Geheime Gedanken von abgemeldet (Kai x Rei) ================================================================================ Kapitel 8: Geständnis --------------------- "Kai?" Rei sah in die tiefgründigen Augen vor ihm. "Ja...?" "Wieso?" Kai stutzte und sein Gesichtsausdruck änderte sich nun von einem zufrieden in einen eher verwirrten. "Wieso was?" "Na, wieso auf einmal? Hast du von einen Tag auf den anderen einfach beschlossen, dass du mich ... Nun ja wie soll ich sagen..." Rei wich Kais Blick aus und betrachtete lieber seine eigenen Hände. "Liebst?" Überrascht sah Rei nun wieder auf. Er war sich nicht sicher gewesen, ob er dies wegen eines Kusses einfach so voraussetzen konnte, dass Kai sich wirklich in ihn verliebt hatte. Doch anscheinend war dem so... Nur glauben konnte Rei das trotzdem noch nicht so ganz. Ein zaghaftes Lächeln huschte über seine Lippen. Warum veränderte Kai sich auf einmal so? Eine Frage, die er sich jetzt schon häufiger gestellt hatte... Und er wollte eine Antwort haben! Kai indessen wurde leicht nervös... Er konnte Rei die Wahrheit ja nicht einfach vorenthalten, denn er hatte ja ein Recht darauf zu erfahren, was los war, oder etwa nicht? Zögerlich öffnete Kai den Mund, um etwas zu sagen, doch kein Wort kam über seine Lippen. Was wenn Rei ihn danach nicht mehr wollen würde? Er blickte in die funkelnden Bernsteine vor sich. Er hätte so etwas nie getan - dafür wäre Rei viel zu ehrlich. Aber wäre es dann je zu diesem Kuss gekommen? Vielleicht ja, vielleicht auch nicht... Doch er sollte damit aufhören sich um das "was wäre wenn" Gedanken zu machen, denn ändern konnte er es eh nicht mehr. "Ich..." Kai musste sich über seine eigene Unsicherheit wundern. Ein weiterer Beweis dafür, dass er Rei inzwischen richtiggehend verfallen war. Denn hätte er sonst so eine Angst davor, dass ein Geständnis alles zerstören könnte? Nein. Seufzend blickte er weiterhin in Reis Augen, die Erwartung, aber auch Verwirrung widerspiegelten. Er nahm noch einmal seinen restlichen Mut zusammen. "Rei, ich habe dein Tagebuch gelesen." Eine Standpauke, die sich gewaschen hatte, erwartend, kniff Kai seine Augen sofort zusammen und wartete - doch nichts dergleichen geschah. Vorsichtig öffnete er sie wieder und wagte sogar, der Person, die ja immer noch auf seinen Schoß saß, erneut in die Augen zu blicken... Der schwarzhaarige Chinese saß mit einem ziemlich seltsamen Gesichtsausdruck vor ihm und sein Mund stand vor Unglauben ein wenig offen. Kai konnte förmlich hören wie die kleinen Rädchen in Reis Gehirn arbeiteten, um zu realisieren, was ein gewisser Russe da eben von sich gegeben hatte. Auf einmal verzog sich Reis Mund zu einem breiten Grinsen und einen Augenblick später brach er in schallendes Gelächter aus - er lachte aus vollen Herzen und erneut stiegen ihm Tränen in die Augen - dieses Mal Lachtränen, so dass er nicht einmal mehr Kais mehr als dämlichen Gesichtsausdruck sah. Jede Reaktion hätte Kai erwartet, aber nicht diese hier. Er hätte erwartet, dass Rei vielleicht enttäuscht von ihm sein würde oder das er sauer sein würde, aber nicht, das er in Gelächter ausbrach - jetzt war es an ihm, über das Verhalten des schwarzhaarigen erstaunt zu sein. "Äh, Rei?" Ungläubig legte Kai seine kalte Hand auf Reis Stirn, was diesen dazu veranlasste seinen Lachanfall zu unterbrechen. "Kai, ich bin nicht krank." Rei beruhigte sich wieder etwas. "Ich hätte nur nie und nimmer erwartet, dass gerade du in meinen Tagebuch herum schnüffelst. Ich habe da ja nun am Anfang sogar extra keine Namen hinein geschrieben, weil ich dachte, das Takao oder Mizuhara vielleicht auf die Idee kommen würden es zu lesen, wenn sie es finden. Aber du? Echt ich glaub's nicht!" Rei musste sich stark beherrschen, um nicht wieder los zu lachen. "Und... du bist nicht sauer?" Kai glaubte seinem Glück nicht so ganz über den Weg. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dies nicht noch ein Nachspiel haben würde. "Nein. Sauer bin ich nicht. Schließlich kann ich mir gut vorstellen, dass sonst nie irgendetwas zwischen uns passiert wäre." Bei dem Gedanken an den nicht ganz unleidenschaftlichen Kuss vorhin, legte sich erneut eine leichte Schamröte auf sein Gesicht, war es doch sein aller erster Kuss gewesen... Wobei ihm dann auch sogleich siedend heiß einfiel, dass Kai dies auch durch das Lesen seines Tagebuchs wusste. Reis Gesichtsausdruck wurde mit einem Mal ernst und Kai wich ein wenig zurück. "Aber wehe dir, wenn du die Sachen, die du über mich weist gegen mich verwendest oder mich damit aufziehst." Wäre dies ein Comic, so dachte Kai, würde über Reis Kopf jetzt eine dunkle, Furcht einflößende Gewitterwolke schweben. Doch Kai kannte Rei gut genug, um zu wissen, dass Reis ernste Stimme nur gespielt war und das er es nicht wirklich ernst meinte und grinste diesen einfach mitten ins Gesicht, was wiederum bewirkte, dass Reis Gesichtsausdruck sich sofort wieder normalisierte - sprich das der Chinese nun wieder ein fröhlich verliebtes Lächeln auf den Lippen hatte. Rei spürte wie sich Kai langsam aufsetzte und wollte schon von diesem herunter steigen, doch Kai hielt ihn fest und zog ihn mit hoch, so dass er Rei auf dem Arm hatte. "Man bist du leicht." Rei sah Kai gespielt verärgert an. "Ich bin ja auch n' gutes Stück kleiner als du." "Das ist auch gut so." Rei runzelte die Stirn. "Was willst du denn bitte jetzt damit sagen?" "Och nichts." Kai grinste ein wenig anzüglich und Reis Wangen nahmen zum wiederholten Male eine rötliche Farbe an. Während des Gesprächs war Kai mitsamt Rei auf den Weg ins Schlafzimmer gewesen und versuchte nun die Tür mit seinem Ellenbogen auf zu bekommen, was ihm schließlich auch gelang. "Kann ich bei dir mit im Bett schlafen?" Wie paralysiert blieb Kai stehen... So eine Frage hatte er den Chinesen nun nicht zugetraut. Rei war indessen etwas verunsichert durch Kais Reaktion. "Ich muss nicht... Wenn du nicht willst." "Doch, doch, natürlich." Kai erwachte aus seiner Starre. "Ich habe nur nicht mit so einer Frage gerechnet." Sanft setzte Kai Rei auf seinem Bett ab und drückte dem Chinesen noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich ins Badezimmer begab, um sich bettfertig zu machen. Das würde für ihn eine unruhige Nacht werden. Soviel war klar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)