclaimer: not my boys, no money make... Greetings: @Andromeda: Ach du meine Güte, du hattest ja wirklich wenig Schlaf gehabt. Sowas wie Rücksichtsnahme gab es da wohl nicht ^^° Wie sollte Ran denn Hilfe bei Weiß suchen, wenn er die gar nicht kennt? *neugierig frag* *gg* Und ich muss sagen, in diesem Teil tut er mir auch wieder Leid... ich hoffe, ich habe ihn bald aus dem Tief raus. Wenigstens muntert Schu ihn wieder ein bissl auf ^^ Argh... Crawfu auf Rans verbliebene Verwandtschaft loslassen? Ich glaube das würde der Rotschopf nicht so toll aufnehmen ^^° @nai-chan: Ja, mir ist auch schon aufgefallen, dass es zurzeit ziemlich traurig zugeht... Ich meine, sonst ist bei meinen FFs ja in der Regel auch nicht viel Positives passiert ^^# aber da wirkte es nicht so sehr auf mich... Muss an Ran-chan liegen *ihn knuddel* Und ehrlich gesagt will ich hoffen, dass es auch mal weniger deprimierend zugeht ^^ @Maike: Ich habe vorhin was im Radio über Straßenfeste in Berlin gehört und dass es daher zu Straßensperrungen kommt. Ist das so was, wo du auch bist? ^^ Bist sicher froh, wenn das Weekend vorbei ist, soviel wie du diesmal zu tun hast. ^^° Ich hoffe du kommst bald zum Lesen *lieb sag* @Arigata: Biddu du auch fleißig oder haste es einfach nur vergessen, den letzten Teil zu lesen? *grins* Nu ja, immerhin kann ich mir sicher sein, dass du es noch nachholst *knuffel* @Furia: Nope, die Zwillinge bleiben nicht namenlos *lach* Ich glaube im *am Kopf kratz* 20. Teil ^^°°° werden ihre Namen mal erwähnt *dir versicher* Ich fand es halt nicht ganz so wichtig, muss ich mal zugeben. Du sagtest doch selbst, dass Ran sich bestimmt anders entwickelt, wie sollte ich ihn dann zu Weiß rüberschleusen? ^^ Und Yotan ist ganz sicher nicht Weiß' Anführer! *Kopf schüttel* Es gibt für mich genau eine logische Wahl und genau die habe ich getroffen ^___________^ @Xell: Ich muss dir gestehen, dass ich es auch viel interessanter fände, wenn Ran bei Schwarz wohnen würde ^.~ Allerdings möchte ich ihn nicht zu schnell an die Gruppe annähern (ganz abgesehen davon, dass es Probs mit den ,Jobs' geben könnte ^^) und auch wenn er bei seinem Onkel wohnt, wird er oft genug mit Schwarz zu tun haben *versprech* *dir Gummibärchen für den ersten Commi bei dem Teil rüberschieb* Teil 13 "Orientierungslos" Nachdenklich betrachtete er seine Finger, bewegte sie, einen nach dem anderen. Das ging ohne Probleme und doch hatte er nach dem Aufwachen befürchtet, zu schwach zu sein um auch nur irgendetwas zu tun. Ein fremdes Zimmer. Schon wieder. Doch dieses Mal war da keine Verwirrung sondern sofortige Klarheit. Sonnenstrahlen fielen in einem ungewohnten Winkel durch das Fenster, zeichneten Muster, Streifen aus Licht. Er blinzelte, nahm die Hand wieder herunter, so dass die Wärme wieder sein Gesicht erreichen konnte. Deutlich fühlte er sie auf seiner Haut, sanft, wie eine Berührung. Aber sie blieb nur an der Oberfläche, konnte nicht weiter in ihn vordringen. So stark war der Panzer in seiner eisigen Unnachgiebigkeit, angewachsen mit jedem Atemzug. Violette Augen schlossen sich, während er in sich hineinlauschte. Irgendwo fand er Trauer, untrennbar mit Furcht gemischt, doch beides war in einen Winkel seines Selbst verdrängt worden, der keine Stimme hatte um sich ihm mitteilen zu können. Viel stärker war da dieses Gefühl von Verlorenheit, doch selbst das wurde von Zorn überdeckt, der so kalt war, dass er ihn fast verbrannte. Es gab keinen Weg ihn freizulassen, niemand, auf den er gerichtet werden konnte. Und so fraß er sich in ihn hinein, tiefer und tiefer. Tief atmete er durch, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Augenblicklich