Close Distance von cu123 ================================================================================ Kapitel 28: "Neuigkeiten" ------------------------- Close Distance (Teil 28) Titel: Close Distance Teil: 28/x Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Ich glaube wir haben gerade Mittwoch in der Geschichte o.O Bei Gelegenheit muss ich echt mal die Sache durchgehen und das Ganze nachtragen, selbst wenn es nur für mich eine Hilfe ist *am Kopf kratz* Disclaimer: not my boys, no money make... Greetings: @Andromeda: *grins* Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass Ran nicht immer so verpeilt ist? Aber ich mag ihn auch so *Ran-chan knuddel* Um zu Farf zu kommen: er hat weder seherische Kräfte (jedenfalls keine, von denen ich wüsste ^.~) noch hat er das einfach so gesagt - Möglichkeit drei kommt in diesem Teil als Erklärung. Ist eigentlich ganz simpel *nod* Und ich genieße natürlich weiterhin meinen Urlaub. Der Lesestoff geht mir nicht aus, weil ich immer rechtzeitig neuen bestelle *lach* @Maike: Au ja, so was kenne ich auch. Da setzt man sich an eine FF und kommt einfach nicht mehr davon los ^^ Dass Brads Eltern auch in ihrem Haus umgekommen sind, wurde schon in Teil 9 mal angedeutet und ich wollte diese Ähnlichkeit haben um zu zeigen, wie unterschiedlich die beiden darauf reagieren ^^ Das mit der Handlung hast du auch schon gemerkt? ^^° Mia, bin ich froh, dass es dir trotzdem nicht zu langatmig vorkommt *erleichtert sag* Und was Farfs Kräfte angeht: es gibt wirklich ne ganz einfache Erklärung für die Bemerkung *gg* @Arigata: Toll, mal eine richtige Entschuldigung und sogar vorneweg *baff sag* ^^ *lach* Du kannst ja nun wirklich nichts dafür, dass Ubbo dich nicht an den PC lässt (böser Bruder *snicker*), also hol es einfach nach, wenn sich die Gelegenheit ergibt *knuffel* @Furia: Der Ire scheint hier immer beliebter zu werden o.O Ich glaube der Trick ist ganz einfach, Farf nicht zu oft zu erwähnen *snicker* ^^# Ich konnte es der Kleinen nicht antun auch ihre Eltern verloren zu haben, weil sonst Ran vielleicht noch auf die Idee gekommen wäre, sich um sie kümmern zu müssen *räusper* Das mit dem Vorankommen beinhaltet das kleine Problem, dass es mir in der Story weniger um eine richtige Handlung geht (auch wenn es da einen roten Faden gibt), als viel mehr um die Charaktere o.O Irgendwie ist es schwierig, da ein Gleichgewicht zu bewahren *sigh* @kohaku_san: Dieses Mal lässt sich Crawford wieder blicken und im nächsten Teil taucht er auch kurz auf *versprech* ^^ Außerdem kannste ja bei Yuki Scorpio sehr viel über den Ami lesen *zwinka* Und nein, ich lasse Ran nicht bei Schwarz einziehen, auf keinen Fall in dieser Phase der Entwicklung. *mir der Kopf schon bei der Vorstellung heißläuft* Die ganzen möglichen Komplikationen... ^^# Farf ist so cool, weil er den Dreh raushat, genauso undurchsichtige Kommentare wie Brad abzugeben *lach* ^.~ @nai-chan: Also wenn du merkst, dass irgendwelche Fragen nicht beantwortet werden, die dir noch im Kopf rumschwirren, musst du sie einfach äußern. Entweder sage ich dann, dass dazu später noch was kommt oder ich habe es völlig vergessen und baue es noch ein ^^° *ehe* Ich will niemanden absichtlich im Dunkeln lassen - jedenfalls nicht mehr, wenn die Story vorbei ist *lach* @Xell: Langsam müssteste die Gummibärchen echt über sein, ne? ^^° *dir wieder welche rüberschieb* Soll ich vielleicht zu was anderem wechseln? *lach* Hm, kaltherzig ist Ran wirklich nicht und ich möchte ihn das auch nicht werden lassen. Aber dafür doch um einiges gleichgültiger, so wenig nett das