My Heartbeat 2.0 von BexChan ================================================================================ Kapitel 18: Xiala - Bericht VI ------------------------------ "Der Wind, der trägt die Tränen fort, die du mit ihm besprichst. Er hört dir bei den Sorgen zu und trocknet dein Gesicht. So lasse die Sorgen mit ihm gehen, verfliegen soll all die Last. Die Hoffnung hellt auf dein Gesicht bis im Herz die Sonne lacht." Mit geschlossenen Augen stand ich nunmehr vor dem Schloß des Biests und flüsterte diese Worte durch den kalten Wind, der mir durch das Haar fuhr. Es hatte lange gedauert aber ich hatte meinen Bruder endlich gefunden. Dilan war hier oder besser gesagt sein Niemand, der er jetzt war. Dilan fühlte sich damals als Gardist schon immer sehr mit dem Wind verbunden. Er sagte mir, wenn ich einsam wäre, sollte ich an ihn denken und an den Wind, denn der Wind würde ihn zu mir tragen. Ich war damals noch ein Kind aber dieser Gedanke festigte sich so sehr in meinem Kopf, dass ich selbst heute noch daran glaubte. Vielleicht war es dieser Glaube, der mich letzten Endes nun zu ihm hierher trug. Ich fragte mich, während ich die hohen Zinnen des Schloßes in der kalten Nachtluft betrachtete, was seine Gründe waren, sich der Organisation XIII anzuschließen. Ich musste zugeben, ich hatte Angst die Wahrheit zu erfahren. Dilan...er war bestimmt nicht mehr der Mann, den ich einst so geliebt habe. Ob er sich überhaupt an mich erinnerte? Ein kalter Schauer lief mir über die Schultern. Meine letzten Beobachtungen bei meinem ersten Besuch in diesem Schloß haben ergeben, dass Dilan's Niemand versucht, den Herrn des Schloßes mit Worten zu manipulieren, um ihn zu einem Herzlosen zu machen. Ich hatte es mitbekommen als Sora und seine Freunde das erste Mal diese Welt betraten. Anscheinend beherbergte der Schloßherr und sein Gefolge ein dunkles Geheimnis. Als ich mich bei meinem ersten Besuch durch die hiesigen Gänge schlich, die nur von Kandelabern, Kronleuchtern und Ritterrüstungen strotzten, fielen mir diverse Gegenstände wie eine Standuhr sowie ein Kerzenleuchter auf, die sprechen konnten. Anscheinend lastete auf den armen Bediensteten ein Fluch, der sie seinerzeit verwandelete, ebenso wie den Schloßherrn, der sein Dasein seitdem als Biest fristete. Dilan's Niemand hatte anscheinend ein Auge auf des Schloßherren kostbare, verzauberte Rose geworfen. Sobald das letzte Blütenblatt gefallen ist, wären er und seine Diener für immer dazu verdammt ihre jetzigen Gestalten beizubehalten. Der Fluch kann allerdings nur gebrochen werden, sollte jemand auftauchen, der das Biest von ganzem Herzen lieben würde. Mir fiel auf, dass seit geraumer Zeit ein junges Mädchen ebenfalls in diesem Schloß wohnte. Wie ihr Name "Belle" bereits sagte, war sie wirklich von außergewöhnlicher Schönheit, allerdings war sie auch sehr mutig wie ich herausfand als ihre Freunde von einigen Herzlosen bedroht wurden. Vielleicht sollte sie es ja sein, die den Fluch brechen sollte. Wer wusste das schon? Ich wünschte mir, ich hätte aufhören können an die Liebe zu glauben aber würde ich damit nicht zulassen, dass die Dunkelheit mehr und mehr von mir Besitz ergreifen würde? Daran wollte ich vorerst nicht denken. Schweren Herzens erhob ich mich in die Luft und gleitete sanft mit meinen Stiefeln in Richtung Schloß. Es war wirklich ein herausragender Anblick. Ich hatte bereits einige Schlößer gesehen aber dieses raubte mir den Atem. Vielleicht lag es aber auch an der düsteren Atmosphäre, die auf ihm lag. Als ich im Eingangsbereich des Schloßes ankam, bemerkte ich, dass die große Doppeltüre zum Baalsaal einen Spalt breit geöffnet war. Vorsichtig schaute ich hinein. Ich konnte sehen, wie das Biest und Belle sich einem romantischen Tanz hingaben, dazu stimmten Violinen mit ein und...ich erinnerte mich wieder an diesen einen Abend im Schloß als Dilan mich an die Hand nahm. Wie er mich anlächelte und mir sagte, dass