Unverhofft kommt oft von Endeavor (Ein Mary Sue Projekt) ================================================================================ Kapitel 2: Familienbande ------------------------ In meinem Kopf drehte sich einfach alles. Was um alles in der Welt war denn eigentlich los passiert? Aber wer war ich? Wo war ich? Wieso das alles? Nicht, dass ich Böse darum war in der Welt zu sitzen, die mir am allermeisten bedeutete, aber ohne zu wissen wie ich überhaupt ein Dach über dem Kopf bekommen sollte, war es wirklich alles Andere als angenehm. Natürlich hatte ich noch immer die Option All Might anzurufen, aber ich weigerte mich strickt. Der Mann hatte wahrlich genug zu tun und da musste ich mich ihm nicht noch aufdrängen. Außerdem kam noch dazu, dass ich ja nicht einmal wusste wie. Er hatte mitbekommen, dass ich nicht wusste was los war, aber was sollte er daran bitte ändern, außer mir Gutmütig wie er war auszuhelfen und das wollte ich noch viel weniger. Ihn ausnutzen. So oder so würde ich ihn doch sowieso nie wieder sehen. Ich meine, wenn man alleine von Izuku ausging.. All Might war sein Idol und eine seiner ersten Aussagen war, dass er ja tatsächlich einen ganz anderen Zeichenstil hatte als er. Das bedeutete, dass er ihn nie wirklich live gesehen hatte. Ein Junge der sein ganzes Leben nichts Anderes getan hatte als ihm nachzueifern und sicher auch versucht hatte dorthin zu gelangen, wenn er sich irgendwo herum getrieben hatte. Wie hoch war die Chance, dass ich, wo ich nicht einmal wusste wo ich herkam, ihn wiedersehen würde? Ich schüttelte den Kopf und hockte noch immer am Boden, während mich plötzlich ein seltsames Gefühl beschlich. Langsam hob ich den Kopf und blickte in zwei große blaue Augen die mich anstarrten. Sie starrten einfach nur und waren nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Ich erstarrte und konnte mich für ein paar wenige Sekunden nicht rühren, bis die Information endlich in meinem Gehirn angekommen zu sein schien. Ich fuhr zusammen und fiel rücklings auf den Hintern, während ich mich ein wenig von dem Anderen zurück schob. Diese Augen...! Das war doch Mirio! Einer der Big Three über die ich tatsächlich bisher am wenigsten wusste. Nicht weil ich sie nicht mochte, nun gut Nejire konnte ich wirklich nicht sonderlich leiden, was eher daran lag, dass sie ungefragt einfach mehrfach Mina an den Hörnern angefasst hatte, aber Tamaki und Mirio waren bisher... Nun sie waren einfach da. Ich hatte nichts gegen sie, aber konnte mich auch bisher nicht all zu sehr für sie begeistern. Für Mirio allerdings noch eher als für Tamaki, hatte ich eher gewisse Schwierigkeiten mit seiner Art umzugehen. Vielleicht auch weil ich ihn nicht so wirklich einschätzen konnte ob seiner unsicheren Art. Allerdings bewunderte ich Mirio schon ein wenig dafür, wie er nach dem Verlust seines Quirks damit umgehen konnte. Fragend blickte der Blonde mich einfach ruhig an und schien nicht so ganz zu verstehen ,wieso ich mich so vor ihm erschreckt hatte. Vielleicht hatte es damit zu tun ,dass er einfach vor mir hockte als wäre es Selbstverständlich mir so nahe zu kommen. Vielleicht.. Ich machte mir aber nicht die Mühe das auszusprechen. Auch da er schon das Wort ergriff. „Bist du in Ordnung? Wir haben uns wegen dem Brand sorgen gemacht, immerhin konnten wir dich danach nicht auffinden.“ erklärte er ruhig und beobachtete mich weiter, während ich versuchte zu verstehen was hier vor sich ging. Auch er hockte richtig vor mir um auf Augenhöhe zu sein. „Der Brand..? Woher weißt du denn von dem Brand?“ setzte ich vorsichtig als Gegenfrage an, denn es überraschte mich wie Freundschaftlich er mit mir umging. Noch bevor ich Großartig antworten konnte, hatte der Blonde sich mit einem lächeln hingestellt und zeigte mit dem Daumen auf sich Selbst. „Huh? Na weil wir Nachbarn sind!