Der innere Kontinent von Super-Inu (Bonuskapitel ist da, FF ist abgeschlossen ^^) ================================================================================ Kapitel 5: Die verborgene Kraft ------------------------------- Und gleich das nächste. Kapitel 5: Die verborgene Kraft Mit einem dumpfen Schlag fiel der Kopf des Dämons zu Boden. Sein Körper brach zusammen und blieb reglos liegen. Aus dem offenen Hals quoll das Blut in Strömen heraus und färbte die Erde rot. Inu Yasha starrte auf den riesigen Dämon, der ihm so nah stand, dass er den Kopf nicht sehen konnte. In seinem Kopf überschlugen sich seine Gedanken. *Was ist hier los? Ein höher gestellter Höllendämon? Einer der Generäle, von denen Sky erzählt hat? Egal was es ist, wir sind verloren. Verdammt, was denke ich hier eigentlich? Kampflos werde ich nicht sterben.* Er sah zu Sky, der ein paar Meter entfernt die Szene beobachtete und griff schliesslich nach Tessaiga. Das Schwert lag nicht weit entfernt am Boden. Inu Yasha bewegte sich im Zeitlupentempo, da er nicht unbedingt die Aufmerksamkeit des Dämons auf sich lenken wollte. Die Bestie über ihm knurrte unentwegt. Langsam richtete er sich auf und machte Sky damit auf sich aufmerksam. Inu Yasha formte mit den Lippen seine Frage, um den Dämon nicht merken zu lassen, dass Sky am Rand der Lichtung stand. Obwohl dieses Monster sicher schon gemerkt hatte, dass Inu Yasha und Sky hier waren. "Ist das ein General?" Sky schüttelte den Kopf und formte eine Antwort. "Nein, so was habe ich noch nie gesehen." Inu Yasha liess den Bauch des Dämons nicht aus den Augen, der direkt über ihm war. Dadurch übersah er aber auch einen Stein, der ihm im Weg lag. Er verlor das Gleichgewicht und durch die hektische Bewegung hatte er jetzt die ungeteilte Aufmerksamkeit des Dämons. Dieser ging ein paar Schritte zurück, senkte seinen Kopf und sah Inu Yasha an, wobei ein tiefes Knurren seine Kehle verliess. Noch im gleichen Moment riss er seinen riesigen Kopf wieder hoch und spähte in den Wald hinein. Er fletschte die Zähne, während Inu Yasha endlich Tessaiga in den Händen hielt und den Griff fest umschloss. Inu Yasha traute dem Dämon zwar nicht, folgte aber trotzdem seinem Blick. Als er in den Wald sah konnte er nicht anders und rief nach Sky. "Sky! Sie kommen!" Sky verstand, was Inu Yasha meinte. Schnell war er neben Inu Yasha und dem Dämon, der ihnen anscheinend nichts antun wollte. Aus dem Wald war das Krachen von Baumstämmen, Ästen und Unterholz zu hören. Das Knurren ihres grossen Mitstreiters ging in dem Gebrüll der Höllendämonen unter, die jetzt aus dem Wald brachen. Es waren Dutzende. Viele Arbeiter, aber auch noch einige Säbelzahntiger. Sky überlegte angestrengt, was dieses Angriffsverhalten bedeuten sollte. Die Dämonen waren nur noch hundert Meter entfernt, als es ihm endlich einfiel. "Inu Yasha! Die Tiger haben das hier als ihr Revier beansprucht. Jetzt, wo ihr Befehlshaber tot ist, sind sie total ausser Kontrolle. Das heisst, wenn wir sie jetzt nicht vernichten, dann werden sie sich wie eine Seuche verbreiten." "Tun sie doch sowieso, oder nicht?" "Nein, das ist was anderes. Die Höllendämonen gehen nach bestimmten Angriffsmustern vor, die sie von ihren Vorgesetzten erhalten. Wenn dieser aber weg ist, dann tun sie was sie wollen. Sie verbreiten sich, ohne auf andere Höllendämonen Rücksicht zu nehmen." "Also gut, dann werden wir sie hier und jetzt aufhalten. Und was ist mit dir?" Inu Yasha richtete sich an den Dämon neben ihm. Dieser sah ihn an, hörte auf zu knurren und in diesem Augenblick verstand Inu Yasha. Er stellte keine Fragen mehr, aber seine Gedanken fuhren Achterbahn. Er verwarf sie und konzentrierte sich auf den bevorstehenden Kampf. Die Höllendämonen hatten in der Mitte der Lichtung innegehalten. Als Inu Yasha und seine Mitstreiter sich ihnen zuwandten und angriffsbereit machten, stürmten sie los. Inu Yasha empfing die ersten Angreifer mit Tessaigas voller Stärke. Die Kraft der Windnarbe vernichtete ein Grossteil der Arbeiter und eine handvoll Tiger. Sky stürzte sich auf einen Tiger, der Inu Yasha von hinten angreifen wollte und schlitzte ihm mit seinen Klauen den Rücken auf. Der Tiger fuhr herum und griff mit seinen Giftzähnen an. "Oh nein, diesmal nicht." Sky wich geschickt aus und mit einem schnellen Hieb zerschmetterte er die Reisszähne und verletzte den Dämon schwer an den Augen. Sky rechnete jedoch nicht damit, dass sein Gegner trotz der schweren Verletzung einen schnellen Angriff ausführen könnte. Die Pranke des Tigers schlug ihm in die Seite und fügte ihm schwere Schnittwunden zu. *Verdammt, nicht schon wieder.