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Eine rein geschäftliche Angelegenheit

oder: Kaibas Sandkastenliebe
von

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Sicherheitslücke

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 1
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: mir gehört nur Ai-chan *seufz* Seto-chan, diese heiße Brezel, wird mir wohl nie gehören (was würd ich dafür geben, einen Tag lang mit ihm machen zu dürfen was ich will *schnurr*)

Rating: Öhm... will ich noch nicht verraten, wenns n bissl Lime wird, merkt ihr das schon

Kommentar: *narf* In dieser FF geht's nur um Seto-chan und seine laaangweiligen Geschäfte, weswegen diese FF auch ganz laaangweilig ist ^.~ (wie alle FFs, wo eine leckere Schnidde von Chara auf eine selbsterfunde, ultra-sexy Gegenspielerin trifft *g*).

Zeit: Nun ja, sagen wir mal, diese ganze Sache mit Marik ist überstanden, es sind ein paar Jährchen dahin gezogen und Seto-chan verdrängt immer noch erfolgreich den Gedanken, was mit dem alten Ägypten am Hut zu haben. Er ist mit der Schule fertig und widmet sich nun voll und ganz seiner Firma. Was die anderen Leutz so treiben? Yugi-chan ist (man glaubt es kaum) doch noch gewachsen und geht Seto-chan nun sogar schon bis zum Kinn - ohne Haare! (man lese und staune). Er ist nun auch so ein appetitlicher Knabberkeks wie Yami-chan geworden (na ja... die äußere Ähnlichkeit wird stetig größer) und beide (*ggg*) studieren Ägyptologie (alle: *domp* wie einfallsreich). Was Joey angeht: der hat's natürlich an keine Uni geschafft und arbeitet in einem Tierheim (wo er sich ausgezeichnet mit den Hunden versteht *g*). Desweiteren darf er Trauzeuge für seinen Kumpel Tristan spielen und wen der heiratet, kann man sich ja denken. Tea hat sich bei Popstars beworben, es aber nicht geschafft. Dann hat sie's in der Fame Acadamy versucht, ist aber auch dort am psychischen Druck gescheitert. Schließlich hat sie eine eigene Tanzschule eröffnet. Bakura-chan... ähm... der ist nach dem Abitur spurlos verschwunden. Gerüchte erzählen, er würde im Museum in Kairo arbeiten, aber ich vermute mal, dass sein Yami eher weniger begeistert von so einer lahmen Tätigkeit war und ihn irgendwann in diverse Gräber bugsiert hat, um dort mal "aufzuräumen". Ach ja, und Mokuba ist schon in der Mittelstufe und ist dort beinahe so beliebt/berühmt/berüchtigt wie ehemals sein Bruder (die langen Zotteln sind nun etwas kürzer und werden meist mit nem Zopfhalter gebändigt).

Widmung: an alle, die nach dieser langen Vorrede noch nicht totgequatscht sind ^^''

Warning: Ich warne prinzipiell nie vor (außer bei "Secret Thoughts"), aber hier kann es sein, dass diverse Fakten nicht stimmen (Wie hieß die Stadt in der Yu-Gi-Oh spielt? Irgendwas mit Domino, oder? Aber wo liegt dann Battle-City? *tropf*). Und ich arbeite zum ersten Mal mit Fußnoten!

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

Na denn, los geht's!

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"Verdammt noch mal!" Mit Wucht knallte Kaiba den Telefonhörer auf die Gabel [1] und zog sich an. Eben hatte der Chef der Sicherheitsabteilung seiner Firma angerufen und ihm einige sehr beunruhigende Dinge erzählt. Normalerweise würde Kaiba sich durch nichts in der Welt aus dem Schlaf reißen lassen - erst recht nicht 3 Uhr morgens [2] - aber bei sowas...

Der junge Unternehmensleiter scheuchte seinen Chauffeur aus dem Bett und ließ sich sofort ins Büro kutschieren [3]. Dort angekommen wurde er von dem leichenblassen, vor Panik keuchenden Chef der Sicherheitsabteilung empfangen.

"Also, wie genau konnte so etwas passieren?" Diese nächtliche Störung hatte nicht unbedingt dazu beigetragen, Kaibas Laune zu verbessern und das war ihm deutlich anzumerken.

Der Angesprochene fuhr sich nervös durch das graue Haar. "I-ich kann mir das auch nicht erklären, Kaiba-san. Alle Leute waren auf ihren Posten, es gab keine Probleme mit der Stromversorgung, und die ist das einzige, was unsere Netzwerke mit der Außenwelt verbinden."

"Das kann nicht sein, über das Stromnetz kann man sich nicht irgendwo einhacken. Da muss noch etwas anderes sein." Die Kühle von Kaibas Stimme wurde nur noch durch die Eiseskälte seiner Augen übertroffen, als er sich in den Sessel seines Schreibtisches setzte und seinen PC nach diversen Anomalien durchforstete.

Der Angestellte wurde immer nervöser. "D-da w-wäre doch noch w-was, Kaiba-san. Es gibt noch ein altes A-anschlusskabel, dass aus der Anfangszeit der Firma stammt. Es ist immer noch mit dem lokalen Telefonnetz verbunden, aber das ist beinahe zwanzig Jahre her, dass das Internet über Telefonkabel funktionierte. Kein Mensch besitzt noch einen so alten Rechner. Deshalb hielt ich es für überflüssig, das Kabel zu entfernen, und..."

"Sie sind gefeuert."

"Das können sie nicht machen, ich gehe morgen in Rente!"

"Was ich machen kann und was nicht, entscheide ich immer noch selbst und unfähige Mitarbeiter zu feuern gehört eindeutig zu den Dingen, die problemlos machbar sind. Wenn sie sich ihre Abfindung nicht verderben wollen, gehen sie jetzt."

"Wie sie wünschen, Kaiba-san." Mit gesenktem Kopf verließ der Mann das Büro.

'Idiot, wegen dem hat es jemand geschafft, sich Zugang zu den Dateien der Entwicklungsabteilung zu verschaffen. Am Ende muss ich mit Roten Zahlen rechnen, nur weil dieser Knacker unfähig ist, seinen Job zu erledigen.'

>ding< You've got mail!

Nachdem Kaiba sich davon überzeugt hatte, dass diese E-Mail virenfrei war, öffnete er sie.
 

Einen schönen guten Morgen, Kaiba-kun.

Wir haben lange nichts voneinander gehört, aber mir ist zu Ohren gekommen, dass es in deiner Firma eine kleine Sicherheitslücke gibt und um dich darauf hin zu weisen, habe ich mir diesen kleinen Spaß erlaubt. Ich vermute, dass du nicht sehr begeistert davon wärst, deine neueste Erfindung unter dem Firmennamen NaoCorp. auf dem Markt zu finden und schlage dir deshalb vor, dich mit mir auf der "Queen Sansibar" zu einem Geschäftsessen einzufinden. Laut deinem Terminkalender dürftest du diesen Samstag um 19 Uhr noch nichts geplant haben. Ich freue mich bereits, dich endlich wieder zu sehen.

MfG, Ai-Lin Nao, NaoCorp.
 

"Ai-Lin?" Vor Kaibas innerem Auge zogen einige Erinnerungsfetzen vorüber.

Er sah sich selbst als Grundschüler... und dieses kleine Mädchen, das ihm die Hausaufgaben gebracht hatte, als er mal krank war... ihr langes gelocktes, schwarzes Haar, das rote Kleid, dass sie so oft trug... Schon seltsam, dass er sich so gut an sie erinnerte, wo sie sich doch seit der Grundschule nie wieder gesehen hatten... oder? War sie es am Ende, die er auf der Computermesse des vorletzten Jahres gesehen hatte? Schon möglich, wenn er sich nicht irrte und diese Ai-Lin wirklich die Präsidentin der NaoCorporation war, seines zur Zeit stärksten Konkurrenten auf den Markt.

Ein müdes Lächeln zeigte sich auf Kaibas Gesicht. Herzallerliebst, er würde also sozusagen seine Sandkastenliebe wieder treffen. Zum Glück war er nicht allzu sentimental veranlagt, sondern rechnete rationalerweise damit, dass aus dem süßen Mädchen eine ziemlich unattraktive Frau geworden war, wie das mit alten Flammen so war.

Trotzdem ließ er sich dazu herab, eine Antwort zu schreiben.
 

Guten Tag, Nao.

Es überrascht mich, nach so langer Zeit wieder von dir zu hören und wie du dir vorstellen kannst, hält sich meine Begeisterung für deinen kleinen "Spaß" eher in Grenzen. Trotz allem nehme ich die Einladung an. Richte dich trotzdem nicht auf ein allzu gemütliches Abendessen mit unterhaltsamen Geschichten à la "Weißt du noch damals..." ein, da ich es bevorzuge, sofort zum geschäftlichen Teil überzugehen.

Man sieht sich.

Mit freundlichen Grüßen [4]

Seto Kaiba, KaibaCorporation
 

Mit einem >Klick< schickte er die Nachricht ab. 

'Wie lange ist das nun schon her? 10 Jahre mindestens...'

Ein zaghaftes Klopfen holte den Firmenleiter aus seinen Kindheitserinnerungen, die sich einfach nicht verdrängen lassen wollten, zurück.

"Herein."

Der (noch) Vize-Chef der Sicherheitsabteilung trat ein. "Verzeihen sie die Störung, Kaiba-san, aber in unserer Abteilung herrscht das reinste Chaos, da uns soeben die Nachricht ereilt hat, dass mein direkter Vorgesetzter das Unternehmen verlässt."

"Wo ist da das Problem? Sie leiten ab jetzt die Sicherheitsabteilung. Lassen sie sofort das alte Telefonkabel entfernen und überprüfen sie, welche anderen Leitungen benutzt wurden und was dabei verloren gegangen ist. Stehen sie nicht so tatenlos herum, machen sie sich an die Arbeit."

"Sehr wohl, Kaiba-san."
 

"Wo warst du die ganze Nacht?"

"Das selbe könnte ich dich fragen." Mit hoch gezogener Augenbraue musterte Kaiba seinen kleinen Bruder, der nicht gerade aussah, als hätte er bis eben geschlafen, sondern eher, als wäre er die letzten Stunden unterwegs gewesen. 

"Ich war mit ein paar Freunden weg."

"Bis jetzt?"

"Ja, wir waren in der Spätvorstellung von diesem neuen Kinofilm und danach noch auf der Geburtstagsfeier von einem Klassenkameraden."

Kaiba nickte nur kurz und ging dann wieder auf sein Zimmer. Er hielt es für überflüssig, Mokuba irgendwelche Vorschriften aufzuerlegen, die für ihn selbst mit 15 auch nicht gegolten hatten. Na gut, für ihn waren solche nächtliche Treffen mit irgendwelchen "Kumpels" sowieso nie interessant gewesen, geschweige denn der Besuch einer Party. Auch jetzt legte er keinen Wert auf so etwas. Das einzige Hobby, dass er sich gönnte, war Duel Monsters. Aber das war längst nicht mehr so populär wie zu High School Zeiten, als jeder Depp unbedingt Duellant sein wollte. 

Egal, es lohnte sich sowieso nur, sich mit den wahren Experten dieses Kartenspiels zu messen, und die waren wirklich rar und hatten zudem auch nicht mehr alle Tassen im Schrank, mit ihrem Geschwafel über "Millenniumsgegenstände" und "ägyptische Magier".

Nachdenklich fuhr Kaiba über den silbernen Koffer, in dem er seine besten Karten aufbewahrte. Nun ja... seine besten Karten bewahrte er in einem kleinen Kästchen auf: seine über alles geliebten 3 Weißen Drachen mit eiskaltem Blick und eine Kopie von Obelisk dem Peiniger - das Original hatte ein gewisser Yugi Muto, zusammen mit den anderen beiden Götterkarten, zerrissen, als das BattleCity-Turnier vorüber war [5].

Draußen ging bereits die Sonne auf, als Kaiba endlich wieder einschlief.
 

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[1] Er hat so ein putziges, auf alt getrimmtes Teleding auf dem Nachttisch stehen ^.^

[2] na ja, wenn Yugi anrufen und nach nem Duell fragen würde oder Mokuba in Gefahr wäre.... gut, da würde er nachts aufstehen, aber ansonsten kann ihn um die Uhrzeit alles andere mal kreuzweise

[3] Ähm... sein Büro ist ja in dem riesigen Wolkenkratzer mit dem großen KC drauf, aber da drin wohnt er sicher nicht... oder?

[4] Das "freundlich" in dem MfG war natürlich gelogen*g*

[5] ist nur so ne Idee von mir ^-^ Wie er eine Kopie herstellen konnte? Na hört mal, Seto-chan hatte doch alle drei Götterkarten eingescannt, wenn ihr euch erinnert.

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Also, mit etwa 20 sieht Seto-chan sicher noch heißer aus, als in der Serie *Gänsehaut krieg*

Ich find die Vorstellung herzallerliebst, dass er in der Grundschule mal verliebt war... und danach nie wieder *seufz*

Wenn irgendwer darauf besteht, lass ich auch gern mal Yugi oder so durch's Bild latschen...

Übrigens, Gruß an alle Seto x Joey-FF-Schreiber, das Pairing ist zum Schießen. Dass ich Joey in nem Tierheim arbeiten lasse, ist der putzigen Bezeichnung "Hündchen" zu verdanken, die mir bei solchen FFs des öfteren begegnet (zuerst wollte ich ihn bei nem Hundefrisör arbeiten lassen, aber das wäre echt zu abwegig gewesen *drop*)
 

Argh, jetzt gibts hier mehr Gequatschte als Story!

Sorry, Kinder!

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eure Umi
 

PS: MERRY X-MAS

unabhängiges Special: Yugi-chans Studentenleben

Titel: Yugi-chans Studentenleben

- Sidestory zu Kaibas "rein geschäftlicher Angelegenheit"
 

Part One
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: mir gehört... der Professor ^-^

Rating: Nix hentai, nada, niente. Alles ganz jugendfrei ^^

Kommentar: Für alle, die ohne Yugi-chan und Yami-chan nicht leben können

Zeit: Wie bereits bei der Hauptstory beschrieben: Seit der Sache mit Marik ist viel Zeit vergangen und Yugi studiert inzwischen Ägyptologie an der heimischen Uni, wobei Yami ihm natürlich eine große Hilfe ist (obwohl auch für ihn alles, was weniger als 5000 Jahre her ist, neu ist). Inzwischen hat er sich äußerlich etwas verändert: Er geht Kaiba nun bis zur Schulter, hat nicht mehr ganz so runde Augen und sieht ansonsten körperlich so aus wie Yami (von wegen: lange Beine etc.). Der wiederum sieht jetzt auch besser aus als "damals" (das geht? ja! seine Augen sind etwas schmaler geworden und verleihen ihm ein etwas "erwachseneres" Aussehen. Außerdem ist er trotz allem noch größer als Yugi (sprich: ist auch gewachsen)). In Sachen Pairing hat sich zwischen den beiden nicht allzu viel getan: beide wissen immer noch nichts von ihren wahren Gefühlen. Diese Sidestory spielt etwa ein dreiviertel Jahr vor der Hauptstory.

Warning: siehe Hauptstory "Eine rein geschäftliche Angelegenheit"

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles laut gesagte"

/alles von Yugi gedachte/

//alles von Yami gedachte//

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

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Ein schrilles Klingeln verkündete das Ende der Vorlesung und alle Studenten packten ihre Sachen zusammen. Innerlich führte Yugi mal wieder eine rege Diskussion mit Yami, in der es um das neu erworbene Wissen ging (bzw um einige noch unentschlüsselte Hieroglyphen, die laut Yami einfach nur ein Kochrezept beinhalteten).

Plötzlich klatschte der Professor in die Hände, um die Aufmerksamkeit seiner Studenten wieder auf sich zu lenken. "Hört mir mal zu. Demnächst wird es im Museum wieder eine neue ägyptische Ausstellung geben. Dabei werden einige Exponate zum allerersten Mal der Öffenlichkeit präsentiert. Ich denke, es liegt in eurem Interesse, wenn wir uns das mal anschauen. Morgen teile ich euch mit, wie teuer der Eintritt für jeden einzelnen ist. Das war's auch schon. Ihr könnt jetzt gehen."
 

/Freust du dich auch schon auf die Ausstellung?/

//Natürlich//

/Ich könnte ja mal schnell zum Museum flitzen und uns ein Prospekt holen./

//Musst du entscheiden, ist dein Körper.//

Yugi grinste. "Stimmt auch wieder."

Beim Museum angekommen sackte dem Studenten die Kinnlade herunter. Seine Augen wurden immer größer, je länger er das Plakat anstarrte, das neben dem Eingang hing.

/Yami... siehst du das, was ich sehe?/

//Wenn deine Augen okay sind: ja.//

"Große Ägypten-Ausstellung: Eine Reise in die 5000 Jahre zurück liegende Pharaonenzeit..." /Was für ein Zufall. Ausgerechnet in diese Zeit. Nicht 3000 oder 4000, sondern ausgerechnet 5000 Jahre./

//Yugi...//

/Ja?/

//Ich muss dorthin.//
 

Auf dem Heimweg kam Yugi an dem kleinen Tierheim vorbei, in dem Joey seit etwa zwei Jahren arbeitete. Vor dem Gebäude stand eine von Kaibas Limousinen.

/Man kann's auch übertreiben./

//Finde ich auch. Er muss ja nun nicht jede Woche hierher fahren, nur um Joey zu erniedrigen. Und diese Hündchen-Nummer wird auch langsam langweilig. Die spielt er jetzt schon, seit dem er den Armen im Königreich der Duellanten besiegt hat.//

Schon öffnete sich die Tür und ein zufrieden dreinschauender Kaiba kam heraus.

Mit wütendem Geschrei folgte sein "Opfer" ihm. "Ich lass mich nicht von dir verarschen, du Saftsack. Lass uns das austragen wie echte Männer. Na los, komm schon! Oder bist du etwa zu feige?"

Der Angeschrieene lächelte spöttisch und drehte sich noch einmal um. "Es liegt unter meinem Niveau, mich mit kleinen Schoßhündchen zu prügeln. Geh wieder rein und spiel mit deinen Artgenossen, Wheeler."

"ICH BIN KEIN SCHOßHÜNDCHEN!!!"

"Natürlich bist du eins." In aller Ruhe stieg der junge Firmenchef in seine Limousine und ließ noch einmal das Fenster herunter. "Wehe du läufst mir hinterher. Mach schön Sitz und bleib hier, verstanden?" Dann schloss sich das Fenster wieder und sein leises Lachen wurde vom Motor des Wagens übertönt, als dieser davon fuhr.

Kaum, dass der Wagen außer Sichtweite war, begann Joey zu winken. "Auf Wiedersehen, bis baaald!" *schwärm*

Mit einem Schweißtropfen über dem Kopf tippte Yugi seinen Freund an. "Alles okay bei dir, Joey?"

"Y-Yugi, was machst du denn hier?"

"Ich bin grad auf dem Heimweg." /Was hat er denn?/ //Frag mich nicht.// /Er sieht so rot im Gesicht aus.../

"Wieso nimmst du nicht den Bus oder die S-Bahn, wie sonst?"

"Weil ich noch kurz am Museum war."

"Äh... toll! Ich muss dann mal wieder an die Arbeit. Hehehe... Man sieht sich, tschüss." Weg war er.

/Hab ich irgend etwas verpasst?/

//Scheint so...//

/Es sieht fast so aus, als würde Joey sich bereits auf Kaibas nächsten Besuch freuen./

//Merkwürdig. Gefällt ihm das etwa, wenn er von ihm runtergemacht wird?//

/Keine Ahnung./ Mit einem Schulterzucken machte Yugi sich wieder auf den Heimweg.
 

Drei Tage später war es endlich soweit: Die Ägypten-Ausstellung wurde offiziell eröffnet.

Die Studenten drängten sich - bewaffnet mit Kuli und Notizblock - ungeduldig in das alte Gebäude.

/Möchtest du dich selbst hier umsehen?/

Noch ehe Yami antworten konnte, überließ Yugi ihm seinen Körper.

Der Pharao versuchte seine Aufregung zu verbergen, was ihm aber nur schwer gelang, bei all den bekannten Dingen, die er entdeckte. //Das ist der gleiche Krug, den ich auch mal hatte. Unglaublich, ich erinnere mich an alles hier. Und dort ist ein Bild von Nut, der Himmelsgöttin, das fast so aussieht, wie...//

Yugi musste unwillkürlich lächeln. Er fand es einfach nur süß, dass der sonst so reife und erwachsene Yami mit der Begeisterung eines Kindes von einem Exponat zum nächsten stürzte und zu fast jeder Kleinigkeit etwas zu erzählen hatte. Urplötzlich verschwand dieser Enthusiasmus und Yami begann ganz leise vorzulesen, was auf einem der Informationsschildchen stand.

"Diese etwa 5000 Jahre alte Mumie eines unbekannten Pharaos wurde April diesen Jahres in einer unterirdischen Grabkammer gefunden (Fundort: siehe Karte). Der Zustand der sie umgebenden Räume lässt darauf schließen, dass dort bis vor wenigen Jahren noch Menschen gelebt haben mussten. Die große Steintafel, die in einer vergangenen Ausstellung gezeigt wurde, stammt ebenfalls aus der Zeit dieses... Pharaos..." Weiter kam er nicht, da die Buchstaben vor seinen Augen verschwammen und seine Knie weich wurden.

Schnell übernahm Yugi wieder und niemand bemerkte, dass einer der Besucher soeben ohnmächtig geworden war.

"Muto, würden sie sich bitte wieder der Gruppe anschließen."

Der Angesprochene wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht. "Komme schon, Herr Professor."
 

Endlich wieder daheim, machte Yugi sich auf die Suche nach Yami, indem er sich in dessen Bewusstsein begab [Ihr wisst schon, die verschlossene Tür, hinter der das Labyrinth liegt. Hab vergessen, wie das hieß.].

