Windpocken von Moku ================================================================================ Kapitel 3: Erster Abschied -------------------------- Autor: Moku E-Mail: Mokuren@gmx.de Disclaimer: -Die Lieder "I want it all", "The Hammer to Fall", "Let me live", "Who wants to live forever", "The show must go on" und "We will rock you" gehören alle ausnahmslos "QUEEN" *Ihre Queen-CD knuddel* Freddy Mercury war ein GENIE! Ich liebe die Lieder von ihm und Queen! So viele geniale Lieder hatte wohl kaum eine andere Band. Er ist VIEL zu FRÜH gestorben! -Fruits Basket gehört Takaya Natsuki -Die Idee gehört miii~ir -Die Krankheit gehört mir nicht... *seufzt* Zum Glück Kommentar: Okay, bevor ihr irgendwas sagt: SORRY! Ich war vor ein paar Tagen auf einer Gesundheitsausstellung, die von unsere Schule organisiert wurde. Oder besser gesagt, von Schülern unserer Schule. Diese Ausstellung war übrigens auch nur für Schüler unserer Schule. *cough* Wie auch immer, die Schüler im zweiten Lernjahr mussten das vorbereiten und Vorträge vor einzelnen Gruppen halten. Meine Gruppe bekam Hypnose, zahnärztliche Behandlung und Chirurgie. Obwohl das nicht wirklich was damit zu hatte. Wie auch immer, in einem Vortrag haben wir die Vorsorgeuntersuchungen durchgekaut und dort habe ich gehört, dass, wenn ein Kind bis zum fünfzehnten Lebensjahr keine Windpocken hatte, es dann geimpft wird. Nun gut, ich könnte sagen, dass Hatori vergessen hat Yuki zu impfen, aber... das würde Hatori nie tun. Dafür muss ich mich natürlich entschuldigen. Aber nichtsdestotrotz bleibt die Geschichte (natürlich) so. Ich wollte nur, dass ihr es wisst. Grüße: @TeeKay @Kereama: Oh diese Arie. *snif* *Träne wegwischt* Das war so schön! *vor Freude weint* Natürlich schreibe ich weiter! Ist ja eines meiner Babys, die mir ans Herz gewachsen sind. Genauso wie Schmetterlinge. ... _ @Sherry: Warum meldest du dich nicht? Irgendwas passiert? @Queran @Zen87 @kenshinchan @Zivire: ... Ich weiß jetzt erst mal gar nicht, was ich sagen soll... Ich sitze hier mit einem riesigen Grinsen und bin sprachlos. Der Grund: Du erwähntest Kyous Vergangenheit und ich solle ein Kapitel oder eine Geschichte dazu schreiben... Eigentlich wollte ich das sowieso in die Geschichte einbringen. Im vierten Kapitel, wenn Kyou Yuki erzählt warum er bei ihm bleibt... War von Anfang an geplant! Warum ich so dämlich grinse weiß ich aber trotzdem nicht... -_-° Chapter Three - Erster Abschied Yuki warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach zwei Uhr morgens! Und er hatte herausgefunden was das verdammte Grinsen der Katze bedeutete. BRENNEN! Es juckte ihn nicht mehr, nein, es BRANNTE! Dafür war das Schlafmittel. Nur dafür! Oder dieses Zeug, von dem Kyou nicht wusste wofür es war. Bestimmt! Es konnte nicht anders sein. Er schlug die Decke zurück und stand auf, ging auf seinen Schreibtisch zu und durchsuchte die einzelnen Döschen. Warum hatte er nicht darauf geachtet, was Kyou ihm gezeigt hatte? Die große Flasche war für die Badewanne. Das Braundurchsichtige war Schuld an dem Brennen, und das kleine Döschen war Menthol... Und der Rest? Er schaltete die kleine Tischlampe an und lies sich die Etiketten durch. Nichts! Nur die verdammte Zusammensetzung! Er nahm die übrigen sechs Fläschchen und öffnete seine Zimmertür, schlich dann zum angrenzenden Zimmer. Zu seiner Überraschung war das Licht dort noch an. Er klopfte leise, erwartete eigentlich ein ,Herein,' doch es kam nichts. Leise drückte er die Klinke runter und trat ein, sah sich dann um. Kyou saß im Schneidersitz auf seiner Schlafmatte und hatte ein Buch auf seinem Schoss. Anscheinend hatte er das leise Klopfen nicht gehört. "Kyou, das Zeug brennt. Ich kann nicht schlafen.", sagte er und schritt auf den anderen zu, doch der reagierte immer noch nicht. Sobald Yuki genau vor ihm stand und sich runterbeugte, bemerkte er, dass der andere schlief. Der grauhaarige Junge stand wieder auf, sah sich kurz um, ging dann wieder in die Knie und stellte die sechs Fläschchen auf den Boden, betrachtete das Gesicht des Rothaarigen, das sogar im Schlaf noch angespannt war. Er beugte sich etwas vor, nahm das Buch aus dem Schoß des anderen Jungen, warf einen kurzen Blick auf den Umschlag und schleuderte es in die nächste Ecke. Er hasste dieses Fach. Yuki strich sich eine Haarsträhne aus seinem Gesicht, beugte sich dann noch etwas weiter vor, so dass sich ihre Nasen beinahe berührten. Interessiert musterte er das Gesicht des anderen. Das rote Haar, das einen Teil des Gesichtes versteckte, winzig kleine Sommersprossen. Er hob eine Augenbraue. Die hatte er vorher noch nie bemerkt. Langsam hob er seine Hand, entfernte sanft ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht des anderen um es besser beobachten zu können. Unter seinen Augen hatte er dunkelviolette Augenringe. Yuki seufzt. Kyou sollte länger schlafen. Er betrachtete die langen Wimpern, die zart rosafarbenen Lippen, die gerade Nase. Irgendwie war Kyous schlafende Gesicht faszinierend, stellte er fest, lehnte sich wieder zurück. Dann streckte er seine Hand aus, berührte damit Kyous Schulter und stieß ihn zurück. "Waaah!" Erschrocken riss Kyou seine Augen auf und starrte dann verwundert an die Decke. Ein paar Minuten vergingen, ohne dass er sich regte, sondern nur gerade aus starrte. Dann hörte er das leise Atmen einer anderen Person und richtete sich auf. Zu seiner Überraschung fand er Yuki vor, der direkt vor ihm saß und ihn ausdruckslos ansah. "Oh, welch Ehre.", stöhnte er und rieb sich den Hinterkopf. Yuki rollte mit den Augen. "Das Zeug brennt. Ich kann nicht schlafen." Erst wurde der Grauhaarige verwirrt angesehen, dann schien ein Licht im Kopf des anderen aufzugehen. "Das Mittel brennt? Interessant...", stellte er fest und sah zu Yukis Seite, wo die Fläschchen standen. Er griff nach einem kleinen weißen Döschen in dem kleine Tabletten waren, sah noch mal auf das Etikett und reichte es dann Yuki. "Damit sollte es weggehen.", murmelte er leise, gähnte dann einmal herzhaft. Yuki nickte, stand dann auf und ging zu einem eingebauten Schrank und holte eine Decke raus. Mit ihr auf dem Arm, drehte er sich um und ging zurück zu Kyou, kniete sich wieder hin und warf sie dem anderen entgegen. "Geh schlafen. Nach ein Uhr morgens lernt man nichts mehr, wenn man früh aufgestanden ist." Damit nahm er die Fläschchen wieder in die Hand und kehrte in sein Zimmer zurück. Dort angekommen, öffnete er das weiße Döschen, das Kyou ihm gezeigt hatte und nahm eine Tablette ein, legte sich dann wieder ins Bett. Seltsamer Weise hatte er das Gesicht des anderen vor sich als er seine Augen schloss. Die Medizin hatte wohl Nebenwirkungen. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Die Medizin hatte wirklich Nebenwirkungen, wie er am nächsten Tag feststellen musste. Und sie kamen sehr spät. Und es waren nicht besonders angenehme. Halt! Nein! Korrektur! Unter gewöhnlichen Umständen wären sie angenehm, aber nicht unter *diesen*! "Ich versteh dich nicht! Warum willst du nicht, dass ich die Decke mitnehme? Sie muss sauber gemacht werden!", schnaubte Kyou verärgert. Yuki antwortete nicht, sondern drückte die in diesem Moment lebenswichtige Decke an seinen Körper. "YUKI!" "NEIN!", schnauzte er nun zurück und betete zu Gott, dass der andere Junge ihn in Ruhe ließ. "Lass mich einfach in Ruhe und verschwinde!" Der Rothaarige runzelte die Stirn. "Du hast da nichts, was ich nicht auch habe. Außerdem habe ich dich schon öfter nackt gesehen, falls es das ist.", meinte er nun etwas ruhiger. Das Gesicht der Maus färbte sich zart rosa. "Ja, vielleicht, aber nicht in so einem Moment.", murmelte er leise, doch Kyou hörte ihn, war für einen Moment verwirrt, bis ein wissendes Lächeln über seine Lippen lief. Sobald Yuki es sah, färbte sich sein Gesicht noch eine Spur röter und er zog die Bettdecke über seinen Kopf. DAS KONNTE NICHT WAHR SEIN!, schrie er innerlich auf und rollte sich etwas zusammen. Warum lief alles schief? "Daran sind nur die Tabletten schuld.", flüsterte er. "Nein." Die Stimme erschreckte ihn. Wieso konnte Kyou seine Gedanken lesen? Er überlegte kurz und seufzte. "Hey, baka nezumi. Du bist nicht der Erste dem das passiert, also schäm dich nicht so. Es ist doch ganz normal in unserem Alter." Yukis Augen weiteten sich und er setzte sich schockiert auf. Solche Worte hätte er von Shigure erwartete, aber nicht von Kyou. KYOU! Er warf einen Blick auf den anderen, doch der sah ihn nur gelangweilt an. Kein Grinsen? Kein dummer Kommentar? Kein nichts, kein gar nichts??? Es war wohl schlimmer als er dachte. Yuki bemerkte, wie Kyous Augen kurz etwas weiter nach unten wanderten, aber gleich wieder auf seinem Gesicht fixiert waren. Dieses färbte sich noch röter und er zog langsam seine Beine an. "Ich komme nachher wieder.", gab Kyou bekannt und verließ das Zimmer. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Sobald er die Tür geschlossen hatte und etwas von ihr entfernt war, fing er an amüsiert zu lachen. Shigure warf ihm einen komischen Blick zu als Kyou sich an den Tisch setzte und noch immer leicht gluckste. "Was hast du?", fragte der schwarzhaarige Mann und legte die Zeitung zur Seite. "Nichts.", war die kurze Antwort, auf der ein weiteres amüsiertes Lachen folgte. Kyou war so froh, dass er sich vor dem anderen beherrschen konnte. Das war auch der Grund, warum er das Zimmer in erster Linie verlassen wollte. Hätte er über Yukis Scham in dessen Gegenwart gelacht, wäre die Hölle losgewesen. Vielleicht sogar noch mehr. "Kyou-kun?" Der Junge versucht ein erneutes Lachen zu unterdrücken, scheiterte aber kläglich und verließ daher das Wohnzimmer und ging in die Küche. Er konnte nur hoffen, dass er nicht allzu laut war und Yuki ihn doch noch hörte. Es war noch nicht einmal die Scham des Grauhaarigen, die ihn so belustigte, sondern eher die Art, wie er die Bettdecke an seinen Körper drückte, als würde sein Leben davon abhängen. Am Anfang dachte er einfach nur, der anderen würde noch im Halbschlaf sein und nicht wirklich irgendwas von dem kapieren, was er sagte, dann, dass Yuki verrückt geworden wäre, nachdem er genau wusste, dass er wach war. Aber den eigentlichen Grund zu kennen... Kyou grinste und öffnete den Kühlschrank, holte sich die Milch raus und goss sie in ein Glas. Herrlich! Jetzt musste er nur noch einen Weg finden, in das Zimmer der Maus zu gehen, OHNE dass er anfing zu lachen. Er legte das Glas an seine Stirn, kühlte sie etwas. Armer Yuki, für ihn war das sicher die Hölle. Kyou lehnte sich gegen die Kühlschranktür und starrte an die Decke. Er musste sich nicht mehr so streitsüchtig verhalten in Yukis Gegenwart und das war auch gut so. Es ging ihm langsam selbst auf die Nerven. Aber er liebte trotzdem den Gesichtsausdruck des anderen, wenn der sich aufregte. //Wieso redest du eigentlich, als ob es deine Pflicht wäre ihn zu hassen?//, hatte Shigure einmal zu ihm gesagt. [7] Zeiten ändern sich, Personen ändern sich, Gefühle und Einstellungen ändern sich. Ebenfalls Pflichten, Moral... Alles änderte sich mit der Zeit. Somit auch seine Einstellung. Ein Seufzer entfloh seinen Lippen und er senkte seinen Blick, starrte zu Boden. Er hatte akzeptiert. Und er hatte aufgegeben. Er war nicht der Stärkere von ihnen. Und somit musste er die Folgen dafür tragen. "Kyou?" Der Angesprochene sah auf. "Ich habe wirklich alles versucht.", meinte Shigure, doch Kyou schüttelte lediglich den Kopf. "Willst du nicht noch irgendetwas unternehmen bis zu deinem Abschluss? Das Lernen nützt dir doch nichts." Kyou grinste, stieß sich von dem Kühlschrank ab. "Wenigstens einmal.", wisperte er und verließ die Küche. Sobald er vor Yukis Zimmertür ankam, schlich sich erneut ein Lächeln auf seine Lippen. Okay, Haltung wahren!, sagte er sich selbst und öffnete die Tür, nur um sie wieder zuzuknallen, als er ein seeehr zweideutiges Stöhnen hörte. "TUT MIR LEID!", rief er durch die Tür und wollte schon so schnell wie möglich verschwinden, als sie von innen aufging. "Was tut dir Leid?", fragte Yuki skeptisch, drehte sich um und ging zu seinem Bett um den Bettbezug abzuziehen, und ihn auf einen anderen Haufen Wäsche fallen zu lassen. Kyou folgte ihm ins Zimmer und schloss die Tür, sah sich langsam um. "Nichts.", antwortete er und setzte sich im Schneidersitz hin. "Wenn ich dich darüber informieren dürfte, hat ein Stöhnen mehrere Bedeutungen. Nicht nur die eine." Der Rothaarige schüttelte den Kopf. "Wirklich? Und welche hatte das, welches ich gerade gehört habe?" Erneut stöhnte Yuki und der Kopf des anderen schnellte herum und blickte zu der Maus, die in diesem Moment das Bettzeug auf seinen Kopf beförderte. "Diese!", antwortete der Grauhaarige, ohne darauf zu achten, ob der andere es überhaupt verstand. Bettwäsche abziehen konnte anstrengend sein! Und nervend! Wirklich! Vor allem das Bettlaken, das man aus allen Rändern reißen musste, damit es sich wenigstens ein paar Zentimeter bewegte. Wie bekam man das Ding da eigentlich rein? Er müsste Tohru irgendwann mal fragen. "Ich bin trotzdem sehr entzückt darüber, was du von mir hältst.", meinte er. Kyou riss sich das Bettzeug vom Kopf und legte es auf einen Haufen vor sich. Irgendwie hatte er das seltsame Gefühl, dass Yuki eingeschnappt war... Nah! Der doch nicht. "Nach dem Vorfall von heute Morgen, gab es nun mal mehrere Optionen und ich dachte an die naheliegendste.", verteidigte sich Kyou. Der andere Junge wandte beschämt seinen Blick ab und drehte sich dann um. "Herrgott, Yuki!" Er rollte mit den Augen und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Ich weiß, die Hälfte der Jungs unserer Schule denkt etwas anderes, aber du bist ein Junge! Und dass du das Gleiche durchmachen musst, wie jeder andere Junge in deinem Alter auch, ändern weder deine etwas anderen Gene noch dein feminines Aussehen! Also hör auf dich deswegen zu schämen. Es ist ganz *natürlich*!" Erneut lief die Maus rot an. Gott war das peinlich! Was kam als nächstes? Ein Aufklärungsgespräch? Er legte die Hände auf sein Gesicht und atmete einmal tief durch. Natürlich war das ,natürlich'! Es war ja auch nicht das erste