Tanz mit einem Dämon von Ayne ((Inu Yasha Short Story)) ================================================================================ Kapitel 3: Down On My Knees --------------------------- Hallöchen, meine Lieben! Vielen, vielen Dank für die süßen Kommies!!!! *knudäääälzz* Auch wenn ich euren intensiven Wünschen, dass Kikyo sich das Bein oder gar den Hals bricht, nicht nachgegangen bin (brutal, brutal *ggg*), hoffe ich trotzdem, dass euch der letzte Teil gefällt. Ja ja, womit wa dann auch schon wieder beim Thema wären... Das ist der definitiv letzte Teil!!! *schnüFF* Es bricht mir das Herz... *g* Na ja, es ist schon seltsam genug, dass aus dem geplanten Einteiler ein Dreiteiler geworden ist und ich eigentlich den Titel ändern müsste, denn mit über 18.000 Wörtern ist es ja schließlich keine Short Story mehr, nicht? Na ja, genug der langen Vorrede, los geht's! Noch einmal Ende von Kapitel 2 Die Leute, die ihr den Weg versperrten, stieß sie mit dem Ellenbogen zur Seite und erreichte schließlich stolpernd den erlösenden Ausgang. Sie hörte, wie Inu Yasha ihr noch irgendetwas hinterher rief, doch sie wollte es nicht hören. Sie wollte einfach nur weg. Weg von Kikyo, weg von Inu Yasha, weg aus diesem bekloppten Zeitalter. Weg, bevor ihr verletztes Herz daran zerbrach. <~<~<~<~Tanz mit einem Dämon~>~>~>~> (Inu Yasha Short Story) ~ * ~ * ~ * ~Kapitel 3~ * ~ * ~ * ~ * Part 1 -Down On My Knees- Es war eine kühle Sommernacht und ein paar Grillen, die sich im hohen Gras versteckt hatten, zirpten fröhlich vor sich hin. Doch diese Nacht war alles andere als fröhlich, sie war einfach nur grausam. Kagome lief mit nackten Füßen durch das feuchte Gras, die Schuhe hatten direkt auf ihren verletzten Fuß gedrückt und behinderten sie auch jetzt noch, als sie sie in der Hand hielt. Es kam ihr vor, als würde sie schon eine Ewigkeit laufen, doch die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen. Ihr ganzes Gesicht bedeckten sie nun schon und bahnten sich ihren Weg Kagomes Hals hinunter. Sie keuchte und fiel vor Erschöpfung ins nasse Gras, ihren Kopf verbarg sie in ihren Armen und sie konnte nicht aufhören zu weinen. Es tat verdammt weh. Es war einfach unerträglich. Hatte sie wirklich geglaubt, sie hätte auch nur den Hauch einer Chance? Sie war so eine ignorante Idiotin gewesen! Gegen Kikyo kam sie nicht an, denn im Gegensatz zu ihr konnte sie Inu Yasha nichts bieten. Kikyo hatte ihr Leben für ihn geopfert und was hatte sie ihm Vergleichbares geboten? Mehr als ein paar Streitereien waren da nicht drin. Schluchzend drehte sie sich auf den Rücken und schaute dem Sternenhimmel entgegen. Gab es da oben nicht irgendjemanden, der ihr helfen konnte? Irgendjemand, der einen Anhaltspunkt, wenigstens den Funken einer Idee hatte? Doch die Lage schien aussichtslos und schließlich fasste sie einen Entschluss. Langsam richtete sie sich auf. Sie hatte keine Lust mehr, immer in Kikyos Schatten stehen zu müssen. Da war es besser, sie würde für immer aus dieser Welt verschwinden, dann konnte Inu Yasha mit seiner Kikyo glücklich werden und alles war Friede, Freude, Eierkuchen. Bis auf Kagome selbst, denn sie war die einzige, die den Grund kannte, warum sie diese Welt verlassen hatte. Sie war die einzige, die den unerträglichen Schmerz erleiden musste und es würde auf immer ihr Geheimnis bleiben. Überrascht schaute sie sich um. Ohne ihr zu Tun war sie geradewegs zu dem knochenfressenden Brunnen gelaufen. Ja, dachte