Tanz mit einem Dämon von Ayne ((Inu Yasha Short Story)) ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1 -------------------- Halli Hallo, ihr Inuyasha Fans! So, nach langem Überlegen hab ich mich dazu durchgerungen, eine Inu-Fanfic zu schreibseln. Es hat mir wirklich großen Spaß gemacht, auch wenn ich anfangs leichte Probleme hatte, die Geschichte zu beginnen. XD Da ich schon seit geraumer Zeit Montags bis Freitags vor der Glotze hocke und mir diesen super spannenden Anime reinziehe, war es für mich doch Pflicht, auch mal eine FF darüber zu schreiben!^.^ Na ja, aber nun lest selbst, was ich mit Mühe aus meinem Gehirn gezogen habe: <~<~<~<~Tanz mit einem Dämon 1 ~>~>~>~> (Inuyasha Short Story) * ~ * ~ * ~ * ~Kapitel 1~ * ~ * ~ * ~ * "Wie weit ist es denn noch? Ich kann nicht mehr!" Shippo ächzte den Hügel hinauf und jammerte Kagome, Miroku und Inu Yasha die Ohren voll. "Wenn ich so kurze Beine hätte wie du, würde ich auch nicht mehr können! Tja, das Los des Schicksals...", gab Inu Yasha patzig zurück, dem Shippos Gequengele langsam echt auf die sowieso schon strapazierten Nerven ging. Doch Shippo musste nicht lange überlegen, er wusste wie er Inu Yasha am effektivsten eins auswischen konnte. Und dazu musste er nicht einmal sonderlich groß sein, seine minimale Größe war ihm in dieser Angelegenheit durchaus von Vorteil. "Kagome? Trägst du mich? Wenn ich noch einen Schritt gehe, breche ich auf der Stelle zusammen!", stöhnte er kläglich und schaute Kagome aus seinen Schlitzaugen zuckersüß an. "Aber sicher, ist doch klar ...", begann diese, wurde jedoch im nächsten Augenblick blitzschnell von Inu Yasha unterbrochen, der sich Shippo geschnappt hatte und ihn nun wie einen Kartoffelsack über den Rücken warf. "Kommt nicht in die Tüte!", maulte er und stapfte missmutig weiter den kleinen Hügel hinauf, hinter dem irgendwo das Ziel ihrer Reise lag. "Na, du bist doch nicht etwa eifersüchtig, oder? Hihihi, der starke Inu Yasha hat eine Schwäche für die hübsche Kagome!", stichelte Shippo mit einem breiten Grinsen während er kopfüber an Inu Yashas Rücken baumelte. "Hab ich nicht!", zischte dieser aufgebracht und machte ernsthaft Anstalten Shippo fallen zu lassen. Doch dieser hatte nicht wirklich vor mit seinen Sticheleien aufzuhören, sondern machte geradewegs weiter. Eine unglaublich argumentreiche Diskussion entbrannte zwischen dem Fuchs- und dem Hundedämon: "Hast du dooch!" "Hab ich nicht!!" "Hast du doooch!" "Hab ich nicht!!!" "Hast du dooooch!" "Hab ich nicht!!!!" "RUHE IHR BEIDEN!!!" Kagome schaute die beiden Streithähne zornig an. "Ihr benehmt euch wie kleine Kinder! Könnt ihr mal damit aufhören? Wieso sollte Inu Yasha eine Schwäche für mich nichtsnutzigen Menschen haben?" Ihre Augenbrauen zuckten gereizt und in ihrer Stimme machte sich eine gehörige Portion Zynismus breit. "Mein Reden...", murmelte Inu Yasha in sich hinein als sich Shippo plötzlich aus seinen Fängen befreite und singend den Weg entlang hüpfte. "Weil er dich li-i-i-i-e-bt!" Der Kleine trollte sich vor Freude am Wegesrand. Kagome wurde von einer Sekunde auf die andere tomatenrot und Inu Yasha blickte trotzig in eine andere Richtung, bloß nicht zu Kagome. "Du kannst ja doch noch laufen!", brach Miroku das unangenehme Schweigen, dass sich zwischen Kagome und Inu Yasha breit gemacht hatte. Hatte Shippo das ernst gemeint oder war das bloß wieder einer seiner blöden Scherze gewesen? "Pah!", entfuhr es Inu Yasha und er setzte sich wie immer an die Spitze der ungleichen Truppe. Sollten sie doch denken was sie wollten, konnte ihm doch egal sein! Unsere Helden waren auf dem Weg zu einem kleinen Häuschen mitten in einem dichten Wald, wo nach Angaben einiger Dorfbewohner ein alter Mönch leben sollte, der einen besonders großen Splitter des Shikon no Tama besaß. Er war seinem Lebensende nahe und hatte auch niemanden, dem er den Juwelensplitter vererben konnte. Und wie wir ja alle wissen, hätte es ein achtes Weltwunder gebraucht, um Inu Yasha uns seine Freunde davon abzuhalten, sich auch diesen Splitter in die Tasche zu stopfen. Die Sonne neigte sich bereits dem Untergang und färbte den fast wolkenlosen Himmel in ein zartes rot. Mit schleppenden Schritten schlurften unsere Freunde einen scheinbar endlosen Pfad entlang, der sie eigentlich schon vor geraumer Zeit zu ihrem Ziel hätte führen müssen. Nach Mirokus Berechnungen müssten sie schon längst an dem verlassenen kleinen Häuschen angekommen sein, in dem ein weiterer Juwelensplitter förmlich danach schrie von ihnen aufgesammelt zu werden. Doch nichts von alledem war... Entweder hatte sich Miroku gehörig verrechnet oder die Qualität der Karten hatte schlicht und ergreifend ziemlich nachgelassen, wobei ersteres dann doch schon eher in Betracht kam. "Ach, das kann doch nicht sein, gib das blöde Ding mal her!", keifte Inu Yasha und riss Miroku die Karte mit einer zornigen Bewegung aus der Hand. Er drehte sie ein paar Mal hin und her und schaute eine Weile nachdenklich auf das schon ziemlich abgewetzte Stück Papier. "Hm... das ist... äußerst verdächtig...!", murmelte er stockend und auf seiner Stirn bildeten sich ein paar Falten. Mit diesen Worten weckte er Kagomes Interesse, welche ihm auch schon gleich neugierig den Kopf entgegenstreckte und versuchte einen Blick auf die Karte zu erhaschen. "Was ist verdächtig?", fragte sie ungeduldig und näherte sich Inu Yasha noch ein Stück. "Das hier... schau mal! Warum hat sich der Kartenschreiber die Mühe gemacht und alles auf dem Kopf geschrieben?", fragte er verwirrt und hielt Kagome stolz die Karte unter die Augen, da er etwas seltsames entdeckt hatte, was dem klugen Miroku noch nicht aufgefallen war. Kagome betrachtete die Karte einen Moment lang nachdenklich und riss sie ihm dann zornig aus der Hand. "Argh!!! Du hältst sie verkehrt herum, du Depp!", schrie sie wutentbrannt und schubste Inu Yasha ein Stück von sich weg. "Was hatten wir anderes erwartet?", stöhnten Miroku und Shippo im Chor und dann versuchte sich Kagome im Kartenlesen. "Also, wir müssten jetzt ungefähr hier sein...", murmelte sie und deutete mit dem Zeigefinger auf einen kleinen eingezeichneten Wald, durch den eine schmale Straße führte. "Und hier ist das Haus, in dem der Mönch mit dem Juwelensplitter lebt." Ihr Finger fuhr ein Stückchen weiter über die Karte, bis sie genau auf eine kleine Hütte zeigte, die scheinbar auf einer Lichtung ein Stückchen neben dem Waldweg lag, auf dem sie sich gerade befanden. "Das heißt, das Haus muss ziemlich genau...hier sein!" Mit einem kleinen Hüpfer verschwand sie raschelnd im Gebüsch und ließ ihre verdatterten Freunde am Wegesrand stehen. "Hey, Kagome! Warte auf uns!", schrie Miroku, der als erster aus seiner Trance erwacht war, und verschwand hinter Kagome im Wald. Auch Shippo und Inu Yasha hielt es nicht länger auf dem Waldweg und sie hüpften ebenfalls mit einem verärgerten Grunzen ins Gebüsch hinterher. Nachdem sie sich wie die Bekloppten durch das Waldstück geschlagen hatten tauchte vor ihnen plötzlich das kleine Haus auf, nachdem sie schon seit über zwei Tagen gesucht hatten (die meiste Zeit unter der Führung des ,klugen' Inu Yashas, versteht sich). Die ganze Truppe kam zum Stehen und blickte erstaunt der Holzhütte entgegen, die Kagomes Meinung nach schon die beträchtliche Größe einer Gartenhütte hatte. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass jemand auf so engen Raum sein Leben fristen musste. "Und, was sagt ihr dazu?", fragte sie mit einem spöttischen Grinsen auf dem Gesicht und drehte sich zu den anderen um, die nacheinander aus dem Gebüsch gesprungen kamen. "Was soll man schon dazu sagen? Pures Anfängerglück, nenne ich so was!", antwortete Inu Yasha und grinste ebenso frech zurück. Kurz bevor Kagome wie ein ausbrechender Vulkan explodieren konnte, legte Miroku ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. "Ruhig!", flüsterte er beschwörerisch. "Wir sind hier auf fremdem Grundstück, vergesst das nicht. Ich bitte euch, einen Moment mit dem Streiten aufzuhören, dann wird der Mönch uns vielleicht anhören. Mönche schätzen die Ruhe, mit so einem Gepolter wird er uns wohl kaum freundlich begrüßen." Kagome und Inu Yasha schwiegen betroffen. Wie konnten sie so etwas vergessen? Langsam gingen sie auf die Hütte zu. Es brach großes Schweigen aus und von einem Moment auf den nächsten stand Miroku auch schon vor der Eingangstür und klopfte vorsichtig an. "Ist jemand zu Hause?", fragte er vorsichtig und schien regelrecht durch die Tür hindurchblicken zu wollen. Nach einem Moment der Stille hörte man lautes Gepolter und eine krächzende Männerstimme antwortete: "Was wollt Ihr? Bei mir ist nichts zu holen! Weder kaufe ich etwas, noch lasse ich mir irgendwelche dämlichen Bausparversicherungen andrehen, klar? Also verschwindet!" "Bausparversicherungen?!", frage Inu Yasha erstaunt. "Kann man das Essen?" "Nein, du Idiot! Bausparversicherungen sind..." Kagome stockte. Woher kannte der Mönch zum Teufel noch mal Bausparversicherungen? Gespannt wartete sie, was Miroku antworten würde. "Wir kommen von weit her und wollen gerne mit ihnen über den Juwelensplitter verhandeln, den sie besitzen!", sagte Miroku bestimmt und sein Blick bohrte sich noch ein wenig tiefer in die Tür hinein. Wieder herrschte für einen Moment Schweigen. Nach einiger Zeit erklang die krächzende Stimme erneut: "Tretet ein!" Das war das Stichwort, auf das Miroku die ganze Zeit gewartet hatte und mit einem Ruck öffnete er die Tür. Fast vollkommene Finsternis schlug ihnen entgegen. Nur in der hintersten Ecke der ,Gartenhütte' flackerte ein kleines, fast erloschenes Licht, welches symbolisierte, dass diese Hütte bewohnt war. "Was wollt ihr von mir, Fremde?" Ein kleines Lager war in der hintersten Ecke dicht bei der kleinen Lampe aufgeschlagen. Der Mönch hatte sich erhoben und blickte ihnen aus seinem faltigen, eingefallenen Gesicht entgegen. Beim Anblick des Mannes hatte es Miroku die Sprache verschlagen und so antwortete Inu Yasha mit seiner unhöflichen, direkten Art: "Wir wollen den Splitter, alter Mann!" Kagome stieß ihm kräftig den Ellbogen in die Seite, woraufhin Inu Yasha sich an das erinnerte, was Miroku ihnen gesagt hatte. Schnell verbesserte er sich: "Wir sind gekommen um Sie nach dem Juwelensplitter zu fragen, den sie besitzen. Wir nehmen jede Gefahr auf uns, um ihn zu bekommen. Wir bitten sie darum, uns ein Angebot zu machen!" "Geht doch! Warum nicht gleich so?!", keifte Kagome fast lautlos und blickte Inu Yasha immer noch ein bisschen sauer an. "Aha, ihr habt es also auf meinen Juwelensplitter abgesehen. Und was ist, wenn ich ihn nicht hergeben will?", fragte der Mönch und setzte sich in eine bequemere Lage, indem er sich mit dem Rücken an die Wand lehnte. Inu Yasha kochte innerlich vor Wut. Jetzt waren sie so weit gereist und nun wollte der alte Knacker nicht den Splitter rausrücken, einfach unglaublich! Er hatte doch sowieso nicht mehr lange etwas davon! Was nützte er ihm dann noch? Miroku hatte sich wieder gefasst und schritt nun etwas weiter auf das Sterbebett des Mönches heran. Doch kurz bevor er es erreichte, prallte er an etwas Unsichtbarem zurück. Mit einem lauten Krach fiel er zu Boden und landete direkt vor Kagomes Füßen. "Wie... Was...?!", stotterte er und richtete sich blitzschnell wieder auf, um erkennen zu können, gegen was er da geprallt war. Doch zu seiner maßlosen Überraschung befand sich dort nichts, gegen das er hätte stoßen können. Verwirrt blickte er zu dem alten Greis, der sich vor Lachen nicht mehr einzukriegen schien. "Narr!", kicherte er. "Hast du wirklich geglaubt, du kannst mir einfach so den Splitter abnehmen? Mein Gott, da bist du aber schief gewickelt! Ich habe eine unsichtbare Barriere errichtet, an der niemand vorbei kommt, der unerwünscht ist." Nach einem kurzen Räuspern fügte er immer noch kichernd hinzu: "Tja, was für ein Pech aber auch!" Nun war Inu Yasha nicht mehr zu halten. Er stürzte blind links in Richtung Mönch, prallte aber genauso heftig an der Barriere zurück wie Miroku ein paar Momente zuvor. "Du alter...!", begann er, aber Kagome konnte ihm im letzten Moment noch den Mund zuhalten. "Ohoho, nicht so stürmisch, meine Lieben!", krächzte der Mann und hob vor Begeisterung die Augenbrauen. So viel Aufregung hatte er in den letzen Jahren selten gehabt. Wie auch, wenn man ganz allein in einer Hütte in einem unbewohnten Wald wohnt? "Na gut. Ich mache euch ein Angebot. Doch werdet ihr es nicht erfüllen können, müsst ihr die nächsten hundert Jahre auf den Splitter warten müssen!" Er kicherte sichtlich belustigt. "Wieso müssen wir die nächsten hundert Jahre warten?", fragte Kagome verwirrt. Sie konnte sich nicht vorstellen, aus welchem Grund sie so etwas machen sollten! Der alte Mönch lachte vergnügt. "Weil die Barriere um mich nach meinem Tod noch hundert Jahre bestehen bleibt, wenn ich euch den Splitter nicht freiwillig gebe." "Verdammt!", entwich es Miroku, der wahrlich keine hundert Jahre Zeit hatte. Genau wie Kagome, Shippo und Inu Yasha auch. "Also gut, was müssen wir tun?", fragte der kleine Fuchsdämon Shippo, der sich nach langem wieder zu Wort meldete. Der Mönch kramte dem Juwelensplitter aus seiner Brusttasche und hielt ihn vor sich in der Hand. "Vor langer, langer Zeit sah ich einmal etwas wahrhaftig unglaubliches, dass auf eine Weise erschreckend, auf der anderen Seite aber auch wunderbar faszinierend war. Mein letzter Wunsch ist, das gleiche noch einmal zu beobachten, wie unmöglich es auch sein mag." Er zögerte seinen Vortrag durch qualvolles Husten unnötig und unerträglich in die Länge. "Ich sah eine hübsche Jungfrau mit einem Furcht erregenden Dämon tanzen." Stille breitete sich aus. Das war wirklich unglaublich. Wer hatte den Dämon zu so etwas zwingen können? Aus freien Stücken hatte er es sicherlich nicht gemacht! "Zu meiner großen Überraschung schien der Dämon es wirklich freiwillig zu machen. Zwischen den beiden ungleichen Wesen knisterte die Luft und eine unbeschreibliche Spannung war zu spüren. Ohne Zweifel waren die beiden unsterblich in einander verliebt. Mein größter Wunsch ist es, noch einmal etwas Derartiges zu sehen. Dann könnte ich endlich in Ruhe sterben." Damit war sein Vortag beendet und er legte sich wieder zurück in sein Bett. "Ich gebe euch bis morgen Abend Zeit. Wenn ihr es bis dahin nicht geschafft habt, einen Dämon zum tanzen zu bringen, habt ihr eure einzige Chance vertan. Ich möchte das gleiche Knistern in der Luft spüren wie damals. Und nun geht!" Mit einem Ruck drehte er unseren Freunden den Rücken zu und schien sich auf keine weiteren Gespräche mehr einlassen zu wollen. Aufgewühlt machten diese auf der Stelle kehrt und verließen die Hütte durch die Tür, durch die sie gekommen waren. Kaum waren sie wieder im Freien, entbrannte eine heftige Diskussion unter ihnen. "Kann mir mal jemand sagen, wo wir einen Dämon und