Vertrauen ist alles von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Titel: Vertrauen ist alles Teil: 5/? Autor: schuchan, Tusgumi E-Mail: Kamayima@gmx.de, jennyBreidenbach@yahoo.de Fanfiction: Weiß Kreuz Disclaimer: Die Jungs von Weiß Kreuz gehören leider nicht uns, auch wenn wir sie gerne behalten würden ^__^. Die Rechte liegen bei Kyoko Tsuchida und dem Projekt Weiß, und wir wollen mit der FF keinen Profit machen. Rating: PG-16 Warnung: Angst, Lime, Lemon, Sap, Com Pairing: Schuldig x Ken Kommentar: Das soll einen Versuch eines RPGs darstellen und wir hoffen, dass es euch gefallen wird. Leider ist uns Schu etwas OOC geworden, aber ich hoffe, ihr stört euch nicht dran. Zur genauen Erläuterung: Tsugumi spielt Ken und meine Wenigkeit (schuchan) spielt unseren süßen Deutschen^^ Danke auch für die lieben Kommentare. Schuldig sah immer noch abwechselnd zu Ken und, der in sich zusammen gesackt war, und seiner Hand, in der die Waffe lag, hin und her, begriff nur langsam, was wirklich passiert war. <> ging ihm durch den Kopf. Diese Gedanken wurden schnell durch Crawfords Stimme verdrängt, die zum Rückzug rief. In der Zwischenzeit hatte der Rest von Schwarz und Weiß die Söldner erledigt und Nagi hatte sich an einer Wand zu schaffen gemacht, riss diese zum Teil ein und legte den Weg ins Freie frei. Als Schuldig sich nicht regte, packte Farfarello ihn am Arm und zog ihn mit. Nur schwer löste sch sein Blick von dem an Boden knienden Ken, bevor er den anderen folgte. Aya, der gerade hereingestürmt kam, sah sofort Ken mit einer klaffenden Schusswunde an der Schulter und Schuldig mit der Waffe in der Hand und zog sofort seinen Schluss. "Schuldig, du verdammter Bastard!!" schrie er ihn an, bevor er zu Ken rannte, der plötzlich apathisch ins Leere starrte, Aya und Yohji, der Omi stützte, gar nicht wahrzunehmen schien. Dann plötzlich wurde ihm schwarz vor Augen, die Stimmen und alles um ihn herum schien so unendlich weit weg zu sein. <> war das einzige, was er noch denken konnte, bevor er das Bewusstsein verlor. Er merkte nicht mehr, wie Aya ihn hochhob und mit den anderen beiden durch das Loch in der Wand rannte, um diesem Wahnsinn zu entkommen. Stumm saß Schuldig auf dem Beifahrersitz von Crawfords BMW. Er war immer noch leicht geschockt von seiner Tat, aber besonders Kens apathisch wirkender Augen ließen ihn nicht in Ruhe. <> Als sie im Schwarz-Quartier ankamen, ging Nagi mit Farfarello in den Keller, wo er diesen versorgte. Im Kampfgetümmel hatte er sich wieder unzählige Schrammen zugezogen. Schuldig folgte unterdessen Crawford in sein Büro, wo er noch eine Standpauke bekam. "Sag mal, was sollte denn das werden, Schuldig?!! Ich hab dir schon ein paar mal gesagt, dass Weiß Tabu ist." "Es war ja nicht meine Schuld! Farf hat mich angerempelt. Ich wollte Siberian nie etwas tun!" antwortete der Telepath patzig. Er hatte es satt. <> "Wenn das alles ist, kann ich ja jetzt gehen, nicht wahr, Brad?!!" Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sich der Deutsche um und verließ das Büro und ging auf den Balkon in seinem Zimmer. Es war schon nach ein Uhr in der Nacht und dennoch strahlten die Straßen unter ihm. Nur wenig Licht fiel in Kens Zimmer und er konnte ein gleichmäßiges Tröpfeln gegen die Fensterscheibe vernehmen, als sein Bewusstsein langsam wieder die Oberfläche driftete. Obwohl es ihn unendlich viel Kraft kostete, versuchte er, die schweren Lider zu heben. Erst etwas verschwommen, dann etwas klarer sah er Aya neben seinem Bett sitzen, der ihn besorgt ansah. Aya besorgt? Warum? "Ken, endlich bist du wach! Du hast fast den ganzen Tag durch geschlafen. Keine Sorge, ein Arzt hat dich versorgt. Die Kugel saß nicht tief. Du bist bald wieder auf dem Damm." Ken wollte sich aufrichten, aber ein scharfer Schmerz in der linken Schulter ließ ihn in die Kissen zurückfallen. Er befühlte seine bandagierte Schulter. "Was... was ist passiert?" "Bleib liegen, sonst fängt es wieder an zu bluten!" fuhr der Rothaarige ihn an, wurde dann aber wieder ruhiger. "Erinnerst du dich nicht an die Mission gestern Nacht? Du wurdest verletzt. ... Schuldig hat auf dich geschossen." Ayas Worte trafen Ken wie ein Schlag. Schlagartig erinnerte er sich wieder an alles. Die Mission, Schuldig, die Pistole, das Blut. <> Ken merkte, wie ihm heiße Tränen in die Augen schossen. "Lass mich allein, Aya... bitte..." Dieser wusste nicht, wie er reagieren sollte, sah auch nicht die Tränen in Kens Augen. Er beschloss, dass es besser war, dem Kranken etwas Ruhe zu lassen. So verließ er das Zimmer und ließ einen verzweifelten Siberian zurück. Es war zwar erst kurz nach Mittag, dennoch versank die Welt in Dunkelheit. Zumindest empfand Schuldig das so, der an der offenen Tür zum Balkon stand und dem Regen lauschte, der aus schweren, dunklen Wolken fiel. Er machte sich ziemliche Vorwürfe und war deswegen nur noch mehr verwirrt. Es war schließlich nicht seine Schuld gewesen, dass Ken verletzt wurde. Aber am meisten wunderte es ihn, dass es ihm so viel ausmachte, was Ken passiert war. Auch einen Weg in dessen Gedanken gab es nicht, egal, wie oft der Telepath es versuchte. Hatte er ihn so sehr verletzt? Selbst über den Gefühlslink kam er nicht weit, fühlte nur eine unbestimmte Leere. Warum verschloss sich Ken nur so vor ihm? Und wie schaffte er das nur? Schuldigs Kopf schmerzte schon von den unzähligen Versuchen und er lehnte sich müde gegen die Wand. <> Er stieß sich von der Wand ab und zog sich Jacke und Schuhe an. <> Er wusste nicht, wie viel Zeit er nun schon wach lag und an die Decke starrte. Das stetige Trommeln der Regentropfen machte Ken fast wahnsinnig. Es war genau wie damals bei dieser Mission, die ihn fast so verändert hatte. Seinem Trainer hatte er vertraut und er hatte ihn betrogen. Und Schuldig? Ja, ihm hatte er noch mehr vertraut. Es war noch viel mehr als Vertrauen gewesen, das wurde Ken jetzt klar. Aber schon wieder war er verrate worden. Wem konnte er denn überhaupt noch vertrauen? War es sein Los, dieses Leben so für immer weiter zu leben, ohne jemals das Recht zu haben, einem anderen Menschen zu vertrauen? Eine schwarze Leere breitete sich in Ken aus, seine Gedanken kamen nicht mehr aus diesem Loch heraus, waren wie betäubt. Er musste raus, musste aus diesem Zimmer, raus aus diesem Haus, raus aus diesem Loch! Mechanisch stand er auf und zog sich an, ignorierte seine schmerzende Schulter. Die anderen drei Weiß-Mitglieder hörten nur das Schlagen einer Tür, dann war Ken verschwunden. Schuldig wusste nicht genau, wie viele Stunden