Weiß Kreuz von abgemeldet (Unschuld und Sünde) ================================================================================ Kapitel 18: Ein ereignisreiches Turnier --------------------------------------- Durch hellblaue Vorhänge, die an den Seiten von weißen Seidenbändern gerafft wurden, drang ein kühles Licht in das Zimmer von Aya und beschien deren Bett, in dem zwei eng miteinander verschlungene Leiber lagen, welche sich trotz der dicken Bettdecke gegenseitig wärmten. Am Fußende des Bettes lugte unter der Decke ein Fuß hervor, der halb aus dem Bett heraushing. Ein schlankes und blasses Bein lag über der Bettdecke und über dem Körper des Besitzers des Fußes. Ein blonder leicht gewellter Haarschopf schaute am Kopfende hervor. Eine kleine Hand hing über die breiten Schultern in der kalten Luft im Zimmer. Nichts rührte sich in dem kleinen Bett. Die Zeit schien still zu stehen, bis der Wecker auf der Kommode neben dem Bett laut losklingelte. Erschrocken und wie von der Tarantel gebissen richtete sich Yoji im Bett auf und blickte verschlafen und aus kleinen grünen Augen durch das Zimmer. Der Wecker hatte ihn aus einem heißen Traum gerissen, in welchem Aya ihn in einem roten wirklich heißen Dessous verführt hatte. Aya schlief unterdes ausnahmsweise weiter und rückte nur dichter an ihn. Ein Ohr an seiner Seite, das Andere durch ihren Arm geschützt, versuchte sie das schrille Klingeln auszublenden, was ihr aber keinesfalls vergönnt war, da Yoji urplötzlich anfing, sie an der Schulter gefasst wach zu rütteln. "Süße, wach auf. Wir müssen gleich los." "Mag nicht." Ayas leise raue Stimme wurde von seinem Körper gedämpft und drang auf Grunde dessen nur ganz leise zu ihm empor. "Das ist mir egal. Jetzt komm schon." Yoji drehte sie vorsichtig von seinem Körper weg, neigte sich über sie und schaute in ihr engelgleiches Gesicht, welches sich an diesem Morgen ausnahmsweise nicht aus der Ruhe bringen lassen wollte. "Aya, jetzt komm schon. Du verpasst sonst dein Spiel." "Egal..." Das junge Mädchen mit der Alabasterhaut rollte sich von ihm weg und nahm, ihm den Rücken zugewandt, eine Embryostellung ein, die eindeutig auf Müdigkeit beruhende Abwehr darstellte. Der sonst immer so verschlafene Yoji, welcher zur Gattung Langschläfer zählte, verzog unwillig das Gesicht und rollte sie abermals zu sich um. Die Decke, die ihren Körper immer noch bedeckt, zog er vorsichtig zurück und blickte auf den, in einem kleinen Schlafanzug steckenden Körper. Mit einem Gesicht, das einem Teufel mehr als nur gestanden hätte, blieben seine Augen an ihrem Oberteil hängen, welches von Knöpfen geschlossen wurde. Obwohl in ihrem Zimmer, blickte er über seine Schulter, um sich zu versichern, dass Ran nicht zufällig doch einen Weg hierher gefunden hatte und knöpfte dann langsam einen Knopf nach dem anderen auf, so dass ihre Brust letztendlich freilag und ihm verführerisch ins Auge stach. Beinah schon mit einem unschuldigen Gesicht strich er über die weiche blasse Haut und verharrte mit dem Daumen an der von der Kälte steifen Brustwarze. Aber selbst das störte Aya nicht. Sie war immer noch nicht gewillt die Augen zu öffnen, obwohl Yoji sich sicher war, dass er ein leises und wohliges Seufzen von ihr vernommen hatte. "Mmh..." Der 21-Jährige murrte beleidigt, rutschte daraufhin etwas im Bett nach unten und neigte sich über ihre Brust. Mit einem letzten Blick zu ihr, stieß seine Zunge gegen ihre Brustwarze und reizte diese. Gleichzeitig machte sich seine Hand auf eine Wanderung zu tieferen Regionen, welche bei genauerer Untersuchung sehr wohl reagierte, selbst wenn Aya noch im Halbschlaf lag. Nur dass der Halbschlaf nur noch