Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 123: "Glaubst du an das Feuer der Läuterung?" ----------------------------------------------------- Close Distance (Teil 123) Titel: Close Distance Teil: 123/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Es ist die Nacht nach der Mission bei Masafumis Villa – zuerst bei Schwarz, dann bei Omi. Erwartet am Anfang nicht allzu viel Logik, den Grund dafür werdet ihr schon sehen ^.~ Disclaimer: not my boys, no money make… Überblick über die Ereignisse nach Wochentagen: http://www.livejournal.com/users/cu123/22124.html#cutid1 Greetings: @Andromeda: *winkz* @erdschlange: Und, wieder Ärger mit dem Browser? Oder nur nicht zum Lesen gekommen? Bei mir geht’s zurzeit jedenfalls eher stressig zu *sigh* Fast alle Klausuren auf einmal – was aber immerhin heißt, dass ich ab nächstes Wochenende nur noch eine vor mir hab *es versuch positiv zu sehen* ^^° @Furia: *Gummibärchen rüberschieb* Dein Nick kommt mir wage bekannt vor *grins* Schön, dass du wieder aus der Versenkung aufgetaucht bist ^_________^ *knuffel* Hoffentlich findest du wieder in die Story rein, denn ich kann dir leider auch nicht sagen, wo du stehen geblieben warst ^^# Motivation ist immer nett *lach* gerade jetzt, da ich den Kopf mit Klausuren voll hab. Viel Spaß beim Abiball! Willst du erst ab dem Sommersemester studieren? Ich meine, fürs Wintersemester müsste ne Bewerbung jetzt etwas spät sein, ne? Teil 123 „Glaubst du an das Feuer der Läuterung?“ Es war dunkel in der Küche, aber die Kerze vor ihm warf flackerndes Licht in diese Dunkelheit, ließ sich windende Schatten über die Wände tanzen. Er konnte sich nicht so recht entscheiden, ob ihm zu warm oder zu kalt war, es fühlte sich einfach nicht richtig an. Aber dieses Unwohlsein war auf einen kleinen Teil seiner Wahrnehmung beschränkt. Der Rest konzentrierte sich auf die winzige Flamme und ihr Schein spiegelte sich in grünen Augen wider. Die Arme auf dem Tisch verschränkt, das Kinn darauf gestützt, starrte er auf dieses Feuer im Miniaturformat und in seiner Erinnerung regte sich etwas Düsteres. Er atmete ein, zum ersten Mal seit Ewigkeiten, streckte sich mit noch schläfriger Langsamkeit. „Glaubst du an das Feuer der Läuterung?“ Fast hätte er die Frage sich selbst gestellt, doch kaum dass die Worte seinen Mund verlassen hatten, wurde ihm die Anwesenheit der zweiten Person in diesem Raum bewusst. Farfarello neigte den Kopf ein wenig und die bernsteinfarbenen Augen leuchteten wie die einer Raubkatze. „Wie könnte ich?“ Der Ire musterte ihn für eine Weil still, dann bogen sich dessen Mundwinkel in ein schmales Lächeln. „Ich müsste den Schmerz fühlen, bis tief hinein in die allerletzte Zelle meines Körpers.“ Damit hob Farfarello eine Hand, ließ sie genau neben der Kerze verharren. „Aber trotz der Schmerzen dürfte ich mich nicht verbrennen. Meine Haut müsste den Flammen widerstehen.“ Jetzt bewegte Farfarello die Hand wieder und hastig schlug er sie beiseite, ehe sie mit der Flamme in Berührung kommen konnte. Der Jüngere blieb völlig ruhig, nur Farfarellos Lächeln wurde breiter, ehe dieser weitersprach, als ob nichts geschehen wäre. „Bei mir ist es jedoch genau umgekehrt.“ Und dann wieder Schweigen. Er verdaute die Antwort und die Finsternis in ihm wuchs ein weiteres Stück an. „Ich habe meine Familie getötet, indem ich unser Haus anzündete.“ Warum hatte er das gesagt? Für ein paar Sekunden war er draußen und während in seinem Rücken die letzten Reste der untergehenden Sonne den Himmel rot einfärbten, waren es vor ihm die Flammen, die gierig an seinem Zuhause fraßen. „Ich sehe es…“ Er hörte Farfarellos Stimme kaum und verstand schon gar nicht die Worte. Die Gewissheit, einen Fehler gemacht, etwas Unwiederbringliches verloren zu haben, raste wie ein Blitz durch seinen Verstand. Und statt die ihn inzwischen fast vollständig ausfüllende Düsternis zu spalten, lieferte er ihr nur weitere Energie. Ein Stirnrunzeln furchte glatte Haut und unbewusst biss er sich auf die Unterlippe, bis er Blut schmeckte. Welchen Fehler? Er konnte sich nicht erinnern, wollte es aber so unbedingt, dass ein dumpfer Schmerz hinter seiner Stirn aufzuleben begann. Farfarello stand langsam auf und bernsteinfarbene Augen trafen sich mit grünen. „Was, wenn beides geschieht?