Zum Inhalt der Seite

Das eigene 'Ich'

Bis Kapitel 2 nachbearbeitet.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chapter 14::Gehen- Ohne zu wissen; Kommen- Ohne Reue::

FROHE OSTERN!

*erstmal allen wünsch*

UND ein gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz herzliches Danke für die lieben Kommentare!!!

Ich gebe zu, langsam gerät die Handlung aus den Fugen. Die Andeutungen werden von Mal zu Mal mehr und so langsam kristalliesiert sich alles heraus.. Aber STOPP! Es wird noch so einige Überraschungen geben!! He he..Also lasst euch überraschen udn bleibt auch weiterhin dabei.. *lolz*

*alle noch ma deftig durchknuddlt und Schokohasen verteilt*

MILKAAAAAAAAAAAAA! *schleichwerbung*
 


 


 

Chapter 14::Gehen, ohne zu wissen; Kommen, ohne Reue::
 


 


 

Es war wie am Tag zuvor. Vögel, die in den unterschiedlichsten Farben und Varianten in der Wüste heimisch waren, sagen ihr morgendliches Lied um den Göttern ein Ständchen zu bringen. Sie sprangen von Ast zu Ast, verfingen sich bei ihren waghalsigen Manövern nicht in den dorren Geäst, welches bei einer kleinsten Berührung brechen konnte. Sie blickten auf in die sachten Sonnenstrahlen des ersten Tages, einen Tag der in seinen vielen Einzelheiten so neu war, wie ein Säugling. Rias schob die hölzernen Fensterläden auseinander und blickte zu einen kleinen Falken hinaus, welcher ihn, den Kopf schieflegend fragend anblickte, und lächelte. War dies die Bedeutung eines neuen Tages? Eines neuen Lebens? Er strich sich eine der schwarzen langen Strähnen aus dem Gesicht und schloss einen Moment die Augen. Die Nacht hatte er mit nachdenken verbracht. Nachdenken über Dinge, die im Grunde so nichtig wirkten, und doch für einen Einzelnen so viel Bedeuten konnten. Im Inneren genoss er das Leben in der Einöde, doch auch nach langem Abwägen, war er immer und immer wieder zu den selben Ergebnis gekommen. Wenn er jetzt nicht einen Schnitt machte, seinen eigenen Weg ging, würde er wohl nie dazu kommen. Ihm war unwohl dabei seinen Vater zurück zu lassen, und doch wusste er, dass der Alte ihm niemals folgen würde. Zu sehr hing sein Geist an dem Alten, an dem was er hatte und immer weiter aufbauen würde. Er würde nicht mitkommen, selbst nicht wenn ein noch so prunkvolles Leben am Palast warten würde- selbst dann nicht.
 

Rias wandte sich ab, nahm ein letztes Mal den Duft des warmen Windes in sich auf, und blickte dann auf den herben Boden seines Zimmers. Er wusste, dass dies die letzte Möglichkeit sein würde wirklich Abschied zu nehmen, auch wenn nicht klar war, ob für immer. Leise Geräusche drangen von der Tür her, zeigten an, dass der Aufbruch nun drängte, und sich nicht mehr verdrängen ließ. Er ließ nur ungern seine Freunde zurück, doch war er sich sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Niemals würde er seine Taten, oder gar sein bisheriges Leben in den Schatten stellen oder gar bereuen. Es hatte ihn viel gelehrt, hatte genommen, aber auch gegeben, und wenn er zurückblickte, war alles gut so wie es sich entwickelt hatte. Er hoffte, dass er nicht zum letzten Male diese Kammer; diesen Boden berühren würde, doch sicher war er sich nicht. Nur darüber, dass er den Ruf der Götter folgen musste, egal was sie bereit hielten.
 

Leise klopfte es an de hölzernen Tür, welche ihn von den Gang und damit auch von den anderen Zimmern trennte. Rias wandte sich um, griff nach dem einfachen Leinenbeutel, der seine Habseeligkeiten enthielt und wandte sich vollends vom Fenstersims ab.

"Ich komme.." Er erkannte die schweren Schritte seines Vaters vor der Tür, wie sie sich wieder entfernten. So auch von ihm. Er schüttelte leicht den Kopf, sah stolz auf und fixierte seinen Blick auf die letzte Grenze, die ihm von seinen neuen Leben trennte. Es schien als würde ihn der werte Falke rufen, als hätte der wahrhaftige Gott persönlich vor seinem Fenster gewacht, dass er ja auch den Schritt täte. Der vorherbestimmt war; So als wollte er verhindern, das der junge Mann doch noch einen anderen Weg einschlug. Doch da brauchte niemand Angst zu haben. Wie von selbst trugen seine Füsse ihn zu der Tür, die er entschlossen aufschob und auf den Gang hinaustrat. Am Fuße der Treppe hörte er leise Stimme aufquellen, die eine von diesen Priester mit den kalten Augen, eine andere vom Pharao. Sanft und kraftvoll schwang sie durch den Raum und hallte an den Wänden wider. Rias musste eine würdevolle Pose einnehmen um nicht über die Ironie der ganzen Geschichte zu lachen. Alles war so anders gelaufen, so als wollte es eine ganz eigene Geschichte schreiben, eine Geschichte über einen jungen Priester, der mehr als nur ein einfacher Mensch für den Gott war. Sondern wohl mehr ein Freund.
 

Ahhotep schritt auf die Menge zu. Er verbeugte sich förmlich und richtete dich dann mit Blick auf den Absatz der Treppe wieder auf.

"Rias.." Seine Stimme klang fest, während sich sein grauer Blick auf seinen Sohn legte. Er hob eine Hand, und hielt sie ihm entgegen. Man konnte meinen, eine Geste der Verzweiflung, eines Hilfeschreis, doch wusste der junge Mann es besser. Sein Vater war stolz; Zu stolz um solches zu zu geben. Er lächelte allen entgegen und trat die letzten Stufen der Treppe herab, um dann auf den Boden stehen zu bleiben. Mit einer nonchalanten Geste, verneigte er sich vor dem Pharao und nickte dann den beiden wartenden Priestern zu. Mahaado, der sich krampfhaft das Lachen verkneifen musste, lächelte verschmilzt während Seto den Blick zur Seite wandte und sich zur Tür richtete.
 

"Wir sollten nun gehen." Festen Schrittes, wandte er sich ab und legte eine Hand beim Vorbeigehen an den steinernen Türrahmen, welcher den Eingang umschlang. Seine gebräunte Haut hob sich stark von dem hellen Material ab, und zeigte auf, wie stark die Sonne Ägyptens brennen konnte.
 

In seiner einfachen Kleidung, die momentan eines Fellachen gleich kam, wirkte er nicht wie der stolze Priester vom Hofe des Pharao. Wirr standen vereinzelte Strähnen des braunen Haares ab, und hingen teilweise ins Gesicht. Die Nacht war lang gewesen und auch auf Verheiß des Herrschers selbst, hatte Seto sich einfach gekleidet. So wäre es leichter den langen Weg durch die Wüste zu beschreiten, auch wenn sie anbei zwei Streitwagen und Pferde hatten.

Mahaado zog scharf die Zügel an, blickte hinter sich und brachte so seinen Hengst dazu still zu stehen. Wartend blickte er auf den Eingang des Hauses. In der Zwischenzeit hatten sich einige Menschen um die Reisenden versammelt. Mit einem Staunen begutachteten sie den die bunten Fahnen und Wimpel, die zu Köpfen der stolzen Pferde im Wind wehten. Tuscheln stieg auf, Worte, die wie Flehen in den Ohren des jungen Priesters standen. Menschen, Seelen, die danach dursteten einmal einen solchen Reichtum zu besitzen oder ihn auch nur mit eigenen Augen zu sehen; Menschen, die ein einziges Mal einen solchen Stand in sich tragen und bewahren wollten und das, obwohl sie wussten, das dies nicht von langer Dauer sein würde.

Eines der Pferde begehrte auf, als sich ein gebeugter Mann diesen nährte und seine knochige Hand an den Rumpf des Pferdes legte. Sofort traten die Menschen einen Schritt zurück und gingen in Deckung. Niemand hatte es bisher gewagt einen Mitglied aus dem königlichen Hause so nahe zu kommen, und das auch noch ohne zu fragen. Mahaado blickte verwirrt den Alten an und wandte sich dann zu Seto, welcher entgegen den Anderen einen Schritt näher gekommen war. Ruhig und sanft fuhr die rauhe Hand hinauf, strich über den schönen Hals des Tieres, hinauf bis zu dem kraftvollen Kopf. Die Nüstern blähten sich, als der helle Hengst das Haupt nach unten wandte und anfing auf dem Boden zu schnuppern. Sand staubte etwas auf, als sich das Pferd wieder aufrichetete und den Kopf zu den alten Mann drehte, der trotz allem weiterhin nicht von ihm abließ.

