Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 41: "Faszination" ------------------------- Close Distance (Teil 41) Titel: Close Distance Teil: 41/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Wie versprochen geht es mit Ran und Crawford weiter ^^ Nur zur Erinnerung: es ist immer noch die Nacht von Samstag auf Sonntag... allerdings ist sie fast vorbei *nod* Disclaimer: not my boys, no money make... Greetings: @Andromeda: Ich war noch nicht auf einem Weihnachtsmarkt, bin auch nicht besonders Glühwein begeistert *snicks* ^^ Aber es wird sich schon noch ergeben *nod* Mit Alex hast du Recht, erstens ist er zu alt und zweitens auch noch Empath, was Schuldig ja nicht ist ^^ Doch keine Sorge, früher oder später taucht Schu auch noch in den Vergangenheitskapiteln auf *grins* Und natürlich ist nicht alles auf Rosenkreuz wunderschön *gg* aber als finsteres Kellerloch wollte ich es halt nicht haben ^^ @Furia: Ich glaube ich hatte total vergessen, auf die Frage mit den grünen Augen zu antworten: In so gut wie allen (deutschen) FFs die ich bisher las, haben Schus Augen die Farbe...*am Kopf kratz* Ich hatte mich dann total daran gewöhnt und fand es schwierig mich umzustellen, als in englischen Storys plötzlich was von blauen stand *drop* Nu ja, laut meinen Beobachtungen im Anime sind sie wirklich blau, aber was soll's ^^°°° @Maike: Ha, ich habe mir gerade die nächsten Teile von der Original-Story runtergeholt ^^ Ich hoffe ich bekomme es hin sie zu lesen, ohne einzuschlafen *gähn* *leider nicht genug Schlaf diese Nacht hatte* ^^# @Arigata: Leider bin ich gerade nicht munter genug um hier etwas Intelligentes hinzuschreiben *gg* *dich einfach nur ne Runde abknuddel* @kohaku_san: *grinsend den Kopf schüttel* Du glaubst doch nicht etwa, dass ich Ran und Crawford jetzt übereinander herfallen lasse? ^^ Übrigens ist es ausgesprochen nett von dir, dass du meine Weiß-Szenen akzeptierst *snicker* Schließlich könntest du dich ja auch fürs Nichtlesen selbiger entscheiden *zwinka* Nope, Alexander ist ganz eindeutig nicht Schu *dir versicher* @nai-chan: Eigentümliche Atmosphäre? *Kopf schief leg* Na ja, wahrscheinlich bekomme ich so was gar nicht mit, aber solange es dir gefällt, ist das auch nicht weiter schlimm *lach* Da du aus Österreich kommst, verstehe ich, warum du es cool findest, dass RK dort stehen soll *gg* ^^ Wie gesagt habe ich darüber aber nichts in der ,offiziellen' WK-Story erfahren, sondern nur in FFs - da sind sich die Schreiber so ziemlich einig ^^ @Xell: Na, Mangas wieder sicher und unbeschädigt in deinen Händen? Ist ja ein Ding, dass sie so begeistert davon waren *grins* Vielleicht findet WK so ein paar neue Anhänger ^^ Hab den Manga grad auch mal wieder gelesen und muss sagen, dass ich den Stil einfach süß finde - vor allem bei Brad *ihn knuddeln will* ^^ Zu dem Pferd: welche Antwort hätte man von Crawford auf diese Frage auch erwarten sollen ^.~ Ich nehme an, deine Gedanken Alexander betreffend gehen in kohaku_sans Richtung, oder? Teil 41 "Faszination" Seine Reflexe hatten die Arbeit übernommen, noch ehe er richtig wach war und wenige Herzschläge später lag der Andere unter ihm, keine Bedrohung mehr. Kalt starrte er sein Opfer an, das reglos mit geweiteten Augen zu ihm aufsah. Wie ein hypnotisiertes Kaninchen. Eine Sekunde später kam das Erkennen. "Ran..." Du Idiot! Der Nachsatz blieb unausgesprochen. Und eine weitere Sekunde später war sein Verstand wach genug, um ihm mitteilen zu können, wo er sich befand. Er war im Wohnzimmer eingeschlafen. Fassungslos biss er die Zähne zusammen. Wie hatte ihm das nur passieren können? Die braunen Augen waren noch kälter geworden, während er