Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 45: "Umdenken" ---------------------- Close Distance (Teil 45) Titel: Close Distance Teil: 45/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Japp, wir landen mal wieder bei Ran ^^ Weiß noch jeder, wo wir stehen geblieben waren? ^^° Am Sonntagmorgen, als Ran mal ein bissl mit Crawfords Katana üben durfte ^^ Anschluss also an Teil 41 und im Prinzip auch 42 *nod* Disclaimer: not my boys, no money make... Greetings: @all: Ein erfolgreiches Jahr 2005! ^______________^ Sorry, dass letztes Weekend kein Teil on war, aber die Feiertage waren mir dazwischen gekommen ^^° *an alle Gummibärchen verteil* @Andromeda: Wirklich lieb von dir, dass du mit dem GB-Eintrag noch ein bissl wartest ^.~ Nope, in Berlin war ich nicht - und solange ich es verhindern kann, würde ich es mir auch niemals antun, am Brandenburger Tor auf den Jahreswechsel zu warten. Haben mal ein paar Freundinnen von mir gemacht und die fanden es nicht besonders berauschend ^^# @nai-chan: *gg* Doch, doch, heute gibt es ja Gummibärchen für alle ^___^ Wir werden ja sehen, ob du dieses Mal wieder ganz unten auf der Liste landest *grins* Ich muss zugeben, dass ich die Teile aus Brads Vergangenheit auch mit am meisten mag ^^° Daher wird es auch einige mehr geben, als ich ursprünglich geplant hatte. Ich hoffe nur, dass ich zum Ausgleich auch ausreichend Gegenwartshandlung zusammenkratzen kann ^^y @Arigata: Ich finde es immer noch unfair, dass du eine Woche länger frei hast als ich *grummel* Na ja, ich hoffe du nutzt sie wenigstens, um dich vom Praktikum zu erholen *knuffz* @Xell: Wieso kommste jetzt nicht mehr so oft ins Net? Ich würde da sicher bald unter Entzugserscheinungen leiden ^^° Wenn du mehr über Rosenkreuz wissen willst, werden dir die Animes gar nicht weiterhelfen. Soweit ich weiß, soll Rosenkreuz in einem der Dramen erwähnt worden sein - und zwar in dem Zusammenhang, dass Schuldig auf dieser "Schule für Begabte" war. Inwieweit das nun hinhaut - keine Ahnung... Soll heißen, alles was in meiner Story über RK steht, habe ich mir nur aus den Fingern gesogen *ehe* Kenn die Schule auch nur aus ein paar englischen FFs, wo sie jedes Mal anders dargestellt wird ^^ @Maike: Jupp, bin gut ins neue Jahr reingerutscht ^^ Ich musste laufend Pascha trösten, der sowas von gar nicht begeistert von der Knallerei war, die mal wieder relativ früh einsetzte ^^# @Furia: Ich hoffe, du hattest Silvester viel Spaß ^^ (und hast jetzt auch wieder Zeit, bei meiner FF vorbeizulesen *grins*) @Kizuna01: *erstmal ne extra Portion Gummibärchen rüberschieb* Dein Commi hat mich fast aus den Socken gehauen ^^ Ich glaube, den beantworte ich besser im GB, sonst werden die Greetings etwas lang ^^° Du magst Schneider nicht, weil er den Crawford-Charakterzügen zu ähnlich ist, die dir nicht gefallen? Freut mich zu hören *lach* Weil ich Schneider genau so darstellen wollte und du mir hiermit bestätigt hast, dass man es merkt *grins* Übrigens mag ich im Gegenteil zu dir Schneider schon ^____^ Teil 45 "Umdenken" Seine Armmuskeln zitterten leicht, als er das Katana schließlich nach unten sinken ließ. Er war erschöpft, aber nicht müde, zufrieden. Sein Lächeln zeigte das offen, als er sich zu Crawford-san umwandte. Der Amerikaner hatte auf der Couch Platz genommen, ihn von dort aus während seiner Übungen beobachtet. "Das war gar nicht mal so schlecht..." Braune Augen sahen ihn nachdenklich an. Dann wurde das oft so ausdruckslose Gesicht irgendwie weicher. "Ist doch interessanter, als nur ein Shinai in der Hand zu haben, nicht wahr?" Der seltsame Unterton entging ihm nicht, doch da er ihn nicht einordnen konnte, beschloss er ihn zu ignorieren. "Ja." Sein Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen. Er war