"Braves Pferd.. Du hast sicher ein schönes Heim, da draussen, beim Pharao.. Hab ich recht?" Fast sehnsüchtig schloss er die Lider, und beugte sich etwas vor um seine rauhe Wange an die des Tieres zu schmiegen. Eine ganze Weile geschah nichts. Niemand bewegte sich, niemand versuchte auch nur zu atmen. Nur das leise Schnaufen des stolzen Hengstes war zu vernehmen.
 

Auch Mahaado hielt inne. Es war ein seltsam trautes, zugleich ein völlig fremdes Bild, eines, welches sich in diesen Moment in seinen Inneren festbrannte, so als wolle es nie wieder verloren gehen. Dann aber lächelte der, schritt etwas nach von und bedeckte seinerseits die Hand des Alten mit der eigenen. Es war eine Geste der Freundschaft, eine Geste der Tugend und der Verbundenheit des ägyptischen Volkes gegenüber. Die Sonne stand hoch am Himmel. Sie brannte auf die Erde herab, formte sich wie Schwingen, die sich um die Menschheit legen, und schützte sie. Mit der Wärme, mit dem Licht und auch mit den Glauben an die Götter, die dieser Macht inne wohnten.
 

Auch Seto machte einen Schritt nach vorn. Hell schien seine Kopfbedeckung in den sanften Strahlen zu leuchten, so als wäre er selbst ein Bote des Mut. Welcher wachend den Himmel mit seinen Flügeln bespannte.
 

Er hob leicht die Hand, ließ sie aber im nächsten Moment wieder sinken und strich dann seinerseits selbst kurz über das glänzende Fell des Pferdes, welches sich nch immer in vertrauter Pose an den Alten schmiegte und die Streicheleinheiten sichtlich genoss.
 

Erst nach wenigen Minuten trat ein weiterer Mann nach vorn. In seinen amethystfarbenden Augen zeigte sich die Schönheit des ganzen Landes und spiegelte sich wie in einem Bildnis wider. Er lächelte sanft, gleichzeitig aber vergnügt und trat dann nahe an seine Priester heran.

"Manaado; Seto.. Lasst uns gehen.." Zweiterer nickte und blickte zu seinen Freund, welcher seinerseits die Hand von den Fingern des alten Mannes nahm und einen Schritt zurück trat. Erst dann löste er sich vollkommen, blickte mit Dehmut auf die königlichen Träger hinauf, und zeigte mit einem Lächeln, wie sehr ihn dieser kurze Moment gefallen hatte.

Langsam schritt er etwas zurück, achtete nicht auf die Menschen, die es dem Alten gleichtaten, und eine Gasse zu bilden schienen, durch welche die Reisenden schreiten konnten. Jeder einzelne hatte das Haupt gesenkt; Jeder Einzelne schien in seinen eigenen Zauber verloren.
 

Menschen hofften von Natur aus. Sie beteten dafür, dass es eine bessere Welt, ebenso wie mehr Wohlstand und Macht geben würde, aber auch dafür, dass die heiligen Götter ihnen Wohl gesinnt sein würden. Niemand konnte mit Bestimmtheit sagen, was sich nach einen solchen Besuch königlicher Oberhäupter ändern würde- Ob sich wirklich überhaupt ändern würde können. Kein Einziger konnte bestimmen, wer dieser junge Fremde war, der allen nur als jünglicher Gesandter der Götter in Erinnerung bleiben würde; Ein Privileg, welches die Menschen nur wirklichen Würdenträger gaben und damit weiter in ihren Traum des heiligen Daseins fristeten.
 

Selbst Kinder streckten ihre gelockten Häupter zu Boden, nahmen den Duft des Sandes in sich auf, nur um dann bewundernd auf zu sehen, wie die vier jungen Männer sich auf den Weg zu den Wagen begaben und sie einer nach den anderen bestiegen. Ahhotep lehnte sich an die getünchte Mauer seiner Schenke und sah ihnen schweigend nach. Sein herz schlug in ruhigen Takt in seiner Brust, während er seinen Sohn betrachtete, der mit Bedacht die Höhe auf den Streitwagen erklomm und sich sicher an den Flanken festhielt. Er blickte auf den gehämmerten Wagenboden herab und sah dann auf um sich noch einmal die Gesichter einzuprägen, mit denen er aufgewachsen war.
 

Frauen, die weinten, Kinder, die sich an ihren Müttern festklammerten und nicht verstanden, worum es dabei überhaupt ging. Alles schien in Abschiedsstimmung, nur einer trat nicht hervor. Rias' Vater, welcher sich weiter an seinem Haus gedrückt hielt und stumm die Szene betrachtete. Es war ein seltsames Bild, eines, welches sich für immer in seinen Gewissen einbrennen sollte. Im goldenen Schein, der Morgensonne, schienen die Gestalten auf den Wagen noch prachtvoller, so als wären sie aus dem Golde gemacht, welches auch den Palast des Obersten schmückte. Hell, majestätisch- So als wolle das schwarze Land am Nil damit beweisen, welche Macht ihm innewohnte.
 

Seto hielt die ledernen Zügel fest in seinen Finger gefangen, als eines der stolzen Pferde aufbegehrte und das wuchtige Haupt in die Höhe regte und ein leises Schnaufen ausstieß.

"Tscht...", durchschnitt die leise Stimme des Priesters die Stille, die um alle Anwesenden herum herrschte. Sein kühler, bestimmender Blick, wankte zu den Häusern, welche flach die Umstehenden einramten und sah dann auf den alten Mann herab, der den Kopf gesenkt einzig am Geschehen keine Teilnahme zeigte.

"Ahhotep.. So heisst du doch. Willst du dich nicht von deinen Sohn verabschieden und ihn bei den Göttern Glück wünschen?" Die Frage war einerseits als Lockerung, andererseits als wirkliche Aufforderung für den Alten gemeint. Auch Rias blickte auf, strich sich eine der dunkelbraunen Strähnen aus dem Gesicht und wandte seinen Blick seinen engsten Freund zu. Seinem Vater.
 

Ahhotep hob die Lider an, blickte auf, und stieß sich von der weissen Mauer ab, die im morgentlichen Sonnenschein wie das Insignum der göttlichen Macht leuchtete. Im langsamen Schritt kam er auf die Wartenden zu, ließ eines seiner starken, dünnen Beine einknicken und kniete sich reumütig zu Boden.

"Verzeiht, mein Priester. Ich habe vollstes Vertrauen zu meinen Sohn, so dass ich ihm nicht lebe wohl sagen kann." Er wartete nicht darauf, dass er aufgefordert wurde, sich zu erheben, sondern blickte aus grauen, wachen Augen auf, und wandte sich erneut der Sonne zu, welche langsam auf den Höchststand zuwankte und den Zenit zu erreichen schien.

"Mögen die Götter ihm beistehen; Mögen sie über ihn wachen, ihn fordern und für Mühen belohnen. Mögen sie ihn für Weile strafen und ihn das Wissen beibringen, welches er so begierig ist zu erlernen." Mit diesen Worten, wandte er sich um, richtete den Anwesenden den Rücken zu und schlürfte im Schritt seines Alters auf seine Schenke zu. Kein Blick fiel zurück, als Seto mit der Zunge schnalzte und die feinen Lederriemen auf den Rücken des Hengstes klatschen ließ, so das dieser langsam loslief, eine feine Sandwolke hinterlassend. Rias hatte seinen Beutel geschultert und sah festen Blickes auf sein Dorf herab, welches nach einer Senke fast aus dem Sichtwinkel verschwand. Jubel war beim Abfahren aufbegehrt, hatte einmal die hoheitlichen Gesandten, und auch dessen jungen Freund in ein neues Leben entlassen, welches mehr denn je eine Herausforderung sein sollte. Rias ließ sich an der Flanke des hoheitlichen Wagen herabrutschen und zog seine Knie an. Der Wagenlenker zog fester an den Zügeln, lenkte geschickt um eine Unebenheit herum und blickte dann hinter sich auf den Jungen herab. Seto wollte ihn ansprechen, hielt es dann aber für besser zu schweigen. Es waren neue Ziele, ein ganz neues Leben, in welches der Junge reingeworfen wurde. Sollte er darüber nachdenken, was seine Entscheidung mit sich bringen konnte, und was er sich selbst überhaupt davon erwartete. Schweigend wandte er sich wieder um, blickte zu den anderen Wagen herrüber, welcher von seinen getreuen Freund geführt wurde und lächelte. Nicht nur Rias schien sich über viele Dinge klar werden zu müssen, sondern auch die, die einen Gott gefunden und eine Zeit verloren zu haben schienen.
 