“, fragte er seinen Freund. Der verstand ihn, antwortete aber nicht gleich. Stattdessen umrundete der Ire den Tisch, hockte sich neben ihm hin und sah zu ihm hoch. Obwohl es unmöglich sein müsste, konnte er in Farfarellos Augen weiterhin die Kerzenflamme tanzen sehen. Schmerzen. Er blinzelte, aber sie verschwanden nicht. Die Schmerzen seiner Eltern und seiner Schwester, eine viel zu lebendige Erinnerung. „Wenn beides geschieht, dann stirbt man.“ Ja, sie waren verbrannt, damals. Kein Feuer der Läuterung. Hieß das vielleicht, dass sie unschuldig gewesen waren? Der Schmerz und die Finsternis durchdrangen sich, wurden eins. Er schrie. Schwer atmend erwachte er, mit einem erstickten Laut auf den Lippen. Schweiß pappte orangefarbene Strähnen an seine Stirn und irritiert strich er sie zurück. Er musste geträumt haben, aber was? Während der Schlaf mehr und mehr zurückwich, versuchte er sich zu erinnern, ohne Erfolg. Irgendetwas mit Feuer… Vielleicht Masafumis Villa. Er zuckte innerlich mit den Schultern. Auch egal. Eine Hand hatte sich auf seinen Unterarm gelegt und mit einem halbherzigen Lächeln wandte er sich Farfarello zu. „Ich wollte dich nicht wecken.“ Auch wenn er es kaum erkennen konnte, starrte ihn das bernsteinfarbene Auge nachdenklich an. Er spürte Farfarellos Blick. Merkwürdigerweise hatte er für einen Moment den Eindruck, ein zweites Auge zu sehen, doch der verschwand schnell und leise wie ein Trugbild. „Das macht nichts.“ Farfarello streckte sich, stellte aber den Körperkontakt wieder her, ehe er ihn bewusst vermissen konnte. Im nächsten Augenblick saß der Ire auch schon auf seinem Schoß. Das ließ ihn seinen Traum endgültig vergessen. Er grinste, dann verwandelte sich das Grinsen in ein Lächeln. „Ich verstehe. Keine Lust mehr zu schlafen, hm?“ „Genau.“ Farfarello beugte sich vor, Zähne schabten über seinen Hals hinweg, gruben sich danach in seine Schulter. Momentaner Schmerz, gefolgt von der Weichheit von Lippen. Ein Schauer durchlief seinen Körper und von ganz allein umarmte er Farfarello so fest er konnte. Ihre Rippen krachten aneinander und doch war es nicht nahe genug. Er seufzte leise und es klang beinahe verzweifelt, auch wenn er sich absolut nicht erklären konnte, woher dieses Gefühl plötzlich kam. „Du kannst nichts dafür…“ Ein Flüstern neben seinem Ohr, bevor Farfarello ihn küsste. Er verstand nicht, was der Andere meinte und es kümmerte ihn auch nicht. Alles, was jetzt noch zählte, war dieser Kuss. Und die Hände, die über seinen Rücken, seine Seiten zu streichen begannen. Die verbliebenen Stunden hatte er durchschlafen können und als er zum zweiten Mal aufwachte, krochen bereits ein paar Sonnenstrahlen ins Zimmer. Er verzog das Gesicht, als ihm seine Kopfschmerzen bewusst wurden, aber vielleicht hatte er Glück und Koffein würde ausreichen, um sie zu vertreiben. Vorsichtig löste er sich von Farfarello. Das erwies sich nicht als besonders schwierig, da er selbst derjenige war, der sich an den Anderen klammerte. Als erstes verschwand er ins Bad, machte sich dann auf in die Küche. Immer noch barfuß. Die Fliesen schickten Kälte durch seine Fußsohlen, aber er ignorierte sie zu Gunsten der Kaffeemaschine. Erst nach dem ersten Schluck von dem heißen Getränk öffneten sich grüne Augen vollständig. „Warum schläfst du nicht einfach aus?