Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 44: "Rückblicke VIII - Willkommen" ------------------------------------------ Close Distance (Teil 44) Titel: Close Distance Teil: 44/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: So, der heutige Teil spielt in Rosenkreuz uns schließt an den 40. an ^^ Übrigens fällt mir gerade auf, dass diese Story jetzt so lang ist wie "Bright Nights" ^^° Disclaimer: not my boys, no money make... Greetings: @Andromeda: *lach* Jetzt war ich auch mal auf einem Weihnachtsmarkt ^^ Und bei dem einen Crepes-Stand haben sie welche mit Bolognese und Käse angeboten gehabt *schauder* Freut mich, dass du bei meiner Story mit Ken besser mitleiden kannst, der Kerl ist auch ziemlich arm dran ^^# Tja, mit Crawford und anderen Personen ist das halt ne schwierige Sache. Schließlich ist der Kerl ja der Ansicht, dass er auch sehr gut allein zurecht kommt. Aber ab und zu lässt sich Brad ja auch blicken ^^ @Furia: Da ich es letztes Mal vergessen hab zu erwähnen: lass dir mit dem GB-Eintrag ruhig Zeit *eifrig nick* ^^ Und ich weiß jetzt endlich, wann in der Storyline Omi zum ersten Mal auf Nagi treffen wird *grins* So von Angesicht zu Angesicht, meine ich... Da ich aber noch nicht raus habe, welche Vergangenheitskapitel bis dahin untergebracht werden, kann ich dir nicht das Kapitel verraten ^^°°° @Arigata: Hm... wie wäre es dieses Mal mit einer heißen Schokolade mit Schuss? *grins* Damit du dich nach dem Schneeball wieder aufwärmen kannst *freundlich guck* @Maike: Ich habe das Weihnachts-/Geburtstagsgeschenk im Kellerkühlschrank verstaut *nod* Und nur so zur Sicherheit noch einen großen A4-Zettel drüber gefaltet und raufgeschrieben, dass der Rest der Family seine Hände von lassen soll *lach* ^^ @Xell: Langsam bekomme ich den Eindruck, du möchtest nai-chan deinen Platz überlassen... Hast du zuviel von Gummibärchen? o.O Ich kann dir auch ein paar Sachen aus meinem Adventskalender anbieten *gg* @nai-chan: Guck mal, du bekommst schon wieder Gummibärchen *rüberschieb* ^^ Wenn du noch einmal an dieser Stelle landest, hast du einen Hattrick geschafft *nick* Übrigens versuche ich daran zu denken, oben im Kommentar das jeweilige Kapitel in die Handlung einzuordnen. Und flashbacks werden bei mir immer ausdrücklich als solche gekennzeichnet - nur so zur Orientierung ^^ Teil 44 "Rückblicke VIII - Willkommen" Für einige Minuten stand er einfach nur in dem fremden Zimmer, ließ diese kaum fassbare Wirklichkeit in sich einrasten. Innerlich war er tief erschöpft und es fiel ihm schwer, auch nur bis unter die Dusche zu kommen. Das heiße Wasser half nicht dabei, die Benommenheit hinfort zu spülen, doch immerhin fühlte er sich nach der Dusche besser. Er wechselte in eine bequeme Hose und ein Shirt, anschließend ließ er sich auf das Bett fallen. Seine Sachen lagen ordentlich gefaltet auf dem Stuhl, eine müde Hand legte die Brille obenauf. Und dann wehrte er sich nicht mehr gegen den Schlaf. "Spürst du das auch?" Ein Geräusch, als würde die Tür geöffnet, dann wurde die Stimme deutlicher. "Die haben mir doch nicht etwa einen verdammten Screamer ins Zimmer gegeben." "Das ist unmöglich, mon cher. Du weißt genau, dass die separat untergebracht sind." Eine zweite Person antwortete und er konnte ihre Schritte hören, während sich sein Bewusstsein aus dem Nebel herauskämpfte. Keine sehr einfache Aufgabe. "Und wer soll das hier dann sein?" Langsam setzte er sich auf, blinzelte, erkannte aber noch nicht sehr viel. Erst als er sich die Brille aufgesetzt hatte, wurden verschwommene Konturen zu zwei Jugendlichen. Einer von ihnen kräftig gebaut, dunkelblond, mit braunen Augen, die ihn ungerührt anstarrten. Der Andere etwas zierlicher und kleiner, weiche Gesichtszüge, die von hellem Braun eingerahmt wurden. Und der war es, der nun antwortete. "Auf keinen Fall ein Schreihals." Der