Die Reise würde zu Wagen einige Tage in Anspruch nehmen; Tage in denen alle Beteidigten über die Tragweite eines Schicksals nachdenken konnten.
 

+++
 

Langsam wurden die Schatten immer länger. Yûgi blickte auf, nachdem er sich schon vor Stunden auf den harten Fliesenboden niedergelassen hatten. Bis dahin war nichts geschehen. Nachdem die Sklavin einen Krug Wasser gebracht hatte, war sie wieder verschwunden und hatte die beiden jungen Männer alleine gelassen. Kein Wort war seit dem gefallen- Nicht einmal eine Silbe der Erklärung oder des Mutes. Joey hatte sich ebenfalls auf den Boden hingesetzt und hatte die Beine nahe zum Körper gezogen. Auch er hatte seit dem nichts gesprochen. Gedanken schienen im Raum zu schweben, wie der kalte Weihrauch, der in allen Gemächern des Tempels zu finden war.

"Kaiba lebt.", war alles was nach einer schier endlosen Weile erklang. Joey hob matt seinen Kopf, die blonden Ponysträhnen, noch immer vom Staub bedeckt, fielen in sein Gesicht. Dann nickte er.

"Aber wie er lebt.", war die einzige Antwort auf Yûgis feststellung. Der Kleinere nickte leicht und blickte auf den harten Fliesenboden herab.

"Man kann es drehen und wenden wie man will. Wir müssen sehen, dass wir zu Kaiba kommen. Wer weiß, was dieser Taitji noch vor hat." Wieder ein Nicken. Trostlos; Verblasst, wie auch die Hoffnung in den Augen der jungen Männer. Selbst nach einer ganzen Weile schien sich kein Schatten zu regen. Niemand sprach, ebenso versuchte jeder die Sorge im Körper zu vertreiben, die mit einen jeden Herzschlag mehr an die Oberfläche wollte.
 

Wie konnten sie ihren Freund helfen? Wie konnten sie, ohne das der Wesir ihnen auf die Schliche kam entfliehen und zu dem eigentlichen Ziel ihrer Reise gelangen?

Auswegslos; Verloren. Nein. Die omentanen Gedanken waren es vielleicht, aber nicht die gesamte Situation. Yûgi schaute auf, wandte seinen Kopf zu seinem Freund um, der es ihn gleichtat. In ihren Augen schien sich ein Feuer entfacht zu haben, eigens um die Macht, die das Königshaus des Pharaos, das eigentliche Ziel, ihnen gab. Wie aus dem nichts erschienen auf beiden Gesichtern ein Lächeln. Es zeigte an, dass nichts verloren sein musste, solange man es selbst nicht als das ansah.
 

Yûgi richtete sich etwas auf, blickte auf Joey herab und hielt ihn dann die Hand hin. Beide wussten, dass der Kleinere eine Idee zu haben schien, eine, die sie vielleicht aus dieser Gefangenschaft befreien konnten.

"Ok, und nun leg los. Was hast du vor." Joey stützte wie in neu gewonnener Kraft seine Hände in die eigenen Hüften und wartete ab. Sein freund grinste etwas und zog ihn dann nöher zu sich. Ohne eine Vorwarnung, ohne einen Hinweis. Er spürte die Lippen des Kleineren nahe bei seinem Ohr, was eine Gäsehaut über seine Haut jagte. So nahe.. und doch schien das was sein Herz begehrte, so fern. Er schloss die Augen, versuchte Yûgis leise Stimme in sich auf zu nehmen und zu verstehen, doch schloss sich nach wenigen Minuten des erklärens auch so schon der Kreis. Ein Nicken folge, eines welches zu verstehen gab, das der Ältere verstand.

Erst nach einigen Minuten löste sich der Kleinere von Joey und blickte ihn fragend, aber lächelnd an.

"Wenn wir es so machen, könnten wir einen Weg nach draussen finden. Einer, der uns nicht nur Kaiba, sondern auch die Freiheit schenkt." Der Blonde nickte verstehend. Seine Lippen zierte ein wissendes Lächeln, als er sich selbst umwandte und langsam auf die Tür des Raumes zuschritt. Der Plan konnte beginnen. Sollte man nur hoffen, das dieser auch funktionierte.
 

+++
 

Langsam stoben Staubwolken zu allen Seiten der Wüste auf. Seto zog heftig an den Zügeln, versetzte so in schnelles Galopp und konnte dadurch die Pferde weiter antreiben. Sie würden rast machen müssen, doch wollten sie in der Abenddämmerung zumindest ein gutes Wegstück zurückgelegt haben. Der Palsst schien sie mit offenen Armen zu empfangen, sie mit unsichtbarer hand näher zu ziehen und ihnen neue Kraft einzuverleiben. Immer schneller ging es voran. Seto spürte wie der warme Wind durch seine Kleidung fuhr und die warme Haut darunter kitzelte; wie feine Sandkörner alles auf den Weg mit sich nahmen und in den Augen der Reisenden brannte. Noch im Dorf hatten sie Vorrte und Wassersäcke aufgefüllt um so. ohne einmal eine Oase suchen zu müssen nach Kuru Eruna durchfahren zu können. Der junge Piester blickte kurz hinter sich. Nur einen Sekundenbruchteil ließ er die Zügel und stolzen Pferde ausser Aacht und wandte sich sienen Schützling zu, der mit vorgehaltener Hand und neugierigen Blick die Umgebung mit den Augen maß. Er schien sich alles einprägen zu wollen- Unebenheiten auf der zersta,pften Wegstrecke genauso, wie auch die weichen Sanddünen, und rohen Felsen, die sich zu jeder Seite drohend aufzubäumen schienen. Der Wagen holperte über eine kleine Sandnabe und ließ die Räder kurz darüberspringen und abheben. Seto balacierte diese Unebenheit geschickt mit den beinen aus, blickte noch einmal hinter sich und musste lächeln. Rias war alles andere als geübt im fahren eines Streitwagens. Er hatte sich an der Wandung, die das Innere einrahme, festgekrallt und den leichten Srung erfolgreich abgefedert, hatte aber dabei nicht bedacht wie schnell sie waren. Er griff fester nach dem furnierten Holz und zog sich erfolgreich wieder in das Wageninnere. Fast wäre er hinausgefallen hätte er sich nicht mit aller Kraft gegen die grausame Schwerkraft gehangen, welche ihm den Wagen unter den Füssen wegziehen wollte. Es dauerte einige Momoente lang, bis er sich wieder stabilisiert hatte und festen Halt auf dem ruckeligen Gefährt bekam. Erst dann blickte er lächelnd zu seto auf, der sich wieder umgewandt hatte und in den gegenwind zu lächeln schien. Wissend darüber, was als nöchstes für den Knaben bereitstehen würde.
 

Mahaado hatte dem gesamten Spektakel eher neugierig als wirklich besorgt zugesehen. Schon einige Stunden zuvor hatte der Pharao auf einen wechsel bestanden, wollte selbst noch einmal den Streitwagen lenken und die Kraft der Pferde in sich spüren. Erfolgreich zog und zerrte er an den ledernen Zügeln, lenkte die Pferde geschickt in die gewünschten Richtungen und um Unebenheiten herum. Ein Lächeln hatte sich auf den erhitzten, königlichen gesicht ausgebreitet, als er seiner Tätigkeit mit Liebe und begeisterung folgte. Die Wagen preschten vorran, schienen sich sogar manchmal ein imaginäres rennen zu liefern, nur um dann wieder in eine andere Gangart zu verfallen, die den pferden weniger abverlangte. Nach einer weiten Wegbiegung, um einen Felsen herum, hob Atemu einen Arm und brachte so das Gespann langsam zum stehen. Er hob eine Hand, wischte sch Schweiß und Sand aus dem Gesicht und lächelte breit. Mahaado erschien sein Herrscher in einem solchen Moment fast wie ein Kind, die Wangen vom Rennen in der Wüste gerötet, die Haut von der Euphorie erhitzt. Langsam kam auch Setos Wagen zum stehen. Er blickte Mahaado fragend an und als dieser die Schultern unwissend hob, vernahmen alle Anwesenden in diesen Moment auch schon die weiche, aber kraftvolle Stimme des Pharao.
 

