Gemeinsam Lieben lernen von TheOnlyOne ================================================================================ Kapitel 11: Den Mut zu entscheiden ---------------------------------- Kapitel 11 Den Mut zu entscheiden     Sasuke und Sakura waren sich einig, dass sie bis auf Ino, ihre Beziehung für sich behalten wollten. Beide wollten die neuen Eindrücke erstmal für sich verarbeiten. Unter dem ganzen Lernstress für das Examen zum Jonin fiel es Sasuke und Sakura leicht ihre Beziehung unter den Tisch zu kehren. „Oh Man Leute, ich versteh echt nur Bahnhof.“, verzweifelt fuhr Naruto sich durch die Stachelfrisur. Er drohte schon wieder bei einer Aufgabe zu scheitern. Sakura lehnte sich zu ihm rüber um sich ein Bild von seinen Aufzeichnungen zu machen. „So falsch denkst du gar nicht. Du hast eigentlich die wichtigsten Aspekte vermerkt. Du musst sie nur noch sinnvoll kombinieren.“ Naruto lauschte aufmerksam um wenigstens noch etwas zu retten. Schon morgen würde ihnen Iruka die schriftliche Prüfung vorlegen und diese würde nun darüber entscheiden ob die letzten Monate Zeitverschwendung waren oder nicht. „Danke Sakura-chan! Ohne dich wäre ich hier echt aufgeschmissen.“ „Ja, nur morgen kannst du nicht einfach bei ihr abschreiben, du Schwachkopf!“, Sasuke grinste Naruto spitz entgegen. „Von wegen Schwachkopf, du Idiot. Dir werd‘ ich‘s zeigen.“, Naruto erhob sich bereits vom Stuhl, bereit gleich über den Tisch zu springen. „Dann versuch’s doch!“ Scheinbar war der sonst so kühle Uchiha zum Scherzen aufgelegt, denn er provozierte Naruto immer weiter. Und Naruto sprang wie immer darauf an. Mit seinem linken Fuß eroberte Naruto seine Tischplatte und zerknitterte die sorgfältig zusammengetragenen Dokumentationen des Unterrichts. „Na los komm her, Sasuke!“ „Naruto…“, kam es gefährlich stöhnend von seiner Linken. Noch bevor der aufgedrehte Bursche reagieren konnte, verlor er unter seinem Fuß den Halt und fiel mit einem lauten Knall auf die zerteilte Tischplatte. „Ihr Beide krieg euch jetzt wieder ein!“, verkündete Sakura drohend. Sowohl Naruto als auch Sasuke verstummten augenblicklich. Es war erstaunlich wie angsteinflößend Sakura sein konnte, vermochte man es doch ihrer Erscheinung nicht zu glauben.     Die Köpfe rauchten im Klassenzimmer. Angestrengt beugten sich alle Drei über die Prüfungen um die Aufgaben zu verstehen. Erst kurz vor Schluss konnte Sakura den Klassenraum verlassen, dicht gefolgt von Sasuke. Sakura seufzte. „Und ich dachte ich wäre die Einzige, die so lange gebraucht hat…“ Sasuke steckte seine Hand in die Hosentasche und blickte auf das verschneite Konoha. „Hast du alle Fragen beantworten können?“, sagte er ruhig. Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich habe zumindest überall etwas eingetragen.“ Sakura seufzte erneut und betrachtete den schönen jungen Mann vor sich. Nachdenklich blickte er in die Ferne. Sie kam auf ihn zu und legte ihre Hände auf seine Brust, die sich sofort unter ihren Handflächen anspannte. Noch bevor er Protest einlegen konnte, machte Sakura genau das, was sie bereits die ganze Zeit gestört hatte. Sie zupfte den Kragen seines grauen Shirts zu Recht. „So jetzt sitzt er wieder richtig.