Es wird noch besser...
"Das nennst du Zimmer?" Ich starrte ungläubig in den Raum, der größer war als Mais gesamte Wohnung. "Klar und hier wirst du ab jetzt wohnen. Ich bin ja so glücklich" schrie Mokuba.
Bald mussten meine Ohren platzen. "Und jetzt musst du dir mein Zimmer angucken!" schrie er weiter. Oh mein Gott, wenn er so weiter schrie brauchte ich wirklich bald ein neues Trommelfell, inklusive Hörgerät. Ich ging ihm nach und sah mir sein Zimmer an. Es war fast noch größer als meines, und das sollte etwas heißen.
"Spielst du mit mir Uno?" Ich nickte und setzte mich auf den Fußboden, der so pingelig sauber war, das ich sicher davon hätte essen können. Fünf Stunden später war er super gut gelaunt, und meine Laune im Keller. Nach 40 Partien hatte ich keine einzige für mich entscheiden können. Woher hatte der Kleine dieses Talent?
"Hast du Hunger?" fragte er mich nun. Ich nickte, mein Magenknurren war wohl nicht zu überhören gewesen. Er grinste breit und führte mich in die Küche. "Was ist das?" fragte ich als ich sie betrat. Das war alles viel größer als ich es gewöhnt war, alles war aus Edelstahl, darin hätte man ohne Probleme einen Menschen operieren können. Dem wäre nichts passiert von wegen nicht steril oder so, das konnten sie hier nicht behaupten.
"Unsere Küche. Aber das Personal ist schon gegangen. Tut mir leid." Ich zuckte mit den Schultern. "Na dann, selbst ist die Frau." Ich konnte zwar kochen, aber danach sah die Küche ganz sicher nicht mehr so aus. Damit ging ich an den Kühlschrank und öffnete das Monstrum. Er hatte das dreifache Volumen von Amelies. Ich suchte ein paar Dinge heraus und begann damit aus ihnen etwas zuzubereiten. "Du kannst kochen?" "Ja, sonst wäre ich sicher schon lange verhungert." Antwortete ich und schnipfelte weiter meine Tomaten.
"Tut das nicht weh?" Lustige Frage, natürlich tat es weh, aber ich lies mir nichts anmerken. Wie ging der Spruch noch mal? Ein Cowgirl kannte keinen Schmerz? Oder war das Indianer? Ach egal. "Nein tut es wirklich nicht alles okay." Ich grinste ihn an und machte weiter.
"Wo ist dein Bruder eigentlich?" fragte ich und warf die geschnittenen Tomaten auf den Teller.
"Seto arbeitet immer sehr lange, meistens die ganze Nacht durch." Ich hob eine Augenbraue und machte mich daran Brote zu beschmieren.
Er sah mich traurig an. Gut das war Nummer eins, die ich Seto austreiben würde. "Keine Angst Mokuba, er wird sicher bald mehr Zeit für dich haben." Sagte ich selbstsicherer als ich mich fühlte.
Und wenn ich Kaiba ein Halsband umlegen, und ihn hinter mir herziehen musste wie einen kleinen Hund. Bei der Vorstellung musste ich grinsen. Kaiba mit Hundeohren. Doch das gefiel mir. Dafür nahm ich auch jeden Ärger in Kauf.
Ich stellte Mokuba einen Teller mit belegten Broten und Tomatenschnitzen hin. Er strahlte mich an und stopfte es mit einem wahnsinnigen Tempo in sich hinein.
Ich wunderte ein Junge in seinem Alter so viel in den Mund bekommen konnte, sagte aber nichts dazu.
"Gucken wir noch einen Film?" Ich sah auf die Uhr. Es war erst viertel nach Acht. "Klar." Stimmte ich zu und folgte ihm in das Wohnzimmer. Die Größe beeindruckte mich nicht mehr. Hier musste einfach alles überdimensional sein. "Wir gucken Titanic." Bestimmte Mokuba nun und legte die Dvd ein. Ich setzte mich auf das Sofa. Er kam zu mir und lehnte sich an mich. Ich kannte den Film nicht und guckte gespannt auf den Bildschirm.
