*~Love Me Like You Do~* von BexChan ================================================================================ Kapitel 27: *~We Will Rock You~* -------------------------------- "Da hast du uns ja ganz schön was eingebrockt!" "Komm schon, Engel! Sei nicht sauer auf mich!" "Ich kann nirgendwo mit dir hingehen, vor allem nicht wenn du zu viel getrunken hast!" "Ich kann mich halt so schlecht beherrschen wenn es einen guten Jahrgang gibt." "Offensichtlich! Allein die Tatsache, dass du mich da jetzt mit reingezogen hast. Grundgütiger, gar nicht auszumalen..." "Kann ich es...wieder gutmachen?" "Nein, kannst du nicht! Du hast dich einfach nicht unter Kontrolle! Es wäre ja alles nicht so schlimm wenn du...wenn du es den beiden...nicht versprochen hättest!" "Engel...es tut mir leid." "Crowley...du weißt ganz genau, dass ich nicht tanzen kann." "Aber wir haben doch schon so viele Male miteinander getanzt, Engel." "Aber nicht...so. Ich werde mich total blamieren! Alle werden mich auslachen!" "Nein, Engel. Das werden sie nicht. Und weißt du auch warum? Weil ich dir helfen werde." "Ich weiß nicht, ob ich das möchte." "Hey...ich verspreche es dir. Du wirst fabelhaft tanzen. Ich zeige es dir. Schritt für Schritt." "Ich...ich weiß nicht, ob ich das für eine gute Idee halte." "Vertraust du mir?" "Ich würde es ja gerne aber...ich weiß, wie unberechenbar du sein kannst." "Ich verspreche es dir, Engel...wir kriegen das hin." "Hachje...ich habe wohl keine andere Wahl, oder?" Für Erziraphael kam es mehr als ungelegen, dass sich Crowley auf einen Deal mit diesem Herrn in dieser Bar eingelassen hat. Wo er zuerst meinte, dass die beiden ja schon ein recht spezielles Paar seien, gab Crowley ihm deutlich und mit Nachdruck zu verstehen, ob er ein Problem mit den beiden hätte. Es stellte sich heraus, dass es sich bei diesem zwielichtigen Herrn und einen berühmten Tänzer handelte, der schon in diversen Theaterstücken und Musicals aufgetreten war, worauf Erziraphael den zu der Zeit noch leicht angetrunkenen Crowley drauf aufmerksam machen musste, bevor die Situation peinlich eskalierte. Nachdem der Dämon mit dem Mann allerdings ein wenig mehr ins Gespräch kamen und Crowley bereits sehr redseelig wurde, kamen die beiden auf's Tanzen zu sprechen und der Dämon begann in den höchsten Tönen damit anbzugeben, wie gut er und sein Partner doch tanzen könnten. Der junge Herr zweifelte an der Aussage und das sah man ihm auch deutlich an, trotzdem schenkte er Crowley immer mehr ein und schließlich artete die Situation zum Ungunsten des armen Engels aus. "Ich denke, Ihr würdet es Euch nicht trauen vor versammelter Mannschaft zu tanzen, oder? So ein ungewöhnliches Paar. Das wäre interessant auch für die Mitglieder des Theaters." "Ist das eine Herausforderung? Wenn ja, nehme ich sie hier und jetzt an!" "Crowley!" Doch der Dämon überhörte den Engel. "Was springt denn für uns raus wenn wir gewinnen?" "Ich wäre bereit, Euch ein Jahr lang den Eintritt zu unseren Auführungen zu erstatten." "Crowley, bitte..." "Abgemacht! Ich weiß, dass mein lieber Engel sehr gerne ins Theater geht." "Dann haben wir einen Deal! Wir treffen uns in einer Woche bei uns im Theater. Dann könnt Ihr Euer Können unter Beweis stellen." "Und wenn Sie gewinnen?" "Dann haben Sie mir nur bewiesen, was für ein Dummschwätzer Sie sind. Sie scheinen eher von der Sorte Mann zu sein, der gerne mehr redet als Taten sprechen lässt. Und bei allem Respekt, die Blöße wollen Sie sich nun wirklich nicht geben, oder?" "Ich weiß nicht, was du dir wieder dabei gedacht hast aber ich glaube, ich rede gegen eine Wand. Ich verstehe einfach nicht, was du den Leuten immer wieder damit beweisen willst." "Vertrau mir doch einfach, Engel. Nur dieses eine Mal." "Ich glaube immer noch, dass die ganze Sache nach hinten losgeht." "Ich verspreche dir, wir werden...unbeschreiblich sein! Oder war es unergründlich?" "Nein, da verwechselst du etwas aber ersteres passt noch." "Na sieh an, immerhin habe ich dich mal kurz zum lachen