französische Akzent ließ das letzte Wort etwas merkwürdig klingen. "Und er ist zu alt, um ein Neuer zu sein. Kennst du ihn?" "Sehe ich so aus, Stephan?" Genervt wurden braune Augen verdreht. "Der Typ ist mir noch nie über den Weg gelaufen. Hier muss jemand etwas vermasselt haben." Mit regungsloser Miene ließ er die Begutachtung über sich ergehen. Der Blonde musste Alexander sein. Er versuchte die Beiden einzuschätzen. Sie schienen sich schon lange zu kennen, ihre Körperhaltung verriet ihm das trotz der spürbaren Anspannung. Irgendetwas war aber ungewöhnlich, anders, als er es von Jugendlichen seines Alters kannte. Er konzentrierte sich darauf, doch es entglitt ihm immer wieder. Etwas fehlte... und andererseits war da auch mehr, ein dunkler Schatten, wie eine latente Gefahr. Davon ließ er sich nicht beeindrucken. Und sein schmales Lächeln sagte genau das. Dabei spürte er die Gewissheit, dass die Anderen bald noch etwas überraschter sein würden, als jetzt über seine bloße Anwesenheit. Er unterdrückte ein perplexes Zwinkern. Was war das denn? Muskeln, von denen er bis eben nicht gewusst hatte, wie verkrampft sie waren, entspannten sich. Seine Gabe, sie war wieder da. Wie ausgesprochen praktisch. "Sei lieber froh, dass du dich nicht um eine der Rotznasen kümmern musst." Stephan meldete sich wieder zu Wort, wandte sich dann direkt an ihn. "Würdest du vielleicht auch mal einen Beitrag leisten, wir können nämlich keine Gedanken lesen." Egal ob er etwas schwächlich aussah, Zurückhaltung erlegte sich der Franzose deswegen ganz sicher nicht auf. "Mein Name ist Crawford. Und ich bin nicht irrtümlich hier." Sein Blick richtete sich auf den Blondhaarigen. "Alexander Schmidt?" "Ja." Etwas barsch. "Na also, dann hat alles seine Richtigkeit." Da er keine große Lust auf eine weiterführende Unterhaltung hatte, legte er sich wieder hin, die Arme unterm Kopf verschränkt und schloss die Augen. Ein wirksames Mittel um Anderen zu sagen, dass sie hiermit ignoriert wurden. Alexander wollte aber nicht ignoriert werden. "Bist du Engländer? Und wie lautet der Rest deines Namens? Zudem wüsste ich wirklich gerne, aus welchem Loch du gekrochen bist!" "Na, na, nicht so unhöflich. Außerdem würde ich bei diesem Akzent eher auf einen Ami tippen." Stephan war eindeutig belustigt von der Situation, allerdings hatte auch nicht er einen Fremden vor die Nase gesetzt bekommen. Der Andere wurde ungeduldig, er hörte, wie dieser neben sein Bett trat. "Wie wäre es mit ein paar Antworten, Schlafmütze?" Der Luftzug einer Bewegung streifte ihn, doch er wusste schon, was passieren würde und wartete in aller Gemütsruhe den richtigen Augenblick ab. Er musste nur aufpassen, dass ihn kein Verziehen der Mundwinkel verriet. Einen Herzschlag bevor Alexander ihn am Shirt packte, griff er selbst zu, richtete sich auf, während er den Gleichaltrigen gleichzeitig zurückstieß um nicht mit ihm zu kollidieren. Und noch ein paar Herzschläge später lag dieser unter ihm auf dem Boden, die Faust im Magen, die andere Hand am Hals, ganz allmählich die Luftzufuhr drosselnd. "Fass mich nicht an", zischte er, kalte braune Augen starrten in ihr geweitetes Gegenstück. Es folgte nicht einmal der Versuch von Gegenwehr. "Ähm... bitte keine zu langwierigen Verletzungen wie Knochenbrüche, das würde die Lektionen unterbrechen." Stephan rief sich in Erinnerung und dessen hellblaue Augen erwiderten ruhig und etwas beschwichtigend seinen Blick. "Du kannst ihn loslassen. Ich denke, er hat verstanden, was du meinst." Unwillkürlich schlich sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen und ohne weiter auf den am Boden Liegenden zu achten, stand er auf. "Darf ich deinen Worten entnehmen, dass ein paar blaue Flecke nicht weiter schlimm sind?" Die Antwort wartete er nicht ab und begann aus seinem Koffer eine frische Hose herauszusuchen. Bald würde er