Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 50: "Rückblicke X - Das Verbot zu atmen hätte wahrscheinlich die gleichen Erfolgschancen." -------------------------------------------------------------------------------------------------- Close Distance (Teil 50) Titel: Close Distance Teil: 50/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: ^____^ Okay, damit liegt mein 50. Kapitel vor *es selbst kaum fassen kann* Disclaimer: not my boys, no money make... Greetings: @Furia: Geht mir mit den weiblichen Charas genauso *gg* daher bin ich schon mal Ouka losgeworden - aber Yuriko brauche ich eventuell noch ^^ Ach ja... The Day of Revolution *lach* Nette Story ^^ Ich werde die Zitate weiterhin einsetzen, wenn es passt. Das erspart nämlich das Nachdenken über einen halbwegs passenden Titel *snicker* Und ich habe keine Ahnung, warum du erst so spät an das Chap rankommst, es war zumindest schon am Montag freigeschaltet o.O *grins* Auch wenn es noch viele Folgen der TV-Serie gibt, werde ich kaum alle verwenden. Sooo lang wird die Story also auch wieder nicht ^^ Übrigens weiß ich noch nicht, ob der nächste Teil mit Ken im üblichen Rhythmus kommen wird *am Kopf kratz* @Andromeda: Na, dieses Mal keine Zeit gehabt? Oder biste nicht auf die Site gekommen? So ging es mir jedenfalls gestern *brummel* Und heute Morgen bin ich von meinem Steckbrief aus plötzlich nicht mehr an meine FFs rangekommen *dumm guck* Auf deinen GB-Eintrag musste weiterhin noch ein bissl warten ^^° Vor deinem habe ich nämlich noch anderen Kram zu beantworten ^^°°° @nai-chan: *lach* Was den Folgenumbau anbetrifft, habe ich selbst noch keine Ahnung, was ich da machen werde *zugeb* Höchstwahrscheinlich werde ich weitere Teile davon übernehmen, den Schluss aber erstmal offen lassen - für spätere Verwendung ^^ Freut mich, dass dir auch das Kapitel davor gefallen hat *grins* Bei Farf fragt man sich doch immer, was er eigentlich vorhat, ne? ^^ @kohaku_san: Nu ja, immerhin hätte es beinahe geklappt ^^ Ich gebe mir Mühe, den Anime nicht zu oft einzubauen, aber eigentlich sind einige Handlungsstränge ganz nützlich - und sobald man versucht hat die Lücken zu füllen, auch nicht so übel ^^ Heute geht es eindeutig nicht mit dem Anime weiter, frühestens in zwei Wochen... Nach der ganzen Lernerei für die Klausuren bin ich völlig aus meiner Story raus *sigh* @Xell: Ha, da haste dir deinen alten Platz dieses Mal zurückerobert *Gummibärchen reich* ^^ Ich kenne ne FF-Autorin, die ständig ihre Kapitel mit Zitaten aus selbigen überschreibt und bin auch jedes Mal neugierig, an welcher Stelle die dann auftauchen. Daher - und aus Gründen der Arbeitserleichterung *snicker* - habe ich beschlossen, dass auch ab und zu auf die Art zu machen ^-^ Japp, auch im Anime wurde Ouka erschossen, allerdings erst später in der Handlung - von Farf. Bis dahin hatte sie sich ständig an Omi geklammert, der keine Ahnung hatte, dass sie seine Cousine ist und sich auch in sie verknallte *schauder* Bei meiner FF wird es keine Rückblende geben, aber eventuell gelangen die Vergangenheitskapitel an diese Stelle ^^ Okay, das wäre dann auch so ne Art Rückblende *gg* Teil 50 "Rückblicke X - Das Verbot zu atmen hätte wahrscheinlich die gleichen Erfolgschancen." Froh oder nicht - warum aber hatte er es nicht bemerkt? Er ignorierte die Seitenblicke von Alexander und Stephan und begann die wenigen Sachen aus seinem Koffer in den Schrank zu räumen, hielt seine Hände beschäftigt. Ob mit ihm etwas nicht stimmte? Und wenn ja, was sollte er davon halten? Sein Stirnrunzeln verschwand als er sich zu den beiden umwandte. "Fang!" Stephan reagierte automatisch, fing den Füller auf, der ihm zugeworfen wurde. Eines der wenigen Andenken, die er mit nach Rosenkreuz genommen hatte. Seit seinem zehnten Geburtstag besaß er ihn, ein Geschenk seiner Großmutter, die kurz darauf gestorben war. Der Franzose betrachtete verwirrt