wie in einem Rausch gewesen, hatte nicht ein Mal befürchtet, sich dabei zu verletzen. Das Schwert lag schwerer in der Hand, seine Abläufe kamen langsamer als gewohnt. Doch dafür hatte er die dahinter liegende Macht gespürt, elegant und gefährlich. Crawford-sans Mundwinkel krümmten sich nach oben, als dieser seine Begeisterung wahrnahm. Dann stand der Ältere auf, kam langsam auf ihn zu, um ihm dann das Katana abzunehmen, von dem er sich kaum trennen wollte. Augenblicklich fühlte er sich wie beraubt. Seufzend sah er zu, wie die blanke Klinge in seiner Hülle verschwand und das Schwert zurück auf das Gestell gelegt wurde. Sonnenstrahlen fielen durch die Fenster, kringelten sich warm auf seiner Haut. An ihm war völlig vorbeigegangen, dass der Tag angebrochen war. "Komm, lass uns frühstücken gehen." Eine Hand auf seiner Schulter holte ihn zurück und er lächelte wieder - zu dem Älteren hinauf. Es ging ihm um so vieles besser als gestern Morgen, dass genauso gut eine halbe Ewigkeit seitdem hätte vergangen sein können. Als sie an Schuldigs Zimmer vorbeikamen, sah er, dass dessen Bett jetzt leer war. Dafür hörte er von unten etwas. In der Küche trafen sie auf die Beiden. Er blieb in der Tür stehen, grinste unwillkürlich bei dem sich ihm bietenden Anblick. Schuldig hatte also auf seinen Vorschlag gehört, den er eigentlich mehr im Scherz gemacht hatte. Der Orangehaarige drehte sich ihm gleichen Moment zu ihm um, als ihm das durch den Kopf schoss. "Ich habe dir doch gesagt, dass du dir die Fahrt verdient hast." Grüne Augen funkelten ihn an, wanderten dann zu der Person, die hinter ihm stand. Das Funkeln wurde durch leisen Spott abgelöst, doch Schuldig sagte nichts. Fragend wandte er sich zu Crawford-san um, dessen Augenbrauen sich zusammen gezogen hatten, gereizt. Was ging zwischen den beiden vor? Bevor er den Mund aufmachen konnte, legte sich wieder die Hand des Schwarzhaarigen auf seine Schulter, hieß ihm zu schweigen. Und das tat er. Anscheinend würde er hier niemals seine Fragen beantwortet bekommen. Er überließ sie sich selbst und ihrem stummen Zwiegespräch, ging zu Farfarello hinüber, setzte sich zu ihm auf den Fußboden. Solange Schuldig dabei war, hatte er von ihm sicher nichts zu befürchten. Und im Notfall war da immer noch Crawford-san. Es gab jetzt einen Punkt in ihm, der Sicherheit versprach. Und genau den berührte er kurz um dem Blick des Iren ruhig zu begegnen. "Hier." Er reichte Farfarello eine der Tomaten, die neben dem Mixer lagen und wurde mit einem seltsamen Lächeln belohnt. "Einen Cappuccino bitte." Mit einem freundlichen Nicken notierte er die Bestellung, wandte sich dann den nächsten Gästen zu. Das hier war genau das, was er gebraucht hatte. Der vertraute Trubel hüllte ihn ein, während er seinen gewohnten Aufgaben nachging. Crawford-san hatte ihn nach dem Frühstück nach Hause gebracht, wo er von seinen Cousins mit einem fröhlichen Kreischen begrüßt worden war. Sie hatten den gestrigen Morgen schon wieder vergessen gehabt. Er selbst konnte das nicht so schnell, aber dafür schaffte er es, den Gedanken an seine Eltern tief in sich zu vergraben. Weder seine Tante noch sein Onkel hatten sich über sein langes Fernbleiben gewundert, auch nicht über seinen Begleiter. Onkel Rimoto war mit dem Amerikaner sogar im Wohnzimmer verschwunden um gemeinsam eine Tasse Tee zu trinken. Wieder hatte er es nicht über sich gebracht, bei ihnen zu bleiben, hatte lieber mit den Kleinen ein wenig gespielt, ohne dazu aufgefordert worden zu sein. Danach war er auf sein Zimmer gegangen, die Hausaufgaben erledigten sich leider nicht von alleine und er wollte in der Schule keinen Ärger bekommen. Erst zum Mittagessen hatte er sich unten wieder blicken lassen, mit einem Stich der Enttäuschung registrierend, dass