vergangen waren, seit er das Haus verlassen hatte, aber da die Menschenmassen auf den Straßen allmählich verschwanden und die Geschäfte schon schlossen, schätzte er es auf neun oder zehn Uhr am Abend. Der Regen hatte den ganzen Tag angedauert und er würde wahrscheinlich auch so schnell nicht aufhören, hatte ihn schon bis auf die Knochen durchgeweicht. Schuldig war es egal. Er hatte versucht, einen klaren Kopf zu bekommen, nicht mehr so viel an Siberian zu denken. Sinnlos. Immer wieder versuchte er, seinen Geist zu erreichen, wurde aber jedes Mal geblockt. Gleichzeitig versuchte er, seine eigenen Schuldgefühle zu bekämpfen. Es machte ihn echt fertig, wie emotional er geworden war. ... Und das nur wegen Ken! Da er sein Stirnband nicht angelegt hatte, hingen ihm seine orangenen Haare ins Gesicht, versperrten ihm die Sicht. Als er das nächste Mal wieder aufsah, war er im Stadtpark angekommen. Er lehnte sich müde an einen Baum und schloss kurz die Augen, atmete einmal tief durch. Als er sie wieder öffnete, sah er eine verschwommene Gestalt auf sich zu kommen. Seine Augen weiteten sich, als er in dieser Gestalt Ken erkannte. Wie er hierher gekommen war, wusste er nicht. Noch immer hatte er dieses taube Gefühl im Kopf. Er wollte nur weg, weg von allem, einfach vergessen. Die Schmerzen in seiner Schulter und der Regen, der seine Kleidung durchnässte, waren nichts im Vergleich zu den Schmerzen, die die Leere in seinem Körper verursachte. Er blickte die ganze Zeit zu Boden, doch plötzlich veranlasste ihn irgendwas, es könnte eine Vorahnung gewesen sein, aufzublicken. Durch den grauen Regenschleier sah er orangene Haare, die nass in ein Gesicht fielen. Zwischen den Strähnen blickten ihn zwei katzengrüne Smaragde an. Wie in Trance blieb Ken stehen. Auch das noch! Das war das einzige, was jetzt noch gefehlt hatte. Er wollte am liebsten fortlaufen, nur weit weg, aber seine Beine gehorchten ihm nicht. Er konnte nur dastehen und Schuldig anstarren. War das Schicksal? Vielleicht würde Schuldig ihn jetzt endgültig umbringen, das wäre vielleicht noch das Gnädigste gewesen. Alles war besser, als mit dieser Leere weiterleben zu müssen. "Ken." Es war nur ein Flüstern, welches Schuldigs Mund verließ, ihn dennoch lächeln ließ. Irgendwie war er sehr erleichtert, zu sehen, dass er Siberian gut ging. Er stieß sich vom Baum ab und ging ein paar Schritte auf Ken zu, öffnete nochmals einen Link zu seinen Gedanken und Gefühlen. Als er wieder diese Leere spürte, tat es ihm im Herzen weh, das kleine Lächeln verschwand. "Ken. Wie geht's dir?" fragte er an den Jüngeren gewand. <> Als Schuldig auf ihn zukam, wich Ken automatisch ein paar Schritte zurück, starrte ihn aber weiter an. Die Stimme des anderen wirkte so unendlich vertraut. Aber was hieß das schon? Er kannte diesen Mann in Wirklichkeit doch gar nicht. Seine Gedanken, die Emotionen, vermutlich war alles gespielt gewesen. Aber war es wirklich möglich, dass dieser verdammter Sadist so eine warme Stimme hatte, die in Ken noch nachvibrierte, nachdem sie verklungen war? "Ich... ich hätte es wissen müssen. Ich habe dir einfach vertraut. Ich bin naiv, was?! Du hast bestimmt über mich gelacht, was Schuldig? Lachst du?" fragte Ken mit verzweifelter Stimme. Schuldig glaubte, sich verhört zu