Unverhofft kommt oft von Endeavor (Ein Mary Sue Projekt) ================================================================================ Kapitel 6: Was ist passiert? ---------------------------- Noch immer plauderten Izuku und ich fröhlich vor uns hin, bis unser Gespräch letzten Endes auch bei der UA landete und mich seine Worte komplett ins Stocken brachten. Er wollte sich auch bei der UA bewerben, aber er war Unsicher, weil er ja keinen Quirk besaß. Verdutzt starrte ich Izuku ein wenig an. „Du.. Du bist nicht..?“ setzte ich perplex an und klatschte mir ins Gesicht um wieder klarer zu denken. Wie sollte ich das Ansprechen? Das konnte doch nicht sein, oder? Um Izuku nicht noch mehr durcheinander zu bringen, setzte ich meine Gedanken etwas zurück. „Die Aufnahmeprüfungen der UA sind doch vorbei. Also hast du dich nicht beworben dieses Jahr?“ hakte ich nach und spürte mehr als innere Unruhe. Doch die Antwort die ich erhielt war jene, die ich erwartet hatte. „Nein, ich hab mich für eine Andere Abteilung beworben... Da waren die Prüfungen noch nicht..“ lächelte Izuku mir entgegen und mir lief kalter Scheiß über die Stirn. Wenn Izuku nicht an die UA ging, in die 1A, dann würden etliche Dinge ganz schrecklich laufen. Wieso hatte er keinen Quirk? War es meine Schuld? Der Tag an dem All Might ihm die Kraft gegeben hatte, war der Tag an dem das Haus gebrannt hatte. Konnte er sie ihm deshalb nicht rechtzeitig überlassen? War ich so gesehen daran schuld? Hätte er mich nicht gerettet, wäre er dann nicht verletzt worden? Und was bedeutete das im Endeffekt? All diese Auswirkungen ohne Izuku.. All diese verletzten Leute die er retten würde, was würde aus ihnen werden? Was würde aus Eri werden? Was würde aus Shoto und Endeavor werden? Und Shigaraki und alle, das... War das meine Schuld? Hätte ich es verhindern können? Mein Kopf drehte sich. Die Panik breitete sich immer weiter aus.. Bis mich seine Hand an meiner Schulter in die Realität zurück holte. „Entschuldigung, hab ich etwas falsches gesagt? Ist alles in Ordnung?“ hakte Izuku vorsichtig nach und meine Augen richteten sich sofort wieder auf den Anderen, ehe ich den Kopf schüttelte. „Nein, nein, es ist alles in Ordnung...! Ich war nur... Ich hab nur....“ etwas verzweifelt versuchte ich meine Gedanken zu ordnen und patschte mir erneut mit beiden Händen in das Gesicht um ein wenig klarer denken zu können. „Was ich sagen will ist, dass es doch egal ist ob du einen Quirk hast oder nicht...! Die Leute legen sowieso viel zu viel Wert auf diese ganze Quirk Geschichte. Dabei ist es doch viel wichtiger, dass du eine mutige und wunderbare Person bist, als dass du einen Quirk hast. Natürlich hilft dir das im Kampf und all das... Aber was bringt dir der beste Quirk wenn du verdorben bist? Das wichtigste sollte doch sein, dass du Menschen helfen möchtest und nicht wie so mancher Held einer bist, damit du im Rampen Licht stehst...“ ich seufzte tief bei dieser Aussage. „Es gibt so viele Helden, die erst dann etwas tun würden, wenn sie damit Aufmerksamkeit bekommen. Ich bin nicht einmal sicher, ob so mancher überhaupt jemanden retten würden, wenn niemand eigentlich darauf achten würde... Aber so bist du nicht Izuku. So wie du von All Might sprichst, wie du es dir vorstellst ein Held zu sein.. Lass dich nicht von deinem Weg abbringen, in Ordnung? Du bist eine wunderbare Person, auch wie du dich zuvor verhalten bist.. Auch ohne Quirk könntest du nicht näher dran sein ein Held zu sein. Und das ist was zählt..!