sie zornig, das war dann wohl die Einladung zum endgültigen Abschied. Das konnte doch kein Zufall sein! Schweren Herzens löste sie die Kette mit den schon gesammelten Splittern des Shikon no Tama und legte sie auf den Brunnen. Entschlossen schwang sie sich über den Rand in die Tiefe. Vielleicht für immer. Ganz bestimmt. In dem Festzelt brach nach Kagomes Verschwinden das heillose Chaos los. Die Gäste schauten sich verwundert um und allen stand die gleiche Frage ins Gesicht geschrieben: Was war mit dem Mädchen bloß los? Nur der Mönch saß noch unverändert in seinem Sessel und starrte gebannt auf Kikyo und Inu Yasha, die nicht aufgehört hatten zu Tanzen. Vielmehr hatte Kikyo nicht aufgehört zu Tanzen, Inu Yasha hatte für eine Sekunde inne gehalten, doch Kikyo hatte ihn herumgerissen und zum Weitertanzen gezwungen. Der Bann war selbst in dem Chaos, das überall herrschte, nicht gebrochen und auch die Musik spielte unbeirrt weiter. Inu Yasha war durcheinander. Er hatte sich so gefreut Kikyo zu sehen, doch warum war Kagome einfach weinend davongerannt? Hatte er etwas damit zu tun und vor allem, welche Rolle spielte Kikyo in dem ganzen Desaster? Miroku sah, dass Inu Yasha immer noch mit Kikyo tanzte und riss sich von den Mädchenschwärmen los, die ihn umringten. Er konnte es nicht fassen, dass ihn die Sache mit Kagome anscheinend vollkommen kalt ließ. "Inu Yasha!!!", schrie er und versuchte, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Im ersten Moment reagierte dieser gar nicht, doch dann spitzte er die Ohren, wenn er auch sonst nicht in der Lage war, irgendeine andere Regung zu zeigen. "Verdammt noch mal, du blöder Idiot!!! Lassen dich Kagomes Gefühle denn vollkommen kalt?! Willst du, dass sie dir einfach davonrennt? Ist dir dieser verdammte Splitter und die tote Kikyo etwa wichtiger als das Mädchen, dass dich liebt?!" Miroku schrie aus vollem Halse und sein Gesicht war vor Zorn rot angelaufen. Wie ein Verrückter stürzte er auf den Mönch zu, was sich als nicht ganz so einfach erwies, denn viele Leute verbarrikadierten ihm den Weg. Sie waren wie eine Leibwache des Mönches und erlaubten ihm nicht, sich auch nur einen Meter zu nähern. Inu Yasha versuchte ein weiteres Mal, stehen zu bleiben, doch Kikyo riss ihn wiederum mit sich und ließ es nicht zu, dass er mit dem Tanzen aufhörte. Denn dieser Bann wirkte nicht nur auf die Zuschauer, sondern brachte auch die Tänzer selbst dazu, weiter zu Tanzen. Er war zu durcheinander um auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Nun musste Miroku weitere Überzeugungsarbeit leisten. Er ließ seine Fäuste Taten sprechen. Es war ihm egal, wie groß der Schaden war, den er den Gästen zufügte. Besucher für Besucher boxte er sich zu dem Mönch durch und er steckte dabei auch ein paar heftige Schläge ein. Er fühlte sich plötzlich wie in einem riesigen Dämonenheer und ich muss sagen, der Vergleich passte wirklich außerordentlich gut. Die Situation eskalierte und ehe er sich versah, war eine große Schlägerei im Gange. Nur auf die Bühne traute sich niemand. Schließlich war Miroku bei dem Mönch angelangt. Mit der rechten Faust schlug er diesem so heftig ins Gesicht, dass er vom Stuhl kippte und bewusstlos in sich zusammensackte. "Jetzt!", japste Miroku und blickte Inu Yasha auffordernd entgegen. "Nun liegt es an dir! Lauf, solange du noch kannst. Das ist das Einzige, was ich für dich tun kann und ich sage dir als Freund: Tu es, bevor es zu