fateful | seiya kou von Stuchage ================================================================================ Kapitel 5: scintilla -------------------- Wieder einmal stand Bunny wie verklemmt vor Mamoru’s Wohnungstür. Sie hatte aufgehört mitzuzählen, wie oft sie schon verloren vor seiner Wohnung stand und sich immer noch nicht traute einfach zu Klingeln und mit Mamoru zu sprechen. Ihre Hand war zur Klingel erhoben und sie erkannte, wie diese dabei zittrig waren. Beängstigt den nächsten Schritt zu wagen. Immer wieder legte sie ihre Hand nieder und wollte gehen. Das Ganze vergessen und weiter darauf warten, dass er sie irgendwann anrufen würde.   Doch dann würde sich nie etwas ändern. Sie wollte wenigstens nochmal mit ihm reden um im Klaren zu werden, ob Mamoru wirklich für sie keine Gefühle hegte oder ob es nur Probleme gab, worüber sie in Ruhe sprechen konnten. Es war die Hoffnung welches in jedem Mädchen steckte, die ihre erste Liebe nicht so einfach fallen lassen konnten.   Sie biss sich auf die Lippen und erhob wieder ihre Hand, ihr Blick auf den Boden gesenkt. Bunny war es sich selbst schuldig.   Entschlossen drückte sie seine Klingel und mit klopfenden Herzen hörte sie wie die Klingel in seiner gesamten Wohnung ertönte. Vielleicht war er nicht mal zuhause. Sie hoffte er wäre es nicht.   Leider öffnete sich die Tür und Bunny schluckte den schweren Klos der sich in ihren Hals gebildet hatte runter. Ihr Blick von seinen Schuhen langsam erhoben auf sein Gesicht, lächelte sie ihn gequält an. „M-Mamo-chan“ sagte sie und Mamoru weitete die Augen. Er trat vorsichtig beiseite und Bunny spürte, wie ein Stein von ihrem Herzen fiel, als er sie nicht direkt vor der Tür abwies.   Ungelogen erblühte in ihr etwas Hoffnung und sie trat mit leicht geröteten Wangen in seine Wohnung hinein. Der Duft, der ihr entgegenkam, übermannte sie mit einem Gefühl von Déjà-vu, welches das Blondhaarige Mädchen im Kopf fragen ließ, wie lange es schon her war, dass sie in Mamorus Arme gefallen war. Wie sehr sie es vermisst hatte, erkannte sie erst in diesen Moment.   „Was bringt dich her Bunny?“ fragte Mamoru gelassen und stellte schon in der Küche das Wasser auf den Herd.   Bunny runzelte die Stirn, ließ sich aber nicht beirren. „Na dich, du Dummerchen“ lächelte sie ihn an und staunte überrascht als er ihr lächeln entgegnete. „Wie geht es dir?“ fragte sie ihn schüchtern nach. Mamoru holte die Tassen aus dem Schrank und sah nicht auf. „Ziemlich gut“ beichtete er und Bunny nickte erfreut.   Sie sah sich in der Wohnung um und konnte erkennen, dass sich Kleinigkeiten wie die Dekorationen verändert hatten. Im Wohnzimmer lagen mehrere Kissen auf dem Sofa und noch ein paar Schachteln, die nach bestelltem Essen aussahen.   Er musste wohl vor ihr schon besuch gehabt haben.   „Hoffentlich störe ich nicht“ sagte sie und nahm ein paar der Schachteln vom Tisch runter, um ihm zu helfen. Mamoru schüttelte den Kopf und nahm Bunny die Schachteln ab. „Ich hatte von meinen Freunden aus der Universität Besuch“ antwortete er und Bunny sah zur Seite schielend von ihm weg. „Du hast mich nie deinen Freunden vorgestellt. Kennst du sie schon lange?“ fragte sie neugierig.   Mamoru kannte schließlich viel von ihr. Vielleicht hatte er sich nie bei ihrer Familie vorgestellt und ihre Mutter hatte ihn mehrmals zu sich eingeladen. Doch er schaffte es dieser Konfrontation immer aus dem Weg zu gehen. Sie wollte ihn aber nicht bedrängen und wusste, dass sie ihm Zeit lassen würde. Schließlich wollte sie ihn nicht zu etwas zwingen was ihm unangenehm war.   