Mal, aber vor Kyou? WEGEN Kyou? Yuki stöhnte leise und ließ dann seine Hände fallen. "Du musst mir jetzt nicht jede Bedeutung eines Stöhnens vorspielen.", meinte Kyou plötzlich und trat hinter Yuki. "Hatte ich nicht vor.", knurrte er zur Verteidigung und setzte sich auf sein Bett. Kyou zuckte mit den Schultern und hielt ihm ein Fläschchen hin. "Hatori meinte, dass du das raufmachen sollst, wenn dir die Badewannenmixtur nicht gefällt." "Doch sie sagt mir zu." ,Wenigstens fängt sie nicht an zu brennen,' fügte er noch in Gedanken hinzu und stand dann wieder auf. Kyou folgte seinen Bewegungen mit einem Grinsen im Gesicht. "Hör auf zu grinsen, das irritiert mich." Der Rothaarige hörte nicht auf, sondern folgte ihm weiterhin mit dem Blick. "Was ist das Problem?", fragte Yuki nun doch etwas irritiert und holte sich einen Bademantel aus dem Schrank. "Es ist weniger ein Problem als eine Feststellung.", fing der andere an und ließ sich auf den Stuhl fallen, der am Schreibtisch stand. Es folgte eine Stille, die Yuki noch nervöser machte. "Würdest du mir auch sagen, worum es in dieser Feststellung geht?" "Warum?" Wut keimte in seinem Inneren auf und er ballte leicht seine Hände zu Fäusten um diese zu unterdrücken, doch Kyou bemerkte es. "Bin ich eigentlich der Einzige, der das mit dir macht?" Die Wut wich und ein anderes Gefühl machte sich breit. "Was mit mir macht?" Stimme und Maske kühl, desinteressiert, in seinem Inneren herrschte Unruhe. "Das. Diese Emotionen. Wut. Verzweiflung. Hilflosigkeit. Nervosität. Angst?" "Du fantasierst." "Ach, ich fantasiere. Dann ist dein jetziges Zittern nur... eine nervöse Zuckung hervorgerufen von den Medikamenten?" "Ja." "Interessant. Darüber muss ich mit Hatori sprechen." "Lass mich doch in Ruhe!" Kyou stand vom Stuhl auf und ging an Yuki vorbei zur Tür. "Ich mache dir das Bad fertig. Ach und... soll ich dir die Handschuhe abnehmen?" "Raus!" >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Shigure sah von seinem Computer auf und schaute zur Schiebetür seines Arbeitszimmers. Irgendwas war seltsam. Yuki stritt mit Kyou (nicht wirklich seltsam, aber Yuki war der lauteste!!!), Kyou hatte gute Laune (höchst verdächtig!) und sie lebten beide noch (Ein Wunder!). Und zur Zeit hörte er Kyou lachend an seiner Tür vorbei schlendern. Irgendwas stimmte wirklich nicht. "Kyou?" "Ja?" Die Tür öffnete sich schon beinahe geräuschlos und der rothaarige Jugendliche betrat das Zimmer. "Ist Yuki okay?" "Ja." "Er benimmt sich etwas... seltsam." Kyou unterdrückte ein breites Grinsen, lächelte dafür aber mitfühlend. "Die Medikamente. Sie machen ihn gereizt." "Und deshalb bist du so gut gelaunt?" "Ja.", antwortete er wahrheitsgemäß und der Schwarzhaarige schüttelte daraufhin den Kopf. "Ich weiß nicht, ob ich euch hier allein lassen kann." Kyou grinste nur, bevor er das Zimmer verließ und sich auf dem Weg zum Bad machte. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Yuki setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl und stöhnte leise. Der Tag begann wunderbar. Nichts juckte, nichts brannte und er war vollkommen entspannt. Kaum dass er seine Augen offen hatte und er Hunger bekam, sprang die Tür auf, Kyou brachte ihm sein Essen und verließ das Zimmer wieder. Kam zurück, sobald er aufgegessen hatte, brachte das Tablett runter und er hatte ein paar weitere Minuten Ruhe, die er zum Schlafen nutzen wollte... Yuki seufzte leise. Und dann passierte das peinlichste Erlebnis seines kurzen Lebens. Das konnte wohl nichts mehr toppen. Er stütze seinen Kopf auf die Hand und sah aus dem Fenster, blickte über die Wipfel der Bäume in den Himmel. Es war ein schöner Tag. Die Sonne schien. Der Wind wehte sanft. Auf dem Gras waren die winzigen Tröpfchen des Taus zu sehen, wie sie leicht im Licht glitzerten und verschiedene Farben reflektierten. Kaum eine Wolke war zu sehen, die Schatten spenden konnte. Die Vögel zwitscherten leise ihre Lieder. Die pure Harmonie! "Was für'n scheiß Tag!", murmelte Yuki und legte seinen Kopf in seine Armbeuge. Irgendwas war mit ihm. Er war doch sonst nicht so leicht zu reizen. Okay, von Kyou schon. Da reichte manchmal schon ein schiefer Blick und er wünschte sich nichts sehnlicher als in das Gesicht des anderen zu schlagen. Plötzlich ging die Tür auf. "Badewanne ist fertig!" Noch bevor Yuki Zeit hatte sich umzudrehen, war die Tür schon wieder geschlossen und er starrte aufgeschreckt durchs Fenster. Überlegte, ob das, was gerade passiert war, wirklich passiert war. Er drehte sich auf seinem Stuhl um und seufzte. Langsam stand er auf, entkleidete sich und warf sich einen Kimono um den Körper. Wenigsten passten dort seine Hände trotz der Handschuhe durch und er konnte ihn, zumindest halbwegs, von allein schließen. Er öffnete seine Tür, schlich zum Bad und legte sich sofort in die Wanne. Ein warmes Bad wirkte manchmal Wunder! >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Kyou schallte gelangweilt von Sender zu Sender. Er hatte sich überlegt mal einen Tag Pause zu machen und sich genüsslich zu langweilen. Und er hatte es auch geschafft. Nur hatte er gedacht, dass er dafür länger brauchen würde. Natürlich nicht! Die ersten fünf Minuten gingen ja noch, aber die folgenden zehn Sekunden waren die Hölle! Und die Stunde? Die war nicht in Worte zufassen. Er schaltete auf einen Musiksender und legte seinen Kopf auf den Tisch. Die leise Musik erfüllte den Raum, trug die zornigen Klänge an die empfindlichen Ohren der Katze. Kyou richtete sich auf, starrte auf den Bildschirm des Fernsehers. //It ain't much I'm asking, I heard him say, Gotta find me a future, move out of my way. I want it all, I want it all, I want it all, and I want it now I want it all, I want it all, I want it all, and I want it now// "Oh, ein altes Lied." Der rothaarige Junge wandte seinen Blick von dem Fernseher und sah zu Shigure. "War mal eine berühmte Band. Im Westen eigentlich immer noch sehr berühmt. In Asien eher weniger.", meinte er weiter und setzte sich neben den Jungen. "Wie heißt das Lied?" "I want it all." "Hätte ich mir denken können." "Warum?" "Sie wiederholen es sooft." Shigure lachte leise, nahm die Fernbedienung in die Hand und machte die Musik etwas lauter. //Just give me what I know is mine, People do you hear me, just give me the sign, It ain't much I'm asking, if you want the truth Here's to the future for the dreams of youth.