spät ist!!!" Mit diesen Worten verschwand Miroku in der Masse, die plötzlich wie eine überdimensionale Flutwelle über ihn hereinbrach. Nun blieb Inu Yasha endgültig stehen. Auch Kikyo konnte ihn nicht mehr dazu bewegen, noch einen Fuß vor den anderen zu setzen. Er schaute wie benommen an die Stelle, an der gerade noch Miroku gestanden hatte. "Inu Yasha! Tanz weiter, oder willst du freiwillig auf den Splitter verzichten?!" Kikyo drängte ihn, weiter zu machen und klammerte sich an seinen Arm. Doch anstatt ihrem Drängen nach zu geben, stieß er sie von sich und sie taumelte, genau wie Kagome ein paar Momente zuvor, von der Bühne. Nun stand Inu Yasha alleine auf der Bühne und es war, als würde an ihm ein einziger Strom aus unvergesslichen Bildern vorüber ziehen. Belanglose Bilder, Bilder von Kämpfen, Bilder von Kikyo, einfach Bilder von allem, was er je erlebt hatte, doch alle waren verschwommen und kaum erkennbar. Aber deutlich und scharf zu sehen war eines, dass sich vermutlich für immer in sein Gedächtnis verbrannt hatte: Kagomes Lächeln. Und in diesem Moment wurde ihm alles klar. Er sprang hoch in die Luft bis unter die Decke des Festzeltes, über all die Massen hinweg und sprintete zum Ausgang hinaus. So schnell er konnte stürzte er durch die dunkle Nacht, instinktiv in die Richtung des knochenfressenden Brunnens und während er lief, schossen ihm tausend Gedanken durch den Kopf. Wie konnte er die ganze Zeit nur so blind gewesen sein? Er liebte Kikyo mehr als alles andere, ja, das war schon richtig. Doch das war einmal. Kikyo war nur noch ein Schatten ihrer selbst und sein Herz gehörte ihr nicht mehr. Es war frei, tun und lassen zu können, was es wollte. Und wenn es sich nun einmal für jemand anderen entschieden hatte, konnte selbst Kikyo nichts dagegen machen. Keuchend kam er beim Brunnen an. Suchend blickte er sich um, doch in der Dunkelheit war kaum etwas zu erkennen. Er war sich sicher, dass Kagome zum knochenfressenden Brunnen gelaufen war, so wie sie es immer tat, wenn sie traurig oder wütend war. Langsam schritt er an den Brunnen heran. Irgendwo hier musste sie sich verstecken, wenn sie nicht schon längst in ihre Zeit zurückgereist war. Der Mond kam für einen Moment hinter den Wolken hervor und helles Licht fiel kurz auf den Brunnen. Und da sah Inu Yasha etwas, was ihm die Luft in der Kehle zusammenschnürte: Die Juwelensplitter, die Kagome ihm hinterlassen hatte. Er verspürte einen Stich in seinem Herzen. War das etwa Kagomes entgültige Entscheidung gewesen? Oder war das alles nur ein blöder Scherz?! "Kagome! Komm raus, ich weiß, dass du da bist!!!", rief Inu Yasha in die Stille der Nacht hinein und wartete auf ein Zeichen von Kagome. Doch nichts regte sich. "Kagome?", flüsterte er noch einmal leise in die Stille hinein. Tiefe Verzweiflung machte sich in ihm breit und ihn beschlich eine düstere Vorahnung. "Kagome!!! Das ist nicht mehr lustig, der Spaß ist vorbei! Komm raus, sonst werde ich sauer!", schrie er und drehte sich wie ein wildgewordenes Tier in alle Richtungen. Gehetzt blickte er sich um. Wo war sie? Wo zum Teufel hatte sie sich versteckt?! "Kagome!!! Das ist mein voller Ernst! Komm endlich her!" Mit einer schnellen Bewegung zog er Tessaiga und begann, es immer wieder vor sich in den Boden zu rammen. Die Erde bebte und Inu Yashas Verzweiflung wurde immer größer. Ein grässlicher Kloß machte sich in seinem Hals breit und er innerlich begann er, langsam daran zu