May your wish come true von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Just a beautiful night? ---------------------------------- „Yuu-Chan, ernsthaft, wohin gehen wir?", fragte Mika zum gefühlten tausensten Man in dieser Nacht.   „Wirst du schon sehen~“, antwortete Yuu mit freudiger Stimme und einem breiten Lächeln auf dem Gesicht, während er vorneweg ging, gefolgt von Mika, der dicht hinter ihm war, „Wir sind fast da.“   „Das sagst du schon seit einer halben Stunde. Aber alles, was ich sehen kann, sins nichts als Bäume um uns herum! Und du bist sicher, dass wir uns nicht verlaufen haben?“   „Natürlich bin ich das! Ich weiß genau wo wir sind und wo wir hingehen, also mach dir keinen Kopf, Mika. Hab nur etwas mehr Geduld.   „…“     …Warum nur mache ich mir jetzt nur noch mehr Sorgen, wenn ausgerechnet er davon spricht ‘Geduld zu haben’?   Fragte sich Mika, gefolgt von einem schweren Seufzen, da er wusste, dass er sowieso keine klare Antwort von ihm bekommen würde, egal wie viele Male er ihn fragen würde und so beschloss er es dabei zu belassen und sich weiterhin von seinem besten Freund mitschleifen zu lassen.   Es waren zwei Wochen vergangen seit sie gegen Ky Luc gekämpft und Ferid Bathory von diesem brennenden Kreuz in Osaka gerettet hatten…und auch seit Yuu erneut die Kontrolle über sich verlor und Amok gelaufen war.   Da sie alle ziemlich erschöpft vom vorherigen Kampf waren, war es fast unmöglich gewesen ihn aufzuhalten und ihn wieder zu Vernunft zu bringen. Glücklicherweise war Yuu imstande durch eigenen Willen dieses Mal zurückzukommen, aber aufgrund von Erschöpfung und dadurch, dass er seine Kräfte zu sehr überstrapaziert hatte, brach er kurz darauf bewusstlos zusammen.   Sie waren alle damit einverstanden gewesen, dass es zu gefährlich war dort zu bleiben und so nahm Guren sie alle in seine Residenz in Nagoya mit, oder genauer gesagt, dem Labor für Menschenexperimente.   Laut ihm war es der beste Ort für Yuu um sich wieder zu erholen, da sie ihn dort besser überwachen und auch seine Sicherheit garantieren konnten, aber seine Mittel dafür waren nicht gerade…angemessen, um es mal so auszudrücken.   Ihn in einem Wassertank anzuketten…mit vielen Schläuchen an seinem Körper befestigt…und ihm eine Maske aufzusetzen, die ihn mit Sauerstoff versorgte…   Mika verstand, dass sie vorsichtig sein mussten, falls der Seraph in ihm wieder die Kontrolle über ihn übernehmen würde und sie nach dem Aufwachen angreifen würde, aber ihn so zu behandeln entzog sich völlig seinem Verstand. Guren nannte es eine Notwendigkeit, damit das Mittel besser abklingen konnte, aber Mika kaufte ihm keine einzige von seinen lahmen Ausreden ab.   Er war sich sicher, dass Guren damit seine eigenen Ziele verfolgte, wahrscheinlich sogar im Geheimen weiter an ihm herumexperimentierte um seine Chancen in seinem ganzen Plan die Menschheit wieder zu beleben zu erhöhen und um Erlösung für seinen eigenen Fehler, den er damals begannen hatte, zu finden.   Guren sah nichts mehr als ein einfaches Werkzeug in ihm. Und leider…schien Yuu dem gegenüber blind zu sein, oder vielleicht kümmerte es ihn auch nur nicht so von ihm benutzt zu werden, weil er ihn als ‘Familie’ betrachtete. Aber eine Familie zu sein bedeutet nicht den anderen so für seine eigenen Zwecke zu missbrauchen, oder ihn fast töten zu lassen, egal wie sehr Yuu sich diesen Quatsch einzureden versuchte.   