* Sky konzentrierte sich kurz und mit einem kraftvollen Schlag zerschmetterte er den Kopf des Dämons. Er sah sich nach Inu Yasha um, aber alles was er sah, war der Dämon, der an ihrer Seite kämpfte. Er zerfetzte gerade zwei Säbelzahntiger mit seinen gewaltigen Fängen und schnitt mehrere Arbeiter in Scheiben, die dumm genug waren, sich von vorne zu nähern. Die Schlacht auf der Lichtung verlief fast in völliger Dunkelheit. Doch der Vollmond bestrahlte das Geschehen und tauchte alles in schwaches weisses Licht. Dazu kam das strahlend weisse Fell des riesigen Dämons, der Sky gerade noch davor bewahren konnte, von ein paar Arbeitern überrannt zu werden. Dankbar sah er ihn mit verschwommener Sicht an und wurde ohnmächtig. Das Blut, das er durch die Schnittwunden verlor, tränkte das Gras. Inu Yasha trennte einem Tiger den Kopf ab, als er sah, dass Sky zu Boden ging. Er wollte schon zu ihm eilen, sah aber, dass ihr grosser Mitstreiter vor ihm stand und sämtliche Angreifer abwehrte. Das zu sehen verwirrte den Halbdämon. Er schüttelte den Kopf, verwarf die Gedanken und versuchte sich auf den Kampf zu konzentrieren. Er bemerkte gerade noch rechtzeitig den Tiger hinter ihm und sprang auf dessen Rücken. Der Dämon versuchte Inu Yasha abzuwerfen, doch dieser rammte Tessaiga in den Rücken des Ungeheuers. Das Schwert verschwand bis zum Griff in seinem Körper und kam unten aus dem Bauch wieder raus. Der Dämon spuckte Blut. Mit aller Kraft schwang Inu Yasha Tessaiga nach oben, wobei er den Tiger der Länge nach halbierte. Er fuhr herum und schlug einem weiteren Dämon den Kopf vom Rest des Körpers. "Verdammt, das nimmt kein Ende. Wenn ich nur wüsste, was mit Sky los ist. Verschwinde!" Er wehrte mit Tessaiga die Krallen eines Dämons ab und schlug dem Angreifer ein Bein ab. Der Kopf hing gerade noch an ein paar Muskelfasern. Schliesslich hatte Inu Yasha genug. Er holte aus und kämpfte sich den Weg richtung Sky frei. Vor ihm waren kaum noch Dämonen übrig, doch hinter ihm sammelten sich die Verbliebenen. Er stand jetzt Seite an Seite mit seinem einzigen Mitstreiter. Die Dämonen bildeten eine undurchdringliche Mauer und kamen immer näher. Inu Yasha sah zu Sky und entdeckte die Schnitte in seiner Seite. *Mist, wenn er nicht schnell versorgt wird, ist es bald vorbei.* Er sah seinen "Kollegen" an und für einen kurzen Moment erstarb das Knurren und er erwiderte den Blick. "Was glaubst du? Haben wir eine Chance?" Der Dämon blickte auf die immer näher kommende Wand aus Feinden und begann wieder zu knurren und die Zähne zu fletschen. "Na gut. Dann mal los." Als die Dämonen die letzte Leiche eines gefallenen Kameraden passierten, griffen sie an. Inu Yasha sah die Zähne der Tiger auf ihn niedergehen und dann war alles schwarz. "Ist das wahr? Du hast uns gerettet, während Inu Yasha und Sky gekämpft haben?" Shippo nickte stolz und sah Kagome glücklich an. Alle waren in Sicherheit und gesund. Shippo hatte sie tief in den Wald gebracht. Er wollte gerade zurück auf die Lichtung, nachdem er gesehen hatte, wie Skys Energieball den Abendhimmel erleuchtete und dann explodierte. Er war fast da, als die Gestalt vor ihm erschien und ihn anwies, sich um die Bewusstlosen zu kümmern. In der Dunkelheit konnte Shippo nicht erkennen, wer das war, aber irgendwie wusste er, dass er dem Unbekannten vertrauen konnte. Also lief er zurück in den Wald, wo Kagome, Miroku und Sango gerade am Aufwachen waren. "Was ist passiert?" Kagome rieb sich den Kopf und versuchte sich an das zu erinnern, was passierte nachdem sie den Tiger zu Boden gestreckt hatte. Dann sah sie Shippo auf sich zulaufen. Er sprang ihr in die Arme und freute sich, dass es ihr gut ging. Miroku und Sango kamen auch langsam wieder auf die Beine und schwankend zum stehen. Shippo erzählte ihnen alles, bis zu der Stelle, an der Skys Energieball am Himmel explodierte. Die drei kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus, als sie hörten, wie Shippo Inu Yasha und Sky unterstützt hatte. Und schliesslich kam die Frage, die Shippo erwartete. "Wo sind Inu Yasha und Sky eigentlich? Ich meine, den Dämon konnten sie ja wohl vernichten oder?" "Ich weiss es nicht. Nach der Explosion wollte ich zurück laufen, aber da war jemand, der hat gesagt, ich solle mich um euch kümmern. Dann ist er auf die Lichtung gegangen und ich kam wieder her." Kagome sah besorgt aus. Kein Wunder, von Sky und Inu Yasha fehlte jedes Lebenszeichen. "Wir gehen. Wenn sie kämpfen, werden wir ihnen helfen." Shippo war davon jedoch nicht so begeistert. "Lieber nicht. Ihr seid doch gerade erst aufgewacht. Und wenn der Kampf auch nur halb so schlimm ist, wie der vorhin, dann werdet ihr das nicht schaffen. Bitte bleibt hier." Er sah Kagome flehend in die Augen und sie konnte es einfach nicht ertragen ihn so zu sehen. "Also gut, wir bleiben hier. Du hast vermutlich recht, aber wie erfahren wir, was vor sich geht?" Shippos Gesichtsausdruck wechselte schlagartig und jetzt lächelte er Kagome und die anderen an. "Ich mache das, ist doch klar." Und bevor ihn irgendjemand aufhalten konnte, war er auch schon zwischen den Bäumen verschwunden. "Viel Glück." "Kagome mach dir keine Sorgen, er wird's schon schaffen." Sango legte ihr eine Hand auf die Schulter und lächelte sie aufmunternd an. "Der Kleine wird erwachsen." Miroku trat neben sie und legte eine Hand auf Sangos Hintern. *dong* Als Inu Yasha die Augen wieder öffnete, sah er zwei zerfetzte Tiger vor sich am Boden liegen. Sein Beschützer hatte es gerade mit drei weiteren und mehreren Arbeitern zu tun. Inu Yasha überlegte nicht lange, steckte Tessaiga in die Scheide und ging zum Angriff auf die Arbeiter über. Da sie inzwischen auch auf dem Rücken seines Mitstreiters waren, konnte er die Windnarbe vergessen. "Sankon-Tessou!" Er zerschnitt die Würmer mit seinen Klauen, gut darauf achtend, nicht den Falschen zu treffen. Während Inu Yasha sich um die Würmer kümmerte, schlitzten die Klauen des Dämons