unexpected change von Kittykate ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel I -------------------- Wie erstarrt beobachtete er die Polizisten. Sie liefen durch die Zimmer, durchsuchten jedes einzelne und notierten sich etwas in ihren Blöcken. Seine Augen folgten den Bewegungen der Uniformierten. „Wann sind Sie nach Hause gekommen?“ Aufmerksam glitten seine Augen durch das Zimmer. Die Schränke standen offen, teilweise wurden sie umgestoßen. Alles was mal sorgsam eingeräumt war lag nun auf dem Boden verteilt. Die Couch war aufgeschlitzt und vollkommen auseinander genommen. Ein erschreckender Anblick. „Kurz bevor Sie informiert wurden.“ Er war in jedem Zimmer und jeder Raum in diesem Haus bot ihm den gleichen Zustand. Absolute Verwüstung, totales Chaos. „Haben Sie irgendwas angefasst?“ Natürlich hatte er das. Er lebte hier seit dem Ableben seines Vaters. Zwar wohnte er hier in den letzten zwei Jahren ganz allein, aber er hatte die letzten zehn Jahre in diesem Haus verbracht. „Seit diesem Chaos nicht mehr.“ „Können Sie mir sagen wer das gewesen sein könnte? Oder haben Sie einen Verdacht? Gibt es jemanden dem Sie misstrauen oder der einen Grund hierfür hätte?“ Ganz eindeutig waren es sie. Seine Feinde. Ihre letzte Begegnung erst ein paar Tage her und sie schienen so siegessicher in ihrem Auftreten. Er hatte bereits geahnt, dass die Organisation etwas im Schilde führte, aber dass sie hier auftauchen und alles verwüsten... Er schüttelte seinen Kopf. Ein Polizist trat zu ihnen. „Inspektor Saito, wir haben alles aufgenommen. Die Spurensicherung ist angekommen und wird sich dem weiteren Vorgehen widmen.“ Während der Einsatzleiter nickte, seine Brille auf der Nase zurecht rückte und einen Blick in sein Notizbuch warf, traten weitere Personen ein. Sie alle trugen weiße Anzüge und hatten Spezialkoffer dabei. Sie würden nichts finden. Diese ganze Aktion war vollkommen umsonst. Die Organisation hinterließ keine Spuren. Das waren Profis, denn wenn sie es nicht wären, hätte sie schon längst der Geheimdienst verhaftet. Oder sie wären bereits von einem Polizist während der Ausführung einer Gräueltat überführt. „Wären Sie so freundlich und geben uns Ihre Fingerabdrücke? Diese können wir dann mit den gesammelten Funden vergleichen und dann auch ausschließen.“ Es widerstrebte ihm in der Datenbank der Polizei erfasst zu sein. Besonders würde es gefährlich werden, sollte er doch mal bei einem seiner Coups nicht aufpassen und einen Fingerabdruck hinterlassen. Er schloss die Augen. Er musste in Zukunft einfach vorsichtig vorgehen. Noch vorsichtiger als bisher. Er nickte. Ein Mann in einem weißen speziellen Ganzkörperanzug trat heran und öffnete seinen Koffer. Wenig später nahm dieser Abdrücke von seinen Fingerkuppen und verstaute das Blatt sicher in seinem Koffer. „Haben Sie viel Besuch und können Sie diesem vertrauen?“ Der Inspektor erläuterte seine Frage: „So können wir fremde Fingerabdrücke mit abgleichen und ausschließen. Sie sollten aber dieser Person absolut vertrauen.“ „Aoko Nakamori.“ Kurz stutzte der leitende Kriminalist, dann nickte er dem Spezialagenten zu. Dieser verließ das Zimmer. „Ist Ihnen noch etwas eingefallen was Sie vermissen? Fehlt irgendwas?“ „Ich weiß es nicht. Ich muss erst meine Mutter anrufen und melde mich bei Ihnen.“ Der Inspektor nickte und führte den jungen Hausbesitzer aus dem Wohnzimmer hinaus in das Treppenhaus und Richtung Eingangstüre. Ein Mitglied der Spurensicherung suchte gerade das Bild des großen Zauberers Toichi Kuroba nach Fingerabdrücken ab. Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus und mit Argusaugen beobachtete er wie der Kriminalist mit einem Pinsel ein Pulver auf dem Bild verteilte und Fingerabdrücke nahm. Er konnte nur hoffen, dass der Geheimraum nicht entdeckt wurde, der sich hinter dem Bild befand. „Keine Sorge! Das Bild wird durch das Pulver nicht beschädigt“, beschwichtigte der Inspektor schnell. „Das ist doch der berühmte Magier, der vor ein paar Jahren verstorben ist, nicht wahr?“ Er nickte und stopfte sich seine Hände in die Hosentaschen. „Inspektor Saito, wie sieht es aus?“ Ginzo Nakamori trat aus der Küche heraus und sah besorgt zu dem schweigenden Oberschüler. „Die nächsten Tage wird die Spurensicherung das Haus absuchen. Wir hoffen einen Hinweis, einen Fingerabdruck oder eine Spur zu finden, die auf den oder die Täter schließen lässt.“ Der Inspektor blickte den Jungen neben sich an. „Nur bis alles abgeschlossen ist, können Sie hier nicht wohnen.“ Ginzo nickte. „Das ist kein Problem. Kaito, du wohnst so lange bei uns.“ Überrascht blickte der Oberschüler auf und seinem Nachbarn ins Gesicht. Er wäre zu Jii gegangen, auch wenn der Weg von dessen Wohnung zur Schule sehr weit wäre. Von Nakamoris könnte er das alles hier besser im Auge behalten. Auch wenn er natürlich in nächster Zeit nicht mehr als Kid tätig werden könnte, so blieb er dennoch in der Nähe des Geheimraums. Er hörte anhand der Tonlage, dass dieses Angebot schon längst beschlossene Sache war. Daher ersparte er sich eine Antwort und blickte in die Küche. Seine beste Freundin gab gerade ihre Fingerabdrücke ab und als sie fertig war, trat sie ebenso in den Eingangsbereich. „Ich werde Sie in Ihr Zimmer begleiten. Dort können Sie packen“, sprach der Inspektor. Er nickte zu und ging voran in sein Zimmer. Dieses war ebenso verwüstet. Die Schränke kaputt geschlagen, das Bett verwüstet und die Inhalte der Schränke auf dem Boden verteilt. Schnell packte er eine Tasche mit Klamotten. Bevor er sein Zimmer verließ, entdeckte er in einer Ecke des Zimmers einen Bilderrahmen auf dem Boden. Das Glas zerschlagen und die Scherben ebenso auf dem Teppich verteilt. Es schien ihm fast so als hätte jemand dieses Bild aus Frust und Wut quer durch das Zimmer an die Wand geworfen. Seine Augen starrten das Foto an. Es zeigte ihn und Aoko. Beide grinsten glücklich in die Kamera. Er erinnerte sich an diesen schönen Sommertag und an diesen einzigartigen Moment, in dem das Foto von ihnen geschossen wurde. Der Inspektor folgte dem Blick. Dann beugte er sich hinab, zog sich Handschuhe aus der Tasche und zog sie an. Vorsichtig entfernte er das Bild aus dem zerbrochenen Rahmen. Dann reichte er es dem jungen Mann. Wenig später verließ er mit seinen wenigen Habseligkeiten sein Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)