Das Kind in mir von Umi ================================================================================ Kapitel 6: Samtiger Nebel / Die Mauern stürzen ein -------------------------------------------------- Titel: Das Kind in mir oder: eine Mauer aus Stolz Part 06 Autorin: SSjUmi Disclaimer: mir gehören die Grillwürstchen ^^ Rating: ^^ Kommentar: Jo... ich denke, ist für jeden der Kommischreiber was dabei XD (nur Joey... ähm... habsch vergessen ^^' kommt noch, wenns weitergehen soll) Widmung: an alle Kommischreiber ^^ Feedback: als Kommi bitte Legende:  "klaro, alles laut gesagte" 'alles von anderen Leuten gedachte' /alles von Yugi gedachte/ //alles von Yami gedachte// >Geräusche< ---------------------------------------------------------------------------------- Langsam näherte er sich dem Laden, schluckte dann die Bedenken herunter und klingelte. In der oberen Etage öffnete sich ein Fenster und Yugis Kopf lugte heraus. "Kaiba?! Einen Moment, bin sofort da!" Das Fenster wurde wieder geschlossen. Der Blick des jungen Firmenchefs wanderte zum Schaufenster. Es gab anscheinend neue DuelMonsters-Karten... Nein, doch nicht, das war schon eine ältere Edition... Die BoosterPacks dort waren schon von der Sonne ausgeblichen... Angestrengt versuchte Kaiba zu entziffern, welche Edition das war. Wie von selbst kam ihr Name über seine Lippen, als es ihm gelungen war. "Blue Eyes... White Dragon..." Wieder verschwamm seine Sicht und er stolperte einige Schritte zurück. Die Tür sprang auf und Yugi sagte irgendetwas zu ihm, aber er verstand es nicht. Er machte einfach auf dem Absatz kehrt und rannte davon. "Er macht gerade WAS?!" Bakura nickte. "Ich war gerade im Sekretariat und da hab ich aus dem Zimmer des Direktors gehört, wie Kaiba-kun sagte, dass er in Zukunft nicht mehr am Unterricht teilnehmen wird." Joey und Yugi sanken synchron auf ihre Plätze und starrten fassungslos geradeaus. Der Ältere fuhr sich durch die Haare. "Der schmeißt die Schule. Ich pack's ja nicht. Unser Superstreber schmeißt echt die Schule..." "Naja, er hat immerhin Geld... und n Job... arbeiten brauch er theoretisch auch nicht mehr." Yugi sah kopfschüttelnd zu Tristan auf. "Das war vorher auch schon so. Vielleicht ist es meine Schuld... irgendwie..." "Deine?" Tea legte fragend den Kopf schief. "Na ja... er stand gestern vor meiner Tür... und als ich aufgemacht habe, ist er einfach weggerannt." "Ist er für Klingelstreich nicht inzwischen etwas zu alt?" Joey boxte seinen Kumpel in die Seite. "Lass den Scheiß, Alter. Kaiba latscht nicht quer durch die Stadt um Klingelstreich zu spielen." Verwirrt schaute Yugi den Blonden an. "Woher weißt du, dass er gelaufen ist und nicht seine Limousine genommen hat?" "Ich hab ihn gestern auch gesehen. Er stand vorm Getränkeladen und hat mei... er hat mich beim Einkaufen beobachtet. Als ich ihn dann entdeckt hab, ist er weiter gegangen, als wär nichts gewesen. Ich war mir erst nicht sicher, ob er's wirklich war, aber wenn er auch bei Yugi gewesen ist..." Es klingelte zur Stunde. Bereits am gleichen Abend dröhnte es aus allen Fernsehern und Radios: Die KaibaCorporation existierte nicht mehr. Aufnahmen einer mittaglichen Pressekonferenz wurden in jeder freien Sekunde übertragen. Auf ihnen war meist nicht mehr zu erkennen als ein großer Saal, der beinahe überquoll aufgrund der vielen Reporter. Nur ab und zu gelang es einem der Kameraleute, sich ein Stück nach vorn zu kämpfen und ein Bild vom Präsidenten der ehemaligen KC persönlich zu erhaschen. Man sah einen hochgewachsenen jungen Mann in anthrazitfarbenem Anzug, der abweisend und kalt auf die Menge vor sich hinabschaute. Immer und immer wieder spielte man seine Antworten auf die beiden einzigen, von ihm angenommenen Fragen ein: "Kaiba-san, was hat sie dazu bewogen, ihre Firma aufzulösen?" "Private Gründe." "Was wird mit dem Vermögen geschehen, dass in der KC