Neu Verbündete
Kapitel 20
So stand Maria zum ersten Mal einem Freund ihres Sohnes gegenüber. Sekundenlang sahen sie sich an.
"Komm bitte mit ins Haus." meinte sie schließlich. Ray wusste nicht warum er dieser Bitte nachkam,
aber er tat es. So betrat er zum ersten Mal, das Haus, in dem Kai einen Teil seiner Kindheit verbracht
hatte. Anja hielt sich noch im Hintergrund. Alexander war kurz davor die Fassung zu verlieren. "Was soll
das werden?" fragte er seine Frau. Doch diese Antworte nicht, sondern bot Ray stattdessen einen
Sitzplatz an. "Wer bist du?" fragt sie schließlich. "Mein Name ist Ray Kon. Ich bin ein Freund von Kai. Wir
sind in einem Beyblade-Team." Maria nahm das gesagte zur Kenntnis. "Wie du sicher weißt bin ich Kais
Mutter Maria, das dahinten ist mein Mann Alexander und meine Tochter Anja." bei der Nennung ihres
Namens, war die junge Frau etwas vorgetreten. Aber der Blick der ihr der junge Chinese zuwarf lies sie
stocken. "Ich habe Kais Tagebuch gelesen eröffnete er das Gespräch und ich muss ihnen ehrlich sagen
das ich keine guten Eindruck von ihnen gewonnen habe. Wenn es hier nicht um meinen Freund gehen
würde, wäre ich gar nicht hereingekommen." Maria war für einen Moment sprachlos, aber Ray nahm
keine Rücksicht auf sie. Er konnte und wollte sich nicht zurückhalten. All die gefühle und die Wut die
sich die letzte Zeit in ihm aufgestaut hatten, brachen jetzt aus ihm heraus. "Ich frage mich sowieso was
sie von mir wollen. Sie haben sich die ganzen Jahre nicht um Kai gekümmert. Warum jetzt? Wollen sie
ihn wieder an das Klavier zwingen? Brauchen sie wieder ein Prestige Objekt?" Ray sprang auf. Er wollte
diese Menschen nicht sehen. Sie waren ihm so zuwider. Er stürmt an dem verblüffte Alexander vorbei
und rannte aus dem Haus. Sollten sie doch alles zum Teufel gehen. Er wusste nicht wie weit er schon
gerannt war. Unbewusst war er zum Fluss gelaufen. Dort lies er sich in das Gras fallen. Ihm war
unbewusst klar das er vermutlich Kai nie mehr sehen würde. Und das machte ihn Wütend.
Maria saß im Gästezimmer, in dem Kai untergebracht gewesen war. Sie betrachtet seine Sachen die er
nicht mitgenommen hatte. Sie fragte sich ob sie ihren Sohn für immer verloren hatte. Lautlos kam ihr
Mann ins Zimmer. "Maria ich verstehe dich nicht, was soll das ganze Theater? Waren wir uns nicht
einige das Kai bei meinem Vater bleibt.?" Die letzten Worte spie er förmlich aus. Seine Frau begann zu
schluchzen. "Ich glaube das wir damals einen Fehler gemacht haben. Wir hätten unseren Sohn niemals
aufgeben dürfen. Was sind wir nur für Eltern die nicht alles tun, um ihre Kinder zu schützen?!"
Alexander packte sie an den Schultern. Es wurde ihm langsam alles zuviel. "Du weist das er nicht mein
Sohn ist. Warum sollte ich mich um ihn kümmern? Denkst du nicht, das ich nicht inzwischen
herausgefunden habe das du mich mit meinem eigen Vater betrogen hast?" Maria riss die Augen auf.
"Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt oder?" fragt sie ungläubig. Doch ihr Man stieß sie zurück und
rannte aus dem Schlafzimmer. Maria verbarg ihr Gesicht in einem Kissen und brach in Tränen aus. Sie
wusste nicht wie lange sie schon geweint hatte, als sie merkte das sie nicht mehr alleine im Zimmer
war. Sie zwang sich ihren Kopf zu heben. Neben ihrem Bett stand ihre Tochter und musterte sie.
"Stimmt das, was Papa gesagt hat?" wollte sie wissen. Maria betrachtet ihre Tochter. "Ich habe deinen
Vater nie betrogen. Ich weiß nicht wie er darauf kommt, aber es ist nicht so. Aber jetzt kann ich seine
Abneigung gegen deinen Bruder verstehen." Sie stand auf und ging zum Fenster und öffnete es. Kühle
Luft strömte in das Zimmer. "Ich möchte das du verstehest, das dein Bruder kein Unmensch ist. Er
gehört zur familie. Ich dachte wenn ich ihn hierher hole, könnten wir uns wieder annähern. Wir könnten
eine Gemeinschaft bilden. Aber ich habe mich geirrt. Ich weiß jetzt das manche Wunden nicht heilen
können." Anja ging auf ihre Mutter zu sie sah ihr in die Augen. Zwang ihr einen Blickkontakt auf. "Du
liebst meinen Bruder." stellte sie sachlich fest. "Und ich möchte das du glücklich bist." mit diesen
worten verlies sie das Zimmer wieder, und lies ihre Mutter ratlos zurück.
Kai saß im Wagen seines Großvater. Er hatte den Blick starr nach vorne gerichtet. Voltair redet auf
seinen Enkel ein, aber dieser schien nichts zu hören. Hören zu wollen. Bei der Villa angekommen, lies
er Kai in sein Zimmer bringen. Dort lief er von einem Eck in das Zimmer. Es gab aber nichts das seinen
Blick halten konnte. Schließlich öffnete er das Fenster. Davor war ein Gitter angebracht. Vorsichtig
streckte er seine Hand hindurch. Draußen wehte ein leichter Wind. Plötzlich wurde die Tür geöffnet, und
Voltair kam herein. "Wir müssen uns unterhalten." meinte er ruhig.
Ray lag immer noch am Flussufer, als ein Schatten auf ihn fiel. Als er die Augen aufmachte, sah er Anja
ins Gesicht. "Ich denke wir müssen uns unterhalten." meinte sie kurz. Der Chinese setzte sich auf. "Ich
denke nicht das wir noch irgendetwas zu besprechen haben." meinte er mit kalter Stimme. Aber Anja
lies sich nicht abschrecken. Sie war schlimmeres gewohnt , und wusste sich durchzusetzen. Sie setzte
sich neben ihn ins Gras. "Wir haben das gleich Ziel!" meinte sie schlicht.