Swipe right for love! von Skadii ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Ich warf die vollgepackten Tüten mit Lebensmitteln in den Flur und schlupfte in die Hausschuhe, nachdem ich nach mehrfachen erfolglosem Klopfen die Türe eingetreten hatte. Als ich die Wohnung betrat war es Totenstill. Im Wohnzimmer entdeckte ich haufenweise gestapelte Bücher. Ich schlug eines zu, von denen die aufgeschlagen waren. Der Staub der sich darauf abgelegt hatte wurde aufgewirbelt, er kitzelte mich in der Nase und übte druck von innen aus, weshalb ich kräftig niesen musste. Chaos war hier in dieser Bude zu Gast und spielte in den Ecken mit seinen Brüdern Staub und Dreck verstecken. Verärgert stemmte ich die Hände in die Hüften und stapfte von einem Zimmer in das nächste. Die Küche schockierte mich, Teller und Tassen türmten sich in der Spüle und das Wasser das in ihnen schwamm sah aus wie eine Toxische Brühe. Angeekelt verzog ich die Mundwinkel und flüchtete in das nächste, dem Schlafzimmer. Vergebens versuchte ich die Türe zu öffnen, doch ein Berg schmutzige Wäsche versperrte mir den Weg. Erst als ich miefende Socken und Unterhosen zur Seite geschaufelt hatte schaffte ich es an das große Bett das von Decken übersät war. Als ich die Decke anhob, traf ich auf zwei müde blinzelnde Augen. Seine Hände lagen verschränkt auf den Seiten eines Buches und weil es so unglaublich stickig darunter war, war er mit nichts mehr als einer Boxershort bekleidet.  „Hey Haruno.“, begrüsste er mich. Wütend flunkerte ich ihn an. „Oh, wütend?“, korrigierte er Stirnrunzelnd. Meine Stirn kräuselte sich. Mein Geduldsfaden wurde gezündet und ich drohte jede Sekunde in die Luft zu gehen. „Mir reichts!“, brüllte ich und griff nach schmutziger Wäsche die jetzt als Waffe diente. Socken und Unterwäsche flogen in die Richtung des Kauzigen und er wich hektisch aus. „Beruhige dich...“, keuchte er als ich ihn mit einer seiner üblen miefenden Schlafshorts getroffen hatte, die sich außerdem ungewöhnlich klebrig anfühlte. Ich wischte mir die Hand angewidert an meiner Hose sauber, die Wut in mir machte mich unachtsam, deshalb stolperte ich über eines seiner querbeet verstreuten Romanbücher und drohte zu fallen. In letzter Sekunde balancierte ich mich aus, griff nach dem guten Stück und warf es mit Wucht in seine Richtung. Zu meiner Genugtuung traf die Kante des Buches seine Stirn und er stöhnte schmerzerfüllt: „Shit Haruno!“, krächzte er. Lächelnd gab ich meinen Sieg Preis, ohne ihm auch nur eine Sekunde Mitleid zu schenken. Ich griff Zielstrebig nach seinen Händen um ihn in das Bad zu zerren, er weigerte sich mit aller Kraft. „Du stinkst!“, keuchte ich. Wir zogen tau an der Türschwelle zum Badezimmer, bis er sich fallen ließ und wir gemeinsam in die Wanne stürzten. Kakashis Körpergewicht erdrückte mich und der Geruch von beissendem Schweiß stieg mir in die Nase. „Uh...“, ich rümpfte die Nase. „Hast du dir weh getan?“, fragte er besorgt und berührte meinen Kopf um ihn auf Beulen zu überprüfen. Ich wünschte mir er hätte es nicht getan, denn seine Achsel schwebte dicht vor meinem empfindlichen Geruchsorgan. „Nein....“, stöhnte ich und versuchte mich unter seinem gering bekleideten Körper zu befreien. Meine Hände lagen auf seiner Brust auf, als ich ihn zur Seite schob und unter ihm hervorkroch. Noch ehe er sich aus dem Staub machen konnte entriegelte ich den Wasserhahn und kaltes Wasser rieselte aus dem Duschkopf auf ihn ein. „Wasch dich!“, brüllte ich, als ich lachend aus dem Badezimmer stürmte und die Tür hinter mir zuzog. Ein klägliches schreien seinerseits erfüllte die vier Wände und der Putz bröckelte leicht von ihnen.   Ich schlupfte in ein paar Handschuhe die mir bis an die Ellenbogen reichten und krempelte die Ärmel rauf, als ich dem dreckigen Geschirr an den Kragen ging. Die Stimme des Kauzigen, der unter der dusche summte verstummte und er kam kurz darauf in frischen Kleidern in die Küche getappt. Er schnaubte vorwurfsvoll als er mich erblickte, da er mir die Aktion mit dem kalten Wasser noch immer übel nahm. Mit einem Handtuch, dass lässig um seine Schultern lag schrubbte er seine nassen Haare trocken. Aus dem Augenwinkel betrachtet sah er aus wie eine Vogelscheuche, ich schmunzelte. Zumindest roch er wieder gut. Er griff nach einem Geschirrtuch und trocknete die Teller und Tassen ab, die ich nach dem Spülen zum abtropfen in eine Halterung geklemmt hatte. „Was führt dich her...“, fragte er nachdem er sich wieder eingekriegt hatte. „Hmm...“, „...dachte du könntest ein wenig Gesellschaft brauchen.“ „Wie kommst du drauf.“, stöhnte er. „Einfach so...“, flüsterte ich und hielt ihm einen weiteren triefenden Teller vor. Schweigend nahm er ihn an sich und trocknete ab. Ich entfettete die Herdplatte und wischte die Arbeitsplatten der Küche sauber, während Kakashi im Wohnzimmer den Staubsauger völlig freiwillig angeworfen hatte. Sorgend warf ich einen Blick auf ihn und erhaschte ihn nachdenklich. Der Staubsauger verstummte und der Kauzige hatte mich selbstverständlich starren bemerkt, wie aus dem nichts erschien er dicht hinter mir und flüsterte: „Hör auf zu starren Haruno.“ Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus und ich schlug abwehrend, wild um mich. Meine Faust traf ihn (un)glücklicherweise in seiner Seite. Schmerzerfüllt zuckte er zusammen und krümmte sich: „Die hat gesessen...“ „Hör auf dich anzuschleichen, ich hasse das...“, bemerkte ich schnippisch. Ich half meinem ehemaligen Sensei die Wäsche auf vier unterschiedliche Berge zu sortieren, weiß, schwarz, color und Kochwäsche. Nach etwa einer Stunde hatten wir die Wohnung von schlechten Gerüchen und Schmutzwäsche befreit, da beschloss ich meinen Sensei endlich aufzuklären, weshalb ich gekommen war. Aufgeregt zückte ich ein Nagelneues Mobiltelefon und hielt es vor seine Augen. „Das ist ab heute deins!“, verkündete ich. Der Kauzige kratzte sich skeptisch am Hinterkopf und sah abwechselnd zwischen mir und dem Telefon auf und ab: „Wozu?“ Ich tippte für einige Sekunden auf dem Bildschirm herum und präsentierte ihm eine App Namens -Jinder-. „Damit finden wir dir endlich eine Frau!“  Er verschränkte die arme und lehnte sich am Küchentresen an.  „Ich mag mein Single-Leben.“, gab er desinteressiert wieder.  „Vor einer Stunde sah das aber überhaupt nicht danach aus.....“, kreidete ich an.  „Du siehst die Dinge sowieso immer anders...“, äffte er.  „Wie – auch – immer.“, betonte ich, „Ich habe dir bereits ein Profil eingerichtet“ Freudestrahlend zwinkerte ich ihm zu, während sich seine Augen weiteten: „Du hast was?“  „Ein Profiiil angeleeegt!“, wiederholte ich mich deutlicher.  „Gib schon her!“, drohte er und griff nach dem Telefon, welches ich rechtzeitig aus der Bahn genommen hatte. Ich ging in Deckung.  „Kann das etwa die gesamte Singlebörse von Konoha sehen?“ Ich nickte stolz: „Konoha? Bis nach Sunagakure, über Iwagakure, einen kurzen Abstecher in Kumogakure und wieder nach Konoha zurück!“ „Sakura!“, krächzte er panisch und rannte zu mir. Ich rollte mich über das Sofa und kam auf der anderen Seite des Wohnzimmers wieder auf die Beine. „Stell dir nur vor: Endlich eine Frau, die dein Chaos beseitigt!“ „GIB ES HER HARUNO!“, brüllte er und schnappte nach mir. In letzter Sekunde wandte ich mich zur Seite und stürmte über die Küche, in den Flur. Er eilte mir nach, schien dabei aber weniger außer Puste wie ich. „Es ist alles vorbereitet, wir müssen lediglich das Profil aktiv schalten!“ Der Kauzige rannte mich ein und wir stürzten gemeinsam zu Boden. Das Telefon tanzte zwischen uns hin und her. Kampflos wollte ich es ihm nicht überlassen. Ich hielt ihm mit meiner freien Hand die Augen zu und erhoffte mir dadurch mich befreien zu können. Er griff nach meinem Handgelenk und schob meine Hände von sich, versehentlich verhedderte sich mein Armbandverschluss mit der Naht seiner Mundbedeckung und sie rutschte von ihm. Er fluchte: „Jetzt gib dieses verdammte Ding schon her!“ Seine Lippen bewegten sich und ich konnte seine Züge erkennen, so wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Ich entdeckte ein feines Mahl an seiner linken Seite der Unterlippe. So alt sah er gar nicht aus. Wie paralysiert wurde mein Griff um das Telefon sanfter und ich hatte es im nächsten Moment an ihn verloren. Er rollte sich von mir und tippte hastig auf dem Bildschirm herum. „Kann man das noch rückgängig machen.... Wieso ist diese Neuzeittechnik so kompliziert, kein wunder ließt keiner mehr Bücher“ Ich holte tief Luft und befreite mich von dem Knoten, der auf meiner Brust lag, dann setzte ich mich auf. „Lass mich das machen....“, stöhnte ich genervt und stahl das Telefon zurück. Als meine Augen über den Bildschirm huschten, räusperte ich mich:   „Ups... du bist Online.“   Kapitel 2: Matchmaker --------------------- Chika war die letzte Patientin die ich zu meinem Schichtende auf Zimmer 306 aufsuchte. Sie lächelte als ich ihren Blutdruck überprüfte, noch ehe sie die Lippen zu einer Frage spitzte beantwortete ich: „Ich hab meine Ohren für sie gespitzt...“, machte ich es spannend.  Ein strahlen breitete sich auf ihrem faltigen Gesicht aus. „Und was haben sie gesagt?“, fragte sie neugierig. „Nun, sie sagten wenn sie fleißig die Tabletten nehmen die man ihnen verordnet hat, dann dürfen sie morgen ihre Sachen packen.“ Aufgeregt klatscht sie in ihre Hände und wirft sie um sich, ich hingegen befürchtete sie könnte das Venenkatheter ausreissen, weshalb ich vorsichtshalber nach der Halterung greife und den Beutel sichere. „Langsam!“, betone ich und lege ihre Hände zurück in ihren Schoß. Die alte Dame scheint sich beruhigt zu haben, als ich ihr Decke und Kissen zurecht rücke. „Sind sie eigentlich verheiratet Sakura?“, fragt sie während sie mich beim ausfüllen des Protokolls beobachtet. Ich lasse meinen Kugelschreiber mit einem klicken einfahren und neige den Kopf schüttelnd zur Seite. „Was für eine Verschwendung!“, „Sie wären die perfekte Frau und Schwiegertochter!“ Schmunzelnd widerspreche ich: „Die schlimmste!“ Sie amüsierte sich darüber, eine meiner Kolleginnen trägt das Abendessen zu uns ins Zimmer und legt es für sie ab. Zum ersten mal anstandslos öffnete Chika die Verpackung der Butter und beginnt sich kurz darauf ein Butterbrot zu schmieren. Ich bin positiv überrascht, denn es scheint besser zu klappen als die Tage zuvor. Zum Feierabend verabschiede ich mich von meinen Kollegen im Konoha Krankenhaus und schlüpfe aus den weißen Crocks in meine rosafarbenen Chucks. Gähnend blicke ich in den kleinen Spiegel an meinem Spind und versuche das Chaos auf meinem Kopf zu richten, vergebens. Da ich nicht geplant hatte mich noch mit Naruto und Sasuke auf ein Bier in der Stadt zu treffen siegt die Faulheit und ich lasse meine weißen Dienstklamotten an. Im Flur begegnet mit Ino, die gerade zur Nachtschicht antritt, sie sieht irgendwie auch nicht ausgeschlafen aus. Aber weil die Medic-Nin wie immer auf den letzten Drücker hereinstürmt, bleibt nicht genug Zeit mich mit ihr zu unterhalten, stattdessen lächle ich ihr freundlich zu. Ein flüchtiges nicken ihrerseits kommt zurück. Ich eile durch das Treppenhaus und überspringe die letzten 5 Stufen, da ich es kaum abwarten kann endlich von diesem sterilen Ort zu verschwinden. Gleichzeitig bete ich das mir Shizune, die inzwischen leitende Ärztin war, nicht begegnet und mich dazu zwingt mein Wochenende im Krankenhaus zu verbringen. Draussen angekommen strecke ich mich und lasse meinen Nacken knacken, mein Kopf fühlt sich danach um einiges leichter an. Es ist bereits Dunkel und die Straßenlaternen leuchten mir meinen Weg nach Hause, als sich mir plötzlich jemand in den Weg stellt. Es war der Kauzige. „Sen-sei“, betone ich und setze ein schuldloses lächeln auf. Seine Hände sind verschränkt als er um mich schleicht, gleichzeitig strahlt er etwas bedrohliches aus. „Was ein Zufall...“, räuspere ich mich. Er trägt einen schwarzen Rollkragen Pullover, dessen Kragen ihm ausgeklappt als Mundschutz dient. Ich muss flüchtig daran zurückdenken wie er ohne ausgesehen hat. Seine Jacke hatte er bei den milden Temperaturen zu Hause gelassen. Ein kleines Bäuchlein zeichnet sich an an den Konturen des Figurbetonenden Pullovers. Das kam davon, dass er sich seit Monaten gehen ließ. Tsunade hatte ihm angeboten wieder für die Anbu zu arbeiten, nachdem er sich schwor nie wieder ein Lehrer zu werden. Muss wohl an Naruto und Sasuke gelegen haben … Der Kauzige ließ seine Finger knacken, als würde er sich Augenblicklich mit mir anlegen wollen. Und das obwohl er wusste das mein Schlag deutlich fester saß als seiner. „Wir müssen reden.“, zischte er. „Worüber.“, fragte ich und legte den Kopf stutzig zur Seite. „Darüber!“, seine Hand fuhr aus und ich zuckte erschrocken zusammen, da ich mit einem Angriff seinerseits gerechnet hatte. Etwas helles flackerte auf, es war der Bildschirm des Mobiltelefons, das ich ihm geschenkt hatte. Der Banner auf seinem Home-Screen erweckte meine Aufmerksamkeit. „Ein Match!“, verkündete ich erfreut. „Ein was?“ Ich stemmte die Hände in die Hüfte und betrachtete ihn spitz: „Kann's kaum abwarten zu erfahren, welchen Typ Frau du bevorzugst!“ Der Kauzige kräuselt die Stirn: „Zur Hölle mit dem Ding! Wieso klingelt es mitten in der Nacht!“ „Wieso hast du es nicht Stumm geschalten?“ „DAS GEHT?“, fluchte er, „WIE?“ Ich tat wonach er verlangte, ließ es mir aber nicht nehmen einen Blick auf das Match zu werfen. Meine Augen weiteten sich schockiert: „Sensei, bist du etwa...“, flüsterte ich. „Was?“ „N....Naja, bist du....“ „Sakura! Wovon sprichst du? Nun spuck's schon aus!“ „Schwul?“, brach es aus mir heraus und ich lief Feuerrot an. Blitzschnell krallte er sich das Telefon zurück und warf einen Blick darauf. „Was zur Hölle macht Maito Gai's Gesicht auf diesem Ding!“, fluchte er. „Maito Gai!“, krächzte ich und und spickte über seine Schulter nochmal darauf. „Er hat dir eine Nachricht geschrieben....“, hauchte ich nervös und war mir nicht sicher ob das was nun folgte zu privat für meine Augen war. Trotzdem konnte ich sie nicht abwenden. Ich las den Chat: „Wetten ich mache mehr Frauen klar!“ , dazu hatte er ein Selfie gepackt bei dem er mit erhobenem Daumen, breit in die Kamera grinste. „Ich hab genug gesehen....“, flüsterte ich und kehrte ihm den Rücken. Ich hatte mich soeben in Bewegung gesetzt, da stellte er sich mir erneut in den Weg: „Wohin? Du musst mir erklären wie das mit diesem Switchen funktioniert!“ „Swipen.“, korrigierte ich ihn. „Wie-auch-immer!“, „Gegen den Bastard werde ich nicht verlieren.“   Der Sushi Laden um die Ecke war überfüllt, weshalb wir das essen to-go einpacken ließen. Außerdem war ich erleichtert mich nicht in Arbeitskleidern präsentieren zu müssen. Kakashi schloss die Türe zu seiner Wohnung auf und ich fragte mich ob ihm noch nicht aufgefallen war, dass die Türe aufgrund meiner Einbrech-Aktion klemmte. Nach kurzen Überlegungen entschied ich mich es ihm nicht zu erzählen. Wir klopften die Stäbchen aus ihrer Verpackung und nahmen einen ersten genüsslichen bissen zu uns. Ich hatte das Mobiltelefon zu ihm gedreht in die Mitte des Tisches gepackt. Aufmerksam lauschte er der Gebrauchsanweisung die ich ihm verpasste: „Es ist super einfach, Jinder zeigt die Frauen.“, „Swipe nach links heißt, hässlicher Gesichts-elf-Meter“, „Swipe nach rechts heißt, süßes Sahneschnittchen!“. „Kann mich nicht daran erinnern Gai ein Sahneschnittchen genannt zu haben....“, kommentierte er ironisch. „Muss dir wohl im Halbschlaf passiert sein...“, den Part das er offensichtlich zu doof war ein einfaches, selbsterklärendes Telefon zu bedienen ersparte ich uns. „Mhmmm...“, stöhnte er. „Alle Frauen, denen du einen swipe nach rechts verpasst hast haben die Möglichkeit dir ebenfalls einen zu geben. Tun sie das habt ihr ein Match!“, „Matcht ihr, könnt ihr miteinander chatten.“, „Klar soweit?“ Der Kauzige nickte. „Hässlich, nein, nöööp, auf keinen Fall, Gott nein, auf gar keinen Fall, negativ, ….“, sein Finger wischte seit gefühlten Stunden stetig nach links und ich fing an mich zu Fragen ob es überhaupt eine Frau auf dieser Welt gab die ihm gefallen konnte und die ihnauf der anderen Seite ertragenkonnte. Meine Portion Sushi aufgegessen ließ ich mich pappsatt in den Stuhl fallen.  „... die sind ja vom Altersdurchschnitt kurz vor der Rente...“, stöhnte er genervt. „Da fühlt sich jemand aber noch wie der Stecher schlechthin.“ „Hey!“, drohend führte er die von Soja triefenden Stäbchen vor mein Gesicht, „Vergiss nicht das du mir das eingebrockt hast! Es geht hier um mehr, meine Ehre steht auf dem Spiel!“ Ich belächelte seine Worte, während er mir im nächsten Moment mit den Stäbchen in die Nase kniff. Reflexartig wich ich zurück, und purzelte vom Stuhl. Schmerzerfüllt rieb ich mir den Hinterkopf, den ich mir angeschlagen hatte. „Ups.“, äffte er. Sein Kopf beugte sich über den Tisch und sah von oben auf mich herab, ein fieses grinsen spiegelte sich in seinen Augen: „Ich hoffe es hat weh getan!“   Ein wenig eingeschnappt, weigerte ich mich Sensei die Filterfunktion vorzustellen. Ich beobachtete ihn vom Fernsehsessel aus, der in seiner Wohnung nicht das erfüllte wofür er vorgehen war. Der Kauzige besaß nicht mal einen Fernseher. Jedoch gestand ich mir selber ein, dass die Art und Weise wie er konzentriert und verloren auf dem Telefon herumtippte, Filmreif genug war. Ich betrachtete auch eines seiner Bilder in den überfüllten Bücherregalen, welches mir bereits beim putzen aufgefallen war. Ein Gruppenbild von Team 7 hauchte der Einrichtung Leben und Wärme ein. Ein Fach weiter oben entdeckte ich eins nur von mir, es muss zu unseren Ausbildungs-Anfangszeiten gewesen sein. „Hast du die noch immer....“, flüsterte ich während ich in Erinnerung schwelgte. „Natürlich!