der Amerikaner nicht mehr da war - aber was hatte er denn auch anderes erwarten können... Stirnrunzelnd schalt er sich selbst, als die Enttäuschung noch einmal aufflammte. Schnell konzentrierte er sich auf sein voll beladenes Tablett, begann Tassen und mit Kuchen gefüllte Teller zu verteilen. Kein warmer Apfelstrudel dieses Mal. Das auf seinen Lippen erwachende Lächeln war an eine Erinnerung gerichtet, nicht an das Mädchen, welches es erwiderte. Sein Besuch bei Aya war heute nicht so schmerzhaft gewesen. Vielleicht glaubte er allmählich daran, dass sie bald wieder gesund werden würde. Es musste so kommen, sie durfte ihn einfach nicht allein lassen. Der Nachmittag ging in Bestellungen, Gästen, eiligem hin und her Hasten und warmen Sonnenschein vorbei und ehe er es sich versah, war seine Schicht auch schon vorüber. Fast wie früher, doch dorthin konnte er nicht mehr zurückkehren. Er musste es schaffen, sich von seinen Eltern - seinem Vater - zu lösen. Als er abends ins Bett fiel, schlief er ein, sobald sein Kopf das Kissen berührte. "Du siehst so zufrieden aus." Yunshiro sah grinsend von seinem Block auf, wo er noch schnell einige Matheaufgaben beendete. "Ich habe dir doch von Tsukiyono erzählt, weißt du noch?" Er nickte, sich an einen ziemlich verwirrenden Bericht über ein Programm oder sowas Ähnliches erinnernd. "Dieser Mittelschüler, mit dem du Dienstag im Computer-Club zusammengetroffen bist, ne?" "Genau der. Ich habe es geschafft seine Aufgabe zu lösen, auch wenn es mich massenhaft Zeit gekostet hat." Kopfschüttelnd lächelte er. "Und das macht dir Spaß?" "Natürlich, außerdem hatte ich dieses Wochenende ja nichts Besseres zu tun." Dunkle Augen hefteten sich plötzlich mit einer Intensität auf ihn, die ihn beinahe zurückweichen ließ. "Geht es dir gut, Ran? Ich meine, Freitag war doch..." Der Satz wurde nicht zu Ende geführt, Yunshiros Stimmer versickerte irgendwo zwischen ihnen. Die Antwort, das war sie. Dunkel war da die Erinnerung, dass er sich am Samstag gewundert hatte, was er früher mit den beiden freien Tagen angefangen hatte. Dieses Mal wich er ihr nicht aus. Meistens war er mit Yunshiro oder anderen Freunden unterwegs gewesen, selten auf die Zeit achtend. Die Bilder waren undeutlich, so weit weg, die von Schuldig, Farfarello und Crawford-san um so vieles lebendiger, als wären sie die einzige Wirklichkeit und alles davor nur ein Traum gewesen. Selbst Nagi, den er kaum getroffen hatte, schien mehr zu seinem Leben zu gehören. Schuldbewusstsein begann an ihm zu nagen. Eine Hand umschloss die seine, richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Freund. Ruhig musterte er dessen vertraute Züge, lächelte schließlich schwach. Er schaffte es einfach nicht, ihm von Crawford-san zu erzählen. Nicht von diesem Ausritt und auch nicht von dem Katana, das gestern fest in seinen Händen gelegen hatte. Wann war das geschehen? Wann hatte er sich von seinem Freund so weit entfernt? Ein Gefühl des Verlustes zehrte an ihm und darunter saß die Schuld und wetzte weiter ihr Messer, das scharf in seine Seele schnitt. Yunshiros Blick wurde noch besorgter. "Du brauchst nichts zu sagen. Entschuldigung..." Verstummend wurde seine Hand gedrückt, sein Freund sah nach unten. Und dann erschien ein verwirrtes Stirnrunzeln. "Was ist das?" "Was meinst du?" Selbst verwirrt über die abrupte Änderung, folgte er dem Blick seines Freundes - zu seinem Handgelenk und den blauen Flecken, die sich allzu deutlich von der blassen Haut abhoben. Blut schoss ihm in die Wangen, als ob er bei etwas Verbotenen erwischt worden wäre. Er sah wieder in diese kalten, braunen Augen, spürte wie Crawford-sans Gewicht ihn nach unten drückte, seine Hände gefangen in dem unnachgiebigen Griff des Älteren. Mit einem Blinzeln