einen Tiger nach dem anderen auf. Die ganze Lichtung war mit den Leichen toter Höllendämonen bedeckt und jetzt fielen auch die Letzten zu Boden. Inu Yasha sprang zu Sky, der, noch immer bewusstlos, im nun völlig blutgetränkten, kniehohen Gras lag. "Sky! Wach auf. Verdammt, er braucht sofort ärztliche Hilfe. Kagome! Wo bist du?" In diesem Moment kamen Shippo, Kagome, Sango und Miroku auf die Lichtung. Shippo hatte ihnen gesagt, wie der Kampf verlief. Als er Sky in seinem Blut liegen sah, dachte er schon das Schlimmste, doch Kagome hatte Inu Yashas Rufen gehört. Sie war zwar für einen kurzen Augenblick entsetzt, als sie die vielen toten Dämonen sah, aber sie lief so schnell sie konnte zu Inu Yasha. "Was ist passiert?" "Ein Tiger hat ihm die Seite aufgeschlitzt, er hat viel Blut verloren." Kagome sah sich die tiefen Schnitte an und ihr war klar, dass sie sich beeilen musste. "Sango, bring mir bitte ein paar Heilkräuter aus meinem Rucksack. Inu Yasha, du schaust in seinen Taschen nach dieser Medizin, die er bei sich hat. Ach ja, Shippo, du versorgst Mirokus Beule." Inu Yasha fand die Medizin in der Innentasche von Skys Umhang und gab ein paar Tropfen in den Mund des Schlafenden. Kagome zerstampfte die Kräuter, schmierte sie auf die Schnitte und legte einen Druckverband darüber. Sie wischte sich den Schweiss von der Stirn und atmete erleichtert aus. "Das wird die Blutung stoppen. Seine Medizin wird hoffentlich auch bei ihm so schnell wirken, wie bei euch." Sie sah Inu Yasha und Sango an, denen durch Skys Medizin schliesslich das Leben gerettet wurde. Miroku sass an einem Baum und Shippo hielt ihm einen kalten Lappen auf die Beule, die Sango ihm zugefügt hatte. Kagome stellte sich neben Inu Yasha, der sich das Schlachtfeld ansah und nach etwas zu suchen schien. "Jetzt erzähl mir mal, was hier passiert ist, nachdem Shippo uns in den Wald gebracht hatte." Inu Yasha reagierte gar nicht und murmelte nur irgendwas vor sich hin. Kagome winkte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht hin und her. "Hallo, Inu Yasha. Jemand zu hause?" "Hm, was hast du gesagt?" "Ich habe gefragt, was hier passiert ist." "Das ist eine lange Geschichte. Bitte Kagome, lass mich mal kurz verschnaufen." Sie sah ihn besorgt an und ging zurück zu den anderen. Shippo hatte seine neu entdeckte Stärke inzwischen ganz gut unter Kontrolle und machte ein Feuer. Kagome setzte sich neben ihn und musste seufzen. Shippo schaute sie fragend an und richtete seinen Blick dann auf Inu Yasha, der am Rand des Kampfplatzes stand. Völlig bewegungslos starrte er über die Lichtung und nur ab und zu bewegte sich sein Kopf. Plötzlich lief er los. Er machte ein paar Sprünge und war in der Mitte der Lichtung, wo nur das Licht des Vollmondes die Dunkelheit vertrieb. Aber da war noch etwas und das schien Inu Yasha zu suchen. Sango und Miroku stritten sich gerade über Mirokus lüsterne Gedanken, aber Shippo und Kagome beobachteten den Halbdämon, der sich jetzt auf die Erde setzte. Nach ein paar Minuten kam er wieder auf das Feuer zu, doch hinter ihm erhob sich etwas Riesiges. Das weisse Fell der Kreatur reflektierte das Mondlicht und strahlte hell über die Lichtung. Inu Yasha musste das doch bemerken, aber er lief weiter, ohne sich umzusehen. Kagome sprang auf, schnappte sich Pfeil und Bogen und zielte auf den Dämon, der da auf sie zukam. "Inu Yasha! Hinter dir!" Sie wollte gerade den Pfeil loslasen, als Inu Yasha sich zwischen Kagome und das Ungeheur stellte. "Kagome, nicht schiessen!" Miroku und Sango hatten mit ihrer Diskussion aufgehört, als sie Kagome aufspringen sahen. Das Entsetzen stand ihnen ins Gesicht geschrieben, als sie den Dämon sahen, der ohne auf die Leichen zu achten auf das Feuer zukam. Kagome hielt den Bogen gespannt, bis Inu Yasha bei ihr war. Er legte seine Hand auf ihre und drückte sie sanft nach unten, wobei er ihr in die Augen sah. "Du brauchst das nicht. Sieh ihn dir an, du kennst ihn." Kagome starrte auf den grossen weissen Dämon, der endlich in den Feuerschein trat. Vor Schreck wäre sie fast umgekippt, doch sie beherrschte sich. Shippo kam langsam hinter dem Baumstamm vor, hinter dem er sich vor Schreck versteckt hatte. "Das gibt es doch nicht." Der kleine Fuchs trat zu Kagome und Inu Yasha. Miroku und Sango hielten sich bereit, um sich gegebenenfalls zu verteidigen. Jetzt stand er vor ihnen. Der grosse weisse Hundedämon, der Inu Yasha im Kampf geholfen und Sky beschützt hatte. "Sesshoumaru." Kagome hielt sich an Inu Yasha fest, um nicht doch noch in Ohnmacht zu fallen. "Ja, er ist es." Inu Yasha stellte sich vor ihn und sah ihm in die roten Augen. "Vielleicht solltest du dich zurückverwandeln. Dann kannst du uns auch sagen, was dich herführt." Vor ihren Augen verwandelte sich der Hund in einen scheinbar jungen Mann. Doch jeder der Sesshoumaru kennt weiss, dass er nicht so jung ist, wie er aussieht. "Inu Yasha, ich komme mit einem wichtigen Anliegen." "Du kommst gleich zur Sache wie? Aber bevor wir das besprechen, muss ich dir für deine Hilfe danken. Du weisst bestimmt, dass ich dir nicht gerne was schuldig bin, aber ohne dich wären wir heute verloren gewesen." "Schon gut. Ich war gerade in der Nähe, als ich den Kampf witterte." Inu Yasha musste grinsen. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass da noch was anderes ist. Aber wenn du nicht darüber reden willst, dann frage ich nicht weiter." Kagome hielt sich noch immer an Inu Yasha fest. Als sie es merkte, liess sie ihn los. "Wenn ihr zwei euch unterhalten wollt, dann kommt doch ans Feuer." Die zwei Brüder sahen Kagome an und schienen ihren Vorschlag zu akzeptieren. Schliesslich sassen alle am Feuer, gespannt darauf, was Sesshoumaru zu sagen hatte. "Inu Yasha. Ich biete dir an, dass wir unsere Streitigkeiten vergessen und uns verbünden." Inu Yahsa fiel die Kinnlade runter. Damit hatte er nicht gerechnet. "Äh, wie meinst du das?" "So, wie ich es gesagt habe. Ich habe kein Interesse mehr an Tessaiga. Ich kann es sowieso nicht führen. Wo wir gerade von Tessaiga reden, das ist noch ein Grund weshalb ich hier bin. Es sieht so aus, als wüssten alle ausser mir bescheid. Toutousai schickt dir eine Botschaft." "Der alte hat eine Nachricht für mich? Na dann mal raus mit der Sprache." "Der alte Herr lässt dir mitteilen, dass in dir eine Kraft ruht, mit der du in der Lage bist diese Höllendämonen zu vernichten. Um diese Kraft zu wecken, muss er Tessaiga umbauen." "Er will Tessaiga umbauen?" Kagome sah Inu Yasha von der Seite an. "Eine verborgene Kraft? Inu Yasha, wusstest du davon nichts?" Sesshoumaru starrte Kagome an. Die Verachtung für Menschen lag in seinen Augen. "Wie soll er es gewusst haben, wenn Toutousai es noch niemandem gesagt hat." Kagome wollte etwas erwidern, doch Inu Yasha schnitt ihr das Wort ab. "Hat er sonst nichts gesagt? Ich meine, er muss dir doch erklärt haben, worum es geht." "Tut mir leid, mehr hat er nicht gesagt. Nur, dass du so schnell wie möglich zu ihm kommen sollst." Inu Yasha dachte angestrengt nach. Er sass da, mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen. Noch bevor er seine Gedanken aussprechen konnte, hatte Sesshoumaru sie schon durchschaut. "Du machst dir um ihn Sorgen, nicht wahr?" Er nickte mit dem Kopf in Skys Richtung, der dicht am Feuer lag und ruhig schlief. Ab und zu bewegte er sich, als wenn die Schmerzen seinen Körper durchzucken würden. Inu Yasha nickte. "Ohne dich wäre er tot. Sesshoumaru, du kennst ihn nicht, hast ihn aber trotzdem gerettet, warum?" "Das wüsste ich selber gerne. Da war etwas, das mir gesagt hat, ich solle ihn beschützen. Wie eine innere Stimme." Kagome sah zu Sky und überlegte, was das alles bedeuten sollte. "Er ist der Schlüssel." Zu ihrer eigenen Verwunderung sprach sie ihre Gedanken laut aus. Inu Yasha und Sesshoumaru sahen sie an. Beide hatten den gleichen Gesichtsausdruck und nun konnte man sehen, dass sie Brüder waren, wenn auch nur zur Hälfte. Inu Yasha setzte sich neben sie und tippte ihr auf die Schulter. "Was meinst du damit. Der Schlüssel wozu?" Sie sah Inu Yasha ernst an. "Der Schlüssel zu Rettung der Welt. Ich bin mir sicher, dass er eine grosse Rolle in diesem Kampf spielt." Plötzlich stand auch Sesshoumaru neben ihr und sah auf den schlafenden Sky am Boden. "Da könnte was dran sein. Immerhin leistet er in seiner Welt den grössten Wiederstand gegen den Herrscher der Höllendämonen, wer immer das auch ist." Sesshoumaru spürte die Blicke von allen Anwesenden auf sich. "Starrt mich nicht so an. Ich bin halt nicht so gut informiert, wie ihr. Aber das lässt sich ändern. Da fällt mir ein, Inu Yasha du hast meine Frage noch nicht beantwortet." "Äh, welche Frage genau meinst du?" Sesshoumaru schnaufte hörbar. "Wollen wir uns verbünden und dieses Höllenpack dahin schicken ,wo es hingehört?" Noch bevor Inu Yasha antworten konnte, hielt Kagome ihm den Mund zu. "Sesshoumaru, kann ich mal unter vier Augen mit dir reden?" Er sah sie nur ausdruckslos an, aber da sie darin weder Zustimmung noch Ablehnung erkennen konnte, hiess das wohl ja. Inu Yasha und die anderen schauten ihnen verwirrt nach, als die zwei im Wald verschwanden. "Sesshoumaru, warum sagst du nicht die Wahrheit? Ich weiss, dass du dir Sorgen um Inu Yasha gemacht hast." "Was fällt dir ein Menschenweib." In seiner Stimme lag die Verachtung, die er immer an den Tag legte, wenn er mit oder über Menschen sprach. Dazu kam ein leises Knurren, das seiner Kehle entrann. Sein Blick jagte ihr kalte Schauer über den Rücken, doch sie nahm sich vor, sich nicht von ihm einschüchtern zu lassen. "Warum regst du dich so auf? Es ist doch die Wahrheit. Du hattest so viele Gelegenheiten Inu Yasha zu töten. Aber du hast es nicht getan. Ich schätze du wolltest ihn nur dazu bringen, dass er weiter an sich arbeitet." Sesshoumaru gab es auf. Dieses Mädchen durchschaute ihn einfach. "Natürlich mache ich mir Sorgen um Inu Yasha. Er ist mein Bruder. Auch wenn du es nicht glaubst, aber Dämonen haben auch Familienbindungen. Ich würde nie meinem eigen Fleisch und Blut was antun." "Ich glaube, dass Inu Yasha dich sehr respektiert, auch wenn er es nicht zeigen will." Sie gingen ein Stück zurück, bis sie die Lichtung sehen konnten. Sky war inzwischen aufgewacht und hatte sich zu Sango und Miroku ans Feuer gesetzt. Jetzt lachten sie mit Tränen in den Augen, während sie Inu Yasha zusahen, der gerade vorspielte, wie Sesshoumaru in seiner Hundegestalt dem riesigen Tiger den Kopf vom Körper riss. Als Tiger musste Shippo herhalten, der aber selber nicht aufhören konnte zu lachen. Und so wurde die