Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 101: "Waren sie nicht die perfekte Familie?" ---------------------------------------------------- Close Distance (Teil 101) Titel: Close Distance Teil: 101/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Crawford und Ran tauchen wieder auf *grins* Immer noch Sonntagabend. (die Übersicht werde ich aktualisieren, wenn meine Klausuren vorbei sind ^^°) Disclaimer: not my boys, no money make... Überblick über die Ereignisse nach Wochentagen: http://www.livejournal.com/users/cu123/22124.html#cutid1 Greetings: @Andromeda: *mir eine Blume aus dem Haar fisch und dann mit dir anstoß* *grins* Jupp, auf die nächsten 100 Kapitel klingt gut ^^ Notgedrungen bin ich mit dem Lernen weitergekommen - hab ja schon drei Klausuren geschrieben und die nächste erwartet mich morgen. Einkommenssteuer *schauder* Wir beide sind wirklich arm dran... ^^° Die Geschichte mit dem Flughafen ist wirklich der Hammer, klingt ganz so, als hätte Murphys Gesetz zugeschlagen ^^# Ich versichere dir, dass Schneider sehr genau weiß, was er tut - auch in der Hinsicht, dass Schuldig später zu Crawfords Team gehören soll ^.~ Crawfords Ruf beruht auf beidem, seinem guten Verhältnis zu Schneider und Patricks Tod. Ich wollte euch mit Crawfords Verhalten am Tisch nicht verwirren ^^°°°, er hat schon einen Grund dafür und der hat weniger mit Schuldig als mit einer anderen Person zu tun. Tobias wird noch häufiger auftauchen *dir versprech* Und was Stan betrifft: wenn die Story so läuft, wie ich es plane, wird er auch mal wieder einen Auftritt haben. Aber das ist wenn dann noch lange hin... Viel Spaß *ehe* beim weiteren Lernen und süße Träume *snicker* *knuffel* @erdschlange: *grins* Jubiläen sind doch was Tolles, ne? ^^ Aber jetzt wirkt es irgendwie nicht mehr so toll, wenn ich... sagen wir die nächsten fünfzig Teile voll habe. Wenn ich bedenke, dass meine längste FF bisher nur 44 hatte... *drop* Hm, Schus Agilität. Im Anime macht unser lieber Telepath ab und zu den tollsten Stunts: soll heißen, er kann Sprünge ausführen, die einem normalen Menschen unmöglich wären und manchmal zeigt er auch eine unglaubliche Geschwindigkeit. Da ich beides schon in meinen Gegenwartskapiteln eingebaut habe, musste es ja in der Vergangenheit mal einen Punkt geben, an dem Schu diese Fähigkeiten erlangt. Und genau das meinte ich mit der Agilität ^^ *erklär* *lach* @Furia: *knuffz* Danke, danke ^___^ Du wieder mit deiner Fantasie *mich weglach* Aber ich denke, dass Schneider von einem Gespenst nicht besonders viel hätte *fg* Ich kann meine Finger einfach nicht von den beiden lassen *zugeb* und daher steht es schon so gut wie fest, dass ich wirklich eine AU schreiben werde, in der sie sich schon früher begegnen. Und Rosenkreuz wird auch ein bissl anders sein, obwohl es ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben wird ^^ Wenn ich mich richtig erinnere, wird Crawford das Problem mit der Teamdynamik zu einem späteren Zeitpunkt auch noch aufwerfen ^^ Dann kannst du daran zurückdenken, dass dir das auch schon aufgefallen ist *grins* Sind wir hier bei Raumschiff Enterprise?!? *snicker* Tobias wird in nächster Zeit nicht sterben und ich denke schon, dass Schu einen Freund in ihm gewinnt *grins* Die Kids bekommen schon zum Mittag was Richtiges zu essen und von den Broten dürfen sie ja essen, so viel sie wollen ^^ Verhungern werden sie also nicht. Die Platte auffüllen, um Schneider eifersüchtig zu machen? o.O Na das wäre mal ein interessantes Unterfangen... Erstens isst der Direktor nicht im Speisesaal und dann würde Crawford wirklich nicht auf diese Idee kommen *lach* Nee, die Erklärung lautet anders (siehe Tao ^.