versuchte eine Erklärung zu finden. Der Körper unter ihm begann zu zittern und an Rans Handgelenken spürte er dessen Puls rasen. Der Jüngere atmete so flach, dass sich sein Brustkorb nur kaum merklich hob und senkte, als hätte er Angst vor jeder auffälligeren Bewegung. Sein Blick fiel auf die Waffe. Die brauchte er nicht. In einer nutzlosen Geste sicherte er sie wieder, obwohl sie sowieso nicht geladen war. Das Magazin befand sich immer noch in seiner Hosentasche, er konnte das Gewicht deutlich wahrnehmen mit seinen geschärften Sinnen. Tief durchatmend löste er seinen Griff um die vertraute Pistole, legte sie beiseite. Es war, als würde er sich von einem Teil seiner selbst trennen. Ran zitterte immer noch, als er schließlich aufstand, die Hände des Rothaarigen freilassend. Seine innere Ruhe wiederfindend, ließ er sich auf der Couch nieder, die noch warm war, griff nach seiner Brille und setzte sie auf. Er brauchte kein Licht einzuschalten, das des Mondes genügte vollauf. Abwartend musterte er Rans Silhouette. Er lag noch da, wie er ihn verlassen hatte. Wahrscheinlich hatte er ihm einen ziemlichen Schreck eingejagt, aber der Junge würde es überleben. Genauso gut hätte er tot sein können. Seine Augen verschmälerten sich zu Schlitzen. Nicht Ran, er selbst war der Idiot. Das hätte nicht passieren dürfen. Wann hatte er sich zum letzten Mal so einen Schnitzer erlaubt? Verwirrt und ganz und gar nicht mit sich selbst zufrieden strich er sich einige durcheinander geratene Strähnen aus der Stirn. "Möchtest du dort noch länger liegen bleiben?", wandte er sich schließlich an Ran. Dieser zuckte zusammen. Dann folgte eine ganze Weile überhaupt nichts, schlussendlich setzte sich der Rothaarige auf - sehr langsam. Er spürte wie die violetten Augen nach ihm suchten, sich an seine Gestalt hefteten. "Und du, möchtest du nicht noch einmal versuchen mich umzubringen?" Ran klang überhaupt nicht ängstlich, eher sauer. Er ertappte sich bei einem amüsierten Lächeln, das in der Dunkelheit unterging. Ran hatte den Kopf bereits wieder gesenkt, rieb sich die anscheinend schmerzenden Handgelenke. Mit einer geschmeidigen Bewegung ging er neben dem Jüngeren in die Hocke, ein Knie am Boden. Ran beschloss ihn zu ignorieren, auch wenn er bei der plötzlichen Bewegung wieder leicht zusammengezuckt war. "Soll ich pusten?" Das Amüsement färbte jetzt seine Stimme und gleich darauf funkelte ihn ein Augenpaar an, dem es an jeder sonst gezeigten Zurückhaltung fehlte. "Das ist nicht lustig, also lassen Sie das!" Der Junge hatte immerhin halbwegs zu seinen Manieren zurück gefunden, den Schreck überwunden. Trotzdem überraschte es ihn, dass Ran so aufmüpfig war, während dieser sonst in seiner Gegenwart sich ihm immer unterordnete. Vielleicht hatte Farfarello ja schon mehr von dieser Seite in Ran erkannte, als er Schuldig gestern warnte. Es würde interessant sein zu sehen, was man daraus machen konnte. Ran saß nun im Schneidersitz da, starrte auf seine Füße, als hätte ihn die Verlegenheit doch noch eingeholt. Die Lichtverhältnisse waren nicht wirklich gut genug, aber er konnte schwören, dass der Andere gerade rot angelaufen war. Wider Willen zogen sich seine Mundwinkel nach oben. Rans Verstand hatte sich wohl eingeschaltet und meldete ernsthafte Bedenken sein Verhalten betreffend an. Er legte zwei Finger unter Rans Kinn, zwang den Jüngeren ihn wieder anzusehen. "Alles in Ordnung?" Der Blick zuckte zur Seite, wich dem seinen aus, Hitze strahlte auf seine Hand ab. "Ja, natürlich", kam dann leise die Antwort. Er checkte seine innere Uhr. Es lohnte sich nicht mehr, noch schlafen zu gehen und Ran wirkte auch nicht besonders müde. "Du