er mich nie loslassen und mit mir tanzen würde, bis ein anderer käme und mich zum Tanz auffordern würde. Ich weiß, wie er das damals gemeint hatte aber seine Worte hatten mich so glücklich gemacht. Je länger ich den Melodien lauschte, desto mehr schmerzte mir die Brust. Ich fuhr mir mit den Handrücken durch den Augenwinkel und setzte meinen Weg in den Westflügel fort, wo die besagte Rose stehen sollte. Als ich dort ankam, herrschte eine gespenstische Stille. Ich sah das zerrissene Porträit des Schloßherren an der Wand und die dämonenhaften Skulpturen, die hie und da im Raum standen. Nur die Rose...sie blühte im schönsten Schein und brachte in einem Moment so viel Wärme in diesen kahlen Raum. Vollkommen vom Anblick der Rose eingenommen, bemerkte ich beinahe den Windhauch nicht, der sich hinter mir auftat. „Sieh an, das Biest hat also weitere Verbündete. Es muss sehr verzweifelt sein, wenn es sich jetzt schon Mitglieder unserer Organisation zum Freund macht.“ Diese Stimme. Es war so lange her. Gott, ich wünschte, könnte aufhören zu weinen während ich diese Zeilen auf das Papier schreibe. Mein Herz setzte für einen Moment aus. Ich wollte mich umdrehen, wollte ihn sehen aber ich blieb starr auf der Stelle stehen. „Du erinnerst mich an jemanden. Wer bist du? Dich habe ich noch nie zuvor in der Organisation gesehen.“ Ich brauchte einen Moment, dann begann ich mich langsam zu ihm zu drehen. Ich sah vorsichtig auf, bemerkte dann erst, dass er beinahe direkt vor mir stand. Langsam glitt mein Blick aufwärts von seinem Mantel hoch bis meine Augen seine trafen. Diese amethystfarbenen Augen, die ich so geliebt habe. Dilan, er hatte sich verändert. Seine Haare waren üppiger geworden, er trug sie allerdings immer noch wie Dreadlocks und zu einem festen Zopf zusammengebunden. seine Koteletten waren gewachsen und reichten ihm sogar fast bis zu den Wangenknochen. Die Jahre haben ihn verändert aber er war es. Ich erkannte ihn sofort und jetzt gerade schaute er mit kalten Augen auf mich herab, anscheinend noch unwissend, wen er da vor sich hatte. „Dilan...erkennst du mich denn nicht?“ Einen kurzen Augenblick später wich er anscheinend ungläubisch ein Stück zurück. Seine dunkle Stimme war kälter als die Nachtluft, die von draußen her reinwehte. „Laia...dann ist es also wahr. Du bist tatsächlich zu einem Niemand geworden.“ Woher hatte er das gewusst? Hatte Xigbar mich doch verraten? Oder Axel? „Die Organisation hat ihre Ohren überall...geliebte Schwester...Xiala.“ Auf seinem Gesicht machte sich ein kaltes Lächeln breit. Ich merkte, wie ich anfing zu frieren. „Welch ein Jammer, dabei hatte ich eigentlich gehofft, dass sich die Organisation sich deiner schon angenommen hätte. Das Letzte, was ich wollte, war dich wiederzusehen.“ Ich spürte, wie der Riss in meinem Herz tiefer wurde. Krampfhaft versuchte ich die Fassung zu wahren. „Dilan, warum? Wieso sagst du sowas? Nach all den Jahren?“ In seinen Augen lag Verachtung als er mich ansah. „Sprich mich nie wieder mit diesem Namen an! Mein Name ist Xaldin. Gerade du, Xiala oder Laia, musst mir sagen, warum ich so reagiere? Du hast es gerade nötig große Reden zu schwingen!“ Er hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und kam langsam erneut auf mich zu. Meine Augen waren vor lauter Panik weit aufgerissen. „Hatten wir uns nicht geschworen, uns immer alles zu erzählen, geliebte Schwester? Dass wir keine Geheimnisse voreinander haben? Warum hast du mir nie die Wahrheit gesagt?“ Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich spürte die Scham und die Schuld in mir. Ich senkte den Blick. „Ja, es ist wahr. Ich habe dich angelogen, Dilan...Xaldin. Aber hättest du es verstanden? Hättest du mich verstanden? Mich und meine Gefühle? Bitte glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich diese Schuld seit zehn Jahren mit mir rumtrage. Wenn ich könnte, ich würde es sofort wieder gutmachen. Ich wollte dich nie verletzen, Bruder. Bitte glaube mir.