“, sagte sie lächelnd. Der Hauch eines Schmunzelns erhellte Sasukes Gesichtszüge. Wie gern hätte Sakura ihn geküsst, doch noch ehe sie ihr kleines Geheimnis hätte aufs Spiel setzen können, platzte Naruto aus dem Klassenzimmer. Wie auf Knopfdruck entfernten sich Beide voneinander. „Oh man ey, das war ja ne Katastrophe!“, plärrte Naruto durch die Flure. „Für euch war das bestimmt mal wieder ein Klacks, oder?“ Naruto blickte erst zu Sasuke, der wie immer keine Miene verzog. Der Blick zu Sakura schien schon mehr zu verraten. „Also irgendwie seht ihr beide nicht zufrieden aus.“, bemerkte der Teamkamerad mit der blonden Stachelfrisur. Sakura seufzte. „Ich hab mir das ganze irgendwie einfacher vorgestellt.“ Ohne noch weiter darauf einzugehen setzte sich Sasuke in Bewegung. Wie Küken ihrem Muttertier, folgten Sakura und Naruto ihm. „Hey, was haltet ihr davon heute Abend zu Ichirakus zu gehen?“, schlug Naruto vor. Es war wie so oft seine Antwort für alles, wenn es um Aufmunterungsversuche ging. „Eigentlich keine schlechte Idee, aber… Tsunade-sama hat mich gebeten zur Vorbesprechung zu kommen.“ „Vorbesprechung?“, hakte Naruto nach. Ungläubig betrachtete Sakura Narutos fragenden Gesichtsausdruck. „Ach stimmt ja.“, fiel es ihr plötzlich ein. „Ihr wisst ja noch gar nichts davon.“ Jetzt blieb auch Sasuke stehen. Er neigte seinen Kopf leicht in Sakuras Richtung. „Die Reproduktion aus den Hashirama-Zellen scheint vielversprechend. Wenn alles gut läuft, seit ihr in zwei Wochen wieder vollständig!“, Sakura zwinkerte den Beiden zu. Zwei Wochen? Sasuke wurde übel. Warum hatte Sakura ihm nicht davon erzählt? Sie wusste doch, wie sehr er mit diesem Gedanken zu kämpfen hatte. Zwei Wochen erschienen ihm viel zu kurz um sich über seinen Standpunkt klar zu werden. „Wir können uns doch morgen bei Ichirakus treffen.“, schlug Sakura vor und riss Sasuke aus seinen Grübeleien. „Vielleicht haben wir dann auch schon einen Grund zum feiern.“, spann Sakura den Gedanken weiter. Naruto stimmte eifrig nickend zu. „Alles klar! Dann sehen wir uns morgen.“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht verabschiedete sich Naruto von den Beiden und schlug die entgegengesetzte Richtung ein. Unangenehmes Schweigen breitete sich aus. Sakura konnte sich denken wieso. „Wann wolltest du mir davon erzählen?“ Sasukes Tonfall war hart. Sakura blieb stehen. Kleine Schneeflocken nisteten sich auf ihrer Strickmütze ein. „Ich wollte es dir nachher sagen, aber ich dachte, da Naruto so offen gefragt hatte, würde es keinen Unterschied mehr machen.“ Sasuke schwieg. Sein Anblick ließ Sakura keine Sekunde zweifeln, dass ihm die Situation unangenehm war. „Deine Reaktion nach zu urteilen, bist du wegen unseres Themas von Letzens nicht weitergekommen, oder?“ Sasuke schüttelte den Kopf. Sakura blickte in den grauen Himmel. Immer größere Schneeflocken segelten herab und durchnässten langsam ihre Kleidung. „Ich glaube wir sollten nach Hause!“, schlug Sakura vor. „Dann können wir in Ruhe drüber reden.“ Ein einfaches „Hn.“ bestätigte Sakuras Vorschlag.   Der Kessel pfiff laut und signalisierte Sakura, dass sie den Tee aufgießen konnte. Der Geruch von Jasmin erfüllte Sasukes Wohnung. Sakura stellte die Teekanne mit zwei Tassen auf den Tisch im Wohnzimmer und kuschelte sich unter die Decke auf dem Sofa. „Jetzt sag mir, was lässt dich noch immer zweifeln?