"Yami?" Besorgt sah der junge Mann sich nach seinem Partner um und entdeckte ihn schließlich zusammengekauert auf einer der Steintreppen. Schnell rannte er hin und setzte sich zu ihm. "Alles in Ordnung?"

"Das war... das war..."

"Das war deine Mumie, hab ich recht?"

Der Pharao nickte. "Es tut mir leid, dass ich plötzlich weggeknickt bin..."

"So ein Unsinn. Das muss dir nicht leid tun. Das wäre mir auch fast... passiert..." Der Student verschwieg, dass die Tränen nicht allein von seinem Partner gestammt hatten.

"Als ich drauf kam, dass ich das war... da ist mir einfach schwarz vor Augen geworden."

"Jetzt hör doch endlich auf, dich dafür zu rechtfertigen."

"Du verstehst das nicht. Das war ich. Ich bin tot."

Yugi drückte den verstörten Yami vorsichtig an sich. "Sag sowas nicht. Du bist nicht tot. Du bist hier, bei mir. Verstanden?"

"Aber ich habe meinen toten Körper gesehen..."

"Ja, aber dein Geist ist hier bei mir und lebt!"

Der Pharao merkte, dass sein Partner es ernst meinte und schlang nun auch die Arme um ihn. "Tut mir leid. Ich sag es nie wieder, okay?"

"Versprich mir das. Ich will nicht an dich als Toten denken. Das macht mir Angst."

"Angst? Du hättest Angst vor mir, wenn ich tot wäre?"

"Dummkopf." Yugi drückte den Anderen etwas fester an sich.

Dieser begriff, dass er die Äußerung über die "Angst" falsch verstanden hatte, wusste jedoch nicht, wie sie nun wirklich gemeint war.

Sein Partner wusste es selbst nicht so genau.
 

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So, das musste mal raus.

Yugi wohnt nun übrigens alleine in einer kleinen Wohnung in der Nähe des Campus. Na gut, alleine kann man nicht sagen, immerhin ist Yami ja die ganze Zeit bei ihm.

Schon praktisch: Man hat immer Gesellschaft, muss aber nicht extra einkaufen, die Wasserrechnung ist relativ niedrig, da ja für beide Personen nur einmal geduscht wird (*g*), die Stromrechnung hält sich auch in Grenzen, da es mit Fön, Licht etc. das Gleiche ist...
 

Und das mit Joey und Seto-chan...

Ich finde FFs mit diesem Pairing einfach göttlich und seit der Folge "Ohne Sinn und Verstand" inklusive der darauffolgenden Episode versteh ich auch, woher die Idee zu diesem Pairing stammt und wie die Autoren auf diese Hundesache gekommen sind (zu geil, wenn Seto-chan "Sitz!" sagt *schwärm* Jetzt bräuchte Wheeler nur noch so ne Gebetsperlenkette wie Inu Yasha... damit er auch gehorcht *g*). Deshalb lass ich Joey hier mal ruhig in ihn verknallt sein, zusammenkommen werden sie in diesem Handlungsstrang eh nie.
 

Ich weiß ja nun nicht, wie die Sache mit Marik und Co. im Anime wirklich endet, also hab ich mir was einfallen lassen ^.^
 

Das solls vorerst von Yami und Yugi gewesen sein, beim nächstenmal geht's mit Kapitel 2 der Hauptstory um Seto-chan und seinem "Kampf" um diverse gehackte Dateien (und noch einigem mehr) weiter.

Aber keine Panik: Y&Y tauchen auch dort mal kurz auf... oder wenigstens einer von beiden.
 

PS (vom 1.1.04): Und diese Sidestory geht doch weiter, allerdings ohne auf die "rein geschäftliche Angelegenheit" zu achten. Unter dem gleichen Titel habe ich eine neue Begebenheit aus "Yugi-chans Studentenleben" hochgeladen. Schaut sie euch ruhig an ^^

Queen Sansibar

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 2
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: Nur die Ai-Lin gehört mir -.-

Rating: *g*

Kommentar: Na ja, as Special scheint ja nicht so gut angekommen zu sein *räusper* macht nix, geht's eben jetzt wieder mit der Hauptstory weiter. Ich hoffe, ihr mögt Ai-chan. Es wird auch ein wenig über Seto-chans Kindheit geplaudert *Klein-Seto-chan abknuddelt* Ich wusste zum Zeitpkt, als ich die ersten 3 Kapitel fabriziert hab noch nix von dieser Adoptiv- und (Selbst-)Mord-Sache, die da zwischen Seto-chan und seinem Ollen war... Na ja, ich werd improvisieren ^^

Zeit: Samstag ^^

Widmung: an alle Kommi-Schreiber und Tipps-Geber

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

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"Wohin soll es gehen, Kaiba-san?"

"Zum Hafen"

"Wie sie wünschen" Der Chauffeur startete den Wagen und fuhr los.

Kaiba verschränkte die Arme und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Eigentlich war es nicht unbedingt seine Art, ewig der Vergangenheit hinterher zu hängen [1], aber es bereitete ihm in letzter Zeit ein gewisses Vergnügen, sich an seine Grundschulzeit zu erinnern, an die "gute alte Zeit", in der noch alles in Ordnung war.
 

<Rückblick>

Es klingelte.

Kaiba war allein zu Hause, sämtliche Bedienstete waren mit seinem Vater auf Geschäftsreise gegangen und so musste der Kleine wohl oder übel aufstehen. Er stieg aus seinem Bett, tapste zur Tür und machte auf.

Vor ihm stand ein schwarz-gelocktes Mädchen, etwa in seinem Alter, und hielt ihm lächelnd einen Zettel entgegen, auf dem sämtliche Hausaufgaben standen, die er versäumt hatte.

Es war relativ selten, dass Kaiba Besuch bekam, und so ließ er die Kleine eintreten. Nun fiel ihm auch wieder ein, wer sie war. Ihr Name war Nao und sie war vor etwa einer Woche in seine Klasse gekommen. Anders als die Klassenkameraden, die sich bisher getraut hatten, das riesige Anwesen bzw. die Villa darauf zu betreten, zeigte sie nicht die geringste Scheu und lächelte auch weiterhin.

"Willst du einen Kakao?"

"Au ja." Strahlend folgte sie ihrem Gastgeber in die Küche. Als er jedoch Anstalten machte, auf einen Stuhl zu klettern, um an die Mikrowelle zu kommen [2], hielt sie ihn mit besorgtem Gesicht zurück. "Du bist doch krank. Lass mich das machen, ja?"

Schulterzuckend überließ er ihr die Arbeit und setzte sich an den Küchentisch.

Kurz darauf sprang sein Besuch vom Stuhl, angelte beide Kakaotassen von der Arbeitsfläche und stellte sie neben Kaiba ab. Dann setzte sie sich auch an den Tisch und strahlte ihn an. "Du bist ganz anders."

"Wie?" Er wusste nicht, was sie meinte.

"Die anderen sagen immer, du bist doof, weil du so viel Geld hast. Und dass du richtig fies und gemein bist und ganz eingebildet." Sie schlürfte ihren Kakao und lächelte dann wieder. "Ich find dich aber gar nicht blöd oder eingebildet. Und auch nicht fies und gemein."

Kaiba runzelte die Stirn und trank auch einen Schluck Kakao. "Woher willst du denn wissen, ob ich nicht doch fies und gemein und eingebildet bin?"

"Du machst einfach nicht den Eindruck."

"Was mach ich dann für einen Eindruck? Das will ich jetzt wissen."

"Auf mich machst du einen ganz lieben Eindruck." Nao stellte die leere Tasse auf den Tisch. "Und ich mag dich." Noch ehe ihr Klassenkamerad etwas dazu sagen konnte, warf sie ihm ein fröhliches "Bis bald" zu und verschwand.

"Lieb? Mag mich?" Mit großen Augen sah Kaiba ihr nach und verschüttete dabei seinen Kakao.

<Rückblick Ende>
 

Das war nun über 13 Jahre her.

Und abgesehen von Mokuba hatte es seitdem niemanden mehr gegeben, der ihm gesagt hatte, er würde ihn mögen. Na gut, auf der High School hatten ihm diverse Mädchen immer wieder alberne Liebesbriefe zugesteckt, in denen sie beteuerten nur ihn und sonst niemanden soooo cool und sooo attraktiv zu finden, und dass sie ohne ihn nicht einen einzigen Tag länger leben könnten.

Seltsamerweise kam jedes von ihnen trotzdem am nächsten Tag quicklebendig in die Schule, nachdem er sie eiskalt abserviert hatte.

"Kaiba-san, wir sind da."

"Gut." In aller Ruhe stieg der junge Firmenchef aus dem Wagen.

Sein Chauffeur hielt ihm die Tür auf. "Wann soll ich sie abholen?"

"Es wird nicht lange dauern, es reicht völlig, wenn sie in einer Stunde wieder hier sind."

"Sehr wohl."

Ein schwarzgekleideter Mann tauchte auf. "Sie werden bereits erwartet. Wenn sie mir bitte folgen wollen..."

Schweigend kam Kaiba der Aufforderung nach und wurde in das Bordrestaurant geführt, wo bereits ein Tisch für ihn reserviert war.

"Nao-san wird jeden Moment bei ihnen sein." Schon verschwand der Mann.

Leicht genervt lockerte der Wartende seine Krawatte. Eigentlich hasste er Anzüge und trug auch zu Geschäftsessen einen simplen schwarzen Pullover und seinen Mantel, aber das Restaurant der "Queen Sansibar" war für sein strenge Kleiderordnung bekannt und ließ niemanden ein, der sich nicht daran hielt - egal wie viel Geld er besaß.

Plötzlich betrat eine junge Frau den Saal und Kaiba musste unwillkürlich schlucken. Er war sich nicht sicher, ob er bedauern sollte, dass seine Sandkastenliebe sich so verändert hatte, oder ob er statt dessen bewundern sollte, was aus ihr geworden war.

Sie trug ein bodenlanges Abendkleid aus schwarzer Seide, das einen gewagten Schlitz an der rechten Seite hatte, welcher einen Einblick auf ihre unendlich langen Beine gewährte. An beiden Armen waren lange, fingerlose Handschuhe aus schwarzer Spitze und das lange Haar hatte sie hochgesteckt. Sie hatte sich unauffällig geschminkt und statt Lippenstift einfach nur Gloss verwendet. Aber eines war zweifellos gleich geblieben: ihr Lächeln.

Und mit diesem begrüßte sie auch ihren Gast. "Kaiba-kun, schön, dass du gekommen bist."

Bei ihrer Anrede verengten sich die blauen Augen des Angesprochenen etwas.

Natürlich bemerkte sie es. "Was denn? Du möchtest sicher nicht, dass ich dich in aller Öffentlichkeit Seto-chan nenne, oder?"

Er ging nicht weiter darauf ein und behielt seine ernste Miene bei. "Guten Abend, Nao. Dir ist sicher nicht entfallen, weshalb ich eigentlich hier bin."

"Natürlich nicht. Aber ich schlage vor, dass wir zuerst etwas essen."

Wie auf Bestellung kam der Kellner an den Tisch. "Was darf ich den Herrschaften bringen?"

Nao wandte den Blick nicht von ihrem gegenüber ab, während sie dem Ober neben sich antwortete. "Für mich bitte den besten Rotwein, den sie haben. Und dazu Thunfischsalat." [3]

"Und der Herr wünscht...?"

"Ein Wasser."

"Mehr nicht?"

"Nein."

Als der Kellner gerade gehen wollte, hielt Nao ihn noch einmal an. "Bringen sie meinem Begleiter bitte einmal das Zanderfilet."

"Wie sie wünschen."

Die junge Frau lächelte ihren Gast wieder an. "Sei so nett und leiste mir noch etwas länger Gesellschaft. Wir haben so lange nicht mehr miteinander gegessen."

"Wenn es denn sein muss."

Die Getränke wurden serviert.

"Du siehst gut aus, Kaiba-kun. Richtig erwachsen."

"Passiert mit der Zeit. Du hast dich aber auch ganz schön verändert."

"Passiert mit der Zeit." Sie lächelte. "Wie geht es deinem Bruder?"

"Gut."

"Das freut mich. Nach der Firma brauche ich ja nicht zu fragen."

Keine Antwort, nur ein Blick auf die Uhr.

"Hast du noch etwas vor?"

"Ja."

"Darf man fragen, was?"

"Nein."

"Warum so ungesprächig?"

"Ich rede nicht gern."

"Auch nicht mit mir?"

"Tz..."

"Was ist passiert?"

"Was soll passiert sein?"

Das Essen wurde serviert. [4]

"Du weißt genau was ich meine."

"Da muss ich dich enttäuschen."

Nao seufzte leise und stützte den Kopf auf ihre Hand. "Warum bist du so abweisend zu mir? Bist du wütend, weil ich ein bisschen in deinen Daten gestöbert habe?"

"Unter anderem."

Schweigend begannen beide zu essen.

Irgendwann bemerkte Kaiba das etwas enttäuschte, fast schon traurige Gesicht seiner Gastgeberin, sah aber sofort wieder weg. 'Trifft sie das so sehr, dass ich mit ihr kein Schwätzchen halten will?'

"Warum hast du dich so verändert? Du warst mal so ein niedliches Kerlchen."

"Hör auf mit dem Unsinn, wir sind keine Kinder mehr. Ich bin hier, um etwas Geschäftliches mit dir zu regeln, und nicht, um über die Vergangenheit zu schwafeln."

Sie schmunzelte, als hätte sie ihn bei irgendetwas ertappt. "Das ist kein Grund, mich gleich anzufahren, egal ob du dabei rot wirst oder nicht. Ich rede genau wie du vom Geschäftlichen." Sie beugte sich vor, bis ihr Gesicht ganz nah vor seinem war. "Eins deiner süßen Lächeln, und du bekommst die CD-Rom mit den gestohlenen Daten."

Aus welchem Grund auch immer, ob es nun daran lag, dass er anscheinend etwas rot angelaufen war, oder an der Tatsache, dass die Grenzen zwischen Privatem und Geschäftlichem zu verwischen drohten: Mit wütendem Blick stand Kaiba auf, zischte Nao ein "Einen schönen Abend noch" entgegen und verließ sowohl Restaurant als auch Schiff.

Dann stieg er in seine Limousine, die gerade kam, und ließ sich nach Hause fahren.
 

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[1] ... abgesehen davon, dass er ewig sauer auf Yugi ist, weil er ihn im Duell besiegt hat ¬-¬

[2] ... worin er die Milch warm machen will

[3] Sorry, ich weiß leider nicht, welchen Wein man zu was trinkt ^^'

[4] Geht hier mal etwas schneller.
 

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So, das war's auch schon wieder ^-^

Auf bald, und denkt an die Kommis, denn ihr wisst ja:

Ob positiv oder negativ, solange es nicht flamig wird ist jede Art von Feedback erlaubt, ja sogar erwünscht.

Saunagang und ähnliches

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 3
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: *Ai-chan drück* meine

Rating: immer noch *g*

Kommentar: ^-^

Zeit: immer noch Samstag ^^

Widmung: an alle Kommi-Schreiber und YGO-FF-Autoren (ihr erhaltet mich am Leben)

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

----------------------------------------------------------------------------------
 

Gedankenverloren blickte Nao von der Reling auf die dunkle See hinab.

Warum war er so abweisend? Sie hatte ihn nur wiedersehen wollen, das war alles. Und er behandelte sie wie eine störende Nervensäge...

Dabei war er der einzige Mensch, zu dem sie je so etwas wie eine Beziehung gehabt hatte.

Die junge Frau setzte sich auf eine Bank [1] und zog ein Foto aus ihrer Brieftasche. Es zeigte sie beide, als sie auf dem Weg zum Abschlussfest der Grundschule waren. Er in weißem Hemd und schwarzer Hose, sie in einem knielangen roten Kleid mit offenen Haaren.

Ein Seufzer kam über Naos Lippen.

"Seto-chan, warum lächelst du nicht mehr?"
 

Immer noch stinksauer knallte Kaiba seine Zimmertür hinter sich zu. Am liebsten hätte er irgendetwas durch die Gegend geworfen oder zerschlagen, aber seine vernünftige, geldbewusste Seite riet ihm davon ab.

Warum war er eigentlich so wütend? Sie hatte ihm nichts schlimmes getan. Im Gegenteil: sie hatte ihn die ganze Zeit freundlich angelächelt, hatte angeboten, ihm seine Dateien einfach wieder zu geben, ohne dafür Geld zu verlangen...

... wenn er sie dafür anlächelte.

Hallo? War er vielleicht die Grinsebacke vom Dienst, oder was?

Und ihre alberne Behauptung, er wäre rot geworden. Ausgerechnet er, Seto Kaiba, berühmt dafür, nie Gefühlsregungen - geschweige denn Verlegenheit - zu zeigen, soll rot geworden sein. So ein Schwachsinn. Weswegen denn? Weil sie damit ankam, er wäre mal ein "niedliches Kerlchen" gewesen? Also bitte, das würde ja nicht einmal eine Ampel dazu bringen, rot zu werden.

Was bildete sie sich eigentlich ein? Dachte sie, ihr tiefes Dekollete, der lange Schlitz an der Seite des Kleides, ihre himmelblauen Augen [2] und ihr atemberaubendes Lächeln würde ihn in irgendeiner Weise beeindrucken? Vielleicht brachte sie ihn auf diese Weise dazu, sie immer wieder heimlich zu mustern oder sich Dinge mit ihr vorzustellen, die nicht mehr ganz so "rein geschäftlich" waren, wie das Ganze eigentlich geplant war, aber...

Moment.

Völlig ruhig setzte Kaiba sich auf sein Bett und starrte die Wand an. Hatte er gerade in Gedanken von ihrem Dekollete, ihrem gewagten Kleid, ihren blauen Augen und ihrem bezaubernden Lächeln geredet? Hatte er da eben wirklich daran gedacht, mit ihr...

"Ach du Scheiße."

Mit einem Augenleiern massierte der junge Firmenchef seine Schläfen und blickte den Boden an.
 

/Was möchtest du zum Abendessen?/ [3]

//Mir egal, entscheide du.//

/Ich weiß, dass du was bestimmtest möchtest. Ich kenne dich!/

//Manchmal besser als ich mich selbst...//

/Nun sag schon!/

// ... Lasagne//

/Lasagne?!/ Yugi schüttelte den Kopf. Er hatte mit allerhand extravagantem Zeug oder irgendetwas ägyptischem(?) gerechnet, aber nicht damit. Vor einer Woche hatte eine Studienkollegin ihn zum Essen eingeladen und er hatte angenommen - warum auch nicht, war ja nur ein Essen (auch wenn sie dabei dauernd rot geworden war und ihn angelächelt hatte). Sie waren in ein italienisches Restaurant gegangen und dort hatte er zum ersten Mal Lasagne gegessen. Es hatte ihm geschmeckt, und das hatte er auch gesagt. Daraufhin hatte sie verlegen gelacht und gemeint, sie könnten ja mal wieder in dieses Restaurant gehen. Yami war an jenem Abend irgendwie grummelig gewesen, warum auch immer. Ob das irgend etwas damit zu tun hatte?

//Ja, Lasagne...// Der Pharao klang irgendwie bockig.

/Ich könnte uns welche kaufen, müssen wir dann nur noch in den Ofen schieben./

//Dann tu das.// Der schmollende Unterton hatte nun etwas freudiges an sich.

So viel zu dem Thema, dass Yugi Yami manchmal besser kannte als der sich selbst... traf in solchen Dingen nun wirklich überhaupt nicht so.

"Bist du Yugi Muto?"

Der Student blickte auf und dachte im ersten Moment, er würde vor Kaiba stehen. Hellblaue Augen! Aber es war die Stimme einer Frau, die ihn da angesprochen hatte. Und ansonsten hatte diese nicht allzu viel Ähnlichkeit mit dem unnahbaren Jungunternehmer - weder vom Aussehen, noch von der Stimme her. Sie trug ein ärmelloses, blutrotes Top, eine dunkelblaue Markenjeans und ließ ihr schwarzes welliges Haar offen über ihre Schultern hängen.

"Ja, der bin ich." /Wer ist sie?/

"Du kennst Seto Kaiba, oder?"

"Wir sind mal in die selbe Klasse gegangen, aber..."

"Mein Name ist Ai-Lin Nao. Ich würde gern mit dir über ihn reden." Mit diesen Worten schob sie ihn sanft aber bestimmt in ein nahegelegenes Eiscafé.
 

"Sie sind eine Freundin von Kaiba?" //DER hat Freunde?// /Wundert mich, ehrlich gesagt, auch.../

"Kann man so sagen." Sie lächelte. "Wie gut kennt ihr euch?"

"Ich habe ihn erst in der Oberstufe kennen gelernt."

"So? Aber sein PC ist voll von Daten über dich, er hat sogar Notizen über deine Schlafens- und Essenszeiten und eine ziemlich große Galerie von Duel Monsters-Karten in deinem Ordner. Ich war überzeugt, ihr würdet euch gut kennen." Mit gerunzelter Stirn nippte Nao an ihrem Eiskaffee.

"Er hat was?!" //Was geht ihn das an, wann wir schlafen gehen?// /.../

"Du musst ihm ganz schön zu schaffen machen, wenn er dich so gründlich studiert."

"Na ja... ich habe ihn ein oder zweimal bei Duel Monsters besiegt... dass er deshalb immer noch wütend ist..."

"Erzähl mir alles, was du von ihm weißt."

Yugi blickte auf und vergaß dabei, den Löffel mit dem Spagetti-Eis aus dem Mund zu nehmen. "Iff daffte..." Ein Schweißtropfen bildete sich über seiner Stirn und er nahm den Löffel aus dem Mund. "Sie sagten doch, sie wären eine Freundin von ihm..."

"Wir haben uns einige Jahre nicht gesehen und er hat sich verändert. Ich will wissen, warum."

Der entschlossene Ausdruck in ihren Augen erinnerte den Studenten doch sehr an Kaiba, auch wenn er nicht ganz so eiskalt war, und es fröstelte ihn.