// "It ain't much I'm asking... gotta find me a future, move out of my way... Just give me what I know is mine." Kyou sah den Schwarzhaarigen an, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank, was wahrscheinlich auch so war. Aber, warum sang der? Und dann auch noch so falsch? "Hörst du den Text?", fragte der Hund und sah ihn lächelnd an. "Alles was ich verstehe ist ,blablablalaaha' in den schiefsten Tönen, die ich je gehört habe." Der Schwarzhaarige rollte mit den Augen. "It ain't much I'm asking... gotta find me a future, move out of my way... Just give me what I know is mine." "Kein Wort." "So schlecht ist mein Englisch nicht!" "Ich kann sie übersetzen. Ich versteh's bloß nicht." Shigure sah in das ernste Gesicht des Jüngeren, ließ dann seufzend den Kopf hängen. "Es hat keinen Sinn, hm?" "Sie singen schon wieder dieses ,I want it all'." "JAA!" Shigure sprang auf, legte eine Hand an sein Herz und streckte den anderen Arm gen Himmel. "I WANT IT ALL! All die hübschen Mädchen, in Schulröckchen und Kochkleidchen. Und die süße, kleine Tohru!" "HENTAI!", schrie Kyou und schlug ihm mit einem Kissen auf den Kopf. "Hey!" Shigure griff nach seinem Sitzkissen und schleuderte es Kyou entgegen. Der aber fing es auf und warf es zurück. "Du Hentai! Lass deine Fantasien nicht an Tohru aus!" "Mou, Kyou-kuuu~un!" "Du Schwein!!" "Ich bin ein Hund!" "Du Hentaiii!" "Kyooooo~ou!" >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Yuki öffnete seine Augen, lauschte den Stimmen die von unten an sein Ohr drangen. Es schien so, als hätten Kyou und Shigure viel Spaß. Der Grauhaarige schloss seine Augen erneut. Er wäre auch gerne dort, würde den beiden zusehen und sich darüber amüsieren, doch stattdessen hockte er in dieser Badewanne in der seine Haut ganz schrumplig wurde und konnte nur erraten, was die restlichen Bewohner des Hauses taten. Er hatte immer von sich behauptet, er würde niemanden brauchen. Aber anscheinend war das eine Lüge, die er erst jetzt durchschaute, weil er zwangsläufig von jedem getrennt war bis auf Kyou. Und den warf er regelmäßig aus seinem Zimmer oder ekelte ihn raus. Er brauchte keine anderen Menschen, solange er zu welchen gehen konnte, wenn er Lust hatte. Doch jetzt konnte er das nicht. Er brauchte andere Menschen. Yuki hielt die Luft an und tauchte ab, verbannte die Stimmen aus seinem Gehör, aus seinem Gehirn. Langsam ging ihm die Luft aus, doch er tauchte nicht auf, öffnete seine Augen. Sauerstoff entwich seinen Lippen, stieg in kleinen Blasen im Wasser auf. Oberhalb der Wasseroberfläche tauchte ein Gesicht auf. Eine Hand griff nach ihm. Er schloss die Augen, presste die letzte Luft aus seinen Lungen, stützte sich mit den Händen am Wannenboden ab und tauchte auf, noch bevor die Hand nach ihm greifen konnte. "Wie spät?", fragte er und strich sich die Haare aus dem Gesicht, atmete hektisch die Luft ein. "Drei..." "Was willst du?" "Mir ist langweilig." Der Grauhaarige öffnete seine Augen, sah den anderen fragend an. "Und?" "Hast du Lust, irgendwas zu machen? Karten spielen? Kämpfen? ... Singen?" "Singen?" "War ja nur eine Idee." "Ich bin nicht dran interessiert." Kyou zuckte mit den Schultern, legte ein Handtuch zusammen und dann auf den Schrank. "Falls du mich suchst, ich bin draußen." Yuki antwortete nicht, tauchte nur wieder ab. Bevor seine Ohren durch das Wasser blockiert wurden, hörte er Kyou eine Zeile singen. Seine Augen öffneten sich, als er die Zeile verstand, doch schloss er sie daraufhin wieder. ,Gotta find me a future, move out of my way.' Wiederholte er in Gedanken. ,Just give me, what I know is mine.' Er atmete die Luft aus. Tauchte auf. "Just give me, what I know is mine." >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> "SHIIIIIIGUUUUUUUUREEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!!!!!!!" schall es durch das Tokioter Stadtviertel in dem drei suspekte Subjekte hausten. Die Menschen auf den Straßen wandten ihren Kopf in die Richtung aus der der Schrei kam, konnten aber nichts entdecken. Ganz am Ende des Stadtviertels, versteckt in einem kleinen Wald, schrie Kyou sich die Seele aus dem Leib, während er wie wild gegen die Tür eines Arbeitszimmers hämmerte, das einer ganz bestimmten Person dieses Hauses gehörte. Und zwar... "SHIIIIIIIIIGUREEEEEEEEEEEEEEE!!!" Der saß gemütlich in seinem Arbeitszimmer, warf nur einen kurzen Blick auf die Tür, weil er dachte eine Stimme gehört zu haben. Er schüttelte den Kopf und widmete sich der Musik die aus der Stereoanlage kam, sang lauthals mit. "Oh every night, and every day - a little piece of you is falling away." Shigure hörte auf zu singen, warf einen Blick auf die CD in seiner Hand, las den Titel des Liedes noch mal, sang dann weiter. "Toe the line and play their game - Let the anaesthetic cover it all - Till one day they call your name - You know it's time - for the Hammer to Fall." Kyou hörte auf gegen die Tür zu hämmern, hörte auf die schiefen Töne des Hundes und hoffte seine Ohren würden diese Folter überleben. ,Toe the line and play their game.' Dachte er, lachte dann bitter. "Shigure, rate mal was ich mache." "Convinced our voices can't be heard - We just wanna scream it louder and louder." "SHI! GU! REEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!", begann er von neuem. Plötzlich öffnete sich die Tür und der schwarzhaarige Mann stand grinsend vor ihm, breitete dann seine Arme aus und schloss den Jüngeren in eine Umarmung, während er weiter sang. "What the hell are we fighting for? - Just surrender and it won't hurt at all - You just got time to say your prayers - While you're waiting - for the Hammer to Fall." Kyou riss sich los, lief an den Mann vorbei in das Arbeitszimmer und attackierte ohne mit der Wimper zu zucken die Stereoanlage, schallte die Musik aus. "Hey, jetzt kommt aber ,Let me live'!" "NEIN! Du hörst hier kein ,Let me live' in dieser Lautstärke!" "Auch kein ,Who wants to live forever'?" "NEIN!" "Und was ist mit 'The show must-'" "Halt die Klappe Shigure und hör mir zu." Der Schwarzhaarige sah den Kleineren beleidigt an und wandte seinen Kopf zur Seite. "Warum lässt du einem alten Mann nicht seinen Spaß?" "Shigure?" "Ja?" "Halt die Klappe!" Shigure sah den rothaarigen Jungen an und seufzte. "Du kannst doch nicht Musik in dieser Lautstärke hören.", begann Kyou endlich, stemmte seine Fäuste in die Hüften. "Sollen wir alle taub werden? Außerdem hat es keinen Sinn. Versteh's endlich. Es! Hat! Keinen! Sinn!" "Darf ich ,We will rock you' laut hören?" "NEIN! In normaler Lautstärke! NORMAL!" "Und was ist mit-" Kyou drehte sich zur Anlage um und griff nach dem Lautstärkeschalter. Er drehte ihn runter, entfernte dann das Rädchen, damit Shigure die Lautstärke nicht ändern konnte, verließ dann stampfend das Zimmer. "Kyou!!!" "SCHNAUZE! Das bleibt so!" "MAAAAAAAAA, DU BIST SOOOO GEMEIN!!!!!!" >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Yuki atmete erleichtert auf als Kyous Rufen und die Musik eingestellt wurden. Anscheinend hatte der Rothaarige es geschafft, die Anlage aus zuschallten oder zumindest leiser zu machen. Er rollte sich auf die Seite und starrte an die weiße Wand. "Just give me, what I know is mine.", sang er leise, schlug dann genervt auf das Kissen ein. Verdammt! Er hatte einen Ohrwurm von einem Lied, das er noch nicht einmal kannte! Kyou! Dieser Idiot! Was sang der auch? Warum sang der überhaupt? Die Melodie schwirrte in seinem Kopf herum, konnte nicht vertrieben werden. Er stand auf und ging zu seinem Schrank, versuchte dort eine CD zu finden, nur um zu dem Entschluss zu kommen, dass er nichts Vernünftiges hatte. Deprimiert schlich er zu seinem Schreibtisch, starrte auf seine Schulaufgaben, die er schon erledigt hatte, starrte