gebracht." Der Engel schüttelte fassungslos den Kopf während er seinen Kakao an die Lippen führte. Im Hintergrund spielten angenehme Stücke auf dem Grammophon in seinem Buchladen. "Ich und tanzen. Das kann was werden. Wo ich ja so ein guter Tänzer bin." "Ironie ist nicht deine Stärke, oder, Engel?" "Sei ruhig, Crowley." Der Dämon erhob sich. "Vielleicht sollten wir dann einfach anfangen!" "Mit was?" "Mit dem Training? Wir sollten vorbereitet sein wenn wir im Theater auftreten." Missmutig schaute der Engel hinter seinem Kakao hervor. Er wirkte sehr geknickt und entmutigt. "Crowley, ich...weiß nicht, ob ich das kann." "Du wirst es nicht herausfinden wenn du nur da rumsitzt und an deinem Kakao nippst. Soll ich dich ein wenig motivieren?" Mit einem Fingerschnippen schaltete Crowley das Grammophon aus und begann auf seinem Handy "Footlose" von Kenny Loggins zu spielen. Sofort begann der Dämon an zu tanzen und machte dabei noch nicht mal so eine schlechte Figur. Er bemerkte aus dem Augenwinkel, wie der Engel ein Lächeln aufbrachte und durchaus amüsiert wirkte als er die Beine übereinanderschlug. "Ich kriege hier ja richtig was geboten!" "Dass dir das gefällt habe ich mir schon gedacht! Ich mache mich hier verrückt und du grinst so unverschämt! Dabei solltest du es sein, der hier an meiner Stelle steht." "Du kannst aber sehr gut tanzen. Mehr davon!" Tatsächlich bot Crowley dem Engel eine kleine Vorstellung, nachdem er sich seiner Jacke und seiner Sonnenbrille entledigt hatte und Erziraphael musste ein weiteres Mal feststellen, wie gut Crowley in den engen schwarzen Klamotten aussah. "Also...du machst auf jeden Fall eine sehr gute Figur." "Gefällt es dir?" "Sehr sogar! Du bist echt begabt!" "Sieht nicht so dumm aus wie damals in der Kirche während des Blitzkriegs, nicht wahr?" "Hör auf, das ist nicht witzig, Crowley!" "So schlimm war es auch nicht." "Das glaube ich dir nicht." "Wie du dich immer um mich sorgst, Engel." "Ach, sei ruhig!" Crowley entlockte Erziraphael ein weiteres verlegenes Lächeln. Als er bemerkte, dass der Engel seinen Kakao leerte und die Tasse mit den kleinen Engelsflügelchen beiseite stellte, reichte Crowley dem Engel die Hand. "Komm, Engel! Lass uns tanzen!" "Nein! Und ganz sicher nicht auf diese Musik!" Mit einem Fingerschnippen Crowley's wechselte die Musik zu "Save the last dance for me" von The Drifters und er merkte, wie der Engel sich etwas entspannte, sich nach wie vor aber leicht an den Fingern rumspielte. Geschickt löste der Dämon sein graues Halstuch und legte es dem Engel um den Hals, so dass er ihn nah an sich ranziehen konnte und blickte diesem tief in die blauen Augen. "Leg deine Arme um mich, Engel." "So?" "Ja, genauso." "Ich...ich bin nervös." "Du brauchst keine Angst zu haben. Ich halte dich." "Was ist, wenn ich es nicht schaffe?" "Jetzt lass die Flügel nicht hängen, Engel. Ich weiß, dass du es kannst. Ich bin hier und helfe dir." "Ich...ich möchte daran glauben, Crowley." Zärtlich nahm Crowley den Engel bei der Hand während seine andere Hand auf dessen Hüfte ruhte. "Ganz ruhig. Ich gebe den Takt vor. Nicht auf die Füße schauen. Schau mich an und konzentriere dich nur auf meine Stimme. Und jetzt...Schritt für Schritt." Langsam begann Crowley mit Erziraphael Arm in Arm zu tanzen. Es kam nicht selten vor, dass der Engel dem Dämon auf die Füße trat aber mit der Zeit wurde es besser. "Tut mir leid!" "Psst, nicht reden! Und jetzt...drehen!" Geschmeidig drehte sich der Engel und wurde von Crowley einmal herumgewirbelt. Dann zog der Dämon ihn ganz eng an sich heran, zog das Bein des Engels an der Hüfte ein Stück nach vorne als ob er einen heißen Tango mit ihm tanzen wollte und blickte ihm tief in die Augen. "Huch...da wird mir ja ganz schwindelig und schwummrig vor Augen!" "Das machst du sehr gut, Engel! Weiter so!" Das Training begann sich auszuzahlen. Auch wenn Erziraphael die ganze Sache immer noch für eine ziemlich absurde Idee hielt spielte er mit und gab innerlich zu, dass er diese intimen Momente mit Crowley