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[in absentia]
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Noiselessness

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Chapter 1: Noiselessness
 

"Ah!" Ich atme die frische Luft ein und puste sie wieder aus. Die Sonne steht unverändert an der selben Stelle wie bereits am Tag zuvor und am Tag der vor diesem Tag war. Eigentlich stand sie um diese Uhrzeit immer an dieser Stelle, aber mich wundert nichts mehr. Genauso wie ich immer aus dem selben Grund an dieser einen Stelle zu dieser bestimmten Zeit stehe und in dem Himmel zur Gelben, leicht bläulich in den Himmel scheinenden Sonne blicke, vorbei an den rauen Felsformationen vor mir in die sich die Felshauptstadt schmiegt, genauso wird sie ihren Grund haben jeden Tag dort oben an diesem Fleck zu stehen und mit ihrem Licht die Stadt zu bereichern.
 

Der ohnehin braune Stein in dieser Gegend wirft die Strahlen in dunkelrot wieder herunter vom Berg, durch die Zwillingskuppen an deren rechter Spitze ein Turm steht. Durch das Kliff zwischen den beiden Kuppen, den Brüdern wie sie heißen, scheint die Sonne herab ins Tal und die Steppe die sich um den Berg herum in Weiten erstreckt die man mit dem bloßen Auge nicht mehr erfassen kann. Ich ziehe die Beine an meinen Körper, kauere mich zusammen und beobachte immer noch wie die Sonne von einem der beiden Gipfel zum anderen wandert. Ein Luftzug streicht durch meine Haare, ein paar Grillen Zirpen im Hintergrund.
 

Die bläuliche Erscheinung der Sonne wechselt bei jeder neuen Berührung mit den Wänden in tiefdunkles, romantisches rot das irgendwie den Schein wahrt, es würde jeden Moment dämmern und Nacht werden, und das am helllichten Tag! "Ach du..." Mit einer kurzen Handbewegung verscheuche ich ein Glühwürmchen das sich zu dieser Tageszeit auf meine Stirn verwirrt hat.
 

Jetzt surrt es ein paar Runden um meinen Kopf herum und empört sich über diese Geste. Mit einem kleinen Puster verschwindet es dann wild umherschwirrend im Himmel um sich einen neuen Platz zum Ausruhen zu suchen.
 

"Interesse an einer Party?" Jemand fragt tatsächlich ob ich mich ihm anschließe, wahrscheinlich wieder so ein Newby wie letztes Mal und das Mal davor. Aber er scheint mich wenigstens nicht zu kennen, ein Pluspunkt auch wenn er nichts bringt. Ich stehe auf und mustere ihn offensichtlich ziemlich skeptisch, oder zumindest so skeptisch wie ich es imitieren kann. Zwei blaue Streifen als Markierung auf den Wangen, Einhänderschwert in der Schneide, Buckler auf dem Rücken.
 

Seinen Brustpanzer ziert das Wappen der Wasserhauptstadt. Ich hab es schon oft genug gesehen als ich mich mit ein paar angelegt habe. Ich selbst würde es nie trafen, um ehrlich zu sein, ich würde nie ein anderes tragen als das was ich im Moment besitze. "Mein Name ist Lori!" Wirft er ein, als ob es mich interessieren würde.
 

"Mein Account ist..." "Kein Interesse..." Unterbreche ich ihn, noch bevor er mir seine Acc Daten geben kann. Wäre ja noch schöner wenn dann auch noch mein Mailfach überflutet wird von irgendwelchen Spinnern die Hilfe oder einen Chatpartner brauchen. Er schluckt kurz und sieht mich an. Dann wendet er sich ab. "Ich verstehe!" Mit einem Handwink verabschiedet er sich und geht pfeifend den Hügel herunter, der Sonne schenkt er keine Beachtung.
 