vertrieb er die irritierenden Bilder. "Das war nur ein kleiner Unfall", brachte er schließlich lahm heraus. Yunshiro akzeptierte die Antwort, doch den Rest des Tages wurde er immer wieder misstrauisch beobachtet. Und wieder ein Tag geschafft. Er atmete tief durch, angenehm müde von dem hinter ihm liegenden Training. Es war seltsam gewesen, wieder zum Shinai zurückzukehren, aber natürlich hatte er den Umgang damit nicht verlernt. Sein Trainingspartner tat ihm nachträglich etwas leid - ein Lächeln umspielte bei diesem Gedanken seine Lippen - wahrscheinlich hätte er sich etwas mehr zurückhalten sollen. Doch das war ihm einfach nicht möglich gewesen. Er hatte diese ganzen verwirrenden Überlegungen loswerden müssen und nichts half ihm so sehr dabei seinen Kopf zu leeren, wie ein Kampf. Er suchte nach der Sonne, die höher stand als letzte Woche um diese Zeit. Das war der Abend gewesen, an dem Schuldig ihn zum Keller-Casino gebracht hatte. Die Aufregung lebte kurz auf, fand aber keinen Grund zu verweilen. Wie dumm er da noch gewesen war. Er schüttelte in leiser Belustigung über sich selbst den Kopf. Wie konnte eine Woche so einen großen Unterschied machen? Sein Schnauben war kaum wahrnehmbar. Wie konnte es nicht so sein, wenn es bereits ein Abend geschafft hatte, sein Leben vollkommen umzukrempeln... Unwillkürlich hob er etwas die Arme, die eben noch schlaff an seiner Seite gehangen hatten, während er reglos vor dem Schultor stand. Mit einer Mischung aus Faszination und Betäubung betrachtete er die Beweise dafür, dass er das alles in den letzten beiden Tagen wirklich erlebt hatte. Es war alles so anders. Er schüttelte sich. Wenn er hier noch lange herumstand, wurde es zu spät, um noch bei Aya vorbeizusehen. Energisch setzte er sich in Bewegung, wurde jedoch von einem gedämpften Aufschrei fast augenblicklich wieder gestoppt. Violette Augen schlossen sich, als unerwartet Panik auf ihn herabstürzte, Übelkeit mit sich bringend. Es fiel ihm schwer zu atmen, seine Lungen arbeiteten wie wild. Luft, er brauchte mehr Luft. Schwankend stützte er sich an der Mauer ab, die das Schulgelände einrahmte. Die Panik schwächte sich zu Furcht ab, die sich schließlich auch auflöste, als seine Vernunft zurückkehrte. Das war alles nur ein dämlicher Zufall, dieses Mal würde er keine zusammengesunkene Gestalt vorfinden, wenn er um die Ecke bog. Anfangs stolperte er mehr als zu gehen, dann aber gewann sein Schritt an Festigkeit. Erst im Nachhinein sollte ihm auffallen, dass er es nicht einmal in Erwägung gezogen hatte, einfach wegzulaufen. Es war nur eine Schlägerei. Seine uneingestandene Erleichterung wich unmittelbar Zorn, sobald er erkannte, wie unfair die Kräfteverteilung war. Eine sehr, sehr leise Stimme erinnerte ihn daran, wie er selbst vor kurzem in dieser Situation gewesen war - an dem Tag, als er Schuldig kennen lernte. Er verscheuchte die Erinnerung. "Lasst ihn in Ruhe!" Seine Stimme durchschnitt die Geräusche des Kampfes mühelos, Eis klirrte in ihr, so dass er sie kaum wieder erkannte. Drei Köpfe ruckten zu ihm herum, junge Gesichter, Mittelschüler. "Das ist Fujimiya-sempai." In der entstandenen Stille konnte er das Flüstern ohne Probleme verstehen, auch wenn es ganz sicher nicht für ihn bestimmt gewesen war. Er lächelte bitter. Seine traurige Berühmtheit brachte anscheinend auch mal was Positives mit sich. Dabei hatte er doch gehofft, schon längst wieder vergessen worden zu sein. Als sein Name fiel, drehte sich endlich auch der vierte der Schüler um und violette Augen weiteten sich, als Erkennen ihn traf. "Ran-kun." Nagi klang - ungläubig, der Blick des Jüngeren offenbarte keinerlei Emotion. "Was machst du denn hier?" Das hörte sich fast nach einem Vorwurf an, stellte er säuerlich fest. "Verschwindet!", fauchte