Guren Ichinose war nichts weiter als eine Bedrohung für Yuu und wenn es dazu kommen würde, so würde Mika nicht zögern ihn zu töten um das letzte verbliebene Mitglied seiner Familie zu beschützen…selbst wenn er dabei selbst sterben, oder letztendlich von ihm gehasst werden würde.   Wenn es für ihn war…so würde Mika alles tun um ihn zu beschützen.   Wenigstens schien Guren über eine Sache nicht gelogen zu haben. Das Mittel, das Yuu zu sich genommen hatte um den Seraph überhaupt erst zu erwecken, klang diesmal viel schneller ab, aber es dauerte trotzdem drei ganze Tage, bis er endlich wieder das Bewusstsein erlang und wieder aufwachte.   Und auch wenn er es mit jeder Faser seines Körpers hasste ihn so zusehen, was ihn an die grausamen Anblicke der ‘Seraph of the End’ Test Subjekte, die er vor vielen Jahren im exakt selben Zustand und im selben Wassertank sah wie ihn, erinnerte…wich ihm Mika kein einziges Mal von der Seite und wachte stattdessen die ganze Zeit über ihn bis er endlich wieder in diese leuchtend smaragdgrünen Augen blicken konnte.   Das war vor fast einer Woche.   Da sie keine Ahnung hatten wohin Ky Luc die Königin gebracht hatte und da sie, laut Guren, auch nötig in seinem Plan war die Menschheit wiederzubeleben, hatten sich Cowley und Ferid auf den Weg gemacht um Informationen über ihren Aufenthaltsort zu suchen und sie veranlasst dort zu bleiben bis sie wiederkamen.   Es war eine Erleichterung endlich mal einen Moment der Ruhe genießen zu können nach allem, was sie durchgemacht hatten und das Gebiet um die Resistenz herum war auch recht ruhig und entspannend aber trotzdem…wusste Mika es besser als so einfach unvorsichtig zu werden, besonders, da sie gerade im Grunde in Guren´s Territorium waren.   Für die anderen mag es ja so was wie Ferien gewesen sein, aber für ihn fühlte es sich wie ein Gefängnis an, in dem jede einzelne seiner Bewegungen von jemanden beobachtet wurde, aus dem es keinen Weg raus gab…und dieses Gefühl trieb ihn langsam aber sicher in den Wahnsinn.   Zum Glück wurde er in dieser Nacht von einem überaus aufgeregten Yuu, der plötzlich vor der Tür seines ihm zugeteilten Zimmers stand und ihm darum bat ihm zu folgen, da er etwas frische Luft schnappen wollte, abgelenkt.   Mika war sich nicht ganz sicher, ob es so eine gute Idee war sich einfach so ganz alleine hinauszuschleichen, ohne jemanden davon in Kenntnis zu setzen und in einem ihnen unbekannten Gebiet herumzuwandern, wo sie jederzeit von anderen Vampiren angegriffen werden konnten, aber beschloss dennoch ihn zu begleiten, da es ja schließlich nicht so lange dauern konnte…oder zumindest dachte er das.   Während sie noch immer mit noch keinem Ende in Sicht durch den Wald liefen, waren sie vom Wanderweg abgekommen und stiegen nun einen kleinen Hang hinauf, wobei Mika noch immer keine Ahnung hatte, was ihr eigentliches Ziel war, wenn es überhaupt eines gab.   Da er langsam genug davon hatte keine klare Antwort von Yuu zu bekommen, seufzte er erneut.   „Yuu-Chan, denkst du nicht, dass wir jetzt langsam mal genug gelaufen sind?“, fragte Mika und versuchte dabei nicht allzu genervt zu klingen, „Es ist sowieso viel zu gefährlich hier herumzuwandern, besonders nachts, und wir haben auch keinem hiervon erzählt. Wäre es nicht besser, wenn wir endlich mal zurückgehen würden?“   „…“   „Yuu-Chan.“   „…“   „Yuu-Chan, hör auf mich zu ignorieren und antworte mir.“   „…“   „Hey, hörst du mir überhaupt zu?! Ich hab gesagt, dass-“   „Wir sind da.“, unterbrach ihn Yuu, als sie die Spitze des Hangs erreichten und damit auch das Ende des Waldes.   