haben. Lachen? Er? Wieso? "Ken, ich lache nicht. Wieso sollte ich? Du bist nicht naiv. Ich bin froh, dass du mir vertraut hast, dich mir geöffnet hast. Ich bin froh, dass du auch dir vertrauen konnte. Ich tue es immer noch." Schuldig musste wieder lächeln, erinnerte sich an die schönen und angenehmen Gespräche, die sie miteinander geführt hatten. "Ich würde nie über dich lachen, Ken. Ich mag dich doch. ... Vertraust du mir nicht mehr?" fragte er ruhig, versuchte, die Leere, die von Ken auf ihn überging, zu bekämpfen, indem er ihm seine Gefühle zeigte. Doch keins dieser Gefühle erreichte Ken. Wie weit wollte Schuldig sein Spiel denn noch treiben? Hielt er ihn für so dumm, noch mal drauf reinzufallen oder wollte er ihn einfach weiter quälen? "Hör auf, Schuldig! Es reicht wirklich!! Du hast deinen Spaß gehabt, du müsstest doch jetzt zufrieden sein! Warum habe ich nur nicht auf meinen Verstand gehört. Ich wusste, dass du nur ein sadistischer Spieler bist, aber wollte es offenbar nicht wahrhaben. Oder hast du mich manipuliert? Von Anfang an?" schleuderte der Braunhaarige ihm entgegen. Der Telepath konnte Ken nur verwirrt ansehen. Was hatte der da gesagt? <> Ken, was redest du da für'n Mist? Ich habe nie mit dir gespielt. Das weißt du! Verdammt... Vielleicht bin ich ein sadistischer Spieler. Aber nicht bei dir! Das hab ich dir auch gesagt. Und wieso sollte ich dich manipulieren?! Was würde mir das bringen? Ich mag dich so, wie du bist. Das weißt du auch. Ich habe dir von meiner Vergangenheit erzählt. Glaubst du, dass hätte ich jedem anvertraut?!" Schuldig versuchte, ruhig zu bleiben, doch was Ken da sagte, machte ihn mehr als traurig... und verzweifelt. Er versuchte auch mental, mit Ken zu reden, schickte seine Gefühle immer wieder an den Jüngeren in der Hoffnung, er würde endlich verstehen. "Nein, nein, du lügst! Du hast mich hintergangen, genau wie die anderen. Du bist genauso falsch!" schrie Ken jetzt, als ihm kaum merklich Tränen über die Wange liefen, sich mit den Regentropfen vermischten. Schuldigs Argumente drangen nicht mehr zu seinem Verstand durch, seine Worte bildeten kaum noch einen Zusammenhang in seinem Kopf. In Gedanken fragte er schon nicht mehr nach dem "Warum?", fing langsam an, sich in diese Leere zu ergeben, je mehr diese trübsinnigen Gedanken ihn überfluteten. "Ken, verdammt! Ich bin nicht falsch, nicht zu dir!" schrie Schuldig nun auch zurück. Verzweiflung machte sich nun doch in ihm breit. "Ken, ich wollte dich nicht verletzen. Es war ein Unfall. Farf hat mich angestoßen. Der Schuss hat sich aus Versehen gelöst. Ich habe dir nie wehtun wollen! Wirklich!" Er spürte wieder diesen Stich im Herzen. Ihn nahm das viel zu sehr mit. Warum? <> Er fühlte immer noch diese Leere in Ken. Eher aus einem Impuls heraus rannte Schuldig auf den Jüngeren zu, umarmte ihn. "Kenken, ich könnte dir doch nie wehtun. Bitte glaub mir!" sprach er leisen und ruhig zu ihm. Ken wusste für einen Moment nicht, wie ihm geschah. Doch dann reagierte er prompt, stieß Schuldig mit seiner ganzen Kraft weg und ging einige Schritte zurück. "Du lügst! Du willst mich umbringen, das ist alles! Aber das ist jetzt sowieso egal... es ist alles egal!" rief er, als er sich umdrehte und vor ihm weglief. Er wollte nur weg, von