“. Mit großen Augen blickte mich Izuku an und es passierte etwas, dass mich sichtlich überraschte. Kurz öffnete er den Mund um etwas zu sagen, ehe er ihn wieder schloss. Was er jedoch sagen wollte, das würde ich nicht erfahren. Lieber wischte sich der Junge nun über die Augen und blickte mich daraufhin mit feuchtem, aber entschlossenen Blick an. „Ja, du hast recht.. Ich... Danke! Ich werde alles daran legen um an der UA aufgenommen zu werden! Immerhin ist es mein Traum ein Held zu werden...“ entgegnete er mir und ich lächelte sanft. Wieder wirkte es als wollte der Junge noch etwas sagen, aber er beließ es dabei. „So ist es richtig, Izuku.... Nur mit Entschlossenheit kommt man weiter...!“ lächelte ich breit. „Ja...! Vielen.. Vielen dank für die Worte, wirklich...! Das hat mir wirklich geholfen mal von jemand Fremden so etwas zu hören!“ erklärte er und jetzt liefen ihm die Tränen doch ein wenig herunter. Ich hatte beinahe vergessen wie schnell das bei Izuku noch zu diesem Zeitpunkt ging. Sofort suchte ich meine Taschen nach Taschentüchern ab, aber Izuku schien sich auch so schon wieder beruhigt zu haben. „Das war echt cool...!“ lächelte er sanft und wischte sich ein wenig über die Augen, während diese auf seiner Uhr landeten. „Wah! So spät schon! Meine Mutter wartet auf mich....! Ich hoffe aber wir sehen uns bald nochmal wieder ja?“ winkte Izuku mir zum abschied, ehe er loslief und ich winkte selbst mit einem lächeln und einem „Das hoffe ich doch sehr. Es gefällt mir, mich mit dir zu unterhalten!“ zurück. Ein paar Meter weiter, drehte er jedoch wieder herum und kam nochmal zurück um mir seine Telefonnummer in die Hand zu drücken, da er sich gerne noch weiter über All Might und alles unterhalten würde bei Gelegenheit. Ich schickte ihm eine Nachricht mit einem Smilie als Inhalt und ließ den Jungen dann endlich gehen. Als er jedoch verschwunden war, wurde mein Blick wieder ernst. Was hatte ich nur angerichtet...? Noch den ganzen Weg zurück zu den Togatas, schwebte mir diese Nachricht im Kopf herum. Wie konnte es passieren? War es wirklich meine Schuld? Aber das Feuer war das Einzige was bisher alles hätte verändern können, oder? Und es war an dem Tag der Aufnahmeprüfungen an dem er seine Kraft erhalten sollte, durch die er überhaupt erst an der UA angenommen werden würde.. Was war nun mit all den guten Dingen die Izuku vollbringen würde Mit all den Leuten die er retten würde? Und was war mit Shigaraki? Konnte überhaupt irgendjemand Anderes Shigaraki dann aufhalten? Mein Kopf rauchte immer weiter und als ich endlich bei Mirio Zuhause ankam, hatte ich das Gefühl, dass ich überhaupt nicht mehr denken konnte vor Vorwürfen die ich mir machte. Dabei war es nichtmal meine Schuld. Ich hatte das Feuer ja nicht gelegt aber genau so fühlte ich mich irgendwie. Als wäre das alles einzig und allein meine Schuld, denn eigentlich sollte ja alles Anders laufen oder nicht? Geistig recht abwesend begab ich mich in die Wohnung und wurde schon von Mirios Mutter recht gut gelaunt empfangen. Etwas, dass heute nicht unbedingt das Beste war, aber ich machte gute Miene zu bösem Spiel. Ich wollte ihre Laune nicht zusätzlich mit runter ziehen und noch viel weniger wollte ich ihr erklären was eigentlich das Problem war. Wie sollte ich es auch, wo ich selbst von allem so furchtbar durcheinander war. Dass ich die gute Laune vorspielen musste, hielt allerdings nicht lange an. Auch wenn ich ihr ein bisschen von meinem Tag erzählte, wechselte das Thema schnell darauf, dass