Seufzend lasse ich mich wieder auf meinen Sitzplatz fallen, lasse meine Beine frei Baumeln. Es ist einfach so anders. So schön ruhig und idyllisch. Inzwischen breitet sich ein Schatten über die Steppe aus, der Turm und die zweite Klippe versperren die Sicht auf die Sonne. Einzelne Fenster des Bollwerks lassen die Sonne durchscheinen und erhellen einzelne Flecke in der Landschaft.
 

"Ein Schatz dir scheint,

wenn die Sonne weint.

Wenn du Mut genug hasst,

hast du's noch nicht verpasst.

Ersteige die Angst

Sodass du's erlangst..."
 

Ich zitiere ein Paar Worte die ich in einer Taverne im Gespräch einiger Vagabunden aufgeschnappt habe. Seit undenklichen Zeiten soll irgendwo dort in der Felshauptstadt ein Schatz von unmesslichem Wert verborgen sein und alles was bisher bekannt ist, sind diese wenigen Verse. Nicht wirklich ein Hinweis, aber anregend wieder einmal eine Herausforderung anzunehmen.
 

Sicherlich lustig einen Schatz zu suchen, aber welche Chancen hatte ich wenn nicht einmal die Goron Knights, die hier ansässigen Ordnungshüter und Moderatoren, mehr Infos hatten. Ich streiche mir ein paar Haare aus de Gesicht, die blaue Farbe stört mich kein bisschen. Der Wind braust plötzlich auf und wirft sie mir wieder durcheinander, sodass ich meine Haare erneut Ordnen darf.
 

Ein Stampfen lässt erraten das wieder eine Gruppe Abenteurer aus einer der Hauptstädte oder von einem Streifzug auf ihren ,Haustieren' heimkehrt. Die mögen sich vielleicht mit kleinen Fischen abgeben, Schatztruhen, Gold, vielleicht ein neuer Rang, aber ich habe da ganz andere Ansprüche. Mein Katana ruht immer noch in der Schneide an meinem Gürtel. Es hatte mich ein Vermögen gekostet, aber bereut habe ich keinen einzigen Penny. Und wer den Penny nicht ehrt ist des Goldstücks ja angeblich nicht Wert! Die Finger meiner linken Hand fahren unablässig den Griff des Schwerts auf und ab. Es ist ein gutes Gefühl sich verteidigen zu können. Wolken ziehen am Horizont auf, für morgen ist wohl ein Unwetter geplant.
 

Wurde auch mal wieder Zeit, dass es Regnet, auch wenn es viele deprimierend finden. ,Warum existiert der Regen überhaupt?' Fragen sie. ,Weil es glücklich macht, es wäscht rein, die Pflanzen recken sich ihm Entgegen, ein Regenbogen schillert in den schönsten Farben...' Antworte ich jedes Mal, aber sie verstehen mich nicht. Für sie ist alles dunkle schlecht, möchte nicht wissen was passiert wenn diese Art von PC mal in eine Dungeon ohne Fackeln gerät. Hmm, sicher eine gute Idee falls es mal zu langweilig wird. Weit entfernt ertönt erstes Donnergrollen, es wird wohl wirklich ein Unwetter geben.
 

Ich öffne nach unvorstellbar langer Zeit meine Augen wieder und werde gleich von der Sonne geblendet. Noch scheint sie, aber in drei, höchstens vier Stunden werden die Wolken sie eingeholt haben. Zack. Ein Blitz bohrt sich aus der entfernten Wolkendecke und schlägt irgendwo im Nirgendwo ein, anscheinend ein Baum, denn einige größere und auf diese Entfernung hin noch erkennbare Vögel schweben aufgescheucht durch die Luft.
 

"Ich sollte dann so langsam mal..." Eigentlich schade, aber wenn ich nicht noch klitschnass werden will. Ich stütze meine rechte Hand auf dem rechten Knie ab und stehe so auf. Mein Umhang wippt leicht mit als ich mich umdrehe und meine Kapuze fest über den Kopf ziehe. Der Wind hat zugenommen, richtige Sturmböen deuten sich an und schon jetzt zerzauste es mir das Haar, deshalb auch die Kapuze. Deshalb und weil ich nicht gerne erkannt werde.
 