so lange anhielt, bis sein Mund sich um die Brustwarze schloss und an dieser knabberte. Ayas Augen klappten überrascht auf, ihrem Mund entrang sich ein leises Stöhnen und urplötzlich klammerte sich eine kleine Hand ins Yojis Schulter. Dieser ließ sofort von dem zarten Fleisch ab und krabbelte zu seiner Freundin nach oben, welche ihn aus glasigen Augen anblickte. "Das ist unsere neuste Art von Weckanruf. Bestellen können Sie diesen zwei Zimmer weiter bei dem wirklich gut aussehenden blonden Angestellten." "Mir war gar nicht bewusst, dass Omi so einen Nebenjob hat." Die junge Frau lächelte ihren Freund müde an, hob eine Hand und strich über seine Wange. "Ich sagte gut aussehend. Und das wäre zwei Zimmer nach rechts." Yojis ästhetisch wirkendes Gesicht, welches so oft wie gemeißelt wirkte, verzog sich, während ein beleidigtes Schnauben seinen Mund verließ. "Oh, das gut aussehend habe ich sicherlich überhört." Ayas Hand glitt in seinen Nacken und kraulte diesen versöhnlich, woraufhin er wohlig schnurrte. "Was hast du noch gleich überhört..." Lider über grünen Augen flatterten leicht, bevor sie sich schlossen. "Gar nichts." Rans Schwester reckte den Kopf und hauchte einen zärtlichen Kuss auf Yojis schön geschwungene Lippen. "Aber diese Art des Weckanrufs würde ich gerne bestellen. Für jeden Tag. Und das, bis zum Ende meines Lebens." Yoji öffnete seine Augen und schenkte ihr ein liebevolles Lächeln. "Ihr Wunsch ist mir zu befehl, M'am. Ab morgen werden Sie jeden Tag so geweckt. Aber jetzt, mein kleiner Engel, müssen wir aufstehen. Dein Spiel beginnt in zwei Stunden." "Ich weiß, aber ich würde mich noch so gerne ein wenig von dir wecken lassen. Ich fühle mich noch vollkommen schläfrig." Sie streckte sich, wodurch ihr nackter Busen an Yojis Brust stieß und ein Stück an dieser entlang glitt. Die Augen des ältesten Weiß begannen augenblicklich zu leuchten, allerdings riss er sich zusammen und schüttelte den Kopf. "Nach dem Spiel tun wir einfach so, als wenn du gerade aufgewacht wärst, aber jetzt drängt die Zeit." "Na gut." Die Schülerin küsste ihn nochmals und krabbelte dann, als er sich von ihr bewegt hatte, aus dem Bett. Sie schlüpfte in ihren Morgenmantel und tapste müde aus dem Zimmer, während Yoji ihr noch mit einem zufriedenen Lächeln nachblickte. Immer mehr kam er für sich zu dem Schluss, dass Aya sicherlich die Frau seines Lebens wäre. Und noch sicherer war er sich, dass er sie irgendwann heiraten würde. Zumindest sobald sie alt genug war, oder ihr Bruder es erlauben würde. Auf dem großen Parkplatz vor ihrer Schule sprang Aya aus Yojis Auto und lief zum Kofferraum, welchen dieser bereits von innen geöffnet hatte. Hektisch hievte sie ihre große Sporttasche hervor und schulterte diese. Yoji stieg derweilen seelenruhig aus dem Auto, trottete zu ihr und nahm ihr die schwere Tasche ab. "Lass mich die tragen, Aya. Die ist zu schwer für dich." "Danke, das ist lieb." Die Angesprochene stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihren Freund liebevoll, welcher einen Arm um ihre Taille legte und sie dichter an sich zog. Dass sie dabei von einigen Schülerinnen und Schülern, sowie anderen Zuschauern beobachtet wurden, störte sie schon eine Weile nicht mehr. Beide hatten sich daran gewöhnt, dass Aya das Mädchen war, welches den scheinbar ältesten Freund von allen hatte. Und da Ran gegen ihre Beziehung nichts mehr einzuwenden hatte, diese somit legitimiert war, war es ihnen nun auch gestattet, sich in der Öffentlichkeit zu küssen. Allerdings sollte Reika diejenige sein, die das traute Glück störte, denn plötzlich hetzte das dunkelhaarige Mädchen auf die beiden zu und schob Yoji von