Dragonblood von Hera_Tenebrae89 (Bound by fate, cursed by blood) ================================================================================ Prolog: The End of the dragon sphere ------------------------------------ Michael saß nun schon eine ganze Weile einfach nur da und starrte zum Himmel hinauf. Blickte zwischen den Ästen und den wehenden Blättern im Wind einfach weiter in das Rot des Abendhimmels. Die Dämmerung setzte langsam ein, aber diese war anders. Das Rot war blutiger als sonst und er konnte etwas fühlen. Er konnte es riechen. Blut besudelte das Land seit Jahren aber in den letzten Monaten war es schlimmer geworden als jemals zuvor. Menschen bekämpften sich immer mehr und wurden immer blutrünstiger. Er ahnte woher es kam. Ihr Werk wurde immer mehr vollbracht und keiner konnte sie mehr stoppen. Die Blume hatte ihren Samen überall gesät und er wuchs ohne Rücksicht und verdammt schnell. Die Saat des Todes die man auch „Gewalt“ nannte. Und es war keiner mehr da um das Wachsen zu beenden. Keinen Menschen mehr zumindest. Die Menschen waren dem Krieg und der Gewalt so verfallen und fielen selber in einen Blutrausch. Aber das war nicht ungewöhnlich. Solange es Menschen gab, solange würde es auch Krieg und Gewalt geben. Ihnen war nicht klar dass ihre Spezies zum Aussterben geschaffen war. Und er hatte es selber gesehen. Menschen mit blutigen, roten Augen, die im Rausch der Gewalt andere abschlachteten und dabei Spaß hatten ihre Rasse umzubringen. Die Saat war gesät. Und solange es Menschen gab…solange gab es auch diese Saat. Er streckte kurz seine Schwingen und faltete sie dann wieder neben sich zusammen. Ein lautes Gähnen entfloh seiner Kehle grummelnd und weiße Zähne blitzen auf, als er sein Maul dabei öffnete. Seine weißen Schuppen glänzten leicht rosa im Licht der Abendsonne und sein Schwanz lag rechts neben ihm nach vorne gelegt und um seine Beine geschwungen. Er als Drache konnte Menschen nichtausstehen. Sie waren gierig und voller Dummheiten. Aber sie waren eben noch sehr jung. Sie existierten nicht mal halb so lange wie die Drachen. Und obwohl er sie nicht mochte hatte er doch Mitleid mit ihnen. So jung und dumm. Sie wussten überhaupt nicht was ihre Taten verursachen würden. Das es einen alten Feind wieder an die Oberfläche brachte gegen den sie nichts ausrichten konnten. Ein alter Feind der Drachen. Und es lag mal wieder an ihnen dieses Monster zu vernichten. Nur das es dann wieder von den Menschen widerbelebt werden würde. Ein ewiger Kreislauf dessen er langsam müde wurde. Er war alt. Er wusste nicht mal mehr wie alter er eigentlich war, nur das es langsam an ihm zerrte und seine Zeit bald gekommen war. Er würde sterben. Sterben gehörte auch zu den Drachen dazu. Sie waren nicht unsterblich. Wunden und Gifte konnten sie töten. Nur die Zeit nicht. Und noch nie zuvor hatte es Drachenjunge gegeben die normal geboren wurden. Im Gegensatz zu den Menschen verfügten sie über sowas nicht. Sie mussten sich nicht fortpflanzen. Sie standen weit über diesem primitiven Zyklus, den manche Menschen auch als Spaß ansahen, oder als Zeitvertreib. Wenn ein Drache starb bekam er einen Wunsch. Und mit diesem Wunsch konnten sie sich einfach wiederbeleben. Sie wurden wiedergeboren. Aber als ein völlig anderes Individuum. Woher er das wusste? Er hatte es gesehen, sonst wüsste er es nicht. Es wurde beigebracht und überliefert. Und so starben sie niemals aus. Doch auch Michael musste zugeben dass er lange keine Drachen mehr gesehen hatte. Manchmal dachte er sogar er wäre der Letzte seiner Art. Es war ewig her das er mit einem seiner