Nummer das totale Chaos. Kagome musste einen Lachanfall unterdrücken und bekam stattdessen einen Hustenanfall, als sie sah, dass Sesshoumaru doch tatsächlich lächelte. Es war zwar nur kurz, aber er hatte definitiv gelächelt. Kagomes Husten erstarb schliesslich und sie konnte wieder sprechen. "Siehst du, wie begeistert er von dir erzählt? So kenne ich ihn gar nicht. Ich habe Inu Yasha noch nie etwas positives über dich sagen hören, aber heute ist es damit wohl vorbei. Kann ich dich was fragen?" Der Dämon an ihrer Seite nickte stumm. "Warum kannst du die Menschen nicht leiden? Was haben wir dir getan?" Er sah zum Mond hinauf und das Licht, das der Erdtrabant ausstrahlte, liess seine goldenen Augen leuchten. "Du wirst vermutlich lachen, aber ich weiss es nicht mehr. Ich habe so viele Jahre damit gelebt die Menschen zu hassen. Irgendwann habe ich den Grund vergessen." "Kannst du dich an nichts erinnern?" "Naja, da war was. Inu Yasha war noch nicht geboren und ich war auch noch ziemlich klein. Die Menschen machten gezielt Jagd auf Dämonen, weil sie dachten, wir würden sie irgendwann unterdrücken. Totaler Unsinn. Vielleicht wusstest du es nicht, aber Dämonen töten Menschen nicht zum Spass. Dämonen und Menschen leben in einem Gleichgewicht. Ein Dämon überfällt ein Dorf und tötet zehn Menschen. Er könnte verschiedene Gründe haben, die ihn dazu bewegen. Jedenfalls töten dann die Menschen zehn Dämonen, von denen sie denken, sie hätten mit dem einen zu tun. Menschen töten Dämonen und Dämonen töten Menschen, verstehst du?" "Ja, ich verstehe, was du meinst. Und was sind die verschiedenen Gründe für einen Angriff?" "Menschen töten Dämonen aus Angst, Rache oder zur Verteidigung. Dämonen machen es nicht anders. Die wenigsten töten Menschen aus purem Vergnügen. Wenn sie sich an Menschen vergreifen, dann um ihren Nachwuchs zu ernähren." "Hm, ich verstehe. Von diesem Punkt habe ich das noch gar nicht betrachtet. Aber diese Höllendämonen bilden doch die Ausnahme oder?" "Diese Missgestalten haben kein Recht überhaupt zu existieren. Wenn wir sie nicht aufhalten, dann weiss ich nicht, was passiert." "Das habe ich befürchtet. Nun wie wäre es, wenn du mal versuchen würdest den Menschen gegenüber etwas freundlicher zu sein." Sie nahm Sesshoumarus Schweigen einfach mal als Zustimmung auf und liess ihn mit seinen Gedanken allein. Am Feuer angekommen sah sie nach Skys Wunden und wechselte seinen Verband. Von Inu Yasha hatte Sky erfahren, was passierte nachdem er bewusstlos wurde. Er wirkte richtig niedergeschlagen. "Es tut mir leid. Irgendwie kann ich mich in den letzten Tagen nicht so gut auf die Kämpfe konzentrieren." Inu Yasha sah in die kleiner werdende Flamme. Seine Augen glühten orange. "Schon gut, das kann jedem mal passieren. Du hast in den letzten Wochen viel durchgemacht. Hast du überhaupt eine Nacht durchgeschlafen, seit du in unserer Welt bist?" "Nein, nicht wirklich. Aber seit ich mit euch zusammen bin, schlafe ich besser. Ich bin trotzdem noch ziemlich ausgelaugt. Das wirkt sich auf meine Kampffähigkeiten aus, da bin ich mir sicher." "Ruh dich aus. Wir haben morgen einen langen Weg vor uns." Sky nickte, setzte sich an einen Baum und Sekunden später war er eingeschlafen. Inu Yashas Gedanken überschlugen sich fast, als er darüber nachdachte, was in den vergangenen Tagen passiert ist. Und jetzt kam noch das Friedensangebot von Sesshoumaru dazu. Da fiel ihm ein, dass er seinem Bruder noch gar keine Antwort gegeben hatte. "Sesshoumaru, ich nehme dein Angebot an. Um ehrlich zu sein, ich freue mich, dass du mit uns kommst." Inu Yasha hielt ihm den Arm entgegen und Sesshoumaru griff danach. Die zwei Brüder waren wieder versöhnt. Kagome fand den Anblick zwar etwas merkwürdig, doch sie war froh, dass die beiden jetzt auf der gleichen Seite standen. "Du wusstest von Anfang an, dass ich es war oder?" Sesshoumarus Frage überraschte Inu Yasha ein wenig, doch als er ein paar Stunden zurück dachte, fiel es ihm wieder ein. "Nein. Als du dem Höllendämon den Kopf, abgerissen hast, wusste ich erst nicht, dass du es bist. Ehrlich gesagt, dachte ich, dass es ein General dieser Ungeheuer war. Aber als du dann deinen Kopf gesenkt und mich angesehen hast, da wusste ich es." "Ich verstehe. Wir sollten für heute Nacht lieber Wachen aufstellen, für alle Fälle." Kagome sah zu den anderen, musste aber feststellen, dass Shippo, Miroku und Sango schon schliefen. Da sie den Vorschlag jedoch für vernünftig hielt, willigte sie ein, die erste Wache zu übernehmen. "Ihr habt heute viel gekämpft, aber ich habe die ganze Zeit in diesem Käfig geschlafen. Ruht euch aus." Die Dämonen waren einverstanden und zogen sich, wie es für sie üblich war, in die Bäume zurück. Kagome warf noch ein paar Äste ins Feuer um es am brennen zu halten. Sie setzte sich auf einen Baumstamm, der neben Sky lag und schaute in den Sternenhimmel. *Was ist das wohl für eine Kraft, von der Sesshoumaru erzählt hat. Ob Inu Yasha damit die Höllendämonen aufhalten kann? Ausserdem frage ich mich langsam, ob wir sie überhaupt aufhalten können. Nach allem, was ich gehört habe, waren es heute ziemlich viele. Ohne Sesshoumaru hätten es Inu Yasha und Sky nicht geschafft. Es beruhigt mich irgendwie, dass er mit uns kommt und ich bin mir sicher, dass es den anderen auch so geht.