Aya weg. Aus flammenden Augen blickte sie den jungen Mann an. "Ich warne dich, wenn ihr Sex hattet, und sie deswegen schlecht spielt, dann mache ich dich dafür verantwortlich. Ich habe euch beiden gesagt, dass das für euch gestern und heute tabu sein sollte." Mit einem charmanten Grinsen fasste sich Yoji an den Hinterkopf und rieb über diesen. "Keine Sorge, Reika. Ich war ganz brav. Nur Aya war sehr schwer abzuwimmeln." "Bitte?" Dem schwarzhaarigen Mädchen mit den langen geflochtenen Zöpfen fiel beinah das Kinn auf das Brustbein hinab, allerdings schaute sie sogleich besänftigter drein, als Yoji ihr eine Kusshand zuwarf. Reika blickte dafür nur misstrauisch zwischen den beiden hin und her, hakte sich dann aber bei Aya ein und drückte Yoji auch ihre Sporttasche in die Hand. "Die kannst du auch tragen. Und jetzt komm schon, wir müssen uns umziehen." Ohne ein weiteres Wort zog sie Aya hinter sich her, die verzweifelt zu Yoji zurück blickte, welcher den beiden gemächlich folgte. Während Aya sich für das Turnier umzog, lehnte Yoji vor der Umkleide an der Wand. Seine Arme hielt er verschränkt vor der Brust und die Augen geschlossen. Die Mädchen, die von Zeit zu Zeit mit ihm sprechen wollten, weil sie zu seinem Fanclub gehörten, ignorierte er oder speiste sie mit einem lieblosen "Hallo" ab. Sein einziger Gedanke galt Aya und dem kleinen niedlichen Volleyball-Dress, den sie in wenigen Minuten tragen würde. "Yoji, wir haben eine Krise." Reikas Stimme erklang dicht an seinem Ohr. Ayas beste Freundin zupfte an seiner Jacke und wartete genervt darauf, dass er die Augen öffnete und auf sie reagierte. "Und welche?" Langsam öffnete er ein Auge und linste das Mädchen, das einen halben Kopf größer war als Aya, von der Seite an. "Das ist das erste Mal, dass du ihr zusiehst. Sie hat Angst, dass sie sich vor dir blamiert und schlecht spielt. Sie sitzt in der Umkleide und weint." Dunkle Augen richteten sich unnachgiebig auf das Gesicht von Ayas Freund und schrieen geradezu Vergeltung dafür, dass ihre Freundin nun so fertig mit der Welt war. Ohne aber darauf einzugehen, schob Yoji Reika zur Seite und trat an die Tür des Umkleideraums. Die Hand über die Augen haltend, klopfte er an und steckte den Kopf zur Tür rein. "Ich will nur zu meiner Freundin. Mehr nicht." Die Mädchen, die sich bereits um Aya kümmerten, begannen zu tuscheln, traten allerdings zur Seite, als der große blonde Mann den Raum betrat und ziemlich blind durch die Gegend stolperte. Eines der Mädchen erbarmte sich allerdings und tippte ihm von hinten auf die Schulter. "Wir sind alle angezogen. Kein Grund, sich die Augen zuzuhalten. Du kannst sie aufmachen." Vorsichtig und blinzelnd, tat Yoji, wie ihm geheißen wurde und blickte sich kurz und uninteressiert die Mädchen an, die ihn aus großen interessierten bis gleichgültigen Augen musterten. Allerdings störte ihn weder das eine noch das andere, da die Einzige, die zählte, Aya war. Und deren Schluchzen drang nun von der hintersten Bank des Raumes zu ihm nach vorne. Wie das rote Meer sich auf Moses Befehl geteilt hatte, teilten sich auch die Reihen der Mädchen und ließen ihn zu Aya durch, vor welcher er in die Hocke ging. Er hob seine Hand an und strich ihr besänftigend über den Kopf. "Süße, was hast du denn. Es ist doch alles gut." Aya, die zugleich der Team-Captain des Teams ihrer Schule war, schüttelte den Kopf und schluchzte noch heftiger. "Nichts ist in Ordnung. Was ist, wenn ich schlecht spiele? Was ist, wenn ich irgendwas Dummes mache? Was denkst du dann von mir? Ich will nicht, dass du mich für eine Versagerin hältst." "Denkst du wirklich, dass ich dich für eine Versagerin halten könnte?" Yoji zog mit sanfter Gewalt ihre vor ihrem Gesicht liegenden Hände weg und schaut in rot geweinte blaue Augen. "Egal wie du spielst, ich weiß, dass du dein Bestes gibst. Und wenn es heute nicht so sein sollte, dass du spielst wie ein Weltmeister, dann ist es auch okay. Es kommt doch nur darauf an, dass du dein Bestes gibst. Und das gibst du doch immer." "Ich habe aber Angst. Das ist das erste Mal, dass du mir zusiehst." Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und schaute ihn kläglich an. "Aya, hör mir mal zu." Yoji erhob sich und ließ sich auf der Bank neben ihr nieder. Den Zeigefinger legte er unter ihr Kinn und brachte sie so dazu, dass sie ihn ansah. "Es mag das erste Mal sein, dass ich dir zusehe, aber dadurch ändert sich doch nicht, wie du spielst. Ich weiß, was für eine begnadete Spielerin du bist. Denkst du etwa, dass du der Team-Captain geworden wärst, wenn du nicht auch in schwierigen Situationen die Ruhe bewahren könntest? Du bist so eine wichtige Person innerhalb deines Teams, lass dich doch nicht davon verunsichern, dass ich dir nun zusehe. Egal, was heute auch passiert, egal wie du auch spielst, ich werde sehr stolz auf dich sein." Das junge Mädchen schniefte abermals, betrachtete ihren Freund dann aber mit schief gelegtem Kopf. "Wirklich? Ist das dein Ernst?" Yoji formte aus seiner Hand eine Schwurhand und legte die erhobenen Finger in Herzhöhe auf seine Brust. "Ich schwöre es dir. Bei meinem Leben. Egal, was heute auch passiert, ich werde unendlich stolz auf dich sein." Mit diesem Satz hatte er wirklich geglaubt, Aya besänftigen zu können, doch das Mädchen brach erneut in Tränen aus und warf sich an seine Brust. Vorsichtig umarmte er sie und strich besänftigend über ihren Rücken. "Alles ist gut, Süße. Alles ist gut." "Aya, wir müssen langsam raus und uns aufwärmen. In zehn Minuten erfahren wir unseren ersten Gegner." Reika drängelte sich durch die Reihen der sich lichtenden Mädchen und blickte auf Yoji und Aya hinab, dabei aber viel mehr auf Aya, die sich fest an Yoji festklammerte. "Schatz, hast du gehört? Du musst jetzt raus." Vorsichtig hob Yoji Ayas Gesicht mit einem Finger an und schaute in ihre Augen. "Meinst du, du kriegst das hin?" "Ich denke schon." Mit einem scheuen Blick zu ihren Team-Kolleginnen streckte sie sich und hauchte Yoji einen sanften Kuss auf die Lippen. "Ich gebe mir alle Mühe, gut zu spielen, damit du auch stolz auf mich sein kannst, weil ich wirklich gut gespielt habe." "Gut, aber denk dran, ich bin immer stolz auf dich und nun geh." Yoji erhob sich mit ihr und löste seine Arme von ihrem Körper, als Reika bereits an ihr zerrte, um sie hinter sich herzuschleifen. Nachdem beide Mädchen und auch die restlichen Spielerinnen verschwunden waren, begab sich Yoji zu den Zuschauerrängen, nicht ohne sich vorher einen Hot Dog und eine Cola gekauft zu haben. Der Schiedsrichter wies auf die rechte Seite des Spielfeldes. "Aufschlag Aya Fujimiya..." Ayas Augen verkleinerten sich zu schmalen Schlitzen, als der Schiedsrichter das Finale anpfiff. Ihre ganze Aufmerksamkeit war auf das gegnerische Team und deren Schwachstellen gerichtet, welche sie im Laufe des Turniers studiert hatte. Nummer 3, welche in der Mitte vorne am Netz stand, war das, was man ziemlich ungelenk nannte. Zwar schmetterte sie die Bälle wie Kanonenkugeln, aber um ihre Beweglichkeit war es nicht besonders gut gestellt. Nummer 9 hingegen war das genaue Gegenteil und stand rechts hinten. Zusammen agierten die beiden wie ein Spieler und bildeten eine nahezu tödliche Formation. Und genau deswegen galt es, die beiden auszutricksen, und Aya wusste genau wie. Mit einem letzten