umfing ihn Vertrautheit und doch spürte er einen Stich der Stille durch sich hindurchrasen. Nichts bleibt wie es war. Die Wahrheit in diesen Worten wurde ihm erst hier und jetzt bewusst. Hier, zu Hause. Jetzt, da auf sein stummes Flehen niemand antwortete. Was hatte er auch erwartet? Dass er plötzlich doch wie aus einem bösen Traum aufwachen würde? Ein bitteres Auflachen kämpfte gegen die Stille an ohne gewinnen zu können. Fast erschrocken durch den Klang verstummte er wieder, ging dann in sein Zimmer. Natürlich hatte seine Tante nicht daran gedacht, ihm auch seine Kellneruniform einzupacken. Ihr erschrockener Blick als er heute Morgen beim Frühstück erwähnte, dass er hierher musste, stand ihm wieder deutlich vor Augen. Zuerst hatten sie ihn gar nicht gehen lassen wollen, dann nahmen sie ihm das Versprechen ab, auf gar keinen Fall die Küche zu betreten. Warum hatte er nicht das Angebot seines Onkels angenommen, dass dieser ihm die Sachen holen könnte? Zögernd hielt er inne, den Arm mitten in der Bewegung eingefroren, erhoben um den Schrank zu öffnen. Seine Motive - wie lauteten sie? Zum Teil hatte er sich einfach davon überzeugen müssen, dass wirklich niemand mehr hier war. Ja, ein Stück Wahrheit. Endlich schaffte er es, seine Aufgabe zu Ende zu führen und sich die Uniform herauszusuchen. Aber das war nicht alles, was er hier wollte. Er musste es sehen. Egal ob er es danach bereuen würde oder nicht. Unbeabsichtigt hatten sie ihm verraten, wo er nachsehen musste und auch wenn er vorhin noch seine Schritte an der Küche vorbeigelenkt hatte, tat er es jetzt nicht. Was zählte schon ein gebrochenes Versprechen in einer Welt, in der sowieso nichts Bestand hatte... Die Schiebetür ließ sich ohne jeden Widerstand öffnen, glitt geräuschlos zur Seite. Und dann sah er es. Die Bilder drängten sich ihm unbarmherzig auf, ohne dass er den Blick abwenden konnte. Aber das wollte er auch nicht. Er trank alles regelrecht in sich hinein. Die Unordnung. Überreste der Notversorgung. Nicht zu identifizierende Flecken, Blut wahrscheinlich. Doch sein Durst wurde dadurch nicht gestillt, seine Frage blieb unbeantwortet: Warum nur, Vater... Man konnte erkennen, dass hier jemand oberflächlich zu Gange gewesen war, aber es reichte nicht. Ohne darüber nachzudenken stellte er die Stühle richtig hin, war danach aber noch nicht zufrieden. Ruhelos irrte sein Blick durch den Raum, blieb an der Spüle hängen. Nachher wusste er nicht zu sagen, wie viel Zeit vergangen war, doch schließlich hatte er es geschafft die letzten Spuren des Geschehenen wegzuwischen, als könnte er dadurch auch alles aus der Wirklichkeit tilgen, ungeschehen machen. Mutter wäre stolz auf mich, ich habe noch nie freiwillig beim Putzen geholfen... Unbehaglich kaute er auf seiner Unterlippe. Das war so sinnlos, sie würde niemals erfahren, was er getan hatte! Mit einem Laut, der nicht ganz ein Aufschrei war, schmiss er den Lappen zu Boden. Und wieder blieben seine Augen trocken. Er war vollkommen allein, während er sich durch die Menge schob, die das herrliche Wetter aus dem Haus gelockt hatte. Niemand rempelte ihn an oder berührte ihn auch nur. Wohin auch immer ihn seine Füße trugen, immer schien alles zurückzuweichen. Keine bewusste Entscheidung, sie gingen ihm einfach aus dem Weg, als würde allein seine Anwesenheit schon eine Bedrohung sein. Vielleicht müssten sie ja aufhören zu lächeln, sobald sie seine Existenz eingestanden. Wie konnten sie nur so glücklich aussehen, wenn ringsum laufend Menschen starben? Bei diesem Gedanken stoppte er abrupt, um ihn herum wogte es weiter. War er selbst nicht genauso gewesen? Wen kümmerte