* Es vergingen ein paar Stunden und Kagome war kurz davor einzuschlafen, als Sesshoumaru in den Feuerschein trat. "Ich löse dich ab, geh schlafen." Kagome stand auf und sah ihn mit müden Augen an. Kurz darauf kippte sie bewusstlos oder schlafend, das konnte der Dämon nicht feststellen, nach vorne, direkt in Sesshoumarus Arme. "Na toll, und was mache ich jetzt?" Etwas ratlos sah er sich um. Das war für ihn eine völlig neue Situation. Ein Mädchen, noch dazu ein menschliches, in seinen Armen. Etwas verwirrt legte er Kagome behutsam auf den Boden und breitete eine Decke aus ihrem Rucksack über sie aus. Bisher hatte er jeden Kontakt zu Menschen vermieden, aus welchem Grund auch immer. Und jetzt fällt ihm dieses Weib einfach in die Arme. *Moment mal. Rin ist doch auch ein Menschenmädchen. Das hatte ich völlig vergessen, weil sie ja schon so lange bei mir ist. Es ist für mich ganz normal geworden, sie in der Nähe zu haben.* Er dachte an die Zeit zurück, als er Rin tot am Boden liegen sah und er Tensaiga einsetzte um sie wiederzubeleben. Damals war es für ihn nur ein weiterer Test gewesen, doch von da an wich Rin nicht von seiner Seite, ausser er zog los um Inu Yasha zu bekämpfen. Als er sich von seinen Gedanken losriss ging bereits die Sonne auf. Die Nacht war vorüber und Inu Yasha war nicht aus seinem Baum gekommen. "Typisch." Sesshoumaru murmelte die Worte zwar, doch Inu Yasha hörte sie, während er auf seinem Baum sass und durch eine Lücke zwischen den Bäumen aus dem Wald heraus sah. Nach und nach wachten auch die anderen auf. Kagome wunderte sich über die Decke, unter der sie lag. Sie konnte sich nicht erinnern, sich zugedeckt zu haben. Das Letzte, das ihr einfiel war Sesshoumaru, der sie ablösen wollte. *Ich bin doch nicht etwa...* Ein roter Schimmer breitete sich über ihr Gesicht aus, verschwand aber sofort wieder, als sie Sky sah. Er streckte sich, rieb sich die Augen und sprang auf die Beine. "So gut habe ich schon ewig nicht geschlafen. Nanu, wer bist du denn?" Er sah Sesshoumaru an, der gerade die letzten Funken des Feuers mit Erde bedeckte. Inu Yasha sprang vom Baum und erzählte ihm alles Wissenswerte, also alles. "Ich verstehe. Danke für deine Hilfe, du hast mir das Leben gerettet." Sky hielt dem Dämon die Hand entgegen, doch dieser winkte ab. "Schon gut." Shippo sprang Sky auf die Schulter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. "Nimm's nicht persönlich. Der ist immer so." "Das habe ich gehört." Shippo zuckte zusammen und fiel von Skys Schulter. Miroku kniete sich neben ihn, legte die Hand auf seinen Kopf und sprach ein paar letzte Worte. "Es war schön dich gekannt zu haben. Ruhe in Frieden." Jetzt war auch Sesshoumaru verwirrt. Dachte dieser Mönch wirklich, dass er den kleinen Fuchs umbringen würde, wegen einer Aussage, die der Wahrheit entsprach. Sango gab Miroku eine Kopfnuss mit ihrem Bumerang und schleifte ihn mit sich zum Rand der Lichtung. "Wollt ihr da Wurzeln schlagen? Toutousai wartet auf uns." Und schon war sie mit Miroku im Schlepptau zwischen den Bäumen verschwunden. Inu Yasha rannte ihr nach, wobei er Shippo, der noch immer im Schockzustand war, am Kragen packte und ihn sich auf die Schulter setzte. "Sango, er wartet auf mich. Du hast doch gar nichts mit ihm zu tun." Sesshoumaru, Kagome und Sky sahen ihnen ratlos nach. Kagome packte ihren Rucksack und machte sich auf den Weg. "Hey, Sesshoumaru. Wie weit ist es bis zu Toutousai?" "Ungefähr ein Tagesmarsch. Aber nur wenn wir nicht durch irgendwas aufgehalten werden." "Ich verstehe." Sky sah den anderen nach, blickte dann auf das Schlachtfeld, das vor ihm lag und seufzte. Sesshoumaru warf ihm einen fragenden Blick zu. "Ist es so in deiner Heimat?" Sky nickte. "Ja. Überall liegen Leichen, sowohl von Menschen, als auch von Dämonen. Die Dörfer sind nur noch Ruinen. Ich hoffe wir können verhindern, dass hier das gleiche passiert. Wir sollten auch gehen." Ohne auch nur einen Blick zurück zu werfen verliessen auch Sesshoumaru und Sky die Lichtung. Kurze Zeit später hatten sie die anderen eingeholt. Und der Tag verging tatsächlich ohne Zwischenfälle. Sesshoumaru musste sich noch an die neue Begleitung gewöhnen und hielt sich etwas hinter der restlichen Gruppe. Sky liess sich zurückfallen und ging neben ihm weiter. "Was willst du?" "Kannst du mir was über Inu Yashas Vergangenheit erzählen?" "Das solltest du Kagome fragen. Wenn Inu Yasha und ich uns begegneten, dann haben wir gegeneinander gekämpft. Unterhaltungen haben wir nie geführt." "Und warum warst du so wütend auf ihn?" "Unser Vater Inu Taishou war einer der mächtigsten Dämonen der Welt. Wie du dir bestimmt denken kannst war er ein Hunde-Youkai. Damals herrschte ein richtiger Krieg zwischen uns Hundedämonen und den Katzendämonen aus dem Westen. Unter ihnen gab es einen, der unserem Vater ebenbürtig war. Die Schlacht lief mehrere Tage und ich erfuhr von Vater, dass Inu Yasha das Schwert Tessaiga bekommen hatte. Ich schickte meinen Diener Jaken los um ihn zu holen und uns im Kampf zu unterstützen. Als er ohne Inu Yasha zurückkehrte dachte ich, er hätte ihn nicht gefunden. Dann erfuhr ich, dass Inu Yasha sich in eine Menschenfrau verliebt hatte. Und als wenn das nicht genug gewesen wäre liess er sich auch noch mit einem