"Es wird langsam dunkel. Lasst und hier rasten und im Morgengrauen den Weg fortsetzen." Behende spramg er von der Plattform des Wagens und kam sicher mit seinen Füßen auf den festen sand auf. Er blickte zu Rias und Seto, welche nun auch vom Wagen abststiegen, ersterer auf erwas wackeligen Beinen, und dann zu Mahaado, der fast wie selbstverständlich vom Hänger stieg und nach dem Wasserbeutel griff. Er füllte einen weiteren, mitgebrachten Ledereimer mit der klaren, kühlen Flüssigkeit und schnürte ihn einen der Pferde um das sich aufblähende Maul. Atemu musste lächeln. Auch wenn seine Erinnerungen verblasst zu sein schienen, konnte er doch das alltägliche aus den Bewegungen des jungen Mannes sehen. Seto verfuhr fast in der selben Art, nur das er zuerst die dicke Staubschichte von seinem Rock und dem weichen Pferdefell entfernte, welche sich bei der Fahrt über an alle gehaftet hatte.
 

Seto reckte sich etwas. Seine Glieder schmerzten bei jeder Bewegung die er machte, doch schienen sich langsam seine Muskeln wieder an die Anstrenung zu gewöhnen. Sicherlich; Zusammen mit Mahaado, manchmal auch Karim oder Shada lenkte er oft Wagen über den Truppenübungsplatz beim Palasthof, doch waren die geglätteten Flächen nichts im Vergleich zu der Belastung die eine reine Wüstenfahrt mit sich brachte. Seinem Freund und Kollegen schien es nicht anders zu gehen. Nachdem die Pferde getränkt waren, rollte auch er mt seinen Schultern um den Schiefer zu lockern und den Schmerz vergehen zu lassen. Seto wandte seinen Blick auf Rias der sich mit wachsenden Erstaunen umsah. Riesige Flächen reinster Wüste breiteten sich vor seinen Augen aus, Dinge, die er in der Zeit im Dorf noch nie gesehen hatte. Der priester aber verbarg seine Belustigung hinter einer starren Fassade, mit welcher er ihn beobachtete.
 

Atemu ließ seinen Wassersack fallen und reckte den Rücken. Dann aber ging er auf die Knie, räumte einige Steine aus dem weg und ließ sich langsam auf den Boden nieder. In seinem Gesicht zeigte sich ein stolzes Lächeln, welches sich noch weiter mit jeden Augenblick verstärkte, in dem Ruhe herrschte und die Stille sich wieder über das Land legte. Der Himmel, gefärbt in einen tiefen Granatrot, zeigte schon die ersten Anzeichen des nächtlichen, als auch die Anderen sich niederließen. Zuvor hatten Seto und Mahaado die Pferde noch mit mitgebrachter Durrahirse versorgt, welche sie nun mit Zufriedenheit fraßen. Ein Augenblick der Vollkommenheit entstand, wären hier und da nicht einige nächtliche Wüstenbewohner gewesen, die sich leise über die Wege davon machten, oder versuchten durch die Wärme des Sandes zu Leben zu erwachen. Eine schöne Idylle wie es schien, doch wusste jeder von ihnen, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm sein würde. Kaum in Kuru Eruna angekommen, würde das recht eintönige Leben seinen Lauf nehmen und alle sich in sich Gefangenen wieder in die alten Waben der Gesellschaft zwängen. Noch schien die Nachricht vom göttlichen Auferstehen des Pharaos nicht angekommen oder weitergedrungen zu sein. Bisher hatten selbst andere Reisende kein weiteres Auge auf die Prachtwagen oder die darin fahrenden Personen geworfen. Beduinen, Händler und einfache Reisende, die sie auf ihren einsamen Weg getroffen hatten, schienen kein Auge dafür zu besitzen, selbst nicht die Fellachen oder Priester der verschiedenen Regimente waren aufmerksam geworden. Alles schien wie in einem Märchenschlaf zu verweilen und nicht interessiert am Auferstehens eines wahren Gottes zu sein.
 

Atemu blickte in den inzwischen dunklen Himmel, wandte sich auf einmal auf und einer Felsklippe im Osten zu.

"Was denkt ihr. Wie wird es werden, wenn wir erst zurück sind. Was werden die Menschen sagen?" Ein jeder blickte aus eigenen Gedanken auf, auf den Pharao, welcher mit sehnenden Blick in die Wüstennacht starrte- Die Dunkelheit immer weiter um sich scharend. Seto versuchte mit seinem Gewissen die Frage zu beantworten.

"Ihr werdet Euer Ziel wieder aufnehmen, denke ich." Mahaado nickte zustimmend, während er seine Beine an sich heran zog und leicht begann hin und her zu wiegen.

"Was war mein Ziel?", fragte Atemu leicht in den, sich abkühlenden Wind hinein, welcher sich sachte über die Windungen der Wüste legte.

Mahhado blickte von seiner Beschäftigung auf, und seinen Herrscher an.

"Was meint Ihr?", fragte er leiese, bevor er seine langen Glieder wieder nach vorne streckte und damit die Blutzirkulation von Neuem anregte.
 

Atemu wandte sich zu der kleinen Truppe um, in der zwei wartende Augenpaare auf eine aufschlussreiche Antwort hofften.

Dann aber lächelte er.

"Denkt Ihr, nach allem was geschehen ist, können alte Ziele noch immer die selben sein? Ohne einen Grad der Ämderung oder des Verlustes?" Mahhado hob langsam eine Augenbraue und blickte seinen Herrn durch die Dunkelheit hinweg an. Dann aber schüttelte er den Kopf. Nur langsam kam die Antwort, leise gesprochen, aber dennoch klar vernehmbar.

"Nein. Das können sie nicht. Wie ein Falke strecken auch sie ihre Flügel dem Ungewissen entgegen, suchend nach etwas, was sie erreichen können." Auf des Pharaos Lippen legte sich ein wissendes Lächeln, als er sich gänzlich umwandte und wieder in die Stille Ruhe hinein sah. Stolz hatte er seine Arme vor der schlanken Brust verschränkt, während sich die dicken Haarsträhnen etwas im aufkommenden Wind bogen. Eine göttlichkeit, die ihres Gleichen suchte, legte sich um die dünne Gestalt des Herrschers, während nicht nur er Pläne zu erdenken schien, sondern auch die anderen.
 

Der Abend endete schnell. Niemand konnte sich länger als nur notwendig auf den Beinen halten, geschweige denn die Gedanken weiter verfolgen, die wie ein Fluch auf allen zu lasten schienen. Selbst die erprobten Männer legten sich schlafen, rollten sich auf den harten Boden zusammen und sogen tief die kalte Luft ein, welche sich langsam nieder legte. Nur einer saß auch noch in der morgentlichen Dämmerung am selben Platz wie am Abend zuvor. In der gesamten Zeit ihres Ankommens, hatte er keinen Laut von sich gegeben oder gesprochen, nur in seinen Gedanken gefangen, wartend auf das, was noch kommen mochte. Rê streckte langsam seine Fühler aus, kleidete auch den nächsten Tag in seine wärmenden Fänge und zeigte so, das der Aufbruch nicht mehr weit war. Langsam nur blickte er auf, sah zu dem Himmel der eine intensive Farbe in sich zog und dann wieder zur Erde. Ja, bald würde das beginnen, was ihn Angst machte. Was sollte aus ihm werden? Der Pharao war wieder da, sie hatten sich angefreundet, dich wieso war er sich dann so sicher, das dies bald vergessen sein würde?
 

Rias schalt sich einen Narren. Er war zu einem wichtigen Verbündeten geworden, doch konnte man von der Hand weisen, wie sich der Alltag gestalten würde? Harte Jahre der Lehre lagen vor ihm, Jahre in denen er so nie würde wirklich dabei sein. Jahre, in denen er lernen und arbeiten würde. Ebenso wie die anderen auch, nur mit dem Unterschied, dass er vom einfachen Volke war. Was würde aus dem gerade geknüpften Bindungen werden, die trotz ihrer Tiefe so seiden wie Spinnweben zu sein schienen?
 