Bunny konnte aber nicht bestreiten wie Mysteriös Mamoru war. Nie sprach er von seiner Vergangenheit in diesem Leben und so selten, was ihn alles interessierte. Hätte Bunny nie seine Wohnung betreten, würde sie bis heute wohl trotz nachfrage nie wissen, dass er Kunst mochte und dabei moderne Möbel für seine Inneneinrichtung bevorzugte. Schlichtere Farben waren eher sein Ding und über Mode hatte er gar keine Ahnung. Schließlich trug er diese dämliche Grüne Jacke, seit sie ihn kannte.   Mamoru hob überrascht die Augenbrauen.   „Ich… Es tut mir leid, ich war mir nur unsicher und sie wussten noch nicht das ich eine Freundin habe“ sagte er, er beließ es dabei zu beichten, dass er seine Freunde schon seit der Oberschule kannte.   Bunny spürte ein Stechen in ihrem Herzen. Gespielt beleidigt blies sie ihre Wangen auf und setzt sich auf das Sofa, welches sie nebenbei richtete.  „Moo, Mamo-chan pass auf, sonst stürzt sich irgendein Mädchen auf dich!“ sagte sie auf ihrer spielerischen Art. Sie versuchte die Enttäuschung und den Schmerz zu verstecken.   Mamoru lächelte schief und holte von der Küche den fertigen Tee, welches schon laut anfing zu pfeifen. Leicht bestürzt sah Bunny auf ihren Schoß und versuchte sich selber Mut einzureden.   Als Mamoru wieder reinkam, setzte Bunny sofort ein Lächeln auf ihre Lippen und beobachtete, wie ihr Freund sich zu ihr hinsetzte und ihr Tee einschenkte. Sie bat ihm paar Löffel mehr an Zucker reinzupacken, weil es für sie viel zu bitter war.   Entspannt saßen sie dann im Wohnzimmer und genossen ihren Tee.   Für Bunny war es aber irgendwie zu leise und angespannt. Sie hatten sich so lange nicht mehr richtig gesehen. War er denn nicht neugierig, wie es ihr so ging? Was sie so machte?   „Mamo-chan wie machst du dich denn auf der Universitätsklinik!? Nicht das es schlecht verlaufen könnte, so wie ich dich kenne blühst du sicherlich richtig auf“ fragte sie und sie merkte wie distanziert sich ihr Satz schon anfühlte, während sie die Höflichkeitsfloskeln anwendete, um ein Gespräch zwischen ihnen zu starten.   Mamoru legte seine Tasse ab. „Es ist Gewöhnungsbedürftig, doch es läuft ziemlich gut. Ich könnte mir gut vorstellen irgendwann in der Chirurgie anzufangen, wenn ich fertig bin mit meinem Studium“ sagte er und Bunny versuchte jedes seiner Worte zu folgen. Sie kannte sich in dem Bereich der Medizin nicht so aus und traute sich nicht nachzufragen ohne als blöd abgestempelt zu werden.   Es machte sie glücklich, wenn Leute, die sie liebte, glücklich sein konnten und das reichte ihr auch aus.   „Da ich mein Auslandsjahr nicht antreten konnte, hatte man mir vorgeschlagen dieses Jahr November wieder zu versuchen. Ich würde früher losfliegen, um mich für das kommende Jahr vorzubereiten“ sagte er und Bunny hielt den Atem an. Mit geweiteten Augen stellte sie ihre Tasse wieder auf den Tisch, um sie nicht auf den Boden auszukippen und sah sich wild in der Wohnung umher.   Ihr Mamoru würde sie wieder verlassen?   Sie lächelte mit zittrigen Lippen und sah zu ihm hoch. „E-echt?“ wieso sagte er ihr das erst jetzt. Im Kopf begann sie nachzurechnen, wie lange das noch hin war. Das waren nur noch paar Wochen.   „Das wäre die Gelegenheit es nachzuholen und Erfahrungen zu sammeln“ gab er zu und Bunny wusste, dass er recht hatte. Es war eine Wahnsinns Chance das er nochmal die Gelegenheit bekommen konnte.   Wieso fragte er sie jedoch nicht nach ihrer Meinung? Wieso sagte er ihr das nicht schon vorher, damit sie sich irgendwie vorbereiten konnte?   Mamoru sah, wie Bunny immer mehr ihr Gesicht verzog und seufzte. „Es ist nur für ein Jahr Bunny, die vergehen schnell“ sagte er und Bunny verkrampfte innerlich.   Wusste er wie langsam für sie die Zeit verging als sie ihn nicht sehen konnte?   „Ich rufe dich auch an und wir bleiben im Kontakt“   Bunny ballte ihre Hände zu Fäusten.   „Wie… soll das funktionieren?“ fragte sie leise. Mamoru hob die Augenbrauen, als er die Tonlage von Bunnys Stimme vernahm. „Du rufst jetzt schon nicht mal an und wenn ich dich anrufe, geht keiner ran“ sagte sie mit bebender Stimme. Sie hörte ihn nur wieder seufzen. Sie konnte nicht glauben das er das alles so leicht hinnehmen konnte „Bunny du weißt, dass ich nicht viel Zeit habe“   Sie stand auf. „Du hattest wohl heute Zeit! Du hättest mich anrufen können! Aber nein ich bin selbst hier her gekommen damit du mich ansatzweise irgendwie beachtest!“ ihre Stimme wurde lauter.   „Du sagst du würdest mich anrufen, tust es aber nicht um mit mir zu sprechen, sondern um Verabredungen abzublasen!“ ihre Augen tränten und Mamoru weitete die Augen.   „Du fragst nicht mal, wie es mir geht! Weißt du, was ich alles die letzten Monate so getan habe?!“ ihr Rock unter ihren Händen war zerknittert als sie sich mit Verzweiflung daran krallte.   „Bunny-“   „Hör auf mit deinem Bunny! Du willst wieder weg?! Die Zeit geht schnell vorbei!? Für dich vielleicht! Aber weißt du wie schmerzhaft es für mich war zu wissen das du in Amerika sein solltest aber nie meine Anrufe entgegengenommen hattest!? Wie allein ich zu dieser Zeit war?! Ich bin geplatzt vor sorge“ sie atmete tief ein.   „Ja ich gebe unseren damaligen Gegner die Schuld du konntest nichts dafür. Aber das entschuldigt nicht dein Verhalten gegenüber mir den letzten Monaten!“ ihre Atmung war schnell vor lauter Aufregung. Mamoru senkte den Blick. „Bunny, ich will das du verstehst, dass ich versuche meinem Traum zu erfüllen. Du solltest mittlerweile Erwachsen genug sein, um zu wissen, dass es nicht einfach ist-“   „Sag mir Mamoru. Bin ich teil dieses Traums?“ fragte sie Emotionslos.   „Du weißt das wir heiraten und über Kristall Tokyo herrschen werden“ antwortete er stumpf und Bunny fühlte wieder dieses stechen in ihrem Herzen. Genau davor hatte sie Angst. Bunny biss sich auf die Lippen. „Ja mir ist es nicht entgangen, dass mir vorherbestimmt wurde mit dir zu heiraten für eine schöne und endlose Zukunft“ sagte sie mit Bitterkeit.   Mamoru sah erleichtert auf, doch stockte sein Atem, als er Bunny ins Gesicht sah. „Aber du hast meine Frage nicht verstanden“ sagte sie traurig und sah Mamoru ernst in die Augen.   „Bin ich teil deines Traumes Mamoru Chiba? Ich rede hier nicht über die unendliche liebe zwischen Prinz Endymion und Prinzessin Serenity. Sondern deine Beziehung mit Bunny Tsukino die du zu übersehen scheinst“   Ihr Blick senkte sich.   „Auch wenn unsere Vergangenheit da ist und unsere Zukunft Versprechungen macht, sind wir hier in der Gegenwart mit neuen Namen und neuen Persönlichkeiten“ Sie sah auf und erkannte seinen fragenden Blick. „Einfacher gesagt. Ich liebe Prinz Endymion, das weiß ich. Aber die Beziehung zwischen Mamoru Chiba und Bunny Tsukino lässt mich langsam wegen dir zweifeln“ Bunny wartete, dass Mamoru ihr entgegenkommen würde, um sie zu stoppen und um sicherzustellen das sie sich alles nur vorstelle. Doch selbst während der schweigenden Minute, stand er nicht auf, um sie aufzuhalten.   „Ich weiß das du Prinzessin Serenity liebst. Ich spüre es. Doch was ist mit mir?“ führte sie fort und die Tränen kullerten ihr über die Wangen. „Hast du denn überhaupt daran gedacht die Beziehung zwischen dir und mir ansatzweise zu pflegen? Ich denke und du hast gehofft, dass deine geliebte Serenity meine Rolle in der Zukunft übernehmen würde. Die tollpatschige, exzentrische und immer naive Mädchen, welches schlecht in der Schule ist, immer zu spät kommt und sich verhält, wie ein Kleinkind, würde verschwinden“ sie machte eine kleine Pause um ihr schluchzen zu unterdrücken. „Bin ich denn überhaupt nicht liebenswert?“ ihre Stimme war schon heiser.   Bunny wusste, dass er keine Antwort für sie hatte, je länger sie im Wohnzimmer verweilten. Es machte ihr die Tatsache klar, dass ihre Ansichten stimmten, was sie nur noch mehr erschütterte. Sie sah langsam auf ihren Ring welches er ihr als versprechen gegeben hatte damals bevor er sie verlassen wollte, um in Amerika zu studieren.   Sie verweilte mit ihrem Blick eine Weile auf ihren Ring, welche ihr die meiste Zeit Mut machte, als sie alleine dastand und nur an das Versprechen welches Mamoru ihr gegeben hatte glaubte. Es schmerzte sie, als sie Langsam daran zog sie ihn mit Sorgfalt und Saftigkeit von ihrem Finger rausnahm und sie dann auf den Tisch zwischen ihnen legte. Beide Blicke hafteten darauf, während dem erdrückenden Moment welche beide verspürten. „Ich will einen Mann, der mich aus tiefsten Herzen liebt“ sagte sie leise mit ihren Händen über ihre Brust platziert.   „Was ist mit Chibiusa?“ fragte er, als er seine Augen des Ringes nicht abwendete. Bunny schluchzte und senkte den Blick, erinnerte sich an die rosane Haaren des kleinen Mädchens.   Sie liebte ihre Tochter. Aber auch sie spürte, dass die Dinge sich veränderten. Wenn Neo Queen Serenity ihre Zukunft war, wie konnte sie Glücklich neben einen Mann sein, der sie nicht einmal liebte.   Aus dieser Liebe hätte Chibiusa geboren werden sollen. War es richtig, was sie gerade tat? Brachte sie am Ende nicht damit ihre eigene Tochter um?   Der ganze Mut, den sie sich angesammelt hatte, zerbröselte mit jedem Moment. Sie schloss die Augen und wollte ihre Worte zurücknehmen, die sie ausgesprochen hatte. Es ging schließlich um das Wohl ihrer Tochter, welche sie über alles liebte. Doch sie zog scharf ihren Atem an, als ein Bild hinter ihren Augen erschien und sie sich an einen Moment erinnerte, welches sich in ihre Gedanken gebrannt hatte.   „Jedes Lebewesen in diesem Universum trägt den Hellen Glanz eines Sternes in sich“   Sie öffnete die Augen, als sie sich an Seiyas Worte erinnerte. Unglaubwürdig klammerte sie sich an ihrem Oberteil, als es wirklich Seiya war der ihr bei ihrer Entscheidung verhalf. Gerade dieser Idiot. Sie konnte sich jedoch kein Lächeln verkneifen und sah Mamoru selbstsicher an.   „jemand sagte mir mal- Jedes Lebewesen… in diesem Universum trägt den Hellen Glanz eines Sternes in sich“ wiederholte sie seine Worte und Mamoru sah verwundert auf.   „Einen Stern für Jeden“ Seiya drehte sich zu ihr um „Auch für dich und mich Schätzchen“ Bunny sah mit donnernden Herzschlägen zu ihm auf und verengte mit geröteten Wangen ihre Augen. „Das sagst du doch zu jedem Mädchen“   „Ich weiß das ich Chibiusa wieder sehen werde“ sagte Bunny entschlossen. „Wir reden schließlich hier von meiner Tochter“ sie lächelte und wusste, dass sie in diesem Moment ihren eigenen Worten Glauben schenken konnte. „Denn Ihr Stern existiert schon und leuchtet so hell, dass es nicht so leicht ausgelöscht werden kann. Sie wartet nur in der fernen Galaxie aufgefunden zu werden“ sie traute sich wieder Mamoru anzusehen, der sie mit großen Augen anblickte. „Egal wie lange es brauchen wird, sie wird warten“   Mit diesen Worten nahm sie ihre Tasche und wandte sich zur Tür. Sie vernahm wie Mamoru endlich aufstand. „Es tut mir leid“ hörte sie ihn sagen und Bunny presste verbittert ihre Lippen aufeinander um die Tränen, die sich wieder bildeten zu stoppen.   Sie wollte stark sein, während sie über seine Türschwelle tretend die Wohnung verlassen wollte.   „Mamoru. Ich will das du trotzdem weißt, dass ich dich liebe“ sagte sie, ohne sich zu ihm umzudrehen mit der Hand auf der Türklinke.   „Ich glaub nur, dass dieses Leben kein Platz hat für das Schicksal für Endymion und Serenity. Und anscheinend auch nicht für Mamoru und Bunny, die als Menschen auf diesem wunderschönen Planeten leben“ Ein letztes Mal gab sie sich ihrem Drang nach und drehte sie sich zu ihm um. Er hatte sie bis zur Tür begleitet, was sie sanft zum Lächeln brachte.   „Und wer weiß, vielleicht blüht diese Liebe zu einer guten Freundschaft, denn du bist kein schlechter Mensch“ sie faltete ihre Hände auseinander, die schon ziemlich verkrampft von der ganzen Aufregung waren. Ohne darüber nachzudenken, streckte sie ihre Hand zu ihm hin und er sah überrascht auf ihre Hand, die er ihr anbot. „Freunde?“   Mamoru brauchte eine Weile, bis er zum Entschluss kam und nickte. Er nahm ihre Hand in seine und drückte diese sanft. „Freunde“   Bunny lächelte und trat aus der Wohnung raus. Als die Tür hinter ihr endlich ins Schloss fiel nach einer gefühlten Ewigkeit, bahnten sich die Tränen in ihre Augen und kullerten ihr wie Steine über ihre Wangen. Es wurde immer kälter und sie wischte sich schnell die Tränen weg. Mit hastigen Schritten entfernte sie sich von seinem Apartment komplex. Sie wollte diesen Moment nicht mit Mamoru teilen.   Sie wusste was für ein Gutmütiger Mensch er war und er ihr trotzdem, nachdem was gerade ihnen widerfahren war, sofort zur Hilfe eilen würde. Aber sie könnte es sich nicht antun.   Ihr war es egal, dass sie von anderen beobachtet wurde, als sie sich immer wieder die Augen wischte und heulte wie ein Kleinkind mitten auf der Straße. Sie wollte nur den Schmerz vergessen, welches sie spürte.   Die Leute, die ihr helfen wollten, wurden von einem plötzlichen Regen überrascht und konnten dem Teenager nur bedrückt hinterherschauen, als sich ihre Tränen mit dem Regen vermischten und sie irgendwann selbst nicht mehr wusste, was an ihrem Gesicht runter floss. Sie war nur dankbar, dass die Natur sie in diesen Moment zu verstecken versuchte und sie bei ihrer Trauer begleitete.   Doch das machte die ganze Sache nicht weniger schmerzhaft. Ihr Blick hoch auf den Himmel gerichtet, sah sie wie der Mond eindringlich versuchte seinen Glanz durch die Wolken auf die Erde scheinen zu lassen, um seine Prinzessin, während ihres Gefühlschaos bei stehen zu können.     Das erste Mal mit Mamoru Schluss zu machen, konnte sie kaum verkraften. Nun hatte sie es das zweite Mal erlebt und das Gefühl, dass er zu ihr wiederkehren würde, war ausgeschlossen. Dieses Leeregefühl wollte sie nicht verlassen und sie konnte nur bitter feststellen, dass sie es schon seit längeren fühlte.   Was die Blondhaarige nicht merkte, war, wie sie jemand erkannte und auf sie mit einem Regenschirm zu rannte. „Bunny! Was machst du hier?“   Bunny nahm Minakos Stimme ganz vage wahr und konnte nicht anders, als sich an ihr anzuschmiegen wie ein kleiner Koala. „Du bist ja ganz nass, du holst dir noch den Tod! Ist was passiert- Och Bunny bitte antworte mir“ Minako hatte ihren Regenschirm über sie beide platziert und wischte mit einem kleinen Tuch das Gesicht ihrer Freundin trocken vom Regen und ihrer eigenen Tränen, die nicht aufhörten an ihrer Wange runterzulaufen.   „I-Ich- Bitte- Eis“ schluchze Bunny und Minako weitete die Augen. „Eis?“   „G-Ganz. Ganz- Ganz viel Eis-“ und wieder wimmerte sie laut irgendwas vor sich hin, dass Minako ihre nächsten Worte kaum verstehen konnte.   Überwältigt und unsicher, was sie tun könnte, um Bunny wieder zum Lächeln zu bringen legte Minako ihren Arm um sie und brachte sie wieder zum Laufen. Sie schaute nur ihrer besten Freundin dabei zu wie sie ihre Seele mit ihren Tränen ausleerte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)