"Der Schluss ist sehr traurig." Erzählte er nun. Ich guckte ihn an und lächelte." Das ist okay. Ich mag Happy ends eh nicht." Erklärte ich und sah wieder auf den Film.
Er grinste und kuschelte sich noch enger an mich. Nach zwei Stunden gähnte ich und sah wieder auf ihn. Mokuba war inzwischen eingeschlafen. Wenn ich jetzt noch wüsste wo sein Zimmer war , dann würde ich ihn da ja hinbringen, aber mein Kurzzeitgedächtnis hatte mal wieder voll zugeschlagen. Ich hatte keine Ahnung welcher der ganzen Gänge nun zu seinem Zimmer führten. Ich verfluchte mein Hirn und sah weiter auf den Bildschirm.
Nach einer weiteren Stunde war auch ich eingeschlafen.
Seto gähnte kurz und ging in die Küche. Dem Chaos nach zu urteilen war Mokuba hier gewesen. Er nahm sich einen Apfel und ging wieder nach draußen. Das Personal würde sich morgen darum kümmern, gerade als er hinein beißen wollte, hörte er einen Schuss. Der Apfel fiel auf den Boden und Seto rannte in das Wohnzimmer, aus dem der Schuss gekommen war.
Fast erleichtert stellte er fest das es nur der Fernseher gewesen war, er stöhnte innerlich auf und sah auf die beiden Gestalten die auf dem Sofa lagen und tief schliefen.
Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Er löste Mokuba aus Jeannes Umarmung und brachte ihn in sein Zimmer.
Das gleiche Spiel wiederholte er bei Jeanne. Nur war er bei ihr vorsichtiger. Behutsam brachte er sie in ihr Zimmer und legte sie auf das Bett. Sein Blick musterte sie eingehend. Wenn sie schlief sah sie so unschuldig wie ein Engel aus. Wie von selbst fuhr seine Hand über ihr Gesicht. Ihre Haut war so zart und weich. Schnell zog er sie zurück und sah weiter auf das schlafende Mädchen.
Wie viel hatte sie bei Amelie wohl noch mitmachen müssen? Er deckte sie sorgsam zu und verließ das Zimmer.
Ich schlug die Augen auf und drehte mich aus Gewohnheit noch einmal um. Das Licht erhellte den Raum so sehr, das ich weiterschlafen vergessen konnte. Ich setzte mich leise fluchend auf, rieb mir über die Augen und sah dann auf.
Erst jetzt kapierte ich das ich in der Kaiba Villa war. Schlagartig war ich wach, also war das alles doch kein Traum gewesen, aber wie war ich in mein Zimmer zurück gekommen? Ich würde später mal nachfragen.
Langsam schlug ich meine Beine aus dem Bett und tapste in das Badezimmer. Gerade als ich unter der Dusche stand und das Wasser aufgedreht hatte, donnerte es gegen die Tür. "WAS?!" schrie ich fragend und schrie dann erst richtig auf. Das Wasser war eiskalt geworden.
Mit einem Satz war ich aus der Dusche draußen.
Kaiba stürzte in das Badezimmer und starrte mich an. Ich sah geschockt zurück und angelte nach einem Handtuch. Schnell wickelte ich es um meinen Körper und presste mich in ein Eck. Mein Kopf hatte sicher die Farbe einer roten Ampel angenommen.
"Was zum Teufel war hier los? Warum hast du so geschrieen?" fragte er mich nun. Ich sah ihn an und zuckte mit den Schultern. "Das Wasser war zu kalt."
"DAS WASSER WAR KALT? ICH DACHTE HIER WÄRE EIN MASSENMÖRDER!" brüllte er.
Jetzt hatte er es geschafft, ich hatte Angst vor ihm bekommen, weiter konnte ich mich nicht mehr in die Ecke zwängen. Er zeterte weiter, nach zehn Minuten hatte ich mich soweit wieder beruhigt, das ich aus meiner Ecke kriechen konnte. Als er immer noch kein Ende fand wurde es mir zu blöd. Ich ging an ihm vorbei und schlug ihm die Badetür vor der Nase zu.
"Was soll der Scheiß jetzt?!" schrie er fragend durch die Tür.