“ Sorgenvoll blickte Sakura ihm entgegen. Seine kühlen Augen fixierten die dampfende Flüssigkeit in der Tasse, welche sanft mit seinem Puls hin und her wiegte. Sakuras Verständnis ließ Sasuke letztlich reden. Bis in den späten Mittag hinein saßen Beide auf der Couch und beleuchteten jeden Aspekt. Sakura erklärte ihm grob den Eingriff, die Rehabilitation und alles was mit einherging. Als Sakura schließlich aufbrach um zu Tsunade zu gehen, war Sasuke zwar immer noch zu keinem Schluss gelangt, aber er war sich sicher, bald eine Antwort zu finden.     2 Wochen später:   Es klopfte an der Tür. „Herein!“, rief eine kräftige Frauenstimme. Die weiße Tür öffnete sich und ein rosafarbener Haarschopf lugte durch den Türspalt. „Ah Sakura, guten Morgen.“, rief Tsunade lächelnd zu ihrer Schülerin rüber. „Guten Morgen Shishou!“, vorsichtig zog Sakura die Tür hinter sich zu. „Na, bist du gekommen um nach den Beiden zu sehen?“, erkundigte sich Tsunade. Sakura nickte. „Ja, wie geht’s ihnen? Haben sie alles gut überstanden?“ Tsunade besah sich die Krankenakte. „Die Werte sehen fürs Erste gut aus. Ich bekomme erst heute Mittag die Befunde aus den Zellproben, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir dabei große Überraschungen erleben. Aber Sakura, erklär mir Eins: Sasuke hat sich nach allen Geschehnissen so vehement gegen diesen Eingriff geweigert, dass ich mir sicher war, dass seine Entscheidung nicht mehr zu ändern ist… und nun liegt er hier, frisch operiert mit einem vollständigen linken Arm.“ Sakura schritt zu Sasukes Krankenbett und setzte sich zu ihm. Ihre Hand strich über seinen rechten Arm. Tsunade beobachtete ihre Schülerin genau. Erst jetzt erkannte sie das Offensichtliche. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „So ist das also.“, sagte sie leise. „Er hat sich wohl seine Gefühle zu dir eingestanden, oder?“ Sakura lächelte zaghaft. Noch immer war ihr Blick stur auf Sasuke gerichtet. „Es scheint wohl so.“ Tsunade klemmte die Krankenakte wieder an das Patientenbett und trat auf ihre Schülerin zu. Liebevoll tätschelte sie Sakuras Schulter. „Pass gut auf die Beiden auf, ja?“ Eifrig nickte Sakura ihr zu, bevor sich Tsunade leise aus dem Raum entfernte. Vollkommene Stille kehrte ein. Nur das monotone Geräusch des EKG war noch zu hören. Sakura wandte ihren Blick wieder zu Sasuke. Er schlief, scheinbar immer noch benebelt von den Betäubungsmitteln. Sie strich ihm die dunklen Strähnen aus dem Gesicht und lächelte. Immer wenn sie ihm schlafen zusah wirkte er so jung und unbeschwert. Mit einem tiefen Atemzug streckte sie ihre Gliedmaßen in die Länge und erhob sich vom Krankenbett. Auch bei Narutos Anblick konnte Sakura ein Lächeln nicht unterdrücken. Beide sahen so friedlich aus, aber Sakura wusste, so bald Naruto wieder bei Bewusstsein war, würden die ewigen Kabbeleien weiter gehen. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen packte Sakura ihr Buch aus, welches sie mitgenommen hatte, und begann zu lesen. Sekunden, Minuten und Stunden vergingen bis der erster sich muckste. Undeutlich murmelte Naruto etwas vor sich hin bevor es wieder ruhig wurde. Die Dämmerung setzte bereits ein als Bewegung in den Betten war. Sakura legte ihr Buch beiseite und sah auf. Es war Sasuke, der sich unkoordiniert versuchte aufzurappeln. Desorientiert blickten die tiefschwarzen Augen zu der Person über ihm. Sakura hatte sich vorsichtig über ihn gebeugt. „Hey!