"Nun ja, ich weiß nur, dass er eine große Firma hat, die High-Tech-Sachen produziert und dass er ein sehr enges Verhältnis zu seinem Bruder hat."

"Wie gibt er sich in der Öffentlichkeit?"

"Er lächelt nie, jedenfalls nie freundlich. Außerdem ist er ganz schön stur." //Und eingebildet. Unfair. Egoistisch.// /Bist du wegen irgendetwas gereizt?/ //Wie kommst du denn da drauf?//

"Er lächelt nicht... hat er eine Freundin?"

Yugi wurde etwas rot. Beziehungsfragen waren ihm nach wie vor peinlich, egal um wen es dabei ging. "Kann ich nicht sagen, wir haben das letzte Mal vor zwei Monaten oder so miteinander geredet. Er würde mir sowas auch nicht sagen." //...// /Du bist gereizt./ //Bin ich nicht...// /Doch!/ //Nein!!//

"Interessant. Lächelt nicht, redet nicht über Beziehungen... hält ihn eigentlich immer noch jeder für skrupellos und arrogant?"

//Ja!// "Kann sein, aber ich nicht." /Du bist gereizt, Yami./ //...// /Redest du jetzt nicht mehr mit mir?/

"Nicht?"

"Er tut so viel für seinen Bruder, er kann nicht wirklich böse sein."

Nao nickte nachdenklich und stand dann auf. "Danke, hast mir geholfen." Sie lächelte wieder und deutete auf das Puzzle um Yugis Hals. "Ein schönes Ding. Ägyptisch?"

"Ja." Auf dem Gesicht des jungen Studenten breitete sich nun auch ein leises Lächeln aus und er strich über den großen, goldenen Anhänger.

"Pass gut darauf auf, sieht wertvoll aus."

"Ist es auch..."

"Na dann, mach's gut."

"Auf Wiedersehen."

Weg war sie.

Yugi stand schließlich auch auf und verließ das Café. /Yami?/

//Hm?//

/Bist du böse auf mich?/

//Wieso?//

/Weil du schlechte Laune hast. Liegt es an diesem Abendessen letzte Woche?/

//Nein//

/An Kaiba?/

//Auch nicht//

/Woran dann?/

//Nicht so wichtig, manchmal befürchte ich einfach, dass du...//

/Dass ich?/

//Egal, beeil dich lieber. In zehn Minuten schließt der Supermarkt und wir wollten doch Lasagne essen.//
 

Kaiba bemühte sich, die Augen offen zu halten. Er war mitten in einer Online-Konferenz und konnte es sich nun wirklich nicht leisten, einzuschlafen. Zum Glück war es keine audiovisuelle Konferenz, sondern ohne Bildkontakt. So konnte der junge Firmenchef sich in Ruhe seines violetten Hemdes entledigen und saß nun nur noch in schwarzem Unterhemd am Schreibtisch (natürlich mit Hose... ihr Perversen ihr ¬.¬).

'Verdammt, ist das eine Hitze. Da hilft keine Klimaanlage der Welt, wenn einem die pralle Sonne auf den Hinterkopf knallt. Hätte ich ein paar Tausender mehr investiert, hätte ich intelligente Fensterscheiben, die sich je nach Sonnenintensität verdunkeln, aber nein, ausgerechnet da hab ich gespart... Ich hätte wenigstens Rollos kaufen sollen'

>Was sagen sie zu unserem Angebot, Kaiba-san?<

'Angebot? Mist!' "Wiederholen sie es bitte noch einmal, mein kaputter Lautsprecher wird erst morgen ersetzt."

>1 500 000<

"Hören sie mal, wir reden hier nicht von einem kleinen Tochterunternehmen, dass seinen Hauptsitz in einem Schuppen auf dem Hinterhof hat. Diesen Preis sehe ich als Beleidigung."

>Sie können es sich nicht leisten, zu verhandeln. Da der Termin für das Erscheinen ihres neuen "Spielzeugs" auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, sind sie es, der unter Druck steht. Entweder sie verkaufen uns ihre Tochterfirma "Streetlight Inc.", oder wir ziehen unser Angebot zurück.<

"Sie unterschätzen mich enorm, meine Herren. Mein Vermögen hängt nicht an diesem kleinen Unternehmen, ich verdiene auch Geld ohne Tochterfirma, die Straßenlaternen und ähnliches herstellt. Sie sollten sich gut überlegen, wie sehr sie an diesem Zahnrädchen interessiert sind, ich finde schnell andere Käufer."

Ein kurzer Piepton war zu hören, die Investoren hatten sich also entschieden, ihr Angebot zurück zu ziehen.

Kaiba fuhr sich durch die Haare. Sein Vermögen hing tatsächlich nicht davon ab, aber diese milliardenhohen Verluste gefielen ihm ganz und gar nicht. "Alles nur die Schuld von Ai-... von Nao!"

>Was ist mit mir?< Ein Fenster öffnete sich auf dem PC-Bildschirm und die eben Erwähnte blickte den Leiter ihrer Konkurrenzfirma belustigt an.

'Hab wohl vergessen, das Konferenzprogramm zu schließen...' "Mit dir ist gar nichts. Was willst du?"

>Weißt du eigentlich, wie gut dir solche Shirts stehen? Dein Bizeps ist eine richtige Augenweide.< Sie lächelte.

"Schluss mit dem Geplänkel, du meldest dich doch sicher nicht nur, um mir Komplimente zu machen."

>Stimmt, obwohl das auch einmal eine Alternative wäre.<

Kaiba bemerkte, dass der Hintergrund des Bildes seiner Sandkastenfreundin stetig wechselte. Sie lief also mit einem Organizer durch die Gegend, oder mit ihrem Handy. "Was willst du?"

>Falsche Frage, besser wäre 'Was willst DU?'< Sie hob ihre Hand und zwischen Zeige- und Mittelfinger hielt sie eine CD-Rom.

"Meine Daten..."

>Ich ändere meine Bedingungen, wenn dir ein einfaches Lächeln zu kompliziert ist.<

"Rede!"

>Nicht so hektisch, lass uns das lieber persönlich besprechen. Ich regel solche Dinge nicht gern auf elektronischem Wege.<

"Kein Essen."

>Ich hatte grade einen Eiskaffee, bin noch satt. Ich dachte da an ein ganz normales Treffen in meinem Büro.<

"Ich soll also zu dir kommen? Wenn das eine Falle ist..."

>Was denkst du von mir, Seto-chan? Ich bin nicht dein Feind! Ich will nur verhandeln. Außerdem denke ich, dass es dir sicher mehr Spaß macht, das in einem abgedunkeltem, kühlen Raum zu tun als in deiner Sauna.<

'Sieht man mir das so an, dass mir heiß ist?' "Na schön. Ich bin in einer Stunde da."

>Den Weg kennst du sicher...<

"Schon gut. Und nenn mich nicht Seto-chan."

Ein kurzes >fiup< und das Fenster schloss sich.
 

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[1] An Deck stehen einige Bänke herum. ^-^

[2] Ja, sie hat genau wie er hellblaue Augen. Das hat auch noch Folgen, dass ihm das bewusst wird, wartet's ab!

[3] Es ist zwar erst Mittags, aber man kann ja schon mal vorsorglich einkaufen gehen, oder?
 

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So, wieder eins fertig. Soll ich euch was verraten? Die Story ist abgeschlossen.

Nein, nicht an dieser Stelle, um Gottes Willen!

Ich hab nur schon alle Kapitel fertig. Hängt vom Feedback ab, ob/wann ich die hochlade. ^^ Außerdem muss ich doch für Verbesserungsvorschläge offen bleiben können, oder nicht?
 

Also, bis bald

Umi

SCHWUL?!

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 4
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: Nur Ai is mir -.-'

Rating: jugendfrei

Kommentar: Dunkle Geheimnisse über Mokuba kommen ans Tageslicht *hehe*

Zeit: ne Stunde später als letztes mal ^^

Widmung: an alle Kommi-Schreiber und YGO-FF-Autoren ^^

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

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Wohl oder übel musste Kaiba zugeben, dass das Büro seiner Konkurrentin um einiges kühler war als sein eigenes. Bevor er zu ihr gefahren war, hatte er sich noch eine Dusche gegönnt und frische Sachen angezogen. Und so stand er nun - in schwarzer Stoffhose, blauem Shirt und schwarzem Mantel [1] im Büro seiner Sandkastenfreundin und wartete auf deren Ankunft.

Moment. Er wartete? Er, Seto Kaiba, musste schon wieder auf sie warten? Weiber, immer zu spät.

Wie auf Stichwort öffnete sich die Tür und die "Vermisste" trat ein: in schwarzem Jeans-Mini, rotem Top und ebenfalls schwarzen Leder-Stiefeletten. "Tut mir leid, dass du warten musstest. Musste mich noch umziehen." Sie ließ sich geräuschvoll in ihren Schreibtischsessel plumpsen. "Ich dachte, ich geh in der Hose kaputt. Oh... sorry. Setz dich doch." Sie lächelte. Und trieb Kaiba damit zur Weißglut. Er blieb demonstrativ stehen.

"Du wolltest verhandeln."

"Wollte ich. Aber erst, wenn du aufhörst, mich nervös zu machen und deinen hübschen Knackarsch endlich auf diesen Stuhl pflanzt. Keine Sorge, der beißt nicht. Willst du was trinken?"

Er setzte sich doch. "Nein. Ich will endlich über das Geschäftliche reden."

"Na schön. Bist aber langweilig geworden... da wären wir auch schon beim Thema."

"Wie?"

"Du kriegst deine Daten, wenn du mir erzählst, was passiert ist."

"Gestern ist ein Reissack in China umgefallen, das ist passiert. Her mit den Daten."

"Und wenn du zehnmal versuchst, mich mit deinem Blick einzufrieren: Nein! Ich will wissen, was mit dir passiert ist. Warum du dich so verändert hast."

'Einzufrieren? Fängt die jetzt auch noch damit an? So schlimm kann mein Blick doch nun nicht sein...' [2]

"Hallo? Erde an Seto-chan, bitte kommen!"

"Du liest keine Zeitung und schaust auch nie Fernsehen, oder?"

"Hö? Wieso?"

"Dann hättest du nämlich die Antwort auf deine dumme Frage."

"Redest du von dem Selbstmord von deinem Alten von vor... 7 Jahren? 8?"

Stille.

"Nimm's mir nicht übel, aber ich dachte immer, du konntest ihn nicht ausstehen. Deswegen kam auch keine Beileidskarte von mir."

"Dito."

"Jetzt bin ich noch ratloser als zuvor."

"Was geht's mich an? Her mit meinen Daten."

"Das könnte dir so passen." Kopfschüttelnd stand Nao auf und setzte sich auf seinen Schoß. Zärtlich strich sie ihm über die Wange. "Ich mache mir nur Sorgen um dich. Deine Augen haben sowas... verbittertes, enttäuschtes an sich. Sie sind immer noch so ausdrucksstark wie damals, aber eiskalt. Was ist passiert?"

Ohne die Miene zu verziehen schubste Kaiba die junge Frau von sich herunter. "Ich bin erwachsen geworden, akzeptier das." Er stand auf und machte Anstalten zu gehen.

"Das ist nicht der einzige Grund. Das kannst du mir nicht weismachen."

Das war zu viel. Was bildete diese Frau sich ein. Dachte sie, nur weil sie in Grundschulzeiten fast 5 Jahre miteinander befreundet/zusammen waren, hätte sie das Recht von ihm zu verlangen, hier vor ihr sein Seelenleben auszuschütten? Wütend fuhr er sie an. "Was gehen dich meine Angelegenheiten an? Lass mich gefälligst in Ruhe."

"Aber..."

"Lass die gottverdammte Vergangenheit doch endlich mal ruhen! Sie ist vorbei!"

"Warum lächelst du nicht mehr, Seto-chan? Früher hast du so oft gelächelt."

"DAS WAR DOCH NUR WEGEN DIR! Sonst gab es nichts..." Erschrocken brach Kaiba ab. Was hatte er da gesagt? Er hat nur wegen ihr gelächelt? Sie war der einzige Grund? Es mochte die Wahrheit sein, aber... es war doch irgendwie... eine Art Geheimnis... gewesen. Mit einem gereizten Knurren wandte er den Blick von ihr ab. "Wag es ja nicht, mich noch einmal mit irgendwelchen Psychotricks zu nerven, verstanden? Zwischen uns ist nichts mehr und das weißt du auch. Es geht mir hier nur um das Geschäft." Mit diesen Worten verließ er das Büro - natürlich nicht, ohne die Tür hinter sich zuzuknallen.

"Jetzt habe ich meinen Beweis... aber ist es der, den ich mir erhofft habe?" Traurig blickte Nao auf das Foto auf ihrem Schreibtisch, dass sie und einen jungen Mann mit schwarzem Haar zeigte. Das falsche Lächeln, das ihr Abbild ihr zuwarf ekelte sie richtig an und sie legte das Bild mit der Vorderseite nach unten auf den Tisch zurück.
 

"Damals, Früher! Wenn ich das schon höre!" Schlecht gelaunt betrat er die heimische Villa. Auch wenn er noch mal kurz im Tierheim vorbei geschaut hatte um Wheeler zu erniedrigen, ging es ihm immer noch nicht besser und obwohl sein Heim so groß war, fühlte er sich eingesperrt, musste unbedingt raus aus dieser Bude. Er verzog sich auf sein Zimmer, tauschte die Stoffhose mit einer gleichfarbigen Jeans aus, nahm seine Geldbörse und zischte wieder die Treppe hinab zur Haustür, wo er fast mit Mokuba zusammenstieß.

"Auch mal wieder daheim?"

"Ich hab doch Ferien. Du gehst weg?"

"Ja, muss unbedingt raus hier."

"Kann ich mit?"

Ein Schmunzeln zeigte sich auf Kaibas Gesicht. "Von mir aus."

"Moment, bin gleich soweit."

Kurze Zeit später verließen die Kaiba-Brüder das Haus.

In der Stadt drehte sich fast jedes Mädchen - und auch eine große Anzahl Jungs - nach ihnen um. Sie gaben aber auch ein interessantes Gespann ab.

Beide trugen Jeans und Shirt, waren fast gleich groß und kümmerten sich nicht um ihre Umgebung, geschweige denn um ihre Mitmenschen, auch wenn sie diese aus dem Augenwinkel beobachteten.

Mokuba stieß seinen Bruder irgendwann in die Seite und grinste. "Hast du gemerkt, wie die Mädels dich anhimmeln? Es wär doch keine Schande, wenn du mal eine näher kennen lernen würdest."

"Kein Interesse"

"Kerle?"

Ein tötender Blick als Antwort.

"'Tschuldigung."

"Warum angelst DU dir keine, wenn du so scharf auf weibliche Gesellschaft bist?"

Mit diesem neutralen Tonfall brachte Kaiba selbst seinen kleinen Bruder dazu, etwas verlegen zu werden. "I-ich bin doch schon vergeben."

"So? Seit wann das denn?"

'Gott sei Dank fragt er nicht, an wen...' "Seit ein paar Wochen..."

"Aha... kenne ich sie?"

Ein feuerroter Mokuba, der verlegen lachte war die Antwort auf diese Frage. Wie sollte er DAS auch seinem Bruder erklären? Hätte er das Thema nur nicht angeschlagen... "Nun ja... ähm... das ist so... du hast die Person sicher schon mal gesehen..."

'Die Person? Nicht einfach nur "sie"? Mir schwant bereits übles...'

"Also, meine vorherigen Freundinnen kanntest du ja alle..."

'Er betont das "Freundinnen" so verdächtig... Lass mich raten...'

"Na ja... und... du kennst doch meine Kumpels..."

"Satoshi?"

Aus feuerrot wurde tomatenrot.

'Bingo'

"Was denn? Die Mädchen waren so langweilig..." [3]

"... und du hast schon alle durch, stimmt's?"

"Also, mit dir über Beziehungen zu reden macht echt keinen Spaß, Seto."

Der Angesprochene blieb stehen. "Wie darf ich DAS denn jetzt verstehen?"

Sein Bruder drehte sich zu ihm um. "Pack doch mal den Drachenblick weg. Maaann, du weißt genau was ich meine."

"Da muss ich dich enttäuschen."

"Ich meine doch nur... du hattest doch noch nie eine... Freundin..."

Stille.

"Seto... dein rechtes Auge zuckt so komisch..."

Immer noch Stille.

"Seto? Hab ich was... Falsches gesagt?"

"... *tiiief ein- und ausatmet* Muss-mir-heute-jeder-damit-auf-den-Keks-gehen?"

"Äh... *tropf* *?*"

>Piep piep piep< Kaiba kramte nach seinem Handy. Ein audiovisueller Anruf von - jetzt dürfen alle mal raten - Nao. >Ich hoffe du bist nicht sauer, wegen vorhin. Wollte echt nicht so tief bohren... Seto-chan... dein rechtes Auge zuckt... falls du das noch nicht gemerkt hast...<

"Was-willst-du?"

>Hast du schlechte Laune?<

"Was zum Henker geht dich das an? Habe ich dir nicht vor weniger als einer Stunde gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst?"

>Ich habe das dumpfe Gefühl, dass du ein wenig gereizt bist...<

Ohne mit der Wimper zu zucken ließ Kaiba sein Handy fallen, trat einmal kräftig drauf und ging dann weiter seiner Wege.

Mokuba beobachtete ihn erst verwirrt, dann folgte er ihm.
 

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[1] jap, schwarz. Er wechselt doch alle paar Jährchen die Mantelfarbe ^^

[2] Doch, kann er. Was mit "die jetzt auch noch" gemeint ist? Mokuba zieht ihn damit auf, dass sein Blick, wenn er stinkig ist genau so eisig ist, wie der von seinen Weißen Drachen. Seto-chan kann das natürlich üüüberhaupt nicht nachvollziehen XD

[3] Ja, liebe Kinder, beim Mokuba herrscht ShonenAi-Alarm und nicht wie in vielen FFs üblich beim Seto-chan. Ist doch mal ne Abwechslung, oder?
 

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Jaaa, jetzt kommt's raus. Mokuba ist schwul. Und NICHT mit seinem eigenen Bruder zusammen, wie viele nach so einem Outing vielleicht hoffen.

Das wird später trotzdem noch für (mehr oder weniger) lustige Einlagen verwendet - man muss ja nicht immer alles todernst sehen, oder?

Ach ja, und der gute Mokuba weiß natürlich nichts von seinem Bruder und Ai, weil die Kleine damals nie auf's Kaiba'sche Anwesen kam, wenn der Vater da war und zum Spielen sind die immer ohne den kleinen Bruder los, weswegen Seto-chan aber ganz viel daheim mit ihm gespielt hat ^^
 

So, das war's dann auch schon.

Vergesst die Kommis net ^.^

Umi

Heimlich...

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 5
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: Ai-chan is mir. Seto-chan auch *g* alle gehören mir *größenwahnsinnig werd*

Rating: ^^ Seid ihr legal dran gekommen?

Kommentar: So, ein paar süße Kindheitserinnerungen und völlig abwegige und "uncoole" Gedanken vom Seto-chan. Viel Spaß.

Zeit: n paar Tage später?

Widmung: an alle Kommi-Schreiber und Autoren

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

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"Hast du schon mal geküsst?"

"Iiiiieh, nein!"

"Warum iiieh?"

"Na, das ist doch nass!"

"Wirklich? In den Filmen bleiben die ganz trocken."

"Das sind ja auch Filme. Die sind nicht echt. Dummkopf."

"Dummkopf? Ich bin kein Dummkopf!"

"Natürlich bist du ein Dummkopf. Du glaubst, dass diese Filmküsse echt sind. Das ist dumm."

"Die kann man ganz trocken nachmachen, wetten?"

"Ha, das glaub ich dir nicht."

"Ist aber so!"

"Ich will Beweise!"

"Be... weise?" Das kleine Mädchen wurde etwas rot und setzte sich wieder. "D-das geht doch nicht."

Ihr Freund sah sie stirnrunzelnd an."Hä, wieso nicht?"

"Jetzt bist du der Dummkopf. Zum beweisen muss ich dich küssen. Aber küssen darf man nur als Liebespaar."

"Aber, wenn wir das heimlich machen, weiß doch keiner, dass wir kein Paar sind."

"Meinst du?" Sie sah ihn mit großen Augen an.

"Na klar." Er grinste - sichtlich stolz auf seine Idee.

Sie strahlte und sprang auf. "Au ja! Dann kann ich dir beweisen, dass ich recht habe."

Nun stand auch er auf. "Und wie... machen wir das jetzt?"

"*kicher* Du musst mehr Filme gucken. Man macht die Augen zu und tut die eigenen Lippen auf die des anderen. Ganz einfach."

"Ach so. Okay. Und was kriege ich, wenn ich recht habe und es ganz nass wird?"

"Dann kauf ich uns beiden ein Eis. Und wenn ich recht habe, kaufst du eins. Abgemacht?"

"Abgemacht. Lass uns schnell machen, die Eisdiele macht bald zu."

"Na schön." Die Kleine stellte sich vor ihren Klassenkameraden und hielt seine Schultern, damit er ihr im letzten Moment nicht irgendwie entwischen konnte. Dann näherten sie ihre Gesichter einander. Ihre Lippen waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt.

"Baka. Du musst die Augen schließen!"

Noch ehe der Junge reagieren konnte, hatte er die Lippen seiner Freundin auf dem Mund. Nach einigen Sekunden lösten sie sich wieder voneinander.

"Ai-chan?"

"Ja?"

Er hatte seine blauen Augen weit aufgerissen und starrte das Mädchen vor sich an. Seine Wangen waren etwas gerötet. "I-ich... du schmeckst nach Bonbon."

Sie kicherte. "Und du nach Gummibärchen."

Um die Verlegenheit zu überspielen, begann der Junge in seiner Hosentasche nach Geld zu kramen. "Du kriegst ja jetzt ein Eis von mir..."

"Du, Seto-chan, weißt du was? Wenn wir groß sind, können wir doch ein Liebespaar werden, damit wir das öfter machen können und keine Angst mehr haben müssen, erwischt zu werden. Wär das nicht toll?" Bei diesen Worten packte sie seine Hand und zog ihn lachend Richtung Eisdiele.
 