~) Dir auch viel Erfolg mit deinen Klausuren *lieb sag* *umärmel* @Taowaki: *Blumen in die Vase stell* Meine Erklärung wird aber Nagis Einstellung wirklich nur ein bissl ändern. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er sich in Tot verknallt und aus diesem Grunde werde ich diese Entwicklung im Anime ignorieren. Ja, ja, Schu weiß schon, wie man Prioritäten setzt *lach* Das Töten von Talenten ist auf Rosenkreuz wirklich nicht üblich, nicht einmal von Seiten der Lehrer. Das Schlimmste, was normalerweise passiert, ist als "Screamer" zu enden (wie ich so weit ich mich erinnern kann mindestens schon an zwei Stellen angedeutet habe). Okay, das kann man dann nicht mehr als Leben bezeichnen, aber tot sind die Schüler dennoch nicht. ^^# Somit war es tatsächlich eher ein Schockerlebnis, als Crawford ein Talent töten durfte, umso schlimmer, da der Precog selbst noch Schüler war. Und die ,scharfen' Übungsgeschosse führen so gut wie nie zu einem tödlichen Ausgang, schließlich sind die Schützen gut trainiert und zielen nicht auf lebenswichtige Organe ^^ Schuldig will so schnell von Rosenkreuz weg, wie möglich. Aus diesem Grund wäre es ausgesprochen kontraproduktiv, wenn er Crawford nicht geantwortet hätte. Der Telepath ist zwar frech, aber nicht dumm ^.~ Und Crawfords Verhalten richtete sich gegen jemanden, der ebenfalls an dem Tisch sitzt und mit dem er sich nie besonders gut verstanden hat. Ist zwar ein kleiner Spoiler, aber was soll's: Herr Neubert ist ebenfalls ein Precog und hat bei Crawfords Ausbildung geholfen. Crawford lässt Schuldig die Sonderbehandlung zukommen, um Herrn Neubert zu ärgern, der so etwas niemals gutheißen würde - allerdings in diesem Fall auch nichts dagegen machen kann *snicker* Viel Spaß im Winterurlaub *neidisch guck* ^^# Teil 101 "Waren sie nicht die perfekte Familie?" Schreiend und Weiß übten sich in einer Runde Sparring, doch die Angelegenheit dauerte nicht sehr lange an. Metall schnitt durch Sehnen und Fleisch, verhinderte, dass Tetsuya davonlaufen konnte. Weiß war zu sehr damit beschäftigt sich selbst zu verteidigen, um verhindern zu können, was als nächstes geschah. Aber er selbst war sehr wohl in der Lage einzugreifen. Unbemerkt drang er in den Verstand von Schoen ein - grinste, als er nebenbei die Bedeutung ihres Namens erfasste - und verschob ihre Wahrnehmung um ein paar Zentimeter. Ein knapper Befehl zerschnitt die Luft und in der nächsten Sekunde verschmolzen die vier Frauen mit den Schatten, waren kurz darauf verschwunden, einen scheinbar toten Tetsuya zurücklassend. Die Kreatur wurde sofort von Weiß umringt und er konnte spüren, wie sich Farfarellos Finger in seinen Arm krampften. Ein Beben lief durch den Körper seines Freundes. Farf sah nicht gerne bei einem Kampf zu, ohne sich beteiligen zu dürfen. Besänftigend zog er ihn an sich heran. "Ist er tot?" Nagi hatte sich einen Schritt von ihnen - oder vielleicht auch nur von Farfarello - entfernt, sah