Es waren einerseits törichte Gedanken, andererseits war es die Wahrheit. Auch wenn sie einen Bund geschlossen hatten, der tiefer als eine normale Freundschaft ging, konnte er sich dennoch sicher sein, dass auch ein solcher Freund irgendwann nichts weter als eine Erinnerung sein würde.
 

Rias blickte langsam auf, als sich ein wohlbekannter Schatten in die ersten Strahlen schob. Atemu trat neben ihm und ließ sich dann langsam auf den feuchten Wüstenboden nieder. Der Pharao blickte den jungen Mann nicht an, als er leise eine Frage stellte, die ausreichte Rias' Herz vollkommen zu verkrampfen.

"Willst du zurück?" Mehr sagte er nicht.
 

Immer weiter schienen sich die goldenen Strahlen ausbreiten zu wollen, zeigten sich am Himmel und begannen langsam das rege Leben zu gebären.
 

Rias hatte seinen Kopf bei der Frage umgewendet und starrte den jungen Mann neben sich erschrocken an. Zurück? Zurück, obwohl noch nicht einmal alles einen wirklichen Anfang gefunden hatte; Zurück in ein Leben, welches schon seit dem Moment nicht mehr das seine gewesen war, seit dem alle am Vortag das Dorf verlassen hatten.

Niemand regte sich. Nur ein kleiner Mistkäfer versuchte über den Wüstenboden zu krauchen um der nahenden Hitze erfolgreich zu entkommen.

Es dauerte einige Augenblicke bis Rias die Kraft gefunden hatte sich zu seinem Pharao umzuwenden und ihn direkt an zu sehen. Dann schüttelte er den Kopf.

"Nein. Ich möchte nicht zurück." Seine Stimme war fest, sein Blick ernst, auch als Atemu leicht nickte und wieder aufstand.

"Dann mach dich bereit. Wir reisen gleich ab." Erst in diesen Moment merkte der Priesteranwärter, dass auch die Anderen inzwischen ihres Lagers entkrochen waren und sich in den weichen Strahlen reckten. Seto rollte mit den Schultern, während Mahaado begann sich den Rücken wieder ein zu renken. Niemand sprach. Nur wieder das leise Erwachen der Welt war zu hören. Dann war alles ruhig. Seto ging ruhig auf die Pferde zu, und nahm einen der Wasserbeutel von der Vorratsvorrichtung und machte ihn auf. Er trank einige Schlucke, ging dann auf Rias zu und drückte ihn den prallen Ledersack in die Hand.

"Du solltest zusehen, das du dir klar über deine Wünsche und Hoffnungen wirst. Es nützt nichts, wenn du eine Lehre beginnst und anbei nichts anders tust als dich zurück zu sehnen. Das will kein Gott." Mit diesen stimmungsvollen Worten ließ er den Wasserbeutel los und wandte sich ab.

Rias hob den Kopf, blickte auf Seto wie dieser sich wegdrehte und musste staunen. Dieser hatte nicht nur eine kraftvolle Stimme, sondern auch einen authorären Ausdruck darin. Nur die verwuschelten Haare und der noch verschlafene Blick straften der Ernsthaftigkeit Lügen.

Rias lächelte leicht und trank dann endlich einen Schluck aus der Flasche.
 

Er war sich sicher, mehr denn je, denn er wusste, das dies die einzige Chance war, eine Chance, die er dem Pharao und nicht nur seinem Herzen zu verdanken hatte.
 

+++
 

Shimon blickte in den Horizont. Er hatte ein seltsames Gefühl im Bauch, eines, welches durch das ständige Geleier der einfachen Priester im Hintergrund noch verstärkt wurde. Schon früh war er in den Tempel geschritten, hatte gebetet dafür, dass die Beiden, wenn auch ohne den Herrscher zurückkommen mochten, und auch wenn es anders schien, sagte sein Herz ihm, dass es an diesen Tage soweit sein sollte. Langsam trat er an die hohen Fenster, die den atemberaubenden Blick auf die steinige Wüste nahe der Stadt zeigte; Einen, den es zu geniessen galt, egal welche Gefahren dort lauen konnten.

Karim trat neben ihm, legte den alten Mann eine Hand auf die Schulter und drückte sachte die Hand zusammen. Shimon lächelte, wandte sich zu den Hünen um und blickte aufmunternd in die grünen Augen des Millenniumshüters.

"Was denkt Ihr alter Mann..", fragte der Priester leise, den Blick Shimons erwiedernd. Dieser lachte leise, wandte sich volkommen ab und trat auf eine der vielen Kohlepfannen zu, die im stetiger Manier die grauen Dämpfe des Wehrauches in der Luft verteilten. Überall standen Statuen, welche die einmal die Götter der alten Welt, aber auch den Lokalott zeigten. Hoch ragten sie mit ihren Federkronen und Siegeln auf, zeigten das majestätische, aber auch das prunkvolle des Landes Kemet am Nil auf und nahmen alle, die zu ihnen beteten in ihren Bann.
 

Shimon überlegte seine Antwort gut, suchte nach Worten, die beschreiben sollten, was er dachte und auch, was seine Gefühle waren.

"Heute, wenn Rê den Zenit verlassen hat, wird sich entschieden haben, ob der Pharao zurückkehrt oder nicht." Karim zog fragend eine Augenbraue hoch, verschte den Gehalt der Worte für sich zu verstehen und nickte nach einigen Momenten, bevor der Alte weiter fortfuhr.

"Schon die Falken, die hoch in ihren Nestern hausen, zeigen an, dass heute ein besonderer Tag ist, einer der die Geschichte Kemets weiter zu schreiben vermag."
 

Karim wandte sich etwas ab, blickte nun selbst mit fast sehnsüchtigen Blick auf die rote Landschaft, die sich vor ihm auftat. Der goldene Schmuck, aus dem auch sein Insignum der Macht bestand, leuchtete hell auf, während weiterhin die leiernden Klänge der anderen Priester in aller Ohren klangen. Auch die hohen Göttichen, die Ionen und wahren Herrscher des Landes, schienen etwas an diesem Tage zu ahnen. Denn mehr als sonst verbrannte der Weihrauch in dichtem Qualm; Mehr als sinst zeigte sich die strahlende Göttichkeit in den Gemütern der Steinstatuen, welche ihre Köpfe sehnsuchtsvoll neigten und damit aufzeigten wie Recht der Alte mit seiner Vermutung zu haben schien.
 

Leises Gemurmel erschwoll auf, als sich einer der Kleineren den Beiden zuwandte und vor ihnen auf die Knie ging.

"Geliebter Herr, die Götter sind in Aufruhr. Sie sehen einen Ereigniss entgegen, welches das gesamte Schicksal verändern soll, eines, welches in seiner Macht unübertroffen sein wird." Der Prophet, welcher noch immer auf den Boden kniete, blickte aus nebelverschleierten Augen auf, und nickte nochmals zur Bekräftigung. Mit einer harschen Handbewegung bedeutete Shimon den Jüngling sich zu erheben.

"Die Götter haben wahr gesprochen. Es wundert mich nur, das Ihr als Prophet des großen Einen seine Erleuchtung brauchtet, anstatt es in der Atmosphäre zu erkennen, so wie wir es taten." Sofort senkte der Angesprochene demütig den Kopf zu Boden und nickte.

Karim hob beschwichtigend die Hand.

"Nicht immer sind die Zeichen so klar, Shimon, wie es heute war. Straft den Propheten nicht für seine Nachricht, sondern freut Euch, das der Eine unsere Thererie betsätigte." Der Alte fuhr herum, blickte auf zu den braunen Hünen und winkte dann ab.

"Ich denke unser aller Nerven liegen in den drei Jahren nach Pharaos Verschwinden blank genug. Verzeiht meinen Ausbruch, doch habe ich den jungen Herr schon in seiner Wiege betreut. Wir können nur hoffen, dass wir und Götter Recht behalten und dieser unzumutbare Zustand endlich ein Ende haben wird." Abermals schwankte sein blick nach draußen, wo sich immer deutlicher der Nebel in der Atmophäre zu sammeln begann- Ein Zeichen für einen aufkommenden Chamsin, oder eines welches in aller Deutlichkeit zeigte, wie Recht sie doch haben sollten.
 