magischen Pfeil an einen Baum bannen. Unser Vater starb damals an den Folgen des Kampfes. Von da an hegte ich einen Groll gegen Inu Yasha und wollte Tessaiga in meinen Besitz bringen. Ich wollte nicht akzeptieren, dass ein Halbdämon dieses mächtige Schwert besitzen sollte." "Du hast von einem Diener gesprochen. Wo ist er jetzt?" "Ich habe ihn damit beauftragt auf Rin aufzupassen und er weiss, dass er bei Versagen eine ernste Strafe zu erwarten hat." Bei seinem letzten Satz konnte sich Sesshoumaru ein Lächeln nicht verkneifen. "Wer ist Rin?" "Hör zu, es ist wirklich schmeichelhaft, dass du so an mir und meinem Leben interessiert bist, aber mir ist im Moment nicht nach reden. Also wenn es dir nichts ausmacht, dann lass mich jetzt bitte in Ruhe." Mit diesen Worten liess er Sky stehen und setzte seinen Weg über die Bäume fort. *Na gut, dann frage ich halt Kagome.* Mit diesen Gedanken lief Sky etwas schneller, bis er Kagome wieder eingeholt hatte. Das plötzliche Auftauchen von Sesshoumaru hatte in ihm einen richtigen Wissensdurst ausgelöst. Obwohl er jetzt schon mehrere Tage mit Inu Yasha und den anderen zusammen war und sie Seite an Seite kämpften, so wusste er doch eigentlich nichts über sie. "Kagome, kann ich mal mit dir reden?" "Na klar." Im Verlauf des Abends erfuhr Sky immer mehr über die Vergangenheit von allen Anwesenden. Er erfuhr, dass jeder einen riesigen Hass auf Naraku hat, wie Miroku zu seinem schwarzen Loch kam, von dem Sky noch gar nichts wuste. Er erfuhr von der Qual, die Sango durchlitten hatte, nachdem Naraku ihre ganze Familie und all ihre Freunde ausgelöscht hatte und wie er ihren Bruder versklavte. Er erfuhr von Inu Yashas Liebe zu Kikyo. Wie sie vor 50 Jahren den Tod wählte um das Juwel der vier Seelen zu vernichten und Inu Yasha an den heiligen Baum bannte. Als er dann hörte, dass Kagome aus der Zukunft komme und der Knochen fressende Brunnen das Tor zwischen den Zeiten ist, blieb er wie angewurzelt stehen. Da er und Kagome an der Spitze der Gruppe liefen, bemerkten alle den entsetzten Gesichtsausdruck von Sky und ein paar Sekunden später den von Kagome. "Was ist denn mit euch beiden los?" Sango beschlich ein beunruhigendes Gefühl. Kagome hatte es begriffen, in dem Moment in dem sie es ausgesprochen hatte. In den Bäumen sah Sesshoumaru, dass etwas nicht stimmte. Er sprang hinunter und wandte sich direkt an Kagome, da die anderen sowieso nicht wussten was los war. "Sprich mit uns. Was ist los? Komm schon. *Was tue ich hier eigentlich?* Sieh mich an und sag uns was los ist." "Der....Brunnen...." "Welchen Brunnen meint sie?" Er sah Inu Yasha an, der gerade versuchte Sky zum Reden zu bringen. "Sie kann nur den Brunnen meinen, der ihre Zeit mit unserer verbindet." Sesshoumaru verstand zwar noch nicht genau, was Inu Yasha mit seinem Gerede von verschiedenen Zeiten meinte, aber er verstand, dass es ein Tor in eine andere Welt gab. "Verflucht sie hat recht." Da Kagome und Sky noch nicht sprachen, wandten sich alle an Sesshoumaru, der wohl verstanden hatte worum es hier ging und auch darüber reden würde. "Wenn es ein Tor in eine andere Welt gibt, dann müssen wir um jeden Preis verhindern, dass die Höllendämonen dorthin kommen." Jetzt fiel es auch den anderen wie Schuppen von den Augen. Sesshoumaru hatte durch seine Erklärung bewirkt, dass Sky und Kagome aus ihrer Trance erwachten und ihn ansahen. "Was ist? Hab ich was im Gesicht oder warum starrt ihr mich so an? Beeilt euch lieber. Wenn wir bei Toutousai fertig sind müssen wir sofort zu diesem Brunnen aufbrechen." Alle waren einverstanden und die Gruppe kam jetzt ein ganzes Stück schneller voran. Es war bereits dunkel, als sie den Vulkan erreichten, in dem Toutousai lebte. "Da seid ihr ja endlich. Los komm Kleiner, wir wollen keine Zeit verlieren. Und ihr anderen wartet hier." Toutousais Begrüssung war kurz und knapp und er zog Inu Yasha in ein Hinterzimmer seiner "Wohnung". Die anderen machten es sich so gut es möglich war bequem. Kagome und Shippo legten sich schlafen, während Sango versuchte sich Miroku vom Hals zu halten. Sesshoumaru ging hinaus, spähte über die Feuerlandschaft des Vulkans und schnaufte leicht, als er Skys Schritte vernahm. "Was ist?" Er wandte den Blick nicht von den Feuersäulen ab, die sich einen Weg durch die Kruste bahnten. "Ich will die anderen nicht beunruhigen und wollte deshalb zuerst mit dir reden. "Worum geht es?" "Dieser Brunnen, von dem Kagome erzählte. Wenn die Höllendämonen davon erfahren werden sie sich durch nichts aufhalten lassen." "Wenn wir schon über den Brunnen reden, du hast dich doch mit Kagome unterhalten. Hat sie dir näher erklärt, was es damit auf sich hat?" "Ja, Inu Yasha hatte auch mal was erwähnt. Kagome kommt aus der Zukunft und ist die Wiedergeburt der Priesterin Kikyo." Sesshoumaru riss die Augen auf. "Äh, was hast du?" "Nichts, ich bin nur überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist. Erzähl weiter." "Also, sie kam zufällig hierher, als ein Dämon in ihrer Welt aus dem Brunnen erschien und sie mitriss. Sie war es auch, die Inu Yashas Bann von Kikyo brach und ihn befreite. Das Juwel der vier Seelen war in ihrem Körper und trat durch eine Wunde aus ihr heraus. Durch einen Pfeil, mit dem sie einen Dämon töten wollte, der das Juwel verschluckt