steckt?" "Alle Angestellten erhalten ihre noch ausstehenden Gehälter sowie eine Abfindung. Mehr habe ich nicht zu sagen." Ein Blitzlichtgewitter setzte ein, als der junge Mann vom Rednerpult zurücktrat und im Hintergrund verschwand. Eine junge Reporterin quetschte sich atemlos vor die Kamera. "Soeben wurden sie Zeuge, wie Seto Kaiba den wohl größten HighTech-Spielzeugkonzern aller Zeiten in Nichts aufgelöst hat. Was steckt wirklich dahinter? Und wie sehen seine Pläne für die Zukunft aus? Wir bleiben für sie am Ball." Das Feuer knisterte und Funken schwebten Richtung Himmel. Wirkten beinahe wie Glühwürmchen. Kaiba beobachtete sie abwesend und zog dabei langsam sein Deck aus der Tasche um es ein letztes Mal durchzugehen. Sortierte dabei etwa 20 Karten aus und warf die anderen achtlos ins Feuer. Diese besonderen Karten aber... Es waren seine allerersten gewesen - die, die Mokuba ihm geschenkt hatte. Ein kurzes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, dann ließ er sie einzeln ins Feuer segeln. Nun waren aus den zwanzig Karten drei geworden. Langsam kniete der Braunhaarige sich in die vom Regen noch immer aufgeweichte Erde und betrachtete seine Weißen Drachen. Sollte er wirklich... Entschlossen warf er zwei von ihnen in die Flammen, die sie sofort gierig verschlangen. Den letzten - den einzigen noch spielbaren BlueEyes dieses gottverdammten Planeten - steckte er in seine Tasche zurück. Ihn würde er mitnehmen. Das war wohl das beste... Was mit seiner restlichen Sammlung geschah, war egal. Sein Deck existierte nicht mehr und den letzten unbeschädigten Weißen Drachen würde er behalten... //Er wird schon seine Gründe haben, warum er gestern weggerannt ist...// /Mag sein, aber mir gefällt das alles trotzdem nicht. Und wehe, du fängst jetzt wieder mit deiner Eifersuchtsmasche an, Yami!/ //*blush* Ich war nicht eifersüchtig!// /Ah, da vorne ist es ja!/ Ohne sich noch weiter um den schmollenden Puzzlegeist zu kümmern, rannte Yugi auf das Anwesen seines Klassenkameraden zu. //Rauch?// /Hm, da hinten im Garten brennt ein Lagerfeuer.../ //...// /Du hast einen Knall./ //Was ist? Ich hab überhaupt nichts gesagt.// /Aber gedacht./ //Und woran soll ich gedacht haben, wenn man fragen soll?// /An gegrillte Würstchen.../ //Schau mal, Aibou, wir haben heute einen sternenklarem Himmel ^^// /*drop* Ja, sehr schön... wir können ihn uns nachher genauer anschauen, wenn wir wieder daheim sind./ Kopfschüttelnd trat Yugi an das große Tor heran. Sollte er Kaiba rufen oder besser klingeln? //... Aibou...// /Ja?/ //Sieh mal, was er da macht... macht er das, was ich denke, dass er da macht?// /Weiß nicht, sieht aus, als würde er was verbrennen... Karten, oder so.../ //...// "Karten?! Doch nicht etwa..." //Wenn er sie nicht mehr braucht, könnte er sie auch mir geben.// /Er verbrennt seine Karten... das kann ja... also.../ //Ich frag ihn mal, was das soll.// /Nein!/ Zu spät. Der Pharao hatte den Körper seines Aibous schon übernommen und mit dem Aufleuchten des Millenniumspuzzles auch gleich die Aufmerksamkeit seines Lieblingsrivalen auf sich gezogen. Der stand auf, zögerte kurz und kam dann gemächlich auf ihn zu. "Yugi, was- ... oh, du bist DER Yugi..." "Wie mans nimmt... hast du da gerade DuelMonsters-Karten verbrannt?" "Ja." "Dein ganzes Deck?" "Ja." "Das GANZE?!" "Ja, verdammt noch mal." "Auch die Drachen?" "Es befinden sich welche unter der Asche. Was soll dieses Verhör?" "..." "..." "Darf man erfahren, warum du so etwas getan hast?" "Ich habe aufgehört zu spielen." "Einfach so?" "Einfach so." "Und deshalb verbrennst du die Karten?" "Ja." "... Und da sagt Yugi, ICH hätte einen Knall..." "..." "Was?" Keine Antwort. Dann... ein leises Kichern. Ein Kichern? Kein fieses Grinsen, kein gehässiges Lachen, kein triumphierendes Augenbraue-Hochziehen? Nein. Nur ein kaum hörbares Kichern hinter vorgehaltener Hand. "War klar, dass du