Amulet of Time II von Kernchen (Zwei Welten, Zwei Kriege) ================================================================================ Kapitel 22: Ah wie süß! ----------------------- Yulia1911 hier ist das nächste Kapitel und es kommt jeden Samstag ein neues, es sei denn der Animexx spinnt LaraAnime ich nicht aber die Autorin findet es extrem wichtig das es nicht unter den Teppich gekehrt wird Dax Danke, Danke Am zweiten Tag, den sie dort waren, wurden die Neuzugänge noch vor Tagesanbruch aus ihren Hütten geordert und zu einem Gebäude am Ende des Lagers geführt, wo ihnen die Haare kurz geschoren wurden. Auf dem Weg dorthin hatte Hermine die Gelegenheit genutzt, um sich umzusehen. Die Wege zwischen den Reihen von Hütten waren aus Kies und ließen ihre Füße nach einiger Zeit wund werden. Um das ganze Lager war ein Stacheldrahtzaun und ab und zu ein Wachturm. Eine Linie war etwa einen Meter vom Zaun entfernt markiert. Wenn sie von einem Gefangenen aus irgendeinem Grund übertreten wurde, würde eine Wache aus einem der Türme ihn erschießen. Etwa auf halbem Weg zu ihrem Ziel streckte einer der Soldaten der neben ihnen ging sein Bein aus und ließ so eine Frau, die einige Meter vor Hermine ging, ins Stolpern geraten. Als sie ihr Gleichgewicht wiedererlangte, schob der Mann sie von der Gruppe weg. Als sie über die Linie fiel, schoss ihr eine der Turmwachen in den Kopf. Hermine konnte den Anblick des Körpers beim Vorübergehen nicht ertragen, aber tief drinnen wusste sie, dass sie fortan mehr davon sehen würde. Was sie krank machte, war das Gelächter des Soldaten vor ihr. Nach dem Schießvorfall sah Hermine sich weiter um. Sie konnte die Hütten sehen in denen die Männer gehalten wurden, und dachte über einen Weg nach, wie sie Ron treffen konnte. Nichts schoss in ihre Gedanken und diese nahmen eine ganz andere Richtung an, als sie einen offenen Platz mit einer an einem Pfosten hängenden Schlinge sah. Nachdem ihnen das Haar abgeschnitten wurde, wurden die Neuankömmlinge dorthin gebracht, wo die anderen Gefangenen zur Inspektion standen. Yanika flüsterte Hermine zu dass sie sich jeden Morgen so vor dem Haupttor aufreihen mussten. Gerade als sie mit sprechen endete, wurden die Türen des Torturms geöffnet und ein großer Mann, offensichtlich hohen Ranges, trat heraus und stellte sich vor die versammelten Gefangen. "Guten Morgen meine Damen und Herren." Der Mann fuhr mit einer langatmigen Rede über die Disziplin fort, die vor allem an die Neuen gerichtet war. Yanika lauschte konzentriert als ob sie es sie einprägte. Hermine verstand es nicht und nutzte deshalb die Gelegenheit sich diskret nach Ron umzusehen. Ein paar Mal entdeckte sie einen Fleck roten Haares, aber es war nie ihr Freund. Es machte sie traurig darüber nachzudenken, dass er sich seine Haare abschneiden musste. Er hatte sie seit dem Sommer nach dem vierten Jahr lang wachsen lassen wie sein Bruder Bill. Es war eine Schande es abzuschneiden. Bevor sie ihren Freund entdecken konnte, begann sich die Menge zu bewegen und Hermine flüsterte schnell zu Yanika: "Worüber war das alles?" "Er hat uns nur einige der Regel gesagt. Er hat hauptsächlich zu uns Neuen gesprochen. Wir erhalten Anweisungen, wenn wir zu unserer Hütte zurückkehren." "Anweisungen?" "Ja. Schließlich ist das hier ein Arbeitslager. Man sagt uns was unsere Arbeit sein wird. Er hat uns auch die Möglichkeit gegeben uns freiwillig für medizinische Forschungen zu melden." "Das klingt nicht gut. Hat er gesagt wann wir unser Essen bekommen?" "Wir werden morgens und abends im Speisesaal essen. Wir bekommen heute Morgen nichts, weil es Zeitverschwendung ist und wir unsere Arbeit kennen lernen. Er hat erklärt, dass Großrosen ein sich selbst versorgendes Lager ist. Die Männer arbeiten meistens auf der anderen Seite als Handwerker, sie bauen Hütten und vergrößern das Lagergelände selbst." "Also bauen die Gefangenen ihr eigenes Gefängnis." "Grundsätzlich, ja." "Wie schrecklich." "Ich weiß." Danach mussten sie still sein, denn sie hatten ihr Ziel erreicht. Sie warteten ruhig, während der zuständige Soldat ihre Namen und die zugeteilte Aufgabe vorlas. Sobald Yanika Hermine sagte was