Blick zu Yoji, der in der ersten Reihe auf der Zuschauertribüne saß und ihr immer wieder aufmunternd zulächelte, warf sie den Ball in die Luft, türkte einen Aufschlag von oben, wodurch sich alle gegnerischen Spieler um Nummer 9 formierten, welche ihre Chance als gekommen betrachtete. Allerdings hatte keiner von ihnen damit gerechnet, dass Aya im letzten Moment den erhobenen Arm sinken ließ und einen Aufschlag von unten vorzog, welcher steil in Richtung Decke ging, wo seine Flugbahn abflachte und im Fall auf Nummer 3 zu schoss. Eigentlich viel mehr auf eine von Nummer 3 außer Acht gelassene Stelle, welche selbst von den Spielerinnen auf Position 4 und 6 nicht ohne Verluste erreicht werden konnte. Zwar versuchten die Spielerinnen auf besagten Positionen noch ihr möglichstes, allerdings prallte der Ball, als sie sich in Bewegung gesetzt hatten, bereits auf dem Boden, sprang abermals in die Höhe und flog gen aus. Somit war der erste Punkt im Spiel für Ayas Schule gewonnen. Mit einem glücklichen Ausdruck im Gesicht blickte das junge Mädchen zu Yoji, der beide Daumen hochhielt und ihr zuzwinkert. Seine Anwesenheit gab ihr den nötigen Willen, um jede noch so kleine Finte des Feindes zu durchschauen. Und durchschauen wollte sie alle, da sie sich nichts mehr wünschte, als dass er nach dem Spiel stolz auf sie wäre. Er sollte stolz darauf sein, dass sie seine Freundin war. Das war ihr größter Wunsch für dieses Spiel. Als sie abermals den Ball zum Aufschlag erhielt, schaffte sie es allerdings nicht, das gegnerische Team auszuspielen. Stattdessen konterten diese dadurch, dass eins der Mädchen zu dem Ball hechtete, ihn mit einer Hand nach oben Schlug, woraufhin Nummer 9 an ihn gelangen konnte und ihn für Nummer 3 hoch pritschte, welche den Ball mit all ihrer Kraft über das Netz schmetterte. Reika versuchte noch mit aller Macht, an den Ball zu gelangen, doch da schlug er bereits auf dem Boden auf und brachte dem Gegner den ersten Punkt ein. Ayas weiches Gesicht verfinsterte sich sichtlich. Sofort gab sie durch das Nicken des Kopfes Anweisungen an ihr Team weiter, welches tat, wie ihm geheißen. Neben dem Spielfeld brach sogleich ein Wettstreit der Anfeuerungsrufe der Austauschspieler des Teams los. Yoji unterdes beobachtete derweilen Aya und deren veränderte Körperhaltung. Obwohl sie sonst eigentlich eher zerbrechlich und zart besaitet wirkte, erschien sie ihm nun wie eine mordlüsterne Wildkatze. Eine Art, die ihr wirklich überaus gut stand. Genauso wie ihr mittlerweile reichlich durchgeschwitzter Volleyball-Dress, dessen Oberteil die Rundungen ihres Busens noch besser betonten als im trockenen Zustand. Auch die knappe Hose schien noch knapper zu sein und gab den Blick auf ihren schönen Po so gut wie frei. Zwar passte ihm nicht, dass auch die anderen Männer solche Blicke auf den Körper seiner Freundin erhaschen konnten, allerdings war nur er es alleine, der wusste, was sich unter der Hose und dem Oberteil in seiner ganzen Pracht verbarg. Und dieses Bewusstsein war es auch, welches ihm ein grenzdebiles Grinsen ins Gesicht zauberte. "Wenn Reika nicht schneller reagiert, kann Aya nicht vernünftig eingreifen." Ein Junge, der vom Alter her in Ayas Klasse passen würde, blickte seinen Freund wissend an und wies auf die Spielerinnen seiner Schule. "Da, siehst du, Reika verstellt ihr unabsichtlich den Weg. Und Misao ist zu irritiert." "Och, wen interessiert das denn? Schau dir unsere Mädels mal an. Eine sieht besser aus als die andere. Und Fujimiya tut der Freund wirklich gut. Sie sieht plötzlich noch viel weiblicher aus. Und sie ist... heiß." Der Dunkelhaarige stützte den Kopf in den Händen ab und