allem. <> Weiter und weiter lief er durch den aufgeweichten Boden, ohne auf seine Umgebung zu achten. Schuldig rannt so schnell wie möglich hinter Ken her, während er einfach nicht glauben konnte, was dieser da rief. <> Neben der Verzweiflung stieg auch Wut in ihm auf. Dank seiner Fähigkeiten hatte er Ken schnell eingeholt, hielt diesen am Arm fest und zerrte ihn zu sich rum. "Ich hab mich wohl verhört!" schrie er ihn erbost an. "Wieso sollte ich dich töten? Ich mag dich! Glaubst du, ich würde das wirklich übers Herz bringen?! Außerdem, wenn ich das wirklich gewollt hätte, hätte ich dich jeder Zeit erledigen können. Ich tat es nicht. Ich wollte dir nie wehtun. Es war ein Unfall!" Schuldig sah ihn bittend an, versuchte, Ken immer noch über die Links zu erreichen, hoffte auf irgendeine Regung. Ken sah wie gebannt in das katzengrüne Augenpaar, das ihn durch den Regen durch anfunkelte. Er fühlte sich wieder wie hypnotisiert, vergaß ganz den Schreck über die Tatsache, dass Schuldig ihn so schnell eingeholt hatte. Eine Stimme in ihm sagte ihm, dass er am liebsten alles Geschehene vergessen und einfach nur in diese Augen blicken wollte. Doch wenn es wieder ein Trick war? "Ich würde dir so gerne glauben... so gerne," antwortete Ken, riss sich aber wieder von Schuldig los und drehte sich mit einem traurigen Lächeln um. "Aber ich kann das einfach nicht mehr. Ich hab... nicht mehr den Mut dazu," sagte er leise, als er sich von ihm wegbewegte. Er lief auf den Parkrand zu, ohne es zu merken, betrat nun auch die Straße. <> Im Augenwinkel sah er, wie plötzlich zwei grelle Lichter auf ihn zugerast kamen. Er wollte ihm glauben? Wieso tat er es dann nicht?! Er hatte diesen Mut doch auch aufbringen können, hatte sich selbst überwunden, auch wenn das vielleicht niemand sah. Er rannte Ken nach, wollte ihn wieder zurückholen, mit ihm reden. Als er das Auto auf Ken zurasen sah, blieb ihm fast das Herz stehen. Er stürzte nach vorne, packte Ken um die Hüfte und stieß sich kräftig vom Boden ab, landete mit dem Jungen im Arm auf dem gegenüberliegenden Bordstein, hörte das Hupen des Wagens, bevor dieser stehen blieb und ein nervöser und aufgebrachter Fahrer rausstürzte, auf sie zukam und sie mit Entschuldigungen vollschüttete. Schuldig ignorierte ihn, sah Ken, der neben ihm lag, einfach nur an. "Wenn ich dich umbringen wöllte, wieso sollte ich dich immer retten?! Jetzt, damals im Lagerhaus. Glaubst du, nur du hast Probleme, nur du hast Angst, jemanden zu vertrauen oder verletzt zu werden?! Ich habe dir vertraut und ich tue es noch. ... Aber wenn du das nicht mehr kannst..." Schuldig hatte leise aber ernst gesprochen, stand jetzt auf und entfernte sich einige Schritte von Ken. "Sag Bescheid, wenn du wieder genug Mut hast. Ich werde drauf warten. Und wenn du willst, wird ich dir auch nie wieder zu nahe treten, wenn's dir dann besser geht." Um seine Aussage zu bekräftigen, zog sich Schuldig ganz aus Kens Gedanken zurück, ließ diesen als eine Präsenz unter vielen zurück. "Ich mag dich wirklich, Kenken," lächelte er traurig, bevor er sich ganz umdrehte und langsamen Schrittes wegging. <> Ken lag von dem schreck wie betäubt auf dem Boden, spürte nur Schuldig, wie er ihn sicher hielt und lauschte seinen Worten. Vielleicht lag es an Schuldigs