er die drei an, die ihn immer noch wie einen Geist anstarrten. Und als hätten sie nur auf diese Aufforderung gewartet, gaben sie augenblicklich Fersengeld. Erst als sie ganz allein zurückgeblieben waren, schloss er zu Nagi auf. Dieser straffte sich sofort, beobachtete ihn reglos dabei, wie er näher kam. Automatisch suchte er den Jüngeren nach sichtbaren Verletzungen ab, war erleichtert, als er keine vorfand. Nur von Nagis linkem Mundwinkel aus bahnte sich ein dünner roter Faden seinen Weg nach unten. Er holte ein Taschentusch aus seiner Tasche, tupfte das Blut ab. Dunkelblaue Augen verengten sich, doch der Braunhaarige hielt still. "Warum bist du dazwischen gegangen?", verlangte Nagi erst danach zu wissen. Die ganze Angelegenheit entwickelte sich in eine unerwartete Richtung. "Soll das heißen, du wolltest gegen drei auf einmal antreten?" Der ironische Unterton war nicht wirklich beabsichtigt gewesen, überraschte aber keinen von ihnen. Es kam keine Antwort, nur ein mürrisches Schulterzucken. Er ging los in Richtung U-Bahn, Nagi folgte ihm, ohne darüber nachzudenken. "Worum ging es eigentlich?" Nachdem sie einige Minuten nur geschwiegen hatten, stellte er eine neue Frage. "Die wollten bloß ein bisschen Frust ablassen..." Diesmal blieb Nagi nicht stumm. Er verkniff sich ein Lächeln, während sie sich einen Platz suchten. Wenigstens war um diese Zeit der schlimmste Ansturm vorbei. Bei Büroschluss konnte man froh sein, wenn man es überhaupt schaffte, sich in einen der Wagons zu quetschen. "Im Gegenteil zu dir, hm?", reagierte er auf die Aussage. In den dunkelblauen Augen glomm ein Funken auf, über den er lieber nicht zu genau nachdenken wollte. "Warum hast du dich von ihnen abfangen lassen?", schob er daher schnell nach. Er konnte sich nicht vorstellen, was Nagi in der Seitenstraße zu suchen gehabt hatte - es sein denn, er _wollte_ dort sein. Ein amüsierter Zug erschien um Nagis Lippen und etwas, das nahe an Verachtung grenzte, färbte die folgenden Worte. "Ich laufe doch nicht vor solchen Idioten davon. Wenn sie Prügel haben wollen, können sie sich diese gerne abholen." Unter mangelndem Selbstvertrauen litt Nagi offensichtlich nicht. Er musterte den Jüngeren aufmerksam. Auch wenn er schon vorher gespürt hatte, dass etwas an dem Braunhaarigen seltsam war, hatte er ihn doch unterschätzt. Das bewiesen bereits die fehlenden Verletzungen. Der Junge hatte sich anscheinend ohne Schwierigkeiten alleine gegen drei andere durchgesetzt. Er überdachte noch einmal Nagis Reaktionen und lachte leise auf, als er endlich verstand. "Du hast sie benutzt um dich abzureagieren, stimmt's?" Nagi wirkte aufgeschreckt, als ob der Jüngere ihn bis eben auch falsch eingeschätzt hatte. Dann aber senkte sich wieder dieses Schild, das die dunkelblauen Augen abschirmte. Er reagierte mit unerwarteter Besorgnis darauf, ohne dies allerdings sichtbar werden zu lassen. Nagi war doch viel zu jung, um bereits eine solche Abwehr zu besitzen. Er fragte sich, welche Erlebnisse sie hatten notwendig werden lassen und wollte es gleichzeitig gar nicht erfahren. "Du musst wissen, dass ich heute im Kendo-Club etwas Ähnliches gemacht habe", fügte er seinem plötzlichen Ausbruch mit scheinbarer Unbekümmertheit hinzu. "Aber verrate das bloß nicht meinem Trainer." Sein verschwörerisches Blinzeln erwischte Nagi auf dem falschen Fuß. Dieser sah ihn zuerst an, als hätte er den Verstand verloren. Dann aber erblühte ein zögerliches Grinsen. ~TBC~ Zur Abwechslung auch mal ein bissl Handlung (oder wie auch immer man das bezeichnen soll ^^#) mit Ran und Nagi zusammen ^^ Mit diesem Teil ist das jetzt meine längste FF *grins* Bin echt gespannt, wo das enden wird ^^°°° Bis zum nächsten Mal, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)