eine Jungfrau herkriegen sollen?", grunzte Inu Yasha sichtlich gereizt und stampfte zornig mit einem Bein auf den Boden. "Das sollte nicht unser Problem sein. Eine Jungfrau haben wir ja schon, nicht, Kagome?" Mit einem verheißungsvollen Blick schaute Miroku Kagome entgegen und zwinkerte ihr zu. "Waaas? Ich soll mit einem Dämon tanzen? Spinnst du?!", regte sich diese auf und Zornesröte schoss ihr ins Gesicht. "Wieso?", mischte sich Inu Yasha ein. "Biste keine Jungfrau mehr, oder was?" "Argh! So war das nicht gemeint, du Idiot!", sie pfefferte Inu Yasha eine und stapfte ein paar Schritte weit weg. Idiot! Idiot!! Idiot!!! "Na dann kann ich ja der Dämon sein!", ereiferte sich Shippo und sprang Kagome aufgeregt entgegen. Hüpfend tanzte er um ihre Beine herum und summte ein fröhliches Lied vor sich hin. "Tut mir leid, Shippo...", begann Kagome, "Ich glaube du entsprichst nicht ganz meiner Körpergröße." Kagome drückte es schonend aus, damit der kleine nicht gleich wieder traurig war. "Aber wer kann es dann sein? Wo bekommen wir so schnell einen Dämon her?" Miroku drückte die Frage aus, die allen schon die ganze Zeit im Kopf herum schwirrte. Als würde ein greller Blitz einschlagen, hatten Kagome, Shippo und Miroku von einer Sekunde auf die andere plötzlich eine Idee. Und ganz zufällig auch noch dieselbe. Mit einem vorsichtigen Seitenblick linsten sie zu Inu Yasha herüber. Als der bemerkte, was Sache war, bekam er sich vor Empörung gar nicht mehr ein. "Ich? Soll das ein Witz sein?! Hat euch der alte Knacker denn völlig den Verstand vernebelt???", keifte er und fuchtelte dabei wild mit den Armen herum, dass die anderen schon Angst hatten, erschlagen zu werden. "Erstens kann ich gar nicht Tanzen, zweitens würde es ewig dauern es mir beizubringen, drittens bin ich nur ein Halbdämon und viertens tanze ich schon gar nicht mit Kagome!!!" *POFF* Das hatte gesessen! Kagome hatte mit voller Kraft zugeschlagen und Inu Yasha steckte nun mit seiner Birne voran im Sand. "Üsch kannpf mür ja noch ma überlegen!", kam es aus der Tiefe nach einigem Zögern genuschelt und Inu Yasha versuchte sich krampfhaft aus Kagomes Fängen zu befreien, die ihn an Händen und Füßen festhielt und ihn gekonnt noch ein wenig weiter in die Erde schraubte. "Auuuuu!", stöhnte Inu Yasha qualvoll, doch Kagome ließ nicht locker. "Tanzt du nun mit mir oder lässt du es? Noch hast du die Wahl! Denk an den Splitter, du Hornochse!" "Ja, ja pferdammt, ich machffs!", grunzte Inu Yasha. Kagome ließ ihn wie auf ein Stichwort hin los und er schraubte sich langsam wieder an die Erdoberfläche. "Mensch, ich bin doch kein Strauß! Außerdem könnt ihr die Sache knicken, denn ich bin nur ein Halbdämon, wie ich schon erwähnt habe!", schrie er und spuckte jede Menge Erde aus, die er geschluckt hatte. "Na und?", sagte Miroku fast gleichgültig. "Halbdämon oder Dämon, der springende Punkt ist doch, dass zwischen euch die Luft knistert, wie zwischen niemand anderem!" "Waaas?", riefen Inu Yasha und Kagome gleichzeitig. Und sie wurden auch ,synchron' rot wie zwei verliebte Tomaten. Shippo nickte bekräftigend und verschränkte die Arme vor seiner kleinen Brust. "Miroku hat Recht. Wenn nicht ihr, wer dann sonst? Zwischen euch passt einfach die Harmonie." "Harmonie?! Das ich nicht lache! Von Harmonie kann gar keine Rede sein, es ist eher Disharmonie...", begann Inu Yasha, der mal wieder alles abstreiten musste. Doch Kagome konnte die Wut in ihrem Bauch zügeln und legte ihm sogar noch beschwichtigend die Hand auf die Schulter. "Lass es uns versuchen.", murmelte sie. "Ich habe keine hundert Jahre Zeit! Wenn du willst kannst du ja solange warten und dann zu entsprechender Zeit meine Knochen ausgraben! Also, was ist? Bist du dabei?" Inu Yasha dachte einen Moment nach und nickte dann. "Kann ja nicht schaden...", grummelte er, drehte ihr und den anderen den Rücken zu und ging in die Hocke. "Steigt auf! Ich habe keine Lust mich hier vor dem Fenster des alten Knackers zu blamieren." Kagome, Miroku und Shippo stiegen auf seinen Rücken und blitzschnell waren sie alle weit weg von der hölzernen Hütte und seinem seltsamen Bewohner. Es war schon mitten in der Nacht, als sie in dem kleinen Gasthaus ankamen, indem sie ein Zimmer für zwei Tage gemietet hatten. An der Wand waren kleine Öllampen angebracht, die schummrige Schatten an die Wand warfen. Der Raum war sehr gemütlich eingerichtet: An jeder freien Wand war ein Bettlager aufgeschlagen, das aus bequemen Matten, kuscheligen Kissen und wollig-weichen Decken bestand. Doch es blieb vorerst keine Zeit zum Ausruhen. Sie mussten üben, denn schon morgen Abend war es soweit: Der große Tanz stand bevor! Gott sei Dank hatte Kagome erst vor etwa einem Jahr an ihrer Schule einen preiswerten Tanzkurs genommen, in dem altertümliche Volkstänze gelehrt wurden. Und da der Mönch ja nicht erwähnt hatte, was für einen Tanz er gerne sehen würde, konnten sie es sich aussuchen. Schließlich entschied sie sich für den, den sie am besten konnte und den selbst Inu Yasha in der Lage war zu erlernen. "Also, lasst uns beginnen!", rief Miroku aufgeregt. "Du bist gut, du musst ja nicht tanzen!", grunzte Inu Yasha und stellte sich demonstrativ in eine schwach beleuchtete Ecke des Raumes. "Nichts da! Du kommst schön her!", meckerte Kagome und zerrte ihn zu sich in die Mitte des Zimmers. Gegen seinen Willen ließ er sich von ihr mitziehen und schon nach einiger Zeit konnten sie beginnen. "Also, das ist gar nicht so schwer. Wenn du den Rhythmus erst einmal raus hast, ist es ganz einfach und es macht furchtbar viel Spaß!", flüsterte Kagome begeistert. "Ich glaube das Wort ,furchtbar' trifft es ganz gut...", murmelte Inu Yasha in sich hinein. Kagome hatte ihn zwar gehört, aber sie hatte andere Methoden, sich für diese Unverschämtheiten zu rächen. Und die Strafe folgte auf den Fuß: Mit einer langsamen Bewegung nahm sie seine Hand, zog sie zu sich hin und legte sie behutsam um ihre Taille. Mit einem erschrockenen Quieken und einer plötzlich hochrot werdenden Birne wollte Inu Yasha sie sofort wieder zurückziehen, doch Kagome drückte sie mit sanfter Gewalt zurück. Sie kicherte. Komisch, was hatte er denn plötzlich? "Wa... was kicherst d-du so blö-d?", stotterte Inu Yasha unsicher und wollte eigentlich seinen gewohnt patzigen Ton anschlagen, doch es misslang kläglich. Er kam sich plötzlich vor wie ein kleines trotziges Kind, was er ja eigentlich auch die meiste Zeit seines Lebens gewesen war. Kagome lächelte ihn zuckersüß an und nahm auch noch seine andere Hand und schloss ihre um sie. Ihren Arm legte sie um seinen Hals und sie rückte merklich näher. Ganz zum Unbehagen Inu Yashas. Er rang verzweifelt nach Luft und seine Gesichtsfarbe wechselte von Sekunde zu Sekunde in ein dunkleres Rot. Ohoho, so etwas brachte den starken Inu Yasha doch nicht etwa halb um den Verstand, oder? "So und jetzt ganz langsam, damit du in den Rhythmus reinkommst...", sagte Kagome bestimmt und machte einen Schritt nach hinten. "Du brauchst nur meinen Schritten zu folgen, dann gewöhnst du dich ganz schnell dran." Inu Yasha schreckte hoch und erinnerte sich daran, wie ernst die Lage war. Da war für Gefühle (?!) kein Platz! Unsicher setzte er einen Fuß vor den anderen und schaute dabei auf den Boden. Miroku und Shippo hatten sich auf ihr Nachtlager gesetzt und schauten begeistert zu. "Kagome, du bist toll!", rief Shippo mit glänzenden Augen. "Ach, wenn ich doch so etwas auch nur könnte!" Rück links kullerte er in sein Bett und schaute den beiden von dort aus weiter zu. Nach drei Stunden musste Inu Yasha kaum noch auf seine Füße schauen und auch das Tempo hatte sich gehörig gesteigert. "Eins, zwei, drei, vier, eins, zwei, drei, vier...", gab Kagome den Takt an und es klappte schon ganz gut. Shippo war schon längst eingeschlafen und Miroku konnte sich allein durch eine Flasche Sake noch wach halten. Nach einer weiteren Stunde war es kurz vor vier. Miroku war auf seinem Nachtlager eingepennt und schnarchte vergnügt und Kagome klappten einfach die Augen zu. Mitten in der Bewegung knickten ihre Beine ein und sie wäre müde zu Boden gestürzt, hätte Inu Yasha sie nicht aufgefangen. "Kagome? Kagome? Sag doch was!", flüsterte Inu Yasha und rüttelte die eingeschlafene Kagome, doch nicht mal mehr eine Horde Elefanten wäre imstande gewesen, sie aufzuwecken. Also was blieb Inu Yasha anderes übrig, als sie zu Bett zu bringen? Vermutlich nicht viel... Mit schlurfenden Schritten brachte er sie zu einem der Lager und legte sie nieder. Fürsorglich deckte er sie mit einer der weichen Decken zu. Schnell stand er wieder auf und blickte sich suchend um. Er erschrak. Sein Atem stockte und gehetzt sprang er von einer Seite des Zimmers in die andere. So eine verdammter Mist! Es waren anstatt vier Betten nur drei im Zimmer. Die Vermieterin musste echt was an den Augen gehabt haben oder sie hatte Shippo als Haustier mit einberechnet. Doch wo sollte er nun schlafen? Miroku hatte in seiner Trunkenheit die halbe Flasche Sake über sein Bett gegossen, Shippo hatte sich trotz seiner minimalen Größe so breit gemacht, dass er nicht mehr hinein passte und Kagome... tja, lieber hätte er sich selbst die Kugel gegeben, als sich zu ihr gelegt. Also musste er wohl oder übel auf dem Boden schlafen. Mit einem wehleidigen Grummeln legte er sich auf den harten Steinboden. Eine halbe Stunde lang wälzte er sich von der einen Seite auf die andere, doch er fang keine so rechte Position in der er die Nacht verbringen konnte. Ihm war trotz der kleinen Lampen kalt, eisig kalt. Außerdem würde er morgen wahrscheinlich unerträgliche Rückenschmerzen haben und kaum zum Tanzen fähig sein. Er musste sich etwas einfallen lassen! Er grübelte und grübelte, doch ihm kam keine Idee. Schon längst hatte er sich Shippos Kopfkissen geklaut, damit wenigstens sein Kopf auf etwas Weichem lag. Ihm blieb keine andere Wahl: Er musste wohl oder übel hier auf dem Boden schlafen. Mit einem Seufzer drehte er sich auf die Seite und blickte der schlafenden Kagome entgegen. Was hätte er darum gegeben, sich nur einmal zu ihr zu legen... Schnell verbannte er diesen Gedanken. Erstens würde sie ihn am Morgen windelweich schlagen und zweitens konnte er sich den Grund gar nicht erklären, wo auf einmal dieser sehnliche Wunsch herkam, sich zu ihr zu legen. Er war doch nicht etwa wirklich...? Murrend schüttelte er den Kopf und blickte sie weiter an. Ihr Gesicht sah so unschuldig und schön aus... dass er schon wieder in schnulzige Träumereien verfiel. Entschlossen setzte er sich auf. Er musste es wissen! War er jetzt wirklich in sie... verliebt?! Er wagte diesen Gedanken gar nicht zu Ende denken. Richtig verliebt war er bis jetzt nur in Kikyo gewesen, konnte er das gleiche auch bei Kagome spüren? Auf Knien krabbelte er ihr entgegen. Wenn nicht jetzt, dann nie! Er wusste, dass Kagome nicht aufwachen würde. Was war schon schlimmes dabei, sich kurz zu ihr zu legen? Doch so recht traute er sich dann doch nicht. Er war ja schließlich kein Frauenheld! Im Schneidersitz blieb er noch eine Weile vor ihrem Bett sitzen und schaute sie verträumt an. Schließlich gab er sich einen Ruck. Mit einer wild entschlossenen Bewegung hob er ihre Decke an und schlüpfte schnell darunter. Innerlich hätte er sich für dieses ,Verbrechen' am liebsten selbst an den Nagel gehangen, doch nun war es zu spät. Tja, denn jetzt lag er da. Und er hatte keine Ahnung, was er nun machen sollte. Sie würde es schon verstehen, warum er sich in ihr Bett gelegt hatte. Was hätte er denn anderes machen sollen? Langsam wandte er den Kopf und blickte ihr abermals entgegen. Seine Gedanken spielten bei ihrem Anblick vollkommen verrückt. Schließlich konnte er es nicht mehr aushalten und er rutschte ein Stückchen näher. Sanft legte er seine Arme um sie. So stark sie auch immer schien, im Herzen war sie doch sehr verletzlich. Inu Yashas Herz machte riesige Hüpfer, nein, es machte Olympia-Stabhochsprünge und er kuschelte sich mit der Gewissheit, dass er etwas für sie empfand, noch ein Stückchen weiter an sie. Mit dem Gedanken, noch bevor sie aufwachen würde wieder aus ihrem Bett zu kriechen, gab er sich dem Land der Träume hin und verfiel in einen ruhigen Schlaf. Von wem oder was er träumte, bleibt geheim:-). ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~° Kapitel 1 Ende ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ So, dass war nun Ende von Kapitel 1... *Schweiß von der Stirn abwisch* Es ging schneller als ich dachte... Vermutlich wird meine FF aus zwei, maximal drei Kapiteln bestehen, denn es ist ja wie gesagt eine "Short Story"... :-P Übrigens kann ich "The Rasmus" (...In the shadows... *lalalala* *mitsing* *summ* *tralalalala*) nur zum Schreiben von Inuyasha Fanfictions empfehlen. Die Gruppe is wirklich goil! *ergötz* Besonders die Stimme des Sängers... *schwärm* Wie komm ich nur darauf, sie mit Inuyashas Stimme zu vergleichen? :-) Na ja, wir sehen uns in Kapitel 2!!! Schaut doch mal bei meiner anderen Fanfic "Arbeitstitel: Middle Ages" vorbei *werbung mach* *fähnchen schwenk* Bis denne, entrance © by entrance Kapitel 2: Chapter 2 -------------------- Huhuuuu! I'm back! Yeah! Tja, ich hab mich wirklich rieeesig über eure lieben Kommis gefreut! THANK YOU ALL!!! Natürlich werde ich mir jetzt für euch die Seele aus dem Leib schreiben. Ich versuche das Beste aus meiner Ideenkiste raus zu holen! :-) (was sich als manchmal nicht so ganz einfach erweist... *grumml* *inna kiste wühl*) Wenn ich ganz ehrlich bin, dann hatte ich bei diesem Kapitel erhebliche Schwierigkeiten und es ließ sich nicht so leicht von der Hand schreiben, wie das erste *schweiß vonna stirn abwisch* Merkt man wahrscheinlich auch... *snüff* Ich hab's jetzt so lange überarbeitet, bis ich selbst net mehr wusste, was ich eigentlich nu im Einzelnen gekritzelt hab... ja, ja... Altsheimer verbreitet sich immer schneller... Doch nu genug der Vorrede: Hier noch mal das Ende des letzten Kapitels: Inuyashas Herz machte riesige Hüpfer, nein, es machte Olympia-Stabhochsprünge und er kuschelte sich mit der Gewissheit, dass er etwas für sie empfand, noch ein Stückchen weiter an sie. Mit dem Gedanken, noch bevor sie aufwachen würde wieder aus ihrem Bett zu kriechen, gab er sich dem Land der Träume hin und verfiel in einen ruhigen Schlaf. Von wem oder was er träumte, bleibt geheim:-). <~<~<~<~Tanz mit einem Dämon~>~>~>~> (Inu Yasha Short Story) * ~ * ~ * ~ * ~Kapitel 2~ * ~ * ~ * ~ * Warmes Sonnenlicht flutete den kleinen Raum, in dem unsere Helden die Nacht verbracht hatten. Das fröhliche Zwitschern der Vögel drang durch ein offenes Fenster hinein und es wäre alles in allem ein lieblicher Anblick gewesen, wenn nicht... "UUUWWAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHH!!!!!!" ... Kagome einen Schreianfall bekommen hätte und alle weiteren Gäste senkrecht in ihren Betten saßen. Wie von der