kannst das obere Bad benutzen - oder möchtest du lieber weiterschlafen?", fragte er dennoch. Ran sah kurz zum Fenster hinüber, wo kaum die Anfänge der Dämmerung zu erkennen waren, schüttelte den Kopf. "Gut, dann komm." Er erhob sich und Ran tat folgsam das Gleiche. ****** Stumm kaute er auf seiner Unterlippe, als Crawford-san die Treppe hinaufging und er hinterher trottete. Seine Gedanken rasten in seinem Schädel hin und her, schienen aber zu keinem Ergebnis zu kommen. Wie hatte er nur so patzig sein können? Himmel, er hatte Crawford-san sogar geduzt! Verlegenheit brannte auf seinen Wangen, denn auch wenn er hoffte, dass der Amerikaner das überhört hatte, glaubte er nicht wirklich daran. Was war das überhaupt für eine Aktion gewesen? Ihm war ja klar, dass Crawford-san ein Bodyguard war und daher wusste, wie man jemanden schnell überwältigte, aber das war irgendwie anders gewesen. Er hatte das Gefühl gehabt, dass der Ältere kurz davor stand ihn zu töten. Ein Frösteln überlief ihn bei der Erinnerung an den eiskalten Blick. Trotz der Dunkelheit hatte er den regelrecht körperlich gespürt. Er war wie gelähmt gewesen, selbst dann noch, als die Waffe längst nicht mehr da, Crawford-san schon aufgestanden war. Er hatte total vergessen gehabt, dass der Ältere heute Nachmittag die Munition entfernt hatte. Erst die tiefe Stimme hatte ihn aus seiner Erinnerung gerissen und Crawford-sans Amüsiertheit hatte ihn in dem Moment zu wütend gemacht um nachdenken zu können. Oben kamen sie an einer verschlossenen Tür vorbei, die in Nagis Zimmer führen musste. Die nächste Tür stand offen. Er kannte den Raum, hier hatte er schon geschlafen. Unwillkürlich blieb er stehen und spähte hinein. Schuldig lag in seinem Bett, Farfarello fest an sich gezogen. Sie trugen beide nicht mehr als ihre Shorts, die Decke lag zurückgestrampelt am Bettende. Licht fiel aus dem Flur auf die Beiden und er konnte Narben erkennen, die den ganzen Körper des Iren überzogen. Was war nur mit ihm passiert? Was lag in seiner und Schuldigs Vergangenheit verborgen, von dem er nicht die leiseste Ahnung hatte? Sein Magen schien sich zusammenzuziehen und er stützte sich am Türrahmen ab, bis das merkwürdige Gefühl vorübergegangen war. Sein Blick klärte sich und jetzt wurde er erwidert. Weder Schuldig noch sein Freund rührten sich, sahen ihn einfach nur an. Eine Hand legte sich auf seine Schulter, unterbrach die stille gegenseitige Musterung. "Lass sie..." Crawford-sans Stimme. Ein schmales Lächeln legte sich auf die Lippen des Orangehaarigen, ehe dieser wieder die Augen schloss. Farfarello tat es ihm eine Sekunde später nach und im nächsten Moment schienen beide wieder zu schlafen. Er drehte sich zu dem Amerikaner um, die braunen Augen musterten ihn nachdenklich. Dann verstärkte sich der Druck und er wurde in Richtung Bad gedrängt. Erst als sie es erreichte, sagte er etwas. "Sie sind aufgewacht... Ich wollte sie nicht stören." Es war eine Entschuldigung. Crawford-san schüttelte den Kopf, sah eher amüsiert als verärgert aus. "Ich hätte ihnen Beine gemacht, wenn sie einfach weitergeschlafen hätten." Er überdachte die Antwort, glaubte zu verstehen. Und doch passte das nicht ganz zusammen. Er beschloss, nicht nachzuhaken. Der Ältere holte aus dem Schrank unterhalb des Waschbeckens ein Handtuch, drückte es ihm in die Hände. "Deine Zahnbürste steht dort im Becher." Das ließ ihn seine Überlegungen völlig vergessen. Was für eine Vorstellung, er hatte hier schon seine eigenen Zahnbürste. Mit einem kaum sichtbaren Lächeln strich er sich durch die Haare, legte das Handtuch dann über den Wannenrand um sich anschließend das Shirt über den Kopf zu ziehen. Das