den Gegenstand, sah dann fragend zu ihm auf. "Was soll ich damit?" Hellblaue Augen musterten ihn. Eine Mischung aus Belustigung und Erwartung kräuselte seine Oberlippe. "Ich möchte eine Kostprobe deines Talents haben." "Möchtest du das..." Stephan tauschte einen kurzen Blick mit seinem Freund aus, nickte dann. "Gut, aber nur, weil ich selbst neugierig bin." Ein Grinsen flog in seine Richtung, bevor der Andere einen seiner Handschuhe auszog. Konzentration ließ die weichen Gesichtszüge zu einer ausdruckslosen Maske werden. Der Füller in der rechten Hand wurde fest umschlossen und dann geschah eine ganze Weile gar nichts. Geduldig wartete er ab, beobachtete Stephan, richtete seine Aufmerksamkeit danach auf den Deutschen. Alexander hatte sich zurückgelehnt, die Beine lang von sich gestreckt und erwiderte seinen Blick unter halbgeschlossenen Lidern hervor. Die Irritation war verschwunden, genauso wie die Nachwirkungen von Schneiders ,Gruß'. Zurück blieben Erschöpfung und eine gewisse Unsicherheit ihm gegenüber. Hm... Alexanders Gabe funktionierte bei ihm also nicht. Aber immun gegenüber parapsychischen Fähigkeiten war er auch nicht. Er wusste schließlich mit Bestimmtheit, dass Schneider seine Gedanken hatte lesen können. Jedoch hatte er nichts von dieser Kälte - was auch immer sie damit meinten - mitbekommen. Was natürlich nicht viel zu sagen hatte, falls Schneider ihn ganz einfach ausgenommen hatte. Allmählich begannen sich seine Überlegungen ineinander zu verwickeln und er drohte den Überblick zu verlieren. Vielleicht würde ihm Stephans Erfolg oder Misserfolg weiterhelfen. Dieser erwachte in diesem Moment aus seiner Starre, schüttelte sich, wie um seine Gedanken neu zu sortieren. "Nichts als Nebel...", folgte dann mit noch etwas unsicherer Stimme das Ergebnis. "Kurz habe ich eine ältere Frau gesehen, doch die Spuren waren sehr schwach. Vermutlich zu alt um etwas erkennen zu können." Hellblaue Augen fixierten ihn. "_Du_ hast nichts hinterlassen." Mit einem schmalen Lächeln reagierte er auf das plötzlich erwachte Misstrauen, genau wissend, woran Stephan dachte. Dafür musste er kein Telepath sein. "Keine Sorge, ich habe in nächster Zeit nicht vor abzuhauen, schließlich bin gerade erst eingetroffen." Stephans Wangen verdunkelten sich etwas durch aufsteigendes Blut. "Das habe ich nicht angenommen." "Aber in Erwägung gezogen, nicht wahr?" Er fühlte sich nicht beleidigt und ließ das durchklingen, während seine Gedanken schon weiterwanderten. Stephan kam also auch nicht zu ihm durch, obwohl er wirklich gut sein musste, wenn er sogar seine Großmutter gesehen hatte. Das alles verwirrte ihn eher als ihn weiterzubringen. "Vielleicht ist deine Einstufung zu hoch." Alexander meldete sich plötzlich zu Wort. Stephan schien sofort zu wissen, worauf sein Freund anspielte. "Aber trotzdem ist es seltsam, dass er so sehr abblockt, vor allem, wenn er nicht trainiert ist." Der Braunhaarige wandte sich wieder ihm zu. "Du hattest doch keins, oder?" "Nein", bestätigte er leise. "Schneider hat mir gesagt, ich würde noch lernen einen Block aufzubauen." Bei der Erwähnung des Direktors zuckten die anderen etwas zusammen. Nach einem Augenblick der Erholung beschwerte sich Alexander. "Bitte unterlasse es in Zukunft seinen Namen einfach so zu erwähnen. Erstens heißt es ,Herr' Schneider, zweitens ist er kein Thema, über das wir reden sollten und drittens weckst du seine Aufmerksamkeit damit, sofern er sich nicht gerade abgeschottet hat." Stephan lauschte dem Wortschwall mit Zustimmung im Gesicht, nutzte die Gelegenheit sich wieder seinen Handschuh überzustreifen. Dieser Gedanke war ihm noch gar nicht gekommen. Doch es störte ihn nicht besonders. Wenn Schneider wirklich etwas wissen wollte, würde er es sowieso erfahren und zudem hatte die Aufmerksamkeit des Deutschen ihm bisher keine Nachteile gebracht - eher im Gegenteil. Er sprach den Gedanken nicht