neue Kleidung brauchen. Sich anziehend wandte er sich wieder dem Braunhaarigen zu. "Richtig." Die Aussage wurde von einem kühlen Grinsen begleitet. "Keine Toten, das würdest du bereuen. Und falls wegen dir jemand nicht zum Unterricht erscheint, wäre das auch etwas unangenehm. Aber keine Sorge, man ist hier zwangsläufig ziemlich abgehärtet." Alexander bewies das, indem er sich aufrappelte ohne das Gesicht zu verziehen. Nur die Hand über dem Magen und ein blasser Schimmer auf den Wangen verriet ein leichtes Unwohlsein. "Du bist wirklich neu hier." Eine Feststellung. "Wie-" "Kein Kommentar." Er würde jetzt ganz sicher nicht anfangen seine Lebensgeschichte vor denen auszubreiten. Ihm kam ein anderer Gedanke. "Und wenn es keinen Zeugen gibt?", wandte er sich an Stephan, der genau wusste, worauf er sich bezog. Ein sehr, sehr schmales Lächeln war die einzige Antwort. Er erwiderte es, bevor sein Shirt einem Hemd wich, nahm sich dann die Zeit die beiden unter diesem Gesichtspunkt zu mustern. Nichts, das einer Schuluniform ähnelte. Dunkelblaue Hosen. Der Braunhaarige trug wie er selbst ein Hemd, während Alexander lediglich ein Muskelshirt übergezogen hatte. Und dann waren da noch die Armbänder, die ihm bis eben nicht bewusst aufgefallen waren. Der Deutsche hatte sich wieder gefasst, nachdem ihm einfach das Wort abgeschnitten worden war, schwankte zwischen einem Wutausbruch und dem Wunsch, ihn einfach links liegen zu lassen hin und her. "Guck jemand anderen an", kam es schließlich nur etwas lahm. Er hatte den unbestimmten Eindruck, dass er den Anderen verwirrte. "Du bist ein Precog, nicht wahr, Ami? Daher hattest du Alex vorhin so schnell am Boden." Stephan hatte eine von Stoff umhüllte Hand beruhigend auf den Oberarm seines Freundes gelegt, bevor er ihm die Frage stellte. Ganz sicher konnte er sich nicht sein, ob er die Abkürzung richtig deutete, Schneider hatte sie nie verwendet. Aber die Wahrscheinlichkeit sprach dafür. Warum ging der Stephan eigentlich nicht davon aus, dass er ein Telepath war? Vielleicht stellte er dafür zu viele Fragen. "Ja." Damit bestätigte er gleichzeitig, dass der Braunhaarige mit seinem Herkunftsland richtig lag. Dieser lächelte zufrieden, Vorsicht in den blauen Augen, die er sehr wohl entdeckte, bevor der Blick abgewandt wurde. "Siehst du, mon cher, da ist es kein Wunder, dass du verloren hast." Alexander wurde lockerer, doch die Verwirrung wich nicht ganz. "Bist du eigentlich auf Droge oder so etwas?" Er runzelte die Stirn. Wenn die Frage nicht offensichtlich ernst gemeint gewesen wäre und nicht als Provokation, würde der Blonde schon nicht mehr stehen. "Wie kommst du darauf?" "Es ist nur so-" Eine dumpfe aber nicht zu überhörende Glocke unterbrach den Ansatz zu einer Erklärung. "Abendessen", kam es Unisono von seinen beiden neuen Bekanntschaften. "Wir haben genau fünf Minuten Zeit hinzugelangen. Oder hast du keinen Hunger?" Nun da das Thema aufgebracht worden war, meldete sich sein Magen - wenigstens nur im Stillen. "Ganz im Gegenteil. Wo geht's lang?" Zum ersten Mal hörte er sie lachen und irgendwie erleichterte ihn das. Egal was Schneider gesagt hatte, so schlimm konnte es hier überhaupt nicht sein. Im Speisesaal lag ein beständiges Summen in der Luft, begleitet vom Stühlescharren sowie dem Klirren von Besteck gegen Geschirr. Trotzdem war die Lautstärke gedrosselt, was wahrscheinlich an den Aufsichtspersonen - Lehrern? - lag, die am einen Ende des Raumes separat ihre Tische hatten. Die der Schüler standen wie mit dem Lineal gezogen in ordentlichen Reihen, so dass jeder genug Platz hatte dazwischen hindurchzugehen. Acht Schüler pro Tisch, niemand saß an den Stirnseiten. Und die Mehrheit war in Blau gekleidet, in unterschiedlichen Abstufungen. Lange Hosen, T-Shirts, deren rechter Ärmel jeweils einen farbigen Streifen aufwies. Gleichartige Cluster - von Altersgruppen vermutlich - saßen zusammen. Nur wenige, wie seine Begleiter und er selbst waren individuell gekleidet. Und noch etwas anderes sah er: kaum jemand war älter als er. Kein Wunder, dass die Zwei nicht so recht gewusst hatten, wie sie ihn einordnen sollten. Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass normalerweise jemand in seinem Alter für Rosenkreuz rekrutiert wurde. So jemand würde schwer zu beeinflussen sein und auch er hatte nicht vor, es diesen Leuten hier zu leicht zu machen. Letztendlich war er nicht freiwillig hier. Die Frage war nur, wie offen er Widerstand leisten durfte. Unwillkürlich richtete sich sein Körper noch etwas mehr auf. Besser war es in die alte Rolle zurückzufallen, der er sich bereits entwachsen geglaubt hatte. Zu früh. Es war noch zu früh. "Plötzlich nervös?" Stephan zog eine Augenbraue hoch. "Komm mit uns." Er nickte und zusammen folgten sie Alexander, der bereits zielsicher auf einen fast besetzten Tisch zustrebte. Um genau zu sein, waren nur noch zwei Plätze frei. Der Deutsche ließ sich auf einen der Stühle plumpsen und begann augenblicklich damit, sich eine Scheibe Brot zu belegen. Abwartend blieb er stehen, ignorierte die auf ihn gerichteten Blicke. Stephan grinste flüchtig und nicht allzu freundlich in die Runde. Sofort stand er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. "Daniel, mach dich vom Acker, ich brauche deinen Platz." Der Angesprochene zuckte zusammen, stand widerspruchslos auf und suchte einen anderen Tisch auf. Den Kopf hielt er dabei gesenkt. "Das wäre erledigt." Der Franzose setzte sich neben Alexander, deutete auf den nun freien Stuhl rechts von sich. "Bitte, Crawford." Er tat wie aufgefordert, während sein schmales Lächeln das von Stephan widerspiegelte. Also hatte er ihn ganz richtig eingeschätzt gehabt. Für die Anderen hatte er nicht mehr als ein kühles Nicken übrig, ehe er sich dem Essen zuwandte. Zehn Minuten lang wollte kein Gespräch aufkommen und außer ihm belustigte diese Situation nur den Franzosen. Alexander war ohne Frage so desinteressiert, wie man nur sein konnte und wäre er nicht schon ein paar Jährchen darüber hinaus, hätte man ihn für einen kleinen, schmollenden Jungen halten können, der nicht bekommen hatte, was er haben wollte. Die anderen waren nervös, auch wenn er den Grund dafür nicht ausmachen konnte. Ab und zu wurde er vorsichtig gemusterte, doch bevor er ihn erwidern konnte, wurde der Blick wieder niedergeschlagen. Stephan richtete - nicht unerwartet - als erster das Wort an ihn. "Und, möchtest du weiter den Geheimnisvollen spielen? Wie bist du hier gelandet?" Seine linke Augenbraue zuckte kurz nach oben. "Nun, wahrscheinlich nicht anders als ihr." Ihre Unterhaltung hatte bereits nach dem kurzen Austausch die ungeteilte Aufmerksamkeit aller gewonnen und er konnte beobachten, wie sich die Atmosphäre kaum merklich veränderte. Ein Wechsel in der Haltung, der Neigung des Kopfes. Interesse in verschiedenen Augenpaaren. Erwachte Selbstsicherheit. Das war es, was er vorhin auch schon Alexander und Stephan bemerkt hatte, wurde ihm klar. Als wäre irgendeine Barriere durchbrochen worden. Und er vermutete jetzt, dass die Nervosität vor allem auf Stephans Konto gegangen war. "Das ist eher unwahrscheinlich", erwiderte dieser gerade, hellblaue Augen fest auf ihn geheftet. "Wie bereits erwähnt, bist du zu alt." Das Nicken von fünf Köpfen bekräftigte die Aussage, Alexander blieb unbeteiligt. Er stellte seine Tasse ab, lehnte sich die Arme vor der Brust verschränkend zurück. Distanz schön und gut, aber es brachte sicher nichts, sie völlig vor den Kopf zu stoßen. Vor allem mit Stephan sollte er sich besser gut stellen. Er begann zu ahnen, warum Schneider ihn ausgerechnet mit Alexander auf ein Zimmer gelegt hatte. Eindeutig ein Gefallen, der ihm damit erwiesen wurde. "Nun gut. Ich bin - nachdrücklich -", ein schmales Lächeln begleitete dieses Wort, "darauf hingewiesen worden, dass es nur zu meinem Besten wäre mitzukommen." Seine Augen glitten von einem zum anderen, abschätzend. "Was mir von hier erzählt wurde klang zudem wirklich", dieses Mal ließ er eine kurze Pause folgen, "interessant." Das war die volle Wahrheit. "Und sie hatten einen sehr überzeugenden Mann vorgeschickt." Als solchen konnte man Schneider guten Gewissens bezeichnen. Sein Lächeln wurde um etwa einen Millimeter breiter. Der Deutsche gefiel ihm immer mehr, auch wenn ihn anfangs dessen Vorgehen das nicht hatte zugeben lassen. Zudem wusste er zu schätzen, dass Schneider ihn sofort in die Nähe von Stephan gebracht hatte. "Du wurdest darüber informiert, welchem Zweck Rosenkreuz dient?", platzte es aus seinem namenlosen Gegenüber heraus. Offensichtlich widersprach dieses Vorgehen den Gepflogenheiten und er konnte diese Vorsichtsmaßnahme nachvollziehen. Doch Schneider hätte ihn notfalls jederzeit erledigen können, dessen war er sich sicher. Es blieb nur die Frage, warum ihm dieser soweit getraut hatte, ihn zwischendurch sozusagen auf freien Fuß zu setzen. Natürlich war diese ganze Aktion mit seiner Kooperation leichter, aber er bezweifelte, dass Schneider sich von Widerstand hätte aufhalten lassen. "Sogar ausgesprochen freundlich", erwiderte er aus einem ihm selbst nicht ersichtlichen Grund. Stephan runzelte die Stirn, schien angestrengt nachzudenken, während die Anderen noch an der Aussage kauten. Er nutzte die Pause, um sich etwas umzusehen, vor allem bei den Lehrern. Der Deutsche befand sich allerdings nicht unter ihnen. Wie sollte er bitte schön dessen Büro wiederfinden? Sein Blick kehrte zu Stephan zurück. "Könntest du mir bitte nach dem Essen den Weg zu Schneiders Büro zeigen? Er wollte noch was mit mir besprechen." Stille, bis auf das Klappern eines Messers, das jemandem aus der Hand gerutscht war. Hellblaue Augen starrten ihn geweitet an und zum ersten Mal glaubte er bei dem Franzosen einen Hauch von Furcht wahrzunehmen. Bei den Restlichen war es schlicht und einfach Angst. Hatte er etwas Falsches gesagt, eine Vokabel verwechselt? Seine Augenbrauen näherten sich einander, als er die Stirn runzelte. "Irgendein Problem, von dem ich nichts weiß?" Stephan fing sich wieder, atmete tief durch und schüttelte dann den Kopf, als wollte er etwas vertreiben. "Du willst mir doch nicht erzählen, dass du dich ganz freundlich mit Herrn Schneider unterhalten hast." Seine Stirn glättete sich wieder und Kälte trat in braune Augen. "Also überwiegend hat er wohl geredet, aber ansonsten - ja." "Wer zum Teufel..." Das kaum verständliche Murmeln versandete, dann fuhr der Franzose in normaler Lautstärke fort. "Du bist ganz zufällig vom Direktor dieser außergewöhnlichen Einrichtung rekrutiert worden und ich kann dir versichern, dass Herr Schneider bisher ganz sicher keine ,freundlichen Worte' mit einem der Schüler gewechselt hat." Der Andere verstummte kurz, unsicher ob er fortfahren sollte. "In der Regel bist du so ziemlich im Arsch, wenn er dir zuviel Aufmerksamkeit schenkt und oft genug endet man dann als Screamer." Da war es wieder, dieses Wort. Er konnte es zwar verstehen, wusste aber nicht, was dahinter steckte. Aber gerade war sein Kopf sowieso damit beschäftigt, die neuen Informationen zu verarbeiten. ~TBC~ Falls sich jemand gefragt haben sollte, warum Crawford plötzlich so gut mit Deutsch klarkommt: Auf Dauer würde ich es gar nicht durchhalten, immer darauf hinzuweisen, dass er Schwierigkeiten damit hat. Und da er die Sprache sowieso schon von kleinauf gelernt hat und sich jetzt auch noch sein Talent zurückgemeldet hat, geht einfach davon aus, dass ihn sozusagen sein zukünftiges Wissen zusätzlich unterstützt ^^ Allen ein schönes Weihnachtsfest! cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)