Everytime we touch von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Your arms are my castle ---------------------------------- „Komm schon, Mika.“   „Nein!“   „Es ist wahrscheinlich nicht mal halb so schlimm wie du-“   „Doch, ist es! Sogar noch schlimmer!“   „…Du übertreibst…“   „Nein, tue ich nicht! Und ich werde so nicht rauskommen!“   „Aber du kannst dich da drin doch nicht für immer verstecken.“   „Na, dann pass mal auf!“   „Du führst dich wirklich wie ein Kind auf, weißt du das?“   „Ich will das nicht ausgerechnet von dir hören!“   „Ernsthaft, komm jetzt raus da.“   „Ich sagte nein!“   Anstatt weiter zu protestieren, seufzte Yuu nur schwer, während er vor der verschlossenen Badezimmertür stand, hinter der Mika sich befand.   Es war die erste Nacht nach dem Vorfall am Flughafen von Nagoya, wo sie vor der Armee geflüchtet waren und glücklicherweise hat das Team, dem Mika und Narumi nun eher unfreiwillig angehörten, Zuflucht in einem kleinen verlassenen Haus gefunden, in dem sie beschlossen bis zum nächsten Morgen zu bleiben.   Da alle von ihnen ziemlich erschöpft und müde waren, aufgrund dessen, was alles passiert war und da sie sich um einen bewusstlosen Yuu kümmern mussten, der erst vor kurzem wieder aufgewacht war, gingen sie alle direkt nach dem Abendessen zu Bett, das eigentlich nur aus ein paar einfachen Vorräten bestand, die sie dort drin fanden und noch essbar waren.   Und auch Yuu und Mika beschlossen es für den Tag gut sein zu lassen und beide gingen in ihr gemeinsames Zimmer um sich eine längst überfällige Pause, die sie mehr als nur verdient hatten, zu gönnen.   Es war nicht groß und bestand nur aus einen einzigen Bett und einer Holzkommode, nicht mehr und nicht weniger, aber zumindest besaß es ein angrenzendes Badezimmer.   Yuu war der erste, der eine Dusche nahm und da sie auf ihrem Weg an einem Laden vorbeigekommen waren, konnten sie an einige Ersatzklamotten gelangen und auch an ein paar Pyjamas für die Nacht.   Nachdem er fertig war und einen hellorangen Pyjama angezogen hatte, wartete Yuu draußen und warf einen Blick in die Schubladen der Kommode, während Mika mit Duschen an der Reihe war.   Als er allerdings fertig geduscht hatte, schloss Mika plötzlich die Tür ab und weigerte sich vehement aus dem Badezimmer wieder rauszukommen, offensichtlich, weil sein Pyjama ganz und gar nicht seinem Geschmack entsprach, während Yuu vor der Tür stand und versuchte ihn davon zu überzeugen, rauszukommen.   „Mika, komm jetzt endlich da raus.“, sagte Yuu erneut mit einem Seufzen, „Es kann nicht so schlimm sein.“   „Ich seh‘ lächerlich aus!“, entgegnete Mika von der anderen Seite, „Ich komm auf keinen Fall so raus!“   „Seit wann bist du denn so eine Diva?“, fragte er mit sarkastischem Ton.   „Halt die Klappe und bring mir meine Uniform zurück!“   „Tja, blöd gelaufen. Ich hab sie bereits Kimizuki gegeben, damit er sie morgen waschen kann, weil du gesagt hast, dass ich sie ruhig nehmen könnte, während du am Duschen warst. Und ich werde ihn nicht aufwecken. Ich hab das einmal gemacht und glaub mir, ich werde das definitiv nie wieder tun…Jetzt hab dich nicht so und komm raus.“   „Auf gar keinen Fall! Nicht in diesem…Ding!“   „Dann renn von mir aus nackt rum.“   „Garantiert. Nicht.“   Da er genug von seiner Sturheit hatte, seufzte Yuu erneut schwer, bevor er sagte:   „Wenn du nicht rauskommen willst, dann komm ich halt rein.