aus. Stattdessen reagierte er mit einem weiteren schmalen Lächeln, an dessen Ecken Überlegenheit hervorlugte. Es war ein seltsam befriedigendes Gefühl dieses unterschwellige Selbstvertrauen, das er beständig bei den beiden wahrnahm, erschüttert zu sehen. Sie hielten sich den ,normalen' Menschen gegenüber für ach so besser, doch innerhalb ihrer kleinen Welt gab es eine eigene Hackordnung, an deren Spitze unangefochten Schneider zu stehen schien. "Fassen wir also kurz zusammen: Ich kann euch irgendwie abblocken und habe noch dazu die Aussicht, besser zu werden." Es war ganz simpel - und eindeutig von Vorteil für ihn. Stephan nickte, streckte sich ausgiebig. "Du hast wirklich mehr Glück als Verstand. Nicht nur Precog, sondern auch noch relativ immun gegenüber anderen Talenten." Das Grinsen nahm den Worten den neidischen Stachel, sie waren stärker akzentuiert als bisher. Der Franzose schien müde zu werden. Er beobachtete wie der Andere sich auf den Bauch rollte um so besser unter das Bett spähen zu können. Ein Pappkarton wurde hervorgeholt und ein Riegel daraus entnommen, dessen Namen er nicht entziffern konnte. Es war still im Zimmer geworden, so dass die Verpackung mit einem deutlich hörbaren Knistern entfernt wurde. Als wären ihnen die Worte ausgegangen schwiegen sie, während Stephan mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck die Schokolade verzehrte. Alexanders braune Augen ruhten ohne Nachdruck oder Herausforderung weiterhin auf ihm, als wollte er sich in einer abschließenden Einschätzung versuchen. Dem war kein Erfolg beschieden, wie ihm das frustrierte Stirnrunzeln des Deutschen verriet, ehe dieser resignierend aufgab. Für einen Empathen musste es schwierig sein mit einem Menschen konfrontiert zu werden, dem gegenüber er auf einer bestimmten Ebene blind war. Er verstand das Verhalten des Braunhaarigen jetzt besser, dessen Frustration, und trug es ihm nicht nach. Sein linker Mundwinkel zuckte in flüchtiger Belustigung. Wenn er anfing sich darüber Gedanken zu machen, musste er wirklich erschöpft sein. Es wurde Zeit etwas Schlaf zu bekommen, der nicht allzu schnell wieder unterbrochen wurde. Mit etwas Glück wären morgen die Nachwirkungen des Jetlags überstanden und sein Verstand soweit all die neuen Eindrücke fein säuberlich zu ordnen und abzulegen. Um anschließend mit ein paar klaren Fragen aufzuwarten, die ihm bisher durch die Finger geschlüpft waren. Mit dem Schlafbedürfnis stand er nicht alleine da, Stephan war mit seinem Snack fertig und hatte sich aufgesetzt. Über den hellblauen Augen lag ein Nebel der Müdigkeit. "Ich gehe jetzt besser in mein Zimmer." Damit stand der Franzose auf, streckte sich ein weiteres Mal. Prompt stand Alexander ebenfalls auf, gesellte sich zu seinem Freund. "Wir sehen uns morgen", verabschiedete sich Stephan von ihm. "Bon nuit." Und damit blieb er erst einmal allein zurück. Aufseufzend ließ er sich zurückfallen, starrte die Decke an, die seinem Blick ungerührt standhielt. Sein Körper entspannte sich unwillkürlich, als nicht länger die Anwesenheit der anderen auf ihm lastete. Er war es einfach nicht gewohnt ständig von Menschen umgeben zu sein und vor allem in den letzten Wochen hatte er sich an ein gewisses Maß von Zurückgezogenheit gewöhnt. Leises Entsetzen - augenblicklich zurückgedrängt - hallte in seinem Inneren nach. Hier würde er keinen Rückzugsort haben, nicht einmal sein Zimmer hatte er für sich allein. Braune Augen wurden geschlossen, er zog sich in die Dunkelheit hinter seinen Lidern zurück. Auch in seinem Kopf konnte er sich nicht völlig sicher fühlen. Er musste so schnell wie möglich lernen einen Block aufzubauen. Mit diesem Entschluss schob er die stumme Furcht endgültig von sich und ging ins Bad. Durch das Rauschen des laufenden Wassers hörte er die Zimmertür und war daher nicht überrascht, dass er Alexander vorfand, als er das Bad verließ. "Geht er