Kaiba blickte nachdenklich auf die Tastatur seines Laptops und hatte dabei seinen Kopf auf die linke Hand gestützt. "Dummkopf..." entfuhr es ihm leise.

"Wie? Haben sie was gesagt, Kaiba-san?" Seine Sekretärin sah ihn mit großen Augen an.

Er richtete sich auf. "Unwichtig. Haben sie alles notiert?"

"Ja, Kaiba-san."

"Dann war's das für heute."

"Kann ich noch etwas für sie tun?"

"Nein. Sie können jetzt Schluss machen."

"Wie sie wünschen. Auf Wiedersehen, Kaiba-san." Schon war die Sekretärin verschwunden.

Ihr Chef seufzte leise und stand dann auf, um aus dem Fenster zu sehen. In der Ferne ging langsam die Sonne unter und blendete ihn etwas. Abwesend berührte er die scheinbar dünne Glasfläche, die ihn als einziges von dem 30 Stockwerke tiefen Abgrund vor sich trennte. Er stellte sich vor, was passieren würde, wenn die Scheibe genau jetzt plötzlich nachgeben würde. Ob er bewusstlos werden würde, ehe er auf dem Boden aufschlug?

Lachend schüttelte Kaiba den Kopf. Anscheinend hatte ihn wieder einmal eine dieser Phasen erwischt... Während diesen dachte er immer solchen Mist.

Oft war er sogar schon kurz davor gewesen, es einfach mal auszuprobieren, nur so aus Neugier. Aber dann hatte sein Stolz und der Gedanke an Mokuba ihn immer wieder davon abgehalten. Was würde das für einen Eindruck machen? Er sah schon die Schlagzeilen vor sich:

Seto Kaiba - berühmt und berüchtigt für seine Skrupellosigkeit, seinen überdurchschnittlichen Intellekt und seine unvergleichliche Überlegenheit - stürzte sich aus dem 30. Stock seines Wolkenkratzers. Im Abschiedsbrief dieses hochgeachteten Leiters unseres geliebten KC-Imperiums stand folgende Nachricht: Wollte nur mal gucken, ob's sehr weh tut. Man trifft sich unten. Cya.

Au ja. Und da standen auch schon Yugi Muto und seine Freunde am Grab des Verblichenen. Wheeler flennte wahre Sturzbäche: "Und ich war immer so respektlos! Dabei hatte er doch recht: Ich bin ein Hund! *zum Beweis Mond anheul*" Und Yugi faselte wieder mit seinem Kettenanhänger, irgendwas wie: "Ob er sein Deck noch braucht? Ich fand die Weißen Drachen schon immer cool. Soll ich's wagen? Er wäre sicher nicht sehr böse..." Und die ganze andere Mannschaft, wie auch immer die noch mal hießen, jammerte mit. Und weiter abseits stand Mokuba mit seinem Freund, Arm in Arm. "Wie konnte er nur? Jetzt bist du der einzige, der mir geblieben ist. Du wirst mich sicher nicht verlassen..." Doch sein Geliebter flirtete schon mit einem der Totengräber. Und nicht zu vergessen, die Frau, die ihn überhaupt in diese selbstzerstörerische Phase geritten hatte. Sie saß in ihrem Minirock auf dem Grabstein, ließ gemütlich die Beine baumeln und nippte hin und wieder an ihrem Rotwein, wenn sie nicht gerade davon sprach, dass es wirklich fies von "ihrem Seto-chan" war, einfach wegzusterben, ohne ihr seine Lebensgeschichte - fein säuberlich auf hochwertigem Papier gedruckt - auszuhändigen. Genau, und dann sprang sie schmollend direkt auf die frische Graberde und trat noch mal kräftig drauf. "Echt fies von dir! Jetzt weiß noch nicht mal, ob's beim Aufprall nun weh getan hat oder nicht!"

Kaiba leierte, genervt über seine eigenen Gedankengänge, die Augen und wandte sich vom Fenster ab. Er sollte jetzt schleunigst heim, bevor ihn die Lebensmüdigkeit noch überwältigte. Leise lachend schnappte er sich seinen Mantel und verließ das Büro.
 

"Kaiba hat 'ne Freundin! Kaiba hat 'ne Freundin! Kaiba ist verliiiiiebt! Kaiba hat 'ne Freundin!" Hämisch lachend sprangen die Jungs um ihren Klassenkameraden herum, jedoch ohne eine Reaktion von ihm zu bekommen. Der Älteste von ihnen stupste den Betroffenen an. "Kriegst wohl deine Klappe nicht mehr auf, he? Na los, sag was dazu, du Pantoffelheld."

Der Angesprochene stand wortlos auf und blickte dem anderen (der einen ganzen Kopf kleiner war) eiskalt ins Gesicht. Diesem lief ein unangenehmer Schauer über den Rücken.

"Bist wohl neidisch, Kenji... Kein Glück bei den Frauen? Du Armer..." Mit einem abwertenden Schmunzeln entfernte Kaiba sich von den anderen und verließ den Klassenraum.

Nao stand kurz darauf auch auf und schlenderte mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an Kenji und seinen Kumpels vorbei. "Dass die solche traurigen Gestalten wie euch frei rumlaufen lassen..." Draußen angekommen rannte sie gleich zu Kaiba, der unter dem großen Baum auf sie gewartet hatte.

Schweigend machten beide sich auf den Heimweg.

Dann...

"Du, Seto-chan..."

"Was ist?"

"Das, was die Jungs gesagt haben... stimmt das?"

Keine Antwort.

"Seto-chan?" Sie sah ihn fragend an und musste unwillkürlich quietschen.

Der Angesprochene war feuerrot! "Frag mich sowas nicht! D-du weißt das doch..."

Nao lächelte. "Eigentlich nicht... aber jetzt schon." Auch sie war inzwischen etwas rot angelaufen und ging etwas näher an ihn heran. "Soll ich dir was verraten?"

Er nickte.

"Ich würd dich jetzt gerne in den Arm nehmen. Einfach so."

Der Junge blieb stehen. "Unter einer Bedingung."

"Welcher?"

"Wenn ich dich küssen darf." Kaibas todernster Blick verriet, dass er diesen Wunsch ehrlich meinte.

Nao strahlte und fiel ihrem Freund um den Hals. Dann folgte ein kurzer Kuss.

Als die beiden sich wieder voneinander lösten, bemerkte Kaiba, dass das Mädchen in seinen Armen weinte. Erschrocken sah er sie an. "Was hast du?!"

"I-ich muss bald wegziehen. In ein anderes Land ." Tränen rannen über ihre Wangen und sie schluchzte. "Ich will nicht weg, Seto-chan. Ich hab dich doch so schrecklich lieb."

Der Junge vor ihr starrte sie entsetzt an. "Wieso musst du weg? Du kannst nicht weg! Du musst hier bleiben!"

"Das will ich doch auch, aber jetzt, wo meine Mutter weg ist, will Papa mit mir nach Amerika. Ich darf nicht hier bleiben, ich hab schon gefragt." Sie schluchzte noch einmal und klammerte sich an ihren Freund.

Der konnte immer noch nicht fassen, was er da erfahren hatte, und hielt Nao fest im Arm. Sie konnte ihn doch jetzt nicht einfach alleine lassen! Außer seinem Bruder hatte er sonst nichts, was ihm irgendetwas bedeutete. Er brauchte sie doch! Trotz allem verkniff er sich die Tränen. Ein Junge hatte nicht zu weinen, egal was kam. Ob es Schläge oder weinende Mädchen waren, machte da keinen Unterschied. Statt dessen hielt er sie einfach nur fest und presste ein heiseres "Bleib hier!" hervor.
 

Nao saß vor ihrem PC und stöberte ein wenig in den Daten, die sie Kaiba entwendet hatte.

"Bis auf die Daten der KC-Entwicklungsabteilung ist das echt nicht sehr interessant... ein paar halbherzig analysierte ägyptische Texte - seit wann er sich wohl für sowas interessiert - unendlich viele DuelMonsters.jpgs... Hm... zu der Karte da gibt's ne ziemlich große Textdatei... scheint eine seiner Lieblingskarten zu sein..." Neugierig klickte sie auf BlueEyesWhiteDragon.txt.

"Ach... nur Infos über Stärken und Schwächen der Karte... hat der Ärmste sonst keine Hobbies mehr?" Sie öffnete missmutig das zu der txt-Datei gehörende jpg und musste unwillkürlich ächzen. "Uh... was für ein Vieh!" Sie vergrößerte das Bild. "Es hat eisblaue Augen... genau wie er... die Karte gefällt mir. Kommt als Poster in mein Zimmer." Schmunzelnd zog sie sich das jpg auf die Festplatte. Dann fuhr sie den Rechner herunter und stand auf, um sich erst einmal zu strecken. "Aaah, das tut gut." Sie knipste die Lichter in ihrem Büro aus und verließ es.

'Hm... ob er sehr sauer ist, wenn ich ihm mal einen kleinen Besuch abstatte? Ach, besser nicht. Es wäre unklug, ihn so oft wieder zu sehen...' Nao seufzte. "Seto-chan..."
 

"Argh!" Genervt drehte Kaiba sich auf den Bauch und versuchte einzuschlafen.

Klappte nicht.

Er drehte sich auf die rechte Seite.

Klappte wieder nicht.

Linke Seite.

Wieder nicht.

Auf den Rücken - zum wohl 100. Mal in dieser Nacht.

Er war nur noch munterer als zuvor.

Was sollte er denn noch versuchen? Sein Kartendeck war er seit Anbruch der Nacht an die 10x durchgegangen, er hatte sicher schon 30 Liter warme Milch intus (musste deswegen alle 10 Minuten aufs Klo), 23 957 Schäfchen gezählt und war trotz allem immer noch hellwach.

Er hatte doch sonst nie Probleme mit dem Einschlafen gehabt, warum also jetzt?

An der Sommerhitze, die durch alle Ritzen ins Haus drang, konnte es nicht liegen, die Klimaanlage funktionierte einwandfrei.

>klack<

Hö? Was war das denn?

>klack<

Das kam vom Fenster. 'Da wird doch nicht irgendein Idiot auf mein Grundstück geschlichen sein!'

Kaiba schlüpfte aus dem Bett und überlegte, ob er erst per Knopfdruck die Zwinger der Wachhunde öffnen, oder zuvor selbst einen Blick nach draußen werfen sollte. Schließlich entschied er sich für letzteres.

"Wer ist da?"

"Guten Morgen Seto-chan. Hab ich dich geweckt?" [1]

"Ja!" (LÜGE! LÜGE! LÜGE!)

"Das tut mir aber leid." (NOCH MAL LÜGE!)

"Was willst du hier, Nao?"

"Mir war langweilig, also dachte ich mir, ich statte dir mal einen Besuch ab." 'Oder anders gesagt: ich stand plötzlich vor deinem Fenster, obwohl ich mir vorgenommen hatte, nicht zu kommen...' "Kannst du mich reinlassen?"

"Nö!" Fenster zu.

Stille.

"Boah, ist das gemein! So ein Fiesling! Blöder Morgenmuffel! Das kriegt er wieder! Ich mach ihn fertig! So ein oller Sadist! Das zahl ich ihm heim, diesem..."

Ein leises Lachen unterbrach sie. Vor ihr, in der Terrassentür, stand Kaiba und sah sie amüsiert mit verschränkten Armen an. "Willst du noch lange da rumstehen?"

"*glitzer* Seto-chan!"

Mit einem Nicken bedeutete er ihr, ihm zu folgen und ging wieder ins Haus. Schlafen konnte er eh nicht, also: was soll's?

Lächelnd kam sie seiner "Einladung" nach.

"Willste was trinken?"

"Ja, gern."

"Das tut mir aber leid für dich... Muss schlimm sein, Durst zu haben... *fiesgrinsend weitergeh*"

"*innerlich am überkochen* Wir sind wohl heute wieder besonders witzig, wie?"

"Kann schon sein *schmunzel*"

"Wäre ich auch, wenn ich so'n schicken, blauen Pyjama an hätte, der voll mit dem Logo des Plaza-Hotels ist." [2]

'Fuck! Vergessen meinen Bademantel drüber zu ziehen.' "..."

"Warum so schweigsam? Sieht doch fesch aus."

"Sonst noch was? Ich kann dich auch wieder rauswerfen."

"Wenn du das vorhättest, hättest du mich gar nicht erst reingebeten..."

"Och, das eine muss das andere ja nicht unbedingt ausschließen, oder?"

Irgendwann waren die beiden im Wohnzimmer angelangt.

"Kannst dich ruhig setzen."

"Neue Möbel..." Nao setzte sich. Als sie ihren Gastgeber ansah, bekam sie eine Gänsehaut:

Er hatte sein unsympathischstes Lächeln aufgesetzt [3]. "Na, wie geht's denn so?"

"Och, so lala."

"Das klingt ja nicht sehr begeistert."

"Tja, was soll man schon machen? So ist das Leben. Finanzen okay, Familie... na ja und mein Liebesleben... geht dich nix an, Herzblatt."

'Welches Liebesleben? Mit wem? Oh... *tropf* Beruhig dich, Seto. Geht dich wirklich nichts an.' "Soso..."

"Und wie läuft's bei dir so? *gleiches Lächeln wie Seto-chan aufsetz*"

"Kann nicht klagen. Nur ein kleines Problem mit der Firma, sonst nichts."

Sie sah ihn erstaunt an. "Sooo?"

"Du glaubst ja nicht, was passiert ist. Irgend so ein Dummbeutel hat sich bei uns reingehackt! Und dann auch noch ein paar wichtige Daten geklaut. Ist das zu fassen?"

"Na, so dumm kann derjenige ja nicht gewesen sein, wenn er sich so problemlos bei eich einklinken konnte, hm?" Sie lächelte ihn zuckersüß an. 'Er ist einfach zu niedlich, wenn er dieses "Ich-weiß-was-du-letzten-Sommer-getan-hast"-Spiel mit mir spielt. Richtig zum knuddeln! Aber ich darf nicht... leider.'

Kaiba sah sein Gegenüber eiskalt an. Warum musste sie nur so eine große Klappe haben? Schon immer hatte sie sich benommen, als hätte sie das Sagen. Das mochte vielleicht damals so gewesen sein, als er noch ein schüchterner Junge [4] war, aber jetzt... jetzt... wo war er gleich noch mal stehen geblieben?

Kami, diese Frau brachte ihn völlig aus dem Konzept. Hatte sie denn keine Hosen? Oder Röcke die wenigstens bis zu den Knien gingen? Wie sollte man denn bei diesem Anblick klar denken? Dieser Mini, den sie da trug... diese dunkelblaue Bluse... mit ganz vielen Knöpfen! Knöpfe waren dazu da um aufgeknöpft zu werden, das wusste doch jeder. Warum tauchte sie in diesem Fummel bei ihm auf? War das am Ende eine Herausforderung?

Nao schaute ihren Gastgeber verunsichert an. Hatte sie irgendetwas falsches gesagt? Seit mindestens fünf Minuten starrte er sie nun schon mit seinem "Drachenblick" an und es wurde von Sekunde zu Sekunde eisiger im Raum. Sie schlug die Beine übereinander um ihre Verwirrung zu vertuschen.

AAAAH! Was bezweckte sie denn damit? Das konnte kein Versehen sein! Egal wie unbeteiligt sie tat, sie wusste ganz genau, dass er jetzt ihre Unterwäsche sehen konnte. Sie musste(!) es wissen. Schwarzer Satin... 'Dieses raffinierte Biest... aber so haben wir nicht gewettet!' "Solltest du nicht langsam gehen? Es wird bald hell."

Wie jetzt? Ein Rausschmiss??? Irgendwas hatte sie anscheinend doch falsch gemacht. "Du hast recht." Sie stand auf. "So ein kleiner Plausch ist doch mal ganz nett, sollten wir wiederholen. Findest du nicht?"

'Das würde dir so passen! Aber mich kriegst du nicht so leicht rum.' "Aber unbedingt."

'Hey, das hat vor Sarkasmus nur so getrieft. Jetzt bin ich aber beleidigt.'

Er stand auf und begleitete sie zur Tür.

Mitten auf der Schwelle blieb Nao plötzlich stehen. Sie wollte eigentlich nicht gehen. Auch wenn sie sich bei ihren letzten Treffen eher weniger gut verstanden hatten [Untertreibung des Jahrhunderts!], so war er immer noch ihr Seto-chan. Ob er sich nun verändert hatte oder nicht. So schlimm war der "neue Kaiba" ja auch gar nicht: nur ein bisschen fieser, ein bisschen schlagfertiger, ein bisschen verbitterter, ein bisschen geheimnisvoller, unglaublich attraktiver...

"Was ist? Ich will die Tür zu machen."

"Seto-chan... darf ich dich zum Abschied umarmen?"

Kaiba riss die Augen auf und starrte die junge Frau überrascht an. Er erinnerte sich dumpf daran, dass sie so etwas schon einmal gefragt hatte... aber wann? Nun drehte sie sich auch noch zu ihm um und... dieser Blick! Leicht verlegen, unschuldig, hilfesuchend... ängstlich, Als fürchtete sie sich davor, er könne "Nein" sagen. Was konnte er da schon anderes tun als zu nicken?

Erleichtert lächelte sie ihn an und umarmte ihn.

Sie war so warm... ohne es richtig zu merken strich er ihr durch das lange Haar. Die ganze Situation erinnerte ihn an früher. Er wusste noch genau, dass er damals schrecklich in Nao verliebt war. Er hatte natürlich nie solchen Quatsch wie "Ich liebe dich" oder so gesagt, das war ihm zu kitschig vorgekommen... Er war halt einfach rot geworden, wenn sie ihn danach gefragt hatte. Und meist genügte ihr das als Antwort.

Plötzlich merkte Kaiba, dass er die junge Frau noch immer im Arm hatte. Sogar noch fester als zuvor! So ein Mist! Dauernd verlor er sich in irgendwelchen wirren Gedankengängen und tat dabei solche unvorhersehbaren Dinge. Und wie er so über seine momentane Lage nachdachte, hörte er plötzlich seinen eigenen Herzschlag. Auch das noch! Wenn er selbst ihn schon hörte, was war dann erst mit Nao? Die musste doch schon taub davon sein. Rasch drückte er sie etwas von sich weg.

Wieder hatte sie diesen unnachahmlichen Blick in den Augen... Verdammt, sie sollte endlich aufhören, ihn so anzusehen. Was war das? Wieso beugte er sich zu ihr herunter? Das wollte er doch gar nicht. Na gut, als sie erwartungsvoll die Augen schloss wollte er es schon...

Doch bevor sich ihre Lippen trafen, wich sie zurück und sah ihn schmerzerfüllt an. "I-ich... kann nicht..." Und schon rannte sie weg.

Argh! Kaiba raufte sich die Haare. Sonst konnte er sich doch auch prima zusammenreißen! Jetzt dachte sie am Ende noch, er wäre hinter ihr her. Fluchend ging er ins Haus zurück um vielleicht doch noch etwas Schlaf zu kriegen. Aber als er die Klinke seiner Zimmertür ergriff, hörte er von drinnen schon seinen Wecker.

Es war um 6. Zeit zum Aufstehen.
 

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[1] Es ist schon halb 5 ^^

[2] Jetzt kommt's raus! Seto-Kaiba klaut aus teuren Hotels!!! Das petz ich!

[3] So ein "Solange-du-brav-bist-tu-ich-dir-nichts-aber-wenn-du-was-falsches-sagst-fress-ich-dich"-Lächeln

[4] *quietsch* Einsicht ist der erste Weg zur Besserung
 

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Als Kinder müssen die zwei ja echt süß gewesen sein *schmelz* Ich meine, er allein war ja schon ein Knuddelviech *nie wieder loslass und abknuddelt* und dann auch noch Hand in Hand mit ihr, feuerrot im Gesicht *abstirbt*
 

So, dann war's das ^^

bis zum nächsten Mal

Umi

Das Koribo im Büro

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 6
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: meine *whuahahahahaha* *eins vom Mangaka auf die Rübe kriegt* Okay, nur Ai is mir...

Rating: Noch jugendfrei ^^

Kommentar: So, wir nähern uns dem Höhepunkt... der FF ¬.¬ Hab mich kurz gefasst mit der Handlung, verliert doch sonst seinen Reiz, oder?

Zeit: 2 Tage später

Widmung: an alle Kommi-Schreiber und Autoren ^^V

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

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Yugi traute seinen Augen nicht.

An der Theke eines Coffeeshops stand Kaiba! Allein! Zu Fuß! Unter Menschen! Fast wie ein Normalsterblicher! Er gähnte sogar!

//Das kann er nicht sein. Der würde doch nicht 7Uhr morgens durch die Stadt laufen(!) und sich in einem normalen Laden herumtreiben, wo ein Kaffee weniger als Joeys Jahreseinkommen kostet.//

/Wirklich seltsam. Aber diese Ähnlichkeit... Er muss es sein./
 

Oh Gott, Kaiba fühlte sich wie erschlagen. In einer Stunde hatte er eine wichtige Konferenz mit den Leitern der regionalen Zweigstellen seiner Firma... und hätte sie am liebsten abgesagt. Seit zwei Tagen hatte er kein Auge mehr zugekriegt. Was sollten die denn von ihrem Chef denken, wenn der mitten in der Versammlung weg knickte? Tagsüber hatte er keine Zeit den versäumten Schlaf nachzuholen und nachts wurde er einfach nicht müde.

"Kaiba?"

Auch das noch. Jemand hatte ihn erkannt. Selbst schuld, wenn er unbedingt in der Stadt Kaffee holen musste, weil der im Büro nicht stark genug war... Bemüht, munter auszusehen, drehte er sich um. "Yugi Muto. Was für eine angenehme Überraschung."

//Wir sind wohl heute extra gut drauf. Wie ein Springbrunnen voller Ironie...// /Blödes Wortspiel/ //Ich weiß...// "Überrascht bin ich auch. Was machst du hier?"