“   „Das will sehen.“   „Vergiss nicht, dass ich ziemlich stark bin und außerdem hab ich immer noch die Hilfe von meinem Dämon.“   „…Das wagst du nicht.“   „Du kennst mich.“, entgegnete er mit einem seiner üblichen sorgenfreien Lächeln, „Ich würde es. Ich zähle bis drei und wenn du bis dahin nicht draußen bist, dann brech‘ ich die Tür auf.“   Von der anderen Seite der Tür konnte er hören wie Mika mit der Zunge schnalzte und vernahm ein spöttisches Lachen als Antwort, was ihm signalisierte, dass er ihm nicht ganz glaubte.   „Eins.“, fing Yuu trotzdem an zu zählen, während er zur Kommode ging und sein Schwert nahm, das zusammen mit Mika’s darauf lag, bevor er wieder zurück zur verschlossenen Tür ging.   „…“   „Zwei.“, zog er das Schwert aus der Scheide, laut genug um ihm zu zeigen, dass er es ernst meinte.   „…“   „Drei.“   „…“   Nachdem er ihm noch einige Sekunden Bedenkzeit gegeben hatte, holte Yuu tief Luft und wollte seinen Dämon rufen:   „Asura-“   „Okay, okay.“, unterbrach Mika ihn mit panisch klingender Stimme, da er befürchtete, dass er seine Drohung wirklich wahrmachen würde, „Ich komm ja schon raus…“, gestand er sich endlich seine Niederlage ein, hörbar verlegen.   Mit einem Siegeslächeln auf den Lippen, steckte Yuu Asuramaru wieder zurück in die Schwertscheide und hörte wie die Tür von innen aufgeschlossen wurde.   Mit einem schweren Seufzer, öffnete Mika die Tür und stand nun vor Yuu, während er einen…leuchtend pinken Pyjama trug, der von kleinen gelben Entchen übersät war.   Als er nun verstand, warum er nicht rauskommen wollte, räusperte sich Yuu und sagte, während er sein Bestes versuchte bei diesem Anblick nicht in Gelächter auszubrechen, aber sich trotzdem ein kleines Kichern nicht verkneifen konnte:   „S-süß. Es…steht dir. Wirklich. Kein Zweifel. Es betont deine-“, er wurde von einem nassen Handtuch unterbrochen, das ihm direkt ins Gesicht geworfen wurde.   „Halt die Klappe!“, fauchte Mika und ging an ihm vorbei, „Zur Hölle, ich seh‘ noch nicht mal den Sinn darin, das hier überhaupt tragen zu müssen!“   „Reg dich doch nicht so auf, Mika.“, versuchte Yuu ihn zu beruhigen, während er das Handtuch ins Badezimmer warf und, nachdem er das Licht ausgemacht hatte, die Tür schloss, „Alle unsere Uniformen waren schon ziemlich abgetragen von all den Kämpfen und auch voller Blut, besonders deine…“   „…“   „Kimizuki hat Recht, dass es besser ist sie erst mal zu waschen und außerdem ist es in denen hier viel angenehmer zu schlafen, denkst du nicht?“   „Vampire brauchen nicht zu schlafen, deshalb wäre es für mich sowieso besser, wenn ich draußen Wache halten würde, da die Armee, oder die Vampire wahrscheinlich noch immer hinter uns her sind und uns hier jederzeit finden könnten.“   „Schön, nur zu.“, entgegnete er sarkastisch, während er Asuramaru zurück auf die Kommode legte und sich danach im Schneidersitz auf’s Bett setzte, „Ich bin mir sicher, dass sie dich in diesem Aufzug so was von ernst nehmen werden.“   Als er diese Bemerkung hörte, sah Mika an sich herunter und wurde daran erinnert, was er in diesem Moment trug und spürte wie ihm die Wärme ins Gesicht schoss, bevor er schmollend seinen Blick von ihm abwand.   „Komm schon, entspann dich.“, sagte Yuu und konnte sich dabei ein kleines Lachen, aufgrund seiner Reaktion, nicht verkneifen, „Nach allem, was wir bis jetzt durchmachen mussten, ist es uns doch wohl mehr als erlaubt uns für einige Zeit eine Pause zu gönnen, oder?