Tarantel gestochen sprang sie in die Höhe und lief kreischend durch besagtes Zimmer, das doch eben noch einen so friedlichen Anblick geboten hatte. "Inu Yasha!!! Was... was fällt dir ein?! Hast du noch alle Tassen im Schrank?!?!", kreischte sie sich und klammerte sich so fest an einer Gardine fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Inu Yasha rekelte sich verschlafen, blickte auf und wusste erst nicht so recht, was überhaupt los war. Er hatte so tief und fest geschlafen, dass er Kagomes Urwaldschrei nur mit einem Ohr mitbekommen hatte. Doch im nächsten Augenblick fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Hastig sprang auch er auf und sein Gesicht wurde vor Scham knallrot. Gerade wollte er etwas sagen, da kam Shippo herbei gesprungen und stellte sich schützend vor Kagome. "Was ist los? Hat dich ein Monster angegriffen? Bist du verletzt?" Kagome schüttelte heftig den Kopf. Stattdessen zeigte sie mit ihrem nackten Zeigefinger auf den vollkommen rot angelaufenen Inu Yasha, der es nicht wagte, auch nur einen Mucks von sich zu geben. "Er-Er hat...", fing sie an und nahm ebenfalls die Farbe einer überreifen Tomate an, als sich plötzlich Miroku zu Wort meldete, der der Meinung war, sofort den Ernst der Lage erkannt zu haben: "Oh Kagome, war es für dich das erste Mal? Das brauch dir doch nicht peinlich zu sein, so was ist doch ganz natürlich, das doch macht jeder." *Poff* "Du Perverser! Was denkst du eigentlich von mir?! Ich und Inu- Inu- Inu....", stotterte sie wutentbrannt und stand mal wieder kurz vor einer Explosion. Ihre Gesichtsfarbe wurde mit jedem Moment ein wenig dunkler und ihre Augen funkelten vor Zorn. "Was hast du nur getan?", fragte Shippo entgeistert und baute sich, so weit es mit seiner Körpergröße möglich war, neben Kagome auf. "Genau! Wenn du es gegen ihren Willen getan hast, bin ich natürlich auch dagegen!" Auch Miroku stand Kagome unterstützend zur Seite, die trotzdem aufgrund seiner Bemerkungen wütend anfunkelte. Nur der Arme Inu Yasha, der eigentlich nichts weiter Schlimmes verbrochen hatte, kauerte ergeben und vollkommen schutzlos vor ihnen. Er musste ja nur ein Geständnis ablegen, warum er sich mitten in der Nacht unverdächtiger weise in Kagomes Bett gelegt hatte und mit ihr in den Armen eingeschlafen war. "Ähem...", begann er mit einem Seufzer und blickte voller Scham zur Seite. Er wagte es nicht, Kagome in die Augen zu gucken. "Es war kein Bett mehr frei und mir war kalt.", sagte er deutlich und hoffte mit dieser Antwort noch mal davon zu kommen, sie entsprach ja schließlich der Wahrheit. "Aha, und warum hast du dich dann nicht bei Shippo oder Miroku gewärmt, anstatt mich in den Arm zu nehmen?", platzte Kagome hervor und blickte ihn fragend an. "Mirokus Bett war vollkommen durchnässt und Shippo hatte sich furchtbar breit gemacht. Und außerdem hast du dich in der Nach in meine Arme gelegt, wie käme ich denn dazu, so ein Trampel wie dich in die Arme zu nehmen?", entgegnete er patzig und stand lässig auf. Endlich hatte er seinen gewohnten Mut zurück gewonnen, was er sagte war zwar eine Lüge, aber das war ihm egal. Gerade wollte Kagome näher auf seinen letzten Kommentar eingehen, als Mirokus Gesichtsfarbe plötzlich in ein dunkleres Rot wechselte. "D-durchnässt?! Mein Bett war... durchnässt?", stotterte er und blickte ungläubig zu seinem Bett. Tatsächlich war es noch ein wenig klamm und es zeichneten sich deutliche Flecken auf der Matratze ab. "Das ist mir jetzt furchtbar peinlich..." Mit einem riesigen Satz sprang er in eine Ecke und hockte sich hin. Er schämte sich furchtbar, schließlich wusste er ja nicht, dass das alles nur ein elendes Missverständnis war. Dazu zu sagen ist, dass er sich nach der Flasche Sake am Abend nicht mehr wirklich daran erinnern konnte, was geschehen war. Kurz: In Wirklichkeit stammten die Flecken natürlich von der Flasche Sake, die er über sich gegossen hatte. Inu Yasha hatte keine Lust, das entstandene Missverständnis aufzulösen, schließlich hatte sich Miroku ja auch auf Kagomes Seite gestellt, ohne die genauen Hintergründe zu kennen. Und außerdem wollte er die Peinlichkeiten von sich ablenken. "Ja, durchnässt! Ich hatte wirklich nicht von dir erwartet, dass du in deinem Alter noch ins Bett..", begann Inu Yasha, doch Kagome hielt ihm hastig den Mund zu. "Die Situation ist doch wirklich schon peinlich genug für Miroku, du musst es ihm ja nicht auch noch unter die Nase reiben!", sagte sie scharf und ging zu Miroku, um ihn zu trösten. Die anderen schienen auf sein Ablenkungsmanöver eingegangen zu sein und Inu Yasha atmete erleichtert aus. "Trotz allem...", kam es von Kagome scharf und sie bedachte Inu Yasha mit einem kritischen Seitenblick. "Die Sache mit dir ist noch nicht aus der Welt. Ich möchte wissen, was du in meinem Bett zu suchen hattest!" Inu Yasha hielt mitten in der Bewegung inne. Shit, sie hatte es doch noch nicht vergessen! Schweißperlen liefen langsam seine Stirn herunter. In seinem Kopf arbeitete es und er wog eine schlechte Lösung nach der anderen ab. Was sollte er ihr jetzt sagen? So was wie: ,Ich wollte mal testen, ob ich auch bei dir Herzklopfen bekommen kann.' konnte er sich sparen, denn das hätte sie ihm ja sowieso nicht geglaubt. Außerdem hätte er sich lieber selbst die Kugel gegeben, als ihr so etwas zu sagen. Das ließ sein männlicher Stolz einfach nicht zu. "Was hat er denn nun eigentlich gemacht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Inu Yasha wirklich...", begann Shippo, der jetzt endlich Klarheit wollte, die äußerst peinliche Frage. Er war sich ziemlich sicher, dass ... äh... Inu Yasha nicht über Kagome hergefallen war wie ein Wolf über seine Beute :-). "Als ich eben aufwachte, da lag ich in seinen Armen! Er hat mich in der Nacht umarmt... und wer weiß was sonst noch alles! Er hat meine Situation schamlos ausgenutzt!!!", brummte Kagome sichtlich verärgert. Es war ja nicht so, dass es ihr insgeheim nicht gefallen hätte, aber sie wollte einfach nicht, dass Inu Yasha ihr falsche Hoffnungen machte, wo er doch eigentlich in Kikyo verliebt war. "Ahhh, na dann weiß ich, warum er dich umarmt hat!", rief Shippo begeistert. Seine Augen glitzerten vor Freude und er tanzte wild um Kagome und Inu Yasha herum. "Ich wusste es von Anfang an! Er ist in dich verliebt, so doll, dass er sich gestern Abend nicht mehr zurückhalten konnte, er musste dich einfach umarmen!" *POFF* "Oder auch nicht...", fügte Shippo noch schnell hinzu, bevor er im hohen Bogen aus dem Fenster segelte. "Das hätten wir dann ja auch geklärt.", murmelte Inu Yasha, um vom Thema abzukommen und fügte noch schnell hinzu: "Wir haben keine Zeit, Kagome, unsere Tanzeinlage muss bis heute Abend bühnenreif sein!" Mit diesen Worten zerrte er Kagome vor die Tür und schleppte sie aus der Gaststätte heraus. "Heute üben wir draußen, da haben wir mehr Platz.", murmelte er und schon kurze Zeit später hatten sie sich hinter der Gaststätte versammelt und Inu Yasha und Kagome übten weiter ihren Tanz. "Hey, das klappt schon richtig gut!", applaudierte Miroku und setzte sich interessiert im Schneidersitz neben die beiden. "Stimmt!" Shippo kam mit einer XXL-Beule, die zufälligerweise Inu Yashas Handschrift trug, angelaufen und setzte sich begeistert neben Miroku, um den beiden ebenfalls beim Tanzen zuzuschauen. "Nur Inu Yasha sieht noch ein wenig aus wie ein... na ja, wie soll ich sagen?", er unterbrach sich selbst und blickte Inu Yasha ängstlich entgegen, dessen Augenbraue schon gefährlich zuckte. "Wie... ein... ähm... Profitänzer halt eben aussieht.", verbesserte er sich, obwohl er natürlich das genaue Gegenteil dachte. "Willst du Schläge, Shippo!? Ich bin mir sicher, dass du nicht mal mehr einen einfache Drehung hinbekommen würdest, ohne das Gleichgewicht zu verlieren und seitwärts in die Büsche zu stürzen! Zweifellos würde es Jahre dauern, bis du das so cool hinkriegen würdest wie ich! ", antwortete Inu Yasha patzig, nahm Kagomes Hand und drehte sie so heftig herum, dass diese dabei das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzte. Mit einem dumpfen Knall prallte sie auf den harten Erdboden. "Au, Inu Yasha, du Flegel! Pass doch gefälligst auf was du machst!", motzte Kagome und versuchte sich aufzurichten. "Ent-...", begann er, besann sich aber eines Besseren und drehte seinen Kopf störrisch zur Seite. "Selbst Schuld, wenn du auch bei so einer leichten Drehung den Boden unter den Füßen verlierst..." Kagome wollte gerade zu einer Antwort ansetzen und richtete sich geradewegs auf, als ein stechender Schmerz ihr Fußgelenk durchfuhr und sie kraftlos zu Boden sank. "Auuu... verdammt!!!", zischte sie und hielt die Hand an ihr schmerzendes Fußgelenk. "Kagome? Alles in Ordnung?!", riefen Miroku und Shippo fast gleichzeitig und stürmten auf Kagome zu. Miroku tastete ihr Fußgelenk ab, das schon ein wenig geschwollen war. Kagome schaute ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht an. "Und, was ist?", fragte sie ungeduldig. Das war ja mal wieder eine Katastrophe! Natürlich musste sie sich gerade am dem Tag den Fuß verletzen, an dem sie abends mit Inu Yasha tanzen sollte. Das konnte ja alles nur in einem heillosen Chaos enden! Ausnahmslos allen stand Panik und das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben. "Hm... es ist halb so schlimm. Nur leicht angestaucht. Wenn du dich ausruhst und ich den Fuß mit einem Verband stütze, müsste du heute Abend in der Lage sein zu tanzen. Das sollte nicht das Problem sein.", diagnostizierte Miroku unheilvoll und bedachte Inu Yasha mit einem wütenden Blick. "Aber... wer bringt dann dem coolen Inu Yasha das Tanzen bei, wenn nicht du, Kagome?" Shippo sprach die Frage aus, die allen förmlich ins Gesicht geschrieben stand. Bedrückende Stille machte sich breit. Das war ja ein schönes Schlamassel, das sie sich da eingebrockt hatten! Und wer konnte hinterher die ganze Suppe auslöffeln? "Na, wer wohl? Ich hab eine Idee! Miroku, komm mal kurz mit!" Gesagt, getan: Shippo zerrte den vollkommen verdutzen Miroku hinter sich her und die beiden verschwanden ruckzuck im Gasthaus. "Was die beiden wohl wieder aushecken?", fragte Kagome. Die Frage hatte sie an sich selbst gerichtet und Inu Yasha reagierte auch nicht darauf. Er stand immer noch wie angewurzelt auf dem Fleck, auf dem er eben stand als Kagome gestürzt war. Der Schrecken stand ihm immer noch ins Gesicht geschrieben und nur langsam drehte er seinen Kopf zu Kagome und schaute sie an. Eine leichte Brise erfasste seine weißen langen Haare und versuchte sie in die Ferne davonzutragen. "Kagome...", begann er sichtlich unsicher und blickte sie schüchtern an. "Ja?", antwortete sie ebenso unsicher, denn konnte sich nicht im Geringsten vorstellen, was er ihr sagen wollte. "E-es tut mir Leid.", murmelte er kaum hörbar in sich herein und blickte wieder beschämt zur Seite. "Wie bitte?" Er hatte so leise gesprochen, dass Kagome ihn nicht wirklich verstanden hatte, also fragte sie lieber noch einmal nach. Für einen Moment erschien ein Hauch leichter Röte auf seinem Gesicht. Hinter diesem zaghaften ,Es tut mir Leid' steckte mehr als nur eine einfache, schnell dahingesagte Entschuldigung. Sie bezog sich sowohl auf die unbeabsichtigte Fußverletzung, als auch auf die gestrige Nacht, denn Kagome war ja aus seiner Sichtweise weniger davon begeistert. Er war schon nahe dran, die Worte noch einmal zu wiederholen, doch dann kam plötzlich wieder seine störrische Natur zum Vorschein: "Ha! Wenn du es nicht gehört hast, dann hast du Pech gehabt! Selbst Schuld, ich sag's nicht noch mal!" Inu Yasha drehte sich sichtlich erleichtert um. Wie wir ja alle wissen, hat er es nicht so mit dem Entschuldigen. "INUUU YASHAAA, MEIN SCHATZ! KOMM HER UND LASS DICH KÜSSEN!!!" Kagome kam von weitem angerannt und hielt direkt auf Inu Yasha zu. Moment mal... Kagome?! Aber die saß doch zu Inu Yashas Füßen, wie konnte sie da auf ihn zu gerannt kommen?! Tja, des Rätsels Lösung liegt wohl bei Miroku: Shippo hatte ihm Kagomes Ersatz-Schuluniform angezogen, ihm eine schwarze Perücke aufgesetzt (wo er die her hat, bleibt geheim:-D) und ihm die Lippen knallrot geschminkt, damit er möglichst viel Ähnlichkeit mit Kagome hatte. "Argh! Miroku, was ist denn mit dir passiert? Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt???" Inu Yasha konnte seinen Augen nicht trauen! Was sollte der Zirkus? "Miroku tanzt nun mit dir! Und ich dachte mir es wird für dich vielleicht einfacher, wenn er ein bisschen so aussieht wie Kagome. Na, was hältst du von meinem Kunstwerk? Tadaaa: Die zweite Kagome!!!" Shippo grinste über beide Backen und führte Miroku langsam zu Inu Yasha, als wäre er der Trauzeuge und Inu Yasha und Miroku das Brautpaar. "So, lasst uns beginnen!" Rief er feierlich und schubste Miroku Inu Yasha in die Arme. "Das kann ich nicht! Miroku, wie tief bist du bloß gesunken?!", heulte Inu Yasha ein paar mal herzzerreißend und schob Miroku ein Stück von sich weg. Wie wir ja alle wissen, bedarf es schon einiger Anstrengungen um Inu Yasha zum weinen zu bringen, doch das war wirklich zu viel für ihn: Ihm war wirklich zum Heulen zumute. Für wie blöd hielten die ihn? Er machte sich doch nicht vollkommen zum Affen! "Komm schon, Inu Yasha! Es ist ja nur eine Notlösung! Heute Abend ist Kagome bestimmt wieder fit. Alles nur Mittel zum Zweck.", redete Shippo weiter auf ihn ein. So schnell konnte er doch nicht aufgeben. "Nein! Ich tanze nicht mit ihm! Das ist mir die Sache nicht wert! Soll der alte Knacker doch seinen Splitter behalten und damit glücklich werden!!!" Inu Yashas Gemütsverfassung war mal wieder von einer Sekunde auf die andere von 0 auf 180 angestiegen. Tja, wie immer störrisch wie ein Esel. Doch jetzt meldete sich Kagome zu Wort: "Und warum nicht, wenn ich fragen darf? Was ist denn schon dabei?! Schließlich gibt es hier keine Zuschauer, außer mir und Shippo." "Du fragst warum?! Ganz einfach: Weil...", er stockte und wurde wieder so leise, dass keiner ihn so recht verstehen konnte. "Weil... mit Miroku ist das was anderes. Er riecht nicht so wie du, es ist einfach nicht das gleiche, versteht ihr?" Bei diesen Worten wechselte seine Gesichtsfarbe um eine Nuance ins Rote und er blickte verlegen zur Seite. Kagome hielt den ganzen Aufstand nicht mehr aus. Konnte er sich denn nicht einmal ein wenig zusammen nehmen?! Trotz ihrer Verletzung und ihren Schmerzen rappelte sie sich auf und humpelte langsam auf Inu Yasha zu. "Das ist unsere einzige Chance, den Splitter zu bekommen. Wenn du schon wegen so einer Kleinigkeit aufgeben willst, bitte! Ich gebe jedenfalls nicht so schnell auf. Los, gib mir deine Hand! Ich tanze mit dir weiter!" Sie blickte ihn herausfordernd an. "Aber Kagome! Dein Fuß... du kannst unmöglich mit deiner Verletzung weiter tanzen! Was ist mit heute Abend?" Miroku blickte sie besorgt an. "Sei still!", murmelte sie. "Was