Ich habe meine Gründe nicht erkannt zu werden, und auch Gründe nicht mehr in die Wasserhauptstadt zu wollen. Aber die sind für mich nicht von Bedeutung, liegen in der Vergangenheit, und es ist nicht gut über die Vergangenheit zu reden! Man hat mir zwar immer wieder das Gegenteil eingebläut aber hier gehe ich meinen eigenen Weg! Und wenn sie mir hier über den Weg laufen, Gnade ihnen Gott. Ich wende meinen Blick weg vom Loch das ich während meiner Gedanken apathisch in die Luft gestarrt hatte und drehe mich um. Der Pfad vom Hügel ist schon flach getreten.
 

Dabei war ich so oft doch gar nicht hier, ein, höchstens zwei Mal am Tag. "Bestimmt gehen noch andere hier hin, bestimmt, wieso auch nicht..." Ich gehe den Pfad entlang, betrachte das Gras das links und rechts von ihm Wächst und sich unter dem Wind biegt. Es passt sich an und hat sich immer angepasst. Und es wird sich für immer anpassen müssen wies aussieht. Grausame Evolution sag ich da nur. "Hey Du!" Ein Mann ruft mich vom Ende des Pfads. "Ein Sturm wird aufziehen!" So sieht er auch aus, wie die Wetterwarte persönlich in hohen Stiefeln und ganz in gelb. Hat was, aber trotzdem wieder nur ein misslungener Versuch cool auszusehen. "Danke für die Warnung..."
 

Ohne große Regung marschiere ich an ihm vorbei. Ob ich eingebildet bin? Nein, ich habe nur meinen eigenen Weg gefunden? Ich war sogar noch relativ freundlich zu antworten. Ein kräftiger Windstoss bläst uns beidem um die Ohren, meine Kapuze hält, mich hält es am Boden. Der gelbe hat weniger Glück, wird vom Wind mitgerissen. Was stellt er sich auch Quer zum Wind? So ein Trottel. Dann geht alles schnell, ich laufe hinter ihm her, springe, greife mir seinen Oberkörper. Mit einer Drehung nähere ich mich, mit ihm auf den Schultern, wieder dem Boden. Der Wind scheint etwas zu ahnen und legt noch mal kräftig zu.
 

Oh Gaia, dafür liebe ich diese Welt, real bis zum Schluss, wenn man nur die Bedingungen eingeht und genügend Phantasie hat. Ich lege uns beide so dünn wie möglich gegen den Wind, damit der Auftrieb nachlässt und wir nur noch weitergeweht werden, dabei aber fallen. Eiskalte Berechnung ist manchmal eben doch besser. "Tiefer, Tiefer... Tiefer..." Ich warte geduldig.
 

Ha! Mit einem inneren Aufschrei ramme ich so bald wie möglich mein Katana in den Boden, aus der Schneide hatte ich es schon im Flug entfernt. Ein paar Meter fraß es sich noch durch den Grund, bis ein Brocken den Weg versperrte und uns endlich wieder auf den Boden kommen ließ. Ich bereue den Preis der Waffe heute noch nicht. Schon des Öfteren hat sie mich auf diese Art und Weise gerettet, was ich weis Gott, nicht von allem behaupten kann.
 

Und vor allem nicht von allen erwarten kann. "Hui..." Der Mann auf meinem Rücken schnauft erstmal durch, für ihn schien es das erste mal gewesen zu sein, da weiß er jetzt wenigstens welchen Nervenkitzel er bisher verpasst hat. Der Wind legte sich wieder, und ich lasse den Gelben mit einem überlegenen Grinsen, das er durch die Kapuze ja nicht sehen konnte, wieder von meinem Rücken. "Ganz schön knapp..." Bemerke ich kurz. Er muss ja nicht unbedingt erfahren das es mir Spass gemacht hatte, nicht unbedingt.
 