Skeptisch warf Mika einen Blick auf das, was Yuu ihm offensichtlich die ganze Zeit zeigen wollte:   Ein See, der etwas weiter von ihrem Standpunkt entfernt lag, mit einem hölzernen Steg, der über das Wasser führte.   Mika verstand die Bedeutung davon nicht ganz, oder den Grund warum sie den ganzen weiten Weg gelaufen sind nur für…das. Aber bevor er etwas dazu sagen, oder fragen konnte, nahm Yuu seine Hand mit einem seiner üblich sorgenfreien Lächeln, das seine Lippen umspielte, und ging mit ihm auf den hölzernen Steg zu.   Alles um sie herum war pechschwarz und die einzige Lichtquelle waren die Sterne, die in dieser Nacht klar zu sehen waren.   Vampire verloren mit der Zeit mehr und mehr ihre Emotionen und obwohl sie ihre Umgebung viel besser wahrnehmen konnten als Menschen, in jedem kleinen Ding deutlich mehr Schönheit sahen als Menschenaugen es konnten…aufgrund ihrer schwindenden Emotionen gab es nichts, dass sie noch als ‘wunderschön’ betrachteten. Alles erschien ihnen leer und langweilig, sogar unwichtig.   Mika war keine Ausnahme. Auch wenn er erst vor kurzem in einen vollständigen Vampir verwandelt wurde, konnte er bereits spüren wie ihm seine Emotionen Stück für Stück entrissen wurden, ihn wie jeden anderen Vampir werden ließ…eine leere, emotionslose Hülle.   Aber trotzdem, als er diesen Anblick um sich herum sah…dieser dunkle Nachthimmel, bedeckt von tausenden hell leuchtenden Sternen…ihre Reflektion, die sich auf der klaren Wasseroberfläche um den ganzen Steg herum wiederspiegelte…begleitet von Yuu’s warmen Lächeln…bezeichnete er zum ersten Mal seit Jahren wieder etwas als ‘wunderschön’ .   Völlig sprachlos, protestierte Mika nicht, als Yuu ihn über den Steg führte bis sie dessen Ende erreichten und seine Hand wieder losließ.   Keine Worte wurden zwischen ihnen danach gewechselt, während sie diesen mehr als atemberaubenden Anblick bewunderten und so lagen sie schon bald einfach nur auf dem Rücken und betrachteten den Ozean von Sternen über ihnen, während sie nichts außer ihrem leisen und beständigem Atmen hören konnten.   Obwohl…Mika diesen kleinen Moment der Ruhe nicht so wie Yuu genießen konnte, da er nicht anders konnte, als sich über den Grund zu wundern, warum Yuu ihn überhaupt dorthin gebracht hatte, was ihn nicht losließ.   „Mann, der Anblick ist…einfach so verdammt wunderschön, oder?“, bemerkte Yuu irgendwann erstaunt und ehrfürchtig, „Ich hab noch nie zuvor so viele Sterne in meinem Leben gesehen…oder so klar.“   „…“   „Mit einem Ausblick wie diesem ist es fast schon einfach zu vergessen, dass die Welt vor acht Jahren zerstört wurde und auch das Wasser…ist schwer zu glauben, dass es so giftig ist, dass du nicht einmal einen Fuß hineinsetzen kannst, was?“ fügte er mit einem kleinen Lachen hinzu, während er zu Mika hinübersah und einen ungewöhnlich gedankenverlorenen Blick in seinen Augen bemerkte, „…Mika? Ist irgendwas?“   „…H-huh? Oh, ähm…n-nein, es ist nichts.“, entgegnete Mika leicht überrascht, nachdem er so abrupt aus seinen Gedanken von ihm mit dieser Frage gerissen wurde, woraufhin er ihn auch ansah.   „Bist du sicher?“   „…“   Er sah Yuu für einige weitere Sekunden in seine mit Sorge gefüllten Augen, bevor er leise seufzte und sich aufsetzte.   „Yuu-Chan, was hat das alles hier zu bedeuten?“, wollte er wissen und sah ihn dabei noch immer an, „Warum hast du mich den ganzen Weg hierher geführt nur um mir das hier zu zeigen?“   „Das…hab ich doch schon gesagt, oder?