Musste denn nur jeder mit ihm reden wollen? "Na rate mal. Stricken sicher nicht."

//*gröl* Ein strickender Kaiba! Das will ich sehen!// /Yami!/ //Was denn? Du etwa nicht?// /Öh.../ "Ich wunder mich nur, dich hier zu treffen, das ist alles."

Die beiden verließen den Coffeeshop und gingen schweigend in den anliegenden Stadtpark.

"Ist es jetzt verboten, hier was zu kaufen? *sich auf ne Bank pflanzt*"

"So ein Unsinn." //Du bist viel zu nett. Lass dir seine Sticheleien doch nicht dauernd gefallen!// /Er meint's doch nicht böse.../ //*seufz* Du bist so ein herzensguter Mensch *Yugi anhimmel*// /*das nicht mitkriegt*/

"Verdammt, jetzt steh hier nicht dumm rum. Setz dich, wenn du mir unbedingt Gesellschaft leisten musst." Sichtlich schlecht gelaunt deutete Kaiba auf den freien Platz neben sich. Dann trank er einen Schluck von seinem Killermokka [Mokka mit überhöhtem Koffeinanteil *g*], spuckte diesen jedoch sofort wieder aus. "Bah, ist das eklig." Stille. Er trank wieder einen Schluck.

Yugi biss sich auf die Lippe um nicht zu grinsen.

"Was gibt's da zu feixen? *Drachenblick aufsetz*"

"*sofort vor Angst erstarrt* Ach nichts..." //Darf ich mal "raus"?// /Nein!/ //Warum nicht?// /Du machst sicher irgendwelchen Unsinn./ //Unsinn? Warum sollte ich Unsinn machen *Unschuldslamm spiel*// /Weil du gerne Kaiba ärgerst/ //... *voll ertappt*// "Ähm, Kaiba? Warum trinkst du das Zeug, wenn es dir nicht schmeckt?"

"Frag nicht so blöd. Wofür trinkt man wohl diesen Koffeinmist?"

//Hoffentlich bleibt der Gute uns ewig erhalten...// /Hä? Wieso?/ //Sonst würde ich seinen sprühenden Humor und seine freundliche Art vermissen. Du nicht?// /Ich enthalte mich meinem Kommentar/ "Keine Ahnung, um wach zu werden?"

"Volltreffer." Kaiba stand auf, zerdrückte den leeren Pappbecher und warf ihn in einen der Müllkübel. "Ich lass dich jetzt mit dem seltenen Geistesblitz allein, den du grad hattest. Tschüss." Schon steckte er die Hände in die Manteltaschen und ging seiner Wege.

//Ein sympathisches Kerlchen. Könnte mich den ganzen Tag mit ihm unterhalten.//

/Warum bist du immer so fies zu ihm?/

//ICH bin fies zu IHM? Sag mir nicht, dir wäre seine Gesellschaft lieber als meine!//

/Wieso kommst du denn auf sowas?/

//Also bist du auf seiner Seite?//

/*verzweifelt* Yami, ich will jetzt nicht mit dir streiten./

//Warum nicht? Habe ich etwa recht? *seit einiger Zeit zur eifersüchtigen Furie(*g*) werden kann*//

/*innerlich kurz vorm heulen* Immer wirst du gleich so aggressiv, wenn's um so was geht... man könnte meinen du wärst eifersüchtig/

//*feuerrot anlauf* I-ich bin d-doch nicht eifersüchtig! *nur noch stammelt*//

/Und warum wirst du dann so verlegen? *naiv nachfragt*/

//Ach... lass mich doch in Ruhe *sich schmollend in sein Puzzle verzieht*//
 

"Kaiba-san, der Leiter der PR-Abteilung hat eben angerufen. Er bittet sie um ein Gespräch."

"Wenn es unbedingt sein muss, treffe ich mich morgen gegen 1 im Hilton mit ihm zum Lunch."

"Ich werde es ihm ausrichten."

Mehr als nur genervt verzog Kaiba sich in sein Büro. Jeder schien irgend etwas von ihm zu wollen und alles nur, weil Ai-cha... nein, weil Nao ihm diese Daten gestohlen hatte. Wenn er sie nicht bald zurück bekam, würde er mit großer Sicherheit wahnsinnig werden. Bei der Konferenz, die eben geendet hatte, dachte er sogar für einen kurzen Moment, er hätte an der gegenüber liegenden Wand ein Koribo [1] vorbei schwirren sehen!

Wenn das so weiter ging und er keinen Schlaf bekam, dann würde man ihn über kurz oder lang ins Irrenhaus einweisen. Und wieder einmal sah er die Schlagzeilen vor sich:

Seto Kaiba, Leiter der KaibaCorporation, in der Psychiatrischen Anstalt! Er erlitt nach einer Woche Schlaflosigkeit einen geistigen Zusammenbruch und griff mitten in einer Pressekonferenz einen Journalisten mit seinem Weißen Drachen an. Später verteidigte er sich mit der Behauptung: "Ein Schwarzer Rotaugendrache wollte ihn fressen!" und wurde sofort in das örtliche Irrenhaus gebracht.

Jaaa, und dort landete er in einer Gummizelle mit ganz kleinem Ausguck in der Tür. Als er mal durchschaute, winkte ihm Nao zu. Unfassbar, man hatte sie in keine Zwangsjacke gesteckt! Oh nein, schlimmer: Sie war eine der Ärztinnen! Ihr Kittel hatte unendlich viele Knöpfe, von denen jeder einzelne nur so danach schrie, geöffnet zu werden. Und der Kittel selbst endete so weit oben, dass beim Bücken diese verteufelte Satin-Unterwäsche sichtbar wurde. Und sie bückte sich andauernd! Und Kaiba selbst war da in seiner Zwangsjacke, versuchte aus der Gummizelle herauszukommen und schrie wie ein Wahnsinniger. Schließlich musste er aufgeben, weil sie ein Schild hochhob, auf dem ganz groß "Ich geh jetzt meinem Liebesleben nach, Seto-chan!" stand und einfach ging. Zu den Besuchszeiten kam Mokuba und erzählte, dass er jetzt mit Satoshi verlobt war, sie aber mit der Hochzeit warten würden, bis es seinem Bruder wieder "besser ging". Dann kamen auch noch Yugi und seine Anhängsel zu Besuch, weil sie sich angeblich so unendlich große Sorgen machten und der Köter lachte ihn aus. Und dann beschlossen die alle, in der Anstalt zu übernachten, damit Kaiba nicht "so allein" war und der Chefarzt stimmte ihnen zu. Dabei machte das alles nur noch schlimmer! Kaiba kam immer noch nicht zum schlafen, weil der Hund [2] jede Nacht den Mond anheulte. Schließlich drehte er endgültig durch und rannte, mit dem Kopf voraus, gegen die Wand.

>Tock<

"Autsch, verdammt!" Jetzt war er doch tatsächlich eingeschlafen und mit dem Kopf auf den Tisch aufgeschlagen.

Er war anscheinend echt kurz davor den Verstand zu verlieren. Wenn jemand wüsste, was für einen Mist er sich da in Gedanken manchmal zusammenreimte! Man würde ihn wirklich einsperren und in eine Zwangsjacke stecken...

So ging das nicht weiter, er musste sich die Daten von Nao zurück holen; wenn nötig auch mit Gewalt! Dann würde alles wieder in Ordnung sein, so wie es vor ihrem Auftauchen auch gewesen war.

Von dieser logischen Schlussfolgerung beflügelt verließ der junge Firmenchef sein Büro. "Lucy, canceln sie alle heute noch anstehenden Termine. Verlegen sie sie meinetwegen auf nächste Woche."

Seine Sekretärin sah ihn mit großen Augen an, tat dann aber das Verlangte.
 

"Was? Nein, ich hab dir zugehört. Doch, wirklich. Ich bin auch ganz deiner Meinung... aber nicht weiß! Nein, auf keinen Fall weiß. Wieso nicht? Weil ich es nicht mag. Nein, tut es nicht! Wie, was dann? Ich würde sagen rot. Hallo? Noch dran? Michael? Ah, da bist du ja. Du, hör mal, ich muss jetzt Schluss machen. Jap. Genau. Ja. Werd ich. Ja. Ich sagte doch: ja! Okay. Bis bald. Hm. Bye."

Kaum das Nao den Hörer auflegte, verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht. Es konnte unglaublich anstrengend sein, Interesse vor zu heucheln. Bis vor zwei Tagen war es ihr noch etwas leichter gefallen. Aber dann war sie bei Kaiba gewesen.

Er hatte sie fast geküsst, und...

oh Gott, was hätte sie dafür gegeben, ihn nicht davon abhalten zu müssen.

Aber es war zu seinem Besten. Schließlich war sie nur gekommen, um sich davon zu überzeugen, dass er nicht mehr der war, in den sie sich vor so langer Zeit verliebt hatte. Hätte er sie tatsächlich geküsst, wäre es ihr vielleicht nicht mehr möglich, sich genau das einzureden. Aber so konnte sie sich immer noch sagen, dass es nur ein "Ausrutscher" seinerseits gewesen war. Es war halt einfach im Affekt geschehen. Wahrscheinlich hatte er dabei an damals gedacht.

War doch möglich, oder nicht?

Jetzt musste sie es für die kommende Woche nur noch vermeiden, ihm über den Weg zu laufen, dann könnte sie beruhigt nach Hause zurück kehren und ihm von dort aus seine Daten zuschicken.

Es war alles bis ins kleinste Detail geplant... Die Limousine für die Rückfahrt ins Hotel war auch schon bestellt...

Da war nur ein Haken:

Kaiba stand in der Tür ihres Büros und funkelte sie wütend an.
 

Ha, man sah ihr richtig an wie überrascht sie von seinem Auftauchen war. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet...

Auf einmal wurde dem jungen Firmenchef mulmig... irgend etwas hatte er doch vergessen [3]... und dann traf ihn die Erkenntnis, was der Grund für dieses Gefühl war, wie ein Steinschlag:

'Stimmt ja, ich hätte sie letztens fast geküsst! Die muss doch denken, dass ich das jetzt nachholen will... Scheiße."
 

'Okay, Ai... denk dran: es war ein Ausrutscher! Sicher hat er es schon längst vergessen... also tust du am besten auch so, als wüsstest du von nix...' "Hallo Seto-chan. Was führt dich denn her?"

'Keine Anspielungen... oder? Hat sie's am Ende vergessen?' "Dumme Frage. Ich will meine Daten, was sonst?"

"Keine Ahnung, n Lolli?" 'Wusst ich's doch. Typisch. Vergisst das einfach... Hm... müde sieht er aus...'

'Sie scheint es wirklich vergessen zu haben... ich dreh am Rad. Niemand vergisst es, fast von Seto Kaiba geküsst zu werden *grrr*' "Sehr witzig. Selten so gelacht. *keine Miene verzieh*"

"Ach... verdammt! Scheiß drauf!" Besorgt stapfte Nao auf den etwas(?) verwirrten Kaiba zu und legte ihre Hand auf seine Stirn. "Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst erschöpft aus."

'Schlimmer: ich sterbe...' "*Naos Hand packt* Finger weg. Mir geht's gut."

"Du musst nicht gleich aggressiv werden." Sie befreite ihre Hand aus seinem Griff und ging wieder zu ihrem Schreibtisch zurück. Dort kramte sie in einem der Schubfächer nach ihrem Hotelschlüssel [4] und stieß dabei auf eine einzelne Pinwandnadel. Um die Hände frei zu haben ohne sich an dem Ding zu stechen, steckte sie es in den Mund und kaute etwas auf der kleinen Plastikkugel daran herum. Endlich fand sie ihren Schlüssel und steckte ihn in ihre Handtasche - zu der CD-Rom mit Kaibas Daten.

Dieser hatte den Datenträger sofort entdeckt und ging auf seine Sandkastenfreundin zu. "Gib mir die CD-Rom."

"Du hast mir immer noch nicht erzählt, was passiert ist, also... NEIN!" Es ließ sich überraschenderweise recht gut mit dieser Nadel im Mund reden. Hauptsache, man verschluckte sie nicht aus Versehen. [5]

Die Augen des Angesprochenen verengten sich zu schmalen Schlitzen als er näher trat und sich drohend zu ihr beugte. "Ich will meine Daten. Sonst kann es sein, dass du bald einen kleinen Unfall hast..." Irgendwie fühlte sich der junge Mann in seiner momentanen Position sehr wohl. Er konnte sogar ihren Atem spüren...

"Wenn ich einen Unfall habe, wirst du deine Daten nie wieder sehen."

"Meinst du?" Er näherte sich ihr ein weiteres Stück, bis seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt waren.

Da Nao daraufhin erst einmal schlucken musste, verfrachtete sie die Pinnadel vor ihre Zähne und biss letztere fest zusammen.

Wie Kaiba diesen unsicheren Gesichtsausdruck genoss, den die junge Frau vor ihm hatte. Das Ganze verlangte geradezu nach einem Kuss. Er könnte das alles im Nachhinein ja als "Einschüchterungstaktik" bezeichnen...

Sie wusste nur zu gut, was er jetzt vor hatte und hauchte ihm deswegen noch eine kurze Warnung zu. "Lass es lieber..."

Zu spät.

Im nächsten Moment schreckte ihr Gegenüber fluchend auf. "Verdammt, was war das?"

Nao spuckte die Nadel auf ihre Hand und meinte nur noch trocken "Hab dich gewarnt."

"Ich lass mich nicht von dir verarschen!" Mit geballten Fäusten stapfte Kaiba wieder auf sie zu, packte ihr Handgelenk, zog sie an sich und...

Da klingelte das Telefon.

Die junge Firmenleiterin befreite sich und nahm ab. Ihre Verwirrung und ihr Herzklopfen verbarg sie dabei so gut es ging.

"NaoCorporation? Hier die Chefin am Apparat."

Kaiba dachte, er würde jeden Augenblick wahnsinnig werden. Er wollte doch nur einen kleinen, nichts sagenden Kuss. Und er war sich sicher, dass sie ihn auch wollte. Sie konnte ihn doch nicht wirklich nur verarschen wollen!

"Ah, du noch mal. Was ist? ... J-jetzt schon? Aber... d-die Firma... *schluck* Ich melde mich wieder. Okay, bye." Mit einem Seufzer legte sie den Hörer auf. Sie wagte es nicht ihrem Seto-chan in die Augen sehen und wandte sich von ihm ab.

Stille.

"Wer war da am Telefon?"

Keine Antwort. 'Es ist nur zu seinem Besten...'

"Nao?"

Endlich regte sie sich und dreht sich wieder zu Kaiba um.

Dieser war etwas verunsichert, als er ihren überlegenen und selbstsicheren Gesichtsausdruck sah. 'Und ich dachte schon, sie weint...'

"Es war mein Verlobter. Er bittet mich nach Hause zu kommen, weil er Hilfe bei den Hochzeitsvorbereitungen braucht."

Kaiba starrte sie einfach nur an, ohne jede Reaktion. Er hatte das Gefühl, als würde sie auf ihm herum treten, ihn regelrecht in den Boden stampfen.

Seine Sandkastenfreundin lächelte höflich. "Es war wirklich schön, dich wieder zu sehen, Seto-chan. Leider hab ich jetzt keine Zeit mit dir zu schwätzen." Während sie sprach, griff sie nach ihrem Mantel und war im Begriff zu gehen, als sie plötzlich am Arm gepackt wurde.

"Du lügst doch. Du kannst nicht verlobt sein."

Als Nao sich dieses Mal umdrehte, fiel ihr das Lächeln bedeutend schwerer, zumal sie in eisblaue, weit aufgerissene Augen blickte, die sie fassungslos ansahen. "Ich lüge nicht, es ist die Wahrheit. Wir werden in zwei Wochen heiraten. Lass mich bitte los, ich muss mich auf den Weg machen. Meine Limousine wartet."

Kaiba ließ los und hielt die junge Frau nicht weiter auf, die ihn mit einem "Du bist natürlich herzlich zur Feier eingeladen. Bis bald." einfach stehen ließ und ging.

Draußen donnerte es und die ersten Regentropfen trommelten an die Fensterscheibe. Der junge Firmenchef fiel auf die Knie und starrte einfach weiter auf die Tür ihres Büros.
 

----------------------------------------------------------------------------------
 

[1] Ihr wisst schon, dieses flauschige DuelMonster, dass Yugi so gerne spielt. Hab ich's richtig geschrieben?

[2] Schon klar, dass mit "Köter" und "Hund" Joey gemeint ist, hm? ^^

[3] Kami, wäre das verlockend jetzt zu schreiben, dass er noch nen offenen Hosenstall hat *gröl*

[4] Ich weiß, dass man die an der Rezeption abgeben kann. Hat sie aber nicht gemacht.

[5] Bitte NICHT daheim nachmachen!
 

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Oh Backe. Das war n Schlag für den Ärmsten. Da flammen alte Gefühle auf und dann so was...

Tja, mal sehen wie's weiter geht, ne?

Oder auch nicht...

Vielleicht behalt ich's auch für mich...
 

Tja, man sieht sich, ne?

Umi
 

PS: *g*

Let the rain wash away my tears

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 7
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: Ai = meine... und sämtliche Fotos sind auch ganz allein mir ^^

Rating: NOCH jugendfrei ^^

Kommentar: Rain rain... go away... come again another day... *seufz* Ich mag das Kapitel... hab ich noch vor dem Anfang der Story geschrieben ^^

Zeit: Stunden später

Widmung: an alle Kommi-Schreiber

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

----------------------------------------------------------------------------------
 

Es dämmerte bereits, als Kaiba sich endlich auf den Heimweg machte. Die Putzfrau hatte ihn schon blöd angeglotzt, als er nach Feierabend immer noch in Naos Büro gesessen hatte.

Er verzichtete darauf, gefahren zu werden und hatte keinen Schirm dabei. Ihm war es irgendwie gleichgültig, ob er sich erkältete oder nicht.

Auf der Brücke machte er halt und starrte auf den Fluss hinab, der sich durch den starken Regen zu einem reißenden Strom geworden war. Gedankenverloren zog der junge Mann ein leicht verblasstes Foto aus seiner Tasche, welches in einer Schutzfolie steckte, und starrte es an. Es zeigte ihn und Nao, beide aneinander gelehnt, schlafend, auf einer Couch. Ihre Mutter hatte dieses Bild damals geschossen, nachdem beide abends vom Spielen nach Hause gekommen waren.

Kaiba musste unwillkürlich schlucken und sah von dem Foto auf den Fluss und wieder zurück. Er hatte ja eigentlich vorgehabt, das Bild seiner Sandkastenfreundin zu geben, aber nun...

Er hielt es über den Fluss und wollte gerade loslassen, als die Sirene eines Krankenwagens ihn in die Realität zurückholte. Er drehte sich um und erblickte auf der anderen Straßenseite eine Gestalt. Ihr langes Haar klebte an ihrem Körper, genau wie das rote Kleid, das sie trug.

Zu Kaibas Entsetzen saß sie auf dem Geländer der Brücke. Ohne auf den Verkehr zu achten stürzte er über die Straße. "Ai-chan!"

Sie drehte sich zu ihm und verlor fast den Halt.

Gerade noch rechtzeitig umfasste er von hinten ihre Taille und hob sie zu sich auf den Bürgersteig, als würde sie nicht viel mehr als eine Feder wiegen. Bevor sie wegrennen konnte hielt er sie fest und drückte sie an sich. "Was sollte das denn?" Seine Stimme zitterte leicht.

"Ich hatte nicht vor mich umzubringen, Dummkopf... ich wollte nur fliegen."

Er hielt sie immer noch fest umarmt und schwieg.

"Seto-chan... i-ich will nicht nach Hause. Ich liebe ihn nicht."

Kaiba wusste genau, dass die junge Frau in seinen Armen weinte und drückte sie etwas fester an sich.

Nao jedoch befreite sich aus der Umarmung und sah ihn an, als suchte sie etwas Bestimmtes in seinen Augen, könnte es jedoch nicht finden. Weinte er etwa auch? Seinem Gesichtsausdruck zu urteilen ja, aber durch den Regen, der immer stärker wurde, war sein Gesicht sowieso pitschnass, Tränen waren von Regentropfen nicht zu unterscheiden. Oh Gott, sie hatte Seto Kaiba zum Weinen gebracht!

Der hatte das auch schon bemerkt und war heilfroh über das Unwetter, das die Spuren verwischte. Er wollte etwas sagen, aber das konnte er nicht. Sonst würde er noch richtig anfangen zu flennen und das war das letzte, was er wollte.

Um sich davon abzulenken sah er sie einfach weiter an. Er spürte, wie sein Herz immer stärker schlug und alles andere in ihm dazu brachte, zu kribbeln. Ohne darauf zu achten beugte er sich ganz langsam zu ihr herunter, bis ihre Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. 'Verdammt, warum zittere ich?' war das einzige, was in seinem Kopf umher spukte. Es war ja nun wirklich nicht so, als würde ihm sein erster Kuss bevor stehen... aber irgendetwas war anders.

Nao sah Kaibas Gesicht immer näher auf sich zu kommen. Sie spürte seinen Atem, als er ihr leise "Ich hoffe, dass mich diesmal keine Pinnadel und kein Telefon abhalten wird..." zu hauchte, und merkte, wie er trotz dieser Worte immer noch zögerte. Inzwischen hatte sie ebenfalls angefangen, leicht zu zittern, was zum einen von dem eisig kalten Wind, zum anderen von ihrer Nervosität kam.

Endlich trafen sich die Lippen der beiden. Erst zaghaft, ein Kitzeln verursachend, dann etwas heftiger.

Irgendwann - nach Stunden vielleicht? - lösten sie sich wieder voneinander, um eine Atempause einzulegen.

Immer noch zitterten beide.

Der Wind wurde immer kühler und der Regenschauer war zu einem leichten Niesel geworden.

Es war fast dunkel.

"Was ist, wenn uns jemand gesehen hat?" Nao kuschelte sich an Kaiba und lächelte.