ersticken. "Kagome!!!" Schreiend fiel er auf die Knie und krallte seine Finger in den kalten Erdboden. Sein Gesicht verzog sich zu einer Maske aus Zorn und Schmerz. "Kagome...!" Sein Schrei war nunmehr nur noch ein hilfloses Schluchzen. Es konnte nicht ihr Ernst sein, es konnte nicht die Wahrheit sein und vor allem konnte es nicht für immer sein. Das konnte sie ihm nicht antun. "Kagome...", murmelte er monoton. Mit einer Hand griff er nach den Juwelensplittern und verbarg sie in einer Tasche. Mit seinem rechten Fuß trat er so fest er konnte gegen den Brunnenrand und entfernte sich von ihm. Warum?! Das war die einzige Frage, die ihm durch den Kopf schwirrte und das Nachdenken fast unerträglich machte. Ohne das er es selbst registrierte und ohne das es irgendjemand anderes außer dem kühlen Abendwind bemerkte, rannte ihm eine Träne über das Gesicht und verlor sich genau wie er irgendwo in den Tiefen der Nacht. "Argh! Lasst mich in Ruhe, verdammt! Ihr übles Gesocks (ßwas ist das denn für ein Ausdruck? ^___^)!" Mit Ellenbogen und Stab verteidigte sich Miroku gegen die heranstürmenden Massen, die sich wie hungrige Adler auf ihre Beute stürzten. Shippo half ebenfalls tatkräftig mit und gemeinsam schafften sie es langsam bis zum Ausgang. Was war hier bloß los? Was war mit den ganzen netten Leuten passiert, es war, als hätten sie alle nur auf ein Stichwort gewartet, um ihre wahre Gestalt zu zeigen. "Shippo, kannst du den alten Mönch erkennen? Was ist mit ihm los?", schrie Miroku Shippo entgegen und blickte sich verzweifelt um. In dem ganzen Chaos war es unmöglich, den Greis irgendwo zu entdecken. Shippo schaute sich kurz um. "Ja, er liegt immer noch bewusstlos auf dem Boden! Schnell, Miroku beeil dich! Vielleicht schaffen wir es hier ja noch raus, bevor er aufwacht!" "Das sagst du so einfach!", rief Miroku angestrengt und schlug nach ein paar wild gewordenen Gästen, die sich von allen Seiten gleichzeitig auf ihn stürzten. Doch ehe er sich versah, stand er direkt vor dem Ausgang und es war nur noch ein erlösender Schritt hinaus ins Freie. Ohne lange zu überlegen, denn die Zeit hatte er weiß Gott nicht, stürzte er nach draußen und sprintete los. Shippo war dicht hinter ihm und beide wagten es nicht, sich umzudrehen, sondern rannten einfach weiter geradeaus, bis ihre Füße sie zu dem Gasthaus trugen, in dem sie die letzten Nächte verbracht hatten. Sie hatten einen großen Vorsprung und hinter ihnen waren die Massen ein wenig zurückgeblieben. Gerade wollte Miroku die Eingangstür aufreißen, als plötzlich Inu Yasha direkt neben ihnen aus einem kleinen Waldstück stolperte und langsam auf sie zuschritt. "Inu Yasha!", rief Miroku verwundert. "Wo hast du Kagome gelassen? Uns verfolgt eine Truppe wild gewordener Partygäste und will uns dem Anschein nach nicht gerade auf einen Drink einladen!" Miroku deutete mit dem Zeigefinger auf die Menschenmenge, die sich ihren Weg durch den Wald bahnte und immer näher kam. Dann blickte er noch einmal zu Inu Yasha um seine Reaktion abzuwarten. Doch von Inu Yasha kam keine Antwort, er ging einfach unbeirrt weiter auf seine beiden Freunde zu. Shippo hätte gerne seinen Gesichtsausdruck gedeutet, doch es war schier unmöglich. In Inu Yashas Augen lag eine Leere, die selbst Shippo und Miroku unheimlich war. Es schien, als würde er geradewegs durch die beiden hindurch sehen. Keine Regung war von ihm zu erkennen und er machte auch sonst keine Anstalten, irgendetwas zu