+++
 

Rias blickte hinter sich. Schon vor einigen Stunden hatten sie ihr Lager verlassen und wahren in die karge Einheitlichkeit der Wüste zurückgekehrt. Die Wassersäcke, die an beiden Seiten der Streitwagen hingen, neigten sich langsam dem Ende zu, ein Umstand, der für die baldige Beendigung der Reise stehen sollte. Doch selbst in den blauen Horizont zeigte sich bisher nicht, das sie wirklch den richtigen Weg gefolgt waren. Seiden schimmerten die Rücken der Pferde in der strahlenden Sonne, während sie einamal im Trab getrieben, weite Strecken hinter sich brachten, bedeuteten aber auch die Erschöpfung, die in den Körpern aller lag. Der Pharao selbst hatte vor Kurzem die Zügel von Mahaados Wagen übernommen, schlug geschickt mit den Lederriemen auf die schönen Tiere, die sofort auf Befehl in eine andere Ganart zu wechseln begannen. Er schien Freude am Spiel zu haben. Atemus Augen leuchteten in den Strahlen der Sonne schier mit Rê um die Wette, sei es die Freude des Gottes selbst, die auf seine Inkarnation überding, oder einfach nur das erneute Kind, welches im Herrscher durch kam. Seto warf einen Blick darauf, blickte dann aber wieder auf, die sich blähenden Nüstern des jungen Hengstes, und hob eine Hand.

"Wir sollten Halt machen. Weit ist es nicht mehr bis zum Palast. Doch wollen wir dort ankommen sollten die Pferde, aber auch wir eine Rast einlegen." Durch den Staub und das Getrappel der Hufe, klang die kräftige, wohlklingende Stimme des jungen Mannes kaum heraus, sodass Rias wohl als erstes Begriff was er meinte. In einer seltsamen Geste, hob er beide Arme an, und wedelte mit ihnen, bis auch Mahaado darauf aufmerksam wurde, der auf den Boden gesessen und den Pharao vollkommen die Kontrolle überlassen hatte. Er nickte, rückte das nasse Tuch, welches er bei der Fahrt auf seinen Kopf balanciert hatte, zurecht und stemmte sich auf. Im warmen Fahrtwind musste er sich schnell etwas zum festhalten suchen, während Atemu versuchte einige Unebenheiten, zum Schutz der Achsen, auszuweichen. Nachdem der junge Priester sich erhoben hatte, trat er etwas nach vorn, streckte seinen Körper, damit er, ohne den deutlich kleineren abzulenken, zum Pharao sprechen konnte und berichtete rasch und in schnellen Worten von dem Vorhaben. Atemus Augen leuchteten auf, als er zu Seto blickte, sich aber dann wieder seinem eigenen Gespann zuwandte. Dann aber nickte er und bedeutete den zwei Pferden an der Spitze langsam anzuhalten. Es sauerte nicht lange, da kamen beide Streitwagen mit einer Staubwolke zum stehen. Mahaado wischte sich den Staub und Schweiss aus dem Gesicht und wandte sich den anderen Fahrern zu. Schon bei der letzten Rast hatten alle beschlossen, überschüssige Kleidung beiseite zu lassen und nur noch das Nötigste am Körper zu tragen. So kam es, das alle vier mit nackten Oberkörper in den Gespannen standen und sich der Sonne entgegenreckten. Staub und Schweiss ließ die Haut glänzen und dunkel verfärben, und jeder Muskel zeichnete sich in seiner Stärke genaustens ab.
 

Rias kam nicht umhin die umgehenden zu betrachten. Was Seto nicht an Breite hatte, schien er durch seine Sehnigkeit und Gewandheit wetzumachen, so wie auch der Pharao selbst. Deutlich zeichnete sich eine jede Bewegung unter der braunen Haut ab. Die Muskeln strafften oder entlasteten sich mit jeder Minute neu, als der junge Priester vom Wagen sprang und einen der Ledereimer aus der Aufhängung nahm um diesen mit Wasser zu füllen. Rasch nahm er einen Wasserbeutel zur Hand, goß etwas vom kühlen Nass in das behaltniss und spannte es dann einen der wartenden Pferde vor das Maul, welches auch sofort begann begierig daraus zu trinken. Mahaado machte es ihm gleich, sprang ab und tränkte so ein Tier nach dem anderen.
 

Lange noch blieb der Pharao auf der Deichsel stehen und schirmte seine Augen von der grellen Helligkeit ab. Er hatte seinen Blick in die Fahrtrichtung gewandt, hoffend, etwas inmitten der trostlosen Wüste auszumachen. Dann aber lächelte er.

"Es scheint wirklich nicht mehr weit zu sein. Dort ganz hinten, kaum zu erkennen, zeichnen sich schon die Mauern Kuru Erunas ab." Er sagte dies mit einer Selbstverständlichkeit, welche die Anderen aufblicken ließ. Seto hängte den Wassereimer bei einem Tier ab, und schnürte ihn den anderen um, welches gleich den Rest des Inhaltes in sich aufnahm.

"Ich denke nicht, das noch eine weitere Rast von Nöten sein wird." Er pflichtete so seinen Herrn bei, wandte sich auf und streckte den Rücken durch.

"Wenn wir uns beeilen, sollten wir in spätestens drei Stunden da sein." Mahaado blickte auf. Er hatte sich auf dem Boden des Streitwagens hingesetzt und den Kopf auf die Hände gestützt.

"Ich denke nicht, dass die im Palast schon über unsere Ankunft bescheid wissen." Seto nickte, ließ sich dann selbst nieder und strich sich abermals den Schweiss von der Stirn.

Die Strahlen Rês schienen heiss auf die Reisenden herab, so als wolle er ankündigen, das dies ein besonderer Tag sein sollte. Der Sand, der sich am Horizont abbildete, legte sich auch nach Minuten nicht. Seto blickte auf, schützte seine Augen vor der grellen Sonne, und blickte dan auf die Gruppe.

"Ein Chamsin. Wir sollten sehen, dass wir weiterkommen, bevor wir genau da rein geraten." Atemu wandte ihm seinen Blick zu und schürzte die Lippen. Es verhieß nichts Gutes, vielleicht aber war es auch nur eine Täuschung. Niemand konnte es benennen. Er zog die ledernen Armschellen, die er auf der Fahrt zum Schutze der Handgelenke angenommen hatte, um seine Fesseln und zog sie zurecht. Es schien als würde der ganze Staat, das gesamte Land Kemet in einer Wartestellung lauern, einer, die ein kommendes Unglück vorhersah. Hatten die Götter es so bestimmt? Hatten sie gesagt, dass es so sein solle?
 

Der junge Pharao schüttelte seinen Kopf. Insgesamt war es als wäre alles im Lauf der Zeit stehen geblieben, so als würde es sich nicht voranwagen- So als wolle es abwarten, wie die Beteidigten handeln würden. Atemu blickte zu Boden. Die gelben Wolken, die sich immer weiter in den Höhen auftaten, erinnerten ihn an Dinge aus einer anderen Zeit. Dinge, die vergangen waren. Schon lange, wie es schien. Wieviele Monate es auch waren, die zwischen dem heutigen Tage und seiner Ankunft dreitausend Jahre zuvor lagen, wusste er nicht. Es war gleich. Er hatte in der Zukunft Menschen gefunden, die ihn mehr als ein Leben bedeuteten- Wohl das erste Zeugnis seiner wirklichen Herkunft.

Vorallen in Yûgi war ein Mensch geboren gewesen, der allein durch die Kraft seiner Seele die Macht hatte das Millenniumspuzzle zu beherrschen und zu öffnen. Mehr als irgendjemand anderes, war der kleine Junge sein Freund geworden. Nicht nur einen Körper hatten sie geteilt, sondern vor allen auch Sorgen und Leid, aber auch Lachen und Freude. Atemu erinnerte sich gern an die Freunde zurück, die in sein Leben getreten und es bestimmt hatten.
 

Auch hier hatte er Verbündete, doch anders als im Zukunftsleben waren diese seine Untertanen. Sie arbeiteten für ihn, trugen seine Insignen, wuschen und kleideten ihn an. Kein Vergleich zu dem, was er sonst kannte. Innerlich seufzte er. Alles hatte sich rasend schnell entwickelt, so als wäre es von Nöten ein Tempo in der Entwicklung vor zu legen, welches unnatürlich im Verlauf der Zeit wirkte.

Niemals würden die Menschen, die er hier traf seine wahren Freunde aus einem völlig anderen Leben ersetzen können. Sogar Kaiba, der eher Feind und Rivale als wirklicher Verbündeter war, erinnerte hier nicht mehr an das, was er noch als einziges vor einigen Tagen kannte. Er hatte auch den Priester, Kaibas alten Ich, in die Augen gesehen, doch unterschied sich das, was er sah, sehr von dem, was er wusste.
 