der Vermieter meiner alten Wohnung das Grundstück verkauft hatte und auch schon Arbeiter da waren um dort etwas zu machen. An wen genau, oder was dort gemacht wurde, das konnte allerdings niemand sagen. Schlimmer wurde es jedoch nur noch nach dem Essen, als das Telefon klingelte. Gut gelaunt ging Mirios Mutter an das Telefon und die Stimmung kippte rapide. Als die Dame anfing zu weinen und nur "Ja..", "ich verstehe" und ähnliches von sich gab, waren meine eigenen Problem wenigstens für den Augenblick wie weg geblasen und ich konnte mich voll und ganz darauf konzentrieren ihr zu helfen. Ihr Vater war gestorben, wie sich heraus stellte und auch wenn er nicht mehr der Jüngste war, so kam das alles dennoch sehr plötzlich und unerwartet. Sie erzählte davon, dass sie doch noch einmal hätte zu ihm fahren sollen und welche Dinge sie alle geplant hatten und ich tat das, was ich wohl Mitunter am Besten konnte. Ich hörte ihr einfach bei dem zu was sie erzählte und versuchte sie ein bisschen zu trösten. So halbwegs gelang es mir auch, jedenfalls in so weit, dass sie sich danach alleine ins Zimmer zurück zog. Ich versuchte über das Haustelefon ihren Mann zu erreichen ,der mit einem Gut gelaunten „Hallo Liebling“ ans Telefon ging, ehe ich mich räusperte und ihm dann die Situation erklärte. Recht schnell machte er sich auf den Weg hierhin und ich fühlte mich noch schlechter als zuvor, weshalb ich mich in mein Zimmer zurück zog. Nicht, dass ich nicht wusste, dass ich nicht mehr für sie tun konnte, was sollte ich auch tun? Immerhin konnte ich den Mann nicht wieder lebendig machen, aber wirklich nützlich fühlte ich mich grade auch nicht. Noch immer schwebte mir im Kopf herum, wofür ich mir die Schuld gab und ich wollte, zumindest für Heute ganz gerne einfach nur die Decke über meinen Kopf ziehen und verschwinden. Bis mein Handy klingelte. Nur langsam setzte ich mich auf und blickte auf dieses. Eine Nachricht von Hawks! Für einen Moment überlegte ich ob sich die Decke über den Kopf ziehen nicht doch eine Option war, ehe ich mir das Handy lieber schnappte. Wenn ich hier herum lag wie eine traurige Scheibe Toastbrot würde es auch niemandem helfen. »Hey, wie sieht es aus? Ich hab den Kühlschrank fürs Erste in die Quarantäne verbannt! Tut mir leid, dass hier so ein Chaos herrscht, aber wie schon gesagt, ich bin halt selten Zuhause :) Sitze grade beim Essen und was machst du?« Ich las mir die Nachricht des Anderen durch und musste lächeln. Diese flappsige Art zu Schreiben.. Genau so hatte ich mir Hawks Nachrichten auch vorgestellt, wo er doch immer die Art an den Tag legte, nachdem ihm Selbst der Sinn stand. »Geht heute etwas Chaotisch her. Schon okay mit dem Chaos. Nichts was sich nicht ändern lassen würde. Hoffe der Kühlschrank hat sich darauf eingelassen und sich nicht beschwert?« schrieb ich ihm zurück und musste über meine eigene Nachricht schmunzeln. So „lebendig“ wie der Kühlschrank von innen ausgesehen hatte, wäre es gar nicht mal so unmöglich gewesen, oder? Für einen Moment hatte ich das Handy zur Seite gelegt und starrte ein wenig an die Decke. Mit Hawks zusammen wohnen... Hah.. Ich wette einige Frauen würden mich dafür gerne in der Hölle brennen sehen und ich würde es genießen. Nicht weil ich Hawks haben wollte, obwohl er schon echt toll war, aber der Gedanke war schon ein bisschen schön, denjenigen so nah bei sich zu haben, den so viele begehrten. »Hat versucht mich zu beißen, aber war schneller ;) Wie sieht es aus mit dem hier einziehen? Reicht