Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 120: "Rückblicke XLII - Crawfords Witze wurden auch nicht besser" ------------------------------------------------------------------------- Close Distance (Teil 120) Titel: Close Distance Teil: 120/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Dieses Mal erfahrt ihr, wer den Anschlag auf Crawford geplant hat. Und auch, warum er hoffen konnte, damit Erfolg zu haben ^.~ Disclaimer: not my boys, no money make… Überblick über die Ereignisse nach Wochentagen: http://www.livejournal.com/users/cu123/22124.html#cutid1 Greetings: @Andromeda: Ich hoffe, du bist gut in Gran Canaria gelandet und hast viel Spaß dort ^___________^ Hättest ruhig mal verraten können, wann du eigentlich zurückkommst. Wenn das Wetter dort so schön ist wie hier, biste nachher bestimmt schön braun gebrannt *grins* @erdschlange: Tja, was kann mal wohl machen, wenn die Gummibärchen alle sind… *neue Tüte hervorzieh* *grins* Geht mir mit den Vergangenheitskapiteln (immer noch) so wie dir. Obwohl die in der Gegenwart mir jetzt besser gefallen als früher. (Ob das etwas damit zu tun hat, dass Weiß immer seltener auftaucht? o.O’’) Der Nachteil an der Sache ist, dass ich in den letzten Wochen nur an den Vergangenheitskapiteln weiter geschrieben hab und jetzt ist es schwierig, wieder in den anderen Handlungsstrang reinzufinden *sigh* Nu ja, wird schon irgendwie werden… Hm, Schule? Die Sommerferien sind bestimmt bald ran, oder? Ich werde ab August frei haben ^-^ Spaß am Schreiben habe ich auf jeden Fall, solange ihr Spaß am Lesen habt ^.~ @nai-chan: *auch Gummibärchen abgeb* Romanze… Nagi… Tot… *schauer* Irgendwie wollen mir diese Worte in einem Zusammenhang gebracht überhaupt nicht gefallen *lach* Okay, aber ich verstehe zumindest dein Argument. Ein menschlicher werdender Nagi ist eine gute Sache. Aber ich hoffe, dass ich das auch hinbekomme, ohne dass er sich wegen Tot wie ein Idiot aufführt ^^ Jupp, man bekommt wirklich den Eindruck, als ob die Vergangenheitskapitel sich zu einer extra Story entwickeln. Aber es wäre mir gar nicht möglich geworden, sie als Vorgeschichte zu schreiben, da ich beide Handlungen parallel entwickle. Ereignisse in der Gegenwart brauchen teilweise Erklärungen in der Vergangenheit bzw. bringen mich auf Ideen für bestimmte Vorkommnisse und umgekehrt ist es auch so ^^ Sollte ich die Vergangenheitskapitel vor denen in der Gegenwart fertig bekommen, könnte ich die Handlungsstränge in zwei Fanfics trennen. Aber ich denke, es ist interessanter, wenn ein (neuer) Leser nicht von vornherein alle Ereignisse in der Vergangenheit kennt ^.~ Oder wie siehst du das? Teil 120 „Rückblicke XLII - Crawfords Witze wurden auch nicht besser“ Tobias schlief tief und fest, als er das Bett verließ, um eine Dusche zu nehmen. Er fühlte sich entspannt wie schon lange nicht mehr, doch trotz der späten – oder vielmehr frühen – Stunde war er überhaupt nicht müde. Warmes Wasser spülte den Schweiß weg, während er die Augen schloss und daran zurückdachte, was er getan hatte. Tobias benutzt, um sich von Crawford abzulenken. Ein schmales Grinsen formte sich auf seinen Lippen, denn er wusste auch, dass der Teleporter nichts dagegen einzuwenden hatte. Warum auch, seine Motive konnten Tobias schließlich so ziemlich egal sein. Nachdenklich trocknete er sich wenig später ab. Seine Schilde hatte er fast die ganze Zeit aufrechterhalten gehabt. Fast. Für einen Moment hatte er die so sehr ersehnte Stille gehabt, nach der es ihn ständig verlangte. Aber es war nicht genug, konnte niemals genug sein. Zurück im Zimmer ging er nicht ins Bett, sondern zog sich an. Warm. Denn obwohl hier drin ausreichend geheizt wurde, würde es in den Gängen kühl sein und er hatte nicht vor, sich ausgerechnet jetzt eine Erkältung einzufangen. Still erstreckte sich der nur schwach erhellte Flur vor ihm und er folgte ihm ohne besonderes Ziel. Für eine ganze Weile belebten nur seine Schritte die Nacht und