ihn fragend an. "Noch nicht ganz." Er war damit beschäftigt, dieses Wesen noch ein wenig länger am Leben und bei Verstand zu halten, was seine Antwort etwas gepresst klingen ließ. Diese Erfahrung war keine besonders angenehme. In etwa so, als würde er durch flüssigen Teer waten. Siberian hatte seine Krallen eingezogen und kniete nun neben dem Studenten, suchte mit hektischen Bewegungen nach Wunden. "Du kannst uns jetzt nicht wegsterben", kam es als Knurren zwischen zusammengebissenen Zähnen. Bombay und Balinese sahen mit erstarrenden Gesichtszügen zu, wussten genau, dass es nichts mehr zu tun gab. Kälte begann den Verstand von Tetsuya zu zerfressen und ihm wurde klar, dass er sich nicht länger halten konnte. Mit einem letzten Energieschub zwang er ein Wort hervor. "Ko...rin...", flüsterte der Student. Das war knapp gewesen. Er holte zischend Luft und versuchte die Eiseskälte abzuschütteln, die seine Gehirnwindungen zu kristallisieren schien. In einer stummen Geste drehte sich Farfarello in seiner Umarmung zu ihm um und Arme schlangen sich nun ihrerseits um ihn. Über die Schulter des Iren hinweg begegnete er besorgten dunkelblauen Augen und er rang sich ein müdes Lächeln ab. Normalerweise unterliefen ihm solche Fehler nicht, aber Tetsuyas Gehirn war schon zu sehr verändert gewesen und so hatte er beinahe den letzten Zeitpunkt für einen Rückzug verpasst gehabt. Jetzt wollte er nur noch in sein Bett fallen, mit Farfarello als lebendigen Ofen neben und vorzugsweise einem großen Teller mit Essen vor sich. Nagi entspannte sich kaum merklich, das Gesicht immer noch ernst. "Wir können jetzt nach Hause fahren, nicht wahr?" Für einen Moment war er versucht den Jüngeren aufzuziehen, denn offensichtlich hatte dieser nun nichts mehr dagegen, sich einen Sitz mit Farfarello zu teilen. Dann entschied er aber, dass er zu müde dazu war. Von Weiß völlig unbemerkt, zogen sie sich zurück. "Crawford ist da." "Gut erkannt, Nagi." Er lachte leise in sich hinein, als Nagi ihn daraufhin anfunkelte, stellte dann den Motor ab. Sein Kopf hatte sich inzwischen etwas erholt, dennoch lief sein Körper nur noch auf Sparflamme, was sich in einem langsam startenden Pochen hinter seiner Stirn ausdrückte. Er stieg aus, ließ seinen Blick über Crawfords Wagen streifen. Der Gedanke an den Älteren erinnerte ihn daran, dass er in ihm ein wirkungsvolles Kopfschmerzmittel hätte. Nur leider würde Crawford das anders sehen. Nagi verabschiedete sich in sein Zimmer, kaum dass sie das Haus betreten hatten. Litt wahrscheinlich schon unter Entzugserscheinungen, weil er so lange von seinem Computer getrennt gewesen war. Oder Nagi wollte weiter an seinen Nachforschungen arbeiten. Das ernüchterte ihn, vertrieb das kleine, amüsierte Lächeln, mit dem er ihrem Jüngsten nachgesehen hatte. "Schuldig?" Eine Hand berührte ihn fragend und unwillkürlich lehnte er sich gegen Farfarello, der prompt das Gesicht an seinem Hals barg und anfing ihn anzuknabbern. "Auch hungrig?" Ein atemloses Geräusch entkam über seine Lippen, als der Ire zubiss, gefolgt von einem unterdrückten Kichern. "Lass das, wir müssen Crawford noch Bericht erstatten." Und dann etwas essen, bevor es endlich ins Bett ging. Trotz seines Protestes schob er Farfarellos Finger nicht weg, sondern streckte sich im Gegenteil unter den immer forscher