“, sagte sie weich. „Alles okay. Du bist im Krankenhaus und hast die Operation gut überstanden.“ Nach so großen Eingriffen war Sakura es gewohnt, dass die Personen vollkommen die Orientierung verloren hatten. Eigentlich sagte sie Sasuke nichts anderes, als jedem anderen Patienten auch. Zärtlich strich sie ihm das wirre Haar aus dem Gesicht. „Möchtest du was trinken?“ Er nickte kaum merklich. Noch bevor Sakura das Glas auf dem Beistelltisch mit Wasser füllen konnte, klopfte es an der Tür. Ein dunkler Haarschopf mit hellen Augen lugte durch den Türspalt. „Ach Hinata, hallo!“, begrüßte Sakura sie. „Komm doch rein.“ Unsicher trat die junge Frau herein und blieb direkt vor Narutos Bett stehen. Sakura reichte Sasuke das Glas Wasser bevor sie aufstand und zu Hinata ging. „Es ist alles gut verlaufen. Als ich herkam hat Tsunade-sama nach ihnen gesehen. Der Erste ist schon mal wach, also denke ich, dass Naruto bestimmt auch jeden Moment aufwachen könnte. Willst du bei uns bleiben bis er aufwacht?“ „Ehm…“, wieder mal lief Hinatas Kopf rot an. Sakura lächelte verständnisvoll. „Komm, du kannst meinen Stuhl haben. Naruto freut sich sicher dich zu sehen.“ Sie griff nach dem Stuhl, welcher direkt an Sasukes Bett stand und bot ihn Hinata an. „Aber du… du willst doch bestimmt bei… bei Sasuke-kun sitzen, oder?“ Sakura winkte lächelnd ab. „Ach mach dir darüber keine Gedanken. Ich komm schon zurecht.“ Hinata entgegnete nichts mehr. Immer noch verlegen wendete sie Sakura den Rücken zu und ließ sich auf dem Stuhl nieder. Noch einen kurzen Moment beobachtete Sakura das liebevolle Bild, bevor sie sich wieder ihm widmen konnte. Sasuke schien wieder eingeschlafen zu sein. Seine Augen waren geschlossen und sein Brustkorb hob und sank im gleichen, ruhigen Rhythmus. Die Matratze des Krankenbettes gab ein wenig nach als sich Sakura neben Sasuke setzte. Sie betrachtete den einbandagierten Arm zu seiner Linken. Geistesabwesend strich Sakura mit ihren Fingerspitzen über die feinen Härchen seines rechten Unterarms. Seine Haut war so weich warm. Wenn sie an seine schlimmsten Zeiten zurückdachte, passte dieses verletzliche Bild fast gar nicht zu ihm. Langsam erwachten die Beiden vollständig aus Delirium. Später erklärte Sakura ihnen die notwenige Medikation welche Naruto und Sasuke über die kommenden Wochen strikt einzuhalten hatten. Am späten Abend ließ sich dann Tsunade noch einmal blicken. Sie erklärte ihnen wie die Operation verlaufen war und informierte sie noch über die aktuell positiven Befunde aus den Zellproben. „Ich werde Kakashi die nächsten Tage informieren.“, sagte Tsunade zufrieden. „Tsunade-obaachan, wann können wir wieder mit dem Training beginnen?“, Narutos Ton war ernst. Verständlich. Der quirlige Blondschopf hatte nun fast ein halbes Jahr die Füße still halten müssen. „In den kommenden vier Wochen überwachen wir euer Immunsystem. Ein fremder Organismus wurde eurem hinzugefügt und sofern der Körper nicht anfängt es abzustoßen, denke ich, dass ihr vier bis sechs Wochen ein leichtes Training beginnen könnt.“ Sakura war sich sicher, dass Naruto nur die Hälfte verstanden hatte. Doch auch sie war erleichtert, dass sie scheinbar bald ihr Training wieder aufnehmen konnten und sich auf zukünftige Missionen vorbereiten konnten.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)