"Wir sollten jetzt aber trotzdem besser zurück! Bei den Windgeschwindigkeiten wird es nicht erst Morgen, sondern in höchstens einer Stunde loslegen das es dir vor Donner die Ohren weghaut!" "Jah!" Erwidert er. "Lass uns gehen!" Wir schreien uns gegenseitig an, aber nur weil der Wind wieder loslegt.
 

Bis zur Berghauptstadt würde es eine halbe Stunde Fußmarsch sein, also noch genug Zeit wenn wir uns beeilten. Ich mochte zwar keine Parties und mag sie nicht, aber ich kann den Mann auch schlecht vom Winde verwehen lassen, wer weiß welchen Drachen er dann in die Hände fällt. Oh ja, Drachen, ewig her seit ich das letzte Mal gegen einen gekämpft habe.
 

So langsam nervt der Wind echt, so sehr das ich seit gut und gerne zehn Minuten an nichts mehr anderes gedacht habe. Und der Gelbe folgt mir immer schön brav. "Halt!" Ein Donnergrollen des nahenden Gewitters übertönt den Ruf. Keine Ahnung woher er kam, gehört hatte ich ihn aber... "Halt!" Vorsichtshalber wird er wiederholt, es scheint hier wohl jemand ernst zu sein. Ich hebe den Saum meiner Kopfbedeckung ein wenig und muss feststellen das sich uns jemand in den Weg gestellt hat. Verdammt, können sich diese, Anfängerinnen keinen anderen Ort zum spielen suchen?
 

"Was willst du?" Schreie ich gegen den Wind an der nunmehr vom Berg Goron selbst herunter zu blasen scheint. "Wenn du Manns genug bist, stell dich mir zum Kampf!" ganz nach meinem Geschmack, ein Kampf bei diesem Wetterchen, zugegeben, die Frau hatte Stil, und ein ziemlich großes und schweres Schwert, ein Bastardschwert soweit ich richtig liege, aber das lässt mich eher kalt. Irgendwie stiehlt sich wieder dieses Grinsen auf meine Lippen. "Lasst das! Das ist doch Wahnsinn!"
 

Kann der gelbe nicht seine Klappe halten? "Klappe, das ist meine Entscheidung!" Das hatte gesessen, und den gewünschten Effekt. Etwas erschrocken wich er zurück, während die Frau näher kam und ihr Schertchen zog. "Schön, dann nimmst du also an?" "Ja!" Sie leckte kurz obligatorisch über die Schneide. Die Frau hatte echt Schneid mich herauszufordern.
 

"Mal sehn wie du dich so machst..." Mit den Worten lege ich meine linke Hand auf den Schwertgriff. Ich fahre ihn mit der ganzen Hand herab. Bloß noch mein Daumen berührt jetzt den Griff, perfekt. Soll sie kommen. "Ich bin bereit..." Gebe ich zu erkennen, sie zieht nur eine Augenbraue hoch. Wenn sie jetzt auch nur ein höhnisches Wort von sich gibt, kann sie einpacken. "Also gut!" Hallt es mir aus ihrer Richtung entgegen, noch provoziert sie nicht. Aber ich warte nur darauf.
 

Das gibt dem ganzen doch erst den richtigen Reiz, abgesehen vom ewig blasenden Wind natürlich und der Gefahr. "Dann lass uns sehen ob du ,Frischling' wirklich was auf dem Kasten hast! Ah!" Ok, das war das was ich erwartet und erhofft hatte. Jetzt hatte ich einen Grund. Sie läuft an, erhebt das Schwert gegen mich. Gleich rennt sie in mich rein, jetzt! Klirr! Mit einem Fingerstups befördere ich mein Schwert aus der Schneide sodass es sich drehend durch die Luft schraubt, und den ersten Angriff für mich abblockt. Es funktionierte doch immer wieder. Sie gerät ins Schwanken, irgendwie wie erwartet.
 