“   „Aber-“   „Und auch wenn du überhaupt keinen Schlaf brauchst und nicht erschöpft bist, solltest du dich auch etwas ausruhen.“   „…“   Da er wusste, dass er nicht gegen seine Sturheit gewinnen konnte und als er dieses sorgenfreie Lächeln sah, das er ihm in diesem Moment schenkte, versuchte Mika nicht weiter zu protestieren und gestand sich seine Niederlage mit einem Seufzen ein.   „Na gut. Aber ich werde mich nicht hinlegen. Das Bett ist für uns beide sowieso zu klein und da du es mehr brauchst als ich, kannst du es ganz für dich allein haben. Ich…werd einfach den Boden nehmen, oder so…“   „Naja, wir passen eigentlich schon beide zusammen hier rein.“, widersprach ihm Yuu mit einem verdächtigen Lächeln auf dem Gesicht.   „Und wie?“, wollte Mika mit einem kleinen Lachen wissen.   „Komm her, ich zeig’s dir.“, entgegnete er sanft, während er auf die Stelle neben sich klopfte und ihm damit signalisierte dort Platz zu nehmen.   „…“   Es wäre eine Lüge gewesen zu behaupten, dass dies überhaupt nicht Mika’s Interesse geweckt hatte und nachdem er ihn skeptisch ansah, übermannte ihn seine Neugier und so ging er auf Yuu zu und setzte sich direkt neben ihn auf‘s Bett.   „Also?“, fragte er und sah ihn dabei unbeeindruckt an.   Ein listiges Grinsen erschien auf Yuu’s Gesicht und bevor Mika überhaupt reagieren konnte, schlang er plötzlich seine Arme um seine Schultern und zog ihn an sich, während er sich hinlegte, was Mika, der nun auf ihm lag, aufgrund dieser unerwarteten Aktion, überrascht aufschnappen ließ,.   „…Ich hätte es wissen müssen.“, sagte Mika ausdruckslos und mit einem Seufzen nachdem er sich aus seiner Umarmung befreit und sich aufgesetzt hatte.   Yuu konnte nicht anders als bei dieser Reaktion in Gelächter auszubrechen, während er seinen Kopf auf das Kissen fallen ließ und es dauerte nicht lange, bis Mika sich dabei ertappte, wie er mit ihm mitlachte.   Es war schließlich Jahre her, dass sie so miteinander scherzen und nach Herzenslust lachen konnten, ohne sich über irgendetwas sorgen zu müssen und einfach nur die Gegenwart des anderen genießen konnten.   Ihr Gelächter hallte noch für eine kleine Weile durch den kleinen Raum, bis Yuu als erster in der Lage war, sich von seinem Lachanfall zu erholen und mit einem Lächeln, sah er seinen besten Freund über ihm einfach nur schweigend und mit einem sanften Blick an.   „…Was ist?“, wollte Mika wissen, nachdem er sich ebenfalls von dem Lachanfall erholt hatte und sein Starren bemerkte.   „Nichts. Ich…will dich einfach nur ansehen. Konnte das schließlich seit einer ganzen Weile nicht tun.“, witzelte er mit einem kleinen, aber traurig klingendem Lachen.   „…“   Schweigend, sahen sie sich einander für einen kurzen Moment an, nach so langer Zeit endlich wieder in der Lage dem anderen in die Augen zu schauen.   Vier ganze lange Jahre. Für so lange hatte Yuu ihn nicht gesehen, dachte sogar, dass er tot war. Nicht mal in seinen wildesten Träumen hätte er erwartet, dass er ihn je wiedersehen würde und von Zeit zu Zeit kam es ihm auch noch immer wie ein Traum vor, aber hier war er. Direkt vor ihm und schaute ihm geradewegs in die Augen. Jetzt als ein Vampir…aber lebendig.   Und das war alles, was für Yuu zählte.   Eigentlich hatte sich seit damals, als sie noch Kinder waren, nichts an ihm verändert, aber trotzdem…konnte Yuu sich nicht helfen, als zu denken, dass sich doch etwas an ihm verändert hatte.   