sie zu tun hatte, begannen stille Tränen ihre Wangen hinab zu rinnen. *~*~* Am 18. April war Hermine bereits in einer Routine. Das Lager war ihre Vorstellung von der Hölle auf Erden, aber sie kam so gut es ging damit zurecht. Während der letzten Wochen hatte sie durch die ständige Arbeit und wenig Nahrung eine Menge Gewicht verloren. Wenn man ihren dünnen Körper ansah, war sie kaum erkennbar als das Mädchen, dass sie einmal war. Sie hatte außerdem, wie sie dachte, den schlimmsten Job von allen. Sie arbeitete im Lagerkrematorium, dem Ort, an dem die Erschossenen oder Erhängten geschickt wurden, weil sie nicht gehorcht hatten, versuchten zu fliehen oder die Wachen komisch angesehen hatten. Körper von Leuten, die an Krankheiten, Mangelernährung oder durch schreckliche Experimente der Wissenschaftler umgekommen waren, wurden auch zur Verbrennung ins Krematorium geschickt. Hermine war eine von mehreren ausgewählten Häftlingen, die die Körper auf Karren vom Keller zum Ofen brachten. Sie hasste den beißenden Geruch von röstendem Fleisch, der das ganze Gebäude füllte wenn der Ofen brannte. Der schwarze Rauch, der aus dem Schornstein stieg, war eine stille Mahnung an alle Gefangen, sich an die Regeln zu halten. Obwohl sie ihre Arbeit hasste, fühlte Hermine Mitleid für Yanika. Sie musste Seife für die Gefangenen machen, die aus dem Fett der toten Kameraden gewonnen wurde. Es ließ Hermine jedes Mal schaudern wenn sie in die großen Duschräume getrieben wurden und die schlechte Seife bekamen. Allein die Idee, sich selbst mit einem Stück von jemandem zu reinigen, den man gekannt hatte, war mehr als abartig. Hermine hatte keine Freude mehr in ihrem Leben. Endlose Tage des Tragens und Verbrennens und der ständige Anblick von Stacheldrahtzäunen, Maschinengewehren und blau-weiß gestreifter Kleidung forderten ihren Zoll von Hermine. Ihr Geist war auf dem besten Weg gebrochen zu werden. Der einzige Höhepunkt waren die kurzen Sichtungen von Ron. Auch wenn sie ihn meist nur aus großer Entfernung sah, aber das Wissen, dass ihr Freund am leben war, gab ihr Hoffnung. Andererseits ließ es ihr Herz vor Sehnsucht schmerzen, zu wissen ihn sehen zu können, aber nicht in der Lage zu sein mit ihm zu sprechen. Sie machte sich Sorgen, sie hatte Yanika, wusste aber nicht ob er Freunde gefunden hatte. Das einzige Mal, als das Mädchen wirklich kurz vor einem Zusammenbruch stand, war eines Tages Anfang April. Es begann wie jeder andere Tag, die Gefangenen erhoben sich gerade von ihrem mageren Essen das sich Frühstück nannte, als Yanika laut schrie. Zurück zu ihrer Freundin schauend, entdeckte Hermine dass ein Soldat seine Hand um sie gelegt hatte. "Komm mit mir!" "Nein! Warum sollte ich?" "Ich hätte gern...Spaß." "Nein! Hermine, hilf mir!" Das junge Mädchen machte sich auf den Weg zu dem kämpfenden Paar. "Was ist los Yani?" "Dieser Mann will dass ich mit ihm gehe um ein wenig ,Spaß' zu haben!" "Was kann ich tun?" Zu dem Zeitpunkt hatte Hermine die Aufmerksamkeit der Wache geweckt. Er schielte auf sie hinab und griff mit seiner Hand nach dem zitternden Mädchen. "Du kannst vielleicht mitkommen ..." "Hermine lauf! Ich denke er will Dich auch." Hermine starrte den grinsenden Mann an und sah in die bittenden Augen ihrer Freundin. "Ich kann Dich nicht verlassen, Yani!" "Geh einfach! Es hat keinen Sinn wenn wir beide leiden. Ich habe sowieso schon eine Idee." Das entschlossene Leuchten in den Augen ihrer Freundin ließ die jüngere Hexe umkehren und mit der Gruppe in der Hütte verschwinden. Hätte sie zurück gesehen, hätte sie gesehen wie Yanika vergeblich versuchte einen Zauber über die Wache zu sprechen. Sie hätte auch gesehen wie die Zigeunerin bewusstlos geschlagen wurde und in die Laboratorien geschleppt wurde um studiert zu werden. *~*~* Ron hatte auch nicht die beste Zeit. Keiner der Leute in seiner Hütte sprach englisch oder eine andere Sprache, die er verstand. Er hatte nicht erwartet, mitten in Polen jemanden zu finden der Angelsächsisch sprach, aber es hätte ja sein können, dass jemand Latein konnte. Weil er niemanden hatte der Englisch sprach, lauschte er den Gesprächen der anderen in der Hütte. Er begann etwas