“ Er drehte sich nicht gleich zu Crawford um. Ein Lächeln, oder viel eher der Ansatz dazu, bog seinen linken Mundwinkel nach oben. Alte Gewohnheiten hielten sich eben. Aber er hatte keine Lust, das vor Crawford zuzugeben. Und er wollte auch nicht unbedingt an Rosenkreuz denken. Mit gesenktem Kopf lauschte er Crawfords Worten nach. Der Ältere klang… müde. „Ich wollte dir nur sagen, dass die Mission mal wieder ein Erfolg war.“ Mit einem Grinsen wandte er sich um, die Augen hinter orangefarbenen Strähnen versteckt. „Wie uncharakteristisch umsichtig von dir.“ Crawford musterte ihn mit so etwas wie Belustigung, schien dennoch irgendwie abwesend zu sein. Und er sah nicht so aus, als ob er viel geschlafen hätte. Ohne sein Grinsen zu verlieren, setzte er sich neben den Schwarzhaarigen, erntete eine hochgezogene Augenbraue, da er Crawfords Aussage nicht kommentierte. „Vielleicht solltest du deinen eigenen Ratschlag mal beherzigen.“ Er flüsterte nur, lehnte sich näher an Crawford heran. Es war ihm bereits in Fleisch und Blut übergegangen, so mit dem Amerikaner umzugehen, auch wenn er in diesem Moment gar nicht das Bedürfnis verspürte. Oder vielleicht doch, in einem kleinen Teil seines Bewusstseins. „Hast du etwa Ran vermisst?“ Er war ein wenig überrascht gewesen, als der Rothaarige gestern nicht hier gewesen war. Die Antwort ließ ihn wünschen, die Frage nicht gestellt zu haben. „Damit hat das nichts zu tun.“ Belustigung, immer noch, doch sie konnte die Müdigkeit nicht aus den braunen Augen vertreiben. „Herr Schneider hat gestern Abend angerufen.“ Unwillkürlich zuckte er zurück. _Das_ hätte auch ihm eine schlaflose Nacht beschert. Der Gedanke an den Direktor rief die Kopfschmerzen zurück, die sich tatsächlich verabschiedet hatten und schweigend hielt er sich an seiner Tasse fest, sie mit kleinen Schlucken leerend. „Was wollte er?“, brachte er schließlich heraus, ohne Crawford anzusehen. „Der Bericht wurde ihnen vorgelegt. Wie Stephenson bereits angedeutet hat, ist alles zu ihrer Zufriedenheit. Sobald alle Vorbereitungen getroffen worden sind, werden sie nach Japan kommen.“ Obwohl das schon fast sicher gewesen war, rief diese endgültige Bestätigung eine Gänsehaut bei ihm hervor. Sollte das wirklich möglich sein? Konnte Crawfords Plan aufgehen? Aber Herr Schneider blieb weiterhin die große Unbekannte in diesem Spiel. „Sonst hat er nichts gesagt?“, hakte er nach. „Nein.“ Womit Crawford in der Luft hing, ohne jede Gewissheit, sich nur an der Tatsache festhalten konnte, dass Herr Schneider ihn bisher nicht verraten hatte. Das musste für Crawford ein wirklich dummes Gefühl sein. Er konnte nicht einmal darüber lachen, da ihrer aller Schicksal mit dem von Crawford so eng verknüpft war. Aber er bereute nicht, sich dafür entschieden zu haben. Für eine Sekunde wurde das Verlangen den Älteren zu berühren so stark, dass es ihn fast überwältigte und zur Abwechslung hatte es nichts mit den üblichen Spielchen zu tun. Er atmete tief durch, was nur dazu führte, dass sich Crawfords Aufmerksamkeit vollständig auf ihn konzentrierte. Was ihn ganz und gar nicht beruhigte. Crawford schüttelte nur leicht den Kopf, Verstehen in den braunen Augen und gleichzeitig Unverständnis. Sein resignierendes Lächeln geriet etwas bitter. War es nicht immer so gewesen? Crawford wusste genau, was in ihm vorging, hatte aber nie verstanden, warum er so sehr daran festhielt. Du bist manchmal ein Idiot, Crawford. Der Gedanke glitt an den Schilden des Anderen ab, denn er wollte nicht, dass Crawford das hörte. „Dann werden wir wohl abwarten müssen, bis es soweit ist“, meinte er stattdessen laut. „Unter anderem.“ Crawfords Ausdruck verriet, dass dieser nicht vorhatte, solange untätig zu bleiben. Und in grünen Augen blitzte ein erwidernder Funken auf. ****** Das Foto hatte ihn bis in seine Träume hinein verfolgt. Und statt dort einem tentakelbewehrten Monster zu begegnen, wurde er zu einem kleinen Jungen. Er war zu Hause, das verriet ihm das aufkeimende Gefühl der Vertrautheit und er kannte den Oberschüler, der sich ihm mit einem Lächeln zuwandte. „Mamoru.