bleibt mir denn anderes übrig bei so einem Sturkopf?! Ich habe keine Zeit, hundert Jahre zu warten, du vielleicht?" Sie legte ihre Hand um Inu Yashas Hals und wartete darauf, dass er mit ihr weitertanzte. Doch dieser stand nur wie versteinert in der Gegend rum und blickte sie geschockt an. Seine Pupillen weiteten sich mit jeder Sekunde. Kagome schien ihn vollkommen überrumpelt zu haben. "Kagome...", flüsterte er, nahm sie überraschenderweise auf die Arme und trug sie zu dem kleinen Lager, das Miroku in aller Eile für sie errichtet hatte. "Gut, ich mach's, wenn's unbedingt sein muss!", rief er entschlossen. "Miroku, komm her und schwing die Hüften, dass mir Hören und Sehen vergeht!" Mit diesen Worten richtete er sich wieder auf und blickte Miroku ebenso herausfordernd entgegen, wie Kagome ihn eben angeschaut hatte. Miroku kam herbei gerannt und baute sich vor Inu Yasha auf. Kagome lächelte hoffnungsvoll in sich hinein. Ihre Provokationen schienen gewirkt zu haben. Die Probe konnte beginnen!!! Der Tag verging wie im Flug und selbst Kagome, die nur zuschaute und ab und zu ein paar Kommandos gab, wurde langsam aber sicher ziemlich müde. Der wichtige Abend rückte immer näher heran und je länger sie auf ihrem Lager saß und den beiden beim Tanzen zusah, desto zuversichtlicher wurde sie. Inu Yasha tat sich mit manchen Schritten noch ein wenig schwer, doch alles in allem klappte es ganz gut. Miroku und er übten noch ein letztes Mal, dann wollten sich alle ein wenig ausruhen. "Eins, zwei, drei, vier! Eins, zwei, drei, vier! Miroku, pass auf wo du hintrittst! Inu Yasha, suchst du Ameisen oder was? Schau gefälligst nach oben! Eins, zwei, drei, vier..." Kagome war trotz ihrer Müdigkeit voll in ihrem Element. Sie gab eine gute Tanzlehrerin ab, dass musste man ihr lassen. Durch ihr Kommando geriet Miroku vollkommen aus dem Takt und trat Inu Yasha mehr oder weniger unabsichtlich auf die Füße. "Au! Du miese Kagome-Attrappe!!! Musst du mir mit deinen Waldbrandaustretern auf die Füße latschen???", protestierte Inu Yasha wütend und hüpfte jaulend auf einem Bein herum. Miroku lachte lauthals los. "Tut mir Leid, Inu Yasha, es war keine Absicht!", murmelte er unter Kichern. "Ja ja, und ich bin der Kaiser von China! Ach, weißt du was, du kannst mich mal! Ich kann mir bei deiner Figur sowieso kein Stück konzentrieren!" Inu Yasha setzte seinen Fuß fluchend wieder auf den Boden und humpelte übertrieben qualvoll zu Miroku zurück "Warum? Ich komme doch Kagome äußerlich ziemlich nahe oder nicht? Was fehlt dir denn Inu Yasha?" Miroku war es langsam Leid, sich das Gemaule von Inu Yasha anhören zu müssen. Schließlich hatte er sich extra für ihn verkleidet, was ja eigentlich schon peinlich genug war. Was tat man nicht alles für einen ,Freund'? Shippo meinte eine Antwort zu wissen, sprang auf und betrachtete Miroku noch einmal kritisch. "Ich glaub, ich weiß was du meinst! Ihm fehlt einfach die..." "Oberweite.", beendete Inu Yasha den Satz gekonnt und grinste in sich hinein. "INU YASHA!" Kagome rang nach Worten. Was ging ihn bitteschön ihre Oberweite an? Hätte sie ihren Fuß nicht schonen müssen, wäre sie jetzt aufgestanden und hätte Inu Yasha eine übergebraten. "Am besten wir machen jetzt Schluss für heute.", versuchte Miroku die Situation zu retten und drehte sich zu Kagome um. Er wartete einen Moment Inu Yashas Reaktion ab, doch dieser rührte sich nicht vom Fleck und starrte ihnen gekränkt entgegen. Schließlich nahm Miroku sie hoch und trug sie auf seinen Armen ins Gasthaus zu ihrem Zimmer. "Eigentlich wäre das ja deine Aufgabe gewesen, Inu Yasha.", murmelte er noch dem Halbdämon zu, welcher sich beleidigt wegdrehte. "Pfh!", kam von Inu Yasha und mit dem Versprechen, rechtzeitig an der Hütte des Mönches zu sein, drehte er sich elegant um und verschwand im Wald, um sich dort ein Plätzchen zu suchen, wo er eine Weile ausruhen konnte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es war kurz nach Einbruch der Dunkelheit, als Kagome, Miroku und Shippo in der Nähe der Hütte des Mönches aus dem Gebüsch gekrochen kamen und sich erstaunt umsahen. Alle drei traf gleichzeitig der Schlag: Vor ihnen auf der Lichtung stand keineswegs mehr die morsche Hütte, in der der alte Mönch seinen bescheidenen Lebensabend gefristet hatte. Nein, direkt vor ihrer Nase schimmerte ein einziges Lichtermeer, das eure Vorstellungen bei weitem übersteigt. Hier schien ein freudiges Fest im Gange zu sein und Kagome wurde den blöden Gedanken nicht los, dass es ihr und Inu Yasha zu Ehren gefeiert wurde. Vollkommen überrumpelt standen sie nun da auf der Wiese vor dem Zelt und bekamen nur mit einem Auge mit, wie ein adrett gekleideter Mann schnellen Schrittes auf sie zu gerannt kam und sie freundlich anlächelte. "Da sind ja unsere Ehrengäste!", empfing er sie und bestätigte somit Kagomes Vorahnung, dass alles nur auf sie gewartet hatte. "Klappt eure Unterkiefer wieder hoch und folgt mir! Ihr seid spät dran, der Mönch erwartet euch schon." Mit diesen Worten nahm er höflich Kagomes Hand und zog sie mit sanfter Gewalt hinter sich her. Kagome tat, wie ihr befohlen war und folgte dem jungen Mann hinein in das Festzelt, aus dem ihr auch schon gleich laute Stimmen entgegenschallten. Es war eine ausgelassene Stimmung und ein kleines Orchester spielte vor einer recht großen Bühne lustige Melodien, so dass sich kaum einer auf seinem Stuhl halten konnte und alle wild im Zelt durch die Gegend tanzten. "Na, das kann ja was werden!", vernahm Kagome eine düstere Stimme, die direkt neben ihr zu stehen schien. Sie hatte richtig vermutet: Neben ihr stand jemand, in roter Kleidung mit weißen Haaren und spitzen Hundeohren. Kurz: Neben ihr trat Inu Yasha ungeduldig von einem Bein auf das andere und schaute besorgt in die Runde. Ihm schien der ganze Trubel wohl nicht zu gefallen. "Inu Yasha!", murmelte Kagome überrascht, obwohl sie insgeheim schon sein Kommen erwartet hatte. Schließlich hatte er ja versprochen gegen Einbruch der Dunkelheit an der verabredeten Stelle zu sein. Doch es war keine Zeit noch ein paar Wörter zu wechseln, denn gerade als Kagome ihn etwas fragen wollte, kam ein weiterer junger Mann auf sie zu und bat sie, ihm zu folgen. Er geleitete sie zu dem alten Mönch, der auf einem hohen Sessel am Kopfe einer langen Tafel saß, fast so wie König Arthur an seiner Tafelrunde, bloß dass er anstatt einer Krone bloß einen kahl rasierten Schädel besaß. "Seid willkommen!", rief er ihnen mit seiner krächzenden Stimme entgegen und fügte noch einem kurzen Hustenanfall hinzu: "Fühlt euch wie zu Hause! Mein bescheidenes Orchester steht bereit, ihr braucht mir nur ein Zeichen zu geben und ihr könnt beginnen. Doch ich rate euch eins: Lasst euch nicht zu viel Zeit, eine Stimme sagt mir, dass meine innere Uhr bald zu ihrem letzten Schlag ausholt!" Kagome und Inu Yasha nickten und tauschten ein paar viel sagende Blicke. "Wir werden Ihnen ein Zeichen geben. Es wird gewiss nicht mehr lange dauern.", antwortete Kagome höflich und verbeugte sich vor dem Mönch. Langsam schritt sie davon und nur einen kurzen Moment später folgten ihr auch Inu Yasha, Miroku und Shippo. "Oh Mann, der ist ja drauf! ,...meine innere Uhr wird bald zu ihrem letzten Schlag ausholen!' bla, bla, bla... Ich krieg zuviel, wenn ich den sehe!", grummelte Inu Yasha und schüttelte angenervt den Kopf. "Du hast Recht, mein bester Freund wird der auch nie werden!", murmelte Miroku und verschränkte die Arme fast protestierend vor der Brust. Im nächsten Moment blickte er Kagome entgegen und schaute sie fragend an. "Was ist Kagome, du siehst so nachdenklich aus. Bedrückt dich irgendetwas?" Miroku hatte echt ein Auge für so etwas und auch in diesen Fall hatte er sich nicht geirrt. Kagome bedrückte wirklich etwas, doch leider konnte sie auch nicht so genau sagen, was es war. In ihrem Magen machte sich ein flaues Gefühl breit, es war so etwas wie eine düstere Vorahnung dass etwas Schreckliches passieren würde. Betrübt schüttelte sie den Kopf. Wahrscheinlich bildete sie sich das alles nur ein. Vermutlich war es einfach das Lampenfieber und die Angst, vor so vielen Leuten mit einem Tollpatsch wie Inu Yasha zu tanzen. "Nein, es ist nichts.", flüsterte sie gedankenverloren und versuchte möglichst überzeugend zu klingen, was sich als nicht so ganz einfach erwies, denn Miroku war klug. "Ganz sicher?", hakte er noch einmal nach, fragte dann aber nicht weiter nach, denn an so einem Abend hatte er besseres zu tun, als sich sorgen zu machen. Mit einem kleinen Freudenschrei stürzte er sich in die Menge und fing an, eine Frau nach der anderen auf gewohnte Weise zu fragen, ob sie vielleicht die Mutter seiner Kinder werden wollte. "Argh, Miroku!", stöhnte Inu Yasha, "Hast du nichts Besseres zu tun, als Frauen anzubaggern?! Hör auf Fremde Leute mit deinem Frauen-Komplex zu belästigen!!!" Doch Miroku hörte nicht weiter auf ihn, sondern schnappte sich eine nach der anderen und warf ihnen sein überaus charmantes Lächeln entgegen. Der Höhepunkt des Festes rückte immer näher. Ausnahmslos alle Gäste waren in ausgelassener und guter Stimmung und überall wurde getanzt. Die Musik spielte ein fröhliches Lied nach dem anderen und schließlich entschlossen sich Kagome und Inu Yasha dazu, ihren Auftritt über die Bühne zu bringen. Zögernd kamen sie auf die Tafel zu, an der der Mönch saß und nickten ihm fast unmerklich zu. Dieser verstand ihr Zeichen und erhob sich gemächlich. Als hätte er irgendwelche Schallwellen durch den Raum gesandt, wurde es auf einmal totenstill. Die Gäste verharrten mitten im Schritt und setzten sich schnell auf ihre Plätze und selbst das Orchester hatte mit einem Mal aufgehört zu spielen. Inu Yasha und Kagome blickten sich verwundert an. Was war das denn? "Verehrte Gäste!", begann der Mönch immer noch ein wenig heiser. "Der Abend neigt sich langsam dem Höhepunkt und der lang erwartete Tanz steht nun bevor. Kagome, Inu Yasha, bitte tretet nun auf die Bühne und macht euch bereit." Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die kleine Bühne am Ende des Raumes. Weder Kagome noch Inu Yasha wunderten sich mehr, woher er ihre Namen kannte, an diesem Mönch war einfach alles verwunderlich, da kam es auf eine Sache mehr oder weniger auch nicht an. Langsam schritten sie auf die kleine Bühne zu und bekamen nunmehr nur noch mit einem Ohr mit, was der alte Greis seinen Gästen erzählte. Alles drehte sich für die beiden nur noch um diese kleine 10x10 qm Bühne, auf der sie nun gemeinsam tanzen sollten. Und ohne ihr zu Tun, beschlich Kagome wieder dieses unbehagliche Gefühl, dessen Ursprung ihr mehr als unbekannt war. Verzweifelt versuchte sie es zu verdrängen und konzentrierte sich wieder auf den bevorstehenden Tanz. "... also, lasst uns beginnen!" Mit diesen Worten beendete der Mönch seine kurze Rede, was zur Folge hatte, dass Kagome nun endgültig aus ihren düsteren Gedanken hoch schreckte und ihre Gedanken auf die Musik lenkte, die ohne Vorwarnung anfing zu spielen. Langsam hob Inu Yasha seine Hand und berührte sanft ihren Rücken, mit der anderen Hand nahm er Kagomes Hand und machte langsam einen Schritt nach vorn. Auch Kagome legte ihren Arm auf seine Schultern und die beiden begannen zu tanzen. Kagome zitterte am ganzen Körper. Alle Augen waren auf die beiden gerichtet und bis auf die Musik traute sich keiner einen Laut zu verursachen. Kagome und Inu Yasha selbst bekamen es nicht mit, aber die Luft über ihnen schien merklich zu knistern. Die Augen des Mönches weiteten sich vor Faszinierung und er klammerte sich begeistert mit einer Hand an der Sessellehne fest, damit er nicht plötzlich, von einem Schwächeanfall geplagt, hinunterfiel und einen kostbaren Moment verpasste. Doch Kagome fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut. Trotz den vielen Proben machte sie Inu Yashas Gegenwart immer noch ziemlich nervös, was bestimmt auf Gegenseitigkeit beruhte. Außerdem schmerzte ihr Fuß noch immer bei jedem Tritt. Inu Yashas lockerer Griff festigte sich ein bisschen, als er den Mut fand sie noch ein Stückchen näher an sich heran zu ziehen und somit die Luft förmlich zum Funken sprühen brachte. In ihm machte sich das unerklärliche Verlangen breit, einfach mitten im Schritt stehen zu bleiben und sie entschlossen in die Arme zu nehmen. Doch er wusste genauso wie alle anderem im Saal, dass er sich so etwas nicht leisten konnte. Schließlich war das ihre einzige Chance den Splitter des Shikon no Tama zu bekommen und die konnte er sich unmöglich entgehen lassen! Kagome vermutete schon, dass er heimlich noch geübt hatte, denn er erlaubte sich nicht den kleinsten Fehler, ja, er war fast besser als sie. Kaum zu glauben, dass man einem Halbdämon innerhalb von einem Tag das Tanzen beibringen konnte. Und genau in dem Moment, als eigentlich eine elegante Drehung hätte kommen sollen, war es vorbei. Die Schmerzen in Kagomes Fuß wurden mit einem Mal unerträglich, sie verlor die Kontrolle über ihr Bein und knickte ein. Inu Yasha versuchte sie noch mit einem Arm aufzufangen und streckte erschrocken die Hand nach ihr aus, doch der Sturz kam so überraschend, dass er es nicht schaffte. Kagome stürzte auf den harten Holzboden der Bühne und die Musik hörte schlagartig auf zu spielen. Es herrschte Totenstille und das Publikum schien genauso geschockt zu sein wie Inu Yasha und Kagome selbst. Inu Yasha konnte aus den Augenwinkeln erkennen, wie der Mönch sich enttäuscht wegdrehte und seine Hand sich von der Sessellehne löste. Sie hatten es schlichtweg vergeigt. Ihre einzige Chance wurde mit diesem Zwischenfall zu Nichte gemacht, denn der Bann war gebrochen und der Mönch hatte ja einen vollständigen Tanz zur Bedingung gemacht und keinen halben mit Sturz. Kagome schossen die Tränen in die Augen. Sie wusste nicht, ob es vor Schmerz oder vor grenzenloser Enttäuschung war. Wahrscheinlich war Inu Yasha jetzt ewig wütend auf sie und das war so ziemlich das Letzte, was sie sich gewünscht hatte. Doch anstatt sie auszuschimpfen und zu verfluchen, streckte Inu Yasha, dem der Schreck immer noch ein wenig in den Knochen saß, die Hand nach ihr aus und lächelte sie so aufmunternd wie möglich an. "Mach dir nichts draus, es war nicht deine Schuld.", murmelte er so leise, dass nur Kagome ihn verstand. Sie blickte ihn erstaunt an. Gerne hätte sie etwas erwidert, wenn ihr nicht die Worte gefehlt hätten. Meinte er das wirklich ernst? So was aus Inu Yashas Mund zu hören war fast ein genauso großer Schock wie der Sturz, nur tausendmal angenehmer. "E-Es tut mir furchtbar leid.", flüsterte sie und nahm seine Hand entgegen. Eine einzelne Träne rann über ihre Wange und verlor sich irgendwo auf dem Boden. Leises Gemurmel ging nun durch die Reihen. Die Gäste fanden ihre Sprache wieder und man munkelte von einem ,misslungenen Auftritt'. Nach kurzer Zeit fand auch der Mönch seine Worte wieder und erhob sich noch