Dieser umfasste vorsichtig ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. "Du glaubst nicht, wie scheißegal mir das ist."

Da war es. Das Lächeln das sie haben wollte. Endlich, nach fast 10 Jahren bekam sie es wieder zu sehen: Ein zufriedenes, fast schon glückliches Lächeln, auf dem etwas geröteten Gesicht ihres Seto-chans.

Aber so schnell, wie es gekommen war, verschwand es auch wieder, machte dafür einem ernsten, beinahe besorgtem Ausdruck Platz. "Verdammt, wir sind ja klitschnass!"

Nao kicherte. "Merkst du das erst jetzt?"

"Was gibt's da zu lachen? Du erkältest dich noch!"

Die Angesprochene kniff die Augen zusammen und grinste. "Dir scheint nicht bewusst zu sein, wie süß du bist, wenn du dich anstrengst, ernst zu bleiben." Zärtlich fuhr sie ihm durch die Haare.

"Nichts da. Wir sollten nach Hause." Er machte Anstalten sie fortzuziehen, was ihm jedoch misslang, da sie sich heftig wehrte.

"Ich will lieber hier bleiben..."

Besorgnis, Glück... alles futsch. Nur noch der todernste, drohende Standardblick Kaibas, mit dem er die junge Frau vor sich förmlich zu Eis erstarren ließ.

"Äh... ist was? *tropf* Seto-chan, du machst mir Angst..." Ehe Nao sich versah, wurde sie hochgehoben und Richtung Kaiba'sche Villa getragen (die nur wenige 100m entfernt war). Wie auf Kommando lief sie rot an. "Lass mich runter, ich kann selber laufen, wenn uns nun wer sieht, ist das peinlich, Seto-chan, lass mich..." Weiter kam sie nicht. Anstatt sich weiter zu beschweren erwiderte sie den Kuss ihres Sandkastenfreunds und vergaß darüber, was sie noch hatte sagen wollen.

Kaiba wiederum löste sich von ihr und schmunzelte. "Das ist anscheinend der einzige Weg, dich mal zum Schweigen zu bringen..."

Bevor Nao antworten konnte, waren beide schon am Ziel angelangt.

Kaiba ließ sie herunter, kramte mit einer Hand nach seinem Schlüssel und hielt sie mit der anderen weiterhin fest umklammert, als fürchtete er, sie könnte ihm weglaufen. Schließlich fand er seinen "Haustürschlüssel", schloss erst das große Tor, dann die Haustür auf und bugsierte seinen Gast auf sein Zimmer - vorbei an Mokuba, der dieses Schauspiel mit großen Augen verfolgte [1] und sich darauf hin entschied, die Nacht bei seinem Freund zu verbringen. (Kluger Junge)
 

Kaum, dass die zwei "begossenen Pudel" (Gruß an Wheeler) im Zimmer angekommen waren...

"Ausziehen."

"Wiiieee?"

"Ai-chan, zieh die nassen Klamotten aus. Du holst dir sonst den Tod."

Stille. Ein entzücktes Grinsen. "Wenn du mich so nennst, tu ich alles, was du willst."

"*zu SD werd & umkipp* Was hat das denn damit zu tun? *sich wieder aufrappel*"

Langsam begann Nao, sich auszuziehen, bis sie nur noch in Unterwäsche auf dem Bett saß. Dann blickte sie zu Kaiba auf und lächelte. "Als ich hierher kam, hast du nur Nao zu mir gesagt... bis vorhin, als du mich auf der Brücke "Ai-chan" gerufen hast. Und jetzt eben wieder..."

Kaiba merkte, dass er verlegen wurde und verfluchte sich dafür. Ein Weichling wollte er ja nun echt nicht werden, aber diese hübsche, junge, halbnackte(!!!) Frau auf seinem Bett war auf dem besten Wege, ihn dazu zu machen. Er wandte den Blick ab. "Du sagst doch auch Seto-chan zu mir..."

"Magst du das etwa nicht?" Sie stand auf und kam zu ihm. Merkte sie denn nicht, dass ihre weiße Unterwäsche so gut wie durchsichtig war?

"D-doch... es ist nur... ungewohnt..." 'Na klasse, jetzt stotter ich auch noch. Ich könnte mir genauso gut die Kugel geben...'

"Seto-chan... ?"

"Hm?" Er drehte sich wieder zu ihr um - gerade rechtzeitig, um sie aufzufangen.

"Ich bin müde..." Schon war sie ohnmächtig und hing in seinen Armen.

"Argh... was mach ich denn jetzt?" Kaiba hob die junge Frau hoch und legte sie in sein Bett.

Stille.

"Sie kann schlecht diese nasse Unterwäsche anbehalten... *tropf* Ich habe eindeutig ein Problem mit dieser Frau..." Einen Stoßseufzer später wanderte er durch seinen begehbaren Kleiderschrank (der voller Mäntel war - je 20 Exemplare der gleichen Sorte - und deshalb begehbar sein musste) und suchte ein langes T-Shirt, das er ihr als Nachthemd-Ersatz verpassen konnte. Irgendwann wurde er fündig und machte sich wieder auf den Weg zu seinem Bett. Und stand vor einem weiteren Problem: Er musste ihr erst die nassen Sachen ausziehen. Und das waren nicht viele.

Stille.

Blick nach oben.

"Also wenn es einen Gott gibt, dann soll der mir gefälligst hier unten helfen, kapiert?"

Wieder Stille.

"Deine Kirche kriegt auch ne Spende..."

Ein Wunder.

Eine Erleuchtung.

Eine... potentielle Blamage!

Theoretisch könnte man ja eins der Dienstmädchen dazu verdonnern, den Gast umzuziehen. Praktisch gesehen würde dieses Dienstmädchen sich seinen Teil dazu denken oder gleich heulend zusammenbrechen.

Kaiba war sich im Klaren, dass sämtliches, weibliches Personal - und unangenehmerweise auch ein Teil der männlichen Dienerschaft - hinter ihm her war. Das war keine Einbildung, sondern eine Tatsache.

Also musste er wohl doch selbst in den sauren Apfel beißen.

Wieder Blick nach oben.

"Auf ne Spende an die Kirche kannste jetzt lange warten."

Blick zurück auf "das Problem".

Ein hübsches, attraktives, in seinem Bett unschuldig vor sich hin träumendes Problem, aber immer noch zweifelsfrei... EIN PROBLEM!

Nach einem anstrengenden Kampf mit dem inneren Schweinehund (nochmal Gruß an Wheeler), einigen interessanten Verrenkungen, mehreren Schweiß- und Panik-Ausbrüchen sowie einem niederschmetterndem Nervenzusammenbruch war die Tat vollbracht. [2]

Müde legte Kaiba sich neben seine Ai-chan, deckte sie zu, strich ihr eine nasse Strähne aus dem Gesicht und schlief schließlich ebenfalls ein.
 

-------------------------------------------------------------
 

[1] Sowas sieht man auch als Seto-chans Bruder nicht alle Tage: nen triefend nassen Seto, in Begleitung eines ebenso triefend nassen Mädchens, beide aneinander geklammert und ziemlich hektisch auf Seto-chans Zimmer zustürmend (was wird denn der "arme" Junge von seinem großen Bruder denken müssen... also nein!)

[2] pure Übertreibung, Seto-chan ist nicht wirklich verzweifelt. Es war ihm nur etwas unangenehm ^.~
 

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Joa... süß, ne?

*net mehr dazu sagen kann*
 

Macht's gut, man liest sich ^^
 

Umi
 

PS: Ich hätt gern mindestens 3 Kommis °~° *ja eigentlich nicht anfangen wollte, Forderungen zu stellen (sprich: zu erpressen)* Manchmal glaub ich, dass einige die Wichtigkeit von Kommis unterschätzen.

Wenn ich einen Ausdrucks- oder Rechtschreibfehler drin hab: sagt mir bescheid!

Wenn etwas schräg oder Fett geschrieben ist, das nicht schräg/fett geschrieben sein sollte, dann sagt mir das!

Wenn ihr glaubt, dass ich ein Kapitel vergessen habe: bitte sagen!
 

Danke im Voraus

Karussel

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 8
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: Kakao und Ai gehören mir

Rating: jugendfrei

Kommentar: Wolln wa den Seufz-Faktor noch n bissl hochschrauben... ^^

Zeit: next morning

Widmung: an alle, die mich gebeten haben, schnell weiter zu schreiben *knuff*

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

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[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

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Am nächsten Morgen....
 

... war Kaiba krank.

Er wachte mich entsetzlichen Kopfschmerzen auf und wagte erst gar nicht aufzustehen, musste es dann wohl oder übel doch tun, um sich endlich ein paar trockene Sachen anzuziehen. Allerdings war es mehr als schwierig, zum Schrank zu gelangen, wenn sich die gesamte Umgebung um einen drehte.

Irgendwie schaffte er es dann doch und pellte sich aus den nassen Klamotten, um diese durch eine schwarze Jeans und einen einfachen, dunkelblauen Pullover [1] zu ersetzen. Nachdem auch das geschafft war, schleppte er sich in sein Bad, ließ eiskaltes Wasser in das Waschbecken laufen und tauchte seinen Kopf hinein. Er konnte es sich nicht leisten, krank zu sein; ein Treffen mit dem Leiter der PR-Abteilung stand bevor und das verschob er wirklich ungern.

Durch das kalte Wasser etwas wacher, ging er in sein Zimmer zurück und kam gerade rechtzeitig an, um Zeuge zu werden, wie sein Gast ebenfalls aufwachte.

"*gääähn* Morgen Seto-chan."

"Morgen, Ai-chan."

Plötzlich sprang Nao auf und stürzte zu ihm. "Seto-chan! Du bist totenblass! Und deine Wangen sind feuerrot. Geht's dir gut?"

Er schob sie vorsichtig weg. "Ja, alles okay. Was willst du essen?"

Nicht wirklich überzeugt schüttelte sie den Kopf. "Ich hab keinen großen Hunger." Ihr Magen dementierte diese Behauptung.

"Das kannst du deiner Oma erzählen. Ich hol was zum frühstücken."

"Warum lässt du nicht was aufs Zimmer bringen?"

"*schulterzuck* Muss doch nicht immer sein." Mit diesen Worten verließ er den Raum und lehnte sich draußen erschöpft an die Wand.

Schon drinnen hatte er gemerkt, dass ihm wieder schwindelig wurde. Aus diesem Grund hatte er auch unbedingt selbst gehen wollen: damit Nao nichts merkte. Unter Anstrengung zog er sich am Treppengeländer nach unten und gelangte schließlich irgendwie in die Küche.

Diese war leer. Anscheinend war noch niemand wach.

Blick zur Küchenuhr.

"Erst um 6... Samstag..." An Samstagen stand er sonst nie vor um 8 auf, deshalb war auch von den Köchinnen noch nichts zu sehen.

Völlig alle legte Kaiba eine Verschnaufpause am Küchentisch ein. Wie er es doch hasste, krank zu sein... schwach zu sein...

"Dacht ich's mir doch."

Noch ehe der junge Mann sich umdrehen konnte, bekam er einen leichten Schlag an die Schulter.

"Das ist ja mal wieder typisch." Es folgten weitere Schläge. "Du hättest nur was sagen müssen, dann hätte ich uns was geholt, aber nein, der werte Herr Kaiba muss ja unbedingt mit wasweißichwievielhundert Grad Fieber durch die Gegend stolpern." Etwas grob legte sie ihre Hand an seine Stirn und schüttelte tadelnd den Kopf.

"42..."

"Wie?"

Er legte seinen Kopf auf die kühle Tischplatte. "Bei 42° Fieber ist man tot."

"Das spielt nun auch keine Rolle mehr. Wir gehen jetzt schön wieder nach oben. Da legst du dich dann hin und ich wecke inzwischen dein Personal auf, damit die dir einen Arzt holen und dir eine feine Hühnerbrühe kochen. Ich bin nämlich völlig unfähig zu kochen." Nao nickte bekräftigend und wollte ihren Seto-chan schon hoch hieven, als dieser sie an der Hand packte.

"Ich will keine Brühe..."

"Sondern?"

Er sah ernst zu ihr auf. "Kakao..."

Stille.

"*tropf* Kakao?"

Ein leichtes Nicken. "Wie damals..." [2]

Jetzt musste Nao lächeln und versuchte, dieses Kribbeln, was sich in ihr breit machte, herunter zu schlucken. "Okay, einmal Kakao für Seto Kaiba. Kommt sofort." Unfähig, das Lächeln aus ihrem Gesicht zu bekommen, machte sie sich an die Arbeit.

"Du kennst dich aber noch gut aus..."

"Ich war ja auch oft zu Besuch. 3½ Löffel, wie immer?"

"Wie immer."

'Ich liebe dich' schoss es der jungen Frau plötzlich durch den Kopf und sie ließ erschrocken eine Tasse fallen. "Tschuldigung. Mein Fehler. Hab nicht aufgepasst."

"Soll ich...?"

"Bleib in Drei-Teufelsnamen sitzen! Wehe du stehst auf! Warum musst du immer so scheiß hilfsbereit sein, wenn du krank bist?"

Stille.

Zwei Seufzer.

"Tut mir leid, Seto-chan." Mit entschuldigendem Lächeln nahm sie die heile gebliebene Tasse warmen Kakao und setzte sich damit neben ihren Sandkastenfreund. "Hier, dein Kakao."

Keine Reaktion.

Leichte Panik seitens Nao. "Seto-chan? Alles okay? Seto-chan... sag was. Ich kriege Angst."

Ohne Vorwarnung richtete er sich plötzlich auf und umarmte sie.

Schon wieder schwirrte dieser unheilvolle Satz in ihrem Hirn umher, als suchte er einen Weg, über ihre Lippen nach draußen zu gelangen, was sie aber erfolgreich verhinderte. Statt dessen legte sie nun ebenfalls die Arme um ihn und strich ihm über den Rücken.

Ewigkeiten später sagte sie wieder etwas. "Ich bin die einzige, die diese Seite von dir kennt, oder?"

Sie spürte sein Nicken an ihrer Schulter.

"Du bist wirklich einzigartig. Ich wünschte, ich könnte hier bei dir bleiben."

Plötzlich ließ er von ihr ab und sah sie prüfend an. "Dann tu das doch einfach."

"Aber... mein Verlobter."

Er wandte seinen Blick wieder ab. Die Küchenwand schien auf einmal unglaublich interessant zu sein. "Du hast doch gesagt, dass du ihn nicht liebst..."

"Schon..."

"Warum heiratest du ihn dann?"

"Dein Kakao wird kalt."

Ruckartig schnappte Kaiba nach der Tasse, trank sie in einem Zug leer und stellte sie geräuschvoll auf den Tisch zurück. "Jetzt wird er nicht mehr kalt. Antworte!" Er schien wütend zu sein. Worauf?

"Mein Vater hat die Hochzeit arrangiert. Noch gehört die Firma zum Großteil ihm, und wenn ich nicht den heirate, den er für mich ausgesucht hat, dann enterbt und feuert er mich. Er hat sogar gedroht, mich auf die Straße zu setzen. Es ist nicht so, dass mein Verlobter - Michael - ein schlechter oder unattraktiver Mensch wäre... er ist nett... aber eben nur das." Seufzend lehnte Nao sich an den Kranken neben sich. "Ich hasse meinen Vater. Diesem geldgeilen Schwein geht es doch nur darum, einen männlichen Nachfolger zu haben. Ich weiß ganz genau, dass er Michael die Firma überlassen wird, sobald ich ihn heirate. Wie's mir dabei geht ist ihm doch egal." Die folgenden Worte waren nicht mehr als ein Flüstern. "Manchmal wünschte ich, er wäre tot."

Stille.

"Ich könnte das einrichten."

Erschrocken blickte Nao ihren Seto-chan an. "Oh Gott, nein! Das war doch nur so dahin gesagt. Ich könnte ihn nicht umbringen lassen. So sehr hasse ich ihn nicht."

"Dann sag so einen Quatsch auch nicht." Mit eisigem Blick starrte Kaiba einfach geradeaus, als er das sagte. Jeder Funke Menschlichkeit war aus seinem Gesicht verschwunden.

Wieder Stille.

"Jetzt habe ich von mir erzählt, jetzt musst du mir auch sagen, was passiert ist. Warum hast du dich - zumindest nach außen hin - so verändert?"

"Das ist etwas völlig anderes und geht dich nichts an." Kaiba stand auf und wollte sich verziehen, realisierte aber dummerweise zu spät, dass sein Gleichgewichtssinn immer noch machte, was er wollte, und stolperte deswegen.

"Seto-chan, hast du dir weh getan?"

"Geht schon." Mühsam versuchte der Angesprochene sich aufzurappeln. "So ein Mist..."

In diesem Augenblick öffnete sich die Küchentür und Mokuba kam herein. Als er seinen Bruder auf dem Boden sah, rannte er sofort zu ihm. "Seto, was ist?"

"Er hat Fieber und wollte unbedingt durch die Gegend laufen."

"Jetzt bin ich wieder schuld, oder wie?"

"Na hör mal! Wer denn sonst?"

"Na du. Ich war nicht versessen darauf, Ewigkeiten bei strömendem Regen in der Gegend herum zu stehen."

"Du bist selbst schuld! Hättest du dir was Trockenes angezogen!"

"Wollte ich ja, aber ich war ziemlich alle, nachdem ich dich erst umziehen musste."

"Du hast was?!" (Nao und Mokuba synchron - wobei letzterer erst jetzt merkt, dass die junge Frau neben ihm ein T-Shirt und ein paar Boxershorts(!)[3] von seinem Bruder trägt)

"Denkst du, du bist von allein in das T-Shirt gerutscht oder wie? Es war eine regelrechte Tortur! Wenn du pennst wiegst du mindestens ne Tonne!" Endlich kam Kaiba wieder auf die Beine und wandte sich an seinen Bruder. "Und du siehst mich gefälligst nicht so entgeistert an, klar?"

"*kleine Herzchen über Naos Kopf umherschwirren* Das war ja richtig selbstlos *glitzer*"

"Ach lasst mich doch alle in Ruhe." Mit diesen Worten schleppte Kaiba sich wieder auf sein Zimmer.
 

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[1] ... wobei der nun nicht wirklich einfach war. Reinste Markenware, das Teuerste auf dem Markt. Aber: immer noch ein ganz normaler Pullover und eine Jeans. Ja, Seto Kaiba hat auch normale Sachen. Man höre und staune.

[2] siehe Kapitel 2

[3] Also, ich muss sagen, dass ich attraktive Frauen in Boxershorts richtig sexy finde... (hoffentlich versteht das jetzt niemand falsch)
 

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*kleine Herzchen auch bei mir rumschwirren* Mein Seto-chan...

*von Ai attackiert wird* "MEINER!"

Ha, vergiss es! Ich hab dich erfunden, gehorche mir oder ich lass dich sterben!

Ai = still

*hehehe*
 

Bis dann

Umi

Heul doch, Wheeler!

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 9
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: A.M. is mir, die Musik da drin leider nicht... Und Ai ist immer noch meine Sklavin ^^

Rating: letztes jugendfreies Kapitel vor der Autobahn (das nächste wird aber nicht als Adult gekennzeichnet, dafür isses noch zu harmlos)

Kommentar: Was für alle Joey-Fans ^^ und endlich kommt raus, was passiert is ^^

Zeit: Woche später

Widmung: an alle Kommi-Schreiber und YGO-FF-Autoren

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

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...***** = zensiertes
 

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Schweigend saß Nao in ihrem Zimmer und tippte mit zusammengekniffenen Lippen einen Brief auf ihrem Laptop ab. Seit fast einer Woche lebte sie nun schon im Hause Kaiba, verbrachte fast die ganze Zeit bei ihrem Seto-chan und pflegte ihn, so gut es ging. Allerdings hatte er sie vor zwei Tagen aus seinem Zimmer geschmissen, mit der Begründung, dass sie ihn nerve und sich ja doch nur anstecke.

Deshalb war sie in das daneben liegende Gästezimmer gezogen.

Plötzlich hörte sie Schritte und schloss hastig das geöffnete Word-Fenster.

Schon legten sich zwei große Hände auf ihre Schultern.

"Wie geht's dir?" Es war schwierig, nicht zu weinen.

"Gut."

"Gesund? Kein Fieber mehr?"

"Alles okay. Was machst du da?"

Die junge Frau zwang sich ein Lächeln auf und drehte sich zu Kaiba um. "Na hör mal, du füllst nicht mein ganzes Leben aus. Ich habe noch eine Firma zu leiten."

Eiskalter Blick als Antwort. "In meinem Haus wagst du es, für die Firma zu arbeiten, die zu meiner ärgsten Konkurrenz gehört? Bist du noch bei Trost?"

"Das hast du schön gesagt *smile*"

"Schön gesagt? *nix versteh*"

"Wenn ich dir so eine Konkurrenz bin, muss ich ja richtig gut sein."

"Du hast Nerven..." Er steckte die Hände in die Hosentaschen.

"Wo ist dein kleiner Bruder?" Schnell speicherte Nao den Brief und fuhr den PC herunter.

"Bei seinem Freund."

"Deine Betonung hat jetzt ein bisschen den Eindruck vermittelt, als würdest du damit sagen wollen, dass..."

"Genau das."

"Ou!"

"Dachte ich auch erst."

Langsam stand Nao auf, drehte sich zu Kaiba um und umarmte ihn plötzlich.

Der junge Mann war von dieser Aktion etwas überrumpelt und brachte nur ein "Was ist denn jetzt los?" heraus.

"Nichts ist los... ich..."

"Du...?"

"Ach, unwichtig... ich wollte dich einfach nur festhalten..."

In Kaibas Magenregion meldete sich wieder ein seltsames Kribbeln. Aber... auch wenn sie sich jetzt schon geküsst hatten und sonst was getan hatten [nicht das ¬.¬]... so richtig fallen lassen und sie jetzt zärtlich an sich drücken... das wollte der Umarmte nicht. Seine weiche Seite hatte sie in der letzten Zeit nun schon oft genug gesehen - er hatte sogar schon vor ihrer Nase geweint!

