Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 38: "Zwischen Traum und Wirklichkeit" --------------------------------------------- Close Distance (Teil 38) Titel: Close Distance Teil: 38/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Setzt direkt Teil 36 fort ^^ Womit wir mal wieder in der Gegenwart bei Ran und Brad wären *nod* Disclaimer: not my boys, no money make... Greetings: @Andromeda: *lach* Die Heilmethoden deiner Mutter sind zwar fies, aber wirksam, wie es aussieht ^^° Freut mich, dass du wieder so gut wie gesund bist *nod* Dieser Vergleich mit dem Kaffeekränzchen gefällt mir ^.~ und japp, deine Vermutung betreffs Rosenkreuz etc. ist vollkommen richtig *knuffz* Stan könnte später noch mal drankommen, das ist aber nicht sicher ^^ Ich verstehe jetzt, warum du ihn so magst. Und lass dir mit dem GB-Eintrag ruhig Zeit *ganz lieb guck* @Arigata: Ich glaube Brad hat für noch mehr Schießunterricht keine Zeit *zwinka* Ich würde aber auch gerne mal ne Stunde bei ihm nehmen *grins* Schneider ist natürlich von Rosenkreuz (schlaues Kind *patt patt* ^^). Brad ist zurzeit 18, höchstens 19, da die Schulzeit in den USA 12 Jahre umfasst ^^ Früher oder später wird er logischerweise auf Nagi treffen, in diesem Fall aber wohl eher erst später ^^ @Maike: Hm... die Betonung sollte wohl auf _langsam_ gelegt werden, denn in diesem Tempo entwickelt sich hier alles ^^# Und dadurch passiert es, dass mir laufend noch neue Verknüpfungen einfallen, die ich unterbringen muss, so dass es im Prinzip noch langsamer vorangeht *dröppel* Ein Beispiel für so eine Verknüpfung ist Schneider, der anfangs überhaupt nicht für diese Story vorgesehen war *sigh* Übrigens will ich doch hoffen, dass deutlich wird, wie Brad zu seiner heutigen Persönlichkeit gelangt ist ^^ @Furia: Dieses Mal wird Ran den armen Brad auch wieder überraschen und ich glaube, dieser ist nicht besonders angetan davon *lach* Ich muss echt aufpassen Crawfords Charakter beizubehalten, wenn ich Szenen mit den beiden schreibe ^^°°° Zum besseren Verständnis habe ich das Holster in diesem Teil in ein Halfter umbenannt (mir ist aufgefallen, dass ersteres der englische Begriff ist, auch wenn er teilweise im Deutschen gebraucht wird ^^#) @nai-chan: *neugierig guck* Jetzt musst du mir aber erzählen, wer deiner Meinung nach Schneider sein könnte ^^ Ich will doch wissen, was so im Kopf meiner Leser vor sich geht *gg* Da es noch ein Vergangenheitskapitel geben wird, musste noch ein bissl warten, bis du wirklich sagen kannst, welches dir am besten gefiel ^.~ Ähm... ich sehe jetzt deine Schwierigkeiten mit dem Schreiben *ehe* Übrigens klingt das so, als würden deine FFs gar nicht das Licht der Öffentlichkeit erblicken o.O Viel Erfolg bei deiner Geschichte ^^ @Xell: Noch jemand, der was von Vermutungen murmelt und mit selbigen nicht rausrückt ^^ Möchtest du mir nicht verraten, wen du im Kopf hast? *lieb guck* Trotz der Hindernisse, die dein PC dir in den Weg legte, hast du es ja wieder geschafft, den ersten Commi zu schreiben *grins* Demnach darfst du ihm nicht böse sein ^.