klingt... Was die Vergangenheit der Schwarzmitglieder angeht - das kommt der Reihe nach, aber ich werde mich auf Brad konzentrieren ^^ und es dauert noch eine Weile, bis dieser (in der Vergangenheitslinie) auf Schu trifft... Teil 28 "Neuigkeiten" Schuldig war Farfarello gefolgt und hatte ihn in der Küche allein zurückgelassen. Was ihm in diesem Moment nicht sehr viel ausmachte, er war froh über die Ruhe, die jetzt in dem hellen Raum Einzug hielt. Mit einem Glas Saft setzte er sich an den Tisch, begann dann seine Schulsachen auszupacken. Er fühlte sich etwas flau, aber das kam nicht so sehr von Hunger, als vielmehr von dem, was er heute erlebt hatte. Es war alles so merkwürdig gewesen. Der Reporter, Schuldig, dieser Farfarello. Er seufzte und schob dann den ganzen Ballast von sich. Er hatte auch später noch Zeit genug darüber nachzudenken - wenn er das überhaupt wollte. Das etwas selbstironische Lächeln blieb auf seinen Lippen, als er sich über seine Unterlagen beugte. ****** Weiße Wände, er wusste schon gar nicht mehr, wie oft sie die gestrichen hatten. Kahl, keine Bilder, keine Regale, nichts. Farfarello interessierte sich nur für die Bilder in seinem Kopf und er besaß nichts, das er in Regale hätte stellen können. Vor kurzem hatten sie ihm einen Schrank aufgestellt, in dem wenigstens seine Kleidung untergebracht war. Die Messer überließen sie ihm nicht, auch wenn der Ire es oft genug schaffte eins mitgehen zu lassen - aus dem Trainingsraum, wo er sich unter Aufsicht austoben konnte. Er liebte Farfarellos Anblick danach. Der wilde Ausdruck in dem bernsteinfarbenen Auge kaum besänftigt, das Haar noch mehr durcheinander als gewöhnlich, ein dünner Schweißfilm, der die Haut bedeckte. Doch auch in diesem Augenblick fand er ihn wieder unwiderstehlich. Mit einem Lächeln sah er auf den Jüngeren herunter, der sich auf der Matratze ausgestreckt hatte und ihn unter einem halb geschlossenen Lid hervor musterte. Dann wurde ein Arm nach ihm ausgestreckt und als sich ihre Hände trafen, verschwand auch der letzte Rest von Rans Präsenz aus seinem Kopf. Er ging auf die Knie, streichelte kaum merklich über die blasse Haut, die immer wieder von Narben durchbrochen wurde. "Weißt du, dass du den armen Jungen ziemlich verwirrt hast?", flüsterte er, woraufhin Farfarello fast träge grinste. "Aber ich habe Recht. Du hast es mir schließlich selbst gezeigt." Etwas blitzte in dem Auge auf. "Er hat Schmerzen und deshalb wird er anderen welche bereiten. Er wird Ihn damit zum Weinen bringen." Die Worte des Iren trafen ihn, auch wenn er sie nachvollziehen konnte. Trotzdem wünschte er, Farfarello könnte irgendwann dieses Stück Wahnsinn verlieren. Selbst wenn es einen Gott geben sollte, würde dieser wohl kaum die Zeit haben, ständig Farfs persönlichen Gegner zu spielen. Ein Bild stieg in seiner Vorstellung auf, wie die beiden sich gegenüber standen und unwillkürlich musste er grinsen. Das Grinsen verblasste aber schnell wieder. "Er ist verletzt worden...", reagierte er endlich auf die Aussage des Anderen. Seine rechte Hand war immer noch fest umschlossen und jetzt wurde er näher an den Iren herangezogen, bis er schließlich neben ihm lag. Etwas unwillig wurde der Griff dann gelöst, damit sich die schlanken Finger in seine orangefarbenen Haare graben konnten. Ihre Gesichter waren nur noch durch wenige Zentimeter getrennt. "Von seinem Vater?" Es war nicht ganz eine Frage. Er nickte stumm. "So wie du..." Farfarello überwand diese letzten Zentimeter und küsste ihn. Sanft im ersten Moment, dann mit wildem Verlangen. ****** Irgendwann hatte sich Nagi