Glanz war in den blauen Tiefen vorhanden; einer, der von der Liebe zum Land und zu einer Person zeugte, dessen Name er lieber nicht wissen wollte. Selbst die Kälte, welche das Zukunfts-Ich beherrschte, war hier in einer vollkommen anderen Form vorhanden. Nichts desto trotz schien dieser junge Mann, der unter ihm auf den heiligen Boden der Rê-Tempel arbeitete, etwas besonderes im Herzen zu tragen. Ein anderes Idial als Kaiba es hegte. Seine Art war beherrschter, seine Gesten ausgewogener, glichen einer Eleganz, die selbst in rauhen Zeiten nie an Zauber verlor...
 

Atemu schüttelte den Kopf. Nein, wenn er sich jetzt nur noch Sorgen um das machte was war, konnte er nicht mit der Zuversicht in die Zukunft blicken, die er gerne an den Tag gelegt hätte. Jetzt war er wieder da, wo eigentlich sein Herz sein sollte, in einem Land, welches bei deren Bewohnern 'Kemet'- Das schwarze Land- genannt wurde. Er wusste das noch lange nicht alle Dinge wieder vorhanden waren, das es ebenso große Lücken seines Wissens, wie auch Erinnerungen gab.

Auch diese würden sich irgendwann einmal füllen, und sei es nur durch die Erfahrungen, die er in seinem Palast oder in den täglichen Tätigkeiten finden würde.

Was war aus Yûgi geworden? Was war überhaupt genau passiert?
 

Der junge Pharao griff sich an seine Schläfe, presste die Augenlider zusammen und schüttelte schmerzverzogen den Kopf. Sich jetzt darüber Gedanken zu machen war töricht. Er stand in der Wüste mit, im Grunde genommen ihm vollkommen fremden Menschen und sollte nach vorn sehen. Warum schwiffen seine Gedanken also mit jeder Minute mehr in die Zukunft ab? In das was geschehen würde, und nicht in das was geschah? Der junge Mann wusste es nicht.

Sein Kopf brummte, während sich seine schlanken Finger immer weiter in die Fülle seines Haares vergrub. Ungeachtet den fragenden Blicken, die um ihn herum herrschten, wandte er sich selbst nach einigen Augenblicken ab und versuchte durch das bloße Zusammenpressen seiner Augen die Klarheit seines Kopfes wieder zu gewinnen. Alles glich einen schlechten Traum. Ohne einen genauen Anfang, und mit ungewissen Ende.
 

Er spürte eine Hand auf seiner Schulter; Schwer, fast wärmend, legte sie sich darauf und drückte etwas zu. Eine beschwichtigende Geste, eine die anzeigen sollte, dass er nicht allein war. Nein, das war er wirklich nicht. Ohne es zu wollen, hatte er in der kurzen Zeit seines Aufenthaltes Freunde gewonnen; Verbündete, die mit ihm den weiteren Weg gehen würden- So wie auch jetzt.
 

Er wandte sich etwas um, seine Finger wieder vom Kopf nehmend und aufblickend. Blaue Augen, die tief wie ein heiliger See waren, blickten durch ihn hinduch, nahmen dabei aber jede Einzelheit, und sei sie noch so klein, in sich auf.

"Pharao.. Wir sollten langsam gehen. Mahaado- Yo wird wieder die Zügel übernehmen, damit Ihr Euch ausruhen könnt." Diese Stimme... Sie klang so versönlich, eines Spieles gleich, unbekannt und dennoch so, als hätte man sie noch tags zuvor in einer gänzlich anderen Fassung vernommen.
 

Benommen nickte er, blickte auf und hob eine Hand um seine Augen vor der, im Zenit stehenden Sonne, zu schützen. Seine Füsse waren träge, sodass er kaum einen Schritt wagen konnte. Die Hand, die ihn gerade noch aus seinem Derilium geholt hatte, fing nun seinen Ellenbogen auf, und stützte ihn so. Langsam, ohne die Umgebung wirklich in sich auf zu nehmen, trat er langsam voran. Immer wissend, das dies erst der Anfang sein sollte, von dem, was ihnen noch in Wirklichkeit bevorstand.
 

Der hohe Himmel, ein Gebilde, welches sich in schweren Wolken wie ein Kissen anfühlte, zog langsam an ihnen vorüber. Wieder waren sie unterwegs, wieder hatten sie einiges des Weges zurück gelegt. Weit würde es nicht mehr sein, und doch zogen sich die schweigsamen Minuten in immer längeren Abständen dahin, so als wollen sie zeigen, das keine Hast herrschen musste. Nur das Getrappel der Pferde, auf dessen Rücken sich langsam das getrocknete Salz, als Zeichen des warmen Klimas zeigte, und das Rumpeln der Räder, wie sie über Unebenheiten und Steine sprangen, war zu vernehmen. Niemand sprach, so auch nicht der junge Pharao, der auf der Plattform des hinteren Wagens stand. Schon seit Anbeginn der Fahrt hatte er sich ausgeruht, hatte versucht seine Gedanken zu betäuben und einen klaren Kopf zu bekommen. Doch so schnell wie es gekommen war, wollte es nicht weichen. Noch immer ruhten Gedanken in den Ebenen seines Selbst und versuchten an die Oberfläche zu gelangen, und seien sie noch so einfach und harmlos. Nein, er wollte es nicht. Nicht jetzt...
 

Er lehnte sich an die Seitenwand, die ausgepolstert mit einigen Tuch Leinen wurde, damit er sich bei der holprigen Fahrt nicht verletzte. Er ließ seinen Kopf nach vorn sinken, presste abermals die Augen zusammen und atmete die heisse Luft um sich herum ein. Dinge, von denen er noch nicht einmal sagen konnte, was genau sie waren, warteten auf ihn. Dinge, von denen er nicht sagen konnte, ob er sie kannte oder nicht. Sie gehörten zu einen Leben, welches einmal war, was aber wieder vergessen wurde, ausgegraben nach langer Zeit des Wartens. Atemu wusste das er nicht nur Herrscher zweier Länder war, sondern so auch Oberhaupt der Götter, von denen er selbst nur wenige wirklich kannte. Noch lange war nicht alles in sein Gedächtniss zurückgekehrt, vieles schien noch so verborgen zu liegen. Wie sah der Palast aus? Wer waren die Diener, die Sklaven und Sänger, die mit ihren Sistren bei einem jeden Mahl für Unterhaltung sorgten? Wer war sein Vertrauter dort, wer sein Feind oder Freund?

Er wusste es nicht, nur eines konnte er mit Sicherheit sagen.

Der erste Schein trug. Niemand war wirklich der, für den er sich ausgab, noch nicht einmal Atemu selbst.
 

+++
 

"Zieht die Fahnen höher! Das Tuch muss ganz weit oben wehen!" Der Haushofmeister, Nefer, welcher dem Palast und Atemu unterstellt war, versuchte durch einen Wink einen der Diener zu derigieren, welcher mit großer Kraftanstrengung versuchte ein Tuch, welches die blaue Farbe der Königsfamilie hatte, oben an den hohen Fahnenmasten zu befestigen. Es war eine tägliche Prozedur, die immer wieder ausgeführt wurde, sollte der Pharao oder dessen Ka seinen Weg nach Hause finden. Die Höflinge, die die Hoffnung noh nicht aufgegeben hatten, versuchten so diese aufrecht zu erhalten und etwas Positives im verlassenen Staat zu sehen. Eigentlich jedoch, waren sie angewiesen sie auf halbe höhe zu bringen. So war es einst selbst von den Insignenträgern und Hütern bestimmt worden. Doch heute schien etwas anders zu sein. Mit Adleraugen stand Karim daneben, blickte auf den jungen Haushofmeister, welcher versuchte mit anzupacken und die verrosteten Scharniere zu lösen um so den letzten Weg für das große, königliche Tuch frei zu machen.

Karim hob seine Wage an, blickte auf das blitzende Metall und lächelte. Ja, wenn alles gut ging, würde sich heute von Neuem das Schicksal erfüllen. Etwas würde passieren, auch wenn sein Herz sich eine wirkliche Antwort nicht zu geben traute.

"Nefer, kümmere dich um die anderen Dienerschaften, die den Thronsaal ausschmücken." Bekümmert nickte der junge Mann, wandte sich ab und rannte auf Befehl Karims in den hohen Bau des Palastes hinein.

"Und du", fuhr dieser fort, "sieh zu, dass du noch jemanden bekommst, der dir hilft. Ich möchte das alles innerhalb weniger Momente fertig ist!" Schnell nickte der kräfige Mann und zog ein weiteres Mal an den festen Seilen, welche die Fahne immer weiter in die Höhe trieben.
 