den beiden zu sagen. "Inu Yasha...?", murmelte Shippo ängstlich und wich ein paar Schritte zurück. Inu Yashas Blick war ihm nun mehr als nicht geheuer. "Miroku, lass uns von hier verschwinden. Der ist auch nicht mehr ganz normal!" Mit diesen Worten hüpfte er in die offene Eingangstür und zog Miroku gleich hinter her. Schnell rannten die beiden die Treppen hinauf und blickten aus dem einzigen Fenster, dass es ihn ihrem kleinen Apartment gab. Ihnen bot sich ein Anblick des Grauens: Inu Yasha, der schließlich vor der Gaststätte halt gemacht hatte, blickte den nahenden Massen entgegen und hatte seine Hand auf den Griff seines Schwertes gelegt. Doch die Vielzahl der Leute waren keinesfalls mehr Menschen, nein, sie waren allesamt zu regelrechten Monstern mutiert. Miroku schreckte hoch. "Ich muss Inu Yasha helfen!", rief er und sprang sofort auf, doch Shippo hielt ihn zurück. "Warte noch einen Moment! Hast du das nicht gesehen? Inu Yasha hatte so einen komischen Ausdruck in den Augen. Ich glaube es ist jetzt nicht so gut, ihm unter die Augen zu treten. Bei aller Liebe, lass es lieber!", zischte der kleine Fuchsdämon und zerrte Miroku zurück ans Fenster. "Sieh nur!", wisperte er, als das grausame Schauspiel vor seinen Augen ablief. Als das Monsterheer vor dem Gasthof angekommen war, zögerte Inu Yasha nicht lange und zog Tessaiga aus seiner Schwertscheide. Langsam hob er seinen Arm und holte zu einem kräftezehrenden Schlag aus. Doch dieser Schlag hatte es in sich. Man konnte fast in Zeitlupe beobachten, wie Tessaiga sich langsam dem Feind entgegen senkte und ihn mit einem einzigen Schlag und donnerndem Getöse vernichtete. Die Windnarbe praktisch, nur um ein Vielfaches heftiger. Shippo und Miroku klappte gleichzeitig die Kinnlade herunter und die beiden starrten wie gebannt auf das Schlachtfeld, dass sich ihnen offenbarte. Inu Yasha hatte die Monster getötet. Alle mit einem Streich. Sie lösten sich allesamt innerhalb von drei Sekunden in schwarzen Staub auf, der Krümel für Krümel in die Ferne davongetragen wurde. Miroku hätte gerne etwas zu Shippo gesagt, doch angesichts dieses Schauspiels hatte es ihm einfach die Sprache verschlagen. Auch Shippo ging es nicht anders. Also war der erste, der sich wieder regte, Inu Yasha selbst. Er steckte das überdimensionale Tessaiga wieder zurück in die Schwertscheide und betrat den Gasthof. Shippo und Miroku schauten sich schaudernd an. Was war mit Inu Yasha los? Genau in dem Moment, als die beiden den Gedanken gerade laut aussprechen wollten, stand besagte Person in der Tür und blieb auf der Türschwelle stehen. "Inu Yasha! Ist alles in Ordnung mit dir? Was ist mit Kagome?" Miroku stürzte trotz Shippos Warnungen einfach auf Inu Yasha los, doch er hielt kurz vor ihm an und blickte ihm fest in die Augen. Diesen seltsamen Ausdruck hatte er verloren, doch sah man ihm an, dass er nicht gerade glücklich war. Anstatt einer Antwort zu geben schüttelte er nur kraftlos den Kopf. "Sie... wird nie wieder zurück kommen.", murmelte er, bevor er ausgepowert in sich zusammensackte und regungslos auf dem kalten Holzboden liegen blieb. "Oh, Kagome? Bist du schon wieder da? Ich hatte erst Ende dieser Woche mit dir gerechnet.", begrüßte die Mutter Kagome, wandte sich von ihrer Hausarbeit ab und blickte Kagome entgegen. Sie erschrak. Kagomes Wangen waren gerötet und ihre Augen verquollen, als hätte sie den ganzen Tag geweint. "Liebes, was ist passiert?" Die Mutter rannte