“ erklärte er mit einem breiten lächeln und hielt mir die Hand hin, um mir offensichtlich auf die Beine zu helfen. Ich zögerte und das schien der Blonde auch zu bemerken. „Hab ich etwas falsches gesagt?“ hakte er doch etwas besorgt nach. „Nein, nein, ich-... Es-.. Das ist kompliziert.. Das kann ich auch nicht wirklich erklären...“ versuchte ich ihm unsicher beizubringen, doch der Blonde kam mir wieder etwas näher und wedelte mit dem Zeigefinger. „Na, na. Ob man etwas nicht kann, weiß man immer erst wenn man es probiert hat!“ bemerkte der Blonde und lächelte dann wieder, während er sich wieder grade hinstellte. Unsicher strich ich mit der Hand über meinen anderen Unterarm und suchte nach den richtigen Worten. Er sagte Nachbarn.. Das hieß er wusste ganz genau wo ich wohnte und konnte mir sicher auch helfen, aber sollte ich ihm wirklich sagen, dass ich nicht wusste was hier vor sich ging? Und was genau sollte ich ihm erzählen? Alles? Ansätze? Von wo bis wo? Mir rauchte schon wieder der Kopf. Ein gut platziertes „Na?“ des Blonden riss mich aus meinen Gedanken und brachte mich dazu ihn wieder anzusehen, während er noch immer so freundlich lächelte. „Mirio, ich... Hör mal, das ist kompliziert... Ich erinnere mich an fast gar nichts, weißt du? Ich weiß, dass es gebrannt hat als ich wach wurde und dass ich im Krankenhaus war und ich jetzt eine Adresse habe wo ich hin gehöre, aber ich weiß nicht einmal wo diese Adresse ist und ob da überhaupt noch irgendwas steht.. Und Selbst wenn da etwas steht.. Ich meine... Ich weiß natürlich wer du bist, aber-..“ vielleicht hätte ich es nicht ganz so ausdrücken sollen, denn ich wusste es im Grunde nicht. Also natürlich wusste ich wer er war, wie sein Quirk war, wie seine Familienverhältnisse waren was man vom Anime her kannte und all sowas. Aber ich wusste eben nicht wer ER für MICH war. Dennoch wusste ich in diesem Augenblick einfach nicht was ich hätte Anderes sagen sollen. Meine ganze Verzweiflung schwappte ein wenig über und ich seufzte auf, während ich mir mit beiden Händen durch die Haare strich um zu versuchen zur Ruhe zu kommen. „Deine Wohnung wirst du wohl fürs Erste nicht wieder betreten können...“ entgegnete er mir mit deutlich besorgtem Blick und sagte mir mehr als deutlich, dass sie den Brand nicht so gut überstanden hatte wie ich hoffte. Doch bevor ich überhaupt Zeit hatte mir das näher durch den Kopf gehen zu lassen schlug er mit der Faust auf die Handfläche. „Aber das ist kein Problem! Du kannst einfach fürs Erste bei uns unterkommen! Das ist immerhin schon fast Selbstverständlich!“ erklärte er mit einem lächeln und fischte sein Handy auch schon hervor. „Warte, ich sage eben meiner Mutter Bescheid!“. Ich konnte nicht einmal antworten, da war Mirio schon dabei zu telefonieren. Ich hatte die Hand gehoben um ihn davon abzuhalten, doch er schien es absolut zu ignorieren und genau genommen war es wohl auch das Beste was er hätte tun können, denn wir wussten Beide eine Sache. Wenn ich ablehnte, würde ich vermutlich nirgendwo unterkommen. „Ja ihr geht es gut. Ja, wirklich..! Sie scheint jedenfalls auch nicht all zu schwer verletzt zu sein!“ hörte ich den Jungen sprechen, als ich aus meinen Gedanken zurück gerissen wurde, ehe er mir auch schon das Telefon reichte. Verdutzt sah ich in seinen zuversichtlichen Blick und nahm das Telefon dann ganz vorsichtig an mich, als müsste ich Sorge tragen, dass es kaputt gehen würde. „Hallo...?“ fragte ich ein wenig unsicher und die Stimme am Anderen Ende reagierte sofort. „Ramona! Geht es dir wirklich gut? Als das Feuer ausgebrochen ist, haben wir uns unheimliche Sorgen gemacht, aber wir konnten nur zusehen! Und dann hieß es auch noch, dass jemand gestorben ist! Zum Glück kam All Might um zu helfen, aber wir haben nichts mehr von dir gehört...! Du gehörst doch nahezu zur Familie! Natürlich kannst du fürs Erste bei uns Unterkommen und ich werden mal in der Nachbarschaft nachfragen ob wir Kleidung für dich auftreiben können! Jetzt kommt erst mal hierher ihr Zwei und dann sehen wir generell erst mal weiter, ja? Und mach dir keine Sorgen. Ich weiß ja, dass du niemandem Umstände machen möchtest, aber wir helfen dir wirklich gerne..!