deutsch aufzuschnappen, aber nicht genug um ein Gespräch zu beginnen. Sein Leben, genau wie Hermines, war eine lange Routine des Aufstehens, Essens und den ganzen Tag des Arbeitens geworden. Weil er ein junger Mann war, war er Teil eines Bauteams. Das einzig positive Ergebnis seiner Gefangenschaft waren die Fähigkeiten, die er in der Zimmerei erlangte. Er hatte herausgefunden, dass er ein Talent dafür hatte, was vorteilhaft war, dass er nicht bestraft wurde und wahrscheinlich das Einzige war, das ihn am Leben erhielt. Er hatte kurz nachdem er ins Lager gekommen war ein Problem. Wie Hermine hatte er niemanden zum übersetzen. Die Regeln, die am zweiten Tag diktiert wurden, bedeuteten nichts für ihn, also musste er so gut er konnte versuchen, das Verhalten der anderen Gefangenen zu kopieren. Das stellte sich als schlechte Idee heraus, denn er suchte sich ausgerechnet einen tauben Mann zum Kopieren aus. Weil der Mann die Regeln auch nicht gehört hatte, und die Leute in der Hütte zu sehr mit ihrem eigenen Wohlergehen beschäftigt waren, versuchten sie nicht mit ihm zu kommunizieren und so machte er Fehler. Fehler die Ron kopierte. Einmal war er dabei erwischt worden wie er etwas machte das er nicht sollte und hatte den Galgen nur deswegen verhindert, weil er bewiesen hatte, ein fähiger Zimmermann zu sein. Stattdessen hatte er drei Tage in einem Raum eingesperrt verbracht, der zu klein zum Stehen oder Liegen war. Er musste drei Tage ohne Wasser und Essen kriechen. Eine Sache, die Ron mehr vermisste als alles andere, war Hermine. Er vermisste sie mehr als Hogwarts, mehr als seinen besten Freund, mehr als seine Schwester und mehr als seine Freiheit. Er hatte kurze Blicke im Vorbeigehen auf sie geworfen und mitbekommen, dass sie im Krematorium arbeitete. Es schüttelte ihn schon bei dem Gedanken daran. Er war irgendwie froh, die Aufgabe zu haben, die er hatte. Wenigstens beinhaltete sie keinen Tod. Er lag nachts wach und dachte darüber nach, was er Hermine sagen würde, wenn er sie wieder sah. Dieser Gedanke ließ ihn weiter machen. *~*~* Am zwölften Mai erfüllte sich Rons Wunsch. Das Krematorium war am Vortag zusammengebrochen und weil die Influenza durchs Lager schritt, bedeutete es, dass sich die Leichen anhäuften. Die ganzen Arbeiter aus dem Krematorium sowie Rons Gruppe von Arbeitern waren dazu bestimmt, ein Massengrab zu bauen. Die Männer mussten schaufeln, während die Frauen die Leichen aus dem Keller der Leichenhalle brachten. Gegen Mittag, während er schaufelte, fühlte er plötzlich eine leichte Berührung auf der Schulter. Er ließ den Spaten fallen und drehte sich um und sah in die vertrauten, jedoch mit Tränen gefüllten braunen Augen. "Mine?" "Ron?" Der Rotschopf zog das blasse Mädchen in seine Arme in eine Knochenbrechende Umarmung. Beide weinten öffentlich, so froh einander wieder zu sehen. Nach einigen Minuten ließen sie einander los. "Ich sehe, Du arbeitest im Leichenhaus?" "Tue ich. Ich nehme an, Du bist auf dem Bau?" "Ja. Es ist nicht so schlimm. Wie geht es Dir?" "Es ist schrecklich, Ron. Ich dachte es geht mir ganz gut, aber dann versuchte eine der Wachen Yanika wegzuführen und zu vergewaltigen und sie hat zurück geschlagen. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen. Oh Ron, ich habe Dich so vermisst." Das Paar umarmte sich wieder, erleichtert den anderen noch am Leben zu sehen. Beide wussten, wenn einer von ihnen starb, dass der andere bald folgen würde. Ihre Gefühle war eine Achterbahn aus Erleichterung, Freude und schreckliche Angst einander zu verlieren, so wie sie Harry und Ginny verloren hatten. Bevor sie es wussten, trafen sich ihre Lippen in einem Seelenzerreissenden Kuss. *~*~* A/N Länger als das letzte Kapitel. Ich war dabei es länger zu machen, aber beim Schreiben wurde ich depressiv. Nochmals, wenn es Fehler mit meinem Deutsch gibt, dann entschuldige ich mich und bitte um Berichtigung. Ich habe versucht es so genau wie möglich zu machen und wenn etwas falsch ist, dann lasst es mich wissen. Das Bisschen am Ende kam schon vor einer Weile und ich wollte ein nettes Ende für ein makaberes Kapitel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)