eigentlich auch einen Schritt ohne dich?" Er hatte plötzlich den Wunsch verspürt den Anderen zu necken und gab dem nach. Erst als die Worte gesagt waren, fügten sich seine Beobachtungen wirklich zusammen, wurden Schlussfolgerungen ausgelöst. "Du spielst den Bodyguard für ihn, nicht wahr?", schob er seine Mutmaßung sofort hinterher, ehe der Deutsche überhaupt auf seine erste Frage reagieren konnte Der Ausdruck von Alexanders Augen geriet auf die kühle Seite der Indifferenz. "Ja, er kann es und nein, ich spiele ihn nicht." Damit wurde er links liegen gelassen und vor Überraschung lachte er leise auf. Damit hatte er wohl so etwas wie einen wunden Punkt getroffen. In seinem früheren Leben hatte es niemand gewagt ihm die kalte Schulter zu zeigen und die Situation hatte etwas Erfrischendes an sich. Nichtsdestotrotz würde er auch jetzt niemandem erlauben ihn so zu behandeln. Sein Lächeln war hart, als er dem Blondhaarigen zusah, wie dieser nun ins Bad verschwand. Der tiefe, vibrierende Klang von Kirchenglocken schien jede einzelne seiner Körperzellen in Schwingung zu versetzen. Seit wann wohnte er in der Nähe einer Kirche? Träge wälzte sich der Gedanke durch seinen Kopf, ohne einen Widerhall zu finden. Irgendetwas daran stimmte nicht... Sein Bewusstsein klammerte sich an dieser Überlegung fest und hangelte sich ein Stück weiter nach oben. Und dann war er endlich wach genug um die Augen aufzuschlagen. Natürlich waren es keine Kirchenglocken gewesen, sein schlaftrunkenes Gehirn hatte lediglich nach der ersten einfachen Erklärung für das enervierende Geräusch gegriffen. "Wenn du zu spät kommst, gibt es kein Frühstück für dich." Alexander schien seinen Groll überwunden zu haben und grinste ihn unerträglich munter an. Er setzte sich auf, spürte augenblicklich dumpfe Kopfschmerzen einsetzen. Mit leicht geneigtem Kopf lauschte er in sich hinein. Nein, seit dem Aufwachen war das Pochen bereits da gewesen, doch erst jetzt nahm er es wirklich wahr. Ohne hinzusehen tastete er nach seine Brille. Sein Blickfeld klärte sich sofort, ohne dass sich seine stille Hoffnung, die Kopfschmerzen dadurch zu vertreiben, erfüllte. Seine Stirn glättete sich, bevor Alexander etwas von seinem Zustand merken konnte. Er hatte den Jetlag wohl doch noch nicht ganz überwunden. "Das werde ich zu vermeiden wissen", antwortete er trocken auf den Kommentar des Deutschen, der daraufhin auf die Uhr schaute. "Dann beeile dich besser. Ich geh schon mal." Und damit verließ der Andere das Zimmer. Er nutzte die entstandene Privatsphäre um sich die Stirn zu massieren. Willkommen im neuen Leben. Es konnte nur noch besser werden. Den Tag verbrachte er damit das weitläufige Gebäude zu erkunden. Die anderen waren nach dem Frühstück zum Unterricht verschwunden, so dass er kaum jemandem auf den stillen Fluren begegnete. Wie Schneider es vorgeschlagen hatte, nahm er sich die Freiheit in einige Räume hineinzuschauen. Es war, als wäre er letztendlich doch noch auf dem College gelandet, nur dass die Vorlesungen teilweise einen sehr ungewöhnlichen Inhalt hatten. ,Weapons and Marksmanship' schien ihm interessant genug um etwas länger zu verweilen und nur der - Dozent? - warf ihm ab und zu ein paar abschätzende Blicke zu. Alle anderen ignorierten ihn, vollkommen auf den Vortrag konzentriert, auch wenn er ihre Neugier wie unterschwellige Energiestöße spürte. Selbst in den Pausen wurde es kaum laut, wie brave Schüler eilten alle einfach nur zum nächsten Raum oder machten sich noch ein paar Notizen, falls ersteres nicht erforderlich war. Keiner der Lehrer hier hatte es nötig seine Autorität durchzusetzen, es gab ganz einfach keine Störenfriede. Das erschien ihm etwas merkwürdig - bis er sich wieder vor Augen rief, wo er sich befand. Er hatte bereits gestern bemerkt, dass es hier eine Hierarchie gab und offensichtlich nicht nur unter den Schülern. Die Trainer, Lehrer, was auch immer, standen