"Du solltest deine Stimme schonen!" Er hatte wirklich ein lautes Organ, wenn ich es noch bis hierher so deutlich hören konnte. "Da du nur schreien kannst, darfst du dich jetzt da drin austoben! Und lass dir ja nicht einfallen rauszukommen bevor ich dich gerufen habe!" schimpfte ich zurück. Langsam ging ich an den Schrank und sah mir die Klamotten an.
Alles waren Markensachen. Ich zuckte mit den Schultern und nahm mir welche raus.
"Das wäre nichts was ich nicht schon gesehen hätte!" zeterte er. Ein leichtes Lächeln hatte sich auf seinen Lippen gebildet. Eigentlich hatte ihm ja gefallen was er gesehen hatte.
"Gut wenn es dich nicht stört, aber mich stört es!" schrie ich wieder und zog mich rasch an. Hier war man auch vor nichts sicher.
"Du kannst jetzt rauskommen." Sagte ich wieder leise. Aber er schien es gehört zu haben. Die Tür öffnete sich und er trat unbeeindruckt heraus.
"Hat der Herr sich nun wieder beruhigt? Oder muss ich einen Feuerlöscher holen?" Diese Frage konnte ich mir nicht verkneifen.
Er seufzte kurz. "Amelie ist hier. Du musst bis ich sie abgewimmelt hab hier oben bleiben. Wenn du Hunger oder so was haben solltest ruf über das Haustelefon in der Küche an, die bringen dir alles was du brauchst." Ich nickte und sah ihn an. Mit hoch erhobenen Kopf ging er aus meinem Zimmer. Er warf mir noch einen Blick zu. "Wir reden später weiter." Und weg war er. Ich schüttelte meinen kopf und setzte mich auf das Bett.
Amelie war also hier, und er würde mich nicht zu ihr lassen, was ich auch ganz sicher nicht wollte. Er hatte mich nackt gesehen. Wieder wurde mein Kopf flammendrot. Wenigstens hatte er sich einen Kommentar erspart. Wär ja noch schöner gewesen, so war das schon peinlich genug. Ich konnte ihm sicher nie wieder in die Augen sehen.
>>Sie sieht wirklich nicht schlecht aus.<< Dachte er und ging zu Amelie. Die schon sehnsüchtig auf Seto wartete. Wie immer hing sie ihm auch sogleich am Hals. Nur kam es ihm diesmal falsch vor, sie hatte nichts was ihn interessierte. "Was machen wir heute?" fragte sie nachdem sie sich wieder gesetzt und ihre Beine übereinandergeschlagen hatte.
Seto rutschte ein Stück von ihr weg. "Ich muss arbeiten. Das weißt du, ich habe es dir gestern gesagt." "Ach komm schon es ist so ein schöner Tag." Ihre Augen nahmen einen flehenden Ausdruck an. "Vergiss es." Kam es kurz und bündig zurück. Amelie schmollte in sich hinein. "Das bringt dich jetzt auch nicht weiter." Sagte Seto und grinste breit, sie amüsierte ihn.
Jeanne würde sich sicher nie so anstellen. Was dachte er schon wieder an sie?
"Können wir die Hochzeit vorverlegen?" Fragte Amelie nun. Er starrte sie entgeistert an: "Wie vorverlegen?" Nicht das auch noch.
"Auf Ende nächster Woche." Sie grinste schelmisch. "Nächste was bitte?" "Ich hab sowieso schon alles mit dem Pfarrer geklärt. Es geht klar. Das Restaurant ist informiert alles." Jetzt grinste sie.
Er schluckte hart und lies sich in das Sofa zurück sinken. "Habe ich eine andere Wahl?" "Nein." Das war ihm irgendwie klar gewesen.
Er nickte, dieses verdammte Schriftstück.
So da bin ich wieder. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Ich fand es endlustig. Tja wie das mit Amelie, Seto und Jeanne weitergeht... das erfahrt ihr im nächsten Kapitel^^ drop.
Also er wird sie ganz sicher nicht gehen lassen, soviel steht fest^^
Ich danke euch wie immer für eure Kommis.. umknuddl.
Wieder weg taps.