dir Morgen? Bis dahin dürfte ich hier alles soweit hingekriegt haben. Soll ich den Schlüssel da einwerfen wo du jetzt bist? Brauchst du die Adresse oder eine Karte? Oder einen Abholservice? ;)« Bei der erneuten Nachricht musste ich wieder richtig schmunzeln. Irgendwie genoss ich diese lockere Art grade so sehr nach dem eigentlichen Chaos und den Vorwürfen die ich mir immerhin selber machte. »Kannst mich ja Hinfliegen? XP Nein alles gut, ich brauch nur nochmal die Adresse dann, die kannst du mir ja hier schicken und das mit dem Schlüssel wäre gut. Hier komm ich dann am ehesten dran und wir müssen uns nicht erst treffen.. Und Morgen klingt super. Ich muss eh über noch ein paar Dinge nachdenken und würde mich gerne von den Togatas noch ordentlich verabschieden. Heute ist eher sehr unpassend.. Es ist was passiert und da möchte ich eigentlich nicht noch mit meinen Sachen dazwischen kommen, weißt du?« Eine kurze Weile blickte ich auf die Zeilen und konnte sehen, dass Hawks schon dabei war zu antworten, während ich wieder an die Decke starrte. Sollte ich jemandem davon erzählen? Musste ich sogar jemandem davon erzählen was passiert war? Im Prinzip schon oder? Dummerweise war der Einzige der mir in den Sinn kam Endeavor, eben weil er derjenige war der nicht so wie All Might da reingezogen werden würde und doch war er auch derjenige mit dem ich gleichzeitig am wenigsten sprechen durfte, denn die ganzen Anfänge der Probleme würden bei Shoto beginnen. Was sollte ich dem Mann denn dann auch groß Sagen? Sorry, Ihr Sohn hasst sie abgrundtief, weil sie echt n absolutes Arschloch zu ihm sind. Gehen Sie bitte nach Hause und machen Sie ihrem Sohn begreiflich, dass sein Quirk auch seine Kraft ist und nicht nur Ihre. Jepp. Genau das. Endeavor würde mich absolut lieben. Wenn ich überhaupt zu Ende sprechen konnte bevor ich Lichterloh in Flammen stehen würde. Natürlich konnte ich auch immer noch Hawks bitten mit ihm darüber zu reden, aber dann war immer noch das Problem, dass Shoto ihm gar nicht zuhören würde. Und was war mit den ganzen noch viel schlimmeren Dingen die passieren würden? Mein Kopf drehte sich so sehr und dummerweise hatte ich mich so abgelenkt, dass erst ein »Hallo?« von Hawks mich aus den Gedanken riss. So, dass ich endlich die Nachricht las die davor gekommen war. »Wir brauchen übrigens noch einen neuen Kühlschrank. Magst du Morgen einen aussuchen? Du kannst mir ja sagen wo du den dann gesehen hast und ein Foto davon machen oder so? Dann kann ich ihn hierhin liefern lassen. Denke nicht, dass einer von uns das Ding schleppen will! :)« Und die Nachricht war schon fast fünf Minuten her. Kein wunder, dass ein Hallo nach kam. Sicher musste Hawks gleich zurück an die Arbeit und ich war mitten im Gespräch irgendwie abgedriftet. »Ja, kann ich machen. Sorry, war etwas in Gedanken verloren. Ist ne menge passiert. Muss Morgen ggf. eh mit dir reden. Nichts schlimmes! ^^« Doch. Es war schlimm. Es war sogar sehr, sehr schlimm, aber ich wusste nicht an wen ich mich sonst wenden sollte damit. Natürlich war die Option auch immer noch Shota Aizawa, denn er war am nahesten an Shoto dran, aber wie sollte ICH bitte an ihn heran kommen und wieso sollte er mir überhaupt zuhören. Aber vielleicht konnte Hawks mir da generell helfen? Das würde noch lustig werden.. Aber wenn mir jemand helfen konnte, dann er, oder nicht? Wenn ich mich überhaupt Morgen dazu durchringen könnte ihm von all dem zu erzählen. »Achso! Kein Problem. Muss auch wieder zurück an die