Es lag nicht an seinem Aussehen. Seine Augen waren nun ein Scharlachrot statt einem Ozeanblau und natürlich sah er jetzt erwachsener als damals aus, aber das war es nicht.   Nein, es war etwas anderes. Etwas…das in seinem Blick zu liegen schien, in der Art, wie er ihn ansah. So zärtlich und liebevoll…Nicht, dass er ihn nicht auch als Kind so angesehen hatte, aber jetzt…schien es auch mit etwas anderem vermischt zu sein, dem Yuu nicht wirklich einen Namen geben konnte und das ihn seinen Blick nicht mehr von ihm abwenden ließ.   Etwas, das ihn sich fragen ließ, warum er auf einmal so verzaubert von ihm war, sogar so sehr, dass er anfing alles andere um sie herum zu vergessen.   Mit dieser Frage im Kopf…streckte er langsam eine Hand nah ihm aus und berührte ganz leicht mit seinen Fingern seine Wange, was Mika zusammenzucken ließ und kurz darauf wich er vor seiner Berührung etwas zurück.   „Was ist los?“, wollte Yuu wissen, seine Stimme mit Sorge erfüllt, aufgrund seiner Reaktion.   „E-es ist nichts.“, entgegnete Mika und klang dabei leicht nervös, während er den Blick von ihm abwandte, „Es ist nur…diese vier letzten Jahre waren eine echt lange Zeit und ich bin es einfach nicht mehr gewohnt, dass…du weißt schon…“   „…“   Da er verstand, was er damit meinte, sah er ihn leicht überrascht an, während Mika’s Worte von damals, als sie sich das erste Mal trafen, ihm plötzlich wieder durch den Kopf schossen.     „Ich wurde von meinen Eltern missbraucht…Und dann wurde ich aus dem Auto geworfen und vom Waisenhaus aufgenommen.“     Jetzt, wo ich darüber nachdenke…Er hat mir bisher nie erzählt, was damals wirklich mit seinen Eltern vorgefallen ist, nur das. Nicht, dass ich mich nie zuvor darüber gewundert hab, es ist nur…Ich hab mich nicht ganz getraut danach zu fragen, da es offensichtlich etwas war, über das er nicht gern redete.   Und damals…war auch immer er es, der jeden physischen Kontakt angefangen hat wie umarmen, Händchenhalten, oder sich in kalten Nächten aneinander zu kuscheln.   Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es je andersherum war…wie gerade eben, dass jemand anderes den ersten Schritt machte, außer ihm…   …Könnte es etwa sein, dass er vielleicht…?     Vorsichtig, um ihn nicht wieder zu erschrecken, streckte Yuu erneut seine Hand nach ihm aus und legte sie auf seine Wange, woraufhin er sah, dass Mika die Augen bei diesem Kontakt zusammenkniff, während sich sein ganzer Körper zu verkrampfen schien.   „Shhh. Alles ist in Ordnung, Mika. Ich bin’s.“, versicherte er ihm mit sanfter Stimme um ihn zu beruhigen, „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werd dir nicht wehtun. Niemals. Ich werde nichts tun, das du nicht willst. Ein Wort von dir und ich höre auf, okay?“   „…“   „Mika.“, sagte Yuu mit überaus zärtlichem Ton, „Bitte…mach die Augen auf und sieh mich an.“   Als er seine mehr als beruhigende Stimme hörte und seinen Blick auf sich ruhen spürte, öffnete Mika zögerlich seine Augen und sah ihn wieder an…und ertappte sich dabei, wie er direkt in diese leuchtenden und schimmernden smaragdgrünen Augen von Yuu schaute, der ihn in diesem Moment warm anlächelte.   Bewegungslos blieben sie so für einen kurzen und flüchtigen Moment liegen, bis Mika leise seufzte, während er tief ausatmete, wobei er nicht bemerkt hatte, dass er seinen Atem überhaupt bis dahin angehalten hatte und langsam…entspannte sich sein Körper wieder.   