“, entgegnete Yuu, während er den Augenkontakt vermied und leicht nervös klang, „I-ich wollte nur’n bisschen frische Luft schnappen, das ist alles. Und ich dachte, wenn wir schon mal dabei sind, könnten wir auch-“   „Die Wahrheit, Yuu-Chan.“, unterbrach Mika ihn mit ernster Stimme.   Als er seinen Gesichtsausdruck sah, verstand Yuu, dass es keinen Sinn machte zu versuchen sich in Ausreden zu flüchten, also gestand er sich seine Niederlage ein.   „Okay, du hast Recht.“, sagte er, während er sich aufsetzte, „Das ist nicht der Grund.“   „…Was dann?“   Yuu holte tief Luft, bevor er mit zögerlicher Stimme und seinem Blick auf dem Wasser vor ihnen fixiert, begann:   „Vor zwei Wochen…in Osaka…hab ich es vermasselt. So richtig. Ich…hab die Situation überschätzt. Die Kontrolle verloren, bin ausgeflippt und war für drei ganze Tage bewusstlos, aber vor allem…hab ich dir Sorgen bereitet. Sogar sehr. Mal wieder.“   „…“   „Ich hab mich schlecht wegen dem, was passiert ist, gefühlt, dafür, dass ich dir so viele Sorgen bereitet hab, oder eher…das tue ich immer noch. Deshalb…wollte ich es wieder gut machen.“, gab er zu und richtete seinen Blick dabei wieder auf Mika, „Und besonders, da du…ziemlich angespannt und dich unwohl zu fühlen scheinst, seit wir herkamen, dachte ich darüber nach, was ich für dich tun könnte, damit du deine Sorgen für eine kleine Weile vergessen könntest. Tja, das…ist es so ziemlich.“   „…“   Berührt von diesen unerwarteten Worten, sah Mika ihn nur überrascht und ungläubig an.   „Das…ist der Grund, warum du mich gekidnappt hast?“   „Hey, was soll das denn heißen?! Ich hab dich nicht gekidnappt!“, protestierte Yuu mit leicht erhobener Stimme.   „Mhm…lass mal sehen. Du bist mitten in der Nacht zu meinem Zimmer gekommen, mich fast wortwörtlich rausgezerrt und direkt durch einen Wald für über eine Stunde geschleift ohne mir zu sagen, wohin wir gehen, oder mir sonst irgendeine Art von Erklärung dafür zu geben…Ja, ich schätze, du kannst es so ziemlich als Kidnapping bezeichnen.“, entgegnete Mika in sarkastischem Ton.   „N-naja…Okay, das tut mir Leid. Es ist nur…ich wollte, dass es ne‘ Überraschung ist.“, entschuldigte sich Yuu, während er sich mit einem Lächeln am Kopf kratzte, „Es hat Tage gedauert mir was einfallen zu lassen, wie ich dich etwas aufmuntern könnte. Von Zeit mit mir dir zu verbringen, ohne, dass die anderen um uns rum sind, oder nach einem interessanten Buch zu suchen, da du es magst zu lesen, bis hin zu dir etwas extra Blut beim nächsten Mal, wenn du welches brauchst, zu geben. Aber all diese Ideen schienen nicht ganz ausreichend zu sein. Und eines Nachts, während ich noch immer darüber nachgrübelte, hab ich gesehen wie klar die Sterne hier draußen zu sehen sind, also hab ich versucht einen Ort zu finden, an dem man eine gute Aussicht hat und dann…das hier gefunden. Das einzige, was ich nur noch tun musste, war auf eine klare Nacht zu warten und…tja.“   Seinen Worten zu lauschen und diese ungewohnt nervöse Seite an ihm zu sehen, zauberten ein warmes Lächeln auf Mika’s Lippen.   Yuu hatte sich so sehr angestrengt, nur um ihn aufzumuntern und ihn sich an diesem Ort wohler fühlen zu lassen.   Mika musste zugeben, dass es schon irgendwie…süß und bezaubernd von ihm war.   „Und…warum ausgerechnet ich?“, fragte er mit einem verlegendem Lachen, „Die anderen haben sich auch ziemliche Sorgen um dich gemacht, also…warum gibt du nur mir diese besondere Behandlung?“   „Weil es eigentlich nicht nur für dieses Mal ist, sondern für alles, was du wegen mir durchmachen musstest.