“ Es war der letzte Satz, der mich mehrfach blinzeln ließ. Sie wussten dass ich niemandem gerne Umstände machen wollte. Aber woher...? Sie schienen mich wirklich zu kennen, oder nicht? Und es kam kein Wort darüber, dass ich mich an kaum etwas erinnerte. Hatte Mirio der Dame am Telefon die offensichtlich seine Mutter sein musste, denn nichts über mich erzählt. Unsicher blickte ich zu dem immer noch lächelnden Blonden und nickte sachte, ehe ich mich daran erinnerte, dass die Dame mich überhaupt nicht sehen konnte. „Ja, ist gut..“ gab ich etwas unsicher von sich und reichte Mirio vorsichtig sein Telefon zurück, während ich unsicher zu ihm sah. Als er sein Telefon zurück nahm, erklärte er noch, dass wir uns dann gemeinsam auf den Weg machen würden. Immerhin konnte er später noch einkaufen. Während mein eigener Kopf sich noch immer darum drehte, wieso Mirio das noch nicht einfach angesprochen hatte, war ich natürlich davon überzeugt, dass wir laufen würden. Nicht vorbereitet war ich darauf, dass er zu einem Fahrrad nickte und mir sagte, dass ich mich auf den Gepäckträger setzen sollte.Unsicher starrte ich ihn an. „Was? Nein, ich bin doch viel zu schwer dafür! Du machst dir doch nur die Reifen kaputt wenn du ein zusätzliches Gewicht darauf hast und was wenn ich nicht aufpasse und in die Speichen gerate? Und hält das dein Gepäckträger überhaupt aus?“ begann ich völlig unsicher. Dass ich an sich nicht zu schwer sein würde, war mir klar, aber hier waren wir wieder an dem Punkt, dass ich niemandem Umstände machen wollte und wenn wir in die Richtung fahren würden in die das Rad stand, hieß es für den jungen Bergauf zu radeln. Das konnte ich ihm doch nicht antun. Doch noch bevor ich weiter protestieren konnte hatte der Blonde mich auf den Gepäckträger geschoben und schon fast sanft dazu gezwungen darauf Platz zu nehmen. „Das wird schon funktionieren! Da bin ich von überzeugt!“ lächelte er sanft und nahm vorne auf dem Fahrrad platz. Etwas unsicher hielt ich mich an dem Blonden fest als er auch schon los radelte. Was ging hier nur vor sich...? Das war alles so seltsam.. Während wir durch die Stadt fuhren, kamen wir immer wieder an Gebäuden vorbei, die man zumindest mal Kurzzeitig in der Serie gesehen hatte, während mein Kopf sich fragte, ob wir wohl auch bald an dem Gebäude der Schurkenliga vorbei kommen würden, die hier sicher nicht einmal ein Begriff sein würde. Es würde so einfach sein irgendwas zu unternehmen und doch durfte ich nichts tun. Was hätte ich auch machen sollen? Ich bezweifelte tatsächlich nicht, dass Mirio mir vielleicht sogar glauben würde, wenn ich ihm sagen würde, dass dort ein Schurke sitzen würde, der die Gesellschaft auslöschen wollen würde, aber was dann? All for one konnte alles hören und er könnte mich einfach zu sich teleportieren. Mirio würde sterben und ich würde direkt in All for ones Fänge geraten und bei Gott.. Ich bezweifelte nicht, dass dieser Mann Mittel und Wege hatte mich zum Reden zu bringen, selbst wenn ich es nicht wollte. Ich seufzte auf und hielt mich automatisch etwas mehr an Mirio fest. Damals hatte ich mit Freunden so oft Späße darüber gemacht, was wir tun würden, wenn wir in dieser Welt sein würden. Wir haben es uns so leicht vorgestellt, wie wir die Schurkenliga aufhalten würden, wie wir den Tag retten würden... Und nun bemerkte ich erst wie schwer das alles sein würde. Manchmal schwebte man einfach mit dem Kopf in den Wolken, aber mit der Sache selbst konfrontiert zu sein war hart, zumindest wenn man nicht genau das Falsche tun wollte. Ich wollte All Might und all den Anderen helfen. Mich dabei in die Fänge von All for one zu schieben würde nicht dazu gehören.. Ich bemerkte gar nicht wie wir die Strecke schon zurück gelegt hatten durch den Schwall meiner eigenen Gedanken. Erst als Mirio nicht nur gebremst hatte sondern zurück zu mir sah, er war wohl nicht einfach aufgestanden damit ich nicht noch am Ende herunter fiel, wurde ich wieder in die momentane Realität zurück gerissen und blinzelte Mirio etwas an. „Oh, sind wir da?