zu ihm gesellt, zuerst überrascht, hatte er aber doch kein Wort über seine Anwesenheit verloren. In den blauen Augen hatte in dem Moment des Erkennens etwas nicht zu identifizierendes gestanden, doch dieser Funke hatte genügt um ihm eine Gänsehaut den Rücken herunterrieseln zu lassen. Etwas an diesem Jungen war seltsam und der Eindruck rührte nicht nur von der Zurückhaltung her, die Nagi an den Tag legte. Der derzeitige Mittelpunkt seiner Überlegungen schien überhaupt nichts von der auf ihn gerichteten Aufmerksamkeit mitzubekommen. Den Kopf über seinen Hefter gebeugt, löste er ruhig eine Matheaufgabe nach der nächsten, überwiegend ohne den Taschenrechner zu benutzen. Ihm selbst lief der Schädel allein schon von der Vorstellung heiß. Er beschloss sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern und setzte die Analyse fort, die sie in Japanisch aufbekommen hatten. Die Küchenuhr in seinem Rücken tickte unaufdringlich dahin, maß Sekunden und Minuten, versammelte sie zu einer Stunde und fing wieder von vorne an. Unermüdlich teilte sie die Zeit in fassbare Einheiten. Erst ein Geräusch von der Haustür her durchbrach seine Konzentration und aufblickend erhaschte er den Eindruck eines Lächelns, das flüchtig über Nagis Gesicht huschte, es ein paar Herzschläge lang aufhellte. Dann kehrte die Verschlossenheit zurück, wie ein dunkler Schleier, der sich über den Jungen legte. Sein eigenes Lächeln verschwand nicht, er wusste wer gekommen sein musste und freute sich darüber. Schuhe wurden ausgezogen und weggestellt, Schritte folgten, dann erschien die hochgewachsene Gestalt des Amerikaners in der Tür. "Guten Abend", wurde er gegrüßt, Nagi erhielt ein Nicken. Der Jüngere war schon dabei seine Sachen zusammenzuräumen. "Hallo Crawford. Ich mache sofort das Essen warm." Damit schob er sich an dem Schwarzhaarigen vorbei und war gleich darauf verschwunden. Er wunderte sich über das etwas kühle Verhalten, vergaß es aber, als er braune Augen auf sich ruhen fühlte. Seine Aufmerksamkeit kehrte zu Crawford-san zurück. "Guten Abend..." Ein kurzes Zögern, doch der Andere wartete einfach nur ab. "Schuldig meinte, Sie wollten mit mir sprechen..." Innerlich wand er sich fast vor Verlegenheit. Er hatte schon wieder das Gefühl, dass der Ältere irgendetwas ausgesprochen amüsant fand, das ihm selbst völlig entging. Wenigstens gelang es ihm nach außen hin ruhig zu bleiben. "Eigentlich war es die Idee deines Onkels. Er meinte, ich könnte dir vielleicht einige Fragen besser beantworten." Dem subtilen Unterton nach zu urteilen, war Crawford-san anderer Ansicht, was die Gründe betraf. Und er stimmte ihm zu. Sein Onkel schien nicht gerne über das zu reden, was am Freitag passiert war. Die Erinnerung durchschnitt eiskalt seinen ganzen Körper, doch diese Art von Schmerz war ihm inzwischen vertraut genug, dass er nur die Stirn runzelte und sich das Violett seiner Augen kurz trübte. Er selbst spürte auch keinerlei Verlangen sich mit dem Geschehenen auseinander zu setzen, also konnte er seinem Onkel keinen Vorwurf daraus machen. Zudem war er dankbar, wieder hier sein zu können. "Danke..." Er wusste selbst nicht genau, worauf er sich gerade bezog und er sprach so leise, dass das Wort kaum zu hören war, doch der Andere verstand. Die Verlegenheit meldete sich zurück und er versuchte normal zu lächeln. "Kann ich Nagi irgendwie helfen?" Schritte auf der Treppe verrieten ihm, dass der Mittelschüler gerade wieder herunter kam. "Das ist nicht notwendig. Er muss das Essen wirklich nur aufwärmen, es ist schon mittags geliefert worden. Er nickte, packte dann