“, hauchte es plötzlich ganz nah an meinem Ohr.Schon wieder hatte er sich angeschlichen. Seine leise Stimme durchfuhr mich und Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Als ich den Kopf zur Seite neigte erblickte mich ein dunkles Augenpaar. Die Narbe die sein linkes Auge durchzog glänzte Silbern und ich fragte mich ob ein Phantomschmerz ihn aufgrund der traurigen Geschichte dazu plagte. Viel zu spät bemerkte ich erst, wie ich meine Finger nach dem Kragen seines Pullovers gegriffen hatten und sein Gesicht darunter befreiten. Flüchtig huschten meine Augen über seine Wangenknochen und Lippen. Das Muttermahl, dass ich zuletzt entdeckt hatte war also keine Einbildung. Es verpasste ihm eine besondere Ausdrucksstärke, die er sonst unter seiner Maske verbarg. Eigentlich hatte er es überhaupt nicht nötig sich so zu verstecken und ich war mir fast sicher das dieses verspielte lächeln noch viele andere Frauen sehen wollten. Nur war ich mir nicht mehr ganz so sicher ob ich das eigentlich wollte.... ach schwachsinn Haruno was ist in dich Gefahren! „Hast du gefunden was du suchst?“, äußerte er spitz. Ich zog gepeinigt den Finger zurück der sich zwischenzeitlich nun auch auf sein Mahl geschlichen hatte und darauf tippte. Meine Wangen erröteten, panisch griff ich nach dem Telefon. „W...was wolltest du noch gleich?“, stotterte ich. „Deine Finger....“, nervös hing ich an seinen Lippen, als er seinen Satz beendete: „...fertigkeit mit diesem Neuzeitteil.“ „J...ja sicher. Ich setze dir ein Filter.“ „Was … ich meine wie hoch soll ich den Altersdurchschnitt setzen?“ „Jung.“, flüsterte er. „J....jung? Wie jung?“ „Dreiundzwanzig.“ „Aber ist das nicht zu jung.“, hinterfragte ich unsicher. Er schüttelte den Kopf: „Überhaupt nicht. Findest du das etwa?“, seine Augen ertappten mich neugierig. Ich, die sonst so schlagfertig war hatte keine passende Antwort parat. Ich nahm ein lautes pochen in meiner Brust wahr. „Kannst du ein neues Profilbild Einstellen.“ „Wieso... magst du das aktuelle nicht?“ „Es ist etwas veraltet...“, „Du kannst jetzt eins schießen.“ Die Kamera leuchtete auf, mein Daumen zitterte etwas unruhig als ich versuchte den Auslöser zu drücken. Ich erwischte ihn dennoch in einem guten Winkel. Das Bild hochgeladen speicherte ich das Profil und reichte ihm das Telefon zurück. „Gibst du mir deine Nummer.“, fragte er lächelnd. „Warum sollte ich.“, erwiderte ich schroff, endlich wieder mein Selbstbewusstsein zurückerlangt zu haben. „Na, weil du mein Matchmaker bist.“ „Auf keinen Fall.“, weigerte ich mich. „Auf jeden Fall, für die Türe die du mir eingetreten hast und mein Gesicht das nun ganz Konoha kennt bist du mir das schuldig.“ „Kannst du vergessen!“, stöhnte ich, warf ein Kissen nach ihm und stürmte aus seiner Wohnung.   Kapitel 3: Nudeln und Sake -------------------------- Das Wochenende über hatte ich frei. Es klingelte jedoch am Samstag Abend einige male und ich kannte die Rufnummer die darauf abgebildet war. Es war Shizune die mich womöglich zu einer Springer Schichte einteilen wollte, da es uns wie immer an Personal im Konoha Krankenhaus mangelte. Ich fühlte mich schlecht, weil ich sie ignorierte. Nur deshalb, weil ich keine optimale ausrede parat hatte um ihr die bitte abzuschlagen. Irgendwann gab ich mich dann doch geschlagen und rief sie zurück. Etwas furchtbares erreichte mich über den Hörer und ich fand keine passenden Worte. Chika, meine Patientin aus Zimmer 306 war in der Nacht von Freitag auf Samstag Abend verstorben, noch bevor sie zu ihrer Familie zurückkehren konnte. „Ich dachte du solltest es erfahren ...“, flüsterte sie besorgt am anderen Ende der Leitung. „Ja, danke.“, hauchte ich und legte den Hörer auf. Alles woran ich dachte war die voll gepackte Reisetasche der alten Dame und wie sie die letzten Monate im Krankenhaus verbracht hatte. Sie war eine auerordentlich starke Persönlichkeit im Kampf gegen den Krebs, welchen sie laut der Werte besiegt hatte. Aber wie man eben als Mediziner zu sagen pflegte kämpften nicht nur Körper sondern auch der Geist gegen den Tod. Vielleicht war sie am Ende einfach nur müde, jetzt konnte sie sich endlich zur Ruhe legen. Ihre Geschichten faszinierten mich, wenn sie von ihren Kindern und Enkelkindern sprach. Sie prahlte stolz, dass ihre Enkeltochter wie ich anstrebte eine erfolgreiche Medic-Nin zu werden. Manchmal kam sie zu besuch und ich drückte der kleinen Momoko das Stethoskop in die Hand um ihrer Großmutter das Herz abzuhören. Ihr lächeln und strahlen erinnerte mich an meine ehemalige Ausbildungszeit. Tsunade hatte durch ihre nun anhaltende Amtszeit als Hokage leider keine Zeit mehr zukünftige Medic-Nins auszubilden, jedoch förderte sie Schulen und ermutigte die nachfolgenden Generationen sich der Medizin zu widmen. Wir brauchten helfende und heilende Hände, dennoch hoffte ich das wie sie nie wieder in Kriegen einsetzen mussten. Ehrlich gesagt konnte ich kaum zurückdenken wie die Zeit an uns vorbeigezogen war. Wir waren jetzt alle erwachsen geworden, etwas anderes blieb uns leider nie übrig. Selbst Naruto hatte nun als Stellvertretender Hokage Verantwortung und Pflichtbewusstsein bewiesen. Tsunade hatte ihn unter ihre Fittiche genommen und führte ihn langsam aber sicher in die Tätigkeiten ein.Natürlich mit der Planung das Amt in ein paar Jahren an ihn zu übergeben. Ganz unter uns, im Team 7 war er nach wie vor der größte Kindskopf von uns allen. Sasuke war die meiste Zeit auswärts, sozusagen als ''Weltenbummler''. Weil er heute in der Stadt war, verabredeten wir drei uns zu einem Abendessen in unserem Lieblings Nudelshop. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, nach den traurigen Nachrichten, die mich durch Shizume erreicht hatten. Auch diese gehörten Tagtäglich zu meinem Job. Etwas an geknickt betrat ich das Nudelhaus, lächelte den Jungs aber entgegen als ich sie sitzend an der Theke entdeckte.  „Sakura.“, strahlte der Neunschwänzige, während Sasuke flüchtig nickte. Den Platz zwischen ihnen hatten sie mir frei gehalten, deshalb nahm ich ihn ein. Ich bestellte das übliche bei Teuchi, der sich wie immer motiviert an die Zubereitung der Speisen machte. Ich warf einen flüchtigen Blick auf den etwas ranzig gekleideten Uchiha und konnte mir eine Bemerkung nicht verkneifen: „Wo hast du dich schon wieder rumgetrieben?“ Er nippte an seiner Tasse Tee ehe er mir flüchtig eine Antwort gab: „Eisenreich.“ „Waaaaas?“, bemerkte Naruto stutzig, „...ich versteh nicht wieso du nicht einfach wieder zurückkommst, das Haus deiner Eltern steht noch, du könntest es renovieren. Außerdem kannst du über das Angebot nachdenken dich der Konoha Polizei anzuschließen.“ „Hmmm.“, stöhnte der schwarzhaarige. Ohne das er es ausgesprochen hatte konnte ich fühlen das die Angebote des Neunschwänzigen nicht seinen Wünschen entsprachen. Das er schwieg zeigte, dass er ihn nicht enttäuschen wollte. Naruto hinzuhalten war aber auch nicht die beste Lösung. „Ich....“, setzte er zu meiner Überraschung dort, „...ich werde wieder in das Eisenreich zurückkehren und erstmal eine Weile dort bleiben, Mifune hat sich bereit erklärt mich die Kunst der Samurai zu lehren.“ „Tsss....“, spuckte der Neunschwänzige und hatte seine Zunge dabei heraus gefahren, „... du willst doch wieder nur besser als ich werden.“ Ich schmunzelte über seine Kindische Rivalen Ansicht. Die beiden würden das wohl nie ablegen. „Ich denke er wird mir ein guter Meister sein, er ist ausgeblichen und seine Ansichten sind objektiv, außerdem ist er der beste Schwertkämpfer im ganzen Land.“ „Du meinst, vielleicht kann er dir dein Gleichgewicht wiedergeben, dass du seit dem großen Krieg verloren hast.“, flüsterte ich gedankenversunken. „Hmm...“, stöhnte er, „...ihr seit meine Freunde aber Konoha fühlt sich einfach nicht nach meinem zu Hause an. Es ist zu viel passiert.“, erklärte er in sich gekehrt. „Das kann ich verstehen...“, hauche Naruto, „...komm uns trotzdem regelmäßig besuchen ja?!“ Ein lächeln schmückte seine Lippen, dennoch brachten seine Worte einen kleinen hauch von Traurigkeit mit sich. Teuchi servierte unsere Suppen, während Sasuke und ich noch pusteten war Naruto bereits in der Schale versunken und bestellte eine weitere. Nudeln hingen an seinen Wangen und ich war froh das wir bisher die einzigen Gäste waren. „Heißt das ich muss mich zukünftig mit der Zicke alleine verabreden.“, schmatzte er mit vollem Mund. Erbost zuckte meine Augenbraue und ich versuchte das Wort >Zicke< mit dem nächsten bissen herunterzuschlucken. „Dann haben wir endlich ein Date.“, brach es aus ihm heraus. Ich verschluckte mich. Während mir Sasuke helfend auf den Rücken klopfte, reichte mein Reflex gerade noch aus um dem Uzumaki-Idiot eine zu schmieren. „Date!? Mit euch beiden bin ich durch! Außerdem, bist du die Sache mit Hinata endlich mal angegangen? Die arme schmachtet dich seit Kindheitstagen an, nur du bist ganz offensichtlich zu blöd die Signale zu empfangen...“ „....das liegt an seinem beschränkten Sendeempfang...“, knöpfte Sasuke an. „...und wenn er dann welchen hat, ist das Signal sowieso gestört.“, betonte ich die Zweideutigkeit.  Wir lachten beide darüber, während Naruto genervt die Augen verdrehte. Inzwischen stießen wir auf ein Glas Sake an und der erste Schluck ging mir runter wie Öl. Fühlte sich gut an wieder mit den beiden auszugehen. „Sag mal, wie geht’s eigentlich dem Kauzigen.“, fragte Naruto. Seine Backen hatten sich vom Alkohol bereits rot gefärbt: „Früher kam er öfter zu unseren Team 7 treffen und unterrichten will er auch nicht mehr!“ „Hmm...“, ich füllte unsere Gläser zu einer weiteren Runde, „...er lässt sich ganz schön gehen.“ „Auf meine anrufe reagiert er seit Wochen nicht.“, schimpfte Naruto. „Ich hab ihm ein Mobiltelefon besorgt, versuch es doch da mal.“, ich tippte auf den Bildschirm meines Telefons und suchte die Nummer des Kauzigen raus, sodass Naruto sich diese einspeichern konnte. „Das nächste mal überredest du ihn mitzukommen!“ „Ich hab ihn kaum unter die Dusche bekommen, ich werde einen Kran brauchen um ihn herzubringen....“, fluchte ich. „Die Trennung mit Rin hat ihn ganz schön mitgenommen...“, Sasuke wandte das Glas zwischen seinen Händen, ehe er auch den zweiten schluck Sake zu sich nahm. Wir folgten ihm. „...es ist gut das du vorbei geschaut hast, Kakashi würde nie freiwillig um Hilfe bitten.“, „...ein wenig wie ich lässt er ungern andere in sich rein schauen.“ Sasuke hatte recht mit dem was er sagte. Er war zwar der ruhigste von uns dreien und strahlte diese Ignoranz aus, bewies auf der anderen Seite aber doch, dass er sehr wohl in der Lage war sich in andere hinein zu versetzen. „Du hattest einen guten Riecher, dass es dem Kauzigen so mies erging... zum Glück bist du vorbei gegangen!“, Naruto strahlt Dankbarkeit und Sorge aus. „....ohja....riechen konnte ich es in der tat....“, „Ich konnte auch ihn riechen.“, betone ich deutlich. Daran zurückerinnert musste ich beinahe würgen.  „Er war auch euer Sensei! Ihr solltet auch mal vorbei schauen, ich wette in nichtmal einer Woche sieht es da wieder aus als hätte eine Bombe eingeschlagen!“ Die beiden nippen nervös an ihren Gläsern, als sie plötzlich in ein hektisches Geplapper verfallen: „....ach ähm nein“, „neeeee, ne du hast das ganz gut im griff.“, „viel besser als wir oder Sasuke?“, „ja, ja sicher! Vielbesser!“, „Ich hab so viel um die Ohren, du doch auch oder Sasuke?“, „Absolut! Oh wow schon wieder so spät....“, „ohmann, die Zeit fliegt!“  Meine Faust schlug auf der Theke ein, beide verstummen augenblicklich. Eine schramme ist darauf zu erkennen und Teuchi blickt panisch aus der Küche hervor. Als er mich zucken sieht, zieht er schnell den Kopf wieder ein und widmet sich seiner Arbeit: „Ach schon gut! Was kostet schon so eine Theke, die paar Nachos, haha....“, ein verfälscht nervöses lachen schallt aus der Küche hervor. Meine beiden Teammitglieder wirken bleich und geben nach wie vor keinen Ton von sich. Ich möchte das Thema aber nicht so stehen lassen, schließlich war Kakashi uns allen wichtig: „Wollt ihr mit etwa sagen ich muss diesen Babysitter Job ganz alleine managen!?“ Sie nicken synchron, was mich noch rasender machte.  „Mit Babys kannst du einfach viel besser!“, „Als Frau hat man das nötige Feingefühl für Babys.“, Sasuke schließt sich ihm an: „Ja mit Mitgefühl in Sachen Liebeskummer bringen wir beide wenig Erfahrung mit uns...“ Ich sehe abwechselnd zwischen ihnen hin und her: „Wartet, was wollt ihr mir gerade sagen? Das ich mich etwa mit Liebeskummer auskenne?!“ Statt zu antworten nippen sie beide erneut an ihren Gläsern. „Hallo?!“, zische ich. Einige Minuten des Schweigens vergehen, ich hatte mich damit abgefunden von den beiden im Stich gelassen zu werden: „Naja, wie auch immer... ich hab ihm ein Profil auf Jinder erstellt.“ Sasuke spuckt Sake über die Theke, während Teuchi erneut aus der Küche spickt: „Ach, ja, kein Thema, ich wische das nachher einfach auf... fühlt euch wie zu Hause und demoliert ruhig den gesamten Laden....“, der Sarkasmus ist deutlich heraus zu hören und er blitzt wütend auf. „Du hast bitte was erstellt?“, betont der Neunschwänzige laut, sodass die gesamte Aufmerksamkeit der Neuankömmlinge auf uns liegt. „Psccchtttt!“, zische ich. „Der Kauzige hat gerade die Liebe seines Lebens verloren und du hast keine bessere Idee als ihm zur Ablenkung ein Profil auf einer Dating Platform zu erstellen?“ „Wenn das eine so miese Idee ist, wieso kümmert ihr euch nicht um ihn!?“, greife ich zurück.  „Nein! Du machst das ganz Hervorragen, was Naruto meint ist, dass ein wenig Sex ihn sicher ablenken wird.“, „Nichtwahr Naruto?“, der Uchiha verpasst seinem besten Freund über mich hinweg eine kräftige Nackenschelle, dieser zuckt schmerzerfüllt zusammen. „Ja, ein bisschen Bettsport wird den alten Mann wieder in Form bringen.“, krächzt er unter schmerzen. Ich kann kaum glauben was ich da höre und brauche ein weiteres Glas um mich zu fangen. „Du machst das schon!“, der Daumen beider zeigt motivierend in die Höhe, „Dir hat er sowieso immer besonders Vertraut, da du die Vernünftigste von uns drein warst.“ Ich schweige, grüble darüber und beende das Gespräch und auch den Abend mit folgendem Satz: „Das bezweifle ich stark....“ Kapitel 4: Erste Hilfe ---------------------- Ich kam angeschwippst zu Hause an. Das Schlüsselloch zu treffen erschien mir noch nie so schwierig wie heute. Ich seufzte, nachdem mein Arm in der gebeugten Haltung schwer und steif geworden war. Müde setzte ich mich vor die Eingangstüre und wandte den Schlüssel zwischen meinen Händen. Sasuke und Naruto hatten sich im Anschluss noch mit Shikamaru und den anderen Jungs verabredet. Sie hatten mich eingeladen mich anzuschließen, aber ich hatte keine Lust. Das ganze artete so oder so meist in einer Freundschaftsprügelei aus. Nachdem das Gefühl in meinen Arm wiederkehrte versuchte ich es ein weiteres mal, dieses mal wurde ich jedoch von meinem klingelnden Mobiltelefon unterbrochen. Ich blickte auf den Bildschirm und las den Kontaktnamen >Kauziger<. Was konnte der bloß so spät noch von mir wollen? Am liebsten hätte ich mir das Plaudern erspart was mir in dem Alkoholzustand ein wenig schwerer fiel als sonst. Mich plagte jedoch das schlechte Gewissen bei ihm mehr als gewollt und ich gab letztendlich nach: „I-J-A?“, meldete ich mich verstörend deutlich.  Er räusperte sich: „Du musst her kommen, ich brauche deine Hilfe.“ Seine Worte rüttelten mich wach: „Was ist passiert?“ Er räusperte sich ein erneutes mal: „Ich bin völlig durcheinander, bitte beeil dich!“ „Kakashi ist dir schwindelig?!“, rief ich aufgebracht durch die Leitung, aber er hatte bereits aufgelegt. Die Not Situation gab mir den nötigen Adrenalinkick und ich nüchterte beinahe völlig aus, urplötzlich öffnete sich die Türe wie von selbst. Ich ließ alles überschüssige im Flur liegen und tauschte meine Tasche panisch und in Eile gegen einen Erste-Hilfe Koffer aus. Die Wohnung wieder verlassen, fiel die Tür in Schloss und ich sprang über das Geländer. Kakashi lebte nicht weit von mir entfernt, weshalb ich recht zügig bei ihm ankam und gegen seine Türe hämmerte. „Aufmachen!“, brüllte ich. Der Gedanke, dass er vielleicht schon bewusstlos auf dem Boden liegen könnte überrannte ich. Unter diesen Umständen trat ich besseren Gewissens die Türe ein. Staub wehte auf, weil ich es dieses mal geschafft hatte sie nicht "nur" auf zu treten sondern sie auch aus der Wandhalterung raus zu brechen. Das Licht im Flur ging an und unsere Blicke trafen sich. Kakashis Haare waren völlig zerzaust und er war blass, seine Augen waren geweitet. Ich stürmte auf ihn zu und riss ihn beinahe mit mir mit. „Sag schon was ist los? Gehts dir nicht gut?“, ich wollte soeben den Koffer öffnen, da griff er nach meinen Händen und zerrte mich hinter sich her. Wir tappten in die Küche, die völlig verdunkelt war. Nur ein einziges Licht brannte auf seinem Esstisch, was ich aus der Entfernung noch nicht zuordnen konnte.  „Hey Hatake sprich mit mir!“, seine großen Hände griffen nach meinen Schultern und drehten mich zu sich. Seine Augen starrten mich an als er hauchte: „Was soll ich nur tun?“ „Bei was tun? Ich kann dir nicht Helfen wenn du mich nicht aufklärst!“, schimpfte ich besorgt. Er verstummte, nur sein Kopf beugte sich nach links und er deutete mit einer flüchtigen Bewegung auf den Tisch. Mit einem mulmigen Gefühl streckte ich den Hals und ließ meine Augen darüber fahren. Sein Mobiltelefon lag dort, was erklärte woher das Licht kam. Ich sehe es mir genauer an und erkenne ein Profil darauf, eine überaus hübsche Frau mit einem brauen Bob und Bernsteinfarbenen Augen ist darauf abgebildet. Ihre Wangen sind lila und sie lächelt. Es ist Rin Nohara, Kakashi Ex-Freundin. Der Kauzige schüttelt mich: „Hilf mir! Was soll ich nur tun, soll ich nach links oder nach recht Switchen?!“ „SWIPEN!“, brülle ich Stinksauer und verpasse ihm eine kräftige Ohrfeige. Wäre sein Kopf nicht fest, hätte ich es womöglich geschafft ihn um 360 Grad zu drehen, so viel Kraft wandte ich dafür auf. Die Stelle an der ich ihn getroffen hatte leuchtete bereits kurz darauf rot auf und die Umrisse meines Handabdrucks zeichneten sich. „Haruno...