“ Der Name klang doppelt in ihm nach, als würde er ihn von zwei Leuten gleichzeitig ausgesprochen hören. Er ignorierte den hoch gewachsenen Teenager, der immer so nett zu ihm war. Aber dieser Bruder hatte stets nur wenig Zeit für ihn und so lief er etwas unsicher an ihm vorbei und näherte sich neugierig dem anderen Bruder, der neben dem leise dahin fließenden Bach hockte. Irgendetwas hielt der Ältere in den Händen. Noch ein paar Schritte weiter und er erkannte einen Schmetterling. Mit blanken blauen Augen sah er zu, wie dem Insekt die Flügel herausgerissen wurden. Die Bilder des Traumes klebten an ihm, als er mit einem Gefühl erwachte, das ihm beinahe den Magen umdrehte. Sie verflüchtigten sich auch dann noch nicht, als sich das Stakkato seines Herzschlages beruhigt hatte und der Geschmack von Galle lag auf seiner Zunge. Fahrig strich er sich durch die blonden Haare, schlug dann die Bettdecke zurück. Ihm war viel zu warm, auch wenn die durch das Fenster hereinströmende kühle Nachtluft zusammen mit dem Schweißfilm auf seiner Haut dafür sorgte, dass er fröstelte. Mit einem Seufzen ließ er die Beine über die Bettkante rutschen. Er hatte schlafen wollen, wusste zu genau, dass er nach der Mission schon so wenig genug Ruhe finden würde, um in der Schule richtig aufpassen zu können. Aber dieses angekokelte Foto hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dieser Traum, war das wirklich eine Erinnerung gewesen? Zögernd stand er auf, ging zu seinem Schreibtisch hinüber, von dem der Geruch nach etwas Verbranntem auszugehen schien. Es war nur Einbildung, natürlich, aber nichtsdestotrotz hätte er sich am liebsten abgewandt. Nur war das einfach nicht möglich. Seine Finger zitterten leicht, bevor sie die Lehne des Stuhls umschlossen. Er starrte lange auf das Foto, regungslos. Minuten verstrichen, ohne einen Eindruck zu hinterlassen, denn alles, was ihn jetzt beschäftigte, war eine unglaubliche Vermutung. Unmöglich fast, aber dennoch konnte er sie nicht so einfach von der Hand weisen. Nadeln, so viele winzige Spitzen, lösten Schmerzimpulse aus, als er nach Hinweisen suchte, in seinem Gedächtnis. Irgendwann gab er auf, inzwischen tanzten bunte Funken vor seinen Augen und sein Kopf stand kurz vor dem Zerbersten. Tränen der Frustration hatten sich in seinen Augenwinkeln gesammelt und ungeduldig wischte er sie beiseite. Jetzt war er zu wach, um sich wieder hinzulegen und auch wenn er sich insgeheim nach weiteren Träumen sehnte, fürchtete er sie gleichzeitig auch. Er griff nach seinem Laptop und zog sich auf sein Bett zurück, statt sich an den Schreibtisch zu setzen. Ein seltsamer Kompromiss mit sich selbst und da er das verstand, trat ein beinahe ironisches Glitzern in die blauen Augen. Die Suche an sich erwies sich nicht als schwierig, über die Takatoris gab es mehr als genug Daten, auch frei zugängliche. Schwieriger war es zu finden, was ihn wirklich interessierte. Doch er hatte einen Zeitrahmen und einen Namen und schließlich war der Bericht da, den er nicht hatte finden wollen, wenn er ehrlich war. Takatori Mamoru. Kein Foto. Keine Daten, die über das Alter von fünf Jahren hinausreichten. Dann war der Junge einfach verschwunden, keine weitere Erwähnung. Entführt. Es fiel ihm plötzlich schwer zu atmen. ~TBC~ x_x Die Klausuren gehen mir auf den Keks… Irgendjemand Lust Management von Informationssystemen für mich zu schreiben? Gesellschaftsrecht und Statistik für SPSS mach ich ja gerne selbst… *ehe* Ich hoffe, es ist schnell deutlich geworden, dass Schu am Anfang träumt. Farfs Augen sollten ein Hinweis darauf sein *zwinka* cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)