“ Xaldin schwieg und blickte mir nicht in die Augen. Sein Niemand war kalter als die Nachtluft, die stetig in den Raum hineinwehte. Ein Lächeln glitt mir über die Lippen. „Hattest du mir nicht immer gesagt, dass du immer bei mir bist wenn ich einsam bin? Ich sollte dem Wind lauschen. Das habe ich mir auf meiner Suche nach dir immer zu Herzen genommen und ich habe dich gefunden. Ich wollte dich so sehr wiedersehen, geliebter Bruder. Ich weiß, ich habe dir weh getan indem ich Geheimnisse vor dir hatte aber...egal, ob Niemand oder nicht...ich liebe dich und das wird sich nie ändern.“ Für einen Moment dachte ich, Xaldin wäre aufgetaut. Stattdessen ließ er ein gehässiges Lachen von sich. „Liebe? Gerade du willst mir etwas über Liebe erzählen? Woher willst du wissen, dass deine Tränen nicht auch gespielt sind? Du bist doch nichts weiter als ein Niemand! Sieh dieses Schloß und seine Bewohner als bestes Beispiel, Xiala. Dieses Biest, sein Herz ist voller Wut und Trauer und doch klammert es sich an diese einzelne Rose, die seine Existenz am leben hält, genauso wie dieses Mädchen an seiner Seite. Denkst du wirklich allen ernstes, dass jemand in der Lage ist, ein Biest zu lieben? Ich habe aus deinem Verrat gelernt, liebe Schwester. Emotionen machen einen Schwach und ich...ich habe aufgehört, an die Kraft der Liebe zu glauben. Wenn man von seinen Liebsten hintergangen wird, wieso sollte ich dann noch an die Liebe glauben?“ Ein starker Wind kam auf, ich wich ein Stück an die Wand zurück und beobachtete mit Schrecken, wie Xaldin sechs Lanzen heraufbeschwor, die durch den Wind, den er befehligte, durch die Luft wirbelte. Die gleichen Lanzen, die er bereits als Gardist trug. „Bitte, Bruder, tu das nicht! Ich möchte nicht gegen dich kämpfen!“ Instinktiv aktivierte ich meine Stiefel aber ich wusste, dass ich gegen diese dunkle Kraft machtlos war. Mir kam der düstere Gedanke, dass Xaldin gar nicht wusste, dass ich gar kein Niemand war. Egal also ob Niemand oder Mensch, sobald er mich treffen würde, würde er mir erheblichen Schaden zufügen. Ich musste vorsichtig sein. „Laia, Xiala, wie auch immer. Ich habe keine Schwester mehr! Die Organisation wollte sich deiner schon annehmen aber jetzt habe ich das Vergnügen, deiner lächerlichen Niemandsexistenz ein Ende zu machen! Der Wind soll mein Zeuge sein!“ Einer seiner Lanzen schoss blitzartig auf mich zu, ich schaffte es gerade so auszuweichen aber er war wahnsinnig schnell. „Bitte, Xaldin! Du begehst einen riesigen Fehler! Bitte hör auf!“ Ich spürte, wie eine Lanze genau neben mir in die Wand einschlug. Er wusste es tatsächlich nicht! Er sah mich als Verräterin. Mich, seine eigene Schwester und nun...standen wir uns im Kampf gegenüber. Was sollte ich nur tun? Ich wollte nicht gegen ihn kämpfen. Er war so furchtbar schnell, obwohl ich versuchte immer flink zu parieren, waren seine Lanzen schneller und den Wind nutzte Xaldin als eine Art Schutzschild, das ich nicht durchdringen konnte. Das sollte also mein Ende sein? Vernichtet vom eigenen Bruder? Hätte ich ihm nur die Wahrheit gesagt. Ich fragte mich, ob er überhaupt alles wusste. Ob er es jemals gemerkt hatte. Ich war unvorsichtig. Der Wind erfasste mich, schlug mich brachial gegen die Wand, Xaldin packte mich erneut und drückte mir die Kehle zu. Ich wollte schreien, weinen und versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. Ich hatte keine Chance. „Wieso weinst du? Du bist doch nur ein Niemand! Du kannst nicht fühlen! Sei still und stirb einfach!“ Eine seiner Lanzen fand ihren Weg und bohrte sich durch meine Schulter. Ich konnte nicht schreien, mein Blick war starr gegen die Decke gerichtet. Der Schmerz durchfuhr meinen Körper und meine Hände umfassten die von Xaldin, die sich um meinen Hals gelegt hatten. Ich spürte Nässe, das Blut, das aus meiner Schulter quoll über meinen Mantel laufen und wie mein Blick verzweifelt auf Xaldin ruhte. „Töte mich wenn du dich dadurch besser fühlst. Ich kann nicht wieder gutmachen, was ich getan habe. Ich habe nichts getan, Bruder. Ich habe meine Familie im Stich gelassen. Ich habe nur so lange durchgehalten weil ich meine Familie wiedersehen wollte. Ich...wollte dir so viel sagen.