entweder außerhalb davon oder einfach zu weit oben, um angerührt werden zu dürfen. Er fragte sich nur, wie sie es schafften die Talente unter Kontrolle zu halten. Wie in Beantwortung dieser Frage hallte ein Schrei durch die Gänge und er hielt auf seinem Weg zum Speisesaal inne. Um ihn herum stockte niemand auch nur, auch wenn er aus den Augenwinkeln einige zusammenzucken sah. Ein Flüstern erhob sich, der hastige Austausch gemurmelter Worte, erstarb gleich darauf wieder. Aber ihm reichte das Wenige, was er verstanden hatte. Unwillkürlich blass geworden setzte er seinen Weg fort. Zum Mittagessen hatte sich dieselbe Runde wie schon am Morgen eingefunden gehabt, nur war sie noch schweigsamer gewesen. Alexander sah aus, als würde ihm allein das Wort ,Essen' den Magen umdrehen, nichtsdestotrotz zwang er sich genauso wie die anderen seinen Teller zu leeren. Seine vorsichtige an Stephan gerichtete Frage war mit nur einem kurzen Satz beantwortet worden: "Er ist Empath." Das hatte ausgereicht um zu verstehen und jetzt saß er draußen in der Nähe des Tennisplatzes und dachte darüber nach, während im Hintergrund das regelmäßige Plopp-Plopp der Bälle zu hören war. Er hatte sich von seinem ersten Eindruck täuschen lassen. Egal wie annähernd normal die Schüler hier wirkten, kämpften sie die ganze Zeit ums Überleben. "Hast du etwas anderes erwartet?" Schneider sah auf ihn herunter, die eisblauen Augen ausdruckslos. Er ließ sich keine Überraschung anmerken, irgendwie hatte er sein Erscheinen vorausgeahnt. "Ich weiß es nicht", antwortete er, die Stirn runzelnd. Und das war die Wahrheit. Es fiel ihm schwer sich nicht auf die Eindrücke seines Talents verlassen zu können und dessen Fehlen hatte ihn unvorsichtig gemachte. Wenn er keine Gefahr _sah_, erwartete er sie auch nicht. Im Nachhinein betrachtet war das unglaublich dumm von ihm gewesen. Das sah er so klar, als wäre sein Verstand bis jetzt umnebelt gewesen. "Nun, ich vertraue darauf, dass du schnell genug lernst überhaupt nichts zu erwarten, sondern zu _wissen_, was auf dich zukommt." Ein Lächeln bildete sich um die Mundwinkel des Deutschen ohne dessen Augen zu erreichen. Er erwiderte den Blick ruhig, gab nicht einmal vor sich selbst zu, dass irgendwo in seinem Innern etwas nicht aufhören konnte zu zittern. Reue lag ihm fern, nur einmal hatte er ihr erlaubt ihn zu überwältigen - und dabei sollte es bleiben. Jeden Anklang eines Gedankens an seinen Bruder verdrängte er mit aller Gewalt. Er hatte seine Rache gehabt - und würde nun den Preis dafür zahlen müssen. Schneider begleitete ihn zu seinem Zimmer, befragte ihn über seine Eindrücke und wenn er ehrlich war, genoss er das Gespräch. Kurz bevor er die Tür öffnete, blitzte etwas in seinem Geist auf und er erinnerte sich daran, was er sehen würde, sobald er den Raum betrat. Augenblicklich machte er seinen Entschluss rückgängig, sah Schneider fragend an. "Ist das erlaubt?" Ein Hauch von Verwirrung mischte sich unbeabsichtigt in seine Worte. Der Deutsche reagierte amüsiert. "Natürlich. Das Verbot zu atmen hätte wahrscheinlich die gleichen Erfolgschancen." Das Lächeln wirkte diesmal echt. "Solange keine wichtigen Aufgaben darunter leiden, können sie ins Bett gehen, mit wem sie wollen. Irgendwelche Verbote wären nicht nur sinnlos sondern würden der Sache auch noch Bedeutung verleihen. Du dürftest doch keine Zweifel daran hegen, dass es sowieso nicht mehr als eine nette Entspannungsmöglichkeit ist." Er erinnerte sich an Schneiders Frage im Flugzeug und seine Antwort darauf. Und er verstand. Mit einem langsamen Nicken stimmte er zu. ~TBC~ Sodele, da morgen (Montag) meine letzte Klausur vorbei ist, habe ich endlich wieder Zeit an der FF weiterzuschreiben... *die letzten Kapitel schon vor ner Weile vorgeschrieben hatte* Ich hoffe, ich finde wieder in die Handlung rein *Kopf schief leg* cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)