einmal, um zu einer weiteren Rede anzusetzen: "Es tut mir Leid, meine verehrten Gäste. Ich möchte mich im Namen aller für dieses furchtbare Missgeschick entschuldigen." Kagome, die jetzt wieder auf beiden Beinen stand, wenn auch ein wenig zittrig, erwartete Schlimmes. Betroffen blickte sie zu Boden und wagte es nicht, aufzublicken. "Damit ist wohl jetzt klar, das der Splitter des Juwels der vier Seelen für die nächsten 100 Jahre in meiner Obhut bleibt.", beendete er seinen Vortrag und setzte sich wieder in seinen Sessel. Kagome stand wie versteinert auf der Bühne und auch von Inu Yasha kam keine Regung. Beide hatten gewusst, dass er so etwas sagen würde, dennoch hatten sie bis zum Ende gehofft, dass er es nicht tun würde. "HALT!!!" Eine laute Stimme erklang aus der anderen Ecke des Zeltes nahe beim Eingang. Alle drehten sich verwundert um. In der Tür stand ein schwarzhaariges Mädchen, dass ein rot-weißes Gewand trug und mit stechendem Blick den Mönch musterte. "Ki...Kikyo!", flüsterte Inu Yasha. Er hätte geschrieen, wenn es ihm nicht die Stimme versagt hätte. "Lasst mich mit Inu Yasha tanzen! Gebt ihm eine zweite Chance, ich werde es wieder gut machen." In ihrer Stimme lag eine Entschlossenheit, die den Mönch in dem Moment überzeugte, in dem sie die Worte aussprach. Ohne weitere Überlegungen nickte der alte Greis zustimmend und rückte sich in seinem Sessel in eine bequeme Lage. "Gut, versucht es. Aber dies ist eure allerletzte Chance." Erwartungsvoll blickte er ihr entgegen. Kikyo schritt zielstrebig auf die Bühne zu und alle Augen im Saal richteten sich nun auf sie. Allein ihr Auftritt hatte für erstaunte Ausrufe gesorgt, denn sie war ja wirklich eine Schönheit. Doch in Kagomes Herz befand sich mit einem Mal ein spitzer Pfeil, der sich mit jedem Schritt, den Kikyo näher kam, ein wenig mehr hineinbohrte. Es war grausam. So grausam, dass Kagome nicht einmal mehr die Kraft fand zu protestieren, sondern einfach von der Bühne stolperte und sich mit letzter Kraft an einem Tisch aufstützte. Kikyo war mittlerweile bei Inu Yasha angekommen und stand direkt vor ihm auf der Bühne. Ihre Blickte trafen sich und der Pfeil in Kagomes Herz schraubte sich noch ein wenig tiefer hinein, als sie Inu Yashas Gesichtsausdruck sah. Er schien glücklich, so als hätte er alles andere um sich herum vergessen. Leise setzte die Musik ein und wurde zunehmend lauter. Und nun spürte Kagome es auch, das Knistern in der Luft, wenn die beiden gemeinsam tanzten. Es war, als würde der Raum über ihnen auf eine unheimliche Weise explodieren. Inu Yasha legte zärtlich seine Hand um Kikyos Hüften und begann einen Fuß vor den anderen zu setzten, so behutsam, dass er Kikyo auf keinen Fall in irgendeiner Art verletzte. Diese schmiegte sich sanft an ihn und Kagome spürte die tiefe Zuneigung, die die beiden verband. Inu Yasha schien ihr etwas zuzuflüstern und Kikyo schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. Nun konnte Kagome es nicht länger zurückhalten: Heiße Tränen rannten ihr übers Gesicht. Die Situation war für sie unerträglich. Ihr war noch nie so bewusst gewesen, wie viel sie für diesen lausigen Halbdämon eigentlich empfand und wie eifersüchtig sie seinetwegen war. Es machte sie krank zu sehen, wie Inu Yasha seine Arme um Kikyo schlang und sie sich zärtlich an ihn schmiegte. Tiefe Verzweiflung machte sich in ihr breit. Was sollte sie tun? Gegen unerwiderte Gefühle konnte sie nichts machen, schließlich konnte man Liebe ja nicht einfach so erzwingen. Und plötzlich wurde es ihr schlagartig klar: Es war nicht ihr Tanz. Es war nicht ihr Abend. Es war weder ihre Angelegenheit noch ihr Zeitalter. Und vor allem war es nicht ihr Dämon, denn der hatte sein Herz schon vor langer Zeit an eine andere verschenkt. Es schmerzte. Doch die Wahrheit ließ sich nicht bestreiten. Schluchzend unterdrückte sie einen Schrei und drehte sich blitzschnell um. Ihr Fuß wollte ihr einen Strich durch die Rechnung machen, doch sie ignoriere den Schmerz und rannte zielstrebig zum Ausgang des Zeltes. Die Leute, die ihr den Weg versperrten, stieß sie mit dem Ellenbogen zur Seite und erreichte schließlich stolpernd den erlösenden Ausgang. Sie hörte, wie Inu Yasha ihr noch irgendetwas hinterher rief, doch sie wollte es nicht hören. Sie wollte einfach nur weg. Weg von Kikyo, weg von Inu Yasha, weg aus diesem bekloppten Zeitalter. Weg, bevor ihr verletztes Herz daran zerbrach. ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~° Kapitel 2 Ende ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Sasdfidhf ioasfhssodfh... <--- ich habe gerade verzweifelt nach Worten gesucht, nicht wundern... *g* Tja, was sagt man dazu? Entwickelt sich meine Story langsam aber sicher zu einem Drama, dass kein gutes Ende nimmt? Ist dies vielleicht schon der letzte Teil? Wer kann die bekloppte Autorin dazu bringen, diese kranke Story weiter zu schreiben? Wird Kagome einfach in der Mitte durchbrechen und Inu Yasha mit der blöden Kikyo klücklich? (Nein, ich bin überhaupt net parteiisch... *fg*) *räusper* Ich schreib nur weiter, wenn ich fleißig Rückmeldung von euch bekomme! *erpress* XD Ich steh ja eigentlich nicht auf solche Erpressungsmethoden, will nur mal sehn, wie so was wirkt, habsch noch nie ausprobiert... *smile* Na dann, eure überaus fiese, euch aber trotzdem zum Knuddeln gern habende, entrance *drück* P.S.: Fröhliche Weihnachten und einen guten Flutsch ins neue Jahr, falls wir nix mehr voneinander lesen ^.^ !!! © by entrance Kapitel 3: Down On My Knees --------------------------- Hallöchen, meine Lieben! Vielen, vielen Dank für die süßen Kommies!!!! *knudäääälzz* Auch wenn ich euren intensiven Wünschen, dass Kikyo sich das Bein oder gar den Hals bricht, nicht nachgegangen bin (brutal, brutal *ggg*), hoffe ich trotzdem, dass euch der letzte Teil gefällt. Ja ja, womit wa dann auch schon wieder beim Thema wären... Das ist der definitiv letzte Teil!!! *schnüFF* Es bricht mir das Herz... *g* Na ja, es ist schon seltsam genug, dass aus dem geplanten Einteiler ein Dreiteiler geworden ist und ich eigentlich den Titel ändern müsste, denn mit über 18.000 Wörtern ist es ja schließlich keine Short Story mehr, nicht? Na ja, genug der langen Vorrede, los geht's! Noch einmal Ende von Kapitel 2 Die Leute, die ihr den Weg versperrten, stieß sie mit dem Ellenbogen zur Seite und erreichte schließlich stolpernd den erlösenden Ausgang. Sie hörte, wie Inu Yasha ihr noch irgendetwas hinterher rief, doch sie wollte es nicht hören. Sie wollte einfach nur weg. Weg von Kikyo, weg von Inu Yasha, weg aus diesem bekloppten Zeitalter. Weg, bevor ihr verletztes Herz daran zerbrach. <~<~<~<~Tanz mit einem Dämon~>~>~>~> (Inu Yasha Short Story) ~ * ~ * ~ * ~Kapitel 3~ * ~ * ~ * ~ * Part 1 -Down On My Knees- Es war eine kühle Sommernacht und ein paar Grillen, die sich im hohen Gras versteckt hatten, zirpten fröhlich vor sich hin. Doch diese Nacht war alles andere als fröhlich, sie war einfach nur grausam. Kagome lief mit nackten Füßen durch das feuchte Gras, die Schuhe hatten direkt auf ihren verletzten Fuß gedrückt und behinderten sie auch jetzt noch, als sie sie in der Hand hielt. Es kam ihr vor, als würde sie schon eine Ewigkeit laufen, doch die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen. Ihr ganzes Gesicht bedeckten sie nun schon und bahnten sich ihren Weg Kagomes Hals hinunter. Sie keuchte und fiel vor Erschöpfung ins nasse Gras, ihren Kopf verbarg sie in ihren Armen und sie konnte nicht aufhören zu weinen. Es tat verdammt weh. Es war einfach unerträglich. Hatte sie wirklich geglaubt, sie hätte auch nur den Hauch einer Chance? Sie war so eine ignorante Idiotin gewesen! Gegen Kikyo kam sie nicht an, denn im Gegensatz zu ihr konnte sie Inu Yasha nichts bieten. Kikyo hatte ihr Leben für ihn geopfert und was hatte sie ihm Vergleichbares geboten? Mehr als ein paar Streitereien waren da nicht drin. Schluchzend drehte sie sich auf den Rücken und schaute dem Sternenhimmel entgegen. Gab es da oben nicht irgendjemanden, der ihr helfen konnte? Irgendjemand, der einen Anhaltspunkt, wenigstens den Funken einer Idee hatte? Doch die Lage schien aussichtslos und schließlich fasste sie einen Entschluss. Langsam richtete sie sich auf. Sie hatte keine Lust mehr, immer in Kikyos Schatten stehen zu müssen. Da war es besser, sie würde für immer aus dieser Welt verschwinden, dann konnte Inu Yasha mit seiner Kikyo glücklich werden und alles war Friede, Freude, Eierkuchen. Bis auf Kagome selbst, denn sie war die einzige, die den Grund kannte, warum sie diese Welt verlassen hatte. Sie war die einzige, die den unerträglichen Schmerz erleiden musste und es würde auf immer ihr Geheimnis bleiben. Überrascht schaute sie sich um. Ohne ihr zu Tun war sie geradewegs zu dem knochenfressenden Brunnen gelaufen. Ja, dachte sie zornig, das war dann wohl die Einladung zum endgültigen Abschied. Das konnte doch kein Zufall sein! Schweren Herzens löste sie die Kette mit den schon gesammelten Splittern des Shikon no Tama und legte sie auf den Brunnen. Entschlossen schwang sie sich über den Rand in die Tiefe. Vielleicht für immer. Ganz bestimmt. In dem Festzelt brach nach Kagomes Verschwinden das heillose Chaos los. Die Gäste schauten sich verwundert um und allen stand die gleiche Frage ins Gesicht geschrieben: Was war mit dem Mädchen bloß los? Nur der Mönch saß noch unverändert in seinem Sessel und starrte gebannt auf Kikyo und Inu Yasha, die nicht aufgehört hatten zu Tanzen. Vielmehr hatte Kikyo nicht aufgehört zu Tanzen, Inu Yasha hatte für eine Sekunde inne gehalten, doch Kikyo hatte ihn herumgerissen und zum Weitertanzen gezwungen. Der Bann war selbst in dem Chaos, das überall herrschte, nicht gebrochen und auch die Musik spielte unbeirrt weiter. Inu Yasha war durcheinander. Er hatte sich so gefreut Kikyo zu sehen, doch warum war Kagome einfach weinend davongerannt? Hatte er etwas damit zu tun und vor allem, welche Rolle spielte Kikyo in dem ganzen Desaster? Miroku sah, dass Inu Yasha immer noch mit Kikyo tanzte und riss sich von den Mädchenschwärmen los, die ihn umringten. Er konnte es nicht fassen, dass ihn die Sache mit Kagome anscheinend vollkommen kalt ließ. "Inu Yasha!!!", schrie er und versuchte, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Im ersten Moment reagierte dieser gar nicht, doch dann spitzte er die Ohren, wenn er auch sonst nicht in der Lage war, irgendeine andere Regung zu zeigen. "Verdammt noch mal, du blöder Idiot!!! Lassen dich Kagomes Gefühle denn vollkommen kalt?! Willst du, dass sie dir einfach davonrennt? Ist dir dieser verdammte Splitter und die tote Kikyo etwa wichtiger als das Mädchen, dass dich liebt?!" Miroku schrie aus vollem Halse und sein Gesicht war vor Zorn rot angelaufen. Wie ein Verrückter stürzte er auf den Mönch zu, was sich als nicht ganz so einfach erwies, denn viele Leute verbarrikadierten ihm den Weg. Sie waren wie eine Leibwache des Mönches und erlaubten ihm nicht, sich auch nur einen Meter zu nähern. Inu Yasha versuchte ein weiteres Mal, stehen zu bleiben, doch Kikyo riss ihn wiederum mit sich und ließ es nicht zu, dass er mit dem Tanzen aufhörte. Denn dieser Bann wirkte nicht nur auf die Zuschauer, sondern brachte auch die Tänzer selbst dazu, weiter zu Tanzen. Er war zu durcheinander um auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Nun musste Miroku weitere Überzeugungsarbeit leisten. Er ließ seine Fäuste Taten sprechen. Es war ihm egal, wie groß der Schaden war, den er den Gästen zufügte. Besucher für Besucher boxte er sich zu dem Mönch durch und er steckte dabei auch ein paar heftige Schläge ein. Er fühlte sich plötzlich wie in einem riesigen Dämonenheer und ich muss sagen, der Vergleich passte wirklich außerordentlich gut. Die Situation eskalierte und ehe er sich versah, war eine große Schlägerei im Gange. Nur auf die Bühne traute sich niemand. Schließlich war Miroku bei dem Mönch angelangt. Mit der rechten Faust schlug er diesem so heftig ins Gesicht, dass er vom Stuhl kippte und bewusstlos in sich zusammensackte. "Jetzt!", japste Miroku und blickte Inu Yasha auffordernd entgegen. "Nun liegt es an dir! Lauf, solange du noch kannst. Das ist das Einzige, was ich für dich tun kann und ich sage dir als Freund: Tu es, bevor es zu spät ist!!!" Mit diesen Worten verschwand Miroku in der Masse, die plötzlich wie eine überdimensionale Flutwelle über ihn hereinbrach. Nun blieb Inu Yasha endgültig stehen. Auch Kikyo konnte ihn nicht mehr dazu bewegen, noch einen Fuß vor den anderen zu setzen. Er schaute wie benommen an die Stelle, an der gerade noch Miroku gestanden hatte. "Inu Yasha! Tanz weiter, oder willst du freiwillig auf den Splitter verzichten?!" Kikyo drängte ihn, weiter zu machen und klammerte sich an seinen Arm. Doch anstatt ihrem Drängen nach zu geben, stieß er sie von sich und sie taumelte, genau wie Kagome ein paar Momente zuvor, von der Bühne. Nun stand Inu Yasha alleine auf der Bühne und es war, als würde an ihm ein einziger Strom aus unvergesslichen Bildern vorüber ziehen. Belanglose Bilder, Bilder von Kämpfen, Bilder von Kikyo, einfach Bilder von allem, was er je erlebt hatte, doch alle waren verschwommen und kaum erkennbar. Aber deutlich und scharf zu sehen war eines, dass sich vermutlich für immer in sein Gedächtnis verbrannt hatte: Kagomes Lächeln. Und in diesem Moment wurde ihm alles klar. Er sprang hoch in die Luft bis unter die Decke des Festzeltes, über all die Massen hinweg und sprintete zum Ausgang hinaus. So schnell er konnte stürzte er durch die dunkle Nacht, instinktiv in die Richtung des knochenfressenden Brunnens und während er lief, schossen ihm tausend Gedanken durch den Kopf. Wie konnte er die ganze Zeit nur so blind gewesen sein? Er liebte Kikyo mehr als alles andere, ja, das war schon richtig. Doch das war einmal. Kikyo war nur noch ein Schatten ihrer selbst und sein Herz gehörte ihr nicht mehr. Es war frei, tun und lassen zu können, was es wollte. Und wenn es sich nun einmal für jemand anderen entschieden hatte, konnte selbst Kikyo nichts dagegen machen. Keuchend kam er beim Brunnen an. Suchend blickte er sich um, doch in der Dunkelheit war kaum etwas zu erkennen. Er war sich sicher, dass Kagome zum knochenfressenden Brunnen gelaufen war, so wie sie es immer tat, wenn sie traurig oder wütend war. Langsam schritt er an den Brunnen heran. Irgendwo hier musste sie sich verstecken, wenn sie nicht schon längst in ihre Zeit zurückgereist war. Der Mond kam für einen Moment hinter den Wolken hervor und helles Licht fiel kurz auf den Brunnen. Und da sah Inu Yasha etwas, was ihm die Luft in der Kehle zusammenschnürte: Die Juwelensplitter, die Kagome ihm hinterlassen hatte. Er verspürte einen Stich in seinem Herzen. War das etwa Kagomes entgültige Entscheidung gewesen? Oder war das alles nur ein blöder Scherz?! "Kagome! Komm raus, ich weiß, dass du da bist!!!", rief