werdenden Griffen. Farfarello brummte irgendetwas Unverständliches neben seinem Ohr, warmer Atem strich über empfindliche Haut. Es schien völlig unmöglich, sich dagegen zu wehren, aber letztendlich war er wirklich hungrig und sein Freund merkte, dass er nicht ganz bei der Sache war, ließ von ihm ab. Stattdessen wurde er am Handgelenk gepackt und in Richtung Wohnzimmer gezogen. Durch die halb offen stehende Tür drang die leise Geräuschskulisse des Fernsehers und machte somit deutlich, wo sie ihren Leader finden würden. Er grinste, während er sich widerstandslos mitzerren ließ. Farfarello schien es eilig zu haben. Crawford saß auf der Couch, anscheinend in die Zeitung vertieft, aber es war etwas anderes, das ihn plötzlich stoppte. Und sein Begleiter blieb ebenfalls stehen. Wenn das kein Anblick für die Götter war... Kurz davor die Fassung zu verlieren zwinkerte er, aber nichts wollte sich ändern. Ran lag immer noch zusammengerollt auf der Couch und widmete seine Aufmerksamkeit dem Geschehen auf der Mattscheibe. Was grüne Augen jedoch wirklich bannte, war die eine schmale Hand, die auf Crawfords Oberschenkel ruhte, oder vielmehr an dessen Innenseite. Allein das zu sehen, ließ seine Fingerspitzen kribbeln, aber überraschenderweise meldete sich keine Eifersucht, dazu war ihm Farfarellos Nähe zu bewusst. Das Bedürfnis ins Bett zu kommen allerdings intensivierte sich - und das ganz sicher nicht, um dort zu schlafen. Überraschung löste sich in ein anzügliches Grinsen auf. "Abend Crawford. Wir sind wieder zurück." >Weiß ist unverletzt und hat den Namen von Korin. Tetsuya wurde von Schreiend getötet. Keiner hat uns bemerkt.< Auf telepathischem Wege teilte er das Ergebnis ihrer Mission mit. Wäre etwas ungünstig, wenn Ran das mithören könnte. Beim Klang seiner Stimme huschten violette Augen zu ihm herüber und Ran schenkte ihm ein schläfriges Lächeln, bevor dessen Blick an Farfarello hängen blieb und das Lächeln - sich in etwas anderes verwandelte. Farfs Hand verließ die seine und mit wenigen raschen Schritten war der Ire bei Ran, hockte sich neben ihm hin. Die Zeitung raschelte etwas, als Crawford sie zur Seite legte. "Guten Abend, Schuldig." Die Stimme des Älteren war völlig unbewegt und die Augen so ruhig wie immer. Offensichtlich hatte Crawford überhaupt kein Problem damit, auf diese Weise von ihnen gesehen zu werden. Und wenn er genauer darüber nachdachte, fehlte bei Ran die übliche Nervosität und Verlegenheit. Neugierig wollte er aus dem Kopf des Rotschopfs erfahren, was diesen verändert hatte, doch etwas in Crawfords Blick hielt ihn davon ab. "In der Küche wartet euer Abendessen. Ihr könnt es in der Mikrowelle aufwärmen." Als Crawford das sagte, zog ein ironisches Lächeln an den Mundwinkeln des Älteren und ihm selbst entging das Absurde daran ebenfalls nicht. Waren sie nicht die perfekte Familie? Wie auf ein vereinbartes Zeichen hin wandten sie sich beide Ran und Farfarello zu. Nicht wirklich überraschend, wurde der Rothaarige wieder einer Inspektion unterzogen. Da Ran nicht gewillt zu sein schien, den Kontakt zu Crawford zu verlieren, hatte der Ire ihm kurzerhand das Hemd aufgeknüpft und nun geisterten schlanke Finger über die gut verheilenden Schnitte hinweg. Ran wehrte sich nicht, aber dessen Hand verkrampfte sich in den Stoff von Crawfords Hose und