irgendwann wurde es ihm zu viel. Im Sommer wäre er nach draußen gegangen, doch jetzt war alles zugeschneit und ihm wurde schon bei dem Gedanken kalt, auch nur einen Schritt vor die Tür zu setzen. Er war stehen geblieben und stellte mit leichter Überraschung fest, dass es genau vor der Bibliothek war. Zufall oder nicht, er zögerte nicht lange und ging hinein. Noch mehr Stille. Ohne das Licht einzuschalten, trat er an die Fensterfront heran. Die übliche Dunkelheit wurde durchweicht von reflektiertem Mondlicht, ein gräuliches Nichts, in dem jeder Schatten zu einer Bedrohung anwachsen konnte. Was bei ihm allerdings nicht so schnell passieren würde. Er lächelte über seine eigenen unsinnigen Gedanken und die verschwommene Reflektion vor ihm Glas tat es ihm nach. Als sich in ihm der Eindruck breit machte, dass die Kälte durchs Fenster zu kriechen begann, wandte er sich ab und streifte die Bücherregale entlang, zog sich schließlich auf gut Glück einen Band heraus. Mit seiner Beute verzog er sich in eine Ecke, die man normalerweise als einsam bezeichnen konnte, doch um diese Zeit war sowieso der ganze Raum verlassen. Er machte es sich auf dem Stuhl so bequem wie möglich, knipste die Leselampe an und schlug das Buch auf. „Das kann nicht gesund sein.“ Leiser Humor durchtränkte die Stimme, die ihn aufwachen ließ. Da hatte jemand bessere Laune als er selbst in diesem Moment. Was zweifellos daran lag, dass Crawford die Nacht im Bett verbracht hatte. Sehr vorsichtig setzte er sich auf, doch seine Wirbelsäule knackte trotzdem protestierend. Müde blinzelnd sah er zu dem Älteren auf, entdeckte Belustigung in den braunen Augen, auch wenn dahinter etwas Dunkleres zu liegen schien. Und dieses Etwas schickte unbewusste Anspannung durch seinen Körper, ließ ihn endgültig wach werden. „Dir auch einen guten Morgen“, murmelte er, da seine Stimmbänder sich im Gegensatz zum Rest seines Körpers noch im Tiefschlaf zu befinden schienen. Ein Seitenblick zum Fenster hin, dann auf die Uhr, sorgte dafür, dass er seine Begrüßung noch einmal überdachte. Aber ihm fiel für vier Uhr morgens auch nichts Besseres ein und so beließ er es mit einem innerlichen Achselzucken dabei. „Danke sehr“, erwiderte Crawford ungerührt, auch wenn ein Lächeln versuchte, dessen Mundwinkel nach oben zu biegen. Keine Frage in der Richtung, was er hier eigentlich verloren hatte. Crawford nahm den Umstand einfach hin. Und erwartete von ihm zweifellos die gleiche Geste. Daher hakte er nicht nach, warum der Ältere um diese Zeit eigentlich auf den Beinen war, sondern kam gleich zum Wesentlichen, als würde draußen strahlender Sonnenschein herrschen. „Also gut, welchem Umstand habe ich deinen unerwarteten Besuch zu verdanken?“ „Vielleicht wollte ich nur, dass du noch etwas richtigen Schlaf bekommst, damit du morgen dem Unterricht folgen kannst.“ Grüne Augen glitzerten auf. „Nächster Versuch.“ Und Crawford wurde prompt ernst. Der Schwarzhaarige zog sich einen Stuhl zurück, nahm Platz, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Was ihm ausreichend Gelegenheit gab, um den Moment des Zögerns zu sehen. Nicht körperlich wie gestern und daher war es nur noch auffälliger. Unsicherheit von Crawford? Unmöglich. Dann ging ihm ein Licht auf. Es musste mit Herrn Neubert zu tun haben. Unwillkürlich beugte er sich vor und erst im Nachhinein wurde ihm bewusst, was für eine dumme Idee das gewesen war. Crawford roch so gut. Für einen Moment konnte er nicht mehr klar denken und im nächsten saß er auch schon auf Crawfords Oberschenkeln, ohne zu wissen, wie er dort gelandet war. Seine Finger, sie zitterten, dort wo sie nur Millimeter vom Gesicht des Älteren entfernt verharrten. Hatte er vielleicht erwartet, mit Tobias zu schlafen würde irgendetwas ändern? Wenn überhaupt wollte er Crawford jetzt noch mehr als zuvor. Er atmete tief durch, versuchte das Gefühl der Unwirklichkeit festzuhalten, denn sonst würde ihn der Gedanke an Herrn Schneider zur Besinnung