Gesichtsausdruck, an der Art, wie seine Stimme zitterte oder auch an der Kälte, die ihn überkam, als Schuldig sich von ihm löste und auch seine Gedanken aus ihm entzog, aber endlich drangen seine Worte zu Ken durch. Ja, was er sagte, machte Sinn. Hatte Ken sich geirrt? Einfach voreilige Schlüsse gezogen, sich einfach seinem Selbstmitleid ergeben, dass sich seit jenem Vorfall mit seinem Trainer langsam in ihn gefressen hatte? Wenn... wenn das alles wirklich nur ein Missverständnis war, ein dummer Unfall...? Ken erhob sich, ignorierte seine Schulter, die wieder anfing zu bluten. Er bekam Panik, als Schuldig sich vor ihm im Regen aufzulösen schien. "Wa... warte!" hörte er sich selbst sagen, als er ein paar schnelle Schritte auf Schuldig zu machte und sich in dessen Rücken krallte, seinen Kopf in dem nassen Stoff der Jacke vergrub. "Es tut mir... so leid. Es tut mir leid. Geh nicht weg, bitte!" Schuldig hörte durch das Rauschen des Regens nur undeutlich eine Stimme, schenkte ihr zunächst keine Aufmerksamkeit, weil er zu sehr in Gedanken war. War es richtig gewesen, jetzt zu gehen? War es richtig, einfach auf Kens Vernunft zu vertrauen? War es überhaupt richtig gewesen, diesen so nah an sich ran zu lassen? All diese Fragen konnte er klar mit einem JA! beantworten, als er wie vom Donner gerührt stehen blieb und Kens tränenerstickte Stimme leise an seinem Rücken vernahm. Nur langsam drehte sich der Telepath um, aus Angst, durch eine zu schnelle Reaktion Ken wieder zu verschrecken. Er nahm ihn sachte in seine Arme, schüttelte nur leicht den Kopf. "Wofür entschuldigst du dich, Kenken? Glaubst du nicht, ich kenne solche Gefühle auch. Ich will dir doch nur helfen. Niemand kann ganz allein durch die Welt gehen. Und gerade so jemanden wie dich leiden zu sehen, macht mich traurig. Ein Lachen steht dir viel besser," lächelte Schuldig sanft. Er konnte gerade noch den Impuls unterdrücken, Ken fest an sich zu ziehen und ihn nie wieder los zu lassen. "Du bist wirklich einmalig, weißt du das?! In einem sadistischen Telepathen wieder echte Gefühle zu wecken. Hätte nicht gedacht, dass das noch mal passiert." Er beugte sich etwas runter und flüsterte Ken ein leises "Danke." ins Ohr. Mit einem Seitenblick fiel ihm das Blut an Kens Schulter auf, dass allmählich durch dessen Jacke drang. "Vielleicht solltest du nach Hause, die Wunde verarzten. ... Tut mir wirklich leid." Als Schuldig sich umdrehte und seine Arme um ihn legte, fühlte Ken zunächst eine ungeheure Erleichterung. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass weiter Tränen über seine Wangen rannen, als er dessen Worte hörte. Ohne etwas zu sagen, grub er seine Hände in Schuldigs durchnässte Kleidung, als würde er sich daran festhalten und lehnte seinen Kopf an dessen Brust. In ihm drin sagte ihm irgendwas, dass es richtig war, so wie es jetzt war. Unter Tränen zwang er sich zu einem Lächeln. "Schon gut, die Wunde heilt wieder. Aber ich sollte vielleicht wirklich den Verband wechseln, sonst wird Crawford dich wohl ausquetschen wollen, woher das Blut an deiner Jacke kommt." Er zwang sich zu einem leisen Lachen, was jedoch etwas gequält wirkt. "Nein, was ich eigentlich sagen wollte, ist: Ich hab einen Fehler gemacht und dir Unrecht getan. Ich habe nicht