das lustig findest." Kaiba biss sich auf die Unterlippe und schmunzelte. "Gut zu wissen, dass außer mir sonst noch jemand bemerkt hat, dass du eine Schraube locker hast." "Und das sagt mir Mr. Ich-mach-mal-eben-n-Marathon-bei-strömendem-Regen-und-verbrenn-am-nächsten-Tag-spontanerweise-mein-Deck?" Augenblicklich kühlte der Blick des Größeren wieder aus und das Schmunzeln verschwand. "Hast du noch irgendetwas loszuwerden, ehe ich dich von meinem Grundstück schmeiße?" Leicht verlegen strich Yami sich eine der blonden Strähnen aus dem Gesicht und schaute in den Himmel. "Naja... Aibou und ich waren eigentlich hier, weil er sich ein bisschen um dich gesorgt hast... du bist gestern so schnell weggerannt." "Hatte es eilig." "Warum warst du überhaupt da?" "Nur so." Nachdenklich lehnte der Puzzlegeist sich an die Gitter des Tors und wandte seinem Gesprächspartner so den Rücken zu. "Aibou denkt die ganze Zeit darüber nach, wie er dir vielleicht helfen kann. Ich sage ihm andauernd, dass das nicht nötig ist. Du hast auch bisher so ziemlich alles überstanden. Aber er ist halt... er ist halt einfach typisch er selbst und macht sich um alles und jeden Sorgen. Ich dachte eigentlich, dass du alleine klar kommst... nun ja... bis gestern jedenfalls." "..." "Das wird das letzte Mal sein, dass wir dich das fragen. Brauchst du unsere Hilfe nicht oder willst du sie nicht?" "Ich brauche sie nicht mehr, jetzt ist es zu spät." "Zu spät?" Verwirrt drehte Yami sich um und sah den Größeren auf sein Haus zu gehen. "Kaiba? Wie meinst du das?" Der Angesprochene wandte sich langsam um. Und lächelte. "Weißt du, es hat Spaß gemacht, sich mit dir zu duellieren... für einen alten Geist, der der Vergangenheit hinterher hängt, bist du eigentlich erträglich... Grüß deinen Aibou von mir. Er soll sich keine Sorgen machen. Das gleiche gilt für Wheeler." Schon war er verschwunden. Den Pharao beschlich ein dummes Gefühl... so als hätte er seinen Rivalen zum letzten Mal gesehen. Ein Tropfen. Dann ein zweiter. Immer schneller vermischte die rote Flüssigkeit sich mit dem heißen Wasser, breitete sich wie ein samtiger Nebel aus... Kaiba lehnte den Kopf auf den Badewannenrand und beobachtete, wie das Blut aus seinen Pulsadern quoll. Eigentlich hatte er erst an einen Kopfschuss gedacht... oder an Medikamente... aber ersteres war unelegant und widerlich, zweiteres feige... Nein, lieber saß er auf dem Boden des Badezimmers und verblutete. Es war schmerzhaft gewesen, die Narben aufzuschneiden, aber nun... war er einfach nur noch müde... seine Umgebung wurde dunkler... ihm wurde etwas übel. Dann glitt die Karte des Weißen Drachen aus seiner Hand und versank in dem nun rotverfärbten Badewasser. "Mokuba..." Das letzte, was der Braunhaarige hörte, ehe er endgültig von der Finsternis verschlungen wurde, war der erschrockene Schrei eines der Dienstmädchen. ~~~ Endlich... Endlich sind die Mauern des Kerkers eingestürzt. Nun bin ich frei. Vollkommen frei. Mein Körper liegt unter den Trümmern begraben, ist tot... aber ich bin frei. Nun kann ich endlich zu dir. Das Kind in mir hockt zusammen gekauert neben meiner Leiche. Ihm ist nichts passiert, aber es weint. Um mich? Ich gehe zu ihm, reiche ihm die Hand. Verwirrt schaut es auf, dann beginnt es zu strahlen und ergreift sie... Steht auf. Endlich bin ich- Nein. Endlich sind WIR frei. Ich kann es kaum erwarten, dich wieder zu sehen. ---------------------------------------------------------------------------------- ^^ Ende Oder? Wollt ihr einen Epilog? Ihr müsst einen wollen! *drauf besteh* Ich will nämlich einen schreiben XD Jo, das kleine Schreibserle am Ende bezieht sich auf die FF "The child inside me" (wer sie nit gelesen hat... tjap... müssta nachholen... hab ich extra für euch ins Deutsche übasetzt (das Original stammt aber auch von mir)). Hm... Bis denne Umi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)