'Aber ich kann doch jetzt nicht so untätig hier stehen bleiben... sie ist irgendwie fertig, zweifelsfrei... argh, was mach ich denn jetzt?' Ja, sie musste fertig sein. Auch wenn sie ihn vor wenigen Sekunden noch angelächelt hatte, ihr Gesicht hatte sich im Fenster gespiegelt, bevor sie sich zu ihm umgedreht hatte. Und da sah es so aus, als müsste sie sich die Tränen verkneifen. 'Wenn ich jetzt noch länger überlege, ist es zu spät...' [1] Also legte er seine Arme um die schweigende Nao und wiegte sie ganz leicht hin und her. [Na also, geht doch]

Plötzlich hob die junge Frau den Kopf und sah ihn nachdenklich an. "Du, Seto-chan?"

"Hm?"

"Gehst du eigentlich manchmal aus?"

"Wieso fragst du?"

"Ich würde gern was mit dir unternehmen. Ich dachte an einen Club."

"*eine Augenbraue nach oben schnipsen lässt* Club?"

Sie lächelte ihn verführerisch an. "Stehst du auf etwas düsterere Musik?"
 

Eine Stunde später waren beide im A.M.. Dieser versteckt liegende Club war einer der Geheimtipps unter allen Tanzfreudigen, denen bei hirnlosen Technobeats das große Kotzen kam [2]. Er lag in einem der "normalen" Viertel der Stadt, in denen sich auch Leute herumtrieben, die "etwas weniger" Geld als gewisse Personen mit Namen Kaiba oder Nao besaßen (so etwa 4 - 5 Milliarden weniger...).

Als die beiden Erwähnten den A.M. betraten, richteten sich fast alle Blicke auf sie. Sie waren mit großer Sicherheit das attraktivste Paar in diesem umgebauten Kellergewölbe:

Er, über 1.85m groß, gut gebaut, in enger, schwarzer Lederhose, nachtblauem, ärmellosen Top, schwarzem Mantel, mit einem etwas(?) kühlen, abwertenden Blick um sich werfend...

Sie, anderthalb Köpfe kleiner als er, ebenfalls gut gebaut, in schwarzem Ledermini, schwarzem Top, leicht zerrissenen Netz-Strumpfhosen, beinahe den gleichen Ausdruck in den Augen...

Die beiden hatten garantiert keine Probleme mit dem Türsteher gehabt.

Ohne auf ihre Umgebung zu achten gingen die zwei auf die Tanzfläche, wo gerade ein neuer Track anlief [3].

Nao drehte sich von Kaiba weg und schmiegte sich dafür mit dem Rücken an ihn, als er seine Hände auf ihre Hüften legte. Während die junge Frau sich von der Musik tragen ließ, legte sie ihre Hände auf die ihres Partners und schmiegte sich noch näher an ihn.

Irgendwann vergaßen beide endgültig alles um sich herum.

Es gab nur noch sie beide, die Musik... und diese fast schon greifbare Spannung in der Luft.

Für alle anderen Gäste - die großteils sogar das Tanzen unterbrachen um diesem Paar zuzusehen - musste es beinahe so aussehen, als hätten die zwei gerade vor aller Augen Sex! Im Takt der Musik bewegte Nao ihre Hüfte und wurde im selben Rhythmus von ihrem Tanzpartner fest an sich gezogen. Sein Kopf ruhte auf ihrer Schulter und die Atmung der beiden ging langsam aber sicher in das "stoßhafte" über. Die tiefblauen Lasereffekte ließen das gesamte Umfeld beinahe schon unwirklich erscheinen.

Irgendwann endete der Track und Nao und Kaiba wurden unsanft in die Realität zurück geschubst.

Letzterem wurde schlagartig bewusst, dass er gerade völlig vergessen hatte auf sein Auftreten zu achten. Leicht nervös blickte er sich um, konnte jedoch zur großen Erleichterung keine bekannten Gesichter in der Menge ausmachen.

In der Menge.

An der Bar sah das wiederum anders aus.

Da starrten ihn zwei große, braune Bernhardineraugen schockiert an. "Kaiba?!"

'Trifft sich ja wunderbar! Wheeler schreit geradezu danach, heruntergemacht zu werden.' "Was starrst du so, Hündchen? Zwei A.M.-Specials bitte, aber plötzlich."

"Äh... ja... kommt sofort..." Schnell drehte Joey sich weg und begann die Drinks zu mixen. Er hatte diesen Nebenjob nun schon fast ein halbes Jahr, aber er wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass es ausgerechnet Kaiba hierher verschlagen könnte. In einen Club. UNTER LEUTE! Missmutig schielte er zu dem jungen Firmenchef. 'Und dann ist er mit irgendeiner Tussi hier... Kaiba und n Mädchen. Wieso muss ausgerechnet ich das ertragen?'

"Wer ist denn das, Seto-chan?"

"Ach, das ist nur ein kleiner Straßenköter, der mir manchmal nachläuft. [Nagel auf den Kopf getroffen, auch wenn das "manchmal" untertrieben ist] Ging mal in meine Klasse."

Der besagte Straßenköter gab die Hoffnung jedoch nicht auf. Sein Angebeteter musste ja nicht gleich mit dieser Tussi n Verhältnis haben, nur weil er mit ihr in einen Club ging... oder? Gut, er hatte einen ziemlich gewagten Tanz mit ihr gehabt, der jedem Zuschauer das Gefühl gegeben haben musste, ein Voyeur zu sein, aber...

"Hey, Hündchen. Wo bleiben unsere Drinks?"

"Sei doch nicht so böse zu ihm. Du brichst ihm ja richtig das Herz..."

"*nix kapier* Wie?"

"Soll ich dir zeigen, was ich meine... Seto-chan?" Naos Stimme war zu einem leichten Schnurren geworden, als sie sich näher an Kaiba schmiegte.

Dieser ließ ein etwas gleichgültiges Nicken sehen.

"Achte gut auf das Gesicht deines Hundis... mal sehen ob ich recht behalte..." Langsam reckte sie sich zu ihm nach oben und drückte ihre Lippen auf seine.

Hinter der Theke war das Klirren zerbrochener Gläser zu hören und Joey starrte wie vor den Kopf geschlagen auf das seltsame Paar.

"Oh Gott, das ist ja fast schon niedlich..." Die Gleichgültigkeit, mit der Kaiba dies sagte, war wie ein weiterer Schlag für den armen Barkeeper, der schon nicht mehr wusste, ob das alles ein böser Alptraum oder blanke Realität war.

"Wheeler, schwing endlich deinen Arsch her und bring unsere Drinks, oder ich sorge dafür, dass du gefeuert wirst." [4]

"Äh... schon gut... *sich an Arbeit mach*"

Ein enttäuschtes Brummen seitens Kaiba folgte. "Der verteidigt sich ja nicht mal. Wie langweilig..."
 

Ein oder zwei Stunden später waren Nao und ihr Freund(?) bereits wieder auf dem Heimweg - zu Fuß. Letzterer war nicht in der Stimmung gefahren zu werden und so wanderten sie durch den Park.

Beide hatten mehrere Drinks intus, teilweise sogar den einen oder anderen zu viel. Aber es hatte einfach irrsinnigen Spaß gemacht, Joey Wheeler immer wieder in den Vorratsraum zu schicken und ihn zu beauftragen, irgend etwas zusammen zu mischen, zumal er dabei eine Schnute gezogen hatte, als müsse er gleich heulen.

Beim Gedanken daran musste Kaiba wieder grinsen. Ihm war sogar danach, laut loszulachen, wenn er sich Wheeler im Hundekostüm hinter einer Theke vorstellte. Was für ein Abend.

Nao ging mehrere Schritte vor ihm und kicherte. "Du bist ganz schön gemein gewesen, Seto-chan. Der arme Junge hat ja fast geflennt." Sie drehte sich schmunzelnd zu dem Anderen um. "Du hast ganz rote Wangen *kicher* wie süß."

"Du bist doch selbst rot. Das kommt von dem ganzen Gesöff, dass der Köter uns da gebracht hat. Ich vertrag nicht viel *irgendwie grinsen muss, aber nicht weiß warum*"

"Ich geh kaputt. Seto Kaiba verträgt nichts." Sie blieb stehen und wartete, bis er sie eingeholt hatte. Dann fuhr sie ihm mit dem Handrücken zärtlich über die Wange. "Das heißt, wenn ich dich abfülle, könnte ich mit dir machen was ich wollte? Dich vielleicht sogar..." Ihre Stimme war nur noch ein Hauchen. "... verführen?"

Er packte ihre Hand. "So leicht lasse ich mich nicht von dir abfüllen... und außerdem..." Er beugte sich zu ihr, um ihr ins Ohr zu flüstern. "... brauchst du DAFÜR keinen Alkohol..."

Nao musste schlucken. Die Stimme ihres Seto-chans hatten einen unglaublich faszinierenden Klang... jagte ihr einen richtigen Schauer über den Rücken...

"Ai-chan?"

"... Oh Gott, ich muss mich setzen!"

Gesagt, getan.

Nach einer Weile...

"Besser?"

"Ja, geht wieder. Alles in Butter. Keine Panik!" Sie warf einen kurzen Blick zu Kaiba, der neben ihr saß und schweigend in den Himmel starrte.

"Seto-chan?"

Nun sah er sie wieder an. "Vielleicht liegt das nur daran, dass ich betrunken bin, aber da gibt's was, was mal gesagt werden muss."

"Und was?"

"Wir haben die gleiche Augenfarbe."

Stille.

Auf einmal prustete die junge Frau laut los und bekam vor Lachen kaum noch Luft.

Ihr Begleiter sah sie verständnislos an. "Was gibt's da zu lachen?"

Nun rutschte Nao endgültig von der Parkbank herunter und kniete quietschend auf dem Boden. Es dauerte seine Zeit, bis sie wieder richtig atmen konnte. "Ich... *keuch* geh kaputt."

Kaiba blickte sie eingeschnappt an.

"Nimm's mir nicht übel, Seto-chan, aber du hättest dein todernstes Gesicht sehen müssen, als du das gesagt hast." Sie musste wieder lachen, kämpfte sich dabei aber wieder auf die Bank zurück.

"Es war mir auch todernst."

Augenblicklich verstummte Nao und schluckte den Lachkrampf herunter. "Ach so?"

"Ja. Mokuba sagte das heute früh zu mir. Und als ich in den Spiegel gesehen habe, musste ich ihm recht geben." Ohne eine Antwort zu erwarten schloss Kaiba die Augen und fuhr sehr leise fort. "Ich konnte blaue Augen bis vor kurzem nicht ausstehen." Er wurde immer leiser. "Ich habe sie gehasst..."

"Aber deine Weißen Drachen..."

"... das ist nur, weil sie unter meiner Kontrolle stehen."

Die junge Frau rückte etwas näher an ihn heran und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. "Warum hasst du sie?"

"Du erinnerst dich doch sicher an die blauen Flecken, die ich früher immer hatte..."

"Ja, je älter du wurdest, umso mehr wurden es."

"Das waren keine Unfälle... es war mein Vater."

"Dein... ?"

"Mokuba war noch fast ein Baby, als er uns bei sich aufgenommen hat, wir waren Waisen."

"Das hast du mir nie erzählt..."

"Ich tu's gerade, falls du es noch nicht bemerkt hast." Er wandte den Blick wieder in den sternenklaren Himmel. "Dass er mich geschlagen hat war mir immer ziemlich egal gewesen. Es war ja nicht oft." Kaibas Stimme begann bei den folgenden Worten fast unmerklich vor Wut zu zittern. "Aber dieses eine Mal, kurz nachdem du weg gezogen warst, ging er auf Mokuba los. Mitten beim Essen sprang er auf und ging auf ihn los. Ich habe ihn angeschrieen, damit er mich verprügelt, und nicht meinen Bruder. Statt dessen hat er ihn gegen die Wand geworfen und er ist ohnmächtig geworden. Ich war so unglaublich wütend..."

"Hast du ihn etwa...?"

"Es war ja nicht mit Absicht. Ich habe das große Messer vom Tisch genommen und... er ist nach hinten ausgewichen. Weil es draußen so warm war, war das große Fenster offen. Du hättest sein flehendes Gesicht sehen müssen. Dann ist er hintenüber gekippt und kopfüber 8 Stockwerke in die Tiefe gestürzt. Das erste, was ich danach sah, war mein eigenes Spiegelbild in der Klinge des Messers... bzw. das Spiegelbild meiner Augen..." Er lehnte sich weit zurück und schmunzelte. "Mag sein, dass das lächerlich klingt, aber danach habe ich meine Augenfarbe gehasst." Einen Seufzer später richtete er sich wieder auf. "Ich habe der Polizei gesagt, er sei mitten beim Essen aufgesprungen und zum Fenster gestürzt. Natürlich haben sie mir geglaubt." Kaiba öffnete die Augen wieder und grinste Nao an. "Bist du jetzt schockiert? Du sagst nichts."

"Es überrascht mich nur, das von dir zu hören." Sie lächelte.

Er stand auf. "Ich sagte doch, dass ich betrunken bin. Da wird man redselig."

Immer noch lächelnd erhob Nao sich ebenfalls. "Und wenn schon. Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast." Sie lehnte sich an ihn und er legte den Arm um sie.

"Solltest du auch. Sogar Mokuba glaubt, der Alte wäre von allein gesprungen."

Ohne das Thema noch einmal anzuschlagen gingen beide "nach Hause".
 

---------------------------------------------------
 

[1] Seto-chan, mein Herzblatt, versuch doch einmal, Probleme nicht nur mit deinem süßen Köpfchen zu lösen (Seto: Womit denn dann?) Mit dem Arsch, weißte... *Seto-chan hau* Geh doch mal nach deinem Gefühl! Baka! (Baka? *weißer-Drache-Blick aufsetz*) *augenblicklich zu Eiszapfen erstarrt* (hehehe)

[2] Ich hab nix gegen Techno, manche Tracks gehen. War vielleicht etwas harsch ausgedrückt ^^'

[3] Kennt jemand "my own summer" von den Deftones? Der läuft im A.M. ^-^

[4] Armes Hundi *mal knuff* Ich liebe Seto/Joey-Pairings eigentlich, aber ein bisschen fies muss mein kleiner Kaiba ja noch sein dürfen, oder?
 

-----------------------------------------------------
 

So, ihr solltet jetzt ganz lieb zu mir sein. Für das nächste Kapitel habe ich sehr gelitten, geschuftet und bin fast daran gestorben... *ächz*
 

Bis dann

Umi

Magst du Hundis? - oder: Fliegende Kleidungsstücke

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 10
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: Hunde sind mir... okay, Seto-chan hat sie bei Gelegenheit aus Joeys Tierheim mitgenommen... also nicht mir... aber Ai is mir... oder nach diesem Kapitel doch nicht mehr

Rating: war von mir anfänglich als "nicht jugendfrei" geplant... mal sehen was diverse Freischalter dazu sagen... mir ist's zu harmlos -.-'

Kommentar: In dieses Kapitel habe ich mein Herzblut gesteckt, es ist sozusagen mein "erstes Mal", ihr versteht? Na ja... ernüchternd... traurig, wenn man mit 16 die erste Lemon zu schreiben versucht, oder? Und es dann nix wird...

Zeit: gleicher Abend

Widmung: an alle Kommi-Schreiber und Lemon-Autoren (Kinder, ... ihr seid Genies...)

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

----------------------------------------------------------------------------------
 

Nao musste wieder kichern.

"So ein Mist, wo ist denn der Schlüssel hin?" Kaiba kramte hektisch in sämtlichen Taschen.

Seine Freundin hielt sich die Hand vor den Mund um nicht laut loszulachen.

"Das ist nicht witzig!" Er drehte sich zu ihr um. Sie war verschwunden.

"Ai-chan? Ich find das nicht lustig. Wo bist du? Ai-chan!" Was, wenn sie ihn jetzt allein gelassen hatte? Sie hatte schon immer einen etwas dürftigen Humor gehabt - was solche Sachen anging. "Ai-chan!" Seine Stimme klang etwas verunsichert.

Plötzlich kam eine Antwort. Von oben. "Ganz ruhig. Ich bin hier."

Tatsache. Dreist wie sie war, saß sie auf der Mauer, die sein Grundstück begrenzte.

"Du solltest dir wirklich mehr Mühe mit den Sicherheitsvorkehrungen geben. Sowas kann böse Folgen haben."

Kaiba schmunzelte. "Achte bitte auf den Stacheldraht, wenn du hinunter in den Garten springst."

Sie sah ihn etwas ungläubig an und blickte dann die andere Seite der Mauer hinab.

Ehe sie sich versah, saß er neben ihr.

"Wie..."

"Ich war in Sport schon immer besser als du. Vergessen?"

"Ich brauche deine Hilfe nicht. Wenn du dich recht erinnerst habe ich es schon einmal auf dein Grundstück geschafft, ohne, dass mir etwas passiert ist."

Er leierte mit den Augen und sah sie tadelnd an. "Denkst du, ich habe das so hingenommen, ohne etwas zu verbessern? Wenn du hier unbeschadet runter willst, dann mach mir alles nach, okay?" Ohne auf sie zu warten stand er auf, balancierte die Mauer entlang Richtung Tor, ließ sich an den schwarzen Eisenstäben bis zur Hälfte hinab gleiten, sprang hinunter und landete soweit wie möglich von dem Tor entfernt.

Sie machte ihm alles nach, verlor allerdings am Tor den Halt und stürzte.

Direkt in seine Arme.

Erschrocken schnappte sie nach Luft und wollte sich dankend an ihren "Retter" wenden, bekam jedoch keinen Ton heraus, als sie ihn anblickte.

Er schenkte ihr wieder eins seiner seltenen Lächeln.

Sie erwiderte es und beide sahen sich einfach nur lange an.

Ein leises Jaulen und das Geräusch vieler Pfoten holte sie jedoch in die Realität zurück.

Die Wachhunde! Wie viele waren es? 20? 30? Egal, alle strömten auf die Eindringlinge zu.

Kaiba lachte leise. "Na, ihr?" Er ließ die junge Frau herunter und hielt den Hunden seine Hand hin. Eifrig schnupperten und leckten sie daran, dann trotteten sie wieder davon.

Nao grinste. "Hast du eine Vorliebe für Hunde?"

"Nur wenn sie brav gehorchen." [1] Er schob sie Richtung Villa.

"Wie kommen wir jetzt rein?"

"Zweitschlüssel."

"Oh, jetzt erfahr ich endlich, wo du den versteckt hast! Hab ihn beim letzten Mal verzweifelt gesucht."

"Dummkopf. Ich verstecke ihn nur draußen, wenn ich ausgehe."

"Ach so... in weiser Voraussicht, wie?"

"Sollte das witzig sein?" Unter einem der Blumentöpfe auf der Veranda befand sich der Schlüssel, wurde hervorgezogen und in das Schlüsselloch der Terrassentür gesteckt. Umgedreht. Voila!

"Treten sie ein, Madame."

"Mit dem größten Vergnügen." Sie steuerte ohne Umschweife auf sein Zimmer zu.

Als er sie endlich eingeholt hatte - was sich durch das Abschließen der Veranda etwas verzögert hatte - stand sie vor einer der Kommoden und hielt ein Foto in den Händen. Beim Eintreten ihres Gastgebers schaute sie überrascht auf und hielt das Bild hoch. "Das hast du noch?"

Es war das Foto, dass er vor knapp einer Woche in den Fluss werfen wollte.

Ohne auf ihre Frage einzugehen kam er näher, nahm ihr das Bild aus der Hand und legte es schweigend auf die Kommode zurück.

"Küss mich!"

Kaiba schaute seine Ai-chan an, als müsse er über ihre Äußerung nachdenken, beugte sich dann aber doch zu ihr herunter und legte seine Lippen auf ihre.

Sofort schlang sie ihre Arme um ihn und hielt ihn fest an sich gepresst, während sie den Kuss erwiderte und ihre Zunge sich einen Weg in seinen Mund bahnte.

Als beide sich wieder voneinander lösten, war das einzige, was er hervorbrachte "Heulmemme!". Auch wenn es eher wie ein liebevoller Spitzname klang, traf er damit den Nagel auf den Kopf. Immerhin stand sie weinend vor ihm und sah entschuldigend zu ihm hinauf. Er hatte ja keine Ahnung, wie weh es tat, ihm nicht sagen zu dürfen, was in ihr vorging... Aber in dieser Nacht wollte sie nicht länger daran denken.

Entschlossen wischte Nao sich das Gesicht mit dem Arm ab und begann, ihm seinen Mantel auszuziehen. Er ließ das einfach mit sich geschehen und küsste sie dafür wieder, diesmal jedoch um einiges leidenschaftlicher als zuvor. Kaum, dass sie "ihre Arbeit" beendet hatte, zog er sie so nah es ging an sich heran. Bevor sie es richtig bemerkte, hatte er sie von ihrem Rock befreit [2] und machte sich daran, das gleiche mit ihrem Top zu tun, musste dafür jedoch den Kuss kurz unterbrechen. Wieder schlang sie ihre Arme um ihn, jedoch nur um ihm sein Hemd über den Kopf zu ziehen.

So ganz reibungslos verlief diese Sache aber nicht und Nao musste unwillkürlich lachen, als sie nach ihrer Aktion seine zerzausten Haare sah.

Mit strafendem Blick hob er sie hoch und trug sie zu seinem Bett.

Gott, wie sie es liebte, von ihm durch die Gegend getragen zu werden! Das angenehme Kribbeln in ihrem Bauch nahm dadurch erheblich zu.

Vorsichtig legte er sie auf die Decke und küsste sie erneut. Erst auf die Stirn, dann auf Mund, Kinn und Hals. Von letzterem wanderte er dann langsam abwärts, bis seine Lippen zwischen ihren Brüsten angekommen waren. Leicht grinsend nahm er ihren BH mit den Zähnen auf und sah sie bittend an.

Sie musste schmunzeln und nickte.