sehr genoss, vor allem da er ihm, und davon war Erziraphael überzeugt näher kam als zuvor. Die Momente, wo er eng an ihn gedrückt während eines Tanzes tief in die Augen schaute und wusste, dass er ihn liebte. Dass da Leidenschaft für den anderen. Und so raste sein Herz an jenem Abend als sie ein weiteres Mal zusammen übten und er dem Dämon einen sanften aber dennoch leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen drückte. Dieser erwiderte sanft und legte seine Hände auf die Wangen Erziraphael's. Er spürte, wie der Kuss des Engels immer drängender wurde und ließ lächelnd von ihm ab. "Wow, Engel! Warte mal einen Moment! Was ist denn mit dir los?" "Ich...tut mir leid, ich...bin gerade ein wenig abgelenkt gewesen." "Ein bisschen sehr." "Tut mir leid, ich..." "Ist schon gut, Engel." "Nein, du..." "Ich?" "Du sahst gerade...so unbeschreiblich schön aus." Der Dämon lächelte und nahm Erziraphael sanft in den Arm. "Ich liebe dich, Erziraphael." "Ich liebe dich auch, Crowley. So sehr. Und ich möchte daran glauben, dass ich es schaffen kann." "Das wirst du. Sollen wir weitermachen? Wenn alles gut läuft, lade ich dich später zum Essen ein." "Sehr gerne, ich habe etwas Hunger." Tatsächlich waren die beiden zum Ende der Woche hin gut vorbereitet und Crowley war davon überzeugt, dass sie es dem Theaterfutzi eindeutig zeigen würden. Erziraphael hatte extra sein Jacket nochmal in die Reinigung gegeben, wenn er sich schon blamiert, dann wenigstens stylisch. Als sie allerdings hinter dem Vorhang standen und der Engel die Theatergruppe sah, wurde ihm von ein auf die andere Sekunde ganz anders. Er drehte dem Vorhang den Rücken zu und wollte gehen. "Hey! Moment mal, wo willst du hin?" "Crowley, ich...ich kann das nicht! Es tut mir leid!" "Engel, warte! Wir haben so lange und hart trainiert. Du bist so gut geworden!" "Crowley, ich kann es nicht! Verstehe es doch!" "Wovor hast du solche Angst? Dass du dich blamierst? Das werde ich auch tun, ich kann es nicht besser." "Aber besser als ich. Ich möchte nicht, dass sie mich auslachen." "Sie werden nicht lachen, Erziraphael. Das schwöre ich! Wenn sie lachen, kriegen sie es mit mir zu tun!" Er sah, wie entmutigt der Engel dreinblickte und bereitete dem Dämon selbst Kummer. Vorsichtig legte er Erziraphael die Hände auf die Wangen und blickte ihm zuversichtlich in die Augen. "Hör mir zu. Wir schaffen das. Und wenn sie lachen, dann lass sie lachen. Hör nicht hin, Engel. Hör auf meine Stimme und folge meinen Schritten. Ich weiß, dass du es kannst." "Ich habe Angst." "Das sehe ich aber dafür besteht gar kein Grund. Komm, Erziraphael! Nimm meine Hand! Lass uns tanzen!" Er sah, wie die Miene des Engels sich aufhellte und sie nach draußen auf die Bühne gingen. Die Mitglieder der Theatertruppe musterten das ungewöhnliche sowie ungleiche Duo einerseits argwöhnisch, andererseits fasziniert und gespannt. "Ah, das seid ihr zwei ja! Darf ich vorstellen, meine Lieben? Mr. Anthony J. Crowley und Mir. A.Z. Fell. Sie werden uns heute eine kleine Kostprobe ihres Könnens als Tänzer darbieten. Meine Herren? Welche Stück werden Sie spielen?" Crowley legte eine Platte auf und grinste. "Safe the last dance for me". Alles war still als Crowley die Hand des Engels nahm und begann die Führung zu übernehmen. Der Engel blickte nervös drein, seine Hände zitterten, doch der Dämon lächelte weiter. "Pscht, keine Angst. Ich bin da. Konzentriere dich nur auf mich. Wir sind alleine in deinem Buchladen. Niemand ist da, der uns stört." Der Engel schloss die Augen als er Crowley's Stimme nah an seinem Ohr fühlte und schließlich war es so, als ob sich seine Beine und Füße von ganz alleine bewegen würden. "Sieh mich an, Erziraphael. Lass dich von der Musik leiten. Spüre die Musik." Und tatsächlich wirkte es. Der Tanz war am Ende nichts weltbewegendes aber leidenschaftlich und sehr intim, dass selbst die Damen des Essambles Tränen in den Augen hatten. Die Drehungen, die Führungen, als ob ihre Körper aufeinander abgestimmt waren für den Tanz