schon ein Unglück, solange man nicht selbst betroffen war... Vielleicht gab es da einen flüchtigen Moment des Mitleids, dann aber konnte man wieder zur Tagesordnung zurückkehren. Schlussendlich lebte doch jeder nur für sich allein. Ein seltsames Lächeln huschte über sein Gesicht, dann ging er weiter. Das würde er sich merken müssen. Als er das nächste Mal stehen blieb, hatte er das Cafe erreicht und seine Umgebung wurde um eine Nuance heller. Er hatte das Gefühl, aus irgendeiner Tiefe aufgetaucht zu sein. Wie zu erwarten war jeder Platz besetzt und obwohl die Mittagszeit noch nicht lange vorbei war - ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm das - löffelten die meisten bereits an Eisbechern oder führten sich ein großes Stück Kuchen zu Gemüte. Wie lange war er nur umhergeirrt? Er schob die Frage zurück in den Winkel, aus dem sie herausgekrochen war, fest entschlossen, sie keiner näheren Betrachtung zu unterziehen. Stattdessen trat er durch die einladend geöffnete Tür, wurde fast augenblicklich von seinem Chef begrüßt. "Da bist du ja Ran. Und keine Minute zu früh." Ein Lächeln ließ weiße Zähne aufblitzen, dann wich der freundliche Gesichtsausdruck plötzlich und ließ nur Vorsicht zurück. Und einen Hauch von Unbehagen. "Es tut mir sehr Leid, was passiert ist. Bist du dir sicher, dass du nicht frei nehmen möchtest?" Er schüttelte nur den Kopf. "Ich kann euch doch nicht allein die ganze Arbeit machen lassen." Seine ruhige Haltung ließ den Anderen die meiste Anspannung verlieren. "Gut, dann zieh dich schnell um." Und im nächsten Moment war sein Chef schon wieder in der Küche verschwunden. Für einige Sekunden blickte er ihm noch hinterher, begab sich schließlich in den kleinen Umkleideraum. Die frischgewaschenen Sachen hatte er die ganze Zeit in einer Tüte bei sich getragen, auch wenn er sich überhaupt nicht erinnern konnte, sie mitgenommen zu haben. Es musste automatisch geschehen sein. Immer noch leicht verwirrt wechselte er in die Kellnerkleidung, faltete sein normales Hemd und die Hose ordentlich zusammen, um sie dann in seinem Schrank zu verstauen. Der Anblick des Hemdes rührte etwas in ihm an, aber er hatte keine Zeit näher darüber nachzudenken. Rasch verließ er den Raum wieder um sich in die Arbeit zu stürzen. Und davon gab es mehr als genug. "Ran-kun? Ich hatte gehofft dich hier zu finden." Erst als er die vertraute Stimme hörte, nahm er den neuen Gast wirklich wahr, blickte vom Bestellblock aufsehend direkt in die besorgten Augen seines Freundes. "Yun-kun..." Er fühlte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Bitte, jetzt kein Mitleid, das könnte er nicht ertragen. "Geht es dir nicht gut?" Hastig sprang der Braunhaarige auf, griff nach seinem rechten Unterarm um ihn zu stützen. "Ist schon in Ordnung, ich hatte bloß keine Zeit Mittag zu essen." Dass er sowieso nichts herunterbekommen hätte, brauchte er ja nicht zu erwähnen. Misstrauisch wurde er gemustert, dann wieder freigelassen. "Ich habe..." Ein Räuspern und mit einem neuen Anlauf: "Ich habe gestern in der Zeitung gelesen, was passiert ist. Ich wusste nicht, wie ich dich erreichen sollte! Ran, ich... kann ich dir irgendwie helfen?" Die Worte wurden nur geflüstert, besaßen aber soviel Nachdruck, dass trotz des herrschenden Lärms jedes einzelne zu ihm durchdrang. Die dann folgende Stille zwischen ihnen beiden machte alles nur noch schlimmer. Ein Knirschen lenkte ihn dankbarerweise ab und er lockerte den Griff um seinen Stift, ehe dieser zerbrechen konnte. Helfen? Wie sollte das möglich sein? Niemand konnte den Tod seiner Eltern ungeschehen machen. Das Bild seines Vaters stieg flüchtig in ihm