“, hauchte er schockiert und berührte die schmerzende Stelle.  „Hast du eine Ahnung welche Sorgen ich mir gemacht habe?“, betonte ich heiser, „Ich dachte mit dir stimmt etwas nicht und du brauchst meine Hilfe!“, ich werfe den Erste-Hilfe Kasten auf den Boden und er bricht auf. Das ganze Verbandsmaterial fliegt heraus und verteilt sich in der gesamten Küche.  „...und dann komme ich hierher und merke mit dir stimmt wirklich etwas nicht, weil du mich deshalb hier her gerufen hast?“, mein Finger zeigt auf das Handy.  „Ich sagte ich bin durcheinander nicht am sterben!“ „Etwa wegen ihr?“ „Ja, ich wusste nicht was ich tun soll. Soll ich nach rechts oder links wischen! Sieht sie etwa das ich mich nach nichtmal zwei Monaten bereits nach anderen Frauen umsehe! Und wenn ich ihr eins nach ''rechts'' gebe was wird sie denken? Wenn ich ihr einen nach ''links'' verpasse und sie mir aber einen nach ''rechts'' gegeben hat wird sie sich wundern wieso wir nicht Matchen?“, er schnauft verärgert, „Schließlich hast du mir den ganzen Mist eingebrockt!“ Tatsache, das hatte ich. Rückblickend war das eine ganz blöde Idee, jetzt wo ich ihn so vor mir sah. Unsicher, verletzt und nachdenklich. Meine Ohrfeige schien mir inzwischen nur noch halb so berechtigt und ich bereute es ihm weh getan zu haben, wo er doch ganz offensichtlich bereits ohne Gewaltanwendung verletzt war.  „Es....es tut mir leid.“, flüsterte ich schuldbewusst.  „Tut mir auch leid dich wegen diesem Kleinscheiß hierher bestellt zu haben...“, er kratzte sich nachdenklich am Kopf und drehte den Bildschirm des Mobiltelefons herum. Nur um das Bild von ihr nichtmehr ansehen zu müssen. Schleppend schleift er sich an den Lichtschalter und betätigt ihn, füllt sich ein Glas Wasser und lehnt in sich nachdenklich am Küchentresen an: „...auf ihrem Profil steht das sie gerne ließt. Die, die ich mochte und ihr empfohlen habe, hat sie nie gelesen.“, der griff um sein Glas wird fester, „Da steht auch das sie ein Katzenmensch ist, lächerlich, jetzt wo ich es lese und darüber nachdenke wird mir einiges klarer....“, das lächeln auf seinen Lippen ist traurig und das lachen aus seiner Brust ist schmerzerfüllt.  Unsere Blicke treffen sich, und anstelle ihm huscht mir eine Träne über die Wange die ich nicht geschafft hatte zurückzuhalten. „Ob ihr wohl auch eine Freundin das Profil ''ganz zufällig''angelegt hat“, die Antwort kennen wir beide bereits, weshalb sich statt ihr eine Stille zwischen uns legt. Viel zu spät bemerke ich weitere Tränen auf meinen immer noch vom Alkohol vorgewärmten Wangen. Ich nähere mich ihm langsam. Auch wenn ich schneller gewesen wäre, hätte er mich wahrscheinlich gar nicht bemerkt, so sehr in Gedanken war er versunken. Neben ihm angekommen umschließe ich seine am Tresen angelegte Hand mit meiner und streichle sie tröstend: „Es ist kein Kleinscheiß, ich habe nicht bedacht dich mit dieser Jinder Aktion so aufzuwühlen, tut mir wirklich leid Kakashi.“.  Sein Arm hebt sich und zieht mich an sich, er legt meinen Kopf auf seiner Brust auf und streicht behutsam darüber: „Schon gut, ich hab mich aufgeführt wie ein Baby und dir Sorgen bereitet, es tut auch mir leid Sakura.“  Die Art wie er mich hält, so vertraut, erinnert mich an meine frühere Zeit in Team 7. Er brachte Verständnis für meinen Kummer auf den ich aufgrund von Sasukes verschwinden hatte und er tröstete mich. Als Naruto mich zur Weißglut brachte, beschützte er mich und wies ihn in die Schranken. Hatte ich jemals den glauben an mein Team oder mich selbst verloren, so überzeugte er mich vom Gegenteil. Er war immer da. Als Sensei und Freund. Ich war doch noch so jung und konnte nicht wissen, dass mit dem erwachsen werden die Dinge viel komplizierter wurden. So kompliziert wie das seltsame Gefühl, welches ich an seiner Brust verspürte und nicht zuordnen konnte. Wieso hat mir das bloß niemand gesagt, dann hätte die junge Sakura diese Zeit viel mehr geniessen können. Die kleine Sakura hätte ihre arme um ihn geschlungen und wäre schluchzend an seiner Brust erstickt, wenn er sie nicht ab und zu von sich drückte, um sie Luft holen zu lassen. Die Sakura von heute atmete auch schwer, aber Kakashi schien das nicht zu bemerken. Nur deshalb konnten wir für einige Sekunden so verweilen.  „Du bist ganz warm.“, beendete der Kauzige den Moment und ich löste mich schüchtern von ihm.  „Ja.... alles gut, hab nur etwas getrunken.“, erklärte ich ihm kniete nieder und sammelte das Verbandszeug vom Boden auf.  „Wie machst du das bloß... angetrunken und dein Schlag sitzt trotzdem noch wie nüchtern!“  Ich streckte ihm die Zunge raus: „Leg etwas Eis darauf.“, „Ich soll dich grüßen von den zwei Streithähnen.“  Neugierig legt er den Kopf in die Seite: „Warst du etwa mit denen aus?“  Ich nickte: „Die Jungs vermissen dich, du solltest das nächste mal darüber nachdenken mitzukommen...“  „Haben sie das so gesagt?“, fragt er grinsend.  „Natürlich haben sie.... Idiot....“, fluche ich während ich versuche den Kasten zu schließen. Wieso mussten diese Teile auch immer nur im Originalzustand verschließbar sein, sobald die Sachen nicht mehr an ihren ursprünglichen Plätzen lagen konnte man es vergessen den Kasten ohne Gewalt wieder zu, zu bekommen.  „Ich weiß das es von dir kommt Haruno...“, hauchte eine Stimme gefährlich nah an meinem Gehör. Erschrocken zuckte ich zusammen und ließ alles was ich Mühsam zusammengesucht hatte wieder fallen.  „H....hör schon auf dich immer anzuschleichen!“, ermahnte ich ihn stotternd. Der Kauzige schien meine Unsicherheit zu genießen, deshalb sein breites Grinsen.  „... wieso macht dich das so unsicher Haruno...“, flüstert er und beugt sich über mich.  „Tut es nicht.“, blieb ich standhaft.  Seine Finger berühren meine Haarspitzen und betrachteten sie neugierig: „Ich mag deine Haare, sie sind lang geworden.“  „E....ein bisschen länger...“, stottere ich wieder und stoße ihn weg von mir. Der Kauzige rollt zur Seite, während ich mich Blitzschnell aufrichte.  „Was ist mit Rin?“, bricht es ablenkend aus mir heraus.  „Was soll mit ihr sein?“, fragt er stutzig und steht kurt darauf wieder auf beiden Beinen.  „Wie hast du dich entschieden? Rechts oder Links?“  „Hmmmm....“, stöhnt er nachdenklich, und umkreist den Tisch mit dem umgedrehten Mobiltelefon wie ein Raubtier seine Beute. Er greift unvermutete danach und wirft es in meine Richtung. Etwas wackelig fange ich das Telefon schließlich auf und blicke Kakashi unaufgeklärt an.  „Entscheide du für mich...“, „....mein Schicksal liegt in deiner Hand kleines.“, er zwinkert mir vertraut zu. Meine Augen wandern über den Bildschirm und das Profil der Kunoichi. Ich lese den Steckbrief den sie über sich verfasst hat:    »Hallo! Mein Name ist Rin und ich lebe in Konoha. Ich liebe den Herbst und seine goldenen Tage hier, wenn es Regnet lese ich auch gerne mal ein Buch. Katzen sind mir lieber als Hunde, die haben ihren eigenen Willen und klammern nicht zu sehr. Ich bin ein liebenswerter und freundlicher Mensch, deshalb suche ich nach einem Partner der mir dieses Gefühl zurückgeben kann. Ich kann eine gute Zuhörerin sein, wenn mein gegenüber ein guter Redner ist.  So, give me the right swipe ;P  Rin«   Ich brauche nicht lange um zu entscheiden, dass ich ihr einen Swipe nach links verpasse. Auch weil ich Kakashi eine Chance auf neues Glück in seinem Leben geben möchte. Ich werfe das Telefon zurück zu ihm und er fängt es lässig mit einer Hand auf: „Und, was hast du gemacht?“, fragt er neugierig.  Ich zwinkere ihm keck zu: „Das wirst du wohl nie erfahren.“ Kapitel 5: Match! ----------------- Ich stelle die Tasse unter den Automaten und betätige den Knopf, nachdem er sich aufgewärmt hatte. Er brüht so laut, dass ich glaube anstelle dessen einen Aggregat angeworfen zu haben. Gähnend, strecke ich mich und lasse meinen Nacken knacken, flüchtig werfe ich einen Blick in den Kühlschrank. Da drinnen herrschte dürre, die Sachen die Sakura für mich eingekauft hatte waren alle schon verbraucht. Nach der Tasse gegriffen ärgere ich mich darüber, dass die hälfte des Kaffees zur Seite geläppert war, weil ich Vollidiot es mal wieder nicht geschafft hatte die Tasse mittig zu stellen.    Wie sollte ich es auch können, eigentlich machte sie mir immer Kaffee und Frühstück. Ich war kaum aus dem Bett gefallen, da roch die Küche bereits nach Kaffeebohnen und ein dampfendes Omelett wartete liebevoll angerichtet auf einem Teller am Esstisch auf mich. Sie wartete lächelnd, während sie im Tagesblatt las. In der Türschwelle lehnend, gähnend und träge begrüsste sie mich stets herzlich und lud mich zu Tisch ein: „Guten morgen Liebling.“, statt meine Maske abzunehmen stöhnte ich: „Mmmorgn.“, das lächeln das sie mir schenkte bekam sie nichtmal annähernd von mir zurück. Bis ich meinen faulen Hintern endlich neben sie setzte vergingen gefühlte Stunden, weil ich Idiot einfach immer viel zu langsam war. Wie ein Sack ließ ich mich nieder und begann mit meiner Gabel in dem Omelett herum zu stochern. Ihre zarten Finger wanderten von der Zeitung herunter und umschlossen meine, behutsam und fürsorglich vergewisserte sie sich: „Ist alles in Ordnung? Schmeckt es dir nicht?“. Ich hätte sie ansehen sollen, hätte den Kopf heben sollen und ihr klar machen müssen: „Es schmeckt köstlich! Danke! Es ist alles in Ordnung so lange du hier bist, bei mir!“, aber ich habe es nie getan. Ich habe meinen Mund nie auf bekommen, stattdessen murmelte ich ein flüchtiges: „Alles gut.“, gab ihr einen Kuss in den ich nie genügend Gefühle packte. Zumindest die Küsse hätten sprechen müssen, wo ich doch verbal viel zu flach und nüchtern unterwegs war. Ihre Wangen färbten sich in einem zarten Fliederton, als sie sich anstandslos der Tageszeitung widmete. Sie sah bezaubernd aus und egal wie viele Jahre an uns vorbei gezogen waren sie war keinen Tag gealtert. Ihre Seele blieb jung, liebevoll und freundlich wie immer. Ganz ehrlich ich hatte sie in Gedanken schon etliche male zum Altar getragen, schließlich waren wir seit sieben Jahren ein Paar. Aber letztendlich hat mir immer der Mut dazu gefehlt. Ich weiß sie sehnte sich nach einer Familie, wo wir doch beide keine mehr hatten. Sie hat es zwar nie zur Sprache gebracht, weil sie mich nicht unter Druck setzen wollte, aber ich habe sie oft dabei erwischt wie sie den Bäuchen der anderen Frauen sehnsüchtig hinterher blickte. Ich hab es gesehen und bewusst weg gesehen. Wie konnte ich dem Menschen den ich Liebe diesen sehnlichsten Wunsch nur verweigern, indem ich die Zeit an mir vorbeiziehen ließ.    Zurück im jetzt, aber in Gedanken versunken nippte ich an meinem Kaffe, der scheußlich schmeckte. Der Zeiger der Wanduhr über dem Eingang der Küche tickte so laut, dass ich am liebsten aufgestanden und ihn aus gerissen hätte. Die Zeit und ich waren nunmal keine Freunde. Die Zeitung von vor drei Wochen lag auf dem Tisch, wir hatten vergessen sie weg zu werfen, als Sakura und ich hier sauber gemacht hatten. Hastig griff ich danach und zerknüllte sie, holte aus und warf sie in das Spülbecken. Nicht der richtige Platz dafür, aber das war mir egal. Die Einsamkeit erdrückte mich, Haruno hatte das schon richtig erkannt. Ich zückte das Mobiltelefon aus meiner Hosentasche und betrachtete es eine Weile bis ich es entriegelte. Was genau sollte ich jetzt tun, etwa die leere die eine Frau hinterlassen hat einfach mit einer neuen füllen? Mich darauf einlassen und jemanden neues kennenlernen? Vielleicht würde mir die Kommunikation und Gefühle zu zeigen auf diese weise leichter fallen. Vielleicht sollte ich das ganze auch einfach lockerer sehen, schließlich lernten sich laut Erzählungen viele über das Internet kennen. Es sagte ja auch keiner das ich Rin völlig vergessen sollte oder? Rin würde immer in meinem Herzen bleiben...und sie war meine erste große Leidenschaft. Ach verdammt wieso machte ich daraus so ein großes Ding? Alle machen das so!  So redete ich es mir ein. Wieso also sollte sich ich, der abgeflachteste Typ von ganz Konoha, deswegen so einen Kopf machen?  Es ist verdammt nochmal nur eine App! Sogar Rin tat es, wie sich gestern heraus gestellt hatte. Es so vor Augen geführt zu bekommen fühlte sich an wie ein Stich direkt ins Herz. Am meisten nagte ich daran das sie mich dafür verließ wer ich eigentlich war. Der unpünktliche, abgeflachte Kakashi Hatake.  Ich weiß das sind nicht unbedingt die besten Punkte die man mit sich bringen kann, nichts was einen Menschen liebenswert macht. Ich betrachtete mein Profil, was Haruno für mich angelegt hatte. Ich fühlte mich unwohl mit dem Bild auf dem mein gesamtes Gesicht zu sehen war, aber weil ich nicht wusste wie man es wieder löschte ließ ich es bleiben. Zu ersten mal warf ich einen Blick auf den Steckbrief den sie zu mir verfasst hatte:   >Entschuldigt, ich bin spät dran. Hab mich wohl auf dem Weg des Lebens verlaufen.<   Ich schmunzle darüber, dass die Pinkhaarige meine schlechte Ausrede nicht vergessen hatte, die ich ihnen stetig als Sensei für mein zu spät kommen aufgetragen hatte. Das kurze Zitat, was aber hier als Steckbrief diente beschrieb mich sehr gut in nichtmal zwei Zeilen. Seit ihrem Besuch musste ich daran denken, was mir aufgefallen war. Sie verhielt sich merkwürdig in letzter Zeit, vielleicht waren meine Sticheleien zu viel für sie geworden.   Auf dem Weg zum Markt, welcher als einziger Sonntags geöffnet hatte und mir eine Möglichkeit auf etwas frisches zu essen bot, vertrieb ich mir die Zeit indem ich Swipte. Ich hatte bereits so viele Frauenprofile gesehen, mehr als zum Sommerschlussverkauf auf der Ladenstraße in Konoha. Männer sperrten sich an diesem Tag in ihren vier Wänden ein und trauten sich nicht auf die Straße um womöglich von einer Horde wild gewordener Rabatt-Zombies überrannt zu werden. Ich wusste genau wovon ich sprach, ich hatte vor zwei Jahren fast mein Leben für ein letztes Paar Schuhe in 38 verloren. Rin wollte sie unbedingt, also habe ich mich mit fünfzehn Schnäppchen-Zombies angelegt. Es schien beinahe aussichtslos, denn sie hatten mich umzingelt. Jede von ihnen fixierte den Schuhkarton den ich fest an meine Brust presste und mit meinem Leben beschützte. Es wurde mucksmäuschenstill im Laden, man konnte die Schlüpfer im Zwischengang fallen hören, als eine von ihnen auf mich los stürmte und brüllte: „Ich hab sie zuerst gesehen!“, und damit gab sie den Startschuss zur Schnäppchen-Jagt. 15 Wild gewordene Jägerinnen hetzten mich durch das Kaufhaus. Die prall gefüllten Taschen, von der ausbeute die sie bereits gemacht hatten, dienten als Waffe und sie warfen sie nach mir aus. Panisch wich ich nach rechts und link aus, stieß die getürmten Kartonagen um, die sich ihnen wie Hindernisse in den Weg stellten. Einige war ich los geworden, da sie stolperten. Die anderen folgten mir weiter bis in die Wäscheabteilung, sie griffen nach Tangas, deren Funktion sie zu einer Schleuder umwandten. Sie klemmten Haarklammern und andere kleine, spitze plastische Artikel dazwischen, die sie nach mir schleuderten. Ich wurde einige male am Kopf getroffen, doch aufgeben war keine Option. Zu weit hatte ich es geschafft und die Kasse war nur noch wenige Abteilungen entfernt. Ich glitt unter den Beinen der Schaufensterpuppen hindurch, welche die neueste Bademode präsentierten. Sprang Bock über die letzten Socken-Wühltische, stieß mich mit voller Kraft am Boden ab und machte einen gewaltigen Salto über die anstehende Menge an der Kasse. Sie hoben ihre Köpfe , brüllten: „Ich war zuerst!“, „Hey stell dich hinten an!“, „Sicherheitsdienst!“, als ich vor dem ersten Kunden landete und das Paar Schuhe über den Scanner zog. Ein lautes ''Piep'' erfüllte den Laden. Blitzschnell kramte ich meine letzten zwanzig Yen aus meiner Tasche und schnaufte: „Stimmt so!“, dann stürmte ich aus dem Laden und wurde zum meist verhassten Mann des Tages. Außerdem bekam ich Lebenslanges Hausverbot. Aber darum ging es nicht, es ging darum das ich sie glücklich machen konnte.  Rin.   Mit voll gepackten Tüten kehrte ich nach Hause zurück. Ich war dankbar, während meines ausgangs keinem bekannten Gesicht begegnet zu sein, um mich auf ein unangenehmes Gespräch einlassen zu müssen. Die sich stetig wiederholenden Fragen war ich satt:  „Wie geht’s dir?“  „Bist du okay?“  „....wenn du Hilfe brauchst melde dich, ja?“  Keiner von Ihnen wollte wirklich helfen. Sie sagten das rein der Höflichkeit halber. Wieso ist das so typisch für unsere Gesellschaft geworden. Die Dinge aus reiner Höflichkeit zu sagen? Konnten wir nicht einfach nichts sagen?! Nichts zu sagen war immer noch ehrlicher als irgendetwas zu sagen. Welchen Wert hatten Worte unter diesen Voraussetzungen überhaupt noch? Deshalb las ich lieber, denn in Büchern schrieb der Autor genau das nieder, was er fühlte und sich vielleicht nie traute zu sagen.    Ich biss in einen der Äpfel die ich gekauft hatte und ließ mich auf mein Sofa fallen. Mein Fuß ragte lässig über dem Rückteil des Mobiliars heraus, als ich erneut das Mobiltelefon zückte. Inzwischen war es wie ein Zeitvertreib geworden. Sonst hatte ich ja nichts besseres zu tun und für ein neues Buch musste ich meinen Arsch schon in die Buchhandlung bewegen. Ich las neugierig die Profile der Ladys durch, manche von ihnen erweckten meine Aufmerksamkeit und ich verpasste ihnen ein ''recht''. Tatsächlich waren da auch einige Frauen aus den Nachbardörfern dabei und ich fragte mich ob eine Fernbeziehung für mich in Frage kommen würde. Entschied mich aber die Antwort darauf hinten anzustellen. Ich Swipte und Swipte, als würde es keinen morgen geben, da sprangen mich plötzlich aus dem Bildschirm ein paar Smaragdgrüne Augen an. Ich verschluckte mich an dem Stück Apfel, das ich soeben abgebissen hatte. Hustend versuchte ich das fehlgeleitete Stückchen aus der Luftröhre zu befreien. Ich klopfte mir ruckartig auf die Brust, da löste es sich und ich konnte wieder beruhigt aufatmen. Beruhigt war ich dennoch nicht ganz, denn das Mädchen auf dem Mobiltelefon starrte mich förmlich an. Ihre Augen sahen in mich hinein, so wie sie es sonst auch taten. Ihr Pinkes Haar war etwas kürzer auf dem Bild, als ich es in Erinnerung hatte, umspielte aber ihre lieblichen Gesichtszüge. Sie trägt ein rotes Haarband und einen weiten Minzfarbenen Pullover. Die Backen sind rot angehaucht und sie sieht einfach nur bezaubernd aus.  