auf Kagome zu und nahm sie in den Arm. "Mama, ich...", begann Kagome, bekam aber kein weiteres Wort heraus, denn der Kloß in ihrem Hals schien sich noch zu vergrößern. Schluchzend lehnte sie sich gegen die Schulter ihrer Mutter. "Ganz ruhig...", murmelte die Mutter in Kagomes schwarze Haare und strich ihr sanft über den Rücken. "Mama!", versuchte es Kagome noch einmal."Ich werden nie wieder in das Zeitalter der kriegerischen Staaten zurückkehren." Die Mutter sah verwundert auf. "Aber warum denn? Du hast doch immer nur Nettes erzählt, warum willst du auf einmal nicht mehr dorthin zurück?" Kagome seufzte und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Weil ich begriffen habe, dass das nicht meine Welt ist... ich gehöre da einfach nicht hin." Die Mutter schaute ihr bedrückt ins Gesicht. "Aber... du hast dort doch Freunde gefunden, oder nicht?" "Freunde habe ich auch hier. Es gibt nichts mehr, was mich dort hält!" Mit diesen Worten zog sich Kagome aus der Umarmung ihrer Mutter und schlurfte langsam in ihr Zimmer. Sie wusste nicht, wann sie endlich eingeschlafen war. Wahrscheinlich hatte sie sich vor Erschöpfung in den Schlaf geheult. "Inu Yasha! Endlich bist du wieder wach!", rief Shippo begeistert und hüpfte vor Freude um Inu Yashas Bett herum. Inu Yasha rekelte sich verschlafen, doch sobald er sich im Zimmer umblickte, wurde er wieder kreideweiß und bekam diesen leeren Ausdruck in seinen Augen. "Jetzt erzähl doch endlich mal, was passiert ist. Shippo und ich zerbrechen uns schon seit Tagen den Kopf darüber. Wir halten es vor Sorge schon kaum mehr hier aus und du schläfst einfach und willst nicht mehr aufwachen!" Seit Tagen? Wie lange hatte er denn geschlafen? Inu Yasha stellte diese Frage laut und Shippo antwortete schnell: "Genau dreieinhalb Tage." "Dreieinhalb Tage?" Inu Yasha konnte es kaum fassen. So müde war er doch gar nicht gewesen! "Ja, genau dreieinhalb Tage... Was hast du dir bloß dabei gedacht?", fragte Miroku vorwurfsvoll und blickte ihn durchdringend an. Inu Yasha schwieg einen Moment und schaute dann ausweichend zur Seite. "Kagome... sie wird nicht wieder zurück kommen. Sie hat ihre Juwelensplitter auf den Rand des knochenfressenden Brunnens gelegt." Er stockte. Das alles schien zu viel für ihn. Miroku und Shippo sogen erschrocken die Luft ein. "Das heißt, dass sie nun keine Möglichkeit mehr hat, in unsere Zeit zurückzureisen.", schlussfolgerte Miroku messerscharf und schaute betrübt auf seine rechte Hand. Beklemmende Stille breitete sich aus. "Aber... warum?" Das war die einzige Frage, die Inu Yasha sich nicht zu erklären wusste. Wie wir ja alle wissen war er in solchen Sachen nicht unbedingt bewandert. Miroku schüttelte verständnislos den Kopf und schaute ihn betroffen an. "Das weißt du nicht...?", fragte er mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht. Er musterte Inu Yasha eingehend und winkte dann ab. "Darüber solltest du dir vielleicht mal im Klaren werden, bevor du irgendetwas unternimmst! Denk mal darüber nach, sonst wirst du Kagome nie zurückholen können." In Mirokus Stimme lag eine Schärfe, die es Inu Yasha kalt den Rücken runterlaufen ließ. Plötzlich stieg in ihm ein unerklärlicher Zorn auf. Was wusste Miroku schon? Und vor allem: Was wusste Miroku, was er anscheinend nicht wusste? "Ich denke drüber nach.", sagte er gequetscht, stand auf und schritt hoch erhobenen Hauptes zur Tür hinaus. Das sollte das letzte sein, was sie in dieser