auf, so klar, als würde dieser vor ihm stehen. Er erstickte fast an der Frage nach dem Warum, bevor er sich endlich zusammenriss. "Ich wohne jetzt bei meiner Tante und meinem Onkel. Hier hast du die Telefonnummer..." Er kritzelte sie auf einen Zettel seines Blocks, gab ihn an Yunshiro weiter. Zum Glück war sie so einfach, dass er sie von Anfang an im Kopf behalten hatte. Dunkle Augen hielten ihn weiterhin gefangen. "Ich hatte auch versucht dich übers Handy anzurufen." Das Handy? In diesem Moment wusste er nicht, wo es abgeblieben war. Nachdenklich furchte sich seine Stirn. Am Freitagabend - ein schmerzhafter Stich - hatte er es noch beigehabt, er kontrollierte so etwas immer nach dem Umziehen. Und danach... Er fröstelte. "Es wird noch irgendwo herumliegen..." Am Ausdruck seines Freundes konnte er deutlich ablesen, dass dieser sein ,irgendwo' mit ,zu Hause' übersetzte und daher lieber schwieg. Und das Thema wechselte. "Warum bist du heute arbeiten gegangen?" Das Unverständnis wurde fast erfolgreich unterdrückt. Fast. "Das Geld... ich möchte ihnen nicht zu sehr auf der Tasche liegen." Die Sache mit der Behandlung seiner Schwester blieb unerwähnt, da konnte ihm dieses bessere Taschengeld, welches er hier verdiente, auch nicht weiterhelfen. Und seinen anderen Grund wollte er auch nicht diskutieren. Er brauchte einfach etwas, das ihn beschäftigt hielt. "Ja... ich verstehe... Du kannst zu mir kommen, wenn..." Yunshiro schloss den Mund ohne den Satz zu beenden, weigerte sich, den Augenkontakt weiter aufrechtzuerhalten. "Wir sehen uns morgen in der Schule, ja?" Überrascht nickte er einfach nur. "Danke", fügte er schließlich hinzu. Sein Freund lächelte daraufhin fast natürlich. "Ich will dich nicht weiter stören, sonst wird dein Chef noch böse." Ein Schulterdruck folgte. "Bis morgen." "Bis morgen..." Yunshiro konnte die Erwiderung nicht mehr hören, war bereits auf dem Weg nach draußen. Ein seltsames Zwischenspiel. Er schüttelte den Eindruck ab, dass sein Freund ihm noch etwas ganz anderes hatte sagen wollen und wandte sich dem nächsten Tisch zu. "Hey, Fujimiya!" Er zuckte zusammen, als er schon wieder persönlich angesprochen wurde. Es waren zwei Jugendliche, etwas älter als er selbst und auch wenn sie ihm wage bekannt vorkamen, konnte er sie nicht einordnen. Dass sie seinen Namen wussten wunderte ihn überhaupt nicht nach dem Vorfall am Anfang dieser Woche. "Wollt ihr etwas bestellen?" "Ja, das auch. Aber ich habe eben zufällig mitbekommen, dass du ein bisschen Geld verdienen willst. Ich hätte da einen kleinen Tipp, wo du 10 Millionen Yen Preisgeld gewinnen kannst." Ein halb verstecktes Grinsen begleitete diese Worte. Abgestoßen und wider Willen interessiert legte er den Kopf leicht schräg. Die genannte Summe war so hoch, dass er sie kaum verarbeiten konnte, für Aya-chan würde es bestimmt reichen. Der Andere nahm die Geste als Aufforderung und sprach weiter. "Du kannst doch gut kämpfen. Hab gehört, dass du Freitag den Wettkampf gewonnen hast. Hier", ein Zettel wurde ihm zugeschoben. "Brauchst einfach nur hingehen und sagen, dass du teilnehmen willst." "Gibt es irgendwelche Bedingungen?" Mit heiserer Stimme hakte er nach. "Du musst nur gewinnen." Ein breites Lächeln, der Begleiter gluckste hinter vorgehaltener Hand. "Aber jetzt bring uns bitte zwei Früchteeisbecher." Ohne weitere Fragen gehorchte er und den Rest des Nachmittags nahm er alles nur noch durch einen Schleier wahr. ****** Was für ein Lärm... Schnell zog er die Mauer wieder hoch und schaffte es so, alles auf ein erträgliches Niveau zu reduzieren. Jedenfalls für eine Weile. Sein lässiges Grinsen zeigte nichts von dem was