Erst dann, als Yuu sich absolut sicher war, dass er sich beruhigt hatte, begann er zärtlich und auf beruhigende Art und Weise ihm mit dem Daumen über die überaus kalte Haut seiner Wange zu streicheln, während er ihm dabei tief in die Augen schaute und nach Anzeichen von Zurückweisung suchte, damit er sofort aufhören konnte, falls Mika dagegen war.   Aber weder gab es irgendwelche Anzeichen, dass er es nicht mochte, noch sagte er etwas dazu, schien es sogar zu genießen, seinem ruhigen Gesichtsausdruck und dem kleinen Lächeln, das sich auf seinen Lippen gebildet hatte, nach zu urteilen.   Während er ihm weiterhin über seine Wange streichelte, nutzte Yuu die Gelegenheit um sein Gesicht genauer anzusehen und versuchte jedes einzelne Detail davon in sich aufzunehmen.   Wie blass Mika eigentlich war, viel mehr als er, aber das lag wahrscheinlich daran, dass er nun ein Vampir war, was ihn Sonnenlicht gegenüber empfindlicher machte…seine langen Wimpern, denen er noch nie zuvor Beachtung geschenkt hatte…und auch seine mehr als nur faszinierenden blutroten Augen, die genau in seine eigenen smaragdgrünen schauten…   Yuu stellte sicher, dass er sich Zeit nahm um jedes einzelne dieser Details so genau wie möglich betrachten, bis sein Blick von seinen Augen auf etwas anderes fiel, das schon seit einer Weile sein Interesse geweckt hatte, er sich aber nie getraut hatte danach zu fragen.   „Hey…Würde es dir was ausmachen, wenn…ich deine Ohren anfasse?“, frage er zögerlich, unsicher, ob es richtig von ihm war das zu fragen.   Überrascht von dieser unerwarteten Frage, wandte Mika schweigend seinen Blick von ihm ab, sichtlich nervös.   „Wenn du nicht willst…werd ich es nicht tun.“, versicherte ihm Yuu mit leiser und sanfter Stimme.   „…“   „Ich werde nichts tun, was du nicht möchtest. Ohne deine Zustimmung. Nie, nie gegen deinen Willen, Mika.“   „…“   Zögerlich, richtete Mika seinen Blick wieder auf ihn und erneut…schaute er in diese Augen, die immer, wann immer er sie ansah, mit solch Zärtlichkeit und Güte erfüllt waren.   Und wie jedes andere Mal, wo er tief in diesen wunderschönen Grünton blickte…wurde all seine Nervosität und Unbehaglichkeit augenblicklich fortgeschwemmt, ersetzt durch eine seltsame Wärme, die ihn langsam von innen heraus wärmte und ihn beruhigte.   „…Nur zu…“, sagte er leise.   „Bist du sicher?“, fragte Yuu noch einmal, da er nicht wollte, dass er dachte, dass er dem zustimmen musste, „Du musst wirklich nicht, wenn du-“   „Geht schon in Ordnung, Yuu-Chan.“, unterbrach Mika ihn, „Ich vertraue dir, deshalb…macht es mir nichts aus, wenn du es bist…“   „Wirklich?“   Aber statt einer Antwort, nickte Mika dieses Mal nur leicht, was ihm signalisierte, dass es für ihn in Ordnung ging.   Da er seine Erlaubnis hatte, stoppte Yuu die Bewegung seiner Hand, die noch immer auf seiner Wange lag und ließ sie langsam etwas höher wandern, wo er vorsichtig etwas von Mika’s Haar hinter sein Ohr strich…und leicht erstaunt bemerkte, während er ihm mit seinem Finger entlangfuhr:   „…Sie sind wirklich spitz…“   „Vampirohren. Ziemlich hässlich, was?“, entgegnete er mit einem kleinen, aber traurigem Lachen.   „Das sind sie nicht, Mika. Hör auf so was zu sagen.“   „Aber es stimmt.