Meine rechte hand schnellt vor, greift sich das Katana aus der Luft, hiebt zu. Total überrumpelt das ich ausgewichen bin und nur mein Schwert geblockt hat fällt sie nach vorne, ein fataler Fehler. Wie schon so oft stehe ich dadurch hinter meinem Gegner, und schwinge meine Waffe einmal kräftig. Kein Geräusch wie bei einem Aufprall von Metall auf Knochen ertönt, glatter Schnitt.
 

"Game Over..." Flüstere ich trocken in den Sturm, während sie noch fällt und langsam entfernt wird, und ich mein Schwert wieder am Gürtel befestige. Ich drehe mich um, der Gelbe staunt nicht schlecht, aber ich bin es gewöhnt. Meine Kapuze sitzt immer noch wie an gegossen. Kapuze, irgendwie klingt das Wort falsch, schlecht, so nach ,Kapuff' oder so.
 

Warum mache ich mir Gedanken, der Kampf hat wertvolle Zeit gekostet. "Wir müssen weiter!" Ein verständnisloses Kopfnicken reicht mir als Antwort. Ohne weiter auf ihn zu achten gehe ich schnurgerade auf die Stadt zu, in der jetzt Zahlreiche Läden verschlossen sind.
 

Die Tavernen und Spelunken quellen jetzt sicherlich über, aber was soll's. Ich habe ohnehin nicht vor zu schlafen. Vielleicht ein Nickerchen. Schlafen kann ich wann anders auch noch. Jetzt erstmal hinter die Stadtgrenze kommen. Ein Teleporter wäre jetzt sicherlich hilfreich, aber auch irgendwie langweilig.

Erst jetzt fällt mir ein Grund ein warum hier keine Bäume stehen, bei dem Wind. Sie würden schlichtweg ausgerissen.
 

Ich warte nicht auf den Wetterfrosch, bin mir aber sicher das er mir noch folgt, wenn nach dem Kampf auch mit gewissem Sicherheitsabstand. Das Gras kann sich unter jedem Sturm biegen, aber die großen und starken Bäume nicht, warum? Eigentlich müssten sie stärker sein, aber sie sind unflexibel, ja, daran wird es liegen. Das kleine und pfiffige Gras siegt über die Bäume, das wär doch mal was für den Geschichtsunterricht.
 

"Unter Winden biegen sich

Unter Winden brechen

Das Gras ganz pfiffelich

Der Bäume Schmerzen stechen"
 

Klingt gar nicht mal so schlecht, noch Verbesserungswürdig aber nicht schlecht. Wäre mein Gesicht jetzt nicht verdeckt würde man garantiert das Lächeln sehen. Lächeln? Ich? Nein, war bloß eine Wahnvorstellung. Ich habe nie gelächelt und werde es nie, vielleicht irgendwann mal, aber nicht hier und nicht heute. Oder gerade hier? Wenn dieser Wind bloß nicht so pfeifen würde! Da kommen einem ja die Trommelfelle zu den Ohren rein! Moment, sie sitzen in den Ohren, egal. Ich beschleunige meine Schritte, noch ein paar hundert Meter bis zum Stadttor, der Marsch ging schneller von statten als erwartet. "Halt Reisender, wo willst du hin?" Eine Patroullie der Goron Knights stellt sich vor mich.
 

"In die Stadt, wohin sonst..." ich klinge leicht gereizt, bin ich ja auch. So ne doofe Anmache ist mir echt selten untergekommen. Unwetter und wo will ich hin? Vielleicht zum Mond Peterchen grüßen oder so? Ich beruhige mich langsam wieder. Ein Streit hier wäre sicherlich nicht gut für die Knights, noch sind wir außerhalb der Hauptstadt. Einer der drei mustert mich skeptisch. "Irgendwo habe ich deine Aufmache schon..." "Ach lass ihn, wir sollten selbst schnell unseren Rundgang abschließen! Ich will heute noch mal in den Brunnen-Dungeon!" Ein Glück, sie hatten mich nicht erkannt, ein einziges Mal in meinem besch... eidenen Leben kann ich einem Knight danken, das ich das noch erleben darf.
 