“ Wieso lächelte ich obwohl ich kurz davor war zu sterben? Lag es vielleicht daran, dass es mein Bruder war, der mir den Gnadenstoß versetzen wollte? Xaldin war mit meiner Reaktion eindeutig überfordert und als er sah, dass ich nicht gelöscht wurde und die rote Essenz aus meiner Schulter floss, zuckte er geschockt zusammen. „Was soll das? Du bist ein Niemand! Wieso blutest du? Bist du etwa...bist du etwa...ein ganz normaler Mensch? Du bist nicht Xiala! Laia! Du naives, dummes Kind! Wieso bist du so töricht?“ Einen Moment hatte ich das Gefühl, sein Griff würde sich lockern. Meine Tränen liefen unaufhaltsam. „Es tut mir so leid, Bruder. Es tut mir so leid. Es tut mir so unendlich leid. Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr. Bitte, ich...ich möchte nicht gegen dich kämpfen!“ Meine Gedanken rasten, ich musste an so viel denken, dachte daran, alles wieder in Ordnung zu bringen. Ich vermisste meinen Bruder so sehr. Dann Stille. Ich spürte, wie Xaldin's Hand sich von meinem Hals löste, die Lanzen verschwanden und der Wind nachließ. Ich sackte nach Luft ringend zu Boden und spürte die Würgemale an meinem Hals. Als ich kurze Zeit später aufsah, blickte Xaldin zu mir runter. War das...Trauer in seinem Blick? Er würde doch nicht trauern. „Laia...warum? Warum hast du nichts gesagt? Ich war bereit dich zu löschen!“ Ich hatte nicht die Kraft mich aufzurichten. Ich war erschöpft vom Kampf und wollte einfach nur ausruhen. „Ich...konnte es nicht. Vielleicht sehe ich aus wie ein Niemand aber ich kämpfe nach wie vor für das Licht. Ich musste mich tarnen, damit ich nicht direkt auffalle. Aber...ich kann meinem Bruder nichts vormachen. Nicht noch einmal.“ Ich wollte schlafen. Ich wollte die Augen schließen und einfach ganz weit weg flüchten. Da spürte ich, wie ein sanfter Wind mich ergriff und mich auf die Beine zog. Ich schaute auf, verwirrt über diese Geste. Als sich unsere Blicke trafen, hatte ich für einen Moment das Gefühl, Schuld in Xaldin's Augen zu sehen. Vorsichtig streckte er die Hände nach mir aus und...ich konnte nicht beschreiben, wie ich mich in jenem Moment fühlte als Xaldin mich in den Arm nahm. „Xa...Xaldin?“ Vorsichtig drückte er mich an sich. Kein Wort fiel mehr aber ich für diesen kurzen Augenblick, in dem er mich hielt, hatte ich das Gefühl wieder mit ihm im Radiant Garden zu stehen, an den Tagen, wo ich versagt habe, er mich zuerst zurechtgewiesen und dann getröstet hat. Ja, so war mein Bruder und dafür liebte ich ihn. Ich wollte diesen Wind nicht wieder verlieren. Ich wollte ihn für immer halten. Die Wunde an meiner Schulter war fast vergessen. „Es tut mir leid, Laia, dass ich dich diesen Gefahren ausgesetzt habe. Als ich hörte, du wärst ein Niemand und noch dazu abtrünnig, hätte ich mich am liebsten geweigert dem Auftrag des Anführers nachzugehen, um dich zu löschen. Aber ich hatte doch keine Ahnung!“ Vorsichtig löste ich mich von Xaldin und blickte erleichtert zu ihm hoch. „Bruder, es gibt nichts zu verzeihen. Du hattest allen Grund mich zu hassen. Ich weiß, dass ich keine gute Schwester gewesen war. Es gibt so viel, was du nicht weißt. Glaub mir, in mir brodelt es und ich wünschte, ich könnte dir alles sagen. Aber...ich kann es nicht. Noch nicht. Nicht so. Nur...dass ich mich verliebt habe. Und mein Herz...wird immer diesem Jemand gehören. Du hast einst zu mir gesagt, dass du immer mit mir tanzen wirst, bis eines Tages jemand kommt und an deiner Stelle mit mir tanzt. Dieser jemand kam und öffnete mir sein Herz. Aber...ich habe so viel falsch gemacht. Ich habe versagt. Ich weiß, dass ich mich dir nie hätte zeigen dürfen aber...