auf die Bücher, in denen er nichts mehr lernen konnte. Ihm war LANGWEILIG! "Souma-kun?" Erschrocken wirbelte er auf seinem Stuhl herum, erwartetet eigentlich das braunhaarige Mädchen zu sehen, doch er hörte nur ihre Stimme. "Hatori meinte, ich solle nicht dein Zimmer betreten, deswegen bleibe ich vor deiner Tür stehen." "Okay.", rief er, ging näher an die Tür ran um die Stimme des Mädchens besser hören zu können. "Wie geht es dir, Souma-kun?" Er antwortete nicht sofort, seufzte dann leise. "Die Pocken jucken nur etwas, aber Kyou hat mir etwas gegeben, was es etwas unterdrückt und mich vom Kratzen abhält.", meinte er und sah auf die Handschuhe. Ja ja, er wusste es ja, es war seine eigenen Schuld, dass er diese Dinger noch trug, schließlich hatte er dem Rothaarigen nach dem Frühstück und dem Mittag angeschnauzt, er solle gefälligst die Öffnungen zubinden. "Oh ja, Kyou-kun kümmert sich gut um dich?!" Er war sich nicht ganz sicher, ob das eine Frage oder eine Feststellung war, doch er bevorzugte Letzteres. "Überraschenderweise.", entfleuchte es seinen Lippen, biss sich dann auf die Zunge. Tohru mochte so was überhaupt nicht. >>>>>>>>>>> Tohru seufzte leise. Hatte mit so etwas in der Art gerechnet. "Kyou-kun macht sich wirklich Sorgen um dich. Gestern, als du das Haus verlassen hast, ohne dass wir wussten wo du bist, war er ganz nervös gewesen. Er hatte noch nicht einmal mitbekommen, wie ich mit ihm geredet habe." Erst kam keine Antwort und sie wollte schon wieder etwas sagen, wurde aber durch Yukis Worte davon abgehalten. "Dann zeigt er seine Sorge aber auf ziemlich seltsame Weise." "Er hat auch sehr viel um die Ohren. Vielleicht ist er deshalb so gereizt oder ... abwesend." >>>>>>>>>>> Yuki horchte auf. "Ich habe doch nicht gesagt, dass er gereizt ist oder ... distanziert?" ,Zumindest nicht schlimmer als sonst.,' fügte er in Gedanken an. Eigentlich tendierte er mehr in die Richtung ,sadistisch,' ,hämisch' und ,demütigend,' vielleicht auch etwas ,gut gelaunt'. "Oh.", hörte er von der anderen Seite der Tür. "Er ist in letzter Zeit mit seinen Gedanken woanders, und wenn man ihn anspricht reagiert er etwas abweisend und gereizt. Ich dachte, dass wäre..." Sie unterbrach sich selbst. "Aber das ist nicht so wichtig." Eine Pause entstand und Yuki fragte sich, ob das Mädchen gegangen war. "Tohru?" "Ja?" Er legte die Hand an die Tür, lehnte wenig später auch seine Stirn an, schloss seine Augen. "Was wolltest du mich fragen?" "Oh. Das hätte ich beinahe vergessen..." Wieder kam eine Pause. >>>>>>>>>>> Tohru lehnte ihre Hand gegen die Tür, seufzte leise, legte dann ihre Stirn an und schloss die Augen. "Hat Kyou-kun es dir schon gesagt? Shigure fährt heute Abend weg, um eines seiner Bücher vorzustellen." >>>>>>>>>>> Yuki wunderte sich um Stillen, wer bitte soviel Interesse an ein Buch von Shigure aufbringen konnte, um eine Buchvorstellung einzuleiten. Dann schüttelte er den Kopf. DAS wollte er sich nicht vorstellen, WAS das für ein Typ war. "Nein, davon wusste ich noch nichts." Kyou hatte es wohl vergessen, weil er anderweitig beschäftigt war, wenn er in der Nähe von Yuki war. Zum Beispiel damit, ihm auf die Nerven zu gehen. "Oh." Wieder eine Pause. "Tohru?" "Und morgen geht unsere Klassenfahrt los." Er öffnete seine Augen, lehnte sich zurück. Die hatte er ja total vergessen! Das würde ja bedeuten, dass er allein in diesem Haus war. Zum ersten Mal, war er *wirklich* allein! "Ich wollte fragen, ob du damit einverstanden wärst, wenn ich mitfahre, oder ob du möchtest, dass ich hier bleibe." Er überlegte kurz. Tohru hatte sich so auf die freien Tage mit Hanasaki und Outani gefreut. Natürlich sollte sie mit fahren! "Du kannst ruhig mitfahren. Ich werde allein zurecht kommen.", antwortete er leise. "Keine Sorge Tohru. Ich werde keine Probleme haben." "Uh, nein. Du wirst nicht allein sein.", fing sie an und Yuki sah verwundert auf die Tür. Wer sollte denn sonst... Erschrocken ging er eine paar Schritte zurück. Er müsste doch nicht ... ins Haupthaus? Er biss sich auf die Unterlippen, so dass seine scharfen Zähne die dünne Haut aufrissen und einzelne Bluttropfen seine Lippe runterrannen. Er würde NICHT ins Haupthaus gehen! Niemals! "Kyou-kun wollte hier bleiben.", hörte er Tohru sagen. >>>>>>>>>>> "Kyou?", hörte sie erstaunt von Yuki. Sie nickte, wurde sich erst später bewusst, dass der andere das nicht sah. "Ja, er meinte er hätte sowieso keine Lust und müsste lernen, deswegen würde er hier bei dir bleiben." Ein undefinierbarer Laut war zu vernehmen und sie seufzte leise. "Souma-kun? Ist alles in Ordnung?" >>>>>>>>>>> "Ja.", antwortete er. "Also... Ich muss jetzt noch packen und dann das Essen machen. Brauchst du noch irgend etwas?" "Nein." "Gut..." Yuki konnte sich vorstellen, dass Tohru verzweifelt vor der Tür stand und überlegte, ob sie gehen sollte oder nicht. Ein Lächeln schlich auf seine Lippen. "Tohru?" "J... Ja?" "Danke." Er vernahm ein leises Seufzten, dann Schritte, die sich entfernten. Dann drehte er sich um und ging auf sein Bett zu. "Just give me what I know is mine.", summte der Grauhaarige leise, fluchte dann und warf sich auf sein Bett. Verfluchter Ohrwurm! Konnte es nicht wenigstens ein Lied sein, das er *kannte*? Nein! Natürlich nicht! Verdammte Katze! Apropos Katze... Das Gesicht des Jungen verfinsterte sich. Das könnte ein interessantes Gespräch werden.[7] >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Kyou schlug gegen den Pfahl. Wich ein paar Schritte zurück und starrte ihn an, dann seine Hand. Es war so lange her, dass er das letzte Mal trainiert hatte. Der Schlag gegen den Pfahl war der erste in Monaten. Ein Seufzten entglitt seinen Lippen. Und er schlug erneut auf den Pfahl ein, dieses Mal mit der anderen Hand. Er entfernte sich etwas von dem länglichen Gegenstand, schlich um ihn herum, als würde er irgendeinen Schwachpunkt suchen. Er drehte sich um die eigene Achse, attackierte erneut den Pfahl. Immer und immer wieder schlug er auf ihn ein, ließ nicht von ihm ab. Ein Lächeln flog über seine Lippen. Er hatte dieses Gefühl vermisst. Das Gefühl, alles vergessen zu können, all seinen Frust abzubauen, sich zu befreien von der Last die ihn in den letzten Tagen, Wochen, Monaten belastete. Es war ein tolles Gefühl. Er lachte leise, befreit. Dann stürzte er sich erneut auf den Pfahl. Feuer in seinen Augen, unbändige Lust und Freude. Er hatte viel zu lange auf diese Gefühle verzichtet. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Yuki hatte Kyou seit über einer Stunde von seinem Zimmer aus beobachtete, doch der Rothaarige schien seinen fast schon penetranten Blick nicht zu spüren, so sehr war er in seine Beschäftigung vertieft. Dabei wunderte sich die Maus schon, wie der andere es nur aushielt eine Stunde lang den armen und unschuldigen Pfahl zu attackieren. Yuki war zwar besser im Kämpfen als Kyou, aber wenn es um Ausdauer ging, war er unterlegen, so viel stand fest. Er wandte sich ab, drehte sich dann wieder auf dem Stuhl zurück zum Fenster. Dieses Spiel wiederholte er mehrere Male, bis er zu dem Entschluss kam, dass Kyou zu beobachten weit aus interessanter war als seine Wand zu beobachten, die nur langweilig vor sich hin alterte. Kyou bot ihm wenigstens etwas, argumentierte er in seinem Kopf, obwohl er sich bald darauf wunderte, was er ihm denn bitte bot, außer wie man einen armen, wehrlosen und hilflosen Pfahl verprügelte. Yuki zuckte auf diese Frage nur die Schultern und starrte weiter gelangweilt aus dem Fenster. Er hatte nichts Besseres zu tun. Und dieses ,nichts' war wirklich wenig! Außerdem konnte er sich dank der derzeitigen, wenigen Beanspruchung seines Gehirns auf das baldige Gespräch mit Kyou konzentrieren. Oh, er würde ihm die Ohren lang ziehen, knurrte er im Inneren. Es konnte nicht tatsächlich sein, dass Kyou seine Zeit hier verstreichen ließ. Er verbrachte doch lieber mehr Zeit mit der Schule und seinen Klassenkameraden als mit IHM! Auch wenn das nicht mehr viel zu sagen hatte, da der Rothaarige scheinbar angefangen hatte, die Schule zu lieben. Warum sonst hatte er alle Sprachkurse belegt, anstatt die Fächer zu wählen, wo er alles schon in den Jahren vorher gelernt hatte und nur noch Wiederholung angesagt war? Yuki knurrte. Englisch war ein Pflichtfach, das mussten sie alle lernen, aber nicht Französisch, Spanisch, Chinesisch und Deutsch, geschweige denn Latein, was bei ihm eh nur Mittel zum Zweck war. Schließlich galt Latein als Ursprung aller westlichen Sprachen, die er ja so mit Vorliebe lernte. Soweit er wusste, gab es auch einen einjährigen Sprachkurs in Italienisch. Hatte den Kyou auch belegt? Der grauhaarige Junge schüttelte den Kopf. Seltsam, dass ihm jetzt erst auffiel, wie viel Interesse Kyou an Sprachen hatte. Und wenn er noch genauer nachdachte, hatte Kyou viele fremdsprachige Bücher bei sich rumliegen. Die meisten Englisch und Französisch. Ihm fiel auch ein, dass er ihn deshalb sogar vor ein paar Jahren aufgezogen hatte. Er biss sich auf die Unterlippe. Und es war nicht besonders nett, was er ihm an den Kopf warf, obwohl der Rothaarige ihm nichts getan hatte. Wenn er darüber nachdachte, hatte er mit dieser Feindseligkeit angefangen. Schon, als sie ganz klein waren. Und Kyou hatte nur darauf auf seine Art reagiert: Feindseligkeit. Er seufzte, Yuki hatte mit dem Unsinn angefangen, und Kyou war dabei ihn zu beenden. Zumindest war es das, was er sich wünschte, obwohl es ungerecht war. Er hatte damit angefangen, er müsste es auch beenden. Aber dafür war er zu stolz. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Kyou hielt inne, warf einen kurzen Blick auf Yukis Fenster, wo der Grauhaarige noch immer saß und zu ihm runterstarrte. Langsam wurde er unruhig. Dieser penetrante Blick des anderen nervte ihn, machte ihn nervös und vor allem... HATTE DER NICHTS BESSERES ZU TUN, ALS IHN ANZUSTARREN? Er hielt in seinen Gedanken innen. Um ehrlich zu sein... Nein, hatte er nicht. Der Junge seufzte. Wenn Yuki was wollte, sollte er es sagen Er wandte sich wieder dem Pfahl zu, beobachtete ihn kritisch. Würde er den Holzgegenstand noch länger schänden, würde er bald entzwei brechen. Kyou wischte sich den Schweiß von seiner Stirn, holte tief Luft. Sein Blick wanderte wieder zu dem Fenster der Maus. Yuki sah noch immer auf ihn hinab, doch dann wandte er sich ab. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Yuki hielt Kyous Blick nicht mehr Stand und wandte sich ab, wanderte zu seinem Bett und legte sich hin. Er war müde... Er warf einen Blick auf die Uhr. In ein paar Minuten würde Tohru Kyou zum Essen reinholen. Dann würde der Rothaarige zu ihm hoch kommen, ihm sein Essen bringen. Yuki würde ihn vorerst in Ruhe lassen, und erst, wenn Kyou das Geschirr holen würde, würde er ihn darauf ansprechen. Es ging einfach nicht, dass Kyou eine Woche lang bei ihm blieb. Es ging nicht! Kyou konnte nicht auf seinen Spaß verzichten und mit ihm in der Wohnung hocken, wenn er gerade so leicht reizbar war. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Kyou lief in seinem Zimmer auf und ab. In dreißig Minuten würde Shigure sich auf den Weg machen. Er sah es schon vor sich. Der schwarzhaarige Mann würde versuchen alles und jeden zu umarmen. Er würde versuchen ein Drama daraus zu. Mit falschen Tränen, einem Taschentuch, viel falschem Geheule. Er würde mit dieser furchtbar jämmerlichen Stimme sprechen und tun als wäre es der Weltuntergang, dass er sie alle für eine Woche verlassen musste. Dabei würde er sich natürlich nicht zurückhalten lassen, sie alle noch einmal anzutatschen! Der rothaarige Junge stöhnte, legte seine Hand an seine Stirn. Wie konnte er dieser Folter entgehen? Was musste er machen, damit er dieser schwarzhaarige Nervenhekatombe entwischen konnte? Yuki hatte es gut. Der musste sich damit nicht rumschlagen! Der konnte sich in seinem Zimmer verkriechen und niemand würde es ihm Übel nehmen, da er schließlich krank war! Tohru wurde auch nicht umarmt, weil Shigure es sich nicht leisen konnte, sich so kurz vor der Abfahrt zu verwandeln! Wer blieb also übrig und musste für die anderen beiden umarmt werden? Richtig! Er selbst! Bockig ließ er sich auf seine Schlafmatte fallen, die Hände vor seiner Brust verschränkt. Er würde auf keinem Fall das Opfer dieser Tirade werden, noch das Opfer dieser traumenverursachenden Attacken! Er musste einen Weg finden dieser Sache zu entgehen! "Kyou-kun?" Der Junge sah auf. "Ja?", rief er zurück, stand auf und öffnete die Tür vor der Tohru stand und ihn mit ihren dunklen Augen ansah. "Ich würde gerne den Abwasch machen, könntest du bitte das Geschirr aus Souma-kuns Zimmer holen?" Kyou nickte, hatte aus Frust vor der bevorstehenden Abfahrt den anderen vergessen. Langsam machte er sich auf den Weg zu der Zimmertür des anderen, der weniger als drei Meter zählte. Ohne zu klopfen öffnete er die Tür und ließ sich herein. Irritiert sah er sich um. Die Vorhänge waren geschlossen und das einzige Licht, dass den Raum einigermaßen erhellte kam von dem Bett, das aber leer war. Kyou zuckte mit den Schultern, ging auf den Nachttisch zu und hob das Tablett hoch. "Baka neko." Kyou wirbelte herum, stieß durch die ruckartige Bewegung das Glas auf dem Tablett um. "Yuki?", fragte er ruhig, hob eine Augenbraue. Der grauhaarige Junge hatte vor ein paar Minuten sein Zimmer verlassen und als er zurückkam, sah er Kyou vor dem Nachttisch stehen. Endlich konnte er mit ihm reden. "Setz dich.", sagte er leise. Kyou zögerte kurz, verwirrt über Yukis Verhalten. "Beeile dich. Ich soll das zu Tohru runter bringen und Shigure fährt in einer halben Stunde los." "Wenn du nicht dazwischen redest und machst, was ich sage wird das nicht länger als ein paar Sekunden dauern.", antwortete die Maus, setzte sich auf das Bett. "Du fährst mit." Kürzer ging's nicht, beschloss der Grauhaarige und sah zu Kyou. Dieser war leicht verwirrt. "Bitte?", fragte er nun endlich. "Warum soll ich bei Shigure mitfahren? Ich habe keine Lust ihn eine ganze Woche zu ertragen! Ich habe noch nicht einmal Lust diesen Abschied zu ertragen! Das Drama, das er uns - mir - vorspielt, wird in einer Tragödie enden! Wie soll denn die Woche enden?" Yuki legte seine Hand auf seine Stirn, schüttelte den Kopf. "Ich meine doch unsere Klassenfahrt." "Oh." Stille. "Okay." Damit endete das Gespräch und Kyou verließ das Zimmer. Yuki sah ihm nach. Das war's? Nicht mehr Widerstand? Einfach ein ,okay' und er war verschwunden? Der grauhaarige Junge ließ sich zurück auf sein Bett fallen. Kyou hatte eh keine Lust bei ihm zu bleiben. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Der Rothaarige schüttelte grinsend den Kopf. Als würde er auf Yuki hören! Sein Cousin konnte sagen was er wollte, er würde zu Hause bleiben. Erstens fehlte ihm jegliches Interesse mit seinen Klassenkameraden mitzufahren. Zweitens wollte er, dass Tohru die Klassenfahrt mitmachte. Drittens blieb er jetzt schon aus Prinzip da, weil Yuki ihn nicht dahaben wollte. Viertens konnte er die Maus doch nicht sich selbst überlassen. Der Typ würde verhungern! Fünftens, es machte einfach Spaß diese miese Ratte zu ärgern! Noch bevor er es die Treppe runter geschafft hatte, hörte er ein Winseln und Jaulen. Es lief ihm kalt den Rücken runter und er wusste, was er zu erwarten hatte. Das Drama! "Kyou-chaaa~an." Gehen! Gehen! Einfach ignorieren! "Kyon-kyoooo~on." Hach, diese Fliegen überall. Werden von Jahr zu Jahr lauter. "Hey, Nekozuuu~ukiiii~i!" Hatten sie diese Pflanzen schon immer auf der Terrasse stehen? Die hatte er noch nie bemerkt! "Kyohooo~o!" Oh, und was ist mit- "AUA! DU IDIOT!" "Du wolltest nicht stehen bleiben Kyou-chaaaan." "Ist das ein Grund, mich zu schlagen?" Der Schwarzhaarige stand schmollend vor seinem jüngeren Cousin, blickte verstohlen auf seine Füße. "Ich werde dich doch so vermissen, Kyou-chan." "Ich dich aber nicht.", knurrte Besagter und wandte sich um, lief so schnell es ging in die Küche. "Kyou-kun?", fragte Tohru als sie seinen gestressten Gesichtsausdruck sah. "Nichts.", antwortete er und stellte das Tablett auf den Tisch. "Nichts.", murmelte er erneut. "Kyou-kun, Shigure möchte sich von uns verabschieden." Kyou nickte, ging in den Vorflur und wartete auf den nervenden Hund. Dieser befand sich in diesem Moment vor der Tür eines grauhaarigen Jungens und weinte bittere Krokodilstränen. "Yuuu~uki-chaaa~an! Ich werde dich so vermissen! Schade, dass ich dich nicht in den Arm nehmen kann. Ich werde Kyou-chan ausrichten, dass er das für mich machen soll. Oh Yuki~iii!" "BAKA!", rief Yuki durch die Tür und drückte ein Kissen auf seine Ohren. "Verschwinde endlich!" "Ahhhhh Yuki-chan! Ich werde mit meinen Gedanken immer bei dir sein! Und bei Kyou! Und bei Tohru-chan!!!" Das Kissen landete an der Tür und Shigure sprang ein Stück zurück. "Das glaub ich dir, dass deine Gedanken bei Tohru sein werden, du HENTAI!" "Yuki-chaaaan! Du verstehst mich wieder total falsch!" "ICH VERSTEH DICH GAR NICHT!!! UND JETZT VERSCHWINDE ENDLICH!" "Ich weiß, dass du mich auch vermissen wirst. Du musst deine Gefühle nicht verstecken!" "Du hast recht, ich verstecke meine Gefühle! Mein Hass würde dich umbringen!" "Du kümmerst dich um mich?" "Nein! Tohru würde es verletzen!" Über Shigures Gesicht lief ein Lächeln. Er liebte diese Szenen. "Okay Yuki. Ich muss jetzt los. Bye!" "Bye...", kam die leise Antwort, wurde nur mit viel Anstrengung gehört. Shigure wanderte die Treppe runter, zum Vorflur und erblickte sein zweites Opfer. "KYOU-CHAN!" "Berühr mich und du bist tot." Diese Drohung hielt den Schwarzhaarigen trotzdem nicht davon ab über Kyou herzufallen und ihn zu umarmen. Liebevoll drückte er den Jüngeren an sich, weinte dabei Tränen, die sein tiefstes Bedauern ausdrückten. "Lass mich los, Shigure!", schrie Kyou, trat, kratzte, haute auf den anderen ein, damit er ihn in Ruhe und vor allem los ließ, doch nichts nützte. Ergeben ließ er sich in die Umarmung fallen, knurrte nur noch leise. "Oh, Kyou-kun! Ich werde dich so vermisseeeee~en!" "Ja, ja..." "Dass du mir auch ja auf meinen Yuki-chan acht gibst! Wehe ich komme nach Hause und entdecke einen halbverhungerten Jungen in meinem Haus." Kyou sah auf, bemerkte, dass es dem anderen ernst war. "Noch schlimmer wird es für dich, wenn er in seiner Eto-Form ist." "Shigure-san!" Der Ausdruck auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen änderte sich schlagartig. Mit einem großen Lächeln befreite er Kyou aus seiner Umklammerung und wandte sich Tohru zu. "Tohru! Ich würde dich gerne zum Abschied umarmen, aber das geht ja leider nicht." "Das ist nicht schlimm!", versicherte ihm die Brünette mit einem nicht minder kleineren Lächeln. "Ich habe dir etwas für die Reise fertig gemacht." Damit hob sie eine kleine Dose hoch. Shigure nahm diese mit Tränen in den Augen an. "Oh Tohru-chan! Das wäre doch nicht nötig gewesen!" "Natürlich Shigure-san! Nach allem was ihr für mich tut!" "Oh Tohru!" "Shigure-san..." Leicht angewidert drehte sich Kyou von dieser Szenerie weg, versuchte die fliegenden Sternchen und die ekelhaft freundliche Atmosphäre zu ignorieren. Dass Shigure aus solchen Abschieden immer so etwas Theatralisches machen musste! Er konnte nicht einfach gehen und sagen: Lasst mein Haus stehen. Wir sehen uns in einer Woche. Bye! Nein! Das wäre ja zu normal! "Oh, Kyou-kun, lass dich noch einmal umarmen!" Neeeeeeiiiin.... >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> "Yuki - " "Verschwinde!" Überrascht schlug Kyou die Tür wieder zu und starrte sie dann an. Das war... unerwartet... "Yuki, ich - " "Verschwinde und bereite dich auf die Klassenfahrt vor!" Der Rothaarige blinzelte ein mal, legte dann seine Hand auf die Türklinke, aber ohne sie runterzudrücken. "Jetzt sag mir nur, dass du wütend bist, dass ich doch mitfahre? Schließlich - " "Ich bin nicht wütend!" Etwas schlug gegen die Tür und Kyou hatte das Gefühl, dass es nicht der einzige Gegenstand blieb, der heute noch den Kontakt mit der hölzernen Tür machen dürfte. "Ich habe schon gepackt. Mach dir deshalb keine Sorgen. Ich wollte dir nur die Salbe auftragen." "Ich bin nicht in der Stimmung!" Ein teuflisches Lächeln lief über Kyous Züge. "Du bist nie in der Stimmung, wenn ich mal will, Yuki!" "Ich habe Kopfschmerzen!" "Das sagst du immer!" "Nein! Ich habe wirklich Kopfschmerzen, BAKA NEKO!" Und in diesem Moment schlug wieder etwas gegen die Tür. Etwas Größeres und Schwereres als vorher. "Hör auf solche obszönen Anspielungen zu machen! Wir hatten nie Sex, wir werden nie Sex haben. Und selbst wenn, werde *ich* _nicht_ die FRAU spielen!" Kyou lachte leise. "Oh Yuki. Warum so pessimistisch was die Zukunft anbelangt? Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für dich und mich. Meine Gefühle können sich doch noch ändern." Etwas flog erneut gegen die Tür, kurz darauf erfolgte ein weiteres Geräusch, dass Kyou aber nicht einordnen konnte. >>>>>>>>>>> "Du warst zu lange mit Shigure zusammen.", rief Yuki, der unbequem auf dem Boden gelandet war, nachdem er Kyous letzte Worte gehört hatte. "Meine Gefühle können sich doch noch ändern.", murmelte der grauhaarige Junge leise, ließ sich dann nach hinten fallen. Sollte er diese Katze in die Pfoten bekommen, oh... er würde ihr den Hals umdrehen! Leise öffnete sich die Tür und Yuki stützte sich mit seinen Ellenbogen vom Boden ab, blickte auf die Person die über ihn thronte. "Auf dem Boden liegen oder sitzen ist gut für den Hintern.", kommentierte Kyou, hielt dem anderen dann die Hand hin. Yuki nahm sie nicht, richtete sich stattdessen auf und setzte sich auf das Bett. Schweigend begann er die Pocken auf Arme und Beine, auf dem Bauch und auf der Brust mit der Salbe einzureiben, reichte dann dem anderen die Dose. Kyou akzeptierte sie mit einem Seufzer, setzte sich dann hinter Yuki aufs Bett. "Hast du wirklich Kopfschmerzen?" "Wag es - " "Ich meine es ernst.", unterbrach ihn der Rothaarige, fuhr mit seinen Fingern über die sanfte Haut des anderen. "Es ist ja nicht so, als würdest du etwas dagegen unternehmen, oder?" "Sei nicht so bitter. Außerdem kann man nicht viel gegen Kopfschmerzen machen." "Aspirin." "Gibt's nicht." Yuki wollte sich zu dem anderen umdrehen, doch der hielt ihn an den Schultern fest. "Warum?", stöhnte der Grauhaarige, starrte auf seine Hände und versuchte die Gefühle zu ignorieren, die in ihn aufstiegen, sobald Kyou ihn berührte. Langsam zog er sich die Decke über den Schoß. Für alle Fälle... "Es gibt eine Krankheit die heißt Reye-Syndrom. Sie wird unter anderem mit Acetylsalizylsäure in Verbindung gebracht." "Was?" "Aspirin..." "Ah..." "Eigentlich ist Aspirin nur bei Kindern nicht besonders ratsam, aber bei deinem labilen Zustand bin ich mir nicht so sicher..." "Ich bin nicht labil!" "Nein... Dreh dich um!" Yuki drehte sich im Sitzen zu dem anderen um, schloss unaufgefordert seine Augen. Kyou betrachtete das angespannte Gesicht, sah die leichte Röte, die die Wangen des anderen zierte und lächelte, fuhr sanft die Wangenknochen mit seinem Daumen nach. Die Röte verstärkte sich, doch Yuki machte keine Anstalten sich von den Händen zu entfernen. Stattdessen öffnete er seine Augen, sah lange in die des Rothaarigen. Rote Augen, wie das Feuer. Gefährlich. Verspielt.[9] "Hör auf damit.", murmelte Yuki, schloss dann wieder seine Augen. Der rothaarige Junge seufzte, begann dann die Pocken des anderen zu behandeln, ignorierte geflissentlich sowohl den Rotton auf den Wangen des Jungen als auch das unruhige Spielen der Hände mit der Decke. Bis er es nicht mehr konnte... ,Diese Hände!,' fluchte Kyou, griff mit einer Hand nach den beiden des anderen, drückte sie zusammen und dann in den Schoß des Grauhaarigen. Yuki keuchte, öffnete seine Augen, die panisch auf Kyous Hand blickten. Dieser hob nur überrascht eine Augenbraue, entfernte dann seine Hand vom Schoß und zuckte nur mit den Schultern. "Keine Panik." Yuki atmete schwer, sah verzweifelt zu seinem Cousin, der ruhig mit seiner Arbeit fortfuhr und die sichtliche Beengung [10] des anderen Jungen weites gehend ignorierte. "Kyou...", murmelte Yuki. In diesem Moment stand der Rothaarige auf, schloss die Dose und ging zur Tür, drehte sich noch einmal um. "Sollte es wieder brennen, die Tabletten stehen auf deinem Nachttisch. Guten Nacht, Yuki." Ein Lächeln lief über seine Lippen. "Obwohl, du wirst sie bestimmt haben." Mit diesen Worten verließ er das Zimmer so schnell wie möglich um nicht von dem Kissen getroffen zu werden, dass auf ihn zugeflogen kam. Yuki biss sich auf die Unterlippe, vergrub dann seinen Kopf in die Decke. Er wollte weinen. Und schreien. Und Kyou den Hals umdrehen! Vor allem Kyou den Hals umdrehen!!! Was hatte er getan, um das zu verdienen? Er konnten sich doch nicht tatsächlich sexuell zu einem Jungen hingezogen fühlen. Noch schlimmer: zu KYOU! Das war nicht normal! Andererseits, was war schon normal? Trotzdem. KYOU! Um Himmels Willen! KYOU!!! "Kyou...", stöhnte er leise, krallte seine Finger in die Decke. >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Kyou ging schmunzelnd in sein Zimmer, rief sich den panischen Gesichtsausdrucks Yukis zurück ins Gedächnis und lächelte. Die Panik in den Zügen des Jungen war sichtlich amüsant gewesen und hätte er den Mut gehabt seine Behandlung länger hinauszuziehen, er hätte es getan. Doch die Angst, vor dem, was Yuki getan hätte, wenn er es gewagt hätte, länger als nötig in den Raum zu verweilen, hielt ihn auf. Leider... Der Rothaarige warf sich auf seine Matte, schloss die Augen. Was war mit Yuki los? Das war schon das zweite Mal an einem Tag. Okay, das war nicht oft. [11] Aber vor ihm? Dafür gab es nur sieben Erklärungen. Nicht eine, nein, SIEBEN! Und auch nicht Todsünden, sondern ERKLÄRUNGEN! 1. Yuki war sehr wenig Körperkontakt gewöhnt und er musste natürlich in seinen Schoß fassen (Indirekt!) = Eine sehr traurige These, musste er zugeben 2. Die Medikamente beeinflussten seine Hormone... = Würde er nie vor Yuki zugeben, da das bedeuten würde, dass der Recht hatte 3. Yuki erreichte endlich die Pubertät! = Wahrscheinlich... 4. Yuki fühlte sich zu ihm hingezogen = Guter Witz! 5. Es war normal... Wer weiß. Morgens, mittags, abends... Schon möglich. Und was machte er, wenn Schule war? = Er bezweifelte das... 6. Brunftzeit = -_-° 7. Rebellische Phase... des Körpers. = Yukis Körper ein Rebell? Los rote Blutkörperchen! Ihr fließt jetzt alle mal in seinen Unterleib! ... -_-° [12] Kyou schüttelte den Kopf, warf dann einen Blick auf den Stapel Bücher neben seiner Matte. Er sollte lernen. Doch zum ersten Mal seit Wochen hatte er keine Lust. Er hob einen Ball auf, warf ihn gegen den Lichtschalter, damit das Licht ausging und rollte sich auf die Seite. Er war müde und nichts hielt ihn jetzt von seinem Schlaf ab. Plötzlich hörte er Fußschritte, die sich von Yukis Zimmertür zum Bad bewegten. Er grinste, schloss dann die Augen. Sein letzter Gedanke vor dem Einschlafen war: Armer Yuki... >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Ähem... ich weiß zwar nicht wo das her kam... und glaubt mir, ich will es nicht wissen, aber trotzdem liebe ich Kommentare! Also... Bitte? [7] Das mag jetzt etwas gemein von mir sein, aber ich wollte nur noch mal daran erinnern, dass Yuki noch immer diese Kochhandschuhe trägt... Das müsst ihr nicht verstehen... [8] Wie praktisch für mich, dass es schon in der Daisuki passiert ist. So muss ich das nicht näher erläutern. Auch wenn es dort eine etwas andere Bedeutung hatte als ich beabsichtige. *grins* [9] Ich finde schon, dass Feuer verspielt ist. Immer wenn es flackert und nie so bleibt wie es ist. Ungeduldig. Temperamentvoll. Heiß. *verführerischen Augenaufschlag macht* *alle verängstigt weglaufen* Hey! So war das nicht gemeint! ... Wehe jemand sagt was. Kyou: *niest* Moku: DU BIST TOT! *attackiert Kyou-chan mit einem messer* *wird von der gesamten Kyou- & Yaoi-KyouxYuki-Fangemeinde aufgehalten* [10] *smirk* Im wahrsten Sinne des Wortes [11] Ich habe meinen Bruder gefragt wie oft Jungs so durchschnittlich am Tag... *cough* *hust* *räusper* hart werden können... *cough* *hust* *räusper* Er sagte, dass es von den Umständen abhängt... [12] Eine Anspielung an AS falls das jetzt niemand mitbekam. (Band 1; 2. Kapitel... -_-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)