versucht, deine Gefühle zu verstehen. Aber wenn das alles dir geholfen hat, wieder überhaupt etwas zu fühlen, hatte das alles doch etwas Gutes für sich, oder?" Er sah Schuldig nun wieder in die Augen. "Wenn es nur mir geholfen hat, finde ich das aber gar nicht schön. Du hast es verdient, glücklich zu sein, Kätzchen. Aber anscheinend bin ich ja nicht ganz der Richtige dafür. Ich hab dich verletzt, obwohl ich das gar nicht wollte. Du hast jemand besseres verdient, glaub mir," lächelte Schuldig wenn auch etwas traurig. "Und lass unseren Bradley mal meine Sorge sein. Der Kerl ist um diese Uhrzeit sowieso nicht mehr anzusprechen." Langsam hob er eine Hand und strich sanft darüber, bevor er sich wieder etwas runterbeugte, dem Jüngeren weiterhin in die Augen sah. "Danke für dein Vertrauen, Ken. Das bedeutet mir viel." Damit hauchte er ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich wieder aufrichtete. "Komm schon. Ich bring dich nach Hause. Nicht, dass du wegen Blutverlust noch ohnmächtig wirst." Damit wand er sich zum Gehen um. <> führte er unbemerkt einen inneren Konflikt, der ihm nur wieder vor Augen führte, wie sehr dieser Junge ihn verändert hatte. Als Schuldig seine Lippen streifte, schloss Ken automatisch für den Bruchteil einer Sekunde die Augen. Hm, ja, wirklich ein schönes Gefühl. Noch so viel intensiver, als es in jener Nacht gewesen war, obwohl Ken das kaum für möglich gehalten hatte. Als der Orangehaarige sich zum Gehen wand, griff er nach seinem Arm, um sich zu stützen, tat seine Schulter inzwischen doch ziemlich weh, auch wenn ihm das jetzt gar nicht passte. "Sag nicht solche Sachen. Ich bin hier der Trottel, schon vergessen? Mach dir also bitte keine Vorwürfe. Das passt nicht zu dir. Ich hab dir schließlich auch nichts vorzuwerfen. Ganz im Gegenteil..." Der Größere zog Ken etwas fester in seine Arme, stützte ihn so gut es ging mit ab. Über die Worte musste er allerdings lächelnd den Kopf schütteln. "Kenken, nenn dich bloß nicht einen Trottel. Außerdem gehört es doch zum Menschsein dazu, Fehler zu machen. Schon vergessen?" Schuldig versuchte erneut, einen Link zu Ken aufzubauen, nicht zu stark, um ihn nicht zu verängstigen. Er wollte nicht, dass ihm Ken wieder so entglitt. //Weißt du, dass deine Präsenz bisher die schönste war, die ich bis dahin gespürt habe?! Sie ist schön warm.// flüsterte er mental. Über die Lippen hätte er dieses Geständnis nie gebracht, bedeutete es für ihn mehr, als nur ein einfaches Gefühl. Langsam gingen sie durch die dunklen Straßen Tokyos Richtung Koneko. Und je näher sie diesem kamen, desto mehr wollte Schuldig Ken nie mehr los lassen. <> "Ja, vielleicht hast du recht," meinte Ken leicht nickend. Er spürte, wie Schuldig seine Präsenz in seinem Kopf verstärkte, ließ es aber zu. Er verstand sowieso nicht, wie er es geschafft hatte, ihn die ganze Zeit zu blocken, ohne es zu merken. Hing wohl viel mit seinen Gefühlen zusammen. Als er Schuldigs mental gewisperten Satz hörte, wurde er fast ein wenig rot. //Sag so was nicht. Du machst mir ja richtig Angst. Du mutierst am Ende noch zu einem richtigen Romantiker. Gruselige Vorstellung.