“ Ich schaute unter Tränen mit einem gequälten Lächeln zu Xaldin auf. „Ich habe dich so sehr vermisst und auch, wenn ich wusste, dass du ein Niemand bist und auch mit dem Risiko, dass du nicht mehr der bist wie damals, wollte ich dich sehen! Ich bin die ganze Zeit stark geblieben, Bruder! Und siehst du? Auch wenn ich weine, ich lächle! Ich bin stark geworden, oder?“ Ich rang nach Luft und trocknete meine Tränen. „Ich weiß nicht, was du und die Organisation vorhaben und ich werde es nicht sein, die gegen euch antritt. Das überlasse ich dem Träger des Schlüsselschwertes. Aber ich werde weiterkämpfen und stark sein! Bis ich eines Tages meinen Frieden gefunden habe. Ich werde mein Herz nicht der Dunkelheit überlassen. Ich werde für uns stark sein und warte, bis wir eines Tages wieder alle zusammen sein können.“ Xaldin's Miene hatte sich nicht verändert. Er schaute mich mit strengem Blick an bis ich ein leises Lachen von ihm hörte. „Laia, du bist wirklich stark! Gegen die Übermacht der Organisation hättest du keine Chance aber du hast ein starkes Herz. Du hast mich verraten und ich kann dir immer noch nicht verzeihen. Aber ich möchte dich nicht töten. Deswegen verschwinde von hier. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen und ich werde nicht zögern, ihn auszuführen. Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder. Vielleicht verrätst du mir dann, welcher Jemand dein Herz so gefangen hält.“ Wenn ich es ihm nur sagen könnte. Die Schuldgefühle lasteten hart auf meinen Schultern aber ich war noch nicht soweit. Xaldin und Xigbar gehörten derselben Organisation an und verfolgten dieselben Ziele. Was würde Xaldin tun wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde? Von daher schwieg ich. Stattdessen fuhr ich mit dem Handrücken noch ein letztes Mal über Xaldin's Wange. „Egal, was passiert, egal, welchen Weg du gehst, du wirst immer mein Bruder sein. Ob Licht oder Dunkelheit, ich liebe dich. Ich möchte mit dem Wind leben. Dem Wind, den du mir geebnet hast. Ich werde gehen. Doch gebe ich dir einen guten Rat. Unterschätze den Träger des Schlüsselschwertes nicht und auch nicht die Macht der Liebe. Leb wohl...Dilan.“ Ich hielt mir die Schulter als ich zur Terrasse ging um das Schloß zu verlassen. Ein letztes Mal spürte ich den Wind, den Xaldin in meine Richtung schickte und...fühlte, wie er mich umgarnte. Plötzlich...keine Schmerzen mehr. Ich blickte auf meine Schulter, die Wunde war verschwunden. Ich drehte mich um doch Xaldin war bereits verschwunden. „Leb wohl, geliebte Schwester.“ Ich schloss die Augen, fühlte den Wind, der die Nachtluft durchschritt und schloss mit dem Kapitel meines Lebens ab. Ich war mir bewusst, dass es wahrscheinlich fürs erste das letzte Mal sein sollte, wo ich meinen Bruder sah. Und so sollte es sein. Ich stand auf dem höchsten Turm des Schloßes als Sora meinen Bruder in einem erbitterten Kampf besiegte. Mein Bruder, sein Niemand, er hat tapfer gekämpft wie ein wilder, entschlossener Krieger und als er in dem Augeblick, in dem seine Existenz ein Ende fand, einen Schrei gen Himmel schickte, legte sich ein erleichtertes aber auch zufriedenes Lächeln auf meine Lippen. Denn so wie der ehrenhafte Krieger der er gewesen war, so starb er auch als Krieger ehrenvoll. Ich spürte die letzten Tränen meine Wange benetzen, sah wie glücklich das Biest und Belle sich in die Arme fielen, denn sie hatten ihren Feind besiegt. „Wo ist die Ruhe dieser Nacht? Der Sturm, der hat sie fortgebracht. Der Blitz, der hat sie aufgescheucht, als wenn die Ruhe niemand bräucht. Der Wind, der hat sie fortgeweht bis dann der Sturm sich hat gelegt. Ich hoffe, deine Seele konnte nun ihren Frieden finden. Leb wohl, geliebter Bruder. Bis wir uns wiedersehen.“ Damit endete meine Reise in dieser Welt und ließ meinen ewigen Begleiter, den Wind die Tränen auf meinen Wangen verscheuchen während ich meine Reise fortsetzte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)