“ sagte ich überrascht und ließ den Anderen los, während er lächelte. „Ja sind wir. Da müssen wir hin!“ erklärte er und zeigte auf ein Gebäude. Mein Blick fiel jedoch auf das Andere gegenüber und ich seufzte aus. Das war das Gebäude aus dem mich All Might gestern gerettet haben musste und es sah so übel aus wie ich es mir vorstellte. Es war ein Wunder, wenn ich ehrlich war, dass der Komplex überhaupt noch irgendwie zusammen hielt. Sanft schüttelte ich den Kopf und wendete mich ab, während ich mich auf das andere Gebäude konzentrierte, welches offensichtlich unser aktuelles Ziel war. Da Oben war nicht mein wirkliches Zuhause oder? So hart es Klang, aber ich hatte keine Erinnerung an diese Wohnung, außer die paar Sekunden in denen ich versucht hatte mein Haus zu verlassen, also konnte ich den Verlust wohl verschmerzen. Vermutlich.. Wenn ich denn ein neues Zuhause bekommen würde. Der Gedanke mich bei den Togatas einquartieren zu müssen tat mir jetzt schon unwahrscheinlich leid. Sie sagten ja es wären keine Umstände, aber ich fühlte mich wie ein Gast der sich Selbst eingeladen hatte. Bevor ich weiter in diesen Gedanken versinken konnte nahm Mirio mich zu dem großen Gebäude mit herüber und ich blickte mich beim gehen immer wieder um, in der Hoffnung, dass ich vielleicht irgendetwas sehen würde an dass ich mich erinnerte, doch Fehlanzeige. Alles wirkte so Bekannt und so unwahrscheinlich Fremd für mich. An der eigentlichen Haustür angekommen fühlte ich mich nun aber erst wirklich überrannt, denn die Mutter des Blonden, die ihm tatsächlich gar nicht so ähnlich war, aber ich wusste ja eh, dass er die Augen seines Vaters hatte, war noch eine ganze Ecke herzlicher als ich es eigentlich erwartet hatte. Bevor ich überhaupt guten Tag hatte sagen können, hatte die ältere mich in eine Umarmung gezogen und mich an sich gedrückt, nur um mir dabei mitzuteilen, dass sie so unglaublich froh war, dass ich in Ordnung war. „Möchtest du ein Bad nehmen? Dir ist doch sicher kalt und wenn du so überfordert bist, kann ein schönes heißes Bad nicht schaden...! Außerdem kannst du erst mal etwas von mir zum anziehen haben, bis wir neue Kleidung für dich haben! Frisch Umgezogen geht es einem sowieso ncoh einmal besser!“ Irritiert und überfordert ließ ich mich Umarmen, während die Dame mich los ließ und Richtung Wohnzimmer schob und dabei Mirio erklärte, dass er dann jetzt eben einkaufen gehen würde. Er ließ mich einfach alleine hier? Dabei war er der Einzige hier an den ich mich grade überhaupt wirklich erinnerte. Nicht dass ich Angst vor seiner Mutter hatte oder ähnliches, aber ein Gesicht, dass ich kannte und wenn auch nur aus der Serie war grade doch eigentlich sehr willkommen. Doch da war er auch schon entschwunden. Mein Blick fiel dabei jedoch auf etwas Anderes. Ein Bilderrahmen mit Mirio und tatsächlich mir Selbst. Der Andere war noch recht Klein darauf und ich wirkte darauf beinahe wie eine große Schwester. Hatte ich mich hier früher um den Kleinen Mirio gekümmert? Eine wirkliche Wahl ob all der Fragen hatte ich allerdings nicht wirklich, denn so Herzlich Mirios Mutter auch war, so bestimmend war sie letzten Endes auch und wenn ich ganz ehrlich war, dann war das auch gut so. Ich fühlte mich nämlich nicht wirklich in der Lage grade irgendwelche Entscheidungen selber zu treffen. Wie auch, wo ich ja nicht mal wusste wer ich wohl wirklich war? Bevor ich mich noch Großartig wehren konnte, hatte sie es geschafft mich in die Wanne zu befördern, ließ mich aber auch nicht mit meinen Gedanken dort alleine, sondern kümmerte sich liebevoll um mich. Eigentlich wäre es mir sicher unangenehm gewesen, wenn jemand