betrachtete das Team seiner Schule. Sein Freund folgte seinem Blick und nickte. "Hast du gehört, wie alt ihr Freund angeblich ist? Fünf Jahre älter. Der wäre demnach 21 Jahre alt." "Ja, das habe ich auch gehört. Und er soll einer dieser Typen aus dem Blumenladen sein, zu dem die Weiber immer hinrennen. Dieser eine, der so einen schlechten Ruf hat." Yoji hob die Braue steil an und nagte leicht verbittert auf seiner Unterlippe. Dass er diesen Ruf wohl niemals loswerden würde, schmeckte ihm so gar nicht. Und noch weniger schmeckte ihm die Tatsache, dass seine Freundin wie ein Stück Fleisch betrachtet wurde. Auch wenn er den beiden Schülern darin Recht geben musste, dass Ayas Körper wirklich wesentlich weiblicher aussah als noch vor einigen Monaten. "Oh, sie schaut her." Der Dunkelhaarige nickte in Ayas Richtung, die lächelnd zur Tribüne hinüber sah. "Ich glaube, sie meint uns." Sofort begann er wild zu winken. "Ich denke eher, sie meint mich." Yoji blickte zu den beiden Kerlen hinüber, die erschrocken zusammen zuckten und den blonden Mann irritiert anblickten, bis dem Freund des Dunkelhaarigen fast der Kaugummi aus dem Gesicht fiel. "Ahhhhh, Sie sind das. Sie sind Ayas Freund. Oh... ehm..." "Was, wirklich?" Der Dunkelhaarige wendete sich an Yoji und blickte ihn abschätzend an. Da er allerdings auf den ersten Blick nichts Schlechtes an ihm feststellen konnte, murrte er nur lautstark und wendete sich wieder dem Spiel zu. Yoji blickte unterdes zurück zu Aya, die fragend in seine Richtung schaute. Langsam zuckte er mit einem Nicken auf die beiden Schüler mit den Schultern und formte mit den Lippen ein "Ich liebe dich", welches Aya mit einem Grinsen erwiderte. Der Ball kam schneller auf sie zugeflogen, als sie es sich erträumt hatte. Nummer 3 war am Aufschlag gewesen und hatte den Ball mit voller Wucht auf sie ausgerichtet. Schneller als Aya reagieren konnte, bohrte sich das weiße Leder, welches gerade einer Kanonenkugel glich, in ihren Bauch und riss sie von den Beinen. Mit voller Wucht landete sie auf dem Po und rutschte noch ein Stück über den Boden. Sofort liefen ihre Team-Kolleginnen auf sie zu. Reika kniete sich neben sie und blickte sie besorgt an, während Aya eher erschrocken die sie Umgebenden anblickte. "Alles in Ordnung mit dir?" Ganz langsam begann das junge Mädchen zu nicken, rieb sich aber den schmerzenden Bauch. Mit einem panischen Blick schaute sie zu Yoji, der gerade über die Begrenzung der Tribüne setzte und auf sie zu rannte. "Sag ihm, dass es nicht so schlimm ist, Reika. Bitte." Langsam versuchte sie sich aufzurappeln. Allerdings gaben ihre Beine unter ihr nach, so dass Misao und Maki sie stützen mussten. Reika hechtete derweilen auf Yoji zu und versuchte ihn mit fahrigen Handbewegungen und Erklärungen zu beruhigen und ihm zu erklären, dass es normal wäre, dass ein Spieler hin und wieder so außer Gefecht gesetzt würde. Allerdings wollte dieser ihr das nicht ganz glauben, schob sie deswegen zur Seite und lief doch zu Aya hinüber, die nun doch etwas wackelig auf eigenen Beinen stand. "Aya, ist alles in Ordnung mit dir?" Seine Hände legten sich auf ihre Schultern und drückten diese leicht. Aya nickte und blickte in sein besorgtes Gesicht empor. "Alles ist gut. Wirklich. Das passiert schon mal." Allerdings war es dieses Mal etwas anders, weil ihr Bauch schmerzte, als wäre irgendetwas Wichtiges verletzt worden. Nur blieb ihr für weitere Überlegungen keine Zeit, da der Schiedsrichter auf sie zukam und wissen wollte, ob das Spiel weitergehen könnte und ob ein Spielerwechsel vorgesehen sei. Daraufhin schüttelte Aya den Kopf. "Es ist alles in Ordnung. Wir können weiterspielen. Mir