bringen. Braune Augen erwiderten seinen Blick mit einem Hauch von Resignation, ansonsten aber ausdruckslos. Was nichts daran änderte, dass er Crawford küssen wollte. Er hatte schon vor langer Zeit aufgegeben, eine Reaktion erhalten zu wollen und manchmal fragte er sich, ob der Andere dazu überhaupt in der Lage wäre. „Schuldig…“ Sein Name kam wie ein Seufzen über Crawfords Lippen und es war Enttäuschung näher als Genervtheit. Verdammt! Ruckartig stand er auf und wandte dem Älteren den Rücken zu, ohne dass es auch nur für einen Augenblick zu Hautkontakt zwischen ihnen gekommen wäre. „Du wolltest mir sagen, was du hier willst.“ Seine Stimme rivalisierte in ihrem Mangel an Ausdruck mit seiner Miene, auch wenn Crawford die gerade nicht sehen konnte. Und der Precog antwortete so ruhig, dass er den Inhalt seiner Worte anfangs gar nicht begriff. „Ich möchte, dass du Neubert scannst.“ Sobald die Bedeutung durchgesickert war, wirbelte er herum, starrte Crawford ungläubig an. „Bist du wahnsinnig geworden?“ Dann stellte er sich innerlich die gleiche Frage, denn ein Teil von ihm war von der Idee fasziniert und der Ansicht, dass er es schaffen würde. „Das will ich nicht hoffen“, kam Crawfords trockene Antwort, was ihm ein widerwilliges Lächeln entlockte. „Sehr witzig.“ Langsam ging er zu seinem Stuhl zurück und ließ sich darauf fallen. Das Lächeln verschwand und Ernst hielt Einzug in grünen Augen. „Was willst du von ihm wissen?“ Der Ältere lehnte sich zurück, nicht weniger ernst. „Das sollst du für mich herausfinden.“ Crawfords Witze wurden auch nicht besser. Ohne Anhaltspunkt wurde die Sache noch schwieriger. Crawford fügte seiner ersten Aussage noch etwas hinzu. „Ich nehme an, die Information hängt irgendwie mit dem Überfall zusammen, aber ich kann es dir nicht garantieren.“ Den Kopf schief legend ließ er weiße Zähne in einem schnellen Grinsen aufblitzen. „So viel Zurückhaltung von deiner Seite? Wie wäre es, wenn du _dein_ Talent mal anschmeißt?“ Crawford sagte nichts dazu, denn sie beide wussten, dass es sich nicht so einfach kontrollieren ließ. „Machst du es?“ Seine Mundwinkel zuckten ein weiteres Mal. „Natürlich.“ Wie sollte seine Antwort auch sonst lauten? Und dann fiel ihm etwas ein, das ihn insgeheim erleichterte – und wahrscheinlich mit mehr Ruhe an die Aufgabe herangehen lassen würde, als es ihm sonst möglich gewesen wäre. „Du hast doch das Ergebnis gesehen, nicht wahr? Von daher muss ich ja Erfolg haben.“ So etwas wie Belustigung streifte Crawfords Züge. „Wenn das nur so einfach wäre…“ Er benötigte keine weitere Erklärung, nickte bloß. „Schon klar, wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass ich mein Leben für dich riskiere, hm?“ Er hatte es mehr als Scherz gemeint, auch wenn ein Körnchen Wahrheit darin steckte. Aber Crawford sah einen Herzschlag lang fast überrascht aus. Hatte er etwa nie an diese Möglichkeit gedacht? Typisch für Crawford. So sehr von den eigenen Fähigkeiten überzeugt zu sein. „Schuldig, du musst es jetzt machen, bevor er gewarnt wird.“ Das war die Krux mit Precogs. Er wusste, dass Crawford Recht hatte, doch der Zeitpunkt war denkbar ungünstig. Der Nachmittag gestern hatte ihn bereits viel Energie gekostet und ausreichend Schlaf hatte er auch nicht bekommen. Aber er erhob keine Einwände. Die würden sowieso nichts ändern. Stattdessen schloss er einfach die Augen und begann sich zu konzentrieren. Da er die Lage von Herrn Neuberts Unterkunft kannte, fand er die Signatur des Älteren schnell. Aber was dann folgte war ein mühsamer Prozess. Er konnte die vor ihm liegenden Schilde nicht zerstören, sondern musste sich vorsichtig vorantasten, kleine Schwächen und Fehler in dem Gebilde ausnutzend. Eine Ewigkeit schien so zu vergehen, bis er sein Ziel erreichte und sich Herr Neuberts Verstand als ungeschütztes Leuchten vor ihm ausbreitete. Er integrierte sich auf der bereits vertrauten Ebene, weil sie ihm Halt gab, als er seine Hand ausstreckte, um endgültig Zugriff auf das Gedächtnis des anderen Mannes zu erhalten. Mit einem hastigen Luftholen kam er zu sich und der Atemzug brannte sich durch seine Kehle bis tief in seine Lungen hinein. Himmel, tat das weh. Erst allmählich registrierte er die Hand auf seiner Schulter, die ihn aufrecht hielt und dann fokussierte sich sein Blick auf die braunen Augen, die Crawfords Besorgnis nicht ganz verbergen konnten. „Du lebst!