“, erklärte Yuu, „Weil ich weiß, dass du derjenige bist…dem ich immer am meisten Sorgen bereite. Ich schleif dich die ganze Zeit mit mir rum für meine eigenen selbstsüchtigen Gründe und trotzdem…bist du dazu bereit bis zum Schluss an meiner Seite zu bleiben. Und selbst als ich bewusstlos war, bist du mir dennoch diese drei Tage nicht von der Seite gewichen, stimmt’s?“   Da er nicht erwartet hatte, dass er davon wusste, begann ein leichter Rotschimmer Mika’s Wangen zu bedecken, bevor er schnell den Blick abwand und es so versuchte vor ihm zu verstecken.   „Du…hast nach mir gerufen. Wieder und wieder. Mir gesagt, dass ich aufwachen soll.“, fuhr Yuu mit einem zärtlichem Lächeln fort, während er so tat, als ob er den Farbwechsel auf Mika’s Gesicht nicht bemerkte, „Asuramaru hat’s mir verraten. Da wir im Grunde miteinander verbunden sind, kann er alles sehen und hören, was ich kann, selbst, wenn ich nicht wach bin, aber…auch ohne, dass er mir das gesagt hat…konnte ich deine Gegenwart spüren und hab dich auch gehört. Egal wo ich bin, oder was uns auch trennt…deine Stimme erreicht mich immer.“   „…“   „Also…kannst du das hier als eine Art Entschuldigung betrachten, aber auch als ein ‘Dankeschön’ Geschenk. Dafür, dass du immer für mich da bist und mich aushältst, obwohl ich manchmal so ein großer Trottel bin.“   „Ich…ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll…“, entgegnete er völlig sprachlos, nachdem er das alles von Yuu gehört hatte.   „Naja…wie wäre es dann, wenn du mir verrätst, ob es dir gefällt?“   „Machst du Witze? Natürlich tut es das. Sehr sogar.“, sagte Mika mit einem kleinen Lachen, „…Danke, Yuu-Chan.“, fügte er sanft hinzu und bekam ein großes Lächeln von Yuu als Antwort.   Und danach herrschte ein kurzer Moment der Stille zwischen diesen beiden, während ihre Blicke erneut auf den Nachthimmel gerichtet waren.   Von Zeit zu Zeit, ertappte sich Mika dabei wie er einen flüchtigen Blick zu Yuu hinüberwarf und bemerkte wie seine Augen mit einer Art kindlichen Faszination erfüllt waren, das ihm ein Lächeln auf die Lippen zauberte.   „Übrigens, Yuu-Chan. Geht es dir gut?“, fragte er leicht besorgt, während er noch immer zu ihm hinübersah, „Du verspürst keine Nebeneffekte von dem Kampf von vor zwei Wochen, oder?“   „H-huh?“, entgegnete Yuu, leicht überrascht von dieser plötzlichen und unerwarteten Frage, als er seinen Blick wieder auf ihn richtete, „Oh, ähm. Nein, mir geht’s gut, keine Sorge. Nachdem ich mich für einige Zeit ausgeruht hab, bin ich wieder so gut wie neu. Aber sag mir lieber…was ist mit dir?“   „Huh?“   „Dieser Kampf war auch für dich ganz schön ermüdend und…es ist schon eine Weile her, seit du das letzte Mal Blut getrunken hast…“   „M-mach dir keine Sorgen, mir geht’s gut.“, versicherte ihm Mika mit einem kleinen Lachen, „Vampire…werden nicht so schnell müde und ich kann es auch noch etwas länger ohne Blut aushalten, also…ist alles in Ordnung.“, fügte er mit einem kleinen Lächeln hinzu.   Da er ihm nicht so recht glaubte, wollte Yuu ihn fragen, ob wirklich alles in Ordnung war, aber als er gerade etwas sagen wollte, flog plötzlich eine Sternschnuppe über den Himmel und hinterließ für eine kurze und flüchtige Sekunde eine Spur aus Licht auf dem dunklen Nachthimmel, bevor sie wieder verschwand.   „Wow, hast du das gerade gesehen?“, fragte Yuu erstaunt, während er den Himmel wieder anschaute.   „Eine Sternschnuppe. Hab seit einer Weile keine mehr zu Gesicht bekommen.