Es war Sakura.    Hatte ich die kleine Haruno soeben als bezaubernd empfunden? Alter, Perverser Sack!, beschimpfte ich mich in Gedanken selbst und verpasste mir eine Schelle.   Meine Augen verweilten neugierig auf ihr, dabei wurde ich das Gefühl nicht los ihr gerne in die rosa abgetupften Backen zu kneifen. Kindisch wie ich sein konnte deutete ich einen imaginären Backenkniff an und fuhr mit meinen Fingern über den Touchscreen. Kurz darauf war ihr Bild plötzlich vom Screen verschwunden und das einer anderen Frau folgte. Blitzartig setzte ich mich auf und rutschte vom Sofa, der Apfel rollte durch das Wohnzimmer. „Was zur Hölle...“, fluchte ich, „Wo ist sie hin?“ Ein schriller Klingelton spielte, der Banner klappte auf und ein kurzer Text stand dort geschrieben: „Sie haben ein Match auf Jinder!“, las ich laut vor. Hastig tippte ich darauf, so fest das ich befürchtete mit meinem Finger auf der anderen Seite wieder raus zu kommen. Das Mobiltelefon sprang für mich in ein neues Fenster über. Eine automatische Nachricht war dort verfasst worden:   »Kakashi Hatake und Sakura Haruno! Herzlichen Glückwunsch zu eurem Match! Ihr scheint beide aneinander interessiert zu sein, also nutzt die Gelegenheit euch hier kennenzulernen. Viel Spaß! Euer Jinder-Team!«   Schockiert und unergründbar wie es dazu gekommen sein konnte starrte ich. Eine ganze Weile starrte ich, hoffte das mein starren den Akku entleeren würde. Ich kniff mich selbst in meinen Oberschenkel um sicher zu gehen, dass ich nicht auf dem Sofa eingeschlafen war und das alles geträumt hatte. Aber vergebens.   Was hatte ich mir da nur eingebrockt....   Kapitel 6: Das Chatfenster -------------------------- Ich hatte mich für den Sonntag mit Ino verabredet, da sie von Shizune in ihr wohl verdientes Wochenende verabschiedet wurde. Sie öffnete die Haustüre und musterte mich stutzig: „Scheiße, süße, du siehst schrecklich aus...“, murmelte sie.  Ich seufzte und nickte: „Ja, hab ein paar Drinks und ne lange Nacht hinter mir...“ Sie zwinkerte mir zweideutig zu: „Uh, möchtest du darüber reden?“ Erst jetzt realisierte ich das Missverständnis und fuchtelte abweisend mit meinen Händen vor mir: „N...nein du verstehst das falsch ich hab mich mit den zwei Streithähnen verabredet und dann war da noch der Kauzige der mir den Rest gegeben hat...“ Sie hob beide Augenbrauen und lächelte verschmitzt: „...du machst es schlimmer. Das ist dir bewusst oder?“ Augenrollend versuchte ich dem Gespräch aus dem Weg zu gehen: „Herrgott Ino, ich rede nicht von Sex.“ Sie schnippte in ihre Finger und zeigte Zielstrebig auf mich: „Aber den hättest du mal wieder nötig.“ „Halt die Klappe.“, antwortete ich schnippisch und warf mich in ihrem Wohnzimmer auf das Sofa. Gastfreundlich wie sie war richtete sie ein paar Snacks und Getränke für uns auf dem Sofatisch bereit und gesellte sich auf den freien Platz neben mir. Ihre Füße legte sie auf meinen Schoß und ließ ihren Kopf auf der Lehne anliegen. „Hab gehört Sasuke will das Dorf verlassen.“, leitete sie das Gespräch ein. Ich nickte: „Macht das etwa schon die Runde?“ Sie lachte: „Du weißt doch das Konoha auch nur ein Dorf ist.“  „Ja, er will eine Weile ins Eisenreich.“ „Brrr...“, zuckte sie , „...wer will schon ins Land des ewigen Winters.“ Meine Schultern zuckten: „Man kennt ihn, ständig unterwegs.“, ich massierte die Füße der Blonden. Sie schien meine Geste zu genießen und schloss vertraut die Augen. „Wirst du ihn vermissen?“, flüsterte sie. „Natürlich.“, gab ich Preis. „Mhm... ihr habt aber auch dieses besondere Verhältnis.“, hauchte sie, genussvoll. „Wir sind eine Familie, ich liebe sie beide.“ „Tsss... du kannst sie nicht alle haben.“ Ino öffnete eine ihrer beiden grünen Augen und streckte mir die Zunge raus, um sie zu ärgern kitzelte ich ihre Füße. Sie kreischte und warf ein Kissen nach mir: „Schon gut! Ich hab's verstanden ihr seit nur Freunde!“ Siegessicher stoppte ich meine Folter und lächelte: „Ganz genau.“ Mit ihrer Hand griff sie nach der Schüssel Chips und begann eines nach dem anderen genussvoll in sich hinein zu schaufeln. Ihr lautes Kauen war dabei wie eine Störfrequenz, welche ich ihr unglaublich gerne aus der Seele geprügelt hätte. Auch deshalb, weil sie wusste wie sehr ich es hasste. Provokativ schmatzte sie und warf sich ein weiteres in ihren ohnehin vollgestopften und krümelnden Mund: „Hmmmm... Shakua di shin sho leka.“, stöhnte sie. Eine genervte Ader pochte auf meiner Stirn, ehe ich in ihre empfindlichen Seiten pikste und sie kreischend vom Sofa fiel. Ich lachte als sie mitsamt der Schüssel den gesamten Teppichboden voll krümelte. „Geschieht dir recht, Miststück.“, zog ich sie auf. Ino schüttelte die Chipreste von ihrem Oberteil und schluckte die Portion in ihrem Mund herunter. „Hast du den Kauzigen wieder aufputschen können?“, fragte sie neugierig, da ich ihr von meiner Sorge und dem Vorhaben ihn zu besuchen erzählt hatte. „Ich will nicht drüber reden, sonst wird mir wieder schlecht...“, unterbrach ich das Gespräch. Dabei spielte mein Kopf Bilder von der Spül-Brühe und der schmutzigen Unterwäsche ein. Ich versuchte an etwas schönes zu denken um sie zu verbannen. „Hast du ihn nackt gesehen?“, „Er ist sooooo ein Sahnetörtchen.“, schmachtete sie. „Er war schmutzig und hat gestunken und jetzt reden wir ja doch darüber!“, fluchte ich. Ino nippte an ihrem Glas Limonade und reichte mir ebenfalls eins: „Er geht uns allen aus dem Weg wir haben ihn seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen, die Trennung mit Rin hat ihn übel mitgenommen.“, „Und nur zu deiner Information die dumme Schnalle hat schon längst einen neuen Macker.“ „Hat sie???“, brach es neugierig aus mir heraus. „Ja, hat den Typen wohl übers Internet kennengelernt, er kommt aus Kirigakure.“ „Ohhhh...“, ächzte ich, „....das erklärt alles, Kakashi war wegen ihres Profils auf Jinder völlig aufgebracht.“ Die Blonde spuckte Limonade über sich und auch mich erwischten einige Tropfen. Angeekelt wischte ich mir das Gesicht sauber. Wieso reagierten alle bloß so entsetzt darüber? „Der Kauzige ist auf Jinder?“, brach es aus ihr heraus. „Ja, hab ihm ein Profil erstellt.“, erzählte ich nun schon zum zweiten mal seufzend. „Das ist fantastisch süße!“, „Das wird ihn ablenken.“ „Das war der Plan.“, gestand ich. „Hast du auch selbst eins?“, fragte sie neugierig. Ich schüttelte den Kopf: „Ne, du weißt doch das dieses ganze Mediengequatsche nicht so mein Ding ist.“ Sie griff nach meinem Mobiltelefon, dass ich auf dem Tisch abgelegt hatte und entsperrte es. „Was tust du?“, fragte ich unsicher und wollte es ihr aus der Hand nehmen. Sie lächelte verspielt: „Ich erstelle dir ein Profil!“ Ich riss ihr das Telefon aus der Hand und brummte: „Kannst du vergessen!“ „Och komm Sakura, gib der Sache doch mal eine Chance. Du bist immer noch Single und mit deinem Job verheiratet!“, sie tippte auf ihre Armbanduhr: „Die Biologische Uhr tickt...tick, tack, tick, tack.... und schwuppdiwupp bist du eine griesgrämige, vom Job verbrauchte, unglückliche alte Granny die den Kindern auf dem Spielplatz erzählt wie furchtbar Männer sind. “ „Quatsch!“, zischte ich, „Sowas würde ich nie sagen!“ Überzeugt verschränkte sie die arme, ihr Blick durchbohrte mich: „Willst du etwa eine alte, einsame Granny werden?“ „Ich finde du übertreibst...“, belehrte ich sie. „Koooommmmm schoooon!“, „Versuch es!“. Ino ließ nicht locker. Ich sah mich zu meinem bedauern tatsächlich allein auf einer Parkbank. Ich warf das vertrocknete Brot, dass ich womöglich über Wochen gesammelt hatte den Vögeln zum Fraß vor. Ich verfluchte die ganzen glücklich schmusenden Paare, die innig ineinander geschlungen die anderen Parkbänke besetzten. Und weil ich so ein mieses Karma ausstrahlte, getraute sich auch kein anderer zu mir. So würden die Jahre an mir vorbei ziehen, Granny Haruno inmitten einem Schwarm stinkender und scheißender Tauben. Auf gar keinen Fall wollte ich das auf mich zukommen lassen. Ich spielte nachdenklich an meinen Haarsträhnen die mir weit über die Brust gewachsen waren, wie es Kakashi zuvor bemerkt hatte. Seufzend und genervt gab ich mich der Überredungskunst meiner Freundin geschlagen und verkündete: „Also gut, lass es uns tun.“ Aufgeregt klatschte sie in ihre Hände, als ich ein „Aaaaaaber.“, hinzufügte. Neugierig legte sie den Kopf in ihre Seite und lauschte meinen Worten: „Du wirst mir diese Mähne abschneiden, bevor wir ein Bild von mir reinsetzen.“   Ich saß auf dem Stuhl in der Küche und Ino hatte den gesamten Boden mit Zeitung ausgelegt. Die Schere schnippte zwischen ihren Händen. Innerlich verfluchte ich mich, mich darauf eingelassen zu haben. Und ehe ich einen Rückzieher machen konnte, hatte sie bereits den ersten Schnitt ausgeführt und eine großzügige Strähne fiel vor meinen Augen zu Boden. Ich versuchte die peinlichen Tränen zurückzuhalten, weil ich ihr nachtrauerte. „...wenn ich mit dir fertig bin, werden sich alle nach dir umdrehen.“, weitere Strähnen folgten. Die Tränen purzelten meine Wangen herunter und ich schluchzte bitterlich. Ich kam mir so unglaublich blöd vor, wie ich soeben noch vor Willenskraft strotzte. Nur um den Worten meines Sensei's zu trotzen und zu Protestieren, weil dieser geäußert hatte meine langen Haare hübsch zu finden. Zum Glück kannte Ino den wahren Grund nicht und dachte sie verpasse mir hier wie in den Fernsehshows einen komplett neuen Look. Sie schnitt eine nach der anderen heraus, ihre Schnitte wurden feiner, gezielter und sie brachte das Chaos auf meinem Kopf in eine Form. Weil sie seit ihrer Kindheit krampfhaft an ihrem äußeren experimentierte und stets Schönheit anstrebte, vertraute ich ihr. Sie hatte sich selbst und anderen nicht zum ersten mal die Haare geschnitten. Die Person, der ich nicht vertraute war ich selbst. Was würde als nächstes folgen? Wenn mir jemand sagte er mochte meiner Augen, würde ich sie mir dann ausstechen lassen? Oder würde ich das nur tun, wenn er es sagte. Die Antwort darauf lag eigentlich auf der Hand und zu meinen Füßen verstreut in der gesamten Küche.  Ich war doch sowas von erbärmlich....   Einige Zeit war verstrichen und meine Wangen fühlten sich rau von den Salzigen tränen an. Ich hatte mich inzwischen wieder eingekriegt, als Ino die Hände hob und verkündete: „Ich bin ein Meister des Handwerks, ich bin die Göttin der Schönheit.“, sie hob einen runden Handspiegel und präsentierte mich, mir selbst. Neugierig betrachtete ich mein neues äußeres. Sie hatte mir die Haare auf die länge meiner Wangenknochen und in eine liebliche Bobform geschnitten. Der Übergang nach hinten war keinesfalls Steil, sondern nur leicht angehoben. Ich neigte den Kopf nach links und nach rechts, betrachtete mich erneut um schließlich ein leises: „Danke, es ist schön geworden....“, zu hauchen.   Ino hatte ein paar Instant Nudeln in den Topf geworfen und rührte um, sodass sich der klumpen löste. Sie füllte unsere Schüsseln damit und wir begannen genüsslich zu speisen. Die Haare nicht mehr wie sonst zusammenbinden zu müssen, weil sie in der Brühe schwammen erschien mir als Erleichterung, auch wenn ich mich dennoch daran gewöhnen musste. Sie tippte konzentriert auf meinem Mobiltelefon herum und es fühlte sich ein klein wenig, auch wenn ich es nicht zugeben wollte, gut an ihr Vertrauen zu können. Sie schlürfte und schmatzte: „Wi grosh bish du eigendlish?“ „1,65.“, antwortete ich. „Gleish hab'n wirsh.“ , sie schluckte herunter, „Nur noch eben ein Bild schießen, also bitte lächeln!“, forderte sie mich auf. Ich Band mir das rote Haarband um, welches ich zuvor getragen hatte und sie mir zum Haare schneiden abgenommen hatte. Anschließend rückte ich den Minzfarbenen Pullover zurecht und lächelte verlegen. Das Licht der Kamera leuchtete auf und ein ''Klick'', erfüllte mein Gehör. „Seit ihr bereit?“, brüllte sie aufgeregt als würde sie mit der Dating-App sprechen: „.... hier kommt meine wunderschöne beste Freundin!“ Und damit war ich Online.   Es war bereits spät geworden, als ich mich von Ino zurück auf den Weg nach Hause machte. Es war ein wirklich angenehmer Abend, die Sterne waren zu sehen und der Mond erhellte den Nachthimmel noch zusätzlich. Der Himmel war etwas heiliges, wir streben ihn alle an und lassen uns von ihm verzaubern. Genau so war es mit Gefühlen, wenn man sie zuließ konnten auch sie uns verzaubern. Zurückerinnert war ich immer sehr gerne verzaubert von der Liebe, sie veränderte mich und meine Denkensweise. Man kann sagen sie ließ mich mit der Zeit erwachsen werden. Heute weiß ich das es sehr viele Facetten der Liebe gibt, so wie Sterne am Himmel. Manche waren zu beginn beinahe unsichtbar und konnten sich zu etwas großem entwickeln und manche erlöschten mit der Zeit. So wie manch Sterne am Himmel. Das vibrieren meines Telefons erweckte meine Aufmerksamkeit und ich warf einen Blick auf die Textnachricht die Ino verfasst hatte: »Komm gut nach Hause Liebes!« Ich lächelte, öffnete den Homescreen und ein neues App-Symbol erweckte meine Neugier. Noch hatte ich mir nicht angesehen was die Blonde für mich zusammengestellt hatte, also holte ich das nach. Die Worte vom Steckbrief waren typisch für sie: » Hallo, ich bin Sakura. Temperamentvoll und Schlagfertig. Wer mich für sich gewinnen will, der muss mehr als ein paar läppische Schläge einstecken können. Meine Stirn mag groß sein, aber mein Herz ist es noch viel mehr.«   Selbstverständlich warf ich auch einen Blick auf die ersten Kontaktvorschläge. Für sich selbst zu swipen fühlte sich irgendwie neu an und ich beschloss mich darauf einzulassen. Was war schon dabei... vielleicht lerne ich wirklich jemanden kennen? Die ersten Jungs schafften es nicht meine Neugier zu erwecken und ich war nicht der Typ Frau der sich nur auf das äußerliche begrenzte. Es wäre gelogen zu sagen es spielte keine Rolle. Aber auf dieser einen Seite Profil, die einem zur Vorstellung geboten wurde, war nicht viel Platz für Unstimmigkeiten. Entweder das Gesicht, die Augen und die Zeilen des Steckbriefs waren so aufeinander abgestimmt das sie Neugier und Lust auf mehr weckten, oder man landete mit einem wisch nach links in einem flüchtigen ''Korb''. Körbe zu verteilen war auf diese Art und Weise Kinderleicht. Ein Korb nach dem anderen folgte... Plötzlich blitzte dort ein Mann mit einer Narbe auf. Sein eines Auge leuchtete rot auf und das andere tiefschwarz. Die Haare zerzaust. Verspielt lächelte er, mein Blick fiel sofort auf das Muttermahl an seiner linken Unterlippe. Die Situation wie dieses Bild entstanden war spielte sich ein weiteres mal in Gedanken vor meinen Augen ab. Es gab im ganzen Land um genau zu sein nur einen Mann mit dieser Ausstrahlung. Ich weiß nicht was in mich gefahren war als ich meinen Finger bewusst über ihn fahren ließ. Nach rechts.    So richtig bewusst was ich getan hatte wurde mir erst, als der Banner aufleuchtete und verkündete, dass ich ein Match hatte. Ich landete im darauf aufploppenden Chatfenster:   »Sakura Haruno und Kakashi Hatake! Herzlichen Glückwunsch zu eurem Match! Ihr scheint beide aneinander interessiert zu sein, also nutzt die Gelegenheit euch hier kennenzulernen. Viel Spaß! Euer Jinder-Team!«   Was zur Hölle hatte ich mir bloß dabei gedacht? ...   Kapitel 7: Schokolade und Pinguine ---------------------------------- Es war früh.  Zu früh. Ich hatte nicht geschlafen. Kein Auge zu gemacht. Wie ein Häufchen elend saß ich im Aufenthaltszimmer der Ärzte. Mein Tee war bereits kalt geworden und außerdem schmeckte er bitter, da ich vergaß den Beutel rechtzeitig heraus zu nehmen. Schlürfend starrte ich in die leere, schlupfte aus meinen Crocks heraus und breitete meine Füße aus dem freien Stuhl neben mir aus. Nur um festzustellen, dass ich zwei unterschiedliche Paar Socken trug. Das eine rosa. Das andere gelb. Seufzend verdrehte ich die Augen und entschied mich dazu sie besser wieder dorthin zu packen wo sie hin gehörten. Nämlich in die Schuhe. Die Türe öffnete sich und Shizune betrat das Zimmer. Sie legte mir meinen Plan für heute auf den Tisch. „Fit wie ein Turnschuh.“, kommentierte sie. Ich flunkerte sie genervt an, nahm den Dienstplan an mich und warf einen Blick darauf. Fast alles wie gehabt, außer das wir eine Neuaufnahme in Zimmer 306 hatten. Für einen flüchtigen Moment dachte ich an das Herzliche lachen der alten Dame ''Chika''. Wie schnell doch Betten ausgetauscht und überzogen wurden, auf dem mal ein Liebenswerter Mensch gelegen war. Irgendwie machte es mich nachdenklich. Beinahe hatte ich meine Chefin vergessen die am Kaffeeautomat lehnte und darauf wartete, dass ich ein Lebenszeichen von mir gab. „Wie ein ausgelaufener, ausgeleierter Turnschuh“, knöpfte ich an. Sie lachte. Ihre Finger deuteten auf den Kopf: „Neue Frisur?“ Ich nickte, und spielte an den kurzen Strähnen herum. „Verliebt?“, fragte sie lächelnd. „Was?“, brach es aufgeweckt aus mir heraus. „Naja, wenn eine Frau derart Veränderungen an sich vornimmt, ist sie entweder verliebt oder sie hat ein gebrochenes Herz.“, erklärte sie mir schmunzelnd.  „Nein, absolut nicht. Ich wollte nur mal etwas neues ausprobieren...“, immerhin war es die halbe Wahrheit.  Neugierig verfolgte sie meine Schritte, wie ich meinen Becher in die Spülmaschine räumte und den Teebeutel entsorgte. Zuletzt griff ich nach einer Banane, aus dem Obstkorb den uns das Krankenhaus spendierte. Das Brett zwischen meine Arme geklemmt nickte ich ihr zu und verließ kurz darauf das Aufenthaltszimmer.   