eine stumme Frage stand in den violetten Augen, als sich diese auf den Schwarzhaarigen hefteten. "Farfarello." Das eine Wort enthielt einen Befehl und Farf verstand diesen sehr wohl, auch wenn Crawfords Stimme flach blieb - oder vielleicht gerade deswegen. Er sah, wie sein Freund kurz erstarrte, sich dann zurückzog und aufstand, nicht ohne Ran ein zufriedenes Lächeln zuzuwerfen. Der es erwiderte, ein wenig verwirrt. Von Crawford strahlte flüchtige Belustigung auf ihn ab und er reagierte darauf mit einem halben Grinsen. Die beiden wussten wahrscheinlich gar nicht, was für ein Bild sie abgaben und einmal mehr wunderte er sich, warum Farfarello Ran so faszinierend fand. Dann erst ging ihm auf, dass er wohl wieder im Keller schlafen musste. Crawford las diese Erkenntnis von seinem Gesicht ab, möglicherweise verriet ihn auch sein Blick in die ungefähre Richtung seines Zimmers und er hatte das dumme Gefühl, dass der Ältere ihn innerlich auslachte. Das hatte er wohl davon, dass er diesen Bastard hatte schlagen wollen. Schachmatt. Dennoch war er nicht wirklich sauer, konnte es einfach nicht sein. "Dann werde ich oben schnell ein bisschen aufräumen...", gestand er seine Niederlage ein. Und musste aufpassen, Crawford nicht wie ein Idiot anzustarren, als er dessen Antwort hörte. ****** "Das ist nicht notwendig." Schuldig sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren, was er nicht besonders schmeichelhaft fand, von Farfarello kam einfach nur ein zustimmendes Nicken, was irgendwie schlimmer war. Schuldig, das verstand er noch. Der Telepath ließ keine Gelegenheit aus, andere zu manipulieren, auch wenn dieser vom Ergebnis jetzt kalt erwischt wurde. Warum aber Farfarello der Ansicht war, sich in sein Privatleben einmischen zu müssen, ging doch etwas über seinen Horizont. Der Ire erwiderte seinen Blick ungerührt, griff dann nach Schuldig, damit dieser aus seiner Erstarrung erwachte. Die zwei verließen das Zimmer, ohne dass noch ein Wort gefallen wäre. Erst als die Tür geschlossen war, entspannten sich Rans Finger und der Rothaarige lächelte kurz zu ihm auf. "Schuldig sah so verblüfft aus." Auf diese Feststellung wurde keine Reaktion erwartet, wie ihm der in die violetten Augen einkehrende Ernst verriet. Ohne sich um sein offenes Hemd zu kümmern, rollte Ran sich dann wieder in die alte Position zusammen. Es sah nicht so aus, als würde Ran noch nach Hause wollten und er hatte es auch nicht erwartet. Überlegend musterte er kurz die Zeitung, ließ sie schließlich liegen wo sie war und machte die Lampe aus. Stattdessen richtete er sich darauf ein, ebenfalls fernzusehen, lauschte mit einem halben Ohr auf die Geräusche aus der Küche, die trotz geschlossener Tür zu ihnen vordrangen. Rans Hand war so warm, dass sie sich direkt durch den Stoff auf seine bloße Haut durchzubrennen schien. Während des ganzen Films lag der Rothaarige vollkommen still und erst als der Abspann über den Bildschirm lief, konnte er sicher sein, dass Ran nicht einfach eingeschlafen war. Der Jüngere streckte sich vorsichtig, darauf bedacht, ihm nicht die Faust in die Rippen zu rammen. Unwillkürlich lächelte er. "Du solltest allmählich ins Bett gehen. Morgen ist wieder Schule." Ran schnitt eine Grimasse, ohne viel Elan dahinter. "Was ist mit Ihnen?" Eine seltsame Zurückhaltung stand in