Arbeit! Dann machen wir das wie abgesprochen! Bis Morgen! :)« Und schon war der kleine Workaholic wieder zurück an die Arbeit gegangen. Noch eine kleine Weile saß ich einfach da, dachte ein wenig nach, ehe ich aufstand und dann im Wohnzimmer die Familie Togata sehen konnte. Leicht nickte mir Mirio zum Gruß zu, der zwar nicht all zu mitgenommen aussah, vermutlich kannte er seinen Großvater nicht wirklich gut, aber sich alle Mühe gab sich um seine Mutter zu kümmern die leider immer noch weinte. Ich fühlte mich nicht sonderlich gut dort zu sein, eher wie ein Störfaktor. Nicht, dass ich es war, das wusste ich natürlich selber aber auch wenn ich überlegt hatte für alle etwas zu Abend zu kochen, wollte ich die Familie lieber alleine lassen. Vielleicht auch, weil ich noch immer Selber so durcheinander war. Ich bedeutete Mirio mit der Hand, dass ich raus gehen würde, woraufhin dieser nickte und zeigte, dass alles okay war, ehe ich auch schon die Wohnung verließ. Es tat mir leid, dass ich grade nicht in der Lage war mich noch mehr um sie zu kümmern, aber mein Kopf drehte sich so sehr.. Immer wieder spielten sich die Szenarien in meinem Kopf ab die nur durch Izukus Eingreifen anders werden würden. Das Sportfest und Shotos Verhalten. Dann der Kampf gegen die Schurkenliga und Katsukis Verhalten. Dann Eris Rettung, die Rettung von David Shield und der Kampf gegen Nines.. Was würde nun mit all den Sachen passieren? Würde ich etwas daran ändern können? Konnte ich Izuku und Shoto vielleicht auch so anfreunden? Und er wollte doch sowieso zur UA, vielleicht würden sie sich beim Sportfest treffen? Aber er hatte keinen Quirk, also würden sie niemals gegeneinander kämpfen? Aber vielleicht war das der Ausschlaggebende Punkt! Izuku Midoriya brauchte All Mights Quirk um beim Sportfest so weit zu kommen wie zuvor! Dann würde er gegen Shoto kämpfen und dann würde man sehen wie Stark er war und ihn vielleicht in die Heldenabteilung aufnehmen? Das war doch eine wirklich gute Lösung oder nicht? Abseits.. Von dem Punkt, dass ich All Might darauf ansprechen musste, dass er Izuku Midoriya seinen Quirk überlassen sollte, damit dieser die Welt retten konnte. Während ich ihm ins Gesicht sagen musste, dass ich über One for all und All for one Bescheid wusste und alles was geschehen war und geschehen würde und gott... Wie bescheuert das alles klang.. Wer würde mir denn sowas einfach glauben? Ich meine klar, ich wusste über One for all Bescheid, wie er und Izuku sich wahrscheinlich kennen gelernt hatten und was in den letzten Monaten so gewesen war, aber wieso sollte er mir denn die Wahrheit glauben? Viel wahrscheinlicher war es doch, dass ich von All for one geschickt worden war um ihn auszuspionieren oder nicht? Um mir sein Vertrauen zu erschleichen, damit wir alle im richtigen Moment zuschlagen konnten. Zumindest war es das, was ich denken würde. Oder machte ich mir einfach im allgemeinen zu viele Gedanken darum? Vielleicht war es auch das.. Ich sollte wohl wirklich einfach Morgen mit Hawks sprechen nicht wahr? Das klang nach der besten Lösung und ich hatte nicht das Gefühl, als wenn ich hier draußen sonst noch irgendwie weiter kommen würde. Außer, dass ich am Ende vielleicht wirklich in die Arme der Schurkenliga lief. Wer wusste schon, am Ende, wie viel All for one bereits darüber wusste. Oder wie ich hergekommen war..? Und plötzlich, ganz plötzlich vergaß ich einen Moment was hier vor sich ging und dachte an meine eigene Mutter die sich vermutlich Sorgen um mich