Vorbei an den Damen-Umkleideräumen bemerkte ich einen merkwürdigen Gast in einem Kittel, der dort nicht hin hingehörte. Neugierig steckte er seinen Kopf zwischen den Türspalt und spannte. Es war ''Takuto'', mein Patient aus Zimmer 304, der seit Wochen in Behandlung aufgrund seiner anhaltenden Gelenkschmerzen war. Jetzt wo ich ihn dort stehen sah, wie er sich beugte, wirkte er gar nicht mehr so unbeweglich wie er immer Klagte. Mein Klemmbrett donnerte gefährlich nah an seinem Gehör gegen die Türe des Umkleideraums, erschrocken wich er zurück und die Türe fiel augenblicklich ins Schloss. Der alte Perversling wurde auf frischer Tat ertappt, seine Augen waren geweitet und wäre er 30 Jahre jünger hätte ich ihm womöglich den Round-House-Kick seines Lebens verpasst. An der Stelle, an der ich eingeschlagen hatte, bröckelte ein Stück der Türe ab und das Klemmbrett war zu 90 Grad gebogen. Der alte Mann räusperte sich: „Oh Hallo, Frau Doktor Haruno.“ „Mhmmm...“, stöhnte ich verärgert und stemmte meine Arme in die Hüfte, „Verlaufen?“ Er kratzte sich an seinen weißen Haaren: „äh, ja, ich äh, ich wollte auf die Toilette.“, stotterte er. „Tatsächlich?“, ich deutete auf seine Waden, „Sie wissen aber schon das sie einen Katheter tragen.“ Er wirft einen Blick an sich herunter und gerät in eine fälschliches lachen: „ach, tatsächlich, den hatte ich doch glatt vergessen.“, „...ich werde hier noch ganz Dement.“. Er schlängelt sich vorbei an mir und zieht den Kopf ein. „Ab aufs Zimmer!“, ermahne ich ihn, da trappt er plötzlich los wie ein junges Fohlen um im nächsten Moment in seinem Zimmer zu verschwinden. Anstandslos lässt er sich von mir untersuchen und ich trage seine Werte auf dem völlig entstellten Plan ein. Inzwischen wird es lebhafter auf den Gängen, die ersten Patienten grüßen mich freudestrahlend, manche von ihnen werden von ihren Familienangehörigen durch die Gänge geschoben zu einem kurzen Spaziergang an die frische Luft. Meine Mittagspause verbringe ich ebenfalls im freien. Die Sonne schafft es immer wieder zwischen den einzelnen Wolken hindurch, der Wind fegt die Herbstblätter über das Gelände und das Farbenspiel ist schön anzusehen. Ich öffnet meine Bento Box und beuge mich, bevor ich von Reisbällchen, Tofu-Würfeln und frisch geschnittenem Gemüse koste. Mein Blick schweift über die Menschen die sich trotz der Tatsache das dieser Ort ein Krankenhaus war auf den anderen Parkbänken unterhielten und vergnügten. Es hatte etwas schönes und erleichterndes, dass kranke Menschen nicht nur litten, sondern genauso wie wir alle Freude empfinden konnten. Und das war wichtig, nie die Freude am Leben zu verlieren. Diese Einstellung brachte unsern Körper in ein positives Gleichgewicht und auf diese Weise half man seinem Körper zu heilen. Patienten bewunderten uns Ärzte dafür, dass man in der Lage war heilend Hände aufzulegen, doch ich weiß das meine Hände nur die hälfte der Genesung ausmachten. Der andere ''Heilungszauber'' kam ganz allein von ihnen. Den Weg der Medic-Nin hatte ich allein Naruto und Sasuke zu verdanken. Während die beiden sich stetig kloppten und die Köpfe einschlugen musste ich mich ja irgendwie nützlich machen. Irgendwer musste ihnen ja die Wunden wieder flicken, wenn sie es wieder übertrieben hatten. Heute, wenn ich zurück denke war die Ausbildung keineswegs einfach. Aber sie hatte sich in jedem Fall gelohnt, allein deswegen um die Menschen zu beschützen die einem am Herzen lagen. Aufgegessen, verschloss ich die Box. Meine Pause war zu Ende, da gesellte sich in letzter Sekunde eine vertraute, kurvige Schönheit zu mir, der man ihr alter noch immer nicht ansah. Sie verschränkte ihre langen Beine und breitete ihre Arme auf der Rückenlehne aus. Entspannt legte sie den Kopf in den Nacken als sie mich begrüßte: „Du siehst müde aus, wie ich.“, sie massierte sich die Schläfen, „Ich hab mir für heute den Nachmittag frei genommen, der Neunschwänzige hat das inzwischen ganz gut im Griff.“ „Wann wirst du das Amt abgeben können?“, fragte ich neugierig. Ein leicht verzweifeltes Stöhnen verließ ihre Kehle: „Hmm...“, „...da Kakashi das Amt nicht annehmen wollte und Naruto noch zu jung ist werde ich wohl noch für 5 bis 7 Jahre herhalten müssen.“ Kaum hatte ich seinen Namen gehört, musste ich sofort an das zurückdenken was gestern Abend geschehen war. „Konoha sollte darüber nachdenken wie Sunagakure das Amtsalter zu senken, Gaara war schließlich auch sehr jung zum Kazekage ernannt worden.“, Tsunade stimmt meiner Meinung nickend zu, knöpft aber am Gespräch an: „... ach du weißt doch das die Leute hier sehr Traditionell und Altmodisch sind.“ „Das sind sie...“, stimmte auch ich ihr zu und dachte dabei an den Hyuuga Clan und die anderen Familienstämme. Unbemerkt schleicht sich eine weitere Person zu uns und nimmt rechts von mir Platz ein. Sie rümpft ihre Nase und beugt sich über mich hinweg um Konohas Sannin anzusehen: „Hast du getrunken?“, fragt Shizune sie besorgt. Tsunade rollt die Augen: „Ich hab frei!“ Die beiden tauschen besorgte und genervte Blicke über mich hinweg. „Aber musst du deswegen gleich zum Alkohol greifen?“, belehrt Shizune sie. „Wollen wir tauschen?“, „...wenn du diesen hyperaktiven Blondschopf um dich herum hättest würdest du auch schon längst bei den anonymen Alkoholikern sitzen.“ Ich schmunzle darüber, heimlich, da ich nicht möchte das sich Shizune von mir hintergangen fühlt. Irgendwo kann ich ihre Sorge ja verstehen. „Du bist unmöglich...“, stöhnt sie, „Bist du im Kasino gewesen?“ „Nahain!“, krächzt die blonde und wirft ihr Haar um die Schulter, „Das muss ich nicht mehr...“ „Das musst du nicht mehr?“, bricht es erfreut aus ihr heraus. „Nein ich hab mein Kasino jetzt immer bei mir!“, die Sannin zückt ihr Mobiltelefon und präsentiert voller Freude eine ihrer Spielcasino-Apps. Sie tippt darauf und ich kann sehen wie sich die strahlenden Geldmünzen in ihrer Augen spiegeln. Shizune gleitet verzweifelt in ihren Schoß und vergräbt ihr Gesicht darin: „Das ist das Ende...“ Ich amüsiere mich den beiden zuzuhören und wie Skizune wieder einmal kläglich daran scheitert ihre Meisterin von ihrer Sucht abzubringen. Der erste Schritt zur Besserung ist schließlich die Selbsterkenntnis. Und davon war die blonde noch sehr, sehr weit entfernt. Sie ist bereits tief in den Bildern und Zahlen des Glücksspiels versunken, da erbittet ihre ehemalige Schülerin sie um Aufmerksamkeit: „Ich hab ein Date“ Die Sannin lässt sofort das Mobiltelefon fallen, zum Glück in ihren Schoß. Ihre Augen sind geweitet und neugierig auf sie gerichtet. Sie beugt sich weit über meinen Schoß und krallt sich darin fest: „Mit wem?“ „Errätst du nie.“, haucht sie verlegen. „Sag schon, sag mit wem?!“, sie rüttelt aufgeregt an meinem Oberschenkel, sodass ich leicht durchgeschüttelt werde. „Ich gebe dir einen Tip.“, macht sie es spannend, „Er ist groß und grau.“ „Was?“, die Sannin bricht in ein lautes Gelächter aus, „Er ist hoffentlich kein alter Sack.“ „Nein wir sind im selben alter.“, gibt sie nun unbewusst Preis. „37 also?“, „Hmmm, wen haben wir denn da hübsches...“ Auch ich überlege einen Moment, als mir plötzlich der Groschen fällt. Anstelle der Sannin bricht es aus mir heraus: „Kakashi.“ Die Wangen meiner Chefin färben sich Tomatenrot, sie zieht ihr Gesicht aus der Bahn und flüstert: „Richtig.“ Mit dem Wort ''richtig'', zieht sich meine Brust zusammen und ich spüre wie sich ein beengendes Gefühl in mir ausbreitet. Meine Hände ballen sich zu Fäusten und ich beisse mir nachdenklich auf die Unterlippe. Jeder kennt dieses Gefühl und keiner will es sich eingestehen. Es ist die Eifersucht. Ich nehme nur noch dumpfe Worte wie: ''App, Sind ins Gespräch gekommen,Verabredet''- wahr, da setzte ich mich von der Parkbank auf und verabschiede mich mit den Worten: „Meine Pause ist rum“, von ihnen. Tsunade packt mich an meinem Handgelenk und zieht mich besorgt zurück: „Ist alles in Ordnung meine Liebe?“ „Alles in Ordung.“, flüstere ich, fahre meine Hand nach ihr aus, lege sie behutsam auf ihre Schulter ab und versuche zu lächeln. Tsunade kennt mich zu gut um mir diese Lüge abzukaufen, aber sie lässt mich ziehen.   Zurück zu Hause, läuft der Fernseher. Ich zappe mich durch die ganze Werbung und den Müll der gerade läuft. Ich bleibe an einer Dokumentation über Kaiserpinguine hängen, eigentlich höre ich dem Sprecher gar nicht zu. Stattdessen lasse ich die Bilder von ewigen Gletschern auf mich einwirken und werfe mir eine Decke über. In sie gekuschelt, knabbere ich an einem Schokoladenriegel den ich mir vorhin an der Ladentheke mitgenommen hatte. So sehr wie heute, hatte ich mich schon lange nicht mehr nach Schokolade gesehnt. Der Riegel war viel zu überteuert und eigentlich griff ich zu den Vorteilsverpackungen, aber heute war es mir egal. Heute war mir alles Scheiß egal. Ich wünschte ich hätte den anderen vor Karamell triefenden Riegel auch noch eingepackt, aber die Frau hinter mir an der Kasse drängte mich. Ich warf das leere Papier auf den Fernseher, indem eine Szene spielte bei der ein Pinguin von einer Robbe gefressen wurde. „Louf weg Pinuin!“, schmatzte ich und geriet kurz darauf in Selbstscham. Hatte ich gerade wirklich mit vollem Mund gesprochen? Die Zeit mit Ino tat mir nicht gut... Anschließend nippte ich an einem Becher Bubble-Tea, den ich auf dem nach Hause weg bestellt hatte. Er war so süß, mit dem Beigeschmack der Schokolade in meinem Mund fragte ich mich ob mein Arsch bei so viel Zucker nicht zusammenkleben würde. Er klebte nicht, dafür vibrierte etwas an ihm. Meine Hand griff unter die Decke an meinen Hintern, dort tastete ich die Stellen ab, bis ich mein Handy daraus hervor zückte. Durch das tippen auf den Banner sprang ich in den darauf folgenden Chat, den ich den ganzen Tag über versucht hatte aus meinem Kopf zu verbannen. Mit Schokolade und Zucker und Pinguinen und Bubble-Tea. Ich las die Nachricht:   >Hast du dir etwa die Haare geschnitten? Verärgert donnerten meine Finger auf die Tasten ein. Ich antwortete: Hast du? Keine Gute. Sieht furchtbar aus. Furchtbar? Sagt der Typ, der zum Haare stylen morgens den Elektrozaun ableckt!  Also lässt du sie dir wieder wachsen? Wieso nicht? Verärgert betrachtete ich den Chat, fragte mich ob es besser war einfach nichts zu sagen, bevor ich mich eventuell vergaß und ihn auf das tiefste beleidigte. Ich hatte gerade das Telefon gesperrt, um mich wieder den Pingunen zu widmen. Sie brüteten ein Ei aus, dass sie über viele Kilometer getragen hatten, da vibrierte es erneut. Weil ich nicht anders konnte und mich darüber ärgerte so schwach zu sein öffnete ich erneut den Chat und las:   >Kleiner Witz. Du siehst bezaubernd aus kleines.   Kapitel 8: Kalte Pizza ---------------------- Die Farbpracht meines Kleiderschranks glich einem traurigen Regenbogen aus hellgrau, mittelgrau, dunkelgrau, anthrazit, schwarz und mitternachtsschwarz. Ich besaß Rollkragenpullover in jeder Ausführung. Ärmellos, Kurzarmig, Dreiviertel und lang. Wow, ich kann mich ja gar nicht entschieden.  Kein Wunder versuchte Rin mir ständig Farbe aufzureden. Sie versuchte mich auch ständig zwanghaft in Gespräche einzubinden, an denen ich eigentlich nichts konstruktives beizutragen hatte. Überhaupt, wenn ich so zurück denke, hat sie oft für mich Gesprochen, sich in meinem Namen entschuldigt, wenn wir wieder einmal meinetwegen zu spät kamen. Eigentlich war das gar nicht nötig, jeder meiner Freunde kannte diese Eigenschaft an mir. Wer sich mit mir verabredete der rechnete automatisch mit einer halben Stunde Verspätung. Wie gesagt, die Zeit und ich, wir liefen nunmal nicht im Einklang .  Rin mochte auch nicht meinen geordneten Sinn für Chaos, da ich der einzige war der sich darin zurechtfand. Chaotisch zu sein oder dreckig zu sein waren zwei unterschiedliche paar Schuhe.  Während meiner Beziehung war ich chaotisch, danach wurde ich dreckig... Ich dachte an die arme Haruno, die wirklich gekommen war und dem ganzen Dreck den Kampf angesagt hatte. Mein Vorurteil, dass keiner wirklich helfen wollte stimmte also nicht ganz und ich musste meine Worte zurücknehmen. Die Pinkhaarige war aber auch eine geballte Faust Energie, sie betrat den Raum und machte sich bemerkbar. Bemerkbar im Sinne ihrer Persönlichkeit, das Mädchen... ich meine diese Frau zu der sie inzwischen geworden war, ist …  Ja was war sie denn?  Stark?  Schön? S....schön?  Ich schob die Schranktüre zur Seite und schlupfte in einen langarmigen Pullover. Starrend in den Spiegel, seufzte ich. Konnten die drei nicht einfach für immer 14 bleiben?  Fast zehn Jahre waren vergangen, Sakura war nun 23 sowie die anderen beiden Chaoten. Ich inzwischen 37, ich errechnete einen Altersunterschied von 14 Jahren. Im nächsten Moment fragte ich mich wieso ich es getan hatte. Ich Mathegenie. Was spielt das für eine Rolle?  Um was geht es hier eigentlich?  In erster Linie ging es darum mich fertig zu machen, um nicht zu der eigentlichen Verabredung mit Shizune noch später als zu spät zu kommen. Sie wurde mir als Kontakt auf ''Jinder'' vorgeschlagen, weil ich sie als eine sehr angenehme und liebenswerte Person empfand, noch dazu in meinem alter, dachte ich, wäre es keine schlechte Idee ihr eine Chance zu geben. Als es zu einem Match kam überraschte es mich selbst. Nicht das ich vor Überraschung überrannt wurde und mich an einem Stück Obst verschluckte. Eben eine ganz gesunde und nicht-lebensbedrohliche Überraschung. ...keine die mich zu einem perversen alten Sack machte... Wir unterhielten uns eine Weile in dem darauf folgenden Chatfenster, den Anfang machte sie: >Hi! Ganz gut und selbst? Ach, naja ...bei so viel Arbeit bleibt nicht viel Zeit für anderes.  Anderes?  Arbeitest du wieder? Fragte die Schwarzhaarige. Nein! Wieso die Frage? Darf man nicht unter Zeitdruck sein, auch wenn man nicht arbeitet?? Hallooo?? Trennungsschmerz?!  Hast du Lust morgen etwas essen zu gehen? Anderes? Essen? … Ich checks nicht...  Essen wie essen oder essen wie aneinenader knabbern...?  Ich haderte mit meiner Antwort. Pizza klingt super ^^, wann? Antwortete sie. Was ist das für ein Zeichen? Was soll das heißen? Was zur Hölle ist das? Ist das eine Geheime Botschaft?  Der Atem stockte mir... Sind es zwei spitze abstehende Brüste?? Habe ich mit Pizza womöglich etwas ganz anderes klar gemacht? Frauen denken doch immer so kompliziert! Pizza-Teig-Soße-Belag.... Belag-Belegen?  Belegen? Sich auf jemanden drauf legen? Ist das vielleicht eine Kamasutra-Stellung?  Hastig kramte ich in meinem Regal nach dem Buch der Lust, meine Finger fuhren über die Bücherrücken. Dabei fiel mir auf das die Pinkhaarige alles durcheinander gebracht hatte. Plötzlich war da alles Alphabetisch geordnet! Schließlich fand ich es unter K, was eigentlich geschickt war, ich mir aber zum Zeitpunkt noch nicht eingestehen wollte. Die Seiten aufgeschlagen blätterte ich aufgeregt nach einer Stellung die den Namen ''Pizza'' oder ''Belag'', trug. Natürlich fand ich nichts. Ich widmete mich erneut dem Chat: Freu mich. Bis morgen Wieder betrachtete ich die Hieroglyphen. Bei allen Büchern die ich bereits gelesen hatte, durfte ich mich selbst zu der Belesenen Sorte Mensch zählen. Trotzdem stellte die Bedeutung deren mich vor ein Rätsel. Ich versuchte die versaute Phantasie aus meinem Kopf zu verbannen und es einfach hinzunehmen, dass ich wohl nie dahinter kommen würde. Verzeiht mir mein inneres Schweinchen... ich bin eben auch nur ein Mann.   Meine Hand lag auf dem Schulterblatt der Schwarzhaarigen auf. Ich geleitete sie in die gut besuchte Pizzeria. Flüchtig warf sie mir ein dankbares lächeln zu und ließ sich von mir führen. Ein paar Tische für zwei Personen waren noch frei, noch ehe ich sie fragen konnte, welchen sie bevorzugte hatte sie bereits eine Entscheidung getroffen. Bequem ließ ich mich vor ihr auf den Stuhl fallen. Sie wirkte nervös. Jedenfalls stand ihr ins Gesicht geschrieben, dass sie keine Erfahrung im Bezug aufs ausgehen mit sich brachte. Natürlich war mein Gedanke, dass sie vielleicht nur ein wenig Spaß wollte völliger Unsinn. Und ein bisschen schämte ich mich dafür so schmutzige Gedanken gehabt zu haben. Das was sie heute trug unterschied sich ein wenig von ihren üblichen Dienst Kleidern, im Grund stand ihr das Dunkelblaue Kimono ziemlich gut. Sie war hübsch.  Aber sie war nicht bezaubernd. War das vielleicht ganz normal ab einem gewissen Alter den Zauber zu verlieren? Vermutlich ja. Entsetzt darüber, welche Gedanken ich hegte und das sie in eine völlig falsche Richtung abschweiften, versuchte ich mich zurückzuholen indem ich nach der Karte vor mir griff: ,,Du hast sicher Hunger, lass uns etwas essen." Sie ließ ihre Augen über das Angebot der Karte gleiten: ,,Magst du Pizza Hawaii?", versuchte sie Krampfhaft ein Gespräch einzuleiten.  ,,Hmmm", stöhnte ich, ,,Ich finde Ananas hat nichts auf einer Pizza verloren." Ich ärgerte mich darüber, dass ich mir bei der Antwort nicht mehr Mühe gegeben hatte.  ,,Oh...", hauchte sie, ,,Naja, Geschmäcker sind ja auch unterschiedlich."  Wir geben unsere Bestellung auf und ich meine bemerkt zu haben, dass sie bewusst auf ''Pizza-Hawaii'' verzichtet hat. Stattdessen geht sie den sicheren Weg einer einfachen Margerita. Ich hingegen gebe mir die volle Dröhnung Schinken, Salami, Pilze - Doppelten Käse und einem dicken Käserand. Lässig hebe ich einen Fuß und lege ihn auf meinem Oberschenkel ab, dabei stoße ich mich an dem viel zu niedrigen Tisch an.  ,,Hast du dir weh getan?", fragt sie bekümmert und beugt sich über den Tisch.  ,,Ist nichts.", antworte ich trocken und reibe mir die Stelle die noch unangenehm nachpocht.  Sie gibt sich geschlagen, denn ich hatte erneut ihren Versuch auf Körperkontakt abgelehnt. Und das obwohl ich heute Vormittag noch in den größten Tönen gespuckt hatte.  ,,Ich kann verstehen das es dir nicht leicht fällt.", eine Verständnisvolle wärme breitete sich zwischen uns aus und ich fühlte mich für einen Augenblick wirklich verstanden. Nickend stimmte ich ihr zu, da ich in diesem Moment einfach mal nichts dazu sagen wollte. Manchmal war es besser die Dinge sein zu lassen was sie waren: Ein Wort, ein Satz ein Mensch und eine Situation. da ich sowieso nicht der Typ dazu war alles zu kommentieren oder zu unterstreichen.  ,,Es ist schön das du hier bist Kakashi, wir alle haben dich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen und uns gefragt ob es dir gut geht?" Oh nein, jetzt tat sie es ja doch. Sie fragte mich der Höflichkeit halber. Ich dachte das hier sollte ein Vergnügen werden und keine Trauerveranstaltung?  Seufzend gab ich ihrer Frage nach: ,,Besser, danke der nachfrage." ,,Wenn ich etwas für dich tun kann lass es mich wissen, ja?"  ,,Kannst du.", brach es unkontrolliert streng aus mir heraus, ,,Du kannst aufhören diese Fragen zu stellen die du meinetwegen gar nicht musst und anfangen zu Fragen was dich wirklich interessiert!" Shizune's Augen weiten sich, ihre Hände spielen ablenkend an ihrem Besteck herum. Das war zu dick aufgetragen, ich hatte sie vor den Kopf gestoßen. Ein Teil von mir wollte sich entschuldigen, aber der andere dachte sich -was soll's.  ,,Wer hätte gedacht das du so ein Arschloch sein kannst...", fluchte sie. Böse blitzen ihre Augen mich an. Sie warf sich ihren Mantel über, einen griff in ihren Geldbeutel zückte sie ein paar Scheine und klemmte sie unter ihr leeres Glas.  ,,Meinen Teil der Pizza kannst du jetzt mit deinem Gewissen teilen.", verabschiedete sie sich und verließ kurzerhand die Pizzeria. Ich war selbst schockiert wozu mich der innere Frust getrieben hatte. Kein Wunder wurde ich von Rin verlassen. Der Tag an dem sie er zur Sprache brachte spielte sich vor meinen Augen ab als war es erst gestern gewesen.    Sie kam nach Hause, von ihrem Job auf der Kinderstation im Konoha Krankenhaus. Wie immer war sie müde von dem ständigen Schichtwechsel. Aber etwas glitzerndes spiegelte in ihren Augen als sie in der Türe zum Schlafzimmer lehnte. Ich bemerkte sie, weil ich es vermisst hatte sie nicht an meiner Seite zu haben. Müde hob ich meinen Kopf aus den Kissen und musterte sie: ,,Willst du nicht ins Bett kommen?"  Sie schüttelte den Kopf und spielte an dem Knopf ihres Kittels, die Hände in die Taschen vergraben wandte sie ihr Wort an mich: ,,Kurenai hat heute ihr Kind bekommen."  ,,Mhmmm...", stöhnte ich, ,,Willst du auch eins dann komm schnell zu mir ins Bett." ,,Es ist ein Mädchen, ihr Name ist Mirai."  Mirai Sarutobi, ein wirklich passender Name..., dachte ich. In Gedanken an meinen verstorbenen Freund. Wie musste es sich wohl anfühlen seinen geliebten Menschen nicht mehr um sich zu haben. Ein Kind auf die Welt zu bringen, ganz allein groß zu ziehen. Ich empfand es als Segen und Fluch zugleich. Wie schwer musste es Kurenai wohl fallen in die Augen ihrer Tochter zu sehen ohne dabei an ihren Vater zu denken.  Schmerzhaft... Ich wandte mich zur Seite des Fensters und mit dem Rücken zu Rin: ,,Sie wird es schwer haben, aber zum Glück hat sie dich." Eine Weile verging und sie kehrte noch immer nicht zu mir an meine Seite. Ich wurde das Gefühl nicht los das etwas nicht stimmte, also kroch ich aus der Decke hervor, um sie nicht dort zu finden wo sie eben noch gestanden war. Neugierig spickte ich in den Flur. Ich tappte in die Küche, das Licht brannte grell.  ,,Wow, Liebling wo ist meine Sonnenbrille...", spaßte ich, als ich mich hinter sie begab und meine Hände in ihren Nacken legte. Ich massierte ihre verspannten Stellen und beugte mich über sie. Als ich ihr einen flüchtigen Kuss auf den Kopf geben wollte, rutschte sie vom Stuhl und drückte mich von sich: ,,Willst du eigentlich eine Familie?"  Unerwartet versuchte ich die Situation zu verstehen. Der Zeiger der Uhr tickte so laut, er machte das schweigen zwischen uns unerträglich.  ,,Rin, wieso jetzt?", flüsterte ich schließlich.  Ihre Hand donnerte auf den Tisch ein und ein knall erfüllte die Wohnung: ,,Wann dann?", schluchzte sie, "Antworte auf meine Frage Hatake."  Wie sie meinen Namen in den Mund genommen hatte fühlte sich so fremd an, als wäre es nicht meine Rin gewesen die dort zu mir sprach. Aber sie war es, laut und deutlich.  ,,...du bist meine Familie.", antwortete ich und versuchte sie an mich zu ziehen. Herrgott ich wollte sie einfach nur bei mir haben, ich fühlte es. Ich wusste wohin sich dieses Gespräch entwickelte, schließlich war ich kein Idiot. Man spürt es einfach, wenn ein vertrauter Mensch sich von einem entfernte. Das ganze ist wie ein Tunnel, eine Weile läuft man aufeinander zu und dann aneinander vorbei. Jeder in seine Richtung.  Wieso ging sie nicht mit mir?  ,,...du sprichst nicht mit mir. Hast du überhaupt Ziele? Deine Perspektiven? Willst du Kinder?", schluchzte sie.  ,,Nein!", brach es aus mir heraus. Klarer denn je zuvor, ,,Nein ich möchte keine Kinder, nicht jetzt. Und Perspektiven habe ich auch keine. Ich bin ein Denker kein Redner, aber einfacher Mensch. Ein zu Spät-Kommer. Einer der gerne schwarz trägt und jemand der seine Nase in Bücher steckt nicht in die Köpfe anderer. Ich unterrichte Kinder, gebe ihnen alles mit für ihre Zukunft das sie es einmal besser machen werden als ich es getan habe. Ich für meinen Teil bin jetzt hier, aber ich bin glücklich. Mit dir!" Meine Augen blitzten Gläsern auf, ich wischte mir die Tränen trocken. Weil ich mich nicht von dieser Seite zeigen wollte.  Sie legte ihre Hand behutsam auf meine Wange, dieses mal wollte ich es nicht. Es fühlte sich nicht richtig an. ,,Aber ich bin es nicht mehr, lass uns das hier beenden.", waren ihre letzten Worte.  Am nächsten Tag war sie verschwunden.    Ich ließ die Pizza vom Küchenpersonal einpacken. Machte einen Abstecher bei Shizunes Wohnung und warf einen Umschlag den ich mir vom Pizzahaus geben ließ in ihren Briefkasten. Darin befand sich das Geld und, auf den Umschlag hatte ich das Wort "Entschuldige" geschrieben. Es war viertel vor 8 als ich mein Mobiltelefon zückte und gezielt auf den Chat mit Haruno und mir zugriff. Ich schrieb: >Hey  Hast du Hunger?  Es dauerte eine Weile bis sie antwortete.  Ich würde meine kalte Pizza mit dir teilen?  Ja, meine Verabredung kommt zu spät  Ja es ist noch nicht ganz klar ob sie kommt... Es dauerte wieder eine gefühlte Ewigkeit. War diese Frau denn schwer von Begriff?  >Kommt sie?  Fragte ich erneut, ungeduldig.  Bist du zu Hause? Ich war immer noch sauer mit ihm, weshalb ich mich weigerte zu antworten. >Sei wütend, aber antworte mir wenigstens. Bist-du-zu-Hause? Augenrollend schrieb ich eine Antwort: Du lügst!   Aus dem nichts schlangen sich, von hinten zwei Arme um mich. Mein Herz sprang aufgeregt im Dreieck, als ich den vertrauten Geruch wahrnahm. Der Kauzige hatte sein Gesicht dicht neben meinem auf meiner Schulter abgelegt, seine Wange berührte meine. Jede Zelle meines Körpers fühlte sich an wie elektrisch geladen. Ich versuchte diesen Augenblick in mir aufzusaugen, solange ich konnte. Sauer war ich trotzdem noch! „Was habe ich dir gesagt?“, zischte ich wütend. Abrupt hob er seinen Kopf aus unserer Umarmung, „W....was meinst du?“, seine Stimme zitterte. Meine Hände umgriffen seine fest, als ich plötzlich alle Kraft, die sich in mir zusammengestaut hatte freiließ und den schwerer als gedachten über mich weg schleuderte. „Ich sagte du sollst dich nicht anschleichen!“    Kapitel 10: Die Salbe --------------------- Shizune drückte mir zur Frühschicht einen Dienstplan in die Hand, der ein wenig von meinem üblichen abwich. Ihre Laune lies zu wünschen übrig, so kannte ich sie gar nicht. Sie schnaubte: ,,...da ist dieser Typ auf Zimmer 401, kannst du den übernehmen?"  Ich nickte: ,,Ja, sicher."  Das Formular zum Patienten wurde noch nicht ausgefüllt, mir fehlten einige persönliche Daten. Shizune hatte tatsächlich geschludert, so kannte ich meine Vorgesetzte gar nicht. Es muss wohl an ihrer schlechten Verabredung gelegen haben, die ihr den gestrigen Abend vermasselt hatte. Zwar wusste ich noch immer keine Details, was zwischen den beiden Vorgefallen war, aber ich kannte Kakashi schon etwas länger. Seine Art war nicht immer ganz einfach und auf andere konnte er schonmal apathisch wirken. Eigentlich war er das gar nicht, sie muss ihn schon auch dazu gebracht haben das er sich fallen ließ. Ich sah mich in einem der Fenster im Gang spiegeln und schimpfte mich selbst, für den Neid den ich gestern empfunden hatte. Es war sicher nicht das erste und letzte mal. Den Kugelschreiber hatte ich an das Brett geklemmt und klopfte am gesuchten Zimmer, ehe ich eintrat. Es war hell erleuchtet, jemand hatte die langen Vorhänge zur Seite gezogen um einen direkten Blick auf den Park zu bekommen. Ich hätte es ganz genau so gemacht. Ein Mann saß dort auf der Kante des Bettes, sein nackter Oberkörper begrüßte mich. Er bemerkte meine Schritte, als er sich mir schließlich zuwandte und grinsend Preis hab: ,,Du auch hier?"  Mir wurde augenblicklich klar, wieso Shizune diesen Patienten auf mich abgewälzt hatte. ,,Was machst du hier?", brach es unerwartet aus mir hervor. Der Kauzige zwinkerte mir keck zu: ,,Das fragst du noch?", er hob demonstrierend seinen Arm, der beängstigend Steif wirkte, um ihn krampfhaft unter schmerzen wieder zurück zu ziehen.  ,,Das nenne ich einen one-hit-punch", fluchte er. ,,Selbst Schuld", ,,Ich hatte dich gewarnt." Kakashi stand vom Bett auf, ,,...kannst du's dir ansehen? Ich konnte heute Nacht nicht auf rechts schlafen", klagte er.  ,,Hmm", seufzte ich überredet und bereitete mich vor. Ich krempelte die Ärmel meines Kittels herauf. So richtig war mir nie aufgefallen, wie groß der Kauzige eigentlich war, jetzt wo er mir gegenüberstand. Viel größer als Naruto oder Sasuke. Seine Brust machte mich wahnsinnig...  Habe ich etwa behauptet er sei aus der Form?  Die einzelnen Päckchen seiner Brust kamen mir entgegen, wie der DHL-Bote mir mit meiner Bestellung im Hausflur. Ich hatte ihn zwar schon vorher so freizügig gesehen, aber da übertrumpfte der Gestank.  Jetzt roch er nach Moschus und Zedernholz! Ich zierte mich meine Hände auf ihn aufzulegen, er bemerkte es natürlich, ,,Wieso so nervös kleines?" ,,Bin ich nicht", schnaubte ich und begann damit ihn abzutasten. Die Stelle um sein Schlüsselbein war ungewöhnlich dick geschwollen. ,,Das könnte weh tun...", warnte ich ihn vor und übte einen leichten Druck darauf aus. Schmerzerfüllt biss er sich auf die Unterlippe und stöhnte: ,,Shhhh", ich zog meine Hand zurück, ,,...es ist geprellt", verkündete ich meine Diagnose.  Gebeten sich hinzusetzen, folgte er meinen Anweisungen. Kurz verschwand ich im Arzneizimmer der Station und kehrte zurück mit einer Tube Salbe. Ich öffnete sie und ein übler Geruch stieg uns beiden in die Nase. ,,Puh, was ist das für ein Zeug?", fragte er und rümpfte sie. ,,Das willst du nicht wissen...", warnte ich ihn, fuhr mit meinen Fingern in die klebrige, Geleeartige Masse, verteilte sie großzügig auf meinen Händen und wollte soeben mit der Behandlung beginnen, da stoppte er mich. ,,Moment kleines, sag mir zuerst was das für ein Zeug ist!", weigerte er sich. Angestrengt legte ich den Kopf in den Nacken und fluchte: ,,Jetzt mach nicht so ein Theater!". Er schüttelte sie angeekelt, ,,Sag mir erst was das ist." ,,Es ist Arnika, zufrieden?", zischte ich und startete erneut einen versuch, erneut wich er aus. ,,Das ist nie und nimmer Arnika! Arnika stinkt, aber das Zeug riecht nach totem Tier!", krächzte er und deutete ein würgen an.  Wer hätte das gedacht... 37 und benimmt sich immer noch wie ein kleiner Junge.  ,,Okay, ich sage es dir", ergab ich mich, ,,...aber danach lässt du mich behandeln?"  Seine Augen wurden ganz klein, Skepsis lag auf ihnen und er vertraute mir keinesfalls.  Recht hatte er, wenn er erstmal wusste was das war... ,,Kein Aufstand!", erbat ich streng, schließlich seufzte ich und verkündete: ,,Die Salbe wird aus Plazenta hergestellt und vielen anderen Heilkräu ….", seine Augen zuckten aufgeregt, als er mit dem bewegungsfähigen Arm nach mir griff und mich schüttelte: ,,Bitte was?", betonte er. Und los geht's.... Der Kauzige rollte sich vom Bett und kam auf der anderen Seite wieder auf: ,,Vergiss es, das Zeug schmierst du nirgends hin!" ,,Zwing mich nicht dazu dir weh zu tun!", drohte ich ihm und schwenkte nach ihm aus. Er war schneller und stürmte in das Badezimmer des Krankenzimmers. Genervt klopfte ich gegen die schwere Türe, ,,Mach auf! Das ist was ganz natürliches!"  ,,Es ist widerlich!", brüllte es dumpf aus dem Bad hervor, was mich noch rasender machte.  ,,Zwing mich nicht Hatake!", ,,Zwing mich nicht diese Tür einzutreten!", knurrte ich genervt von dem Kindergarten den er veranstalte. Er verstummte. Ein ''Klick'', erfüllte meine Ohren, als er den Verschluss entriegelte. Als ich das Bad betrat, saß er auf dem heruntergelassenen Klodeckel wie ein Häufchen elend. Seine Haare waren völlig zerzaust und er schnaufte, ,,Okay lass es uns hinter uns bringen ehe ich mich übergeben muss..." Wenn er sich das nächste mal nach drei Wochen Selbstmitleid riechen könnte … davon muss man sich übergeben! Auch jetzt wo ich vor ihm stand, reichte er mir sitzend immer noch bis an meine Brust. Ich leitete Chakra in meine Hände, die die Salbe erwärmten. Sie leuchteten Türkisfarben auf, als ich sie auflegte und sanft damit begann sie einzumassieren. Er schloss die Augen und obwohl es zu beginn schmerzhaft für ihn gewesen sein muss, wurde es mit der Zeit immer angenehmer. ,,Es stinkt zwar fürchterlich, aber deine Massage-Skills machen es erträglich", hauchte er. Meine Wangen errötete und ich war froh darüber das er seine Augen immernroch geschlossen hatte. Ich legte ihm einen Verband um, der über Schulterblätter, Schultern und Schlüsselbein reichte. Anschließend beobachtete ich ihn wie er sich stöhnend vor schmerzen auf das Bett setzte und versuchte seinen Pullover anzulegen. Es gelang ihm nicht. Er tat mir leid, deshalb näherte ich mich um erneut zu helfen: ,,Du Riesenbaby", hauchte ich.  ,,Das hast du mir eingebrockt, seit du gekommen bist passieren mir ständig die merkwürdigsten Dinge.", schmollte er.  ,,Zum Beispiel?", ich zog seinen einen Arm durch die eine Seite des Ärmels.  ,,…das fragst du noch.", behutsam zog ich seinen verletzten Arm durch den zweiten Ärmel, anschließend rückte ich noch seinen Kragen zurecht ,,... so wieder wie neu.", lächelnd und verspielt legte ich den Kopf zur Seite.  ,,Danke", antwortete er und erwiderte mein lächeln.  Ein wirklich schönes lächeln.   Ich geleitete Kakashi aus dem Zimmer und auch wenn er es nicht wollte überreichte ich ihm die Salbe. Weil ich wusste das er sich nie freiwillig an die tägliche Behandlung halten würde, entschied ich für mich ihn zumindest solange dabei zu helfen, bis die Prellung verheilt war. Er berührte mich flüchtig an meiner Wange und verabschiedete sich: ,,...dann sehen wir uns." Nickend stimmte ich zu, als uns plötzlich auf dem Gang eine strahlende Schönheit entgegen schritt. Ich musste kein weiteres mal hinsehen um die kurzen braunen Haare und die fliederfarbenen Wangen wiederzuerkennen. Es war sie.  Rin. Er hatte sie nun auch entdeckt und richtete seinen Blick überrascht auf sie als sie zwischen uns zum stehen kam. Sie strahlte Glück und wärme aus, das Bäuchlein das unter ihrem Kleid zur Geltung kam verriet warum. Weil ich nicht anders konnte und mir sofort sorgen machte, wich mein Blick zurück auf Kakashi, der völlig überrumpelt erstarrt war. Seine Augen lagen zuerst traurig auf ihr und wanderten schließlich flüchtig über das was in ihr heranwuchs. Sie ließ ihre Hand über seinen Oberarm gleiten, ihre Berührung ließ ihn befremdlich zusammenzucken. Am liebsten hätte ich mich schützend vor ihn gestellt und sie gebeten ihn in Ruhe zu lassen. Aber das hätte ihn als Mann nur bloß gestellt und ich wollte ihn nicht schwach vor ihr wirken lassen. Ihre Berührung ließ er schweigend über sich ergehen, während sich leere in seinen Augen ausbreitete. Damit hatte er nicht gerechnet, wie konnte er auch.  ,,Hallo ihr zwei.", begrüßte sie uns lächelnd. ,,Hallo", erwiderte ich kalt. Kakashi nickte.  ,,Ihr seht gut aus!", ,,Wie geht es euch?", fragte sie freudenstrahlend. Ihre Hand wanderte an eine Strähne, die ihr verloren vor Augen baumelte, mit einer zärtlichen Bewegung strich sie sich diese hinter ihr Ohr.  ,,Her....herzlichen Glückwunsch", stolperte er, ,,Du siehst Glücklich aus."  Rin bemerkte nun seine müden Augen die sich sehnsüchtig auf sie legten, ,,das bin ich", flüsterte sie, ,,ich hoffe du auch?"  Das schlechte Gewissen stand ihr auf der Stirn geschrieben, aber es jetzt zu haben war sichtlich zu spät. Ich konnte nicht zulassen das er sich überrumpelt und verloren neben ihr fühlte. Keine Weitere Sekunde wollte ich mehr dulden, dass sie ihn in ihrem Glück ertrinken lies. Das hatte er nicht verdient. Wenn er sich jemandem verletzlich zeigen sollte, dann nur mir. Aber nicht ihr und keiner anderen, die sich im Grunde einen Dreck darum scherten. Also tat ich es doch, ich zwängte mich zwischen sie. Meine Bewegung kam plötzlich, sodass sie ausweichen musste. Meine Hand umschloss seine als ich ihn von dort wegzog und ihr hinterherrief: ,,Wir arbeiten daran!"    Ich kann mich an etwas erinnern, etwas aus früheren Zeiten. Als ich noch die junge, naive Sakura war. Verliebt in einen schwarzhaarigen Jungen, der die Scherben seiner Vergangenheit aufsammelte und damit beschäftigt war diese zusammenzusetzen. Und er tat es noch bis heute. Die erste Liebe bleibt einem auf ewig in Gedanken, am Anfang schmerzlich aber irgendwann kann man ihr lächelnd hinterherblickend wie einer Erinnerung. Menschen waren Erinnerungen die uns prägten, wäre Sasuke nicht gewesen, wäre ich heute eine andere. Auch Naruto's Beitrag war ein großer. Kakashi war der bedeutendste. Zuerst war es mir nicht klar, aber dann zogen die Erinnerungen an mir vorbei und mit jeder Szene war da ein Mann, der mir den Rücken stärkte. Der dummen jungen Sakura war gar nicht aufgefallen was sie zurückgelassen hatte, als sie sich in Tsunades Ausbildung begab. Manchmal, wenn es schwer wurde dachte sie daran wie er sie aufmunterte und ihre tränen trocknete als es zu viel wurde. Er hätte nie zugelassen das mir jemand weh tat. Ich würde es auch nicht.    