Inu Yasha in die Stille der Nacht hinein und wartete auf ein Zeichen von Kagome. Doch nichts regte sich. "Kagome?", flüsterte er noch einmal leise in die Stille hinein. Tiefe Verzweiflung machte sich in ihm breit und ihn beschlich eine düstere Vorahnung. "Kagome!!! Das ist nicht mehr lustig, der Spaß ist vorbei! Komm raus, sonst werde ich sauer!", schrie er und drehte sich wie ein wildgewordenes Tier in alle Richtungen. Gehetzt blickte er sich um. Wo war sie? Wo zum Teufel hatte sie sich versteckt?! "Kagome!!! Das ist mein voller Ernst! Komm endlich her!" Mit einer schnellen Bewegung zog er Tessaiga und begann, es immer wieder vor sich in den Boden zu rammen. Die Erde bebte und Inu Yashas Verzweiflung wurde immer größer. Ein grässlicher Kloß machte sich in seinem Hals breit und er innerlich begann er, langsam daran zu ersticken. "Kagome!!!" Schreiend fiel er auf die Knie und krallte seine Finger in den kalten Erdboden. Sein Gesicht verzog sich zu einer Maske aus Zorn und Schmerz. "Kagome...!" Sein Schrei war nunmehr nur noch ein hilfloses Schluchzen. Es konnte nicht ihr Ernst sein, es konnte nicht die Wahrheit sein und vor allem konnte es nicht für immer sein. Das konnte sie ihm nicht antun. "Kagome...", murmelte er monoton. Mit einer Hand griff er nach den Juwelensplittern und verbarg sie in einer Tasche. Mit seinem rechten Fuß trat er so fest er konnte gegen den Brunnenrand und entfernte sich von ihm. Warum?! Das war die einzige Frage, die ihm durch den Kopf schwirrte und das Nachdenken fast unerträglich machte. Ohne das er es selbst registrierte und ohne das es irgendjemand anderes außer dem kühlen Abendwind bemerkte, rannte ihm eine Träne über das Gesicht und verlor sich genau wie er irgendwo in den Tiefen der Nacht. "Argh! Lasst mich in Ruhe, verdammt! Ihr übles Gesocks (ßwas ist das denn für ein Ausdruck? ^___^)!" Mit Ellenbogen und Stab verteidigte sich Miroku gegen die heranstürmenden Massen, die sich wie hungrige Adler auf ihre Beute stürzten. Shippo half ebenfalls tatkräftig mit und gemeinsam schafften sie es langsam bis zum Ausgang. Was war hier bloß los? Was war mit den ganzen netten Leuten passiert, es war, als hätten sie alle nur auf ein Stichwort gewartet, um ihre wahre Gestalt zu zeigen. "Shippo, kannst du den alten Mönch erkennen? Was ist mit ihm los?", schrie Miroku Shippo entgegen und blickte sich verzweifelt um. In dem ganzen Chaos war es unmöglich, den Greis irgendwo zu entdecken. Shippo schaute sich kurz um. "Ja, er liegt immer noch bewusstlos auf dem Boden! Schnell, Miroku beeil dich! Vielleicht schaffen wir es hier ja noch raus, bevor er aufwacht!" "Das sagst du so einfach!", rief Miroku angestrengt und schlug nach ein paar wild gewordenen Gästen, die sich von allen Seiten gleichzeitig auf ihn stürzten. Doch ehe er sich versah, stand er direkt vor dem Ausgang und es war nur noch ein erlösender Schritt hinaus ins Freie. Ohne lange zu überlegen, denn die Zeit hatte er weiß Gott nicht, stürzte er nach draußen und sprintete los. Shippo war dicht hinter ihm und beide wagten es nicht, sich umzudrehen, sondern rannten einfach weiter geradeaus, bis ihre Füße sie zu dem Gasthaus trugen, in dem sie die letzten Nächte verbracht hatten. Sie hatten einen großen Vorsprung und hinter ihnen waren die Massen ein wenig zurückgeblieben. Gerade wollte Miroku die Eingangstür aufreißen, als plötzlich Inu Yasha direkt neben ihnen aus einem kleinen Waldstück stolperte und langsam auf sie zuschritt. "Inu Yasha!", rief Miroku verwundert. "Wo hast du Kagome gelassen? Uns verfolgt eine Truppe wild gewordener Partygäste und will uns dem Anschein nach nicht gerade auf einen Drink einladen!" Miroku deutete mit dem Zeigefinger auf die Menschenmenge, die sich ihren Weg durch den Wald bahnte und immer näher kam. Dann blickte er noch einmal zu Inu Yasha um seine Reaktion abzuwarten. Doch von Inu Yasha kam keine Antwort, er ging einfach unbeirrt weiter auf seine beiden Freunde zu. Shippo hätte gerne seinen Gesichtsausdruck gedeutet, doch es war schier unmöglich. In Inu Yashas Augen lag eine Leere, die selbst Shippo und Miroku unheimlich war. Es schien, als würde er geradewegs durch die beiden hindurch sehen. Keine Regung war von ihm zu erkennen und er machte auch sonst keine Anstalten, irgendetwas zu den beiden zu sagen. "Inu Yasha...?", murmelte Shippo ängstlich und wich ein paar Schritte zurück. Inu Yashas Blick war ihm nun mehr als nicht geheuer. "Miroku, lass uns von hier verschwinden. Der ist auch nicht mehr ganz normal!" Mit diesen Worten hüpfte er in die offene Eingangstür und zog Miroku gleich hinter her. Schnell rannten die beiden die Treppen hinauf und blickten aus dem einzigen Fenster, dass es ihn ihrem kleinen Apartment gab. Ihnen bot sich ein Anblick des Grauens: Inu Yasha, der schließlich vor der Gaststätte halt gemacht hatte, blickte den nahenden Massen entgegen und hatte seine Hand auf den Griff seines Schwertes gelegt. Doch die Vielzahl der Leute waren keinesfalls mehr Menschen, nein, sie waren allesamt zu regelrechten Monstern mutiert. Miroku schreckte hoch. "Ich muss Inu Yasha helfen!", rief er und sprang sofort auf, doch Shippo hielt ihn zurück. "Warte noch einen Moment! Hast du das nicht gesehen? Inu Yasha hatte so einen komischen Ausdruck in den Augen. Ich glaube es ist jetzt nicht so gut, ihm unter die Augen zu treten. Bei aller Liebe, lass es lieber!", zischte der kleine Fuchsdämon und zerrte Miroku zurück ans Fenster. "Sieh nur!", wisperte er, als das grausame Schauspiel vor seinen Augen ablief. Als das Monsterheer vor dem Gasthof angekommen war, zögerte Inu Yasha nicht lange und zog Tessaiga aus seiner Schwertscheide. Langsam hob er seinen Arm und holte zu einem kräftezehrenden Schlag aus. Doch dieser Schlag hatte es in sich. Man konnte fast in Zeitlupe beobachten, wie Tessaiga sich langsam dem Feind entgegen senkte und ihn mit einem einzigen Schlag und donnerndem Getöse vernichtete. Die Windnarbe praktisch, nur um ein Vielfaches heftiger. Shippo und Miroku klappte gleichzeitig die Kinnlade herunter und die beiden starrten wie gebannt auf das Schlachtfeld, dass sich ihnen offenbarte. Inu Yasha hatte die Monster getötet. Alle mit einem Streich. Sie lösten sich allesamt innerhalb von drei Sekunden in schwarzen Staub auf, der Krümel für Krümel in die Ferne davongetragen wurde. Miroku hätte gerne etwas zu Shippo gesagt, doch angesichts dieses Schauspiels hatte es ihm einfach die Sprache verschlagen. Auch Shippo ging es nicht anders. Also war der erste, der sich wieder regte, Inu Yasha selbst. Er steckte das überdimensionale Tessaiga wieder zurück in die Schwertscheide und betrat den Gasthof. Shippo und Miroku schauten sich schaudernd an. Was war mit Inu Yasha los? Genau in dem Moment, als die beiden den Gedanken gerade laut aussprechen wollten, stand besagte Person in der Tür und blieb auf der Türschwelle stehen. "Inu Yasha! Ist alles in Ordnung mit dir? Was ist mit Kagome?" Miroku stürzte trotz Shippos Warnungen einfach auf Inu Yasha los, doch er hielt kurz vor ihm an und blickte ihm fest in die Augen. Diesen seltsamen Ausdruck hatte er verloren, doch sah man ihm an, dass er nicht gerade glücklich war. Anstatt einer Antwort zu geben schüttelte er nur kraftlos den Kopf. "Sie... wird nie wieder zurück kommen.", murmelte er, bevor er ausgepowert in sich zusammensackte und regungslos auf dem kalten Holzboden liegen blieb. "Oh, Kagome? Bist du schon wieder da? Ich hatte erst Ende dieser Woche mit dir gerechnet.", begrüßte die Mutter Kagome, wandte sich von ihrer Hausarbeit ab und blickte Kagome entgegen. Sie erschrak. Kagomes Wangen waren gerötet und ihre Augen verquollen, als hätte sie den ganzen Tag geweint. "Liebes, was ist passiert?" Die Mutter rannte auf Kagome zu und nahm sie in den Arm. "Mama, ich...", begann Kagome, bekam aber kein weiteres Wort heraus, denn der Kloß in ihrem Hals schien sich noch zu vergrößern. Schluchzend lehnte sie sich gegen die Schulter ihrer Mutter. "Ganz ruhig...", murmelte die Mutter in Kagomes schwarze Haare und strich ihr sanft über den Rücken. "Mama!", versuchte es Kagome noch einmal."Ich werden nie wieder in das Zeitalter der kriegerischen Staaten zurückkehren." Die Mutter sah verwundert auf. "Aber warum denn? Du hast doch immer nur Nettes erzählt, warum willst du auf einmal nicht mehr dorthin zurück?" Kagome seufzte und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Weil ich begriffen habe, dass das nicht meine Welt ist... ich gehöre da einfach nicht hin." Die Mutter schaute ihr bedrückt ins Gesicht. "Aber... du hast dort doch Freunde gefunden, oder nicht?" "Freunde habe ich auch hier. Es gibt nichts mehr, was mich dort hält!" Mit diesen Worten zog sich Kagome aus der Umarmung ihrer Mutter und schlurfte langsam in ihr Zimmer. Sie wusste nicht, wann sie endlich eingeschlafen war. Wahrscheinlich hatte sie sich vor Erschöpfung in den Schlaf geheult. "Inu Yasha! Endlich bist du wieder wach!", rief Shippo begeistert und hüpfte vor Freude um Inu Yashas Bett herum. Inu Yasha rekelte sich verschlafen, doch sobald er sich im Zimmer umblickte, wurde er wieder kreideweiß und bekam diesen leeren Ausdruck in seinen Augen. "Jetzt erzähl doch endlich mal, was passiert ist. Shippo und ich zerbrechen uns schon seit Tagen den Kopf darüber. Wir halten es vor Sorge schon kaum mehr hier aus und du schläfst einfach und willst nicht mehr aufwachen!" Seit Tagen? Wie lange hatte er denn geschlafen? Inu Yasha stellte diese Frage laut und Shippo antwortete schnell: "Genau dreieinhalb Tage." "Dreieinhalb Tage?" Inu Yasha konnte es kaum fassen. So müde war er doch gar nicht gewesen! "Ja, genau dreieinhalb Tage... Was hast du dir bloß dabei gedacht?", fragte Miroku vorwurfsvoll und blickte ihn durchdringend an. Inu Yasha schwieg einen Moment und schaute dann ausweichend zur Seite. "Kagome... sie wird nicht wieder zurück kommen. Sie hat ihre Juwelensplitter auf den Rand des knochenfressenden Brunnens gelegt." Er stockte. Das alles schien zu viel für ihn. Miroku und Shippo sogen erschrocken die Luft ein. "Das heißt, dass sie nun keine Möglichkeit mehr hat, in unsere Zeit zurückzureisen.", schlussfolgerte Miroku messerscharf und schaute betrübt auf seine rechte Hand. Beklemmende Stille breitete sich aus. "Aber... warum?" Das war die einzige Frage, die Inu Yasha sich nicht zu erklären wusste. Wie wir ja alle wissen war er in solchen Sachen nicht unbedingt bewandert. Miroku schüttelte verständnislos den Kopf und schaute ihn betroffen an. "Das weißt du nicht...?", fragte er mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht. Er musterte Inu Yasha eingehend und winkte dann ab. "Darüber solltest du dir vielleicht mal im Klaren werden, bevor du irgendetwas unternimmst! Denk mal darüber nach, sonst wirst du Kagome nie zurückholen können." In Mirokus Stimme lag eine Schärfe, die es Inu Yasha kalt den Rücken runterlaufen ließ. Plötzlich stieg in ihm ein unerklärlicher Zorn auf. Was wusste Miroku schon? Und vor allem: Was wusste Miroku, was er anscheinend nicht wusste? "Ich denke drüber nach.", sagte er gequetscht, stand auf und schritt hoch erhobenen Hauptes zur Tür hinaus. Das sollte das letzte sein, was sie in dieser Woche von ihm hörten. "Er wird das Richtige tun.", murmelte Shippo und überlegte einen Moment. Mit einem Seufzer fügte er noch hinzu: "Hoffe ich zumindest." Es verging Woche um Woche und Kagome lebte sich langsam wieder in ihrer Welt ein. Sie hatte in all dem Prüfungsstress kaum Zeit, einen Gedanken an Inu Yasha und die kriegerische Epoche zu verschwenden. Und ehrlich gesagt war sie ziemlich dankbar darum, denn immer wenn ihre Gedanken zu ihm abschweiften, machte sich wieder dieses unerträgliche Gefühl in ihrem Magen breit. Sie hoffte, dass sie bald unbeschwert an ihn denken konnte, aber das würde wohl nicht eintreten. Wie viel Zeit musste vergehen, damit sie ihn endlich vergaß? Insgeheim hatte sie sich schon ein paar mal gewünscht, dass er ihr in ihre Zeit folgte und sie wieder mit in die kriegerische Epoche nahm. Doch wurde ihr immer wieder schmerzhaft klar, dass er ja in Kikyo verliebt war und für ihn überhaupt kein Grund bestand, sie wieder zurückzuholen. Schließlich war sie ihm ja doch nur ein Klotz am Bein. Gerade fing Kagome wieder an, in Gedanken zu versinken, als sie plötzlich eine Stimme hinter ihr unterbrach. "Schau mal, Kagome! Da ist dieser obercoole Typ aus der Parallelklasse. Was meinst du, ob er mich fragen wird?" Yuri (ich nenn jetzt einfach mal ihre Freundin so, ich hab keine Ahnung wie die wirklich heißt... XD) schaute verträumt auf einen gutaussehenden Jungen, der gelangweilt im Türrahmen lehnte und sich mit einem Jungen aus Kagomes Klasse unterhielt. "Wonach soll er dich denn fragen?", wollte Kagome verwundert wissen und schaute sich den Typen genauer an. Er hatte hellblonde Haare und ein hübsches Gesicht, selbst die schlichte Schuluniform sah an ihm interessant aus. "Na, du weißt doch!", druckste Yuri herum und auf ihrem Gesicht breitete sich ein Hauch von Röte aus. Kagome schaute immer noch ein wenig verwirrt drein. Yuri gab sich einen Ruck und erklärte: "Du weißt doch, nächstes Wochenende findet eine große Tanzveranstaltung zu Ehren unseres Direktors statt, da er doch in Pension geht. Hast du denn noch nichts davon gehört?" Kagome schluckte. Eine Tanzveranstaltung? Etwas bohrte sich mit übermenschlicher Grausamkeit in ihr Herz und sie verspürte plötzlich einen dicken Kloß in ihrem Hals. "Das... wusste ich nicht. Seit wann ist es bekannt?", fragte sie gequält. Yuri schaute sie bemitleidend an. "Schon seit über einem Monat. Du musst an dem Tag krank gewesen sein." Doch sie ging nicht weiter darauf ein, sondern meinte nur: "Na, dann weißt du's jetzt! Ich geh dann mal..." Langsam schlich sie sich in die Nähe des Jungen und lächelte ihn die ganze Zeit an, in der Hoffnung, er würde sie bemerken. Kagome seufzte. Ein Ball? Das weckte schlimme Erinnerungen. Erinnerungen, die sie eigentlich so gut es ging verdrängt hatte. Na toll! "Inu Yasha ist nun schon sehr lange weg, findest du nicht, Shippo?", fragte Miroku und zog besorgt die Augenbrauen nach oben. Wo steckte der Typ nur? "Ja, finde ich auch. Langsam könnte er seinen Hintern mal wieder hierher schwingen. Ich sag's ja ungern, aber langsam fange ich an, mir Sorgen zu machen!", nuschelte Shippo in sich hinein und schaute nachdenklich nach draußen. "Um Inu Yasha müsst ihr euch keine Sorgen machen!", wandte Kaede ein. "Ihr kennt ihn doch. Wenn er ein Problem nicht allein mit Körperkraft bewältigen kann, hat er ja immer noch sein feuriges Temperament. Ein cooler Spruch von ihm und die Dämonen haut es um! Denkt er zumindest..." Kaede lachte herzlich. Miroku nickte zustimmend mit dem Kopf und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. "Du hast Recht! Der ist so eingebildet, dass es sein Stolz gar nicht zu lässt, in irgendeiner Weise zu verlieren.", lästerte er in einem Ton, den man noch als sehr freundschaftlich bezeichnen konnte. Nun stimmte auch Shippo ein. "Stimmt! Er meint, er besäße die Coolness eines Eisberges, dabei ist er ein vollkommener Gefühlsdussel!", rief Shippo laut durchs Zimmer. Womit wir wieder beim Thema wären. "Ja, und er ist zu dumm zu merken, dass seine große Liebe direkt vor ihm steht." Eine düstere Stimme erklang vom Eingang und fuhr ungerührt fort: "Er bildet sich ein, in ein Mädchen verliebt zu sein, dass längst tot ist. Er ist ein elender Halbdämon, der ganz selbstsüchtig nur auf seine eigenen Vorteile bedacht ist, jemand, der sein Leben für den Stolz geben würde." Eine Gestalt trat in Kaedes kleines Häuschen ein. Eine Gestalt, die sich als niemand anderes als InuYasha entpuppte. "Inu Yasha! Da bist du ja endlich!!!" Shippo sprang sofort auf und fiel seinem Zielobjekt ohne zu Zögern um den Hals. Inu Yasha wehrte sich heftig und wurde den kleinen Fuchsdämon schließlich mit einem gezielten Fußtritt los. "Wo hast du so lange gesteckt? Wir haben uns schon Sorgen....", begann Miroku, überlegte es sich aber schließlich doch noch einmal anders. Mit Sentimentalitäten kam man bei Inu Yasha nicht weit, dass hatte er in der kurzen Zeit, in der sie bisher Freunde waren, begriffen. Inu Yasha schüttelte nur abwehrend den Kopf. "Ich habe über so einiges nachgedacht." Shippo kicherte laut los und konnte sich nicht verkneifen, eine schnippische Bemerkung zu machen: "Nachgedacht? Hast du den versteckten Philosophen in dir entdeckt? Na, was da wohl bei rausgekommen ist..." Inu Yasha starrte ihn wütend an. "Da bin ich extra gekommen, um euch meinen Entschluss mitzuteilen und da bekomme ich so was zu hören! Wisst ihr was? Ich hab es mir anders überlegt. Ich rede nicht mehr mit euch, verarschen kann ich mich selbst. Wenn ihr was wissen wollt, kommt ihr demnächst zu mir. Ich hab's satt!!!" Mit diesen Worten setzte er sich beleidigt auf den Holzboden und schaute trotzig an die Decke. In ihm steckte halt noch immer ein Kind. Miroku, Shippo und Kaede schauten sich resignierend an. Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht? Kaede setzte sich geduldig neben Inu Yasha, der natürlich sofort in eine andere Richtung blickte. "Also, Inu Yasha! Erzähl' doch mal. Was hast du dir denn Schönes ausgedacht?" Miroku konnte sich ein Kichern nun wirklich nicht mehr verkneifen. Kaede redete mit Inu Yasha wie mit einem Kleinkind, dass ein favorisiertes Spielzeug nicht bekommen hatte. "Ach, ihr seid blöd!", rief Inu Yasha nun wütend, dem Kaedes Ton natürlich auch sofort aufgefallen war. Missmutig stapfte er aus der kleinen Hütte und verschanzte sich wieder in einem nahegelegen Waldrand. Kaede lachte. "Dickkopf!", murmelte sie belustigt. "Es ist wirklich zu spaßig, wie schnell man ihn von Null auf 180 bringen kann." Shippo jedoch starrte ihm bedrückt hinterher. "Was meint ihr, was er vor hat?", fragte er und setzte ein Leidensmiene auf, als wäre zehn Tage Regenwetter gewesen. Kaede kicherte. "Ich kenne Inu Yasha nun schon lange genug. Was immer er tut, er tut das Richtige." Irgendwie kam dieser Satz Miroku und Shippo bekannt vor. Kapitel 4: Love Is More Than Just A Kiss ---------------------------------------- <~<~<~<~Tanz mit einem Dämon~>~>~>~> (Inu Yasha Short Story) ~ * ~ * ~ * ~Kapitel 3~ * ~ * ~ * ~ * Part 2 -Love Is More Than Just A Kiss - Kagome, warte!", rief Yuri und rannte keuchend die letzten paar Schritte auf sie zu. Kagome drehte sich überrascht um und blieb stehen. "Was ist, Yuri? Du bist mir doch nicht etwa den ganzen Weg nach Hause gefolgt, oder?", Yuri keuchte nur einmal zur Antwort. "Ich hab gute Nachrichten für dich!", rief sie, obwohl Kagome nun direkt vor ihr stand. "Jetzt überschlag dich doch nicht gleich.", lächelte Kagome und schaute Yuri gespannt entgegen. "Los, spuck's aus! Du wirst doch wohl nicht den ganzen Weg umsonst gerannt sein?" Yuri rang noch einmal nach Atem und rückte dann endlich mit den guten Nachrichten raus: "Kei will mit dir auf den Ball gehen. Was sagst du nun?" Kagome stockte der Atem. Der Ball? Warum zum Teufel wurde sie von Tanzveranstaltungen verfolgt? Und überhaupt: Wer war eigentlich Kei? Sie schaute Yuri verwirrt an. "Jetzt sag bloß, du weißt nicht, wer Kei ist! Kagome... ich warne dich...", flüsterte Yuri und blickte Kagome übertrieben drohend an. Diese lächelte nur unschuldig und kratzte sich verlegen am Kopf. "Tut mir wirklich furchtbar Leid.", murmelte sie schuldbewusst. Woher sollte sie denn wissen, wer dieser Kei ist?! Yuri rang ein weiteres Mal nach Luft, aber nicht, weil sie noch aus der Puste war, sondern weil es ihr bei Kagomes Unkenntnis schlicht und einfach die Sprache verschlagen hatte. "Kagome, ich glaube es einfach nicht! Wo bist du nur mit deinen Gedanken? Und überhaupt: Wo hast du eigentlich deine Augen?!", fragte Yuri ungläubig. Kagome zuckte noch einmal verwirrt mit den Schultern und schaute Yuri fragend an. "Okay, ich erklär es dir: Kei ist der absolut coolste Typ der Schule, er ist der Mädchenschwarm überhaupt und er will mit dir ausgehen, Kagome! Verstehst du nicht, mit dir! Mein Gott, die ganze Schule beneidet dich um dein Glück.", erklärte Yuri aufgeregt und starrte sie an. Auch aus ihrem Blick war eindeutig Neid zu erkennen. Kagome schien langsam zu begreifen. "Aber du warst doch auch so unsterblich in ihn verliebt, habe ich nicht Recht, Yuri? Möchtest du nicht viel lieber mit ihm hingehen?", fragte sie Yuri betroffen. "Ach, was soll ich da groß machen? Er ist scharf auf dich, nicht auf mich, Kagome. Ich verkrafte das schon. Ich bin schon über Schlimmeres hinweggekommen." Sie lächelte zaghaft. "Und was soll ich jetzt machen?", fragte Kagome, die sich in dieser Situation wirklich nicht zu helfen wusste. Was sollte sie mit so einem ollen Kei auf einem Schulball? Pardon... mit so einem coolen Kei... "Argh! Kagome, dir ist wirklich nicht mehr zu helfen, ehrlich! Geh hin, verdammt. So eine Chance bietet sich nicht wieder, du Holzkopf!" Yuri schüttelte fassungslos den Kopf. Dann drehte sie sich um und verschwand mit einem Abschiedsgruß hinter der nächsten Straßenecke. Oh man, da kam ja wieder was auf Kagome zu. Sollte sie da wirklich hingehen? Sie kannte diesen Kei ja noch nicht einmal... Andererseits konnte er ihr vielleicht helfen, diesen vertrottelten Inu Yasha zu vergessen, der ihr schlichtweg das Herz gebrochen hatte. Vielleicht war er ja gar kein so übler Kerl... Die Tage vergingen und schon bahnte sich das Wochenende heran. Und somit auch der Ball zu Ehren des Schuldirektors. Kagome hatte einen Entschluss gefasst. Sie würde hingehen, mit irgendetwas musste sie sich ja schließlich ablenken. Was war schon groß dabei, sich neu zu verlieben? Sie konnte Inu Yasha ja schließlich nicht ewig hinterher trauern. Jetzt musste sie nur noch ein passendes Kleid finden. Aufgeregt lief sie zu ihrer Mutter, die in der Küche stand und Abendessen für die ganze Familie kochte. "Mama?", fragte Kagome und schaute ihr über die Schulter. Ihre Mutter blickte verwundert hoch. "Heute gut gelaunt, was? Steht was Wichtiges an, oder warum hat sich deine Stimmung so schlagartig geändert?" Kagome druckste einen Moment herum. Sie konnte das überraschte Verhalten ihrer Mutter verstehen. Schließlich war sie schon seit fast drei Wochen rumgerannt, als wäre ihr eine Laus über die Leber gelaufen. Doch irgendwie ging es ihr jetzt schon deutlich besser. Die Zeit heilt alle Wunden, redete sie sich verbissen ein. Sie nickte nur kurz und ging nicht weiter auf den Kommentar ihrer Mutter ein. "Hast du vielleicht ein Kleid für mich, das gut genug für einen Ball ist?" "Wie kommst du denn jetzt darauf?", lachte Mutter, die wirklich vollkommen überrumpelt war. "Och, morgen Abend findet ein Ball zu Ehren der Pensionierung unseres Direktors statt. Ich würde da gerne hingehen, wenn ich darf, versteht sich.", stotterte Kagome und schaute ihre Mutter verlegen an. "Aber natürlich darfst du.", murmelte diese und schaute einen Moment nachdenklich auf einen Kochtopf. "Ich glaube ich habe auch schon das passende Kleid für dich." Kagome stürmte lächelnd zurück in ihr Zimmer. Mama war eben doch die Beste! "Meinst du, da passt du rein? Ich hatte es das letzte Mal vor knapp zwanzig Jahren an.", Kagomes Mutter übertrieb mal wieder maßlos und hielt ein Kleid in die Höhe. Kagome schaute beeindruckt auf. Es war ein sehr schlichtes Kleid in einem sanften Türkis, dass wunderbar zu Kagomes Haaren passte. Es war wirklich wunderschön. "Gegenfrage: Meinst du nicht, dass das zu schön für mich ist, Mama?", fragte Kagome unsicher und nahm das Kleid ihrer Mutter in die Hand. Sie war sich nicht sicher, aber es fühlte sich verdammt nach feinster Seide an. Die Mutter lachte und schüttelte den Kopf. "Nein, ganz sicher nicht. Ich pass da doch längst nicht mehr rein. Außerdem weißt du doch, dass du immer nur das Beste bekommst." Kagome nickte und biss sich begeistert auf die Unterlippe. Das hatte ihre Stimmung noch mal um ein vielfaches gesteigert. Vorsichtig zog sie das Kleid an. Es fühlte sich an wie eine zweite Haut. Kagome fiel einfach kein passendes Wort ein. "Es... ist perfekt!", murmelte die Mutter. Ja, genau das war es. Kagome war das erste mal seit drei Wochen wieder so richtig aufgekratzt. Selbst ihre Frisur, die nicht so richtig hinhauen wollte, konnte sie nicht aus der Laune bringen. Ihre Mutter half ihr beim Schminken und schmierte ihr kurzerhand leicht roten Lippenstift auf die Lippen. "So kann ich doch nicht losgehen, Mama! Ich sehe ja aus wie um fünf Jahre gealtert!", meinte Kagome erschrocken, als sie in den Spiegel sah und das Werk betrachtete. "So schlimm?", fragte ihre Mutter betrübt. Sie hatte sich so viel Mühe gegeben und in letzter Sekunde noch eine schöne Hochsteckfrisur aus dem Ärmel gezaubert. "Nein, das ist schon okay.", verbesserte sich Kagome und fügte noch anerkennend hinzu: "Ich wusste gar nicht, dass du so tolle Frisuren machen kannst!" Die Mutter lächelte. "Du hast mich nie danach gefragt." War ja klar, dass so eine Antwort kam. Kagome drehte sich noch ein paar mal bewundernd vor dem Spiegel und lächelte ihrem Spiegelbild verschmitzt zu. Wenn Inu Yasha sie bloß so sehen könnte... Ärgerlich schlug sie sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Genug! Sie hatte in letzter Zeit so viele Gedanken an diesen Trottel verschwendet, dass für Jahre ausgesorgt war. Ihre Mutter blickte erschrocken auf die Uhr. "Oh, oh. Kagome, du musst dich beeilen, wenn du noch rechtzeitig kommen willst! Los, schnell! Ich bring dich noch schnell vor die Tür." Mutter schob sie mit sanfter Gewalt vor dem Spiegel weg und begleitete sie bis vor die Haustür. Es dämmerte langsam. Der Himmel hatte sich in ein zartes Rot gehüllt und die Sonne war nur noch ein kleiner glühender Feuerball in der Ferne. "Viel Spaß und komm heile wieder!", rief die Mutter ihr noch zu, doch Kagome hörte sie schon längst nicht mehr. Mit ausgreifenden Schritten rannte sie die schmalen Gassen entlang zur Schule. Auch wenn sie diesen Weg jeden Morgen ging, kam er ihr irgendwie fremd vor. Abends war sie ihn noch nie entlang gegangen. Schnellen Schrittes bog sie um eine Straßenecke und erreichte eine einsame Straße, von der aus es nicht mehr weit bis zur Schule war. Dieses komische Gefühl breitete sich zunehmend in ihr aus, doch sie konnte es selbst mit Aufbietung ihrer ganzen Willensstärke nicht deuten. Die Schatten um sie herum schienen von Sekunde zu Sekunde länger zu werden. Schon bald war die Sonne entgültig untergegangen und die ersten Sterne waren zu erkennen. Es war ein klare Nacht, wie sie sie schon lange nicht mehr gesehen hatte, aber es war irgendwie auch verdammt unheimlich. Kagome fröstelte. Plötzlich hörte sie einen lauten Knall nicht weit hinter sich. Erschrocken blieb sie stehen und schaute sich um, doch sie konnte beim besten Willen nichts erkennen. Es ist bestimmt nur etwas umgefallen, redete sie sich ein und ging zielstrebig weiter, wenn auch etwas unsicherer als zuvor. Sie war gerade dabei, den lauten Knall zu verdrängen, da erklangen plötzlich grölende Stimmen hinter ihr. Gehetzt blickte sie sich um und verschnellte ihren Schritt noch ein wenig. Und nun konnte sie auch erkennen, wer diese Laute von sich gab: Eine Gruppe junger Männer kamen um die Ecke um die Kagome ein paar Momente zuvor ebenfalls gekommen war. Ihren Stimmen nach zu urteilen waren sie ziemlich angetrunken und sie sangen irgendwelche Lieder nach der Melodie von Hänschen Klein, deren Text Kagome jedoch höchst merkwürdig erschien. Die Angst beschlich sie. Schließlich war sie ganz alleine. Die Tatsache, dass sie ein paar Besoffene im Nacken hatte, besserte ihre Stimmung nicht sonderlich. Sie hoffte nur, dass sie sie in ihrer Trunkenheit nicht sehen würden. "Schaut mal, die heiße Braut da drüben! Na, wo wollen wir denn noch so spät hin, Madame?", grölten die Typen und pfiffen anzüglich. Wenn man vom Teufel sprach... Kagome legte noch einen Zahn zu und lief schon fast. "Wohin denn so schnell?" Obwohl sie immer schneller lief, wurden die Stimmen nicht lauter, im Gegenteil, sie hatte das Gefühl, dass sie immer näher kamen. Das konnte nur eins bedeuten. Ihr lief es eiskalt den Rücken herunter. Sie waren hinter ihr her. "Lasst mich in Ruhe!!!", rief sie über die Schulter den sich nähernden Typen entgegen. Nun rannte sie wirklich. Doch was sollte sie tun, wenn die Betrunkenen sie wirklich einholen sollten, bevor sie die Schule erreichte? Und vor allem: Was würden die Typen mit ihr tun? Gerade in dem Moment als sie dachte, dass sie von hinten überfallen werden würde, ertönte ein schriller Schrei und mit einem lauten ,KRAWUMMM!!!' und weiteren Schmerzenslauten schien irgendetwas hinter ihr umzufallen. Kurz blickte sie sich um. Aus den Augenwinkeln konnte sie noch gerade so erkennen, wie ein dunkler Schatten hinter einer Hauswand verschwand. Sie traf fast der Schlag, als sie bemerkte, was mit den Besoffenen passiert war. Die stapelten sich nämlich auf dem schmalen Weg, den sie gerade entlang gerannt war. Und sie schienen allesamt bewusstlos zu sein. Ohne weiter darüber nachzudenken lief sie einfach weiter auf ihre Schule zu und ließ die Bewusstlosen links liegen. Was hatte sie mit denen schon am Hut? Sie war froh genug, dass die sie nicht überfallen hatten, da half sie ihnen doch nicht auch noch auf die Beine. Das wäre ja wirklich bescheuert gewesen. Keuchend kam sie an der Schule an. Durch ihren Endspurt war sie gerade noch rechtzeitig zur Eröffnung angekommen. Sie stürmte einfach geradewegs mit den Massen in die riesige Aula. Und sie staunte nicht schlecht. Das entsprechende Komitee hatte ganze Arbeit geleistet: Die Aula sah wirklich aus wie ein echter Tanzsaal. Nachdem sich das allgemeine Gewusel ein wenig gelegt hatte, schnappte sie sich einen Stuhl und setzte sich an