hatte, zersprang das Juwel in viele kleine Splitter, die sich weit verteilten." "Genug, das reicht. Ich will nicht jede Kleinigkeit aus ihrem Leben erfahren, aber es ist gut, dass du mir das gesagt hast. Jaken komm aus deinem Versteck, ich weiss, dass du da bist." Sky sah sich um, konnte aber niemanden sehen. Da kam plötzlich ein kleiner Krötendämon aus dem Schatten und verneigte sich leicht, als er Sesshoumaru gegenüber stand. "Wo ist Rin?" Sky lief es eiskalt den Rücken hinunter, als er die bedrohliche Stimme von Sesshoumaru hörte. Selten hatte er so einen kalten Ausdruck in der Stimme eines Dämons gehört. "Meister Sesshoumaru, vergebt mir. Ich habe sie in das Dorf gebracht, wo Inu Yasha damals gebannt wurde. Wir wurden angegriffen. Es waren ziemlich viele Würmer. Nachdem ich sie verbrannt hatte, entschied ich, dass sie bei der Priesterin besser aufgehoben sei. Ich bitte inständig um Vergebung." Der kleine Dämon fiel auf die Knie und hielt seinen Kopf gesenkt. "Ist schon gut. Aber geh und pass auf sie auf. Und wenn es nötig ist, wirst du den Menschen helfen zu kämpfen. Du weisst was passiert, wenn du versagst?" "Ja Meister. Sehr wohl Meister." Er wollte sich gerade zurückziehen, als Sky auf ihn zusprang und ihn hochhob. Jaken zappelte mit seinen kurzen Beinen und versuchte sich loszureissen. Sesshoumaru stand daneben und begriff nicht so ganz, was Sky vorhatte. "Du hast gesagt ihr wurdet angegriffen. Wo war das? Los du kleine Kröte, spuck's aus." "D-das war ungefähr ein halber Tagesmarsch vom Dorf entfernt." "Und wann war das?" "Heute-te-te Mittag." Sesshoumarus Augen verengten sich. Er verstand, was Sky mit diesem Kreuzverhör bezweckte. Sky liess Jaken los, der sich darauhin seinen schmezenden Hintern rieb und grummelnd im Schatten verschwand. Sky sah Sesshoumaru an, der ohne ein Wort nickte und sich auf den Weg machte. Er schien noch Jaken einzusammeln, denn man hörte einen kurzen Aufschrei. Dann war es still, bis auf das Blubbern des flüssigen Gesteins. Sky verlor keine Zeit und rannte in die Höhle. "Aufwachen! Wir müssen uns fertig machen!" Kagome und Shippo setzten sich auf und rieben sich müde die Augen. Sango und Miroku hatten sich in den Schlaf gestritten und jetzt lag Miroku mit dem Gesicht auf Sangos Oberkörper. Beim Aufwachen bekam er gleich eine doppelte Porion Schläge mit dem Bumerang. Er heulte Wasserfälle, ballte die Faust und musste lächeln. *Jetzt kann ich in Ruhe sterben. Ich hätte nie erwartet, dass das passieren könnte.* Ein weiterer Schlag streckte ihn zu Boden. "Grins gefällig nicht so dämlich." Sangos Gesicht war knallrot. Aber mit ein paar lauten Worten hatte Sky die Aufmerksamkeit wieder auf sich gezogen. "Die Dämonen sind in der Nähe des Brunnens. Wir müssen so schnell wie möglich los." Mit einem Mal waren alle hellwach. Kagome sah sich um, fand den Gesuchten aber nicht. "Wo ist Sesshoumaru?" "Er ist schon los. Er war ganz aufgeregt, als ihm sein kleiner Kröterich mitteilte, dass dieses Mädchen ,das sonst bei ihm ist, in dem Dorf bei dem Brunnen ist." "Rin ist bei Kaede? Und die Höllendämonen sind in der Nähe des Dorfes?" Kagome sprang auf, packte ihren Rucksack und stürmte ohne anzuklopfen in das Hinterzimmer, in dem Toutousai und Inu Yasha verschwunden waren. Eine Flammenhölle schlug ihr entgegen und sie zog die Tür blitzschnell wieder zu. "Verdammt, da ist kein Durchkommen. Ich schlage vor, dass wir schon vorgehen. Inu Yasha wird uns schon einolen." Shippo überlegte und fasste einen Entschluss. "Ihr geht vor. Ich sage Inu Yasha was passiert ist und komme mit ihm nach." Sango nickte zustimmend. "Es wäre vielleicht besser, wenn einer hierbleiben und Inu Yasha bescheid sagen würde. Und da Shippo sich gemeldet hat ist dieser Punkt auch erledigt." Kagome nahm Shippo kurz in den Arm, er wünschte ihnen "Viel Glück" und schon waren sie weg. Shippo blieb allein zurück. *Wer weiss, wie lange das noch dauert. Ich schlafe am besten noch ein wenig." Er legte sich in der Nähe der Tür an die Wand und schlief schnell ein. Es vergingen zwei Stunden bis die Tür aufging. Toutousai kam heraus, streckte sich und sah sehr zufrieden aus. *Das ist unglaublich. Der Kleine übertrifft seinen Vater um Längen, sowas habe ich noch nie erlebt. Und mit seinem neuen Tessaiga wird er diese Höllendämonen kräftig aufmischen.* "He, willst du da drin übernachten?" Das Feuer, das aus der Tür loderte erstarb. Inu Yasha kam mit geschlossenen Augen heraus. Hochkonzentriert verliess er die Kammer, in der es eigentlich niemand aushalten konnte. Sein Tessaiga ruhte in der Scheide und sah eigentlich aus wie immer. Toutousai sah ihn erwartungsvoll an. *Ich habe die Blockade aus Tessaiga entfernt. Das Schwert ist jetzt so stark wie der, der es führt. In Inu Yashas Fall kann ich es nicht mehr feststellen. Diese Macht übersteigt meine Vorstellungskraft. Aber auch wenn er das Schwert nicht benutzt. Es gibt in dieser Welt keinen, der ihm das Wasser reichen kann. Wenn er auf Naraku treffen sollte, will ich nicht in dessen Haut stecken.* Inu Yasha riss die Augen auf und es sah so aus, als wenn das Feuer in ihm weiterbrannte. Sie glühten rot wie die Abendsonne. Das war's erstmal wieder. Ich hoffe auf Kommentare und positive Meinungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)