Woche von ihm hörten. "Er wird das Richtige tun.", murmelte Shippo und überlegte einen Moment. Mit einem Seufzer fügte er noch hinzu: "Hoffe ich zumindest." Es verging Woche um Woche und Kagome lebte sich langsam wieder in ihrer Welt ein. Sie hatte in all dem Prüfungsstress kaum Zeit, einen Gedanken an Inu Yasha und die kriegerische Epoche zu verschwenden. Und ehrlich gesagt war sie ziemlich dankbar darum, denn immer wenn ihre Gedanken zu ihm abschweiften, machte sich wieder dieses unerträgliche Gefühl in ihrem Magen breit. Sie hoffte, dass sie bald unbeschwert an ihn denken konnte, aber das würde wohl nicht eintreten. Wie viel Zeit musste vergehen, damit sie ihn endlich vergaß? Insgeheim hatte sie sich schon ein paar mal gewünscht, dass er ihr in ihre Zeit folgte und sie wieder mit in die kriegerische Epoche nahm. Doch wurde ihr immer wieder schmerzhaft klar, dass er ja in Kikyo verliebt war und für ihn überhaupt kein Grund bestand, sie wieder zurückzuholen. Schließlich war sie ihm ja doch nur ein Klotz am Bein. Gerade fing Kagome wieder an, in Gedanken zu versinken, als sie plötzlich eine Stimme hinter ihr unterbrach. "Schau mal, Kagome! Da ist dieser obercoole Typ aus der Parallelklasse. Was meinst du, ob er mich fragen wird?" Yuri (ich nenn jetzt einfach mal ihre Freundin so, ich hab keine Ahnung wie die wirklich heißt... XD) schaute verträumt auf einen gutaussehenden Jungen, der gelangweilt im Türrahmen lehnte und sich mit einem Jungen aus Kagomes Klasse unterhielt. "Wonach soll er dich denn fragen?", wollte Kagome verwundert wissen und schaute sich den Typen genauer an. Er hatte hellblonde Haare und ein hübsches Gesicht, selbst die schlichte Schuluniform sah an ihm interessant aus. "Na, du weißt doch!", druckste Yuri herum und auf ihrem Gesicht breitete sich ein Hauch von Röte aus. Kagome schaute immer noch ein wenig verwirrt drein. Yuri gab sich einen Ruck und erklärte: "Du weißt doch, nächstes Wochenende findet eine große Tanzveranstaltung zu Ehren unseres Direktors statt, da er doch in Pension geht. Hast du denn noch nichts davon gehört?" Kagome schluckte. Eine Tanzveranstaltung? Etwas bohrte sich mit übermenschlicher Grausamkeit in ihr Herz und sie verspürte plötzlich einen dicken Kloß in ihrem Hals. "Das... wusste ich nicht. Seit wann ist es bekannt?", fragte sie gequält. Yuri schaute sie bemitleidend an. "Schon seit über einem Monat. Du musst an dem Tag krank gewesen sein." Doch sie ging nicht weiter darauf ein, sondern meinte nur: "Na, dann weißt du's jetzt! Ich geh dann mal..." Langsam schlich sie sich in die Nähe des Jungen und lächelte ihn die ganze Zeit an, in der Hoffnung, er würde sie bemerken. Kagome seufzte. Ein Ball? Das weckte schlimme Erinnerungen. Erinnerungen, die sie eigentlich so gut es ging verdrängt hatte. Na toll! "Inu Yasha ist nun schon sehr lange weg, findest du nicht, Shippo?", fragte Miroku und zog besorgt die Augenbrauen nach oben. Wo steckte der Typ nur? "Ja, finde ich auch. Langsam könnte er seinen Hintern mal wieder hierher schwingen. Ich sag's ja ungern, aber langsam fange ich an, mir Sorgen zu machen!", nuschelte Shippo in sich hinein und schaute nachdenklich nach draußen. "Um Inu Yasha müsst ihr euch keine Sorgen machen!", wandte Kaede ein. "Ihr kennt ihn doch. Wenn er ein Problem nicht allein mit Körperkraft bewältigen kann, hat er ja immer noch sein feuriges Temperament. Ein cooler Spruch von ihm und die Dämonen haut es um! Denkt er