Wasser prasselte hart auf ihn herunter, trennte ihn vollkommen von der äußeren Welt - eine rauschende Wand. Seine Arme hingen locker an der Seite herunter, das Gesicht hatte er dem Duschkopf entgegen gehoben. Er entspannte sich, sich gegen die kühlen Fliesen lehnend. Seine Gedanken schwammen unterhalb der Oberfläche bewusster Formulierung, vielleicht weil er gar nicht nachdenken wollte. Nicht über seine eigenen Worte gestern zu Crawford-san, nicht über dessen Reaktion vorhin. Denn das Bild, das sich dabei ergab, war zu unwahrscheinlich. Das konnte er nicht glauben. Braune Augen, kälter als die Tiefe zwischen den Sternen. Das hatte er einmal gelesen, aber erst jetzt begriff er diese Beschreibung. Der Amerikaner hätte ihn ohne mit der Wimper zu zucken töten können, dessen war er sich so sicher, wie er seinen eigenen Namen kannte. Und noch etwas war da, das unterschwellige Gefühl, dass Crawford-san in einer anderen Situation schon abgedrückt hatte. Er kniff die Augen fester zusammen, bis helle Flecken auf dem Hintergrund seiner Lider zu tanzen begannen, zwang sich alles auszulöschen. Irgendwann dachte er daran, warum er eigentlich unter der Dusche stand, griff nach dem Duschgel und begann sich einzuseifen. Sein Blick blieb an seinen Handgelenken hängen. Im Wohnzimmer war es zu dunkel gewesen, doch jetzt sah er die roten Druckstellen deutlich, die später sicher zu blauen Flecken werden würden. Unruhig rieb er darüber, glaubte den festen Griff wieder zu spüren, das Gewicht des Älteren, seine völlige Hilflosigkeit. Wahrscheinlich hatte ihn das Letztere noch wütender gemacht als Crawford-sans Worte. Der Schaum war inzwischen heruntergespült worden und so drehte er das Wasser ab. Er fröstelte, als er aus der Kabine kam, trocknete sich so schnell wie möglich ab. Dann zog er seine Sachen wieder an. Ein Blick auf die Armbanduhr ließ ihn zischend Luft holen. Er hatte gar nicht gemerkt, dass soviel Zeit vergangen war. Hastig putzte er sich noch die Zähne, verließ danach endlich das Badezimmer, nicht ohne hinter sich aufgeräumt zu haben. Im Haus war es immer noch still, nur aus einem Zimmer am Ende des Flurs sah er einen Schatten fallen. Die Sonne sandte erst die ersten zaghaften Strahlen in den neuen Tag. Seine Schritte waren nicht zu hören, trotzdem drehte sich Crawford-san augenblicklich zu ihm um. Die schwarzen Haare glänzten, waren feucht wie seine eigenen. Der Ältere war gerade dabei seine Krawatte zu binden, erledigte das mit raschen, effizienten Bewegungen. Zum ersten Mal betrachtete er den Raum eingehend. Er war groß, viel größer als der von Schuldig. Ein breites Bett stand an der Fensterfront, ordentlich gemacht, selbst die Falten schienen wie mit dem Lineal gezogen. Die Möbel waren aus hellem Holz, die Couch in der anderen Hälfte des Zimmer mit cremefarbenen Leder überzogen. Davor stand ein flacher Glastisch, an der Wand zum nächsten Raum ein Bücherregal. Holz, Chrom und Stahl, das war der überwältigende Eindruck. Teuer, aber auch irgendwie kalt. Es passte zu Crawford-san. Dieser schloss die Tür des Kleiderschrankes, zog die daraus genommene Weste an und knöpfte sie zu. Das Deckenlicht fing sich in den Brillengläsern, machte es für einen Moment unmöglich die Augen zu erkennen. Der Ältere sah wieder aus wie einem Katalog entstiegen und er fragte sich, ob er so etwas wie Freizeitkleidung überhaupt kannte - Reitsachen ausgenommen. Nicht einmal sein Vater hatte am Wochenende so ausgesehen und dieser war ihm immer wie der Inbegriff eines Arbeitswütigen erschienen. Er sollte wohl besser aufhören die Beiden zu vergleichen... Ihm fiel auf, dass weder von dem Schulterhalfter noch von der Waffe