und selbst Erziraphael lächelte während seine Hände auf Crowley's Rücken ruhte und hatte für einen Moment eine Träne in den Augen. "Das war...ich...habe keine Worte dafür. Unbeschreiblich schön! Gefühlvoll, voller Leidenschaft! Ein Tanz zweier Seelen im Einklang miteinander! Das ist wahre Kunst!" Erziraphael errötete. "Oh, vielen Dank! Ich freue mich, dass Ihnen unsere kleine Darbietung so gefallen hat." "Und da ich ein Mann bin, der sein Wort hält...bitte sehr! Zwei Karten, mit denen Sie das ganze Jahr über kostenlos unsere Aufführungen anschauen können!" Der Engel strahlte über das ganze Gesicht. "Vielen lieben Dank, ich bin...wahrlich gerührt! Führen Sie die nächste Zeit auch wieder Hamlet auf?" Sie blieben die Nach über in Crowley's Apartment. Erziraphael hatte sich auf dem Bett Crowley's lang gemacht und schaute gegen die Decke. Er hörte im Hintergrund, wie der Dämon seine Pflanzen bewässerte. Ein Lächeln ging über Erziraphael's Lippen als der Dämon ins Zimmer trat. "Gott, ich kann immer noch nicht glauben, dass wir das tatsächlich geschafft haben." "Siehst du? Ich habe es dir ja gesagt aber du wolltest mir ja nicht glauben. Und sieh an! Wir haben ein Jahr Freikarten im Theater! Das sollte dir doch zusagen." Verschmitzt grinsend lehnte Crowley sich über den Engel. "Das hab ich dir zu verdanken, Crowley. Danke, dass du an mich geglaubt hast." "Ich glaube immer an dich, mein Engel. Ich werde deinen Blick nicht vergessen als sich das Lied zum Ende neigte. Wie deine blauen Augen mich regelrecht in ihren Bann gezogen haben." "Das haben sie...wirklich." Vorsichtig beugte sich Crowley zu Erziraphael herunter und küsste den Engel leidenschaftlich auf den Mund. Dann spürte Crowley, wie sich etwas an seiner Hose zu schaffen machte. "Engel...hat dich der Tanz so aufgewühlt?" "Ehm...kann man es auch als eine Art Dankeschön bezeichnen?" "Du musst mir nicht danken, Engel. Sag mir doch einfach, was du möchtest." Und der Engel küsste den Dämon fester auf den Mund. "Ich weiß, ich habe gesagt, dass sich unsere Beziehung nicht nur darauf beschränken soll aber..." "Aber?" "Ich will dir nah sein. Weil ich dich liebe." "Und was willst du...Engel?" Der Engel legte seine Arme eng um den Dämon bevor er sich gegen ihn drückte. "Ich will dich, Crowley." Es war mal was anderes, dass der Engel die Führung übernahm im Bett. Der Dämon lag auf dem Bett und spürte Erziraphael intensiv auf seiner Länge sitzen. Dieser bewegte leidenschaftlich seine Hüften und stöhnte in den schönsten Tönen. Immer wieder streichelte Crowley die Brust des Engels und umfasste seine Erregung. Der Anblick des Engels war traumhaft schön, wie er vor Wonne und Verlangen seufzte. "Ich komme! Ich komme, Crowley!" "Ja, komm, mein Engel! Lass uns zusammen kommen!" Der Engel krallte sich in die Laken, warf den Kopf in den Nacken als sich seine Lusttropfen auf Crowley's Brust ergossen und Crowley wandt den Kopf auf dem Kissen hinter sich hin und her, während er Erziraphael's Hitze intensiv in ihm spürte. Erschöpft ließ sich der Engel auf die Brust Crowley's sinken und atmete schwer. Der Dämon legte zufrieden einen Arm um seinen Engel. "Ich hätte kein Problem damit, wenn du öfters die Führung übernehmen würdest, Engel. Zumindest im Bett. Nicht beim tanzen." "Nein, dass überlasse ich auch wirklich lieber dir. Obwohl...hast du nicht auch mal gesagt, dass das hier auch sowas wie eine Art Tanz ist?" Crowley kuschelte den Engel an sich und küsste dessen Stirn. "Ja, das ist es und wenn du möchtest, werde ich für immer mit dir weitertanzen. So lange und so oft du willst." Er sah, wie Erziraphael die Rötes ins Gesicht stieg. "Klingt verlockend. Aber wir müssen es nicht übertreiben." "Sagte der unzüchtige Engel!" "Hey!" Der Dämon lachte vollen Herzens. Tanzen würde er auf jeden Fall noch oft genug mit seinem Engel. Ob im Bett oder Hand in Hand, der Engel konnte sich auf ihn verlassen. Die Welt war ihre Bühne und sie beide die perfekte Besetzung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)