Mit glänzenden Augen - wie ein Kind an Heiligabend, das seine Geschenke auspackt - öffnete er den Verschluss des BHs und warf das nunmehr überflüssige Utensil in hohem Bogen weg.

Das Schmunzeln in Naos Gesicht wich einem leicht überraschten und zugleich erregtem Ausdruck, als Kaiba dort wieder ansetzte, wo er zuvor aufgehört hatte. Er fuhr mit seiner Zungenspitze ihr Brustbein auf und ab und schloss genussvoll die Augen, als er ihren Herzschlag gegen seine Zunge trommeln spürte.

Auf einmal flog noch etwas durch den Raum. Aber hallo! Das war ihre Strumpfhose! Der Mann war ein Genie, sie hatte noch nicht einmal bemerkt, dass er sie ihr ausgezogen hatte.

Nao wusste genau, was er nun vorhatte, als er mit seinen leichten Küssen noch weiter hinab wanderte. Aber ohne sie! Sie würde nicht untätig in der Gegend herum liegen.

Mit einer flüchtigen Bewegung erhob sie sich und zog seinen Kopf wieder zu sich. Überrascht sah er sie an, gab sich dann aber ihrem fordernden Kuss hin und staunte nicht schlecht, als sein Hosenbund sich plötzlich in der Höhe seiner Knöchel befand. Ihr Blick sagte "Was du kannst, kann ich schon lange!", als sie schließlich begann, seinen Oberkörper mit Küssen zu bedecken, wie er es zuvor mit ihrem getan hatte. Und genau wie er, ließ auch sie ihre Zungenspitze direkt über seinem Herzen ruhen und genoss die etwas ungleichmäßigen Schläge, die sie so zu spüren bekam, bevor sie dann ein Stück abwärts wanderte, seinen Bauchnabel einmal umkreiste und schließlich wieder oben an seinem Hals angelangte. Auch ihn bedeckte sie mit federleichten Küssen, ehe sie ihm ein "Du gehörst mir..." zu hauchte und sich an einer Stelle seitlich seines Nackens festsaugte und leicht an ihr knabberte. Als dort daraufhin ein unübersehbarer Fleck prangte, stieß sie Kaiba leicht von sich und setzte sich dann auf ihn.

Sein Schmunzeln verriet, dass auch er noch so einiges mit ihr vorhatte. Langsam fuhr er mit den Händen über ihre Hüfte, spielte ein wenig mit ihrem Slip und ließ seine Fingerspitzen dann ganz vorsichtig an ihren Seiten hinauf gleiten, packte sie und zog sie zu sich hinunter.

Bei dem darauf folgenden Kuss rieben beide ihre Körper aneinander, erst leicht, dann immer stärker und schneller. Ihre Hände waren fest ineinander "verhakt" und lösten sich nur ab und zu voneinander um eventuelle störende Haarsträhnen beiseite zu streichen.

Plötzlich unterbrach sie den Kuss und lächelte ihn berechnend an.

Kurz darauf entfuhr ihm ein erstes Keuchen, als ihre Hand sich plötzlich unter seinen Shorts befand und sich dort in gleichmäßigem Rhythmus an seiner empfindlichsten Körperstelle zu schaffen machte.

"Gefällt dir wohl, hm? Soll ich weitermachen?"

Er nickte hastig.

Sie schmunzelte ihn leicht sadistisch an und "ließ los". Sein enttäuschtes Gesicht ignorierend ließ sie sich nach unten gleiten und zog seine Shorts mit den Zähnen herunter. Ihre Augen wurden größer. "Kami! Da hat sich aber in den letzten Jahren was entwickelt."

Kaiba dachte, er müsse sterben, als Nao einfach dort unten verharrte und das Objekt ihrer Begierde immer wieder neugierig anstupste anstatt irgendetwas zu unternehmen. Schließlich hatte er genug von ihrer Untätigkeit und zerrte sie wieder zu sich hoch.

"Ich lass mich nicht von dir quälen. Entweder machst du jetzt irgend etwas oder ich tu's."

Sie biss ihn leicht in die Nasenspitze und grinste dann. "Da bin ich aber gespannt."

Nun grinste er auch.

Ein leises Stöhnen war von Nao zu hören. Wo dieser Seto schon wieder seine Finger hatte...

"Keine Sorge, Ai-chan. Mokuba ist außer Haus und sämtliche Angestellte ebenfalls... Du brauchst dich also nicht zurück zu halten..."

Als er seine Arbeit nach diesem Kommentar fortsetzte, war die junge Frau sich sicher:

Diese Nacht würde auf keinen Fall langweilig werden...
 

----------------------------------------------------------------
 

[1] Gruß an alle Autoren und Fans des Seto/Joey-Pairings *gg*

[2] hatte einen Reißverschluss und zwei Knöpfe an der Seite. Geht also ^^
 

----------------------------------------------------------------
 

Ich wollte eine Lemon schreiben, ehrlich... es ging einfach nicht.

Nicht dass ich mir nicht vorstellen konnte, was und in welcher Reihenfolge usw. die beiden machen (das ist der lustigste Teil der Arbeit *g*), aber ich bin unfähig, das schriftlich umzusetzen.

Irgend etwas in mir weigert sich, von Seto-chans Schwanz (der zweifellos eine beachtliche Länge haben muss und... habt ihr in dieser einen Folge, als er und Yugi sich gemeinsam mit 2 Raritätenjägern duelliert haben, mal seine Nase im Profil gesehen? Man sagt ja "Die Nase eines Mannes..." ihr wisst schon...) oder etwas in der Richtung zu schreiben...
 

Naja, bis dann @.@ *tot*
 

Umi

(K)ein Liebesfilm

Titel: Eine rein geschäftliche Angelegenheit

- oder: was sich aus einem Abendessen entwickeln kann
 

Kapitel 11
 

Autorin: SSjUmi

Disclaimer: Nix mir ^^

Rating: wieder jugendfrei

Kommentar: Na, ihr kennt mich doch. Ihr wisst, wie ich sowas enden lasse. Wie, nein? Ihr kennt meine Vorliebe für Happy Ends nicht? Na dann lest mal! Ach ja: ein großes Sorry an alle, die noch nicht wollten, dass die FF schon zu ende ist ^^

Zeit: next morning

Widmung: an alle, die mich nach dem letzten Kapitel aufgebaut haben @.@ thx

Feedback: als Kommi bitte
 

Legende: 

"klaro, alles gesagte"

'immer noch klar: alles gedachte'

<Zeitangaben>

>Geräusche<

[meine glorreichen Gedankengänge beim Schreiben und Beta-Lesen]

*...* = solche Sachen wie *klopf*, *tropf* und *grins*

...***** = zensiertes
 

----------------------------------------------------------------------------------
 

Als Kaiba am nächsten Morgen aufwachte, befand er sich allein in seinem zerwühlten Bett. Leicht verwirrt blickte er sich um. "Ai-chan?" Wo konnte diese Frau schon wieder sein?

Immer noch grübelnd stand der junge Firmenchef auf und gähnte erst einmal herzhaft. Es ärgerte ihn, dass Nao einfach ohne ihn aufgestanden war, wo er doch vor dem Frühstück zu gern wiederholt hätte, was sie in der vergangenen Nacht getan hatten. Egal, dem Ruf der Natur folgend begab Kaiba sich ins Badezimmer und musste danach beim Anblick seines Spiegelbildes teils entsetzt, teils amüsiert feststellen, dass die "Reviermarkierungen" seiner Ai-chan immer noch zu sehen waren - und dies sicher auch noch für längere Zeit bleiben würden.

Verschlafen zog er sich ein paar Trainingshosen und ein langes blaues T-Shirt über - sollten seine Bediensteten doch denken was sie wollten (schlimmer als richtig liegen konnten sie ja nicht) - und stapfte in die Küche, in der Hoffnung dort auf Nao zu treffen.

Fehlanzeige.

Also wieder zurück ins Zimmer, nein besser in ihr Gästezimmer.

Gedacht, getan.

Als auf sein Klopfen keine Antwort kam, trat er einfach ein.

Das Zimmer war ordentlich, als wäre nie jemand darin gewesen. Nur eine CD-Rom und ein kleiner Zettel lagen auf dem Tisch an der gegenüberliegenden Wand, aber sonst...

Eine CD-Rom und ein Zettel?

Kaiba schluckte und ahnte bereits, was das zu bedeuten hatte. Trotzdem ging er zu dem Tisch und nahm sich das zusammengefaltete Blatt Papier herunter, um zu lesen, was darauf geschrieben stand.
 

Guten Morgen, Seto-chan.

Ich hoffe du hast gut geschlafen. Dass die vergangene Nacht wunderbar war, muss ich ja nicht erst erwähnen, das weißt du besser als jeder andere, oder nicht?

Wie versprochen hast du deine Daten zurück, immerhin hast du mir das gesagt, was ich wissen wollte und ich bin sehr glücklich darüber, dass du dich mir anvertraut hast.

Wenn du das liest sitze ich wahrscheinlich schon im Flugzeug auf dem Weg nach Hause, wo Michael bereits mit den Hochzeitsvorbereitungen auf mich wartet.

Tja, leider ist dies kein romantischer Liebesfilm, in dem man sein Leben einfach für die Liebe aufgeben kann, ohne dafür bestraft zu werden.
 

Ihre Schrift wurde immer krakeliger.
 

Du hast richtig gelesen. Liebe. Ich konnte dir einfach nicht sagen, dass ich dich... du weißt schon.
 

'Nein, weiß ich nicht...' Vor Wut begann Kaibas Hand leicht zu zittern.
 

Was hätte ich getan, wenn du das erwidert hättest? Ich hätte nie im Leben einfach gehen können und das weißt du auch. An meiner Stelle hättest du sicher genauso gehandelt.

Wer weiß, vielleicht wird alles gut. Vielleicht kann ich meine Firma und meine Familie behalten, ohne Michael zu heiraten. Wenn das der Fall ist, würde ich gern zu dir zurück. Aber das wäre egoistisch von mir, dich erst zu verletzen und dann zurück zu kehren, als wäre nichts geschehen.

Seto-chan, weißt du eigentlich, dass ich nach dir nie wieder eine Beziehung hatte? Keiner konnte es mit dir aufnehmen, weder in Sachen Charakter, noch vom Aussehen her.

Ich hoffe wir begegnen uns eines Tages wieder.

In Liebe...

deine Ai-chan
 

Die letzten Wörter waren kaum zu entziffern, da sie zum einen unleserlich geschrieben, zum anderen durch etwas Nasses verwischt waren.

Halt, da war noch etwas.
 

PS: Du kannst mich jetzt ruhig hassen, aber bitte... denke dabei nicht an blaue Augen.
 

Stille.

"DU UNFAIRES MISTSTÜCK! UND WIE ICH DICH HASSE!" Rasend vor Wut zerriss Kaiba den Brief und verstreute die Schnipsel im gesamten Zimmer. Dann schnappte er sich den Stuhl und zerschlug ihn an der Wand. "DU EGOISTISCHES, UNFAIRES WEIB!"

Wieder Stille.

Kraftlos sank der junge Mann plötzlich auf die Knie. Noch nie war er so verletzt worden. Noch nie.

"Was fällt dir ein, mir all das zu schreiben? Warum hast du es nicht gesagt? Warum denn nicht?" Er schreckte auf. Warum hatte er denn nichts gesagt? Er hätte nur das aussprechen müssen, was ihm manchmal auf der Zunge gelegen hatte. Er hatte es verschwiegen, nur weil es ihm kitschig und unrealistisch vorgekommen war.

Das Bild, dass er von den Papierschnipseln vor sich hatte drohte zu verschwimmen.

Kaiba rieb sich fluchend in den Augen herum. Er würde nie wieder wegen jemandem weinen, erst recht nicht wegen ihr. Das hatte er nun davon, dass er sich auf Gefühle und all diesen Mist eingelassen hatte.

Es hatte nur Schmerzen mit sich gebracht.
 

Immer noch rasend vor Wut verließ er das Zimmer, mit dem festen Vorsatz, sich nie wieder jemandem anzuvertrauen, geschweige denn, sich zu verlieben.

Denn genau das war passiert.

Er hatte sich zweimal in dasselbe Mädchen verliebt und sie hatte ihn zweimal allein gelassen.

Und dafür würde sie eines Tages büßen müssen.
 

Ende
 

---------------------------------------------------------
 

*schnief* *heulz* Mein armer Kaiba... *ihn an sich knuddelt* AUA! *von ihm gebissen wurde*

(Seto: Ich hasse dich. Ihr Weiber seid doch alle gleich!)

Ich hätte dich nie verlassen *todernst*

(Ehrlich?)

Aber 100pro! Warum denn auch?

(Warum denn nicht?)

Du bist reich und sexy *smile*

(Wusst ich's doch *seinen Ultradrachen auf Umi hetz* Alle Weiber sind gleich)

WHAAAAAAAAAAAAAAAAA! *wegrenn*

(You can run, but you can't hide *satanisch lach*)
 

So Leute. Das war's. Und, wie hat's euch gefallen? Ende "happy" genug?

Wie? Zuwenig Character Death?

Ach, in meinen anderen FFs sterben schon genug Leute, muss ja nun nicht immer sein ^^

Wenn ihr ganz lieb BitteBitte sagt, gibt's vielleicht n Epilog - aber nur vielleicht!

(Bitte sagt BitteBitte! *fleh* das Ding is schon fertig!)
 

Bis bald

Umi

Die Zeit heilt alle(?) Wunden

Mies gelaunt zerrte Kaiba an seinem Schlips und betrat dann den Festsaal. Wie er Wohltätigkeitsveranstaltungen doch hasste! Aber Sponsoren wurden von solchen Festen angelockt wie Schmeißfliegen von verwesendem Fleisch, also war es nie falsch, mal vorbei zu schauen.

In einiger Entfernung erblickte er dann Nao. Sie war in den vergangenen Jahren noch schöner geworden:

Das lange Haar hatte sie hochgesteckt. Sie trug ein teures, beiges Designerkleid, das mit unzähligen Schnüren verziert war und dazu schwarze Spitzenhandschuhe. Seit ihr Mann sie verlassen und ihr die Firma übergeben hatte, traf man sie des öfteren auf noblen Veranstaltungen jeder Art an.

Für Kaiba war es jedoch das erste Mal nach 5 Jahren, dass er sie wiedersah.

An ihrem Hals blinkte ein silbernes Medaillon, das mit einem kleinen Rubin verziert war.

Als sie ihn erblickte, lächelte sie.

Er hasste sie dafür und beachtete sie nicht weiter.
 

Eine halbe Stunde später, als er sich am Büffet aufhielt, rempelte ihn jemand an. Er hörte etwas zu Boden fallen und drehte sich um, aber zu spät. Es war niemand zu sehen. Vor Kaibas Füßen lag etwas Glänzendes.

Es war ihr Medaillon.

Neugierig hob er es auf und öffnete es.

2 Bilder.

Ein altes, verblasstes auf der linken, ein neueres auf der rechten Seite.

Beide Fotos zeigten einen braunhaarigen Jungen mit blauen Augen.

Links hielt ihn ein schwarzhaariges Mädchen in seinem Alter an der Hand.

Der Junge auf dem rechten Bild jedoch wurde von einer etwa 25jährigen Frau - ebenfalls mit langem, schwarzen Haar - im Arm gehalten und war bedeutend jünger als der auf dem alten Bild.

Kaiba schluckte und schloss die Augen.

Das Medaillon hielt er in seiner Faust.

Dann verließ er den Saal.
 

----------------------------------------------------------------------------
 

So, jetzt ist aber endgültig Schluss ^-^

Danke an alle, die bis hier hin gelesen haben. Hoffe, es hat euch gefallen.

War sicher nicht meine letzte YGO-FF... denk ich mal.
 

Bis bald!

Umi



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Kommentare zu dieser Fanfic (62)
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Von: abgemeldet
2010-08-08T14:12:00+00:00 08.08.2010 16:12
Hallöle ^^y
ano ... deine FF ist der Hammer...XDD
super geschrieben ...^^
hab teilweise nen grinskrampf gehabt... *an den Hund denk*
hab auch mit gelitten wenns um Seto ging...
hast die Gefühle der Charas richtig gut rüber gebracht ...^^
mata ne
Von:  Icy-Chan
2007-05-06T20:22:36+00:00 06.05.2007 22:22
oh wow!
Ich finde die FF echt klasse, vor allem, da es nicht so ein richtiger 'friede-freude-eierkuchen' Schluss ist...es ist eben doch...leicht melancholisch...Der kleine Junge auf dem Bild in dem Medaillon...Seto-Junior, was? ^.~
süß...
der arme Seto...
ich frag mich, ob die beiden es zu zweit nicht geschafft hätten, ihren Vater von der Hochzeit abzubringen...aber wie sie sagte: Das Leben ist nun mal leider kein Liebesfilm, in dem es immer ein Happy-End gibt...
Traurig deine FF...aber wunder wunder schön...
hdl
Mana
Von: abgemeldet
2006-03-15T14:51:12+00:00 15.03.2006 15:51
Hey!
ich habe schon mehrere Male diese FanFiction gelesen aber leider noch nie wirklich ein Kommentar hinterlassen. Sorry.
Ich fand die FanFiction von Anfang an sehr interessant und sehr gut geschrieben. Du hast einen tollen Schreibstil und Talent. Schließlich lese ich noch deine andere Fanfciton "Lass mich nicht allein".
Zum Beispiel fand ich immer die Erinnerungen der Beiden voll süß. Wo Nao für klein Kaiba einen Kakao gemacht hat oder wo klein Kaiba ihr ein Kuss gegeben hat.
Und später als Kaiba vor ihr steht und Nao fragt "Warum lächelst du nicht mehr? Früher hast du doch immer gelächelt." (hab's nicht mehr so genau im Kopf) Und dann Kaiba antwortet "Das war doch nur wegen dir."
Kannst mal sehen wie oft ich deine FanFiction gelesen habe.
Noch mal ein Dickes Lob an dich.

Rukaya
Von:  Mireyuu-chan
2006-01-02T12:38:55+00:00 02.01.2006 13:38
*flenn*
ch hasse solche ffs die kein happy end haben T.T
Wow du hast es auch geschafft mich mit ner ff zum flennen zu bekommen
*klatsch*
Passiert selten.... wirklich TT
Mach weiter so aber bitte mal mit happy end
da mi
Von: abgemeldet
2005-12-01T18:52:19+00:00 01.12.2005 19:52
Total knuffsch, echt!
Yami als Mumie *sich das mal vorstell* -.-'
Das mit Jou und Seto war auch cool XD
Nya... isch les ma weita, ne^^
Von:  Chio-chiisai
2005-08-15T19:52:29+00:00 15.08.2005 21:52
*schnief* Echt klasse die FF ich mag sochle FF's
is leider schon end =( naja aber man kann sich dann eben ein ende denken ist auch mal was schönes ;)
*daume hoch für die FF*
echt klasse die FF
*begeister verabschied*
Babica-chan
Von:  sterekura
2005-05-19T14:19:44+00:00 19.05.2005 16:19
Ach mein Gott...
Ich muss zuegeben, dass ich das Ende erst verstanden habe, als ich es gerade eben ein weiteres Mal gelesen habe...
*vor Scham im Boden versink*
FFs sollte ich wohl doch lieber zu Hause und in ruhigen Minuten lesen *mir das merk*

Aber jetzt, wo ich das Ende verstanden hab scheint alles irgendwie in einem anderen Licht. Und ich muss sagen, dass das eine wirklich geniale FF geworden ist (bin ich froh, dass ich dir net früher ein Kommi dazu geschrieben hab - das wär dann total voll mit falschen Gedanken gewesen *dropza*).
Seto und Papa *seufz* Das ist ne wirklich schöne Vorstellung, aber irgendwie find ichs schade, dass er es auf DIESE Weise erfahren musste... oder erfahren hat - von Müssen kann ja keine Rede sein. Eigentlich würd ich gerne wissen, was er jetzt macht - jetzt, wo er weiß, dass er Vater ist (übrigens, ich will das Kind sehen >< Wie sieht ein Kind von Seto Kaiba aus???)

Alles in allem hat mir die FF sehr gut gefallen, Ai ist eine total süße Frau und ich bin froh, dassu sie wieder in Dandelion zum Leben erweckt hast. Eine willesstarke Frau, die weiß, was sie will. Passt irgendwie perfekt zu Seto und doch reiben sie sich aneinander (ja, net falsch verstehen ûû).
Schade, dass die FF so enden musste und überhaupt geendet hat, aber vielleicht macht sie das Ende noch attraktiver und erheblich besser *nod nod*

Ich hoffe, dass du bald wieder online sein kannst - ich geh langsam ein ohne dich und deine FFs ;___;
*ganz dolle knuddelz*
Deine Neesan
Von: abgemeldet
2005-02-12T10:19:09+00:00 12.02.2005 11:19
Hey!
Man ist das fies du lässt die FF hier einfach enden!
Kaiba hat einen Sohn! *gg*
Könnte ich dich nicht überreden zu deinem hammmermäßiges Meisterwerk noch ein paar Kappis hinzuzufügen?
Der Brief war fies, sie hätte ihm das persönlich sagen sollen.
Und das sie ihn liebt.
*schnief*
Das Ende war echt traurig.
I will miss the great FF from you!^^

Bye Angel
Von:  Lola
2005-02-10T15:37:57+00:00 10.02.2005 16:37
Aslo ich find deine FF ja ganz toll.
Wie wärs wenn du ne Fortsetzung dazu schreibst?
Das würde mich und ich denke mal viele andere freuen.
Deine I_LOVE_SETO
Von:  Hito
2005-01-10T16:54:46+00:00 10.01.2005 17:54
Mist, s Kommi zum Kap 12 hab ich noch hier reingepackt ^^'
*schon wieder ferienreif is*

Kap 12
-O.O Kaiba's Reaktion auf den Brief: Ich hätt genauso gehandelt *pat*

Epilog
-Das finde ich von Ai-Lin gar ned fai, dass sie Seto verschwiegen hat, dass er Papa is (?).


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