Die Gruppe geht aus dem Weg, ich kann weitergehen meinen sie noch und verschwinden dann. Die Steigung nimmt rapide zu. Kein Wunder, steht ja auch auf einem Plateau am Berghang die Stadt. Und sie selbst ist noch mal in viele Plateaus unterteilt, auf jedem ein oder zwei Häuser. Also eigentlich sogar recht hübsch, wenn es nicht so ein Mistwetter wäre. "Reisender! Öffnet sofort das Tor!" Die Rufe interessieren mich wenig. Sollen sie es doch öffnen, rein kommt man immer irgendwie. Knarrend schieben sich die schweren Türen zur Seite und gewähren mir Einlass, schön. Jetzt nur noch ein trocken bleibendes Fleckchen suchen. Aus der Bar stehen sie schon Schlange bis zum Straßenschild.
 

Die kann ich schon mal vergessen. So viele Gildenschilder hier und alles voll. Unglaublich wie viele inzwischen teilnehmen. Da vorne ist die Markthalle. "Du kommst hier net rein!" Ein älterer Herr wird gerade von der Tür gewiesen, ein Händler oder so, und der Türsteher scheint sich auch für besonders lustig zu halten. Aber bei genauerem Hinsehen wird klar das es da genauso voll ist wie überall sonst auch. Schöne Aussichten, was bleibt anderes als tiefer in die Stadt zu ziehen. Häuser ziehen an meinem Blick vorbei, verschlossene Türen, weitere Schilder. "Ob wirklich ein Schatz im Turm ist? Stürmen tut es ja..."
 

Diese Neulinge, als ob sie den Schatz finden könnten. Wenn die Sonne dir weint haben sie wohl als Sturm gedeutet, was immer mir recht ist. Sollen sie doch ihre EXP aufs Spiel setzen, mir doch egal. Ist ja nicht mein Level und nicht mein Kram. Aber so langweilig. "Ah!" Mein Blick erhellt sich für Sekundenbruchteile. Eine Bar die noch nicht aus allen Nähten platzt.
 

Dunkel zwar und uneinsehbar aus dieser Richtung, aber sie ist da, und bin ich das nicht auch? "Hallo..." Mit Not dürftiger Begrüßung schiebe ich mich zur Tür herein, ein Stuhl, nur ein Stuhl. Ich bin wohl doch ganz schon weit gelaufen, nun da ich meine Füße plötzlich wieder spüre. Ja, ich spüre sie.
 

Ja ich habe Phantasie und etwas anderes. Aber Vergangenheit ist unwichtig. Erstmal zurücklehnen und gemütlich sitzen. Der Stuhl knarrt zwar aber lange werde ich ohnehin nicht sitzen. Abenteuerlust, was wäre das Leben ohne sie?

Langsam wiederhole ich nochmals den Vers...
 

"Ein Schatz dir scheint,

wenn die Sonne weint.

Wenn du Mut genug hasst,

hast du's noch nicht verpasst.

Ersteige die Angst

Sodass du's erlangst..."
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2004-09-15T09:27:27+00:00 15.09.2004 11:27
Die Ich-Perspektive find ich halb so schlimm, allerdings passen in dieser Erzählweise die teils lustigen Bemerkungen des Charas nicht zu seinem eher düsteren, verschlossenem Charakter. Ansonsten, gute Ideen und recht gute Formulierungen.
Von: abgemeldet
2003-10-28T17:17:45+00:00 28.10.2003 18:17
o.o Ich mag es. Kommt noch mehr? ^^ .hack ist genial, und dein fic ist es ebenso.
*Daumenheb* Wirklich. ^^ Obwohl die ich-perspektive nicht so mein ding is .. :/


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