er dachte, als er das überfüllte Cafe betrat. Er musste sich wohl darauf verlassen, dass Crawford Recht hatte und Ran hier war, auch wenn dieser es mal wieder nicht für nötig gehalten hatte ihm zu verraten, was an diesem Jungen eigentlich so interessant war. Seine Sonnenbrille verbarg die grünen Augen, während er sich suchend umsah, doch seine Konzentration wurde durchbrochen, als plötzlich jemand von hinten in ihn hineinrannte. Gedanken überfluteten ihn uneindämmbar und Schweiß trat auf seine Stirn, die hastig gemurmelte Entschuldigung hörte er kaum. Was war das denn? Ran? Er fuhr herum, sah tatsächlich den Rothaarigen mit gesenktem Kopf vor sich stehen. Was für eine Energie... Selbst jetzt, da der Körperkontakt unterbrochen worden war, blendete ihn die Mischung aus tiefreichendem Zorn, durchmischt mit schwarzen Blitzen aus Trauer, mental fast. Er wandte alle Kraft auf um sich so gut es ging davon abzuschotten. "Schon in Ordnung, Ran." Er selbst hörte den Stress aus seiner Stimme heraus, bezweifelte aber, dass es jemandem gelingen könnte, der ihn nicht sehr gut kannte. "Schuldig?" Violette Augen hefteten sich auf sein Gesicht und mit leichter Überraschung sah er, dass Ran äußerlich vollkommen ruhig wirkte. "Arbeitest du hier?", stellte er sich dumm. "Crawford hatte mir mal dieses Cafe empfohlen, aber ich glaube, ich bin irgendwie im falschen Moment gekommen." Eine weitschweifende Geste umfasste die besetzten Tische. Sein Gegenüber nickte, seine Frage bestätigend. "Ich habe jetzt Schluss, die Abendschicht übernehmen andere. Muss am Wetter liegen, dass alles so überrannt ist. Normalerweise geht es nicht ganz so schlimm zu." "Na da musst du jetzt ziemlich k.o. sein, ne? Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit? Irgendwie verspüre ich gerade keine große Lust, mich hier irgendwo dazwischen zu quetschen." Ran zog das Angebot in Erwägung, genauso wie eine sofortige Ablehnung, nickte dann kaum merklich. "Danke, ich bin gleich wieder da..." Er sah ihn hinter einer ,Zutritt verboten'-Tür verschwinden, stieß mit einem leisen Pfeifen die Luft aus. Selbst in seinem abgeschotteten Zustand hatte er die oberflächlichen Gedanken lesen können und dabei war eine interessante Information zu Tage gefördert worden. Unterlegt von dem jetzt nur noch als Rauschen wahrnehmbaren Gefühlsaufruhr war für einen Moment die Überlegung aufgetaucht, einen bestimmten Club aufzusuchen. Woher kannte Ran das Keller-Casino? Er wusste, das Crawford den Koala manchmal dorthin begleitete und der Junge hatte dort ganz sicher nichts zu suchen. Durch dunkles Glas ungesehen, blitzte es in grünen Augen spekulierend auf. Herr ,eiskalter Bastard steht in meiner Jobbeschreibung' hatte doch nicht etwa eine Vision gehabt und machte sich jetzt um Ran-chan Sorgen? Was für eine entzückende Vorstellung... Seine Mundwinkel zuckten. Allerdings... vielleicht brauchte Crawford den Rothaarigen wirklich für irgendetwas und wollte einfach nur nicht, dass ihm seine Pläne verdorben wurden. Was auch immer dieser alles andere als mitteilsame Kerl wieder ausgebrütet hatte. Ein Teil seiner Belustigung verschwand. Die zweite Variante war eindeutig die wahrscheinlichste, aber die erste versprach viel mehr Spaß. Ein Blitz - tiefschwarz - am Rande seiner Wahrnehmung durchbrach seine Überlegungen. "Da bist du ja wieder. Dann nichts wie los, bevor diese einsamen Mädchen noch über mich herfallen." Ran stutzte, lachte dann auf. ~ TBC ~ Wie ihr sicher zum Ende gemerkt habt, nähern wir uns endlich der ersten Anime-Folge, die ich richtig doll eingebaut habe ^^ cya, cu ^-^ *winkz* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)