einen der freien Tische, die am Ende des Saales aufgestellt waren. Langsam kam sie auch wieder zu Atem. Na, das war ja mal wieder was gewesen! Wurde sie denn vom Pech verfolgt? Das konnte doch alles kein Zufall mehr sein! Und wer zum Teufel war diese schemenhafte Gestalt, die plötzlich hinter einer Hauswand verschwunden war? Und warum war sie überhaupt wieder verschwunden? Es war ja nun eindeutig, dass er/sie/es ihr geholfen hatte, da hätte besagte Person doch nun wirklich noch einen Moment bleiben können. Zeit für ein Dankeschön wäre ja wohl noch drin gewesen, oder nicht? Kagome kratzte sich nachdenklich am Kopf. Erst die Musik, die langsam einstimmte, riss sie wieder aus ihren Gedanken hoch und ließ sie erschrocken aufblicken. Schon nach kurzer Zeit hatten sich einige Paare gebildet, die noch etwas schüchtern auf der Tanzfläche herumhüpften. Sie sah, wie einige sich fröhlich anlächelten und unbeholfen ein paar Tänze ausprobierten. Kagome spürte plötzlich von einem Moment auf den anderen einen schmerzhaften Stich in ihrem Herzen. Sie konnte noch gerade mit letzter Willenskraft die Gedanken an Inu Yasha unterdrücken und schaute schnell in eine andere Richtung. Zufällig kam gerade genau aus dieser Richtung besagter Kei angelaufen, der sie fröhlich anstrahlte und schließlich direkt vor ihrem Stuhl stehen blieb. "Schön, das du gekommen bist. Ich dachte schon, du wolltest nicht mit mir hingehen.", sagte er mit sanfter Stimme und lächelte sie ein weiteres Mal an. Sowieso strahlte er die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd. Kagome verschlug es für einen Moment die Sprache. Sie wusste selbst nicht so genau warum, es lag wohl daran, dass sie seit langer Zeit nicht mehr so direkt wahrgenommen hatte, dass sich ein Junge offensichtlich für sie interessierte. Die Sache mit Inu Yasha hatte sie so herunter gezogen, dass sie sich tagelang so hässlich gefühlt hatte, dass sie das Haus nicht verlassen hatte. "Ähm... tja, ich hab's mir halt noch mal überlegt. Eigentlich wollte ich ja nicht zu dieser Veranstaltung, aber Yuri hat mich dann schließlich überzeugt.", stotterte Kagome, hätte sich im selben Moment aber am liebsten selbst für diese Bemerkung in den Arsch gebissen und verbesserte sich schnell: "Dein Angebot hat natürlich dann den Rest zu meiner Entscheidung beigetragen." Keis enttäuschtes Gesicht fing wieder an zu lächeln. Kagome musste zugeben, dass er wirklich nicht schlecht aussah. Außerdem konnte er lächeln, im Gegensatz zu... Schnell verdrängte sie den Gedanken. Dieser Kerl hatte in so einer Situation nun wirklich nichts mehr zu suchen... "Wollen wir tanzen?", fragte Kei und nahm Kagomes Hand. Schnell wollte sie sich aus seinem Griff lösen, überlegte es sich dann aber doch noch einmal anders. Was war schon dabei? Sie war frei, tun und lassen zu können, was sie wollte. "Okay!", murmelte sie, doch da hatte Kei sie auch schon auf die Tanzfläche gezogen. Mit einer schnellen Bewegung nahm er ihre Hand und legte seinen Arm um ihre Taille. Wieder war Kagome in Versuchung, ihn von sich zu schieben, überlegte es sich jedoch im letzten Moment anders und tanzte mit ihm. Sie schnappte neidische Blicke von anderen Mädchen auf, doch sie ärgerte sich weiter nicht drüber. Dieser Abend gehörte ihr und niemand anderem! Da konnten noch so viele Mädchen neidisch gucken, ihr war es egal! Sie tanzte mit Kei ein paar schnelle Tänze und schon nach einer Viertelstunde war sie ziemlich geschafft. Ihr Atem ging schnell und schließlich schlug sie vor, eine kurze Pause zu machen. Kei war sofort einverstanden und spendierte ihr einen Drink. Sowieso hatte Kagome langsam das Gefühl, dass Kei mit allem einverstanden war. Hätte sie gesagt: "Komm, lass uns gemeinsam aus dem vierten Stock springen und dabei die Nationalhymne singen!", er hätte es womöglich gemacht. Doch sie war dankbar. Schon ewig hatte sie nicht mehr mit einem Jungen so offen sprechen können.. Sie setzten sich an den Tisch, an dem sich Kagome schon nach ihrer Ankunft ausgeruht hatte und plauderten ein wenig über dies und das. Die Zeit verging wie im Flug und selbst die Ansprache des Direktor bekamen sie nur mit einem Ohr mit, da sie gerade ein angeregtes Gespräch über seltene tropische Pflanzen führten. Doch bei allen Nettigkeiten und Höflichkeitsfloskeln, die sie austauschten, so sehr sich Kagome auch bemühte, sie empfand nichts. Gerne hätte sie sich in diesen netten Jungen verliebt, doch es wollte einfach nicht hinhauen. Sicher war ein wenig Zuneigung vorhanden, doch es war eben nur rein freundschaftlich. Er im Gegensatz schien da schon ernsthafteres Interesse an ihr zu haben. Plötzlich schlugen die ersten langsamen Takte, eines Tanzes an, der sich in ihr Gedächtnis gebrannt hatte, wie kein anderer. Mit einem Ruck zerrte Kei Kagome hinter sich her auf die Tanzfläche. "Komm, das ist mein Lieblingstanz! Der wird dir gefallen.", lächelte er ihr entgegen. Kagome spürte plötzlich einen dicken Kloß in ihrer Kehle. "Aber...", murmelte sie und rang nach Worten. Verzweifelt blickte sie Kei entgegen. "Nicht schlimm, wenn du ihn nicht kannst. Improvisier einfach ein bisschen!", deutete er ihren Blick vollkommen falsch. Und ob sie diesen Tanz kannte! Es war der Tanz, den sie mit... Nicht dran denken!!! Wieder legte Kei seine Arme um sie und drückte sie leicht an sich. Vor Kagomes innerem Auge stiegen plötzlich verschwommene Bilder auf. Sie kniff entsetzt ihre Augen zusammen. Nicht jetzt! Nicht jetzt an diesem wunderschönen Abend!!! Kei drückte sie noch ein bisschen mehr an sich und lehnte seinen Kopf an ihren, doch Kagome blieb einfach starr stehen und ließ sich von ihm mitreißen. Sie schluckte ein paar mal heftig und versuchte vergebens, die Bilder wieder dorthin verschwinden zu lassen, wo sie hergekommen waren. Verdammt noch mal, warum musste der Schmerz gerade jetzt wieder unerträglich werden??? Für einen Moment spürte sie Keis Hand ganz deutlich auf ihrem Rücken. Sein Gesicht kam immer näher und sie konnte plötzlich ein unheimliches Verlangen in seinen Augen erkennen. Erschrocken wollte sie sich ein Stück von ihm entfernen, doch er presste sie mit sanfter Gewalt an sich und drückte ihr plötzlich einen Kuss auf den Mund. Und von einer Sekunde auf die andere brach es auf sie herein wie eine heftige Flutwelle. Tausend Gefühle schienen auf sie zu prasseln und versuchten, die letzten klaren Gedanken aus ihrem Kopf davon zu schwemmen. Sie stieß Kei heftig von sich weg und blickte ihm fest ins Gesicht. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie Inu Yashas strahlendes Gesicht direkt vor sich und fühlte seine warme Hand in ihrer. Dann hielt sie es nicht mehr aus. Sie hob ihre Hand und scheuerte Kei eine, die sich gewaschen hatte. "INU YASHA!!!", schrie sie und Tränen strömten über ihr Gesicht. Verzweifelt klammerte sie sich an dem Arm eines fremden Mannes fest, der erschrocken ein Stück zurück wich. Schließlich sackte sie auf den Boden und ließ den Fremden los. "Wie soll ich jemanden verdrängen können, den ich über alles liebe? Sag es mir! Warum soll ich ganz allein diesen Schmerz ertragen, wenn er sich mit Kikyo amüsiert? Das ist einfach nicht fair! Das ist nicht fair, hört ihr?" Mit diesen Worten brach sie weinend zusammen. Kei schaute sie verwirrt und zornig zugleich an. Um sie herum bildete sich ein Kreis aus Schaulustigen, die mit Tanzen aufgehört hatten und blöd glotzten. "Was guckt ihr so dämlich?", fasste sich Kei wieder und maulte die vermeidlichen Zuschauer an. Langsam tanzten sie weiter, auch wenn die blöden Blicke nicht ausblieben. Plötzlich stoppte die Musik und der Direktor trat überraschender Weise ans Mikrophon. Mit ein paar Worten entschuldigte er sich, dass er den Tanz unterbrochen hatte. Dann räusperte er sich einmal verlegen und fuhr mit seiner kleinen Unterbrechung fort: "Ich freue mich, mit Ihnen jemanden begrüßen zu dürfen, der extra für uns eine tänzerische Glanzleistung aufs Parkett legen wird. Liebe Damen und Herren, bitte verlassen sie kurz die Bühne und schauen sie zu! Er wird tanzen mit... Ach was, dass kann er ihnen am besten selbst erzählen." Kagome saß noch immer auf dem Boden, selbst als die Massen langsam von der Tanzfläche verschwanden, blieb sie weiterhin sitzen. Sie schaute nicht einmal auf, als der Unbekannte die Bühne betrat. Sie hielt den Kopf einfach weiter gesenkt und machte keine Anstalten, die Bühne zu verlassen. Doch auch Kei blieb ungerührt stehen. Der Unbekannte trat den Geräuschen nach zu urteilen ans Mikrophon und räusperte sich ebenfalls kurz. Dann sagte eine vertraute Stimme, in der eine unbeschreibliche Wärme lag, etwas, dass Kagomes Herz schneller schlagen ließ: "Ich möchte gerne noch einmal mit dir tanzen... Kagome." Kagome blickte ruckartig auf und schaute dem Unbekannten aus ihren verweinten Augen entgegen. Ihr Herz wolle für einen Moment nicht weiterschlagen und sie musste sich sichtlich bemühen, zu atmen. "Inu... Yasha...", flüsterte sie monoton und eine weitere Träne rannte ihr übers Gesicht. Sie glaubte einen Moment ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen und stand langsam auf. Sie war wie betäubt. Ein paar Strähnen lösten sich aus ihrer Hochsteckfrisur und fielen ihr ins Gesicht. Schließlich kam Inu Yasha auf sie zugeschritten und blieb kurz vor ihr stehen. Durch die Menschenmasse in Kagomes Rücken ging ein erstauntes "Ohoooo" und leises Gemurmel ging durch die Reihen. Er drehte sich zu Kei um und blickte ihn finster an. "Lass gefälligst deine schmutzigen Finger von Kagome! Sie ist viel zu schade für dich. Und außerdem ist sie schon vergeben, klar?" In seiner Stimme lag eine Entschlossenheit, die es Kei eiskalt den Rücken runterlaufen ließ. Kagome schossen die Tränen in die Augen. Was hatte Inu Yasha da gerade gesagt? Sie ist vergeben...? Inu Yasha wandte sich nun wieder Kagome stehen und ließ den völlig verdutzten Kei ohne jegliche Erklärung stehen. Er hob bestimmt die Hand, strich Kagome sanft den Rücken hinunter, biss er sie schließlich an ihrer Hüfte positionierte. Mit der anderen Hand umschloss er fest die Ihre und Kagome spürte für einen Moment, wie sich Millionen von Schmetterlingen in ihrem Bauch vom Boden abhoben. Inu Yasha zog sie ganz nah zu sich heran und drückte sie sanft an sich, so dass Kagomes Kopf direkt auf seiner Schulter lag. Sie konnte seinen Atem an ihrem Hals spüren und erwachte nun endlich aus ihrer Starre. Auch sie legte nun die Arme um seinen Hals und umarmte ihn. Die Menge schien erstarrt zu sein. Keiner traute sich, etwas zu sagen. Auch Kei hatte es schlichtweg die Sprache veschlagen. Schließlich brach Inu Yasha die Stille und obwohl er flüsterte, hatte er das Gefühl, als ob jeder seine Worte verstehen konnte: "Kagome... es tut mir Leid." Er stotterte hörbar und Kagome wusste, dass diese Worte ihn ziemlich viel Überwindung gekostet hatten. Für einen Moment drückte er sie noch etwas stärker an sich und sie spürte nun deutlich seine Körperwärme. Wie sehr hatte sie ihn vermisst. Im Grunde hätte er auch sagen können "Kagome, ich muss dringend aufs Klo", sie wusste, dass es ihm furchtbar Leid tat. So Leid, dass er es kaum in Worte fassen konnte. Trotzdem war sie sich in einer Sache noch nicht sicher. War er nur gekommen, um sich bei ihr zu entschuldigen? Oder wollte er ihr noch etwas anderes sagen? Etwas, was er schon die ganze Zeit in seinem Herzen mit sich herumgetragen hatte, was ihm aber erst vor Kurzem richtig deutlich geworden war? Schließlich konnte Kagome nicht mehr an sich halten, sie musste ihn einfach fragen: "Hast du mir nicht noch etwas anderes zu sagen?" Nun war es raus. Inu Yasha schob sie wieder ein Stückchen von sich weg, aber nur so weit, dass er ihr direkt ins Gesicht blicken konnte. Er schien einen Moment lang nach passenden Worten zu suchen, gab es aber scheinbar auf und blickte ihr fest in die Augen. Die Menschenmenge hinter ihnen war zum Zerreißen gespannt. Selbst Atmen schien keiner mehr für nötig zu halten. Hoffnungsvoll erwartete Kagome Inu Yashas Antwort, die anders ausfiel, als sie es sich je erträumt hatte: Langsam näherte sich sein Gesicht dem Ihren und für einen Moment konnte sie seinen Atem direkt in ihrem Gesicht spüren. Wie aus einem Reflex heraus schloss sie die Augen und schon im nächsten Moment spürte sie Inu Yashas Lippen, die sich scheu auf ihre pressten. Beide hatten das Gefühl, für einen Moment vom Boden abzuheben. Ein schnell anschwellender Jubelsturm ging durch die Menge und ausnahmslos jeder klatschte und brüllte so laut er konnte. Schon wieder rannte Kagome eine Träne übers Gesicht. Doch diesmal nicht vor Wut oder vor Schmerz, nein, diesmal war sie glücklich. Dies war mehr als nur ein flüchtiger, aufgezwungener Kuss, wie der von Kei. Es war mehr, viel mehr als ein solcher. Mit einem sanften Ruck löste sie sich von Inu Yasha und nahm seine warme Hand.. Die Musik fing plötzlich an zu spielen und Kagome legte ihren Kopf auf Inu Yashas Brust, welcher natürlich sofort knallrot anlief. Die Menge jubelte noch lauter und ein ohrenbetäubender Applaus brach über sie herein. Inu Yasha strahlte sie überglücklich Augen an. Diesmal war es eindeutig ihr Tanz. Es war ganz allein ihr Abend. Und es war ausnahmsweise auch mal ihr Zeitalter. Kagome überlegte einen Moment. Vielleicht war es ja doch ihr Dämon Wenigstens für einen Moment. Vielleicht für immer. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* OWARI *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* So, datt war's. *fg* Was sagt man dazu? DAS IST DIE ERSTE FANFICTION DIE ICH ZU ENDE GEBRACHT HABE; ICH BIN SO STOLZ AUF MICH!!!! Haaah... was für ein tolles Gefühl! *aufm boden wälz* Sonst fang ich ja immer nur irgendwelche Geschichten an, bringe sie aber nie zu Ende... Doch diesmal hat's geklappt! Also, was ich in meiner Sprachlosigkeit noch sagen wollte: Vielen Dank an: honigkuchen ...für die guten Tipps und dafür, dass du ein paar große Pausen dafür geopfert hast, dir meine Entwürfe anzuhören meine Mama ...die die Fanfiction nie gelesen hat und auch nie lesen wird, sich aber fast jeden Abend ausdauernd ein paar Ausschnitte anhören musste, obwohl sie lieber ins Bett gegangen wäre... meinen Papa ...für die beschissene Tastatur, auf der ich mir fast die Finger abgebrochen hätte und das Gefühl hatte, noch einmal einen Schreibkurs machen zu müssen... ... und nachträglich GANZ VIELEN DANK an: manga-maniak ... für die gute Musikidee, die er mir vor ein paar Tagen zukommen lassen hat. Denn das Lied, zu dem Kagome und Inu Yasha nun tanzen, hat auch einen Namen: "What the world needs now is love" von Burt Bacharach. Also, anhören!!! ^^ Thank you! :-P und natürlich an all die lieben Leutchen da draußen, die meine FF gelesen haben und mich fleißig mit Kommentaren unterstützt haben! Bleibt mir treu! Wir lesen voneinander ;-) ã by entrance Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)