Ich wollte ihn nach Hause begleiten, doch er lehnte dankend ab. Er war ruhig geworden, ruhiger als sowieso schon. Nach meinem Feierabend zückte ich das Mobiltelefon und schrieb ihm:  >Sie hat zugenommen, der Bauch steht ihr nicht.  Nein ehrlich, wenn sie weiter so in sich rein schaufelt kann sie sich bald rollend fortbewegen!  Ungeduldig starrte ich auf den Chat. Er antwortete mit einem Robben-Emoji, was mich laut auflachen ließ.  >Hast du etwas gegessen? Buh, und plagt es dich?  Welche?  Fragte ich besorgt. Plötzlich erreichte mich ein Bild, welches ich gespannt öffnete. Schockiert starrte ich darauf. Eer hatte mir ein Bild seiner Beine mit heruntergelassener Hose geschickt. Der Anblick seiner behaarten Beine würde mich in meine tiefsten Träume verfolgen. Geschweige denn seiner schrecklich karierten Boxershorts, wusste er nicht das die schon längt aus der Mode waren? Ein Albtraum.  Ich nahm einen kräftigen Schluck Wasser, das Telefon in meiner Hand vibrierte erneut.  <...wie ich mir jetzt den Hintern abputze mit einer Prellung?! Anschließend hatte ich das gesamte Wohnzimmer wie eine Sprinkleranlage unter Wasser gesetzt.       Kapitel 11: Die Akte -------------------- Es gab da etwas, dass mir keine Ruhe ließ. In der Nacht konnte ich deshalb kein Auge zu machen. An diesem Morgen erwachte ich mit einem steifen Rücken, alles Dank des Prellung. Immer wieder hatte ich Rin vor Augen, ihren Bauch und die Rundung die sich bereits zeichnete. Ich war überrascht und völlig neben der Spur ihr überhaupt in der Stadt begegnet zu sein, wo die Gerüchteküche doch schon brodelte, dass sie aufgrund ihrer neuen Beziehung Konoha verlassen hatte. Ein guter Grund, weshalb ich  niemals auf das Geschwätz der Leute vertraue. Sollte man danach gehen was die bösen Zungen verbreiteten, war ich offizieller Adoptivvater von Naruto. Das war definitiv das letzte was ich sein wollte, sein Lehrer zu sein war mehr als genug!   Außerdem Tod. Nah das hätten sie wohl gerne?!  Jedenfalls dachten sie das nachdem ich mich Monatelang verschanzt und in meinem Apartment eingeschlossen hatte. Mein Top-Gerüchte Favorit war allerdings, dass die Leute glaubten Gai und ich hatten neben meiner Beziehung mit Rin ein heimliches Verhältnis.  Liegt wohl daran, dass Gai nie ein potenzieller Kandidat für den Bachelor war... Wir machten uns einen Spaß daraus und heizten die Küche noch zusätzlich auf. Ab und an kniffen wir in den Hintern des anderen, nur weil die Blicke die uns verfolgten unbezahlbar waren. Rin amüsierte sich damals köstlich darüber. Zurück zu dem was mir keine Ruhe ließ, zückte ich mein Mobiltelefon und öffnete den Chat der Pinkhaarigen.  Ich schrieb: >Du bist mir was schuldig, Haruno.  Hallo ist überflüssig, wir sind schon lange drüber.  Beschissen, dank deiner "kleinen" Hau-den-Lukas-Aktion, der ekligen Salbe und dem anderen -Ding.  Mir geht's echt mies....  Flunkerte ich schließlich und weil ich noch etwas dazugelernt hatte fügte ich einen weinenden Smiley hinzu:  >   :'( Eine Weile verstummte der Chat. Ich hatte die Angel ausgeworfen, jetzt war es nur noch eine Frage des Köders. Würde die Pinkhaarige anbeißen?   Könntest du einen Blick auf ihre Akte werfen?  Rin's Patientenakte.  Wie ich bereits vermutet hatte, zog sie sich aus dem Gespräch zurück.  >Bitte.  Knöpfte ich schließlich noch an.  Ich muss wissen ob es von mir ist. Bist du es Haruno?  Flüchtig warf ich einen Blick auf sein Profil. Ein Mann mit dunkelbraunem Schulterlangen Haar und wirklich schönen blauen Augen war dort zu erkennen. Spielerisch lächelte er in die Kamera, in seinem Schoß lag eine weiße Katze die er liebevoll kraulte. ​Ein Klassiker, bei flauschigen Fellnasen wurde jede Frau schwach...  Ich weiß nicht mehr wann ich ihm ein "rechts" gegeben hatte, aber es muss wohl aufgrund seiner Ausstrahlung gewesen sein. In seinem Steckbrief schrieb er:  Stärke misst man nicht in Schlägen, sondern darin wie viele man einstecken kann. Der Spruch hätte glatt von Naruto sein können...  Offensichtlich kannte er mich, was mich stutzig machte, weil ich neugierig war ließ ich mich auf das Gespräch ein:  Kannst du dich an mich erinnern?  Mist...  Macht nichts :P ist ja auch schon eine weile her. Um genau zu sein 14 Jahre!  Was... etwa während der Schulzeit auf der Ninja Akademie?  Genau :'D ich bin's, Sota Nakamura Ich dachte über den Namen nach und ging Gedanklich durch meine Klasse, umso öfter ich den Namen wiederholte umso deutlicher wurde mir ein Bild vor Augen. Ich erinnerte mich blass an einen Jungen, der für eine kurze Zeit mein Nebensitzer gewesen sein musste. Sein Wesen war recht offen und freundlich, oft half er mir bei nicht Lösbaren Aufgaben und teilte seinen Nachtisch mit mir. Er verließ uns nach einem Jahr, da seine Familie nach Kumogakure auswanderte. Weil ich nur Augen für Sasuke hatte blieben viele Erinnerungen verschwommen aber an eines konnte ich mich genau erinnern und das machte die Situation so peinlich für mich. Am Tag seines Abschieds drückte er mir einen Brief in die Hand. Einen den ich nie gelesen hatte!  ​Einen Liebesbrief... Ja richtig haha du kannst dich also doch an mich erinnern :'D  Hast du meinen Brief gelesen? :'D  Ohgott nein, bitte nicht. Was soll ich jetzt sagen?  Fluchte ich innerlich. Meine Finger lagen auf der Tastatur auf. Ich wusste umso länger ich die Antwort hinauszog, umso offensichtlicher und beschämender wurde die Situation.  Wie schlimm war es? :'D  Du hast den noch? :D  Antwortete er zügig.  Und? :] was ist deine Antwort?  Schade, aber dein schweigen galt als Ja :P   Ja, wohne in Konoha >Hast du Lust etwas trinken zu gehen?  Was auch immer über mich gekommen war als ich das schrieb wusste ich nicht. Es muss wohl daran gelegen haben das ich die Situation einer Ablenkung ergriffen hatte. Auch vielleicht weil er mir sympathisch war und wir uns bereits kannten. Kannten war natürlich übertrieben, aber immerhin besser als jedem anderen dem ich heute eine Nachricht geschrieben hatte. Wir verabreden uns auf ein Abendessen und ein paar Drink's in einem Burgerhouse ganz in der Nähe. Ich warf mir nach einer schnellen Dusche einen langen Mantel und meine Tasche um, dann verließ ich das Appartment.    Vor dem Burgerhouse stand Sota bereits und hielt Ausschau nach mir. Seine Hände hatte er lässig in seiner grauen Hose vergraben, während sein Blick über die Passanten flog die an ihm vorbeizogen. Es fühlte sich komisch an jemanden zu treffen den ich nicht zumindest "gut"-kannte, aber das brachte diese Dating Platform eben mit sich. Trotzdem versuchte ich die Sache offen und Herzlich anzugehen, schließlich hatte ich mir den Schlamassel selbst eingebrockt. Und vielleicht wurde aus dem Schlamassel auch ein schöner Abend. Ich hob die Hand aus der ferne um ihm eine Richtung zu geben in die er schauen musste. Er entdeckte mich lächelnd und erwiderte meine Geste. Ich kam bei ihm an, er strahlte, ,,Du bist wirklich gekommen."  ,,Und du auch", erwiderte ich schüchtern.  Lachend legte er die Hand in seinen Nacken, ,,...du siehst immer noch aus wie damals."  Ich tippte mir auf die Stirn: ,,...die ist inzwischen 14 Jahre gealtert"  ,,Nur das du sie inzwischen hoffentlich jedem bieten kannst", konterte er spielerisch.  ,,Mehr oder weniger", hauchte ich. Er öffnete mir höflich die Türe, woraufhin wir das Haus betraten und uns auf einen freien Platz von den Kellnern wiesen ließen. Ich brachte meinen Mantel an dem Stuhl an und setzte mich gegenüber von ihm.  ,,Was machst du Beruflich?", fragte er neugierig.  ,,Ich bin Ärztin im Konoha Krankenhaus", ,,Und du?", knöpfte ich an. Unser Gespräch wurde von der Bedienung unterbrochen, die unsere Getränkebestellung aufnahm. Wir entschieden uns beide für ein Bier und beschlossen mit dem essen zu warten, bis er damit zurückkehrte.  ,,Grundschullehrer", verlegen kratzte er sich an der Schläfe , ,,...anscheinend herrscht hier Lehrermangel."  Ich lächelte darüber, als er unerwartet seine Hand nach meinem Haar Ausfuhr, ,,...du warst Laub kehren?", zwischen seinen Fingern wandte er ein trockenes rotes Blatt. ,,Danke", hauchte nervös und nippte durstig an meinem Bier, welches der Kellner soeben gebracht hatte. Wir bestellten beide einen Double-Cheeseburger und eine mittelgroße Portion Pommes für uns beide.  Sota erzählte mir von seiner Zeit in Kumogakure, der strengen Ausbildung und seinem Vater, der dort aufgrund der besseren Wirtschaftlichen Lage einen Laden für Lebensmittel eröffnete. Ich hörte ihm aufmerksam zu, als unser Gespräch von einem plötzlichen Vibrieren unterbrochen wurde. Da ich nicht unhöflich erscheinen wollte, machte ich ihm klar das es nichts wichtiges sein kann. Kurz darauf vibrierte es erneut, ,,Du solltest besser nachsehen!", er schien nicht verärgert deshalb nahm ich mir einen kurzen Augenblick Zeit auf die Nachricht zu sehen, die mich erreicht hatte. Mein Tipp war meine Mutter, die nörgelte wann ich endlich mal wieder zu besuch kommen würde, statt meine gesamte Zeit mit meinem Job zu verbringen. Aber sie war es nicht. Mein Herz pochte als ich seinen Namen las, schon wieder gab ich nach und las den Text:  >Bist du zu Hause? Natürlich bist du es nicht Dummerchen, ich stehe seit gefühlt 20 min vor deiner Wohnung! Wo bist du? Können wir uns sehen? Meine Finger erstarrten auf den Tasten. Ich überlegte einen Moment und kam endlich zu dem Entschluss das es Zeit war mich hiervor im Schutz zu nehmen. Vor ihm. Bist du zu Hause? Eine Ewigkeit war verstrichen als sie mir endlich antwortete:  Natürlich bist du es nicht Dummerchen, ich stehe seit gefühlt 20 Minuten vor deiner Wohnung.  Eine Lüge, ein Zeitgefühl hatte ich längst verloren.  Wo bist du?  Fragte ich Sehnsüchtig.  Können wir uns sehen?  Das Telefon gab einen dumpfen Signalton, ich schoss abrupt auf und las:  >Nein.    Enttäuscht stieg ich die Treppen herab, fragte mich was so wichtig sein konnte. Wir ließen einander nie im Stich.  Oder?   Kapitel 14: Die Verbindung -------------------------- Es war schwer für mich, am Anfang dachte ich es wäre damit getan es einfach auszuschalten. Prinzipiell keine schlechte Idee, jedoch wo war der Ausschaltknopf für meine Gedanken? Ich fühlte mich mies, weil Sota sich wirklich Mühe gab mich kennenzulernen. Wir sprachen über die Schulzeit, wie wir aus der Schulklasse von Iruka in die Ausbildung zu Kakashi wechselten. Darüber wie schwer Team 7 zu Anfangszeiten harmonierte. Ich erzählte von seinen fiesen Tricks und wie er uns dazu bewegte uns gegenseitig aufeinander einzulassen. Auch wenn es Anfangs scheiterte... Damals wünschte ich mir nichts sehnlicher als das was Sasuke bekam, seine volle Aufmerksamkeit. Er unterrichtete ihn, wohingegen er mich an die Sannin abgegeben hatte, nachdem ich bei den Auswahlprüfungen versagte. Ich verstand nie wie sich der schwarzhaarige von ihm abwenden konnte. Sasukes undankbarkeit ließ mich unbewusst eine tiefe Wut ihm gegenüber verspüren. Aber damals war ich geblendet von dem Gefühl für ihn. Ich war nicht annähernd so gut wie die beiden, um mich zu trösten sagte der Kauzige: ,,Du wirst besser als die beiden, aber auf deine Art." Seine Arme schlangen sich wie so oft um mich und er kämmte mir mit seinen großen Händen behutsam durch mein Haar. Es machte mich wütend das ich ihm gegenüber so nachgiebig war und er genau wusste welche Knöpfe er drücken musste um mich ruhig zu stellen. Zumindest für eine gewisse Zeit bis er mir wieder einen Grund gab mich über ihn zu zu ärgern.   Auch Jahre später nach meiner Ausbildung, wenn es uns beide auf die selbe Mission verschlug sorgte ich mich um sein wohl. Wurde er verletzte konnte ich nicht mit ansehen, dass er schmerzen erlitt.  Zum ersten mal fühlte ich mich nützlich in dem was ich gelernt hatte...  Den Schweiß und die Tränen war es Wert die Menschen beschützen zu können die mir am Herzen lagen.  Als er bei dem großen Kampf gegen Pain sein Kamui einsetzte, um die anderen zu beschützen, hatte er den gewaltigen Chakra Verbrauch nicht stand halten können. Er starb dabei.   Ich weiß noch das ich dabei war unsere Streitkräfte zu heilen und Tsunade tatkräftig zur Seite stand, bis ich es erfuhr war es leider schon zu spät. Sein Körper war nur noch eine leere Hülle.  Es fühlte sich an als hätte mir jemand den Boden unter meinen Füßen weg gezogen und ich blickte in einen tiefen Abgrund. Der Abgrund blickte auch in mich hinein. Wahrscheinlich konnte keiner beschreiben wie es sich wirklich anfühlte, wenn einem ein geliebter Mensch genommen wurde. Vielleicht wie ein grauer Filter der sich einen vor Augen zog. Wie ein Spaziergang ohne Jacke im Winter, wie wenn man im Keller steht und den Lichtschalter nicht findet.  Durch Naruto's Nächstenliebe, selbst für jemanden wie Pain, der warmen Worte die einem das Gefühl gaben verstanden zu werden, konnte er sein Vertrauen gewinnen und ihn von seinem vorhaben alles zu zerstören abbringen. Pain verschonte Konoha und opferte sein eigenes Leben um die gefallenen wieder zu beleben.  Auch Kakashi kehrte wieder zurück zu uns.    Von diesem Tag an versprach ich mir immer für ihn da zu sein, wenn er mich brauchte.   Für jemanden da zu sein kostete uns schließlich nicht viel.   Nicht mehr als unseren Verstand, zwei Hände unserem Ohr und den Beinen die uns zu ihm trugen. Ich habe mein eigenes Versprechen gebrochen. Mit jedem mal, als ich seinen Namen in dem Mund nahm fiel es mir schwerer zu ignorieren was mich die ganze Zeit über beschäftigte. Die Vorahnung das etwas nicht stimmte ließ mich nicht los und brachte mich um den Verstand. Was ist wenn er in seiner neuen Aufgabe überfordert war oder nicht wusste wie er das Gespräch zu ihr suchen sollte?  Plötzlich fühlte ich mich mies ihn abgewiesen zu haben. Selbst wenn es für mich bedeutete sein Glück zu akzeptieren und meine Gefühle für ihn auszublenden. Aber ich fühlte mich von ihm umher geschubst. Er konnte doch nicht immer nach mir rufen wenn ihm danach war um mich kurzzeitig für etwas besseres wieder weg zu stoßen. Bereits zwei mal war dies der Fall, seit ich sein Apartment aufsuchte. Einmal die Verabredung mit Shizune und ein weiteres mal für Rin.  Aber wenn ich ehrlich war, war es meine Schuld. Schließich hatte ich ihm die Suche nach dem Glück durch die App und meine aufbrausende Art aufs Auge gedrückt.  Eine dumme Idee...   Sota bemerkte wie ich in Gedanken versunken war, als meine Augen bereits seit Minuten auf der Uhr zu seinem Rücken verharrten. Etwa eine Stunde seit Kakashi's Nachricht war vergangen. ,,Etwas bedrückt dich?", fragte er nun Verständnisvoll.  Ich nickte.  ,,Möchtest du darüber reden?"  Wollte ich das?  ,,Manchmal will ich das...", flüsterte ich nachdenklich.  ,,Aber?", knöpfte er an.  Meine Finger spielten an den Nähten des Tischläufers, ,,...ich wüsste nicht wo ich anfangen soll."  ,,Hmm", stöhnte er und lehnte sich nachdenklich nach hinten, seine Arme überkreuzt betrachtete er mich.  Ich befürchtete mich unhöflich verhalten zu haben, da ich nicht so klar bei Sache war wie er es verdient hätte, ,,Entschuldige", murmelte ich.  ,,Schon gut, du bist verliebt", er zwinkerte mir auflockernd zu, wohin ich abweisend meine Hände hob: ,,Nein, nein das verstehst du falsch!" ,,...du bist aber auch auf den Kopf gefallen...", spielerisch streckte er mir die Zunge entgegen, daraufhin beugte er sich weit über den Tisch: ,,Dir ist schon klar das du die ganze Zeit nur von ihm gesprochen hast?", flüsterte er.  Seine blauen Augen durchbohrten mich, so als hatte er mich schon lange durchschaut.  War es so offensichtlich? Reflektierend unserer Gespräche fiel ich schließlich vom Glauben ab, er hatte Recht. Alles worüber ich gesprochen hatte stand in Verbindung zu ihm. Seufzend ergab ich mich: ,,Okay, du hast recht, aber....", betonte ich.  Aufmerksam wandte er sich mir zu, sein Hals war gestreckt und seine Ohren gespitzt.  ,,Sollte das jemand außer dir heraus bekommen, dann werde ich dich wohl...", flüsterte ich spitz, ,,...umbringen müssen."  Amüsiert lächelte er, ,,Sollte ich es darauf ankommen lassen?".  Flirtet er gerade mit mir?  ,,Besser nicht!", warnte ich ihn.    Sota reichte mir die Hand zum Abschied, ich nahm sie lächelnd an mich. Als sich unsere Handflächen berührten zog er mich an sich und ich landete auf seiner Brust. ,,Solltest du je die Schnauze voll haben von Arschlöchern...", hauchte er dicht an meinem Ohr, ,,...dann geh mit mir aus." Seine Lippen berührten meinen Handrücken, dann verschwand er mit einer flüchtigen Handbewegung in der Menge der Leute. Eine Weile blieb ich dort stehen und ärgerte mich darüber, dass ich mich nicht genügend bei ihm bedankt hatte. Der Abend war schön, sich mit ihm zu unterhalten fühlte sich gut an. Er brachte dieses gewisse Feingefühl mit sich, was mich an Naruto erinnerte. Nur eben in viel ruhiger und nicht annähernd so hibbelig wie der Neunschwänzige. Früher oder später musste ich meinen Freunden eine Chance geben. Es war nicht fair Ino so abzuweisen. Das sie eben ihre ganz eigene Meinung auf die Sicht der Dinge hatte, darauf musste ich mich vorbereiten.  Aber dafür waren Freunde da.    