etwas zu sehen war und zog unwillkürlich eine Grimasse. Ob Crawford-san jetzt überhaupt noch bereit war ihm den Umgang damit zu zeigen? Der Schwarzhaarige winkte ihm näher zu kommen und zögernd betrat er das Zimmer. Ein leichter Hauch von Eau de Cologne hing in der Luft, er kannte ihn bereits, doch nun fiel es ihm das erste Mal bewusst auf. Seine Aufmerksamkeit wurde aber sofort von etwas völlig anderem gefesselt. Die Augen starr darauf gerichtet, ging er auf das Gestell zu, das an einer für ihn bis eben noch nicht einsehbaren Stelle stand. Fasziniert ließ er sich auf die Knie sinken, fragte sich, ob er das wirklich sah. Es war - so echt. Eine zaghafte Hand streckte sich danach aus, ohne dass er sich erinnern konnte seinem Körper den Befehl erteilt zu haben. Warum hatte Crawford-san so etwas? Eigentlich dürfte es überhaupt nicht zu dieser Einrichtung passen, aber trotzdem sah es aus, als wäre hier schon immer sein angestammter Platz gewesen. Kurz vor dem Kontakt verharrte seine Hand, seine Fingerspitzen kribbelten in Erwartung der Berührung. Jemand war plötzlich neben ihm, tat das, was er sich selbst nicht traute. Das Katana wurde von dem Gestell genommen und als würde sein Blick daran haften, folgte er ihm, den Kopf hebend. Crawford-san stand einfach nur da und sah auf ihn herunter. Das Katana in der Linken und ein nicht interpretierbares Glimmen in den braunen Augen. Für einen Herzschlag hätte er schwören können ein Lächeln zu sehen, aber das konnte nicht sein, Crawford-san lächelte einfach nicht so. In einem flüssigen Zug wurde das Schwert aus seiner Hülle befreit, befand sich jetzt in der rechten Hand des Amerikaners, als wäre es eine Verlängerung seines Armes. Der Ältere hatte ihm einmal erzählt, dass er früher geboxt hätte, aber woher wusste er, wie man ein Katana führt? Denn dass er es konnte, war schon aus der Haltung des Schwarzhaarigen abzulesen. Diese Waffe war nicht minder tödlich als die Pistole, doch er fühlte sich nicht im Geringsten bedroht. Auch wenn er selbst nur einmal ein richtiges Katana in den Händen gehalten hatte, war es ihm zu vertraut, die Vorstellung eines Schwertkampfes zu sehr mit sportlicher Betätigung verbunden. Erst Juns Schicksal hatte ihm deutlich vor Augen geführt, was es wirklich bedeutete mit einem Katana zu kämpfen. Zerschnittene Luft, zerschnittenes Fleisch. Lautloser Tod. Kein Sieg nach Punkten, sondern nach Überleben. Violette Augen funkelten, während sie den Anblick des blankgezogenen Stahls in sich hineintranken, ohne dass sein Durst gelöscht werden konnte. Feine Kratzer waren in das Metall eingegraben. Gebrauchsspuren. Fast widerwillig hob er den Blick zurück zu Crawford-sans Gesicht. Hatte er damit gekämpft? Auf eine auffordernde Kopfbewegung hin stand er endlich auf. Was für ein seltsames Bild. Ein Ausländer, gekleidet wie ein Geschäftsmann, mit dem Schwert eines Samurai. In seiner Erinnerung tauchte ein ähnliches Bild auf: Craword-san mit seiner Desert Eagle. Das fühlte sich richtig an. "Möchtest du es mal haben?" Das Katana wurde ihm angeboten und mit einem verträumten Lächeln nahm er es. Die anderen aus dem Kendo-Club würden ihn für verrückt erklären, wenn er ihnen das erzählte. Aber das hatte er sowieso nicht. Crawford-san, Schuldig und die anderen - sie gehörten ihm, waren kein Teil der normalen Welt. Überrascht hörte er sich auflachen, bevor er begann einige Kata mit einem echten, realen Katana auszuprobieren. Es war ein aufregendes Gefühl. ~TBC~ Alle Fehler (die über das gewöhnliche Maß hinausgehen ^^#) sind meinem nicht wirklich wach zu nennenden Zustand zuzuschreiben *dröppel* cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)