// neckte Ken ihn um seine Verlegenheit zu überspielen, obwohl ihm kurz danach einfiel, dass der Telepath es sowieso spüren konnte. //Ok, ok, hat eh keinen Sinn, kapier's schon. Sag, können wir uns mal wieder sehen. Ich meine, so ganz ohne Mission, andere Assassins und ohne Blut und so?// Auch ihn überkam ein unangenehmes Gefühl, als sie dem Koneko näher kamen. <> //Wieso? Hast du was gegen Romantiker?// grinste Schuldig und fühlte beinahe, wie sein Herz einen kleiner Hüpfer machte, als er spürte, dass Ken ähnlich wie er fühlte. //Klar können wir uns mal wieder sehen. Unser erstes Date hatte ich mir auch anders vorgestellt.// smilte er Ken weiter mental an. Wann hatte er eigentlich das letzte Mal so viel gelacht? <> Schon nach viel zu kurzer Zeit seiner Meinung nach hielten Schuldig und Ken ein paar Ecken vom Koneko entfernt an. "Ich denke, den Rest schaffst du allein." Er sah Ken nochmals genauer an, betrachtete den vor Nässe triefenden Jungen, der in Schuldigs Augen einfach nur wunderschön aussah. Kurzerhand beugte er sich zu Ken runter und presste seinen Mund auf den des Jüngeren, deutlich aber zärtlich. Es war wie ein innerer Zwang gewesen und dennoch verpasste sich Schuldig gedanklich eine Ohrfeige, während das Gefühl der süßen Lippen auf seinen ein wunderbar warmes Gefühl durch seinen Körper sandte. Als er ein weiteres Mal Schuldigs wohlgeformte Lippen auf den seinen spürte, überkam Ken ein wohliger Schauer und er bekam unter seinen nassen Klamotten eine Gänsehaut. Er hob seine rechte Hand und strich Schuldig eine nasse Strähne aus dem Gesicht, bevor er sie durch die weichen, langen Haare gleiten ließ und sie auf die Schulter des Größeren legte. Als ihre Lippen sich, viel zu schnell wie er fand, wieder lösten, hob er sein Gesicht neben das Ohr des Deutschen und flüsterte leise: "'Date', hm? Das Wort klingt gut. Du weißt ja, wie ich zu erreichen bin," grinste er und küsste Schuldig flüchtig auf den Hals, bevor er sich fast mit Gewalt losreißen musste und sich zum Gehen wand. //Ich glaube, ich habe einen Teil meines Mutes wiedergefunden, Schu!// Er schickte Schu ein mentales Lächeln, drehte sich aber nicht um, als er auf das Koneko zusteuerte. Schuldig hatte jetzt definitiv aufgegeben, zu zählen, wie oft der Jüngere ihn überrascht hatte. Er lächelte ihm einfach nur hinterher, während die eine Hand zu seinem Hals glitt, die Stelle berührte, an der Ken sie mit seinen süßen Lippen berührt hatte, dieses Stückchen Haut damit regelrecht verbrannt hatte und Schuldig nur noch mehr in Flammen stehen ließ für Ken. Auch er drehte sich um, um sich auf den Nachhauseweg zu machen. //Ich melde mich. So schnell wirst du mich jetzt nämlich nicht mehr los, süßes Kätzchen mein.// grinste Schuldig mental, bevor er sich wieder etwas zurückzog und Ken seine Gedanken überließ. Er musste schließlich nicht alles wissen. Mit einem wohligen Gefühl trottete er nach Hause. Der Tag hatte es nicht versprochen, aber jetzt fühlte Schuldig sich wirklich so richtig zufrieden und... ja, auch etwas glücklich. ~~Owari?~~ Auch wenn ihr es vielleicht nicht wollt und das hier ja ein perfektes Ende wäre, so haben wir uns doch entschieden, euch noch etwas mehr zu quälen ^____^ Ich hoffe, ihr bleibt uns treu und schreibt fleißig Kommentare!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ **Be good, be bad, just be!!** ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)