dabei war und mir half mir die Haare zu waschen, als wäre ich noch nicht alt genug das zu tun, aber grade fühlte es sich eigentlich nur gut an. War es hier in dieser Welt schon immer so gewesen? „Weißt du.. Das ist beinahe wie früher“ erklärte sie, als hätte sie meine Gedanken lesen können. „Als du ein kleines Kind warst, hab ich dir so oft die Haare gewaschen, als ich mich um dich gekümmert habe.. Auch wenn du jedes mal geschrien hast wie am Spieß, wenn es darum ging dir die Haare zu kämmen. Schneiden wolltest du sie aber auch nicht, auch wenn du dich beinahe schon auf deine eigenen Haare hättest setzen können..“ lachte Mirios Mutter sanft und wusch mir die Haare weiter aus, während ich ein wenig mehr erstarrte. Es war wie da wo ich herkam, damals. Zumindest aus meinen Erinnerungen als meine Großeltern noch am Leben waren und die Welt noch in Ordnung war und ich noch nicht wusste wie hart die Realität sein konnte. Mein Blick wanderte zu der Dame herüber. „Und danach hast du dich um Mirio gekümmert.. Wie eine große Schwester und du warst Wunderbar im Babysitten. Ihr habt immerzu gelacht..“ lächelte sie und strich mir etwas durch die Haare. „Meine Eltern...“ setzte ich vorsichtig an und wusste nicht wie ich fragen sollte, denn Mirio hatte ihr ja offensichtlich nicht erzählt, dass ich gar keine Erinnerungen mehr hatte. Ihr lächeln gefror kurz etwas und wurde dann trauriger. „Ja, sie sind sehr früh gestorben... Es war schrecklich und hart für dich, aber hey... Ich hatte immer Recht! Ich hab immer gesagt, dass aus dir trotzdem eine gute junge Frau werden würde und ich hatte Recht!“ lächelte sie nun wieder zuversichtlich und ich legte die Stirn in Falten. Meine Eltern waren hier tot? Wie sie wohl waren? Ob sie besser und vernünftiger waren als die meiner Welt? Wobei meine Mutter eine Sache war, aber vielleicht waren sie zumindest besser als mein Vater? Andererseits fragte ich mich generell, ob es noch viel schlimmer ging? Würde ich sie je wiedersehen..? Auch die Teile meiner Familie, die ich nie wieder sehen wollte für alles was geschehen war? Und meine Freunde? Würden sie mich am Ende überhaupt vermissen? Oder gab es mich nun Zweimal und sie würden einfach weiter machen wie bisher? Meine Augen füllten sich ein bisschen mit Tränen, was der guten Frau mehr als deutlich auffiel, so dass sie mein Gesicht in ihre warmen Hände nahm. „Obwohl ich sagen muss, dass du auch sehr anstrengend damals sein konntest. Erst recht als du deinen Quirk entdeckt hast! Du hast unheimlich viel Unfug angestellt und man konnte nichts von dir weg stellen. Wenn man nicht möchte, dass jemand an etwas dran kommt, stellt man es ganz weit oben irgendwo hin, aber du kamst mit deinem Quirk ja an alles dran. Kein Regal war sicher vor dir und kein Schrank hoch genug um irgendetwas vor dir zu verbergen!“ erklärte sie lächelnd und versuchte mehr als deutlich mich auf andere Gedanken zu bringen. „Auch wenn ich mich unheimlich erschrocken habe, welche Auswirkungen dein Quirk haben kann. Wer rechnet denn auch damit, dass deine Arme und Beine heftig anfangen zu zittern, wenn du deinen Quirk zu oft benutzt? Es hat lang genug gedauert herauszufinden woher das kommt und du hast mich mehr als einmal damit erschrocken! Mit meinem Quirk, Stoff Flüssigkeitsdurchlässig zu machen, gibt es natürlich auch Nebenwirkungen aber das war einfach viel zu unerwartet!“ Mein Blick wanderte über ihre ebenso blauen Augen und ich biss mir auf die Unterlippe. Diese Frau war so herzlich. Sollte ich ihr auch davon erzählen, was ich All Might erzählt hatte? Ich setzte an, entschied mich dann aber dagegen. Diese Frau versuchte grade ihr bestmöglichstes mich wieder aufzuheitern. Ich wollte ihr nicht ins Gesicht sagen, dass ich keine Ahnung hatte wovon sie redete. Also lächelte ich nun lieber wieder Selbst. Ich ließ mir noch ein wenig weiter helfen und so endete es darin, dass ich in frischer und vor allem warmer Kleidung nun wieder im Wohnzimmer saß, sogar etwas gegessen hatte und es hatte wirklich unglaublich gut geschmeckt, während ich das Bild von Mirio und mir nun in den Händen hielt. Wie gerne würde ich mich daran erinnern, aber wie sollte das gehen? Das alles war für mich noch immer eine Serie und nichts weiter. Nichts reales. Nun.. Bisher war es jedenfalls nicht real. Als die Tür sich öffnete blickte ich fragend auf und konnte erkennen, dass es Mirios Vater sein musste. „Makoto mein Schatz!