~ *Gummibärchen rüberreich bevor ich es vergesse* Teil 38 "Zwischen Traum und Wirklichkeit" Reality In the real world As in dreams, Nothing is quite What it seems. In the dream world Or the real, We can't know what We can't feel. (The Book of Counted Sorrows - Dean Koontz) Das musste ein Traum sein... Die Erkenntnis war wie ein Blitz, der durch die sich aufbauende Landschaft zuckte, sofort wieder verschwunden. Trotzdem blieb sie irgendwie an ihm haften, so dass er sich über gar nichts wunderte, sondern einfach nur zusah. Ein endloser Himmel schoss voraus, Blau, so tief, dass es ihm den Atem raubte. Irgendwo am Horizont leuchtete ein heller Strich auf, kam auf ihn zugerast und brachte eine Welle von Grün mit sich, als würde ein Teppich ausgerollte werde. Und dann Stillstand. Er atmete tief durch, endlich in der Lage dazu. Wind kam auf, strich über die Wiese hinweg, durch seine roten Haare, über seine bloßen Arme, wo sich eine Gänsehaut bildete. Ein leises Schnauben ließ ihn sich umdrehen, er wusste bereits vorher, welcher Anblick ihn erwartete. "Hallo Brauner..." Lächelnd tätschelte er den Hals des Pferdes. Er hatte keine Angst, weil er wusste, ihm würde hier nichts passieren. Im nächsten Moment schwang er sich ohne Probleme auf den Rücken des Tieres. Ein Schnalzen mit der Zunge und prompt setzte Brauner sich in Bewegung. Er beugte sich vor, ihn zu noch höherer Geschwindigkeit antreibend, passte sich an die Bewegung der Muskeln an, das gleichmäßige Wiegen. Es war wie ein Rausch, der schärfer werdende Wind trieb ihm Tränen in die Augen, die sofort wieder weggerissen wurden. Die Landschaft verschwamm zu Schlieren. Irgendwann ließ das Tempo nach, Brauner fiel in einen gemütlichen Schritt und seine unwillkürlich angespannten Armmuskeln lockerten sich, die in die Mähne verkrampften Finger gaben den festen Griff auf. Er war nicht länger allein, lehnte sich zurück, in Sicherheit. ****** Er schaltete die Klimaanlage aus, als er bemerkte, dass Ran fröstelte, ließ stattdessen die Fensterscheibe mit einem kaum hörbaren Summen ein paar Zentimeter nach unten fahren. Der Fahrtwind strich kühl über seine Stirn, traf aber den Rotschopf kaum, der im Beifahrersitz zusammengesackt war. Er musste sehr erschöpft sein. Ihm waren gleich die dunklen Schatten unter Rans Augen aufgefallen, auch wenn er nichts dazu gesagt hatte. Es war kein Wunder, dass der Körper jetzt sein Recht verlangte und den Schlaf nachholte, der ihm letzte Nacht verweigert worden war. Immer noch hielt Ran die Pistole, als würde sie ihm Halt geben und allmählich fragte er sich, ob er sie jemals wieder loslassen wollte. Sie erreichten Tokio, der Straßenverkehr wurde störend und mit einem leichten Seufzen schloss er das Fenster wieder. Er musste sich entscheiden, ob er Ran nach Hause bringen oder ihn mitnehmen sollte. ,Ich wusste, dass Sie das sagen würden.' Der Satz ging ihm wieder durch den Kopf und Belustigung blitzte in braunen Augen auf. Diese Aussage war überraschend gekommen. Ran musste ein Teil von der Person gesehen haben, die er wirklich war, obwohl er sie dem Jüngeren gegenüber eigentlich nicht gezeigt hatte. Sein Verhalten war ein Spiel gewesen, er konnte in viele Rollen schlüpfen, wenn er es wollte, den Anderen sehen lassen, was dieser erwartete. Er hatte das schließlich von Kindesbeinen an gemacht. Manchmal war er sich gar nicht mehr sicher, wer er denn eigentlich war, doch daran störte er sich nicht, solange eine Definition auf ihn zutraf: solange die Kontrolle in seinen Händen lag. Und SZ sei verflucht