Just dive right in and follow my lead von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: I'm dancing with you between my arms ----------------------------------------------- Es waren nur bloße Sekunden bis Yuu vorsichtig wieder den Kuss löste und Abstand nahm, als sie beide wieder die Augen öffneten.   „Wofür…war das?“, fragte Mika mit einem kleinen und amüsierten Lachen, während ein leichter Rotschimmer seine Wangen bedeckte.   „Weiß nicht.“, entgegnete Yuu, hörbar verlegen und ebenfalls mit einem sichtbaren Rotschimmer auf dem Gesicht, „Mir…war einfach danach. Du weißt schon, wie bei denen in dem Video.“   „Wir…sind aber keine Paar, Yuu-Chan.“   „Aber wir tanzen wie eins, oder?“   „…“   Als er dieses zärtliche Lächeln sah, das Yuu ihm schenkte, sah Mika ihm einfach nur für einen kurzen Moment in seine ruhigen und gütigen Augen, bevor sein Blick weicher wurde, während er seine Hand, die auf Yuu’s Schulter lag, entfernte, und um seine Hüfte legte.   „Ich bin dran. Ich werd wieder führen.“, sagte er und erwiderte dabei das Lächeln, „Also…schließ die Augen.“   „H-huh?“, entgegnete Yuu, überrascht von dieser unerwarteten Aufforderung, „Mika, das…das ist keine gute Idee, überhaupt nicht, glaub mir. Es war schon schlimm genug, als sie vorhin offen waren, also sollten wir wirklich nicht-“   „Und ich werde kein ‘nein’ als Antwort akzeptieren.“, unterbrach ihn Mika und zog ihn näher an sich, was ihn überrascht aufschnappen ließ, „Ich musste meine eben gerade schließlich auch schließen, also wäre es doch nur fair, wenn du dasselbe tust, denkst du nicht?“, fragte er mit einem schelmischen Lächeln.   „…Na schön.“, grummelte Yuu, während er seine Hand von Mika’s Hüfte entfernte und sie auf seine Schulter legte, bevor er seine Augen schloss, „Aber beschwer dich ja nicht, wenn ich dir wieder auf den Fuß trete, oder es vermassele.“   „Keine Sorge…werd ich nicht.“, sagte er mit überaus sanfter und zärtlicher Stimme, als er langsam seine Hand mit Yuu‘s verschränkte, die er noch immer festhielt, was bei Yuu eine Gänsehaut verursachte und ihn dazu brachte sich zu verkrampfen.   Und ohne noch irgendwas zu sagen…war Mika diesmal wieder derjenige der Yuu führte, aber dieses Mal…mit spürbar mehr Enthusiasmus als zuvor, während er sicherstellte, dass er sich langsam genug bewegte, sodass Yuu ihm folgen konnte, ohne dabei auch nur einmal seinen Blick von ihm abzuwenden.   Sie wiederholten jeden einzelnen Schritt immer wieder und wieder und mit jedem Mal, entspannte sich Yuu mehr und mehr, was dazu führte, dass er selbstbewusster wurde und ihre Bewegungen mehr und mehr synchroner wurden.   Obwohl es immer noch nicht ganz perfekt war, interessierte sie es bald auch nicht länger und so tanzten sie einfach wie sie es wollten, während Mika führte und Yuu ihm folgte.   Für eine ganze Weile tanzten sie nach Herzenslust weiter, während sie langsam jeden Sinn für Zeit und alles andere um sie herum vergaßen, selbst, dass das Video irgendwann zu Ende gelaufen war, was sie zu nichts als Stille tanzen ließ, bis Mika ihn vorsichtig ein letztes Mal drehte, bevor sie anhielten.   Als er Yuu’s weichen Gesichtsausdruck und ein zärtliches Lächeln auf seinem Gesicht sah, mit noch immer geschlossenen Augen, konnte Mika spüren wie ihm bei diesem Anblick die Wärme ins Gesicht stieg und ohne auch nur eine einzige Sekunde darüber nachzudenken, beugte er sich vor, während er die Augen schloss und damit…die Lücke zwischen ihnen.   Und erneut berührten sich ihre Lippen nur für wenige, flüchtige Sekunden bis Mika wieder Abstand nahm und sie ihre Augen öffneten.   „Nachmacher.“, sagte Yuu mit einem kleinen und hörbar verlegenem Lachen, während er leicht rot wurde.   „Tja, wir tanzen als Paar, oder?“, zog Mika ihn auf.   „…Aber wir sind kein Paar.“, widersprach er leise.   „…“   Sie sahen sich einander tief in die Augen und bemerkten wie sie mit Traurigkeit und einer Emotion erfüllt waren, die beide nur zu gut kannten…aber weder Mika, noch Yuu traute sich auszusprechen, was ihnen in dem Moment durch den Kopf ging.   Yuu war derjenige, der diesen Moment als erster nach einem kurzen Moment zwischen ihnen unterbrach, indem er Mika’s Hand losließ und seine Arme erneut um seine Schultern schlang.   