zumindest..." Kaede lachte herzlich. Miroku nickte zustimmend mit dem Kopf und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. "Du hast Recht! Der ist so eingebildet, dass es sein Stolz gar nicht zu lässt, in irgendeiner Weise zu verlieren.", lästerte er in einem Ton, den man noch als sehr freundschaftlich bezeichnen konnte. Nun stimmte auch Shippo ein. "Stimmt! Er meint, er besäße die Coolness eines Eisberges, dabei ist er ein vollkommener Gefühlsdussel!", rief Shippo laut durchs Zimmer. Womit wir wieder beim Thema wären. "Ja, und er ist zu dumm zu merken, dass seine große Liebe direkt vor ihm steht." Eine düstere Stimme erklang vom Eingang und fuhr ungerührt fort: "Er bildet sich ein, in ein Mädchen verliebt zu sein, dass längst tot ist. Er ist ein elender Halbdämon, der ganz selbstsüchtig nur auf seine eigenen Vorteile bedacht ist, jemand, der sein Leben für den Stolz geben würde." Eine Gestalt trat in Kaedes kleines Häuschen ein. Eine Gestalt, die sich als niemand anderes als InuYasha entpuppte. "Inu Yasha! Da bist du ja endlich!!!" Shippo sprang sofort auf und fiel seinem Zielobjekt ohne zu Zögern um den Hals. Inu Yasha wehrte sich heftig und wurde den kleinen Fuchsdämon schließlich mit einem gezielten Fußtritt los. "Wo hast du so lange gesteckt? Wir haben uns schon Sorgen....", begann Miroku, überlegte es sich aber schließlich doch noch einmal anders. Mit Sentimentalitäten kam man bei Inu Yasha nicht weit, dass hatte er in der kurzen Zeit, in der sie bisher Freunde waren, begriffen. Inu Yasha schüttelte nur abwehrend den Kopf. "Ich habe über so einiges nachgedacht." Shippo kicherte laut los und konnte sich nicht verkneifen, eine schnippische Bemerkung zu machen: "Nachgedacht? Hast du den versteckten Philosophen in dir entdeckt? Na, was da wohl bei rausgekommen ist..." Inu Yasha starrte ihn wütend an. "Da bin ich extra gekommen, um euch meinen Entschluss mitzuteilen und da bekomme ich so was zu hören! Wisst ihr was? Ich hab es mir anders überlegt. Ich rede nicht mehr mit euch, verarschen kann ich mich selbst. Wenn ihr was wissen wollt, kommt ihr demnächst zu mir. Ich hab's satt!!!" Mit diesen Worten setzte er sich beleidigt auf den Holzboden und schaute trotzig an die Decke. In ihm steckte halt noch immer ein Kind. Miroku, Shippo und Kaede schauten sich resignierend an. Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht? Kaede setzte sich geduldig neben Inu Yasha, der natürlich sofort in eine andere Richtung blickte. "Also, Inu Yasha! Erzähl' doch mal. Was hast du dir denn Schönes ausgedacht?" Miroku konnte sich ein Kichern nun wirklich nicht mehr verkneifen. Kaede redete mit Inu Yasha wie mit einem Kleinkind, dass ein favorisiertes Spielzeug nicht bekommen hatte. "Ach, ihr seid blöd!", rief Inu Yasha nun wütend, dem Kaedes Ton natürlich auch sofort aufgefallen war. Missmutig stapfte er aus der kleinen Hütte und verschanzte sich wieder in einem nahegelegen Waldrand. Kaede lachte. "Dickkopf!", murmelte sie belustigt. "Es ist wirklich zu spaßig, wie schnell man ihn von Null auf 180 bringen kann." Shippo jedoch starrte ihm bedrückt hinterher. "Was meint ihr, was er vor hat?", fragte er und setzte ein Leidensmiene auf, als wäre zehn Tage Regenwetter gewesen. Kaede kicherte. "Ich kenne Inu Yasha nun schon lange genug. Was immer er tut, er tut das Richtige." Irgendwie kam dieser Satz Miroku und Shippo bekannt vor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)