für das, was sie getan hatten. Ran bewegte sich, zog seine Aufmerksamkeit wieder wie ein Magnet Metallspäne an. Die Hände lagen jetzt nur noch entspannt auf der Waffe, der Junge schmiegte sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck in die Rückenlehne des Sitzes. Das schläfrige Lächeln war wieder für einen Moment zu sehen, ließ nichts als Ruhe zurück. Unwillkürlich musste er an Stan denken, dessen Erschrecken, als er damals vor seinem Elternhaus dem Polizisten gegenüber zum ersten Mal aus der Rolle gefallen war. Ran hingegen hatte nur gelächelt. Und das war noch unerwarteter als dessen Entgegnung gewesen. Darüber musste er noch nachdenken... Die Entscheidung war ihm von seinem Unterbewusstsein abgenommen worden und seine Mundwinkel zuckten in Selbstironie, als er in die Garage fuhr und dann den Motor abstellte. Jetzt fing er schon an sich selbst zu überraschen. Nachdenklich lehnte er sich zurück, musterte den Jungen neben sich, der weiterhin tief und fest schlief. "Und was soll ich nun mit dir anfangen?" Natürlich erhielt er keine Antwort. Er wartete noch ein paar sinnlose Atemzüge lang, stieg schließlich aus und schloss leise die Tür. Dann ging er um den Wagen herum zur anderen Seite, beugte sich über den Schlafenden und hob ihn vorsichtig heraus. Ran runzelte flüchtig die Stirn, umfasste die Waffe wieder fester. Er bewegte sich in diesem Moment nicht, ging erst los, als sich das Gesicht des Jüngeren wieder geglättet hatte. Die Autotür fiel durch einen sanften Stoß mit einem Klacken ins Schloss. Vor dem Haus angekommen, stand er vor der Schwierigkeit hineinzugelangen, doch er musste dieses Mal nicht nach Schuldig rufen, der öffnete von ganz allein und grinste ihn breit an. Er ignorierte den Deutschen und schob sich an ihm vorbei, nur flüchtig streifte Kleidung aneinander, da Schuldig automatisch auswich. In grünen Augen stand ein Hauch von Unsicherheit und er verkniff sich ein spöttisches Lächeln. Sollte Schuldig ruhig ein bisschen länger darüber nachdenken, ob er ihm seine heutige Aktion übel nahm. Dieser fand schnell in sein übliches nervtötendes Verhalten zurück, holte ihn mit ein paar zügigen Schritten ein und lehnte sich lässig gegen die Wand. "Hast du beschlossen dir endgültig ein Haustier zuzulegen?" Eine Kopfbewegung in Rans Richtung folgte. "Wie ich sehe, hast du ihm sogar schon ein Spielzeug gegeben." Schuldig beugte sich nun über den Rothaarigen, musterte dann übertrieben aufmerksam die Waffe. Eine Augenbraue stieg in die Höhe. "Aber bist du dir sicher, dass es das Richtige ist? Erscheint mir ein bisschen... makaber." Echte Neugier blitzte in dem Grün auf, nahm dem Tonfall einen Teil der Leichtfertigkeit. Doch Schuldig stellte die Frage nicht, die ihm gerade auf der Zunge zu brennen schien, sondern schenkte wieder Ran seine Aufmerksamkeit. "Darf man ihn streicheln oder muss er noch gezähmt werden?", kam es dann - wieder begleitet von einem Grinsen - und eine Hand näherte sich dem blassen Gesicht. "_Das_ würde ich an deiner Stelle lieber lassen", wandte er ruhig ein. "Was denn, eifersüchtig?" Nun war es an ihm eine Augenbraue hochzuziehen, sie bewegte sich kaum zwei Millimeter. Darauf zu antworten war eindeutig unter seiner Würde, stattdessen richtete sich sein Blick auf einen Punkt hinter Schuldig. Der folgte