“, widersprach Mika und wandte dabei den Blick von ihm ab, „…Genauso wie meine Fangzähne und meine roten Augen…Einfach alles an mir ist hässlich…“   „…“   Als er seinen traurigen und gebrochenen Gesichtsausdruck sah, fühlte Yuu wie sein Herz schmerzte, so wie es das jedes Mal tat, wenn er ihn so sah. Und so bedeckte er sein Ohr wieder mit seinen Haaren und legte seine Hand erneut auf seine Wange, was Mika dazu brachte ihn wiederanzuschauen.   „Deine spitzen Ohren, deine roten Augen, deine Fangzähne…das alles ist jetzt ein Teil von dir. Und wenn du mich fragst…ist nichts an dir hässlich, überhaupt nichts.“, sagte er und fügte mit einem warmen Lächeln auf den Lippen hinzu, „Besonders nicht deine Augen. Sie…sind eigentlich ganz hübsch. Ich könnte sie den ganzen Tag ansehen, ohne je genug von ihnen zu bekommen.“   Bei dieser kleinen Bemerkung und bei diesem Lächeln, das er ihm in diesem Moment schenkte, konnte Mika spüren wie ihm langsam die Wärme ins Gesicht stieg.   „Hey, du wirst ja rot.“, bemerkte Yuu mit einem kleinen Lachen, als er langsam wieder anfing ihm über die Wange zu streicheln.   „…Mhm…“, summte Mika als Antwort, während er die Augen schloss und sich seiner beruhigenden Berührung hingab, was ihm ein Lächeln auf’s Gesicht zauberte und eine angenehme Wärme durch Yuu’s Körper strömen ließ.   Schweigend blieben sie so für eine kurze Zeit, in der Mika diesen Moment zwischen ihnen und seine warme Berührung genoss…bis er plötzlich ein Geräusch vernahm, das wie ein leises Schluchzen klang.   Als er die Augen öffnete und erneut in Yuu’s smaragdgrünen Augen schaute…bemerkte er, dass sie mit Tränen gefüllt waren, die langsam sein gerötetes Gesicht hinunterliefen.   „Y-Yuu-Chan, was ist los?!“, fragte er besorgt und konnte spüren wie die Bewegung seiner Hand auf seiner Wange aufhörte.   „Hey…das…das ist kein Traum, richtig?“, entgegnete Yuu mit einem Lächeln, während mehr und mehr Tränen anfingen sich in seinen Augen zu bilden, „Ich…bilde mir das nicht nur ein, oder so. Du bist gerade wirklich…wirklich hier bei mir, oder, Mika?“, schaffte er zwischen Schluchzern zu sagen.   Aber bevor Mika irgendetwas dazu sagen, oder überhaupt reagieren konnte, schlang Yuu seine Arme um seine Schultern und zog ihn zu sich runter, sodass sein Kopf auf seiner Brust lag.   „Endlich…endlich…hab ich dich wieder.“, sagte Yuu und hielt ihn dabei fest an sich gedrückt, „All diese Zeit…all diese Jahre, hab ich…hab ich gedacht, dass du tot wärst. Wegen mir…“   „…“   „…Ich hab dich vermisst Mika. Du hast mir…so sehr gefehlt…dass es wehgetan hat.“   „…Tut mir Leid, Yuu-Chan.“, entschuldigte sich Mika, während er hören konnte wie seine Schluchzer heftiger wurden, „Es tut mir Leid, dass…du das alles durchmachen musstest. Dass ich…dich dazu gezwungen hab damals diese Entscheidung zu treffen und dich all die Jahre allein gelassen hab. Es tut mir Leid.“   „…“   „…Bist du mir böse?“, fragte er zögerlich.   „Nein.“, leugnete Yuu mit fast brechender Stimme, „Als ob ich je…böse auf dich sein könnte. Ich…ich bin einfach nur froh, dass ich dich…endlich wieder hab. Dass ich wieder bei dir sein kann, mit dir reden kann, streiten kann, mit dir lachen kann…dich in den Arm nehmen kann…“   „…“   „…Mika?“   „Hm?“   „Bitte…verlass mich nie wieder…Bleib bei mir…“   Mit einem Lächeln, das sich bei dieser Bitte auf seinen Lippen bildete, versprach Mika sanft:   „…Solange ich lebe, Yuu-Chan…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)