Rasse gesprochen hatte… Der Wind wehte über seine schuppige Haut und er schnaubte aus seiner Nase. Es roch nicht gut. Er konnte den Tod riechen der über das Land zog. Verwesung und Krankheit. Es betrübte ihn zu wissen dass er in solch eine Welt wiedergeboren werden würde. Und das sehr bald. Ein Rascheln rechts neben ihm ertönte und er sah langsam hin. Aus dem Gebüsch kam jemand gelaufen. Es war das einzige Wesen das er in seine Nähe ließ, obwohl es kein Drache war. Ein Mensch kam aus dem Gebüsch gestolpert. Ein männliches Exemplar. Ein Junge, nicht sonderlich alt. Er trug in seinen Armen, fest umschlungen, einen selbstgeflochtenen Korb in dem er Fisch hatte. Mit einem Lächeln kam er auf den 5 fach größeren Drachen zu, der ihm nur dabei zu sah. Er sprach fröhlich: „Verzeih dass es solange gedauert hat. Ich musste wo anders lang gehen. Auf den Straßen wimmelt es von Soldaten des Imperiums.“ Er kam vor den Drachen und stellte den Korb ab. Der Junge war ärmlich gekleidet. Er trug nur ein weißes, langes Hemd und eine kurze graue Hose darunter mit alten und durchgelaufenen Stiefeln. Sein Gesicht war voller Schmutz an den Wangen und verunstaltete seine zarte und helle Haut darunter. Dennoch schimmerten seine klaren Augen voller Freundlichkeit und seine Augenfarbe war in einem kühlen und hellen Blau wie es Michael noch nie gesehen hatte. Auch seine Haare waren lang, lagen ihm auf den Schultern und noch dazu waren sie schneeweiß wie das Schuppenkleid des Drachen, vielleicht sogar noch strahlender. Dieser Junge. Es war eine Schande. Wie bereits gesagt verabscheute Michael die Menschen, aber es tat ihm weh zu sehen wie dieses Exemplar behandelt wurde. Dieser Junge war eine Zierde seiner Rasse und wurde behandelt wie ein räudiger Köter. Noch nie hatte er einen Menschen so kennen gelernt und liebgewonnen wie diesen Jungen. Er hatte besseres verdient… Ein lauter Schrei hallte über ihnen durch die Luft und über das Land. So laut das beide über sich sahen und zum Himmel. Es war der Schrei eines Drachen und gefolgt wurde dieser von einem Geräusch. Es klang wie ein Läuten. Als würde eine Glocke laut in der Ferne läuten. Aber sie wirkte nicht echt. Es klang nicht wie eine Glocke…die Menschen erschaffen hatten. Der Junge sah zu dem Drachen und fragte, als er dessen nachdenkliches Gesicht sah: „Was war das?“ Michael sah zu dem Jungen runter. Er konnte Unruhe und Angst in seinen Augen sehen. Das war gut…Er war schlau. Er sollte Angst haben. Nur so konnte er vielleicht überleben. Der Drache legte sich auf seinen Bauch und sah zum Himmel hoch. Er fühlte wie er schwächer wurde und sprach dann: „Das Kind…ist das Ende der Drachensphäre. Es hat erneut angefangen. Die eine Säuberung.“ Der Junge sah wieder zum Himmel rauf und dann erneut zu dem Drachen vor sich. „Aber die Götter werden doch über uns wachen, oder Michael?“ Der Drache sah zu ihm. „Junge, es gibt keine Götter die über dich wachen werden. Das was uns erschuf ist weitaus grausamer und bösartiger als die Götter die ihr erfunden habt. Niemand wird dich beschützen Kind. Das kannst nur du selbst.“ Er sah wieder zum Himmel rauf. „Und du solltest schnell damit anfangen…Denn der Tod wird kommen. Mit blassen Schwingen und blutigen roten Augen.“ Das Läuten der Glocke verhallte in der Ferne über das Land. Und nicht weit von ihnen fand eine Schlacht statt. Auf einem riesigen Feld rissen sich Menschen in Stücke. Es gab keine Gnade. Menschen die für das Königreich kämpften. Und Menschen die für das Imperium einstanden…mit roten, leuchtenden Augen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)