etwas verwirrt, zuckte zusammen, als er Farfarello sah, der ihn aus einem halbgeschlossenen Auge anstarrte. "Hände weg, bevor dich scharfe Krallen treffen." Der Ire murmelte die Worte vor sich hin, ohne Schuldig aus dem Blickkontakt zu entlassen. "Das Kätzchen weiß sich zu wehren und es ist durstig. Es wird herausfinden, dass rotes Blut am süßesten schmeckt." Farfarello zeigte ein seltsames Lächeln, als er nun den schlafenden Ran und die Waffe betrachtete, die dieser festhielt. Seine Nackenmuskulatur spannte sich an, ohne dass er es wollte. Wenn der Ire so reagierte, fühlte selbst er sich nicht ganz wohl in seiner Haut, auch wenn er es niemals zeigen würde. Es war ganz einfach so, dass Farfarello nicht ganz in dieser Welt zu leben schien und sich damit jeder tiefergehenden Analyse entzog. Seine Gabe versicherte ihm, dass keine Gefahr bestand und so ignorierte er den Neuankömmling und wandte sich Schuldig zu. "Ich glaube, es gibt da etwas, um das du dich zu kümmern hast", sagte er kalt. Und halte dich aus meinen Angelegenheiten heraus, fügten braune Augen hinzu. Schuldig schien einen Moment zu zögern, gab dann aber nach, wie er es ihm gegenüber letztendlich immer tat. Sie kannten sich zu lange und zu gut, als dass der Deutsche es gewagt hätte ihn ernsthaft herauszufordern. "Komm wieder in die Küche, Farf. Dort hast du doch etwas sehr viel Interessanteres." Schuldig packte seinen Freund am Handgelenk, zog ihn mit sich, ohne sich von dem fortgesetzten, nicht mehr zu verstehendenden Gemurmel stören zu lassen. Er blieb allein mit Ran im Flur zurück. Jedenfalls für ein paar Augenblicke. "Mein Bett gehört heute Nacht mir!" Schuldig, der gleich darauf zurück in die Küche gezerrt wurde. Farfarello sagte irgendetwas, lauter als von ihm gewohnt, dennoch unverständlich für ihn, dann startete ein sirrendes Geräusch, das er nicht identifizieren konnte. Wenigstens verstummte der Ire und Schuldig ließ sich auch nicht mehr blicken. Der Tag konnte einfach nicht mehr schlimmer werden. Seine Mundwinkel zuckten und er entließ einen Teil der Anspannung aus seinem Körper. Ran, immer noch in seinen Armen, erschauderte, riss plötzlich die Augen auf. Verschleiertes Violett starrte ihn an, ohne ihn wirklich zu erkennen. "Vater?" Rans Züge verloren an Ausdruck, die Augen fielen ihm wieder zu. Und eine Sekunde später ruhte der Rotschopf an seiner Schulter und ein zufriedenes Lächeln umspielte die Lippen des Jüngeren. Er seufzte, versuchte das Unbehagen zu vertreiben, das ihm schwer im Magen lag. Er hatte sich geirrt, es konnte sehr wohl noch schlimmer werden. ****** Die Bewegung hatte gestoppt, Brauner stand still da, er konnte sehen, wie die braunen Ohren zuckten. Er lehnte sich vor um den Hals zu tätscheln. "Was ist denn los? Bist du müde?" Brauner schnaubte nur, aber er hatte auch nicht wirklich erwartet eine Antwort zu erhalten. Völlig grundlos fing sein Herz an schneller zu schlagen, pochte gegen seine Rippen, als wären sie ein Käfig, aus dem es auszubrechen gedachte. Da war doch noch etwas gewesen... Vorsichtig drehte er sich um, aber niemand saß hinter ihm. Wie war das möglich? Die Umgebung verlor an Schärfe und er zwinkerte verwirrt. Alles um ihn herum begann sich aufzulösen. Ganz anders als vorhin, als sie sich blitzartig aufgebaut hatte, vollzog sich dieser