Rans Blick, an der Grenze zu Indifferenz. Immerhin, keine Verlegenheit mehr. Eine wirklich angenehme Veränderung. Er stand auf, sich sehr wohl Rans Hand bewusst, die dabei von seinem Bein rutschte. Ein seltsames Gefühl, diese Quelle von Wärme plötzlich zu verlieren. Sein Stirnrunzeln ging in der Dunkelheit unter, die sich wie ein schweres Tuch über sie legte, als er den Fernseher ausschaltete. Er hörte, wie Ran ebenfalls auf die Beine kam und sobald sich seine Augen an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, schälte sich auch die Silhouette des Jüngeren aus dem ungewissen Dunkel heraus. Ran konnte ihn ebenfalls erkennen, er spürte den Blick der violetten Augen. Und dann legte sich eine Hand mit nur minimalem Zögern um sein Handgelenk. Ran schien eine Vorliebe dafür zu entwickeln. Ohne viel Zeit mit weiteren Überlegungen zu verschwenden, zog er den Anderen an sich heran, dieses Mal nicht auf Abstand bedacht. Rans Körper schmolz gegen seinen, geschmeidig und gleichzeitig unnachgiebig, vollkommen auf den Kuss konzentriert. Ein leises Seufzen kam von Ran und der Laut sandte einen Energiestoß seine Wirbelsäule entlang. Er schob Ran - nicht ganz - von sich, abgehackte Atemzüge durchbrachen die Stille. Neugier ließ ihn einen Daumen über feuchte Lippen streichen und der Jüngere erzitterte unter der leichten Berührung. Es wäre so einfach weiterzumachen, aber noch hatte er sich unter Kontrolle. Er wollte seinem Körper nicht so einfach klein beigeben, er hasste es, wenn sein Verstand überrannt wurde. In seinem Leben hatte es bisher zu wenige solcher Ereignisse gegeben, um sich eventuell an diese Möglichkeit gewöhnen zu können. Etwas abgekühlt küsste er Ran erneut, doch es war wie eine Spiegelung des Kusses heute Nachmittag, so kurz, dass er fast irreal wirkte. Ran folgte ihm ohne Widerspruch bis zur Treppe. "Du weißt ja, wo das Bad ist." Ein Nicken als Antwort und ein fast belustigtes Lächeln, dann ließ der Rothaarige ihn los und verschwand nach oben. Er hatte sich bereits umgezogen und eine zweite Bettdecke bereitgelegt, als Rans schlanke Gestalt im Türrahmen erschien. Trotz des nur spärlichen Mondlichts schien Rans blasse Haut fast zu leuchten und die Shorts hoben sich dunkel dagegen ab. Wieder ruhte Rans Blick wie ein Gewicht auf ihm, dann trat der Jüngere ein und schloss die Tür hinter sich. Ein ordentlich zusammengelegter Stapel wurde auf der Couch abgelegt, deren Umrisse ebenfalls gut auszumachen waren, ehe Ran das Zimmer durchquerte und sich zu ihm aufs Bett setzte. Es war breit genug, um zwei Personen bequem Platz zu bieten, dennoch war einige Zeit vergangen, seit er das letzte Mal mit jemandem zusammen geschlafen hatte. Er nahm die dem Fenster zugewandte Seite und Ran legte sich kurz darauf ebenfalls hin. Es dürfte nicht allzu schlimm werden, schließlich war bereits bewiesen, wenn auch unfreiwillig, dass er in Rans Gegenwart schlafen konnte. Und kurz bevor er tatsächlich einschlief, legten sich warme Finger an seinen Puls. ~TBC~ Nun ja, wenigstens habe ich sie endlich zusammen in ein Bett bekommen. ^^# Ich hoffe, wir lesen uns wieder beim nächsten Teil ^^ Dann werde ich zwei weitere Klausuren hinter mir und nur noch zwei vor mir haben... hm... klingt gar nicht so schlecht *grins* cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)