seine eigenen Schulsachen in die Tasche, so dass der Tisch wieder frei war. Dann folgte er unaufgefordert dem Amerikaner, der ihn ins Wohnzimmer führte. "Du isst doch mit?" "Ja, gerne." Für einen Moment noch hielten ihn die braunen Augen fest, dann verließ Crawford-san das Zimmer. Wenig später saßen sie zu viert am Küchentisch, diesmal war es Nagi, der fehlte. Suchend sah er in Richtung Tür, Schuldig, der den Blick bemerkte, zuckte mit den Schultern. "Er meinte, dass er keinen Hunger hat." Daraufhin zog Crawford-san eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts weiter dazu und begann ruhig zu essen. Er selbst stocherte in seinem mehr herum als alles andere. Hungrig war er zwar immer noch, aber auch nervös. Was wollte der Amerikaner ihm sagen? Er wusste doch, dass sie jetzt genug Geld für Aya hatten. Nachdenklich nahm er einen weiteren Bissen, gab dann vor sich selbst zu, dass er sehr wohl wissen wollte, woher es eigentlich kam. Das Eingeständnis brachte etwas Erleichterung mit sich und mit mehr Appetit als zuvor wandte er sich endgültig seinem Teller zu. So verging die Zeit in Schweigen, nur vom Klappern des Bestecks durchbrochen oder dem dumpfen Laut, wenn ein Glas abgestellt wurde. Plötzlich fühlte er sich beobachtet und er wusste sofort, dass es nicht Crawford-san sein konnte. Erstens saß dieser neben ihm und zweitens warf er selbst ihm oft genug versteckte Blicke zu. Zudem war die Intensität eine andere. Gänsehaut prickelte auf seinen Armen, dann sah er endlich auf und Violett begegnete dem Starren eines bernsteinfarbenen Auges. Farfarello schien nicht viel Interesse für sein Essen aufzubringen, stattdessen stand er selbst gerade im Brennpunkt selbigen. Er ergriff die Flucht nach vorn und musterte seinerseits den etwa Gleichaltrigen. Wieder fielen ihm die Narben auf. Ob sie von einem Unfall stammten, bei dem der Ire auch sein Auge verloren hatte? Aber was machte er eigentlich hier? Für einen Bodyguard war er doch reichlich jung. Ob er einen anderen Job bei Takatori-san hatte? Oder sollte das hier nur so eine Art von WG darstellen? Wie passte dann Nagi in die Sache - ein Mittelschüler? Wo waren seine Eltern? Als er erst einmal angefangen hatte, tauchte eine Frage nach der anderen auf und es kostete ihn ein beträchtliches Maß an Mühe, um die Flut zu unterbrechen. Der abwesende Ausdruck verschwand aus seinen Augen. Er bezweifelte, dass er allzu bald Antworten erhalten würde - vor allem da er sich nicht traute, jemandem diese Fragen laut zu stellen. Sein Gegenüber rückte wieder in den Fokus seiner Aufmerksamkeit und erst jetzt bemerkte er, dass Farfarello irgendwie... derangiert aussah. Der Ire zog die Mundwinkel etwas nach oben und plötzlich weniger mutig ließ er seinen Blick zu Schuldig weiterwandern. Der auch nicht ordentlicher angezogen aussah als Farfarello. Zudem fehlte ihm das Bandana, so dass der Orangehaarige häufiger einige Strähnen zurückstreichen musste. Er blickte zwischen den Beiden hin und her, ein breites Grinsen erschien auf Schuldigs Gesicht. Auf einmal war ungebeten ein Bild in seinem Kopf und alles ergab einen Sinn. Wie sich der Deutsche heute Nachmittag entspannte, sobald er mit Farfarello zusammen war, diese merkwürdige Verbindung zwischen den Beiden - und die unordentlichen Sachen. Er spürte wie seine Ohren heiß wurden und senkte hastig den Kopf um sicherzugehen, dass niemand sein Erröten bemerkte. Wie kam er nur auf so eine Idee? Zwischen roten Strähnen hindurch sah er kurz zu Schuldig hinüber, dessen grüne Augen gar nicht mehr kühl waren sondern funkelten, als würde er jeden Moment