Prozess so langsam, dass er jeden Aspekt beobachten konnte. Die Farben sickerten aus dem Bild heraus, nahmen Konturen und Festigkeit mit sich. Die Wiese verschwand, der Himmel, Brauner. Und dann schwebte er einfach nur noch im Nichts. Das war ein seltsames Gefühl, jeglicher Sinneseindruck fehlte. Nichts belastete ihn in diesem Zustand, keine Trauer, keine Wut, keine Angst. Seine Hände schlossen sich um etwas, das sich in derselben Sekunde materialisierte. Eine Waffe? Die Erinnerung kehrte mit einem Schub zurück. Statt zu schweben begann er zu fallen. Er wusste es ganz genau, dabei gab es um ihn herum überhaupt nichts, dem gegenüber er sich bewegen konnte. Die Augen zu schließen half überhaupt nichts und von Panik überfallen wollte er anfangen zu schreien, doch bevor ein Laut über seine Lippen kam, wurde er aufgefangen. Vorsichtig schlug er die Augen auf. "Vater?" Er blinzelte die Tränen weg, das Gesicht des Anderen wurde deutlicher. Nein, es war nicht Vater. Alles in Ordnung. Erleichtert schloss er die Augen wieder, alles um ihn herum wurde dunkel. Er war so müde... ****** Ohne Ran dabei aufzuwecken, hatte er es geschafft sich seines Jacketts zu entledigen und langsam bezweifelte er, dass der Rothaarige sich vor morgen wieder rühren würde. Mit gerunzelter Stirn blickte er auf den Jüngeren herunter, dessen Kopf in seinem Schoß ruhte. Es war ungewohnt, er erlaubte normalerweise niemandem ihm so nahe zu sein. Doch gerade wollte er Ran auch nicht alleine lassen. Vater? Er lehnte sich zurück. Sie waren beide von ihren Vätern enttäuscht worden und so bezeichnet zu werden, missfiel ihm, Verwechslung hin oder her. Er hatte die Wohnzimmertür geschlossen, so dass er aus der Küche kaum noch etwas hörte. Seine linke Hand ruhte auf dem Leder der Couch, die rechte nahm gerade seine Brille ab, legte sie auf den Zeitungsständer. Zwischen Daumen und Zeigefinger massierte er seine Nasenwurzel. Es bedurfte keines Blickes in die Zukunft um zu wissen, dass er bald Kopfschmerzen haben würde. Sie deuteten sich bereits gründlich genug an. Er sollte Ran besser ins Bett bringen und sich dann auf die Suche nach Aspirin machen - sofern Schuldig sie nicht wieder alle verbraucht hatte. Erschöpft rieb er sich die Augen. Der Traum hatte letzte Nacht verhindert, dass er allzu viel Schlaf fand und auch wenn er normalerweise nicht viel brauchte, war er heute einfach nur fertig. Nicht, dass er vorhatte, das irgendwie deutlich werden zu lassen. Nur einen Moment Ruhe, mehr benötigte er nicht... ****** Es war dunkel um ihn herum und er war sich nicht sicher, ob er noch träumte. Anders als sonst wusste er noch, was er geträumt hatte und das machte es ihm schwer jetzt in die Realität zurückzufinden. Träge suchte er sein Gedächtnis nach seinem Aufenthaltsort ab. Das letzte was er fand war, dass er in Crawford-sans Auto einstieg. Und dann dieses kurze Gespräch... Hatten sie das wirklich geführt? Von Körperwärme aufgeheiztes Metall berührte seine Hände und er schloss sie wieder darum. Es musste wirklich gewesen sein und es stimmte, genau diese Antwort hatte er von dem Amerikaner erwartet gehabt. Das war ein Teil von dessen Stärke, die er von Anfang an gespürt hatte. Er versuchte seine Gedanken zu klären. War er nach Hause gebracht worden? Doch sicher nicht mit der Waffe. Er