“ sprach die Frau aus und ging auf ihn zu, während er mit einem Liebevollen „Hiroko, alles in Ordnung bei euch?“ antwortete und sie liebevoll küsste. Sie fasste ihm danach zusammen was bisher geschehen war, dass ich Baden war, und auch etwas gegessen hatte, aber erklärte ihm auch, dass ich definitiv erst mal eine Weile hier bleiben würde, da von meiner Wohnung ja nicht mehr viel übrig war. Auch erklärte sie dabei noch, dass sie ihm das ja schon am Telefon gesagt hatte und sich nicht viel geändert hatte. „Außerdem, sieh sie dir mal an.. Die Arme ist ja schwer verstört...“ seufzte sie besorgt und war wieder zu mir zurück gekommen um mir die Hand auf die Schulter zu legen. Ich blickte zu ihr und sah dann wieder zu Makoto herüber, während ich noch immer Schwierigkeiten hatte wirklich viel zu sprechen, drehte sich mein Kopf doch so sehr, während es mir noch immer leid tat ihnen nicht zu sagen, dass ich sie so gut wie gar nicht kannte. „Ich arbeite in der Stadt. Ich kann mich da ja mal umhören ob irgendjemand eine Wohnung abzugeben hätte? Und hast du schon bei deiner Arbeit Bescheid gesagt was passiert ist?“ hakte Makoto sanft nach und legte den Kopf schief. Ich öffnete den Mund um zu antworten und schloss ihn dann direkt wieder. Meine Arbeit? Ich arbeitete? Ich meine, natürlich arbeitete ich! Aber als was und wo? Ich würde nicht drum herum kommen ihnen zu sagen, dass ich mich nicht erinnerte, oder? Doch noch bevor ich Antworten konnte legte mir Mirios Mutter die Hände auf die Schultern. „Alles in Ordnung. Wir rufen da gleich Morgen früh an. Das Feuer war doch groß in den Nachrichten, also werden sie da schon Bescheid wissen. In diesem.. Wie heißt es noch gleich? onirique récréation? „ Fragte sie eher nachdenklich, ehe sie wieder lächelte. Bitte wie? Das klang Französisch und schien irgendetwas mit Wellness zu tun zu haben, oder nicht? Das war meine Arbeit hier? Ob es mir dort gefiel? Ich legte den Kopf schief und wurde wieder ruhiger, denn mir fehlte es einfach an Informationen wirklich ein Gespräch anzufangen und dauernd nachzufragen erschien mir auch viel zu unhöflich. Ich hatte immerhin nicht gesagt, dass ich keine Erinnerungen hatte. Wie würde es denn da kommen, wenn ich so viele Fragen stellte? Die Rettung kam aber in Form von Mirio der endlich zurück gekehrt war und triumphierend etwas hoch hielt. „Schau mal, was man gefunden hat! Sie konnten wohl ein paar Sachen aus der Ruine retten und unter Anderem dein Telefon!“ erklärte er begeistert, während er mit der Anderen Hand seine Einkäufe an sich drückte. Mein Telefon! Sofort war ich auf den Beinen und eilte zu dem Anderen. Es war wirklich meines! Mit der süßen Katzen Hülle! Und auch mit dem All Might Schriftzug, der so gar nicht zu dem kleinen Hawks Anhänger passte, aber ich wollte ihn unbedingt haben. Auch mein All Might Hintergrund auf dem Handy war noch immer der Gleiche, nur der Sperrbildschirm war Anders. Statt Kurogiri war darauf nun einfach lila Nebel zu sehen. Näher konnte ich mein Handy gar nicht untersuchen, oder wollte es auch nicht, da ich Mirio lieber eine herzliche Umarmung schenken wollte. Nicht, dass mein Handy mein voller Lebensinhalt war, aber es machte schon viel davon aus. Es war so oft mein einziger Kontakt zur Außenwelt gewesen, dass ich mir ein Leben ohne gar nicht mehr vorstellen wollte. Wie ein guter Freund, den man nicht brauchte um zu Leben, aber man fühlte sich einfach besser, wenn er da war. „Oh gott, Mirio... Ich danke dir... Du weißt ja gar nicht wie viel mir das Bedeutet!