Dieses Mal, allerdings, konnte er nicht spüren wie Mika sich verkrampfte wie beim ersten Mal, sondern stattdessen…wie er nur kurz darauf seine Hände um seine Hüfte legte, bevor sie wieder anfingen zu tanzen.   Schweigend, bewegten sie sich langsam, ohne sich überhaupt von der fehlenden Musik gestört zu fühlen, bis Mika ein Kichern vernahm, das von Yuu kam.   „…Was ist?“, fragte er leise und leicht irritiert.   „Nichts.“, entgegnete Yuu mit einem kleinen Lächeln, „Dachte nur daran, dass…wenn die Welt damals nicht untergegangen wäre und wenn wir auch einen solchen Tanz bei unseren Schulabschluss gehabt hätten…ich so schrecklich dabei gewesen wäre…“   „Quatsch.“, widersprach Mika sanft, „Du bist seit dem ersten Mal wirklich besser geworden, also mach dich deswegen nicht so fertig. Und außerdem…hätt' ich dir’s beigebracht…“, fügte er hinzu, was Yuu’s Lächeln größer machte.   „Weißt du…wenn wir zur Schule gegangen wären, wärst du echt beliebt bei allen gewesen.“   „Oh, du meinst im Gegensatz zu dir?“, fragte Mika mit sarkastischer Stimme.   „Natürlich wäre ich auch beliebt gewesen!“, widersprach Yuu schmollend, „Ganz besonders nachdem ich Tanzstunden von dir erhalten hätte, hätten sich die anderen Schüler um mich gerissen.“   „Tja, zu blöd. Ich hätte es dir nur unter einer Bedingung beigebracht.“   „Welche?“, wollte er mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen wissen.   „…Dass du dann mit mir getanzt hättest…“, sagte Mika mit sanfter und leiser Stimme, fast einem Flüstern, das nur für ihn bestimmt war zu hören.   „Du hättest wirklich tausenden von Mädchen einen Korb gegeben nur für einen blöden Dummkopf wie mich?“, fragte Yuu mit kleinem und verlegenem Lachen, während er spürte wie sein Gesicht bei diesen Worten leicht wärmer wurde.   „Ja…“   „…Warum das?“   „…“   Auch wenn alles, was er von ihm bekam, Stille war, kannte Yuu bereits die Antwort auf diese Frage und als ob er ihm eine Art Erwiderung gab…umarmte er ihn etwas fester.   Schon seit einiger Zeit waren sich beide mehr als nur im Klaren über ihre Gefühle, die sie dem anderen gegenüber hegten.   Sie wussten…dass sie sich in einander verliebt hatten.   Mika hatte es zuerst an diesen schicksalshaften Tag in Nagoya realisiert, als er Yuu’s Blut zum aller ersten Mal getrunken und sich in einen vollständigen Vampir verwandelt hatte. Aber wenn er darüber gründlicher nachdachte…musste er zugeben, dass er schon viel länger in ihn verliebt war. Eigentlich…war er das sogar schon irgendwie seit sie Kinder waren, auch wenn er seinen Gefühlen damals noch keinen Namen geben konnte.   Was Yuu betrifft, ihm dämmerte es kurz nachdem sie alle in das Haus eingezogen waren, in dem sie zurzeit wohnten. Obwohl er noch nie zuvor in jemanden verliebt war, brauchte er nicht lange um zu verstehen was genau er für seinen besten Freund empfand.   Aber sie waren sich nicht nur über ihre eigenen Gefühle im Klaren, sondern wussten auch ebenfalls, wie der jeweils andere für sie empfand. Die Art wie sie sich ansahen oder anlächelten…der Blick in ihren Augen…wie wohl sich der andere zu fühlen schien, wenn sie zusammen waren…dieser unübersehbare Rotschimmer, der sich manchmal auf ihre Gesichter schlich…Alles davon verriet sie. Nicht, dass sie es überhaupt voreinander verstecken wollten.   Und obwohl sie sich sogar der Tatsache bewusst waren, dass der andere über ihre Gefühle für den jeweils anderen wusste…sagte keiner von beiden etwas dazu, oder gestand es überhaupt.   Nicht, weil sie sich nicht trauten, sondern, weil für sie nicht die Notwendigkeit bestand ihrer Beziehung irgendeine Bezeichnung zu geben. Für einander…waren sie eine Familie. Es kümmerte sie nicht, ob sie nicht blutsverwandt miteinander waren, ob der eine ein Mensch und der andere ein Vampir war, ob sich ihre Gefühle füreinander über die Jahre geändert hatten, wie viele Meinungsverschiedenheiten sie von Zeit zu Zeit hatten…oder ob sie nun in einander verliebt waren.   Nichts könnte je die Tatsache ändern, dass sie eine Familie waren und zu wissen, wie der andere für sie empfand, war mehr als sie je verlangen könnten.   Und obwohl es Zeiten gab, in denen sie das Bedürfnis hatten diese drei kleinen Worte laut auszusprechen…oder sich sogar danach sehnten es vom jeweils anderen zu hören…kam es ihnen noch nie zuvor über die Lippen.   Kein einziges Mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)