lag weich, anders als heute Nachmittag, als er auf dem Boden zu sich gekommen war. Nur sein Kopf - das Gefühl war das Gleiche. Er begann mehr zu erkennen, Möbel schälten sich aus der Dunkelheit, Fenster hoben sich einen Tick heller ab, graue Vierecke. Das Zimmer kam ihm bekannt vor, wenn auch nicht vertraut. Es dauerte noch einen Moment, dann wusste er endlich, wo er sich befand. Und ihm wurde auch bewusst, wo genau. Heiß durchfuhr es ihn und zunächst erstarrte er für ein paar Sekunden, ehe er sich langsam aufsetzte. Ihm wurde trotz allem schwindlig von dieser Bewegung. Mühsam sammelte er sich, drehte sich dann Millimeterweise zu der anderen Person um, die sich außer ihm in dem Zimmer befand. Crawford-san. Der Ältere schien zu schlafen, trotz der sitzenden Position. Soweit er es erkennen konnte, trug er noch dieselben Sachen, sogar das Halfter. Er senkte den Kopf. Was hatte er dieses Mal wieder angestellt? Warum schaffte er es einfach nicht alleine klarzukommen, sondern ging laufend Crawford-san und den Anderen auf die Nerven? Er sehnte sich danach, mit Aya darüber zu sprechen, doch seine Schwester würde ihn sowieso nicht hören können. Nachdenklich drehte er die Pistole hin und her. Konnte er wirklich zulassen, dass der Amerikaner noch mehr seiner Zeit opferte, nur weil er plötzlich die fixe Idee hatte, das Schießen zu erlernen? Aber er wollte es, so sehr, dass es fast schmerzte. Wenn er wenigstens den Grund kennen würde... Sie war so schwer, sicher schwierig zu beherrschen. Sein Vater muss eine andere gehabt haben, hatte Crawford-san gesagt. Das beruhigte ihn irgendwie. Schließlich hatte er genug Mut gesammelt um sich wieder dem Älteren zuzuwenden. Vielleicht wäre es besser, wenn er gehen würde, die U-Bahn fuhr schließlich auch jetzt. Auf seiner Unterlippe kauend, nervös, beugte er sich vor. Es war wahrscheinlich nicht besonders intelligent das zu tun, schließlich konnte er die Waffe ganz einfach auf dem Tisch zurücklassen. Aber eine leise Stimme in seinem Kopf verlangte, dass er sie in das Halfter schob und er war immer noch zu müde, um gegen sich selbst zu kämpfen. Der Lauf hatte kaum das Leder berührt, als Crawford-san die Augen aufschlug. Was als nächstes geschah, lief ganz einfach zu schnell ab, als dass er es genau registrieren konnte. Er schaffte es gerade mal den dumpfen Laut zu hören, mit dem er auf dem Boden landete. Er stöhnte vor Schmerz auf, erstarrte dann. Sein Verstand schien nur in Zeitlupe zu arbeiten, aber schließlich erfasste er seine Situation. Er lag auf dem Rücken, von Crawford-san, der auf ihm saß, unten gehalten. Mit einer Hand wurden seine Arme oberhalb seines Kopfes gegen den Boden gepinnt, die andere hielt die Pistole, deren Mündung an seiner Schläfe ruhte. Zitternd holte er Luft. Bei den Lichtverhältnissen sollte es unmöglich sein, aber trotzdem sah er direkt in die braunen Augen, die eiskalt seinen Blick erwiderten. ~TBC~ Nun ja, mir gefällt der Teil, weil so gut wie alle Schwarzmitglieder einen Auftritt haben und Ran natürlich auch *grins* Ich glaube beim nächsten Teil müsste ich mal wieder ein bissl zu Weiß rüberschalten o.O Und bevor jemand fragt: nein, von Dean Koontz habe ich noch nix gelesen, nur mal zufällig ein paar Auszüge entdeckt ^^ Hope to cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)