“ lächelte ich während der Blond die Umarmung einfach erwiderte und dabei die Einkäufe noch immer mit der anderen Hand hielt. Etwas, dass mir erst jetzt auffiel, weshalb ich ihn langsam los ließ und ihn die erst mal weg bringen ließ. Auch wenn ich das Handy erstmal zur Seite steckte und mich lieber ganz auf die Familie konzentrierte, nahm ich mir fest vor nachher mehr damit heraus zu finden. Erstmal verbrachte ich jedoch den Abend noch ein wenig mit dieser herzlichen Familie, während ich dabei immer mehr auftaute und zumindest von dem Sprach, bei dem ich mitsprechen konnte. Als sie zum Beispiel darüber sprachen, dass ich All Might schon immer sehr bewundert hatte, konnte ich immerhin auch etwas dazu beitragen. Ansonsten hörte ich Ihnen nur zu und war über diese Ablenkung sehr dankbar. Die solange anhielt, bis ich Abends in dem für mich hergerichteten Gästezimmer lag. Japanisch und doch sehr modern und in einem schlichten Babyblau eingerichtet. Die Zettel vom Krankenhaus hatte ich aber sogar hierhin mitgenommen. Nicht dass ich sie brauchte, aber sie beinhalteten All Mights Telefonnummer. Nicht, dass ich sie nutzen konnte, aber es war irgendwie ein schönes Gefühl sie zu haben. Meine Gedanken kreisten jedoch auch ein wenig um meinen Quirk. MEINEN QUIRK. Ich musste diese Worte immer wieder in meinem Kopf durchgehen. Wann immer ich mir vorgestellt hatte in der MHA Welt zu Landen, war ich ein Normalo. Ich hätte nie erwartet, dass ich dann einen Quirk haben würde. Etwas, warum, so gern ich All for one auch in Rollenspielen spielte, er eine meiner größten Sorgen bei dem Gedanken war hier zu landen. Was würde mit mir geschehen? Ich war nicht schon immer ein guter Mensch. Oder sagen wir eher, ich hatte eine ganze Weile eine Pause darin eingelegt. Wut, verzweiflung, Hass hatten mich eine ganze Weile begleitet und auch wenn ich das heute alles hinter mir gelassen hatte, so hatte ich letzten Endes auch heute noch immer Angst vor mir Selber. War dieses Selbst von mir, dass jeden ans Messer geliefert hätte nur um endlich in Frieden leben zu können noch immer vorhanden? Würde es zurück kommen? Oder würde ich all dem Stand halten können? Meine Abgründe waren tiefer als ich sie mir eingestehen wollte, auch wenn ich sie besiegt hatte doch was würde in einer Welt passieren, in der ein Normalo sein ausgelacht wurde? Ich war klug, aber nicht Klug genug um wie Melissa Shield und ihr Vater daraus auch ohne besonderen Quirk etwas gutes machen zu können. Was könnte ich also als Normalo in so einer Welt ausrichten? Nichts.. Was wenn Leute sich wieder über mich lustig machen würden und ich zur falschen Zeit am falschen Ort war? Wie lange würde es Dauern, bis All for one mir den Kopf so verdreht hatte, bis ich nicht mehr wusste wer ich war, noch wem ich vertrauen konnte...? Was wenn-..! SCHLUSS. Schluss mit den Gedanken. So war es jetzt und hier nicht und so würde es nicht Enden. Ich musste aufhören mir was wäre wenn Fragen zu stellen, sondern im hier und jetzt existieren. Ich war in der My hero academia Welt, ich hatte einen Quirk, auch wenn ich nicht wusste wie ich aktivieren sollte und ich war nicht alleine. Ein wenig nachdenklich blickte ich auf meine eigenen Hände und seufzte auf, ehe ich wieder lächelte. Es würde alles gut werden..! Das musste es.. Ausgestattet mit Ladekabel, schnappte ich mir endlich mein Handy und begann einen Blick darauf zu werfen. Einige Sachen waren verschwunden. Meine beiden MHA Handyspiele waren zum Beispiel nicht mehr vorhanden. Auch waren meine Musik Apps zwar noch da, aber hießen Anders. Auch die Lieder hatten sich geändert. Alles was mit MHA zu tun hatte war verschwunden. Eine Schande, wenn ich über so manche Lieder nachdachte, die ich wirklich liebte. Bei den Bildern sah es nicht viel besser aus. Viele der Bilder waren verschwunden. Nur die, die sich um