geht es gut." Sie schaute zu Yoji empor, der nicht den Eindruck machte, als würde er von ihrer Seite weichen wollen. "Geh wieder auf deinen Platz zurück. Es ist wirklich in Ordnung. Mir geht es gut." "Und du sagst das nicht nur so?" "Nein, ich schwöre es dir." Aya streckte sich etwas und hauchte einen beschwichtigenden Kuss auf seine Lippen. "Setz dich zu meinem Team, wenn der Trainer nichts dagegen hat. Dann siehst du ja, dass es mir gut geht." Der Trainer, der mittlerweile auch zu seinen Schützlingen gestoßen war, nickte und begleitete Yoji zur Bank, der sich kein bisschen beruhigter auf dieser niederließ. Während des ganzen Spieles beobachtete er Aya aus Argusaugen, welche sich immer und immer wieder den Bauch hielt, aber tapfer durchzuhalten versuchte, bis eine Spielerin ihres Teams mitten in einem Spielzug plötzlich auf dem Boden ausrutschte und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden zu sitzen kam. "Warum ist das hier so rutschig und nass?" Das Mädchen, um das sich die anderen Spielerinnen aufbauten, fasste neben sich und hielt sich eine blutige Hand vor die Augen. Sofort wurde ihr Gesicht bleich. Alle Spielerinnen blickten einander irritiert an, bis Reikas Blick auf eins von Ayas Beinen fiel, über welches ein steter wenn auch leichter Blutstrom lief. "A... Aya? Du... du blutest." Verwirrt blickte die junge Frau an ihren Beinen hinab, während sich ihre Augen entsetzt weiteten. "Was... was soll das denn?" Yoji, der Reikas Stimme hatte vernehmen können, stand urplötzlich neben Aya und blickte ebenfalls an ihren Beinen hinab. Panik weitete seine Augen und einer seiner Arme schoss vor, um seine plötzlich ins Schwanken geratene Freundin zu stützen, deren Gesicht aschfahl geworden war. Der Trainer gab ihm sofort Anweisungen, sie ins Krankenzimmer zu schaffen. Vorsichtig hob Yoji Aya auf seine Arme und trug sie in die angewiesene Richtung. Im Krankenzimmer wartete bereits eine Schwester und bereitete eins der Betten vor, bis der Krankenwagen die Sporthalle erreichte. "Was ist denn passiert?" Die ältere Frau half ihm dabei, Aya im Bett zu lagern und fühlte ihre Stirn, um sicher zu gehen, dass nicht vielleicht ein Fieber für ihren Schwächeanfall verantwortlich war. "Sie wurde eben von einem ziemlich schnellen Ball in den Bauch getroffen. Aber es ging ihr eigentlich gut. Sagte sie zumindest. Sie wollte weiterspielen und das ging auch. Aber dann.. sie muss irgendwann angefangen haben, zu bluten. Hat sie vielleicht eine innere Verletzung? Sie darf nicht... ihr darf nichts Schlimmes passiert sein." Yoji kämpfte heftig gegen die Tränen an, die sich in seine Augen stehlen wollten. Die Angst um Aya ließ ihn halb wahnsinnig werden. Gleichzeitig betrachtete die Schwester ihn mit unverhohlener Neugierde. "Wer sind Sie überhaupt?" "Ihr Freund, wer denn sonst?" Der älteste Weiß hielt Ayas Hand und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. "Kann es sein, dass ihre Freundin vielleicht schwanger ist?" Die Augen der älteren Frau verkleinerten sich zu schmalen Schlitzen, da sie dem um einiges älteren Mann, der sich als Freund des jungen Mädchens bezeichnete, nicht traute. Dafür wirkte er viel zu abgebrüht und vor allen Dingen wie der typische Aufreißer, der sowieso nur jede Frau schwängerte, die ihm in die Quere kam. Kurz verhielt sich Yoji Mucksmäuschen still, weil er über diese Option bisher nicht nachgedacht hatte, doch dann schüttelte er heftig den Kopf. "Unsinn, sie ist nicht schwanger. Sie nimmt die Pille. Außerdem passen wir auch so auf." "Das sagen sie alle." Als Aya sich leicht rührte, neigte die Schwester sich über sie und schaute in ihre trüben Augen. Kurz