Karim blickte zum Himmel, schloss einen Moment lang die Augen, und ließ die wohltuende Wärme auf sich wirken.

"Karim! Eine Wolke aufgewirbelten Staubes kommt dem Palast immer näher!" Die Stimme der Wache, welche sich über den hohen Einlasstor befand, rief rasch anderen einen Befehl zu und zeigte dann auf die karge Wüste, welche sich vor den Toren des königlichen Palastes auftat.

Schnell wandte der Hüter der Waage seinen Blick um, versuchte in den gelben Wolken etwas zu erkennen und riss dann die Augen auf.

"Das sind Streitwagen!" Sein Blick fuhr nach oben zu dem Wächter, der die Augen abschirmend auf einer Erhöhung im Mauerwerk stand und versuchte so die Lage zu erkunden.

"Wie viele sind es!" Karim wandte sich schnell ab, rief beim Gehen einigen Dienern Befehle und Anweisungen zu und rannte dann auf den Fuß des Wachturmes zu.

"Kannst du erkennen wie viele es sind?", wiederholte er seine Frage. Es konnte alles sein. Eine Spionage, vielleicht auch einfach nur ein ausgesandter Erkundungstrupp- Einfach alles.

Die Wache schüttelte den Kopf, nickte dann aber im nächsten Moment.

"Es sind zwei!"
 


 


 

TBC
 


 


 

Wie? Das wars schon wieder?

*rumgugg*

Ja, des wars.. Es geht aber bald weiter das versprech ich Euch!! Bleibt nur dabei wenn es heißt:

Vegetaac (Priest_Seto) versinkt in Guter Laune!!!!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-09-07T20:14:42+00:00 07.09.2007 22:14
Wow das war ein echt langes Kapitel und es ist dir von Anfang bis Ende echt gelungen. Seit dem ersten Satz spürt man diese gewisse Atmosphäre. Eine die sagt es liegt etwas in der Luft. Diese so genannte Ruhe vor dem Sturm und jene hat bis zum Ende durchgehalten. Sich auch wunderbar in dem Warten der Priester wiedergegeben oder in der Aufbruchsstimmung von Seto und den anderen.
Sie alle sind nur noch wenige Augenblicke von ihrem Ziel entfern, nur noch einen kleinen Schritt und doch so unendlich weit und schwer. Sobald sie durch dieses Tor reiten ist alles vorbei und doch fängt alles erst an. Ein vollkommen neues wenn auch altes Leben und Atemu kann von seinem alten, neuen Leben nicht ablassen. Kann Yugi nicht vergessen und nicht einmal seinen Rivalen Seto, welcher auch jetzt bei ihm ist und doch so ganz anders. So führsorglich und sanft das es meine Vorstellung anregt. Sag, liegt bei ihnen etwas in der Luft?
Zumindest ist es schön sie so vertraut zu erblicken und auch zu sehen wie Atemu während der Reise kurze Zeit alles vergessen und einfach nur Spaß haben konnte.
Ich frage mich ob Rias seinen Vater irgendwann einmal wieder besucht oder ob sie sich nie wieder sehen. Sicher ist, dass seine Ausbildung nicht leicht sein wird und doch gibt es zumindest drei Menschen die ihm beistehen werden.
Schade nur, dass Atemu nichts von Yugis Aufenthalt in seiner Welt weiß. Er und Joey könnten wirklich seine Hilfe gebrauchen, denn auch wenn ich nicht die leiseste Ahnung habe was Yugi nun für einen Plan ausgehekt hat, doch will ich ehrlich gesagt auch gar nicht wissen was dieser Wesir mit Seto vorhat. Mehr dann noch ob jener bald wieder aufwacht und wie sie da jetzt wieder wegkommen.
Was ich mich grade auch frage, was geschieht Zeitgleich eigentlich in der Zukunft? Vergeht da gar keine Zeit oder machen sich die Leute dort schon Sorgen um die Verschwundenen? Vielleicht ließt man es ja in den kommenden Teilen von denen ich noch einige vor mir habe^^
Dieser hier hat mir zumindest wieder einmal sehr gut gefallen^^

Gruß Kiree
Von:  Umi
2005-11-07T17:56:09+00:00 07.11.2005 18:56
Schokohasen!!
*auf Datum gugg*
...
*auf Verfallsdatum auf dem Hasen gugg* aaah, bis 2006, sehr gut!
*ihn knack und verschling*
*dann mal loslesen tut*

Btw: Seto+Seth? *von allen dumm angeguggt wird, weil da bisher nun wirklich keinerlei Andeutungen sind* Was? ... Es war doch nur eine Frage ^^'' *räusper* Man kanns doch mal versuchen XD'
*les*
Hm, Seth in einfachen Sachen mit wuscheligen Haaren *_* *zerfliiiiiiiieß*
Diese ganze Szenerie mit dem alten Mann ist wirklich gut geschrieben, strahl eine uuuunglaubliche Ruhe aus - verstehe warum da auch sonst keiner wagt etwas zu sagen ^^

Kuruelna? *aufhorch* o.o ... Bakura? O.O

Hm, süßer kleiner Ati, was er auch tut, er tuts mit ganzem Herzen... goldig XD

Aso... nicht das Kuruelna, das ich jetzt dachte *nick nick*
Ich hab echt lange nimmer hier gelesen @_@

Arrrrrrrrgh, süßer Seth ;__;' *über diese Wuschelhaare nicht hinwegkommt*
...
und jetzt auch noch oben ohne x__x *nasenblut*
und nun wird er auch noch eingehend beschrieben! *tot*

Hach, armes Ati, ohne Aibou ;_; *sich eh wunder, dass der da noch lebt XD'*

Seeeeeeeeeeeeeeeeth..................... *wieder zu Boden sink*

Ati hats wirklich schwer... wie soll man ein land regieren, wenn man sich kaum daran erinnert - und wie die Götter vertreten, wenn man sie nicht einmal kennt?
Armes kleines Pharao >_<

Nja, dein Schreibstil ist nicht übel, wirklich, aber hin und wieder stolpert man über solche dummen Tippfehler. N "e" statt nem "a", ein "den" statt nem "dem" usw...
Aber sonst: sehr gut ^^ *nächstes Chap anvisier*
Von:  Nichthier
2005-04-09T19:48:24+00:00 09.04.2005 21:48
Ach ja... *seufz*
Was soll ich sagen?

Dein Schreibstil macht süchtig
Die Story macht süchtig
... und ich habe keine Lust auf ne Entziehungskur XXD

Auf jeden Fall hat es mir sehr gut gefallen.
Ich liebe Seths ruhige Art ^^
Schade, dass Seto noch immer "nicht anwesend" ist. Ich freu mich schon riesig auf das Treffen.

Atemu wird sich freuen sein Gegenstück, seinen Aibou wieder zu sehen... bei Seth und Kaiba kann ich es nicht richtig einschätzen.
Sie sind sich auf der einen Seite sehr ähnlich auf der anderen Seite wiederum nicht.... XD (verstehst du was ich meine? *drop*)

Und Katsuya tut mir leid XP
Armes, armes Hündchen... Er hat Seto so gerne ^^

Wir sehen uns bald im 15. Kapitel

(treue aber ziemlich langsam im Kommentar schreiben)

Li-Lith
Von: abgemeldet
2005-03-30T22:34:14+00:00 31.03.2005 00:34
super klasse.
hab schon so darauf gewartet das es weiter geht und der wunsch wurde erfüllt.
es wird immer besser und ich nervöser
sag nur eins mach weiter so bin schon wieder sehr gespannt was noch geschehen wird.
Von:  Go-San
2005-03-28T16:21:09+00:00 28.03.2005 18:21
Und wieder ein Kapitel von der Meisterin der literarischen Ergüsse *gg*
Ich könnt mich noch tausendmal über deinen unvergleichlichen Stil auslassen *lobeshymne*
Tja, Seto is noch immer Koma-Patient =.=
Lass ihn doch bidde endlich aufwachen ;_;
Aber dafür war Atemus Beschreibung über Seth, im Vergleich zu Kaiba, super schön.
Liegt da etwa schon wieder Liebe in der Luft? o.O'
Ne, glaub nich xD
Aber was genau is jetzt biddeschön der Plan von Jonouchi und Yugi >.<
Folter mich nich so!
Bis Kap 15 ^^

Tschau, Go


Zurück