"Da ist jemand verliebt!"   von WeißeWölfinLarka
             (Türchen 2 - YuKa-Zirkel Adventskalenderaktion 2023)
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                                Kapitel 1: Ugh.
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"Da ist jemand verliebt!"
"Ach, hör doch auf!", grummelte Takao und drehte sich weg von den Fingern, die
ihn neben dem nervtötenden Singsang frech in die Seiten pieksten.
Max bettete sein Kinn in seine gefalteten Hände. Sein Grinsen konkurriert mit
der Cheshire Cat aus Alice im Wunderland, nur noch eine Spur frivol-boshafter.
Takao rieb sich die Nase und stocherte lustlos mit dem Strohhalm in seinem
heißen Kakao herum. Ein eindeutiges Zeichen, dass irgendwas nicht stimmte, wenn
sogar seine Lieblingssorte ihn kalt ließ. Jemand rempelte ihn von hinten an.
Die Wärme des Glühweinstandes im Rücken spürend, hob er seinen Blick. An
einem Stand gegenüber folgte er mit den Augen den Tätigkeiten eines gewissen
Teamkapitäns, der sich in die Schlange für Dampfnudeln eingereiht hatte. Takao
seufzte schwer. Er hatte Kai schon immer für dessen Stärke bewundert: wie er
das harte Training seiner Jugend mental und physisch ausgehalten hatte; wir er
sich generell gegen seine Gegner behauptete; wie er sich damals der dunklen
Kraft Black Dranzers entzogen hatte. Neuerdings kam zu dieser Bewunderung noch
etwas anderes hinzu. Takao glaubte nicht, dass man das „verliebt" nennen
könnte. Und doch ...
Takao beobachtete, wie Kai seinen Schal - immer noch sein Markenzeichen, auch
wenn er außerhalb des Trainings mittlerweile modische Muster und dem aktuellen
Wetter angepasste Stoffe trug - enger um sich wickelte und sich in die Hände
hauchte, um sich warm zu halten. Kais Handknöchel leuchteten beinahe auf die
Entfernung rot auf, ebenso seine Nasenspitze, die er Just tiefer in seinen
Wollschal vergrub. Takao spürte das unbändige Verlangen, ihm seine heiße
Schokolade in die Hand zu drücken. Er erinnerte sich an das letzte Training bei
dem er sich nicht hatte konzentrieren können, weil Kais T-Shirt dessen Muskeln,
insbesondere an den Oberarmen, allzu freundlich umschmeichelte.
„Sag ehrlich, was fasziniert dich so an ihm?", fragte Max und stieß ihn mit
der Schulter an. „Und seit wann?"
Ja, wann sein Elend genau angefangen hatte, wusste Takao gar nicht so genau. Nur
hatte Kai ihn neulich mit dem Auto von Kendo-Training abgeholt. Und während Kai
am Steuer saß und er selbst auf dem Beifahrersitz, musste Kai rückwärts
ausparken.
„Er hat sich mit seinem Oberkörper zu mir gedreht und seinen Arm um meinen
Sitz gelegt, um nach hinten zu schauen - er war mir so nah, ich konnte sein
Parfüm riechen!"
Takao nahm einen großen Schluck von seinem mittlerweile lauwarmen Kakao. Max
lächelte wissend. „Und das alles hat er so souverän und mühelos gemacht,
dass ich... Dass ich mich..."
"A funny feeling?", half Max aus. Takao wog das Wort ab und wiegte seinen Kopf
hin und her.
„Schon, ja."
„Dann überleg dir schon mal, was du ihm gleich sagst, wenn er wieder da ist."
„Gar nichts wird‘ ich ihm sagen!", blockte Takao ab. Ein weiterer Blick in
Kais Richtung ließ ihn den Rest Kakao missmutig in den kalten Schnee gießen.
Kais neuer, aber immerwährender Schatten war an dessen Seite aufgetaucht.
 
 
„Da ist jemand verliebt!"
„Satknis, Borya. Singsang steht dir nicht."
Boris grinste und legte lässig seinen Arm um Kais Schultern. Bewusst sah er in
Takaos Richtung. Als sich ihre Blicke trafen, wurde sein Grinsen noch breiter,
und er beugte sich vor, um Kai ins Ohr zu flüstern: „Ich sollte eine
Gehaltserhöhung bekommen. Mein Trainingsplan scheint sich für dich schon
richtig auszuzahlen."
„Lass den Quatsch!" Kai schüttelte Boris ab.
„Hast du dir schon eine 'confession' überlegt?", fuhr Boris ungerührt fort,
"Ihr Japaner macht das doch so gerne auf Schulhöfen..."
„Du liest eindeutig zu viele Shojo-Manga."
„Nee, da sind all die cutie pie Sprüche drin, die Yura swoonen lassen. Auch
wenn er das nie zugeben will."
Boris nahm die Dampfnudeln an, während Kai bezahlte.
"Also? Oder ist das hier dein Geständnis: Liebe durch den Magen?"
„Ich werde gar nichts gestehen, jetzt lass mich in Ruhe!"
„Awww, da wird ja einer rot!"
Tatsächlich spürte Kai Hitze seinen Nacken und in seine Wangen hochsteigen. Er
boxte dem gackernden Boris gegen die Schulter. "Komm jetzt. Und wehe, du kannst
dich nicht benehmen!"
„Ich bitte dich: Knigge ist mein zweiter Vorname!"
 
 -Le Fin-
 

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