All Might, Endeavor und co drehten waren vorhanden. Aber sogar auch noch die Pairing Bilder. Heilige scheiße.. Waren die Leute in dieser Welt wirklich so dreist? Andererseits, was wunderte es mich, wo man sogar Pairing Bilder über diverse Streamer in meiner Welt fand? Und die Helden hier waren noch viel berühmter. Mein Blick wanderte zu meinen Kontakten herüber und ich konnte deutlich etwas mit dem Titel Arbeit sehen, Telefonnummern der Familie Togata und einen Eintrag mit einem schlichten Herz. Was hatte das zu Bedeuten? Ich versuchte bei der Nummer mit dem Herzen anzurufen, aber niemand ging ans Telefon. Einen Chatverlauf konnte ich aber auch nicht finden. Dafür aber von meiner Arbeit und generell schienen wir uns sehr locker zu Unterhalten. „Tut mir leid, ich hatte einen Unfall und meine Wohnung ist abgebrannt. Ich hab die Nacht im Krankenhaus verbracht und erst vorhin mein Handy wieder zurück bekommen. Dadurch konnte ich mich noch nicht melden“ erklärte ich vorsichtig in einem Text und konnte direkt sehen wie die Person online kam und sich ans Antworten machte. „Keine Sorge. Es ist alles in Ordnung. Ruh dich erstmal aus. Du wolltest doch sowieso Überstunden abarbeiten, oder?“ kam es als Antwort und ich lächelte sanft. „Ja. Danke“ antwortete ich nur und suchte im Internet nach dem Laden. Tatsächlich schien es wirklich ein Welness Laden zu sein. Ob ich hier glücklicher war? In meiner Welt hatte ich inzwischen so viele Jobs gehabt, dass ich sie kaum noch zählen konnte. Nicht, dass ich an sich ein Problem damit hatte. Die Leute hatten das Problem eher mit mir. Es kam eben nicht gut an, wenn man sich zu sehr einmischte. Ich hatte in Supermärkten, der Gastronomie, Apotheken etc. mein Glück versucht, aber es endete immer in dem Punkt, dass ich mein eigenes Ding machte und sich alles gegen mich richtete. Ein gutes Beispiel war dabei die Apotheke. Diese wurde sowieso schon drei lästernden Biestern geleitet. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen was passierte, als eine Frau draußen stürzte, ich meine Arbeit vernachlässigte um der Dame zu helfen zum Krankenhaus zu kommen, weil sie keinen Krankenwagen rufen wollte und die Dame dann immer meinte mir ein extra Trinkgeld zuzustecken, wenn ich sie bediente. Oder der Supermarkt, bei dem die Chefin ein Biest war und ich den Kollegen helfen wollte, sich nicht von ihr herumschubsen zu lassen und sich den ganzen Urlaub nehmen zu lassen, nur damit sie extra kassierte um Selbst davon in den Urlaub zu fahren. Im Endeffekt liefen all meine Jobs in etwa so ab. Manchmal war ich es aber auch Selbst die einfach mit den Ansichten des Geschäftes nicht zurecht kam. Also wechselte ich und wechselte ich und wechselte ich. In der Hoffnung irgendwann einen richtigen Platz zu finden. Schweigend blickte ich auf mein Telefon und drehte es in der Hand. Dieser Kontakt mit dem Herzen ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Wer verbarg sich wohl dahinter. Hatte ich eine Beziehung? Wobei hier die Frage war, hatte ich überhaupt Freunde hier, oder war ich so alleine wie mein Handy es grade vermuten ließ? Vielleicht schrieben meine Freunde auch nur ungern Nachrichten, sondern kamen lieber direkt vorbei. Wenn es sie wirklich gab. Und dieses Herz... Ich biss mir auf die Unterlippe. Eigentlich konnte ich eine Nachricht an dieses schicken, mit dem Inhalt, dass mein Handy Schwierigkeiten hatte und alle Namen bei den Kontakten gelöscht hatte und wer derjenige hier war. Aber sollte ich das tun? Immerhin war es gelogen und Lügen war nur dann in Ordnung, wenn man jemanden beschützen wollte und es nicht Anders ging. Seufzend blickte ich auf die Uhrzeit. Etwa eine Dreiviertelstunde war vergangen seit ich angerufen hatte. Statt mir diese Lüge auszudenken, versuchte ich einfach noch einmal mein Glück und wählte die Nummer mit dem Herzen und hoffte jemanden zu erreichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)