zuckte ihr Blick zu Yoji, von dem sie ihren Namen wissen wollte, dann blickte sie sie abermals an. "Aya? Kannst du mir sagen, ob du vielleicht schwanger bist?" "Mmh...?" Aya brauchte einen Moment, um die Worte ganz zu verarbeiten. Langsam schüttelte sie den Kopf. "Ich glaube nicht. Aber... aber ich weiß nicht." "Ist deine Periode ausgeblieben?" Finstere Augen richteten sich auf Yoji, der sich immer noch mehr als sicher war, dass Aya überhaupt nicht schwanger sein konnte. Die 16-Jährige fasste sich benommen an den Kopf und stöhnte gequält. "Seit zwei Monaten, aber das habe ich schon oft gehabt. Da war auf einmal nichts. Aber sie kommt doch wieder." Yoji schlief beinah das Gesicht ein. "A... Aya, warum... warum hast du mir das nicht ge... gesagt? Wenn du... wenn du... Also..." Der Stuhl, der hinter ihm stand, sorgte dafür, dass er nicht auf den Boden donnerte, als seine Beine unter ihm nachgaben. Tiefen taten sich vor seinen Augen auf. Zwar hätte er später nichts dagegen gehabt, Kinder mit ihr zu haben. Aber doch nicht jetzt. Nicht, wo sie noch in die Schule ging. Nicht, wo immer noch die Notwendigkeit bestand, dass Weiß das Verbrechen bekämpfte. Für ein Kind war sie zu jung und die Zeiten waren zu unruhig. Und Ran... Ran würde ihn töten, wenn sie wirklich schwanger wäre. Er würde ihn aufspießen und schlichtweg töten. "Weil ich das schon so oft hatte, Yoji." Müde dunkelblaue Augen blickten ihn erschlagen an und drückten sanft seine Hand, die immer noch ihre hielt. "Vertrau mir, ich bin bestimmt nicht schwanger. Das wüsste ich doch." "Ja, aber... Das Blut, was ist mit dem Blut? Was ist... was ist, wenn doch etwas passiert ist und das Kind jetzt... Gott. Mir ist schlecht." Er fasste sich erschlagen an die Stirn und versuchte ruhig aus- und einzuatmen. Sein Verhalten sorgte unterdes dafür, dass in Aya eine immense Angst davor aufstieg, dass er sie verstoßen könnte, weil er, im Falle, dass sie schwanger wäre, nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen könnte. Vorsichtig löste sie die Hand aus seiner und drehte sich mit Schmerzen im Bauch auf die Seite. So, dass sie ihn nicht ansehen musste. "Wenn ich wirklich... wenn ich schwanger bin, dann... dann verlässt du mich, oder?" Wie vom Donner gerührt blieb Yoji sitzen. Es dauerte eine Weile, bis er begann, den Kopf erst leicht und dann immer energischer zu schütteln. "Nein, natürlich nicht. Sag nicht so etwas Dummes. Ich liebe dich. Ich liebe dich und das Kind auch, wenn es so sein sollte. Ihr seid meine Familie. Ich kann dich doch nicht alleine lassen. Nicht unter diesen Umständen." "Und wenn du es doch tust?" Ayas leises Schluchzen drang an Yojis Ohr. Sofort neigte er sich über sie und blickte in ihr Gesicht. "Ich verlasse dich nicht. Ich heirate dich dann vom Fleck weg. Ich kaufe uns ein schönes Haus in einer Familiensiedlung. Wir werden einen Garten haben, in dem das Kind dann irgendwann spielen kann. Und wenn wir ganz alt sind, haben wir Schaukelstühle auf der Veranda und schauen unseren Enkelkindern zu." "Wirklich?" Langsam drehte sie ihm das Gesicht zu. "Ja, ich schwöre es dir. Und jetzt versuch erst einmal ruhig zu bleiben, ja? Sobald wir im Krankenhaus sind, wissen wir mehr. Und dann sehen wir weiter." Zärtlich legten sich seinen Lippen auf ihre, während seine Finger ihr einige Tränen von den Wangen strichen. "Und denk immer dran, dass ich dich liebe." "Wie könnte ich das jemals vergessen." Ein sachtes Schmunzeln zog über ihr bleiches Gesicht, welches ängstlicher als jemals zuvor in ihrem Leben wirkte. ------------------------------------ © by Sandra Wronna/Merenwen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)