“, bemerkte Mika, als er ebenfalls gen Himmel sah, bevor er Yuu neben sich wieder anschaute, „Und, was hast du dir gewünscht?“   „Ach, bloß das Übliche.“, entgegnete er nüchtern, „Dass meine Familie in Sicherheit ist und ihr nichts passiert.“   „Hab ich’s mir doch gedacht.“   „Was ist mit dir?“, wollte Yuu neugierig wissen und sah ihn dabei mit großen Augen an, „Was hast du dir gewünscht?“   „Ich?“, fragte er mit einem kleinen Lachen, „Ähm, naja, um ehrlich zu sein…da gibt es eigentlich nichts, das ich mir wünschen könnte…“   „Ach, komm schon Mika. Sei doch nicht so bescheiden. Es muss doch etwas geben, das selbst du dir wünschen musst.“   „Nein, es…es gibt wirklich nichts.“, widersprach er, während er den Blick von ihm abwand.   „Mika.“, jammerte Yuu, „Komm schon, verrat’s mir.“   „Da…gibt es nichts zu verraten.“   „Ich glaub dir aber nicht~“   „…“   Da er nur zu gut wusste wie stur Mika werden konnte, wenn es darauf ankam, aber auch, weil er nicht so leicht aufgeben wollte, erschien ein Grinsen auf Yuu’s Gesicht.   „Wie wäre es dann hiermit, ich verrat dir, was ich mir stattdessen dieses Mal gewünscht hab, wenn du mir verrätst, was du dir gewünscht hast.“   „Was, es gibt tatsächlich etwas, dass du dir mehr wünschst außer der Sicherheit deiner Familie?“, sagte Mika mit einem kleinen Lachen und leichter Neugier, als er ihn wieder ansah, „Hm…ich muss zugeben, dass hat jetzt mein Interesse geweckt. Okay, ist abgemacht, aber du zuerst. Was ist so wichtig für dich, dass du es dir wünschst, außer deiner Familie?“, fragte er in sarkastischem Ton und erwartete keine wirkliche Antwort darauf.   „…Dass du glücklich bist.“, antwortete Yuu mit sanftem Ton und einem zärtlichem Lächeln.   Als er das hörte, konnte Mika ihn nur schweigend mit einem erstaunten Blick auf dem Gesicht ansehen, während ein Rotschimmer langsam anfing seine blassen Wangen zu bedecken.   „Also, du bist dran, Mika. Was hast du dir gewünscht? Komm schon, du hast versprochen es mir zu verraten, also spuck es schon endlich aus.“   „…“   Ob es an dem warmen Lächeln lag, das er ihm in diesem Moment schenkte, oder an dem, was er ihm gerade gesagt hatte…an dem Anblick von den tausenden Sternen, die über ihnen schienen und sich auf der Wasseroberfläche um sie herum wiederspiegelten, oder ob es an dieser wunderschönen Nacht generell lag…konnte Mika nicht sagen.   Es war fast so, als ob sich sein Körper von ganz allein bewegte, als sich seine Augen schlossen, er sich langsam vorbeugte…und seine Lippen ganz zärtlich auf Yuu’s legte.   Nur wenige Sekunden vergingen, bis Mika wieder Abstand nahm und langsam seine Augen öffnete, woraufhin er sehen konnte, wie Yuu ihn nur ein paar Mal anblinzelte, bevor er überrascht die Augen aufriss und sein Gesicht augenblicklich knallrot wurde.   „Tut mir Leid.“, entschuldigte sich Mika mit einem kleinen und verlegenen Lachen, „War das…dein erster Kuss?“, fragte er, aufgrund seiner Reaktion.   „J-ja…“, antwortete Yuu, während er ihn noch immer verblüfft ansah.   „…Tut mir Leid.“, sagte er erneut und wand dabei den Blick von ihm ab, als er spüren konnte wie sein eigenes Gesicht wärmer wurde, „Wollte ihn dir nicht stehlen…“   „Ist…ist schon in Ordnung.“, versicherte ihm Yuu, der ebenfalls von ihm weg sah, „Wirklich. Mir…Mir macht das…nichts aus.“   „…“   Und damit herrschte eine merkwürdige Stille zwischen ihnen, von der keiner so genau wusste, wie er sie unterbrechen sollte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)