Das erste was ich tat war mein Handy wieder hochzufahren, sofort warf ich einen Blick auf den Chat mit dem Kauzigen. Seit meiner letzten Nachricht hatte er nichts mehr geschrieben. Ich vergewisserte mich ob der Empfang auch gut war und ich nicht kurzzeitig eine Ladung Kakashi um die Ohren geworfen bekam. Aber nichts. Es machte mich in meiner Sorge nur noch stutziger, weshalb ich beschloss mich auf den Weg zu seinem Apartment zu machen. Weil es im Burgerhouse beheizt war, während wir aßen, hatte sich die Temperatur in den Stunden um einiges gesenkt. Ich schlang den Mantel enger um mich und klappte den Kragen herauf. Er schützte mich zumindest halbwegs vor dem eisigen Wind der heute wehte. Kakashi war hoffentlich gut angezogen, als er vor meiner Haustüre wartete, ansonsten vermutete ich würde ihn schon bald ein übler Schnupfen einholen. Ebenfalls hoffte ich er setzte sich nicht auf die kalten Steintreppen mit seinen dünnen schlabbrigen Hosen die überhaupt nicht für diese Jahreszeit geeignet waren. Ich kam als Eiszapfen an seiner Haustüre an, als ich die Klingel betätigte und ungeduldig von einem Bein auf das andere wippte um mich bei Körpertemperatur zu halten. In meiner Ungeduld ließ ich es mir nicht nehmen ein zweites mal zu läuten. So fest, dass der Knopf in der Halterung stecken blieb und ein permanenter schriller Sound aus der Wohnung dröhnte. Die Türe wurde aufgerissen und zwei aufgequollene Augen erhaschten mich: ,,Was tust du hier?", schnaubte er und und schlug mit seiner Faust auf die Sprechanlage ein, sodass der Knopf wieder zurück sprang und das ewige "kreischen" ein Ende hatte. ,,Du wolltest mich sehen", ich trat in seine Wohnung ein und schloss die Türe hinter mir. ,,Ja, schon gut es war nicht weiter wichtig", lehnte er ab und tappte Barfuß auf sein Sofa. Wie ein Sack Kartoffeln ließ er sich darauf fallen, seine Hände baumelten Kopfüber aus der Lehne heraus. Ich griff nach einem Kissen und warf es nach ihm, ,,...bist du etwa beleidigt?".  ,,Nein", brummte er in das Kissen, was auf seinem Gesicht gelandet war.  ,,Nein?", erwiderte ich und legte meine Sachen ab. Ich setzte mich auf die freie Stelle neben ihn, dann zerrte ich am Kissen was er demonstrativ verweigerte abzulegen.  ,,Jetzt gib schon her!", schimpfte ich, dabei fiel mir auf das seine Hände genauso kalt waren wie meine. Vorsichtig berührte ich sie und legte sie zwischen meine um sie aufzuwärmen.  ,,Wo hast du dich wieder herum getrieben?", fragte ich, ,,Warst du nicht bei Rin?"  Jetzt schwieg er, ich nutzte die Gelegenheit und packte nach dem Kissen. Sein Gesicht das darunter zum Vorschein kam ließ mein Herz unkontrolliert schneller schlagen.  ,,Da war ich, ist ziemlich mies gelaufen", erzählte er monoton.  ,,Was ist passiert?", fragte ich besorgt.  ,,Dafür hättest du dir vor Stunden Zeit nehmen müssen...", hauchte er und zog seine Hand zurück. Er kam vom Sofa herunter und tappte in die Küche herüber, wo ich ihn beobachten konnte. Er griff in seinen Kühlschrank und zückte eine Dose Cola, es zischte nach dem typischen klicken als er ein paar Schlücke zu sich nahm. Das er mir nichts zu trinken anbot deutete daraufhin das er verstreut und verärgert war.  ,,Es tut mir leid es ging mir nicht besonders gut...", rechtfertigte ich mich.  Er zerknüllte die Dose, nachdem er den Rest durstig in einem Zug in sich rein geschüttet hatte. Sie flog wie ein Basketball durch die Küche und landete im Mülleimer.  ,,Deshalb vertraust du dich lieber ihm an anstelle mir?", zischte er, ,,Wer war der Kerl überhaupt?"  Erstaunt hob ich den Kopf, meine Augen waren geweitet: ,,Woher weißt du?", flüsterte ich unsicher.  ,,Na weil ich die ganze Stadt nach dir abgesucht habe..."  Deshalb seine kalten Hände...  Er strich sich über die Stirn und Schläfen, so als würde ihn etwas beschäftigen und ihm Kopfschmerzen bereiten: ,,Gai ist der Vater...", antwortete er schließlich leise.  Erschüttert sprang ich vom Sofa auf, vor Augen sah ich ihn wie er sich zum Zeitpunkt der Beichte gefühlt haben muss. Verstreut, verletzt, wütend, traurig, all das. Wie er verwirrt umher wanderte um sich mir anzuvertrauen um mich schließlich mit jemand anderem aufzufinden. Natürlich dachte er es war nicht wichtig. Aber es war wichtig, nur ich war zu Stur um es einzusehen.  ,,Ich bin ein Idiot", flüsterte er mitgenommen.  So wie er dort lehnte, völlig verloren wollte ich ihn nicht sich selbst überlassen. Vorsichtig näherte ich mich ihm, bis ich vor ihm zu stehen kam. Müde verweilten seine gequollenen Augen wo anders, aber nicht bei mir. Ich schlang meine Arme um ihn und drückte mich an ihn, meine Finger krallten sich in sein Oberteil als ich darin zu schluchzen begann. Sein Körper reagierte sofort, woraufhin er seine Hände in meinem Haar vergrub und das tat was ich so vermisste.  ,,Wieso weinst du jetzt Dummerchen...", erwiderte er und schlang nun auch seine Arme um mich. Wir wärmten uns gegenseitig, meine Finger wanderten seinen Rücken hinunter, und schlichen sich darunter auf seine bloße Haut. Liebevoll streichelte ich ihn, sein Körper wurde wärmer. Er zuckte unter meiner Berührung zusammen. ,,Sakura", stammelte er unbeholfen.  ,,Lass es doch einfach mal zu", flüsterte ich.  Seine Anspannung ließ nach und seine verkrampfte Haltung wurde lockerer.  ,,Das ist nicht gut...", hauchte er.   Aber für mich war es das schon immer...     Kapitel 15: Verspätet --------------------- Der Kauzige hatte seine Nase in ein Buch gesteckt. Ich betrachtete ihn von der Türschwelle aus, wie seine Augen konzentriert über die einzelnen Zeilen huschten. Nach unserer innigen Umarmung, sah ich ihm an, dass er vom Tag Müde und ausgelaugt war. Ich wollte das er sich ein wenig ausruhte, deshalb drängt ich ihn ins Bett. Er schaltete die Leselampe an seinem Nachtisch ein. Das warme Licht aus der Ecke in der er lag warf tanzende Bilder an die Decke. Die Schatten seiner Finger waren zu sehen, wie sie zwischen die Seiten griffen um umzublättern. Lesen half ihm schon immer abzuschalten und herunterzukommen, deshalb entschied ich mich ihn nicht weiter zu stören und mich auf den Weg nach Hause zu machen. ,,Es ist Arschkalt", sagte er nun ohne seinen Kopf aus dem Buch zu heben.  ,,Hmm...", stöhnte ich ,,...soll ich mal nach der Heizung sehen?", bot ich an. ,,Die ist an", schnaubte er.  ,,Dann deck dich zu", schnaubte ich zurück.  Seine Augen blitzten auf , ,,Ich bin zu gedeckt!." Da soll man es ihm mal recht machen... Genervt rollte ich die Augen: ,,Dann erfrier meinetwegen...", gerade in Bewegung gesetzt , hörte ich wie er plötzlich unter der Decke hervorkroch um mich in der Türschwelle abzupassen. Seine warmen Hände umfassten meinen Unterarm, ,,Bleib doch noch", flüsterte er.  Erwartungsvoll fixierte er mich, meine Wangen erröteten und ich befürchtete man konnte mir jedes Gefühl wie aus einem Buch ablesen.  ,,Jetzt mach nicht dieses hässliche Gesicht... ich mache nur worum du mich gebeten hast", zog er mich auf und kniff mir in die Wange , ,,Ich lasse es einfach mal zu!" Unerwartet zog er mich in einer flüchtigen aber sanften Bewegung aufs Bett. Wir landeten beide weich. Ich neben ihm. Er zog seine Hand hervor und legte sie zur Erhöhung unter seinen Kopf, das andere Bein angewinkelt blickte er nachdenklich in die leere. Ich drehte mich zur Seite und rutschte näher an ihn heran, als ich meine Hand auf seiner Brust auflegte erhaschten mich zwei überraschte Augen. Seine Lippen spitzten sich zu einem lächeln.Ich schloss die Augen und genoss den Augenblick, auch er drehte sich nun mit dem Gesicht zu mir und ich spürte seine Blicke auf mir. Als er seine Hand nach mir ausfuhr spürte ich die Bewegung und wachsam trafen unsere Augen aufeinander. Er zögerte, so als wolle er mich um Erlaubnis bitten, ich bewege mich nicht von der Stelle. Seine Neugier war größer, deshalb getraute er sich und legte sie mir auf meiner Wange ab. Sein Daumen zeichnet sie Konturen meiner Wangen, meiner Nase und zuletzt berührt er meine Lippen. Mein Herz schlug laut. Das pochen breitete sich in meinem Kopf aus.  ,,....wolltest du nicht gehen?", flüsterte er. Schweigend schmiegte ich ich an seine Brust und vergrub mein Gesicht in dem Duft seines Schlaf Shirts.  Irgendwann schliefen wir beide ein.    Ich erwachte weil ich mich eingeengt fühlte und die Sonne mein Gesicht blendete, halb verschlafen blinzelte ich einige mal um meinen Blick zu schärfen. Es dauerte bis sich die Umrisse eines Männlichen Gesichts zeichneten das dicht neben meinem schlief. Seine Arme waren um mich gelegt und wir lagen ineinander geschlungen wie eine Frühstücksbrezel. Behutsam um den schlafenden nicht zu wecken befreite ich mich aus seiner Haltung und rieb mir die Lieder. Ich gähnte und fixierte die Wand. Irgendwann fiel mir auf das ich Löcher in sie starrte. Ein paar Zentimeter weiter links entdeckte ich die Uhr, zu meinem Pech erkannte ich das ich bereits drei Stunden zu spät zum Schichtbeginn war. Vor Augen hatte ich Shizunes miese Laune und wie sie mir eine Standpauke verpassen würde, wie ich so unverantwortlich mit meinem verantwortungsvollen Job umgehen konnte. Panisch rutschte ich vom Bett herunter und stolperte im Schlafzimmer über einen Stapel Bücher, bei dem ich schwören könnte das er gestern noch nicht da gewesen war. Fluchend hüpfte ich auf einem Bein und übte druck auf den getroffenen kleinen Zeh aus. ,,Verdammt!", zischte ich, griff verärgert nach dem Buch und warf es in meiner Rage auf den schlafenden. Er schoss auf, als wäre er im Traum vor eine Wand gelaufen. Schmerzerfüllt rieb er sich die Stirn: ,,Aiiiishhh, dieses mal gibts ne Beule...", krächzte er.  ,,Mir reicht's!", fluchte ich weiter, ,,Zum Geburtstag gibts einen E-Book Reader!." Seine Augenbrauen kräuselten sich verwirrt: ,,Einen was?."  ,,Verdammt Kakashi, lebst du denn hinter dem Mond?", schimpfte ich während ich die Arme hob um meine Nase prüfend an meine Achseln beugte, ich rümpfte sie. ,,Ich muss duschen, sofort!", eilig rannte ich in das Badezimmer, riss die Kleider von mir, zog den Duschvorhang zur Seite und stieg in die Wanne. Noch ehe ich den Hahn betätigen konnte kam mir eine Hand zwischen dem Vorhang zuvor und zog den Regler auf, dabei rasselte Eiskaltes Wasser auf mich ein. Ich kreischte, während ein tückisches lachen meine Ohren erfüllte: ,,Rache ist so süß", ,,Wasch dich du stinkst liebes!"  Wie gerne hätte ich ihn hierfür eine ordentliche Ladung Sakura verpasst, aber mit nichts mehr bekleidet als "Eva" war ich hier im klaren Nachteil.    Frisch und duftend verließ ich das Bad. Meine Haare waren noch nass, da ich den Föhn in seinem Badezimmer nicht auffinden konnte. Als ich durch den Flur flitzte um nach meiner Tasche zu greifen, stellte er sich mir in den Weg. Seine Arme waren verschränkt, ,,Willst du etwa so zur Arbeit?", fragte er.  ,,Geh mir aus dem Weg", schnaubte ich, immer noch sauer wegen der Wasser Sache.  Frech lächelte er, ,,Iss etwas", forderte er mich auf, ,,...wir beide wissen deine Patienten werden darunter leiden."  Er hatte recht, hungrig war ich unerträglich...  ,,Was gibts....", gab ich mich schließlich geschlagen und blickte neugierig über seine Schulter in die Küche.  Er griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her, setzte mich auf den Stuhl und schob mir einen Teller vor. Das Spiegelei war noch warm und dampfte. Verlegen kratzte er sich am Kopf, ,,5-Sterne Spiegelei."  Schmunzelnd nahm ich die Einladung an und begann genüsslich einen bissen zu mir zu nehmen. Der Kauzige gesellte sich zu mir und nippte an seiner Tasse Kaffee, ,,Und?", fragte er gespannt.  ,,Ungenießbar...", flunkerte ich. Augenblicklich griff er nach meiner Gabel, auf der eine Portion aufgespießt war und stahl sie von mir. Er kaute stöhnend darauf herum: ,,Köstlich, du hast ja keine Ahnung."  ,,Hmpf....", brummte ich und schaufelte den Rest in mich hinein. Ein Glück das ich mich dabei nicht einsaute. Mein Zeitplan war knapp, aufgegessen schoss ich vom Stuhl auf und stürmte in den Flur. Meinen Mantel übergeworfen und die Tasche war ich soeben am Absprung da zog er mich zurück. Seine Augen blinzelten neugierig auf, während mein Herz schneller pochte.  ​Was hatte er vor?  Ich erstarrte als sich sein Gesicht weit über mich beugte und ich aufgeregt die Augen schloss. Seine Lippen berührten meine Wange. ,,Hab einen schönen Tag kleines", hauchte er. Völlig verdreht schoss mir meine gesammte Körperwärme zu Kopf und ich drehte mich gepeinigt von ihm weg.  Anschließend stürmte ich aus der Wohnung.    Während ich durch die Straßen von Konoha hetzte warf ich einen flüchtigen Blick auf mein Mobiltelefon. Etwa 10 Anrufe von Shizunes Geschäftsnummer blitzten auf, was mich nur noch nervöser und panischer machte. Am Krankenhaus angekommen erwartete sie mich bereits Fuß wippend im Empfangssaal. Keuchend kam ich vor ihr an, die Tasche rutschte von meiner Schulter.  ,,Zu spät!", brummte sie.  Ich weiß! Ist das etwa ansteckend? Hat Kakashi mich damit infiziert?! Ein Bild von uns beiden wie wir gestern Abend ineinander geschlungen nebeneinander eingeschlafen waren erhaschte mich. Auf keinen Fall durfte Shizune davon erfahren. Ich schielte zur Intensivstation herüber... Genau da würde ich landen!  ,,Ich weiß! Es tut mir leid!", bat ich schnaufend um Entschuldigung. Schweigend reichte sie mir meinen Dienstplan, ,,An die Arbeit Haruno!", befahl sie.    Weil ich nicht ganz mit meinem Plan durchkam, schob ich anschließend ein paar Überstunden. Ich begegnete Ino in der kurzen Pause im Aufenthaltsraum. Sie blätterte in einem Mode Magazin und schlürfte ihren Kaffee. Das Geräusch verursachte eine genervt aufblitzende Ader auf meiner Stirn. Ich spielte mit dem Gedanken sie im Kaffee zu ertränken. Als sie mich entdeckte lächelte sie: ,,Du bist noch hier?", ich gesellte mich mit einem Apfel zu ihr an den Tisch und biss ein Stück davon ab, ,,Ja, hab später angefangen."  Sie knallte das Heft vor mir zu, was mich zusammenzucken ließ, ,,Etwas ist Faul", zischte sie, ,,Gestern warst du traurig, heute kommst du zu spät und es schießen dir ganz offensichtlich Regenbögen aus deinem Hintern!"  Ich verschluckte mich am Stück und geriet in ein nervöses husten. Bis ich schaffte das sich das Stück löste und ich wieder aufatmen konnte, bemerkte ich das sie mich immer noch aufmerksam und fordernd beobachtete.  ,,Was?", zischte ich, ,,Ich hab verschlafen!." Sie hob ihren Zeigefinger korrigierend, ,,Genau! Du verschläfst nie!" ,,Na und", ächzte ich , ,,Heute hab ich es eben...."  ,,Oh nein süße, rück raus mit der Sprache!", sie schlug ihre Hände auf dem Tisch auf und fuhr abrupt auf, ,,Mit wem hast du geschlafen?"  Die Farbe des Apfels war nun nicht mehr von meinem Gesicht zu unterscheiden und sie verriet mich.  Verdammt...  ,,Sieh dich an!", ihre Augen waren kontrollierend nur noch einen winzigen Spalt geöffnet, ,,Bist du etwa verknallt?"  Wild fuchtelten meine Hände vor ihren Augen: ,,Herrgott Ino, Nein!"  ,,Nein?", sammelte sie meine Worte auf.  ,,N....nein!", stammelte ich. Sie fiel überzeugt in ihren Stuhl zurück, ,,Sieh dich an, du siehst aus wie Hinata...", ,,Feuerrot!".   ,,Okay, okay!", gab ich mich geschlagen, ,,Jetzt brüll hier nicht so herum, willst du das es die ganze Belegschaft erfährt!" ,,Wer ist es?", sie ließ noch immer nicht locker, dieses mal jedoch brannte sie vor Neugier. Seufzend ließ ich meinen Kopf in meine Hände gleiten: ,,Das kann ich dir nicht sagen...", hauchte ich schüchtern.  Ein dumpfes, tiefes lachen schallte aus ihrer Kehle. Der Ton ließ mich erschaudern, ,,Willst du das Shizune die Sache mit der Akte erfährt?", fragte sie Siegreich. Panisch schoss ich auf, ,,Ino, nein!", die blonde spielte ignorant an ihren Haarsträhnen. Erneut nippte sie an ihrem Kaffe und schlürfte: ,,Ich denke sie sollte es erfahren."  Ich bangte vor der Konsequenz und um meinen Arbeitsplatz, Shizune kannte hierbei keinen Spaß, ,,Kakashi!", brach es schließlich ungezügelt aus mir heraus. Die Augen der blonden weiteten sich schockiert, schweigen brach über uns ein. Ich fürchtete die ganzen Angestellten hatten unser kleines Theater beobachtet. Die Knie wurden mir weicher und ich glitt gepeinigt tiefer in meinen Stuhl. Gedanklich zählte ich einen Countdown von 5 herunter...4...3...2...1... ,,Kakashi?", brüllte die Blonde und somit war meine Tarnung aufgeflogen.      Kapitel 16: The right love -------------------------- Nachdem die Pinkhaarige mein Apartment verlassen hatte, entschied ich mich dazu den Tag zu nutzen und der alten Trinkerin einen Besuch abzustatten. Es war nun mehr als drei Monate her, dass letzte mal kündigte ich den Job als Lehrer. Uneingeladen betrat ich ihr Büro, sie hob unerwartet ihren Kopf aus einem Stapel Papieren der sich vor ihr türmte. Lässig vergrub ich meine beiden Hände ich den Taschen und trat näher. Sie ließ sich zurück in ihren Stuhl gleiten und stützte ihren Schläfe musternd auf ihrer rechten Hand. ,,Hatake", betonte sie. Flüchtig nickte ich ihr zu und positionierte mich hinter ihr. Mein Blick ging aus den großen Glasfenstern hinaus, von denen aus man einen großen Stadtteil Konohas betrachten konnte. ,,Personalmangel?...", leitete ich ein, sie wandte sich mir zu und hob den Kopf: ,,Ich habe noch ein paar Absolventen aus der Akademie, die auf der Warteliste stehen. Wir haben aktuell keine Lehrer die wir ihnen zuteilen können."  ,,Jetzt habt ihr einen", betonte ich entschlossen.  ,,Gut, ich lasse deinen Arbeitsvertrag vorbereiten." Nickend stimmte ich zu, als sie noch anknöpfte: ,,Du siehst gut aus."  ,,Hmm...", stöhnte ich, ,,...ein paar weiße Haare mehr, aber ich bin dabei damit abzuschießen."  Ihr Stuhl auf Rädern drehte sich, ihr Blick schweifte nach draußen, ,,Manchmal verlieren wir den ein oder anderen, aber dafür machen wir neue Begegnungen."  ,,...oder wir betrachten einen Menschen, der schon immer da war plötzlich aus einem ganz anderen Blickwinkel", zwinkernd verließ ich das Büro.  Verwirrung und Neugier breitete sich auf ihrem Gesicht aus.    An der frischen Luft Strecke ich mich zufrieden und ließ meine Nacken knacken, den ich mir in der Nacht völlig versteift hatte. Lächelnd dachte ich an die schöne Zeit die ich mit der Pinkhaarigen verbrachte. Weil sie mir so oft wie noch nie zuvor in meinen Gedanken umherschwirrte zückte ich mein Mobiltelefon und schrieb ihr:  >Hey kleines  <...  >Was? Bist du etwa noch sauer wegen der kalten Dusche?  <... >Ich wollte doch nur das du richtig wach wirst. Du trainierst?  Uh... brauchst du einen Boxsack?  Mhm, klingt gut. Also sehen wir uns?  Im dritten Band von Icha-Icha Tactics stand, dass ein -Nein bei Frauen eigentlich ein -Ja bedeutet.  Wann machst du heute Feierabend? Ich bin gerade in der Stadt.  ... -nicht, heißt übrigens -komm auf jeden Fall ich will dich sehen :)