machte. An meine eigenen Freunde, die ich alle in all dem Chaos hier ausgeblendet hatte.. Ob sie mich vermissen würden...? Mein Vater, oder nennen wir ihn eher Erzeuger, vermutlich nicht. Inzwischen wusste ich, dass er einen psychischen Schaden hatte und wohl nicht in der Lage war Empathie zu empfinden, aber ich erinnerte mich noch gut oder eher durch Erzählungen daran, wie ich als Kind von seinen Sachen Wortwörtlich bald erschlagen worden bin und statt mir zu helfen, die weinend am Boden lag, hat er lieber seine Sachen aufgehoben und sich beschwert, wieso ich sie umgeworfen habe. Oder das Jahr in dem ich das Bein gebrochen hatte und durch den Schnee Hüpfen musste, weil es ihm zu Kalt war auszusteigen, auch wenn er mich wenigstens zum Krankenhaus gefahren hatte. Einer der vielen Gründe, wieso ich Endeavor am Anfang sehr gehasst hatte. Weil ich ihn etwas darin gesehen hatte, denn wenn ich gute Noten brachte und so etwas, dann war ich sein ganzer Stolz, ansonsten war ich uninteressant. Inzwischen war Endeavor aber das, was ich mir von ihm sehr gewünscht hätte und genau dafür mochte ich ihn nun inzwischen sehr. Mal Abseits von den Hintergründen bei Endeavor. Meine Mutter war jedoch, auch wenn sie damals schwere Probleme mit ihrer Psyche hatte, inzwischen ganz Anders und wieder wie meine beste Freundin, wie sie war bevor meine Großeltern gestorben waren. Sie würde mich sicher sehr vermissen und ich sie auch und das wurde mir erst jetzt wirklich bewusst. Dass ich sie nie wieder sehen würde, wahrscheinlich, war mir irgendwie in den Hintergrund geraten. Vielleicht wollte ich es auch nicht sehen. Auch meinen besten Freund nicht, oder diejenigen mit denen ich RPGs schrieb.. Das alles... Nein, nein, nein.. Denk nicht drüber nach. Fall nicht in ein Loch, denn davon wird es auch nicht besser! Du hast andere Sachen um die du dir aktuell Sorgen machen musst, meinst du nicht auch? Sprach ich zu mir Selber und drückte mir beide Hände auf das Gesicht um klarer zu denken. Aber auch das war leichter gesagt als getan, denn die düsteren Gedanken wurden mehr und mehr. „Du musst All Might und den Anderen helfen und das kannst du nicht wenn du in ein Loch fällst, also krieg deinen Hintern hoch!“ redete ich weiter mit mir Selbst und setzte mich in Bewegung, als könnte ich vor meinen eigenen Gedanken davon laufen. Tatsächlich half es sogar ein bisschen mir einfach die Stadt anzusehen und auch bei der Adresse vorbei zu gehen die ich von Hawks hatte. Nun wusste ich wenigstens wo ich dann Morgen hin musste. Endlich mit ein paar anderen Gedanken, machte ich mich zurück auf den Heimweg, zurück zu den Togatas und als ich die Wohnung betrat, war es bereits alles still. Vermutlich waren sie längst zu Bett gegangen und im Prinzip war es ja auch kein Wunder. So fertig wie Hiroko, also Mirios Mutter gewesen war, war es kein wunder dass sie Müde war und ich blickte noch eine kurze Weile dahin wo sie gesessen hatten, ehe ich mich auf mein eigenes Zimmer begab. Die Prüfungen der UA waren abgeschlossen, aber noch hatte sie nicht begonnen.. Ob Mirio mir helfen konnte? Aber gut, wie sollte er das tun. Auch wenn Izuku noch zur UA gehen konnte ohne bisher etwas verpasst zu haben, war er immerhin nur ein Schüler. Da konnte tatsächlich wohl nur jemand wie All Might Selbst helfen. Seufzend setzte ich mich auf das Bett und fast als wollte jemand mich ablenken, bekam ich eine Nachricht. Es war schon spät. Wer schrieb mich denn jetzt noch an? Fragend blickte ich auf das Telefon und