loslachen. Er musste ihm seine Überlegungen doch vom Gesicht abgelesen haben. Die Röte vertiefte sich, seine Ohren schienen regelrecht zu brennen. Und bis zum Ende des Essens sah er kein weiteres Mal auf. Wieder war er im Wohnzimmer, jedoch nicht allein. Crawford-san hatte in dem Sessel Platz genommen, während er selbst sich in die äußerste Ecke der Couch drückte. Nachdem das Abendessen es geschafft hatte, ihn schlussendlich vollkommen vom Bevorstehenden abzulenken, schien jetzt ein umso größeres Gewicht auf ihm zu lasten. Ihm war nicht klar, woran das lag und allmählich war er diese Stimmungsschwankungen wirklich leid. Dummerweise hatte er absolut keine Ahnung, was er dagegen tun sollte. Das absurde Bild von Farfarello und Schuldig stieg unerwartet erneut in ihm auf und einen Herzschlag lang beneidete er sie. Darum, dass sie einander hatten. Ein Räuspern ließ ihn aufschrecken und unvermittelt begann Crawford-san zu sprechen. "Euer Vater hat gut vorgesorgt. Wir haben die Policen gestern bei der Durchsicht seiner Unterlagen gefunden. Sowohl für dich als auch deine Schwester wird nach Abschluss eurer Schulausbildung eine Summe fällig, die ausreicht euer Studium zu finanzieren." Er sog jedes Wort in sich auf, während braune Augen ihn gefangen hielten. Sogar das Atmen wollte ihm schwer fallen. Er rührte sich nicht, während in seiner Erinnerung Teile von Gesprächen wach wurden, Bemerkungen seines Vaters. Dann hatte er damit Recht gehabt. Er war sich nicht sicher gewesen - bis eben nicht. Doch ein Studium lag noch zu weit in der Zukunft, als dass ihm das Trost spenden konnte. Vielleicht war es ja möglich... "Können wir das Geld auch schon vorher bekommen? Nehmen wir es für Aya?" Er würde später auch alleine klarkommen, irgendwie. Der Amerikaner lächelte fast. "Eine vorzeitige Auflösung kann natürlich arrangiert werden, aber das ist nicht erforderlich. Ich habe schon mit deinem Onkel darüber gesprochen, Ran. Das Geld der Lebensversicherung reicht vollkommen aus." Er hatte sich jetzt doch bewegt, sich weiter nach vorne gebeugt. Als könnten die Wörter ansonsten auf den paar Metern zu ihm einfach zu Boden fallen, ihn nicht erreichen. "Lebensversicherung?" "Ja, dein Vater hatte eine zu Gunsten deiner Mutter abgeschlossen." Crawford-san hielt einen Moment inne, nahm die Brille ab und massierte seine Nasenwurzel. Als der Blick der braunen Augen wieder zu ihm zurückkehrte, war er genauso scharf wie zuvor. "Die Versicherungssumme steht jetzt euch zu." "Aber..." Unsicher strich er eine Strähne aus der Stirn, nicht weil sie störte, sondern weil er irgendetwas tun musste. "Warum bekommen wir das Geld, wenn er..." Er konnte es nicht aussprechen, doch der Amerikaner hatte weniger Probleme damit. "Sich selbst umgebracht hat?", beendete Crawford-san seine Frage. "Dein Vater hat die Versicherung bereits nach der Geburt deiner Schwester abgeschlossen. Nach so vielen Jahren ist Selbstmord kein Grund mehr für einen Leistungsausschluss." Völlig gleichmäßig, ohne jedes Zögern. Er verstand jetzt noch besser, warum sein Onkel das Crawford-san überlassen hatte. In diesem Augenblick glühte etwas Dankbarkeit gegenüber seinem Vater auf, er hatte sie nicht völlig im Stich gelassen. Aber es reichte bei weitem nicht aus, um den Panzer zu zerstören. Erleichterung vermengte sich mit Vorwürfen und ließ ihn unglaublich müde werden. ~TBC~ Ich gebe zu, ich habe keine Ahnung wie das mit den Lebensversicherungen in Japan ist, aber in Deutschland funktioniert das tatsächlich so ^^ Hope to cya next week, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)