“ Die ihn durchflutende Erleichterung ließ Übelkeit in ihm aufsteigen und bunte Punkte begannen in seinem Blickfeld zu tanzen. Er wollte Crawford um den Hals fallen, ihn berühren, um sicher zu gehen, aber etwas in seinem Verstand passte auf und hielt ihn zurück. „Du lebst…“ Dieses Mal war es nur noch ein fast tonloses Flüstern. Der Griff an seiner Schulter verstärkte sich, eine Verbindung zur Realität, die ihm half, sich endgültig aus dem Morast von Herrn Neuberts Gedanken zu kämpfen. Er blinzelte und als sich sein Blick zum zweiten Mal klärte, war er wieder ganz er selbst. Die Information, er hatte sie zweifellos gefunden und beinahe wäre es ihm auch gelungen, bis zum Motiv für dieses wahnwitzige Vorhaben vorzudringen, aber dann hatten ihn die Anfänge einer Vision regelrecht aus dem Kopf des Precogs herauskatapultiert. „Herr Neubert steckt dahinter, er wollte dich umbringen lassen.“ Ein Schauer ließ seinen Körper erzittern, bei der Erinnerung an das, was er gesehen hatte. Crawford war tot gewesen und er konnte nicht einmal annähernd beschreiben, wie froh er war, dass diese Vision niemals wahr geworden war. Wie in Zeitlupe zog Crawford sich zurück und sein Magen knotete sich zusammen, als er sah, wie dessen Miene versteinerte. Bitte, mach jetzt keine Dummheiten. Der Gedanke sollte im Zusammenhang mit dem Schwarzhaarigen lächerlich sein, doch das finstere Feuer in den braunen Augen ließ keinerlei Belustigung aufkommen. Er stand auf, so hastig, dass sein Stuhl nach hinten kippte und das gleiche Feuer begann in ihm aufzubrennen, sobald ihm wirklich _bewusst_ wurde, was er eben gesagt hatte. Anfangs war seine Erleichterung, Crawford am Leben zu sehen, zu überwältigend gewesen, doch jetzt setzte sich die Wut durch. Wie konnte Herr Neubert es wagen… Plötzlich wurden seine Knie weich und er wäre in sich zusammengesackt, wären da nicht Crawfords Hände gewesen, die ihn auf den nächststehenden Stuhl sinken ließen. Ihm gefiel es überhaupt nicht, so von seinem Körper verraten worden zu sein, aber wenigstens hatte es Crawford geholfen, zur üblichen Ruhe zurückzufinden. „Du hast viel Energie verbraucht.“ „Blitzmerker.“ Mit einem schwachen Lächeln sah er zu dem Älteren auf, aber es verschwand schnell. „Was wirst du jetzt tun?“ Crawford schien für einen Moment ernsthaft über die Frage nachzudenken, schüttelte schließlich den Kopf. „Das weiß ich noch nicht.“ Er musste sich damit zufrieden geben. Und er war sogar zu müde, um Enttäuschung zu empfinden. Mit etwas Glück würde er seine Antwort bald erhalten. Der Ältere musterte ihn eindringlich, als er schwieg, hatte wahrscheinlich irgendeinen dummen Kommentar erwartet. Und das Ausbleiben selbigen musste Crawford genug über seinen Zustand verraten haben, um die Besorgnis zurückkehren zu lassen. „Du wirst heute vom Unterricht freigestellt.“ „Sehr freundlich…“ Sie tauschten ein Lächeln aus, ehe er sich vorsichtig hochstemmte, darauf wartend, dass seine Beine ein weiteres Mal nachgeben würden. Als sie das nicht taten, wagte er sich ein paar Schritte in Richtung Tür vor und dann immer weiter, bis er es irgendwann zu seinem Zimmer geschafft hatte. Crawford hatte ihn währenddessen nicht für eine Sekunde aus den Augen gelassen, ihm aber auch keine weitere Hilfe angeboten. ~TBC~ Sodele, damit habt ihr die Auflösung. ^^ Bis ihr (und auch Crawford) allerdings den Grund erfahrt, dauert es noch ein bissl. (Schneider weiß es. Aber der weiß ja so einiges, wovon Crawford keine Ahnung hat. *grins*) cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)