bekam die Antwort in Form eines Bildes. Es war Izuku und er hatte mir seine All Might Sammlung Fotografiert, die er mir wohl unbedingt zeigen wollte. Stimmt! Die Figur! Vor Lauter Grübeln hatte ich ganz vergessen sie auszupacken! Genau das holte ich nun auch nach und betrachtete sie auf dem Schreibtisch vor mir. Sie sah so gut aus wie alle All Might Figuren die ich besessen habe und strahlte mir entgegen. Ein Strahlen, dass ich aktuell mehr brauchte als alles Andere und dass ich am Ende, auch wie alle Anderen wohl nur aus der ferne betrachten durfte. Dennoch schickte ich Izuku ein Foto davon zurück, mit einem kleinen Kommentar, dass er wohl fürs Erste ganz alleine hier wache schieben durfte. »Ach das macht ihm bestimmt nichts aus und bald kommen auch sicher noch welche dazu! Ich wollte mich noch einmal für deine Hilfe bedanken!« Ich musste bei seiner Nachricht lächeln, so sehr es mir auch Sorgen bereitete. »Das ist doch Selbstverständlich! Du bist ein mutiger junger Mann und du wirst bestimmt mal ein toller Held!« schrieb ich ihm zurück und ich wusste, dass er es werden würde. Als ich mir nochmal seine Sammlung ansah, fiel mir allerdings etwas auf. Eine Figur, bei der sogar sir Nighteye zu sehen war und eine junge Frau die ich noch nie gesehen habe. War sie jemals im Anime oder Manga aufgetaucht? Da Izuku grade noch nicht wieder antwortete, versuchte ich mehr über sie heraus zu finden. Ihr Name war Twisting Tornado und sie war wohl eine amerikanische Heldin die für ein Jahr in Japan gearbeitet hatte und über die es die heißesten Gerüchte mit All Might gab. Für einen ganz kleinen Moment kam vielleicht ein wenig Eifersucht hoch. Nicht direkt auf sie und auch nicht direkt auf ihre Beziehung zu All Might, sondern es war eher ihr Quirk. Nur durch ihren Quirk konnte sie hier in Japan mit All Might zusammen arbeiten und hier war ich, die mit ihrem Quirk nicht viel erreichen konnte und die niemals so gut kämpfen können würde, damit All Might ihr nicht nur aus der Ferne zu strahlte. Mein Blick fiel zurück auf meine Figur. Ich sollte so nicht denken, das wusste ich selber, aber.. Dieser Mann bedeutete mir so viel. Er hatte mir, aus einem Anime heraus, in meinen dunkelsten Stunden geholfen etwas Licht zu finden und nun war er für mich Real und doch war er weiter entfernt als je zuvor. Als er nur eine Anime Figur war, war es klar, dass ich niemals an so jemanden ran kommen würde. Ihm jemals nah sein konnte, aber nun war er eben Real und ich würde auch nicht an ihn heran kommen, weil es dafür keinen Grund geben würde. All Might war immer mit Arbeit beschäftigt, oder damit seinen Schülern zu helfen oder ähnliches. Wie sollte eine junge Frau wie ich da schon mithalten können. Izuku riss mich, zum Glück, mit seiner Nachricht wieder aus den Gedanken. Mein Blick fiel noch einmal auf die hübsche junge Frau, die ich darum beneidete, dass sie All Might etwas von der Last von seinen Schultern nehmen konnte, ehe ich die Augen auf Izukus Nachricht richtete und versuchte mich wieder darauf zu konzentrieren. Etwas, dass mir nicht all zu schwer fiel. Wir unterhielten uns noch ein wenig, tauchten dabei in viele von All Mights Heldentaten ein